Prr»»»cr»tisnS - Preise Rät Laibach: ««rjLhrig . . 8 fl 40 k. r-»Mrig. . . 4 „ 20 „ «ikrt-ljihrig . 2 „ 10 „ Rwatitch ... — m 70 „ Mit der Post: »«Ahrig.............12 fl. --»jLhris........... 6 „ *T«tdüfctfl......... 3 „ Wr Kustrllnng in« Hau« fcicrteli. 86 kr., «onatl. 9 ft. Vtn)efae Koaunetn 6 kr. Laibacher TJ agblatt Anonyme Mitteilungen werden nicht berückfichtigt; Manuscripte nicht zurückgesendet. Redarti»» Bahnhofgaffe Nr. 132. Expe-itton- & Inseraten-Bureau: Longreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jgn. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg.) Jnsertionspreise: Für die einspaltige Petitz, 4 4 kr., bei zweimaliger f ichaltung L 7 tr., dre,m> ä 10 kr. Kleine Anzeigen bis 20 kr. Bei größeren Inseraten und Ssterer Einschaltung entsprechender Rabatt. 9Zr. 169. Dinstag, 28. Zuli 1874. — Morgen: Martha I. 7. Jahrgang. Die deutschen Ultramontanen. Zu den böswilligsten und verbissensten unter den Ultramontanen gehören offenbar die Deutschlands. Während unsere einheimischen Römlinge infolge der letzien Greuelthaten der Carlisten, dieser «europäischen Rothhiiute", offenbar einiges Schamgefühl überkommen hat und ihre Lobpreisungen des Häuptlings der Mordbrenner und Kannibalen, des Musterkönigs Don Carlos, in etwas verstummt sind, während das ehrlichste der klericalen Organe, der wiener „Volksfreund", die Niedermetzelung von wehrlosen Gefangenen, von Geiseln, Weibern und Sin» dern denn doch mit der Civilisation unseres Jahr-hundertes nicht verträglich findet, beglückwünscht das Hauptorgan der deutschen Klericalen, die „Germania", die Mordbrenner von Cuenca und bemerkt zu den (artistischen Greuelthaten in der eroberten Stadt: „Je eher die Schanowirthschaft der republikanischen Gewalthaber und diese selbst abgethan find, desto eher zeigt sich ein Hoffnungsstrahl auf bessere Tage für das unglückliche Land." Die deutschen Ultramontanen machen also noch immer kein Hehl daraus aus ihrer moralischen Solidarität mit den Banditen Carlos VII. und sie Wen dazu noch die Stirne, ihre intellektuelle Schuld an dem Attentat von Kissingen zu leugnen. Ja noch mehr! Die „Germania" nimmt auch noch das Mitleid der Liberalen für die von der Polizei geschloffenen katholischen Vereine in Anspruch, die ihre Statuten überschritten und sich die Auspabe gestellt haben, Kämpfer „für den Ruhm Goiteö" nach Art der Earlisten heranzuziehen! Wie frech überhaupt der deutsche UltramontaniSMS geworden, beweist sattsam die Bemerkung, womit die „Germania" die erwähnte polizeiliche Maßregel begleitet. Sie sagt: „Die gewonnene Erfahrung wird aber die Katholiken veranlassen, nunmehr erst recht das politische Gebiet zu betreten und gewisse Rücksichten beiseite zu setzen, welche ihnen biehin maßgebend erschienen, um die Besprechung der Tagesfragen aus fast allen ihren Vereinen mit ängstlicher Sorgfalt fernzuhalten. Sie werden jetzt ihre fämmtlichen Vereine, soweit deren Natur es zuläßt, in politische um gestatten und es darauf ankommen lassen, ob man es etwa versuchen sollte, ihnen das allgemeine Vereins- und Versammlungsrecht zu verkümmern. Sie würden alsdann derartigen Versuchen, an die wir indeß vorderhand nicht glauben, ihrerseits ebenso viele Versuche entgegensetzen, durch die pünktlichste, minutiöseste Gesetzerbeobachtung sich die Discussion der öffentlichen Angelegenheiten zu sichern und in diesem Versuche nicht eher nachtaffen, bis der Beweis erbracht wäre, daß nicht das Vereinsrecht, sondern ihre katholische Ueberzeugung es verhindert, daß im preußischen Staate die Katholiken zu Vereinen zusammentreten können." Diese drohende Herausforderung dürfte der „Germania" und ihrer Partei indessen theuer zu stehen kommen. Die „Provinzial-Correspondenz" deutet ziemlich handgreiflich an, daß die Regierung in ihren Maßregeln gegen die Aufruhr predigenden Pflanzschulen, die sich katholische Vereine nennen, bis zum äußersten gehen wird. Sie schreibt: „Der Mordversuch in Kissingen hat nicht nur der öffentlichen Meinung Anlaß gegeben, den Ein- flüssen nachzuforfchen, unter welchen der Plan des Verbrechers entstanden und gereift ist; auch die Staatsregierung hat diesem Gegenstände ihre ernste Aufmerksamkeit zuwenden müssen. Einer gewiffen-haften Prüfung kann es nicht entgehen, daß die ultramontane Partei in den katholischen Blättern und Vereinen zu fast ausschließlicher Herrschaft gelangt ist und dieselben als Waffen in ihrem rücksichtslosen Kanipfe gegen den Staat und die Landes-gesktze zu benützen weiß. Begreiflicherweise treten die leitenden Geister nicht mit Kundgebungen hervor, die sich als Aufruf zu Gewaltthaten und Verbrechen darstellen würden; aber nichtsdestoweniger wirkt ihre Thätigkeit darauf hin, alle politischen und religiösen Leidenschaften bis zum Siedepunkte zu erhitzen und die verderblichsten Ausbrüche derselben vorzubereiten. Wenn die bittersten Klagen über angebliche Verfolgung der Kirche und Antastung des Glaubens auf der Tagesordnung stehen, wenn der Ungehorsam gegen Gesetz und Obrigkeit als eine katholische Pflicht gelehrt wird, dann ist es natürlich, daß verblendete Geister zu den verwerflichsten Mitteln greifen, um die vermeintlichen Feinde ihrer Religion zu bekämpfen und unschädlich zu machen. Deshalb hat sich fast überall die Erkenntnis Bahn gebrochen, daß in den unter ulframontanent Einfluß stehenden Blättern und Vereinen der Boden zu finden ist, auf dem die Antriebe zu Ausschreitungen und selbst zu Verbrechen üppig emporwnchern. Unter solchen Verhältnissen, aus welche das Ereignis in Kissingen ein grelles Licht wirft, drängt sich die Frage auf, ob die Behörden in der geltenden Gesetzgebung ausreichende Waffen finden, um Aeuilletou. Das Trinken in der Hitze. Die tropische Hitze der letzten Wochen hat wiederholt zu der Frage Anlaß gegeben, ob es gefährlich fei, bei erhitztem Körper zu trinken; ob man durch Trinken zwischen den Mahlzeiten den Durst lösche oder noch quälender gestalte? Ein Mann der Wissenschaft spricht sich über diese Frage in der „Wr. Abendpost" folgendermaßen auS: Die Ansicht, daß es gefährlich sei, bei schwitzen, lern Körper zu trinken, hat sich fast allgemein so tingebürgert, daß man den marschierenden Truppen, den Studierenden auf gemeinsamen Epaziergängen rc. verbietet, sich aus frischen Quellen, an denen sie vorüberkommen, Erquickung zu holen. Die an Soldaten, welche der Anstrengung während eines Mar. sches in der Hitze erlagen, vorgenommene Amopsie hat nach der Behauptung vieler Aerzte den Beweis Beliefert, daß ihr Blut ärmer an flüssigen Bestand» Allen geworden; wenn nun auch diese pathologische Beobachtung vielleicht noch weiterer Bestätigung Hrdarf, so dürfte man doch schwerlich mit der An- nahme fehlgehen, daß das Blut, nachdem ihm durch die Transpiration flüssige Bestandteile im Ueber-maß entzogen worden, eines Ersatzes in dieser Richtung bedarf und daß Fälle Vorkommen können, in denen die Einführung von Wasser in den Organismus unbedingt noth thut. Die strenge Vorschrift unbedingter Enthaltung mag ihren Grund in der Besorgnis gehabt haben, daß man durch einen kalten Trunk in der Hitze Veranlassung zu Lungen- und Rippenfellentzündungen geben könne, wie man sie nach dem" unmäßigen Genuß kalter Getränke bisweilen zu beobachten Gelegenheit hatte. Hier scheint nun eine Verwirrung der Ideen obzuwalten, die in der Praxis häufig zu Misver-ständniffen geführt hat. Fragen wir uns, welche Wirkung der mäßige Genuß von kaltem Wasser zunächst übt, so haben wir folgendes zu verzeichnen: das Blut wird aus den Körperhöhlen, aus den Tiefen des Körpers gegen dessen Oberfläche gedrängt, die Haut stärker erhitzt, reichlichere SchweißauSson-derung erzeugt. In der letzteren liegt nun die Gefahr. Setzt man sich nemlich unter solchen Umständen einem Luftzuge au», hört man auf, Bewe- gung zu machen, und veranlaßt man in solcher Weise ein Sinken der Körpertemperatur, so kann allerdings der Keim zu den gefährlichsten Krankheiten gelegt werden: erhält man dagegen die Temperatur des Körpers auf der früheren Höhe, indem man die Bewegung fortfetzt, so dürfte keine Veranlassung zu irgend einer Gefahr vorhanden fein. Sind diese Schlußfolgerungen richtig, so dürfte der auf dem Marsche erhitzte Soldat unbeirrt trinken, die Tänzerin auf dem Balle unbeirrt Eis nehmen» falls nur der erste feine Bewegung, die zweite den Tanz fortfetzt. Anders aber stellt sich die Frage, wenn eS sich um die wiederholte Einführung kalter Getränke in den erhitzten Körper handelt. Hier dürfte wohl in der Mehrzahl der Fälle die Behauptung gelten, daß das übermäßige Trinken nur zu einer ganz nutzlosen Vergeudung der Kräfte führt. Wir wissen nemlich, daß Kraft und Wärme synonyme Begriffe sind. Mit jedem kalten Trünke ober drängen wir Wärme, d. h, Kraft, aus dem Körper und es ist eine ganz gewöhnliche Erfahrung, daß der Wanderer in der Hitze, der zu oft kalte-Getränk zu sich nimmt, bald eine übermäßige Frieden und Ordnung im Lande gegen den MiS-brauch der Preß- und Bereinssreiheit zu schützen. Für die Beantwortung dieser Frage ist es Vorbedingung, daß die vorhandenen gesetzlichen Vorschriften nachdrücklich in Anwendung gebracht werden, damit sich feststellen lasse, inwieweit sie sich gegen die ultramontanen Wühlereien auf dem Gebiete der Presse und deS Vereinslebens wirksam erweisen. Die Slaatsregierung hat diesem Gegenstände ihre ernste Fürsorge zugewendet und die nöthigen Weisungen ertheilt, damit alle zuständigen Behörden da« Treiben der Ultramontanen auf beiden Gebieten unter strenge Aufsicht nehmen. Der unheilvolle Einfluß der Jefuitenblätter, welche sich bei Besprechung der kirchenpolitischen Fragen in offene Feindschaft gegen G setz und Obrigkeit stellen, ist hinlänglich bekannt Namentlich haben die seit kurzem erheblich vermehrten kleinen Localorgane der ultramontanen Partei cs sich zur Aufgabe gemacht, die Leidenschaften der Volksmaffe in gehässigster und bedrohlichster Weise auszuregen. Cs ist daher dringende Pflicht der Behörden, solchen Hetzereien, welche den Frieden des Landes in Gefahr setzen, nach Möglichkeit Einhalt zu lhun und gegen Preßerzeugnisse, welche den Thatbestand einer strafbaren Handlung enthalten, mit unnachsichtlicher Strenge einzuschreiten. In neuester Zeit hat die ultramontanc Partei besonders dem katholischen Vereinswesen eine große Verbreitung gegeben und darauf hingewirkt, dasselbe durch sorgsame Gliederung und straffe Leitung für den Krieg gegen die (Staatsgewalt nutzbar zu machen. Die katholischen Vereine haben unter verschiedenen oft harmlosen Namen einen Boden für ihre Wirksamkeit gesucht; aber sie haben in rer Mehrzahl einen politischen Charakter angenommen und sind vielfach zu Herden staatSgefährlicher Wühlereien geworden. Auch auf diesem Gebiete sind die Behörden verpflichtet, strenge Aussicht zu üben und die volle Schärfe des Gesetzes zur Anwendung zu bringen. Nach dem Vereinsgesetze unterliegen der Polizeiaufsicht alle Vereine, die eine Einwirkung auf öffentliche Angelegenheiten bezwecken. Wenn dieser Zweck nicht ausdrücklich in den Statuten ausgesprochen ist. so greift die UeberwachungSpflichl der Behörde dennoch Platz, falls ein Verein durch sein thatsächliches Verhalten erkennen läßt, daß er eine Einwirkung auf öffentliche Angelegenheiten auSzu-ftben sucht. Ganz besonders wird darauf zu achten fein, daß die Bestimmung deS VereinSgesetzes, welche den Vereinen von politischem Charakter jede Verbindung untereinander untersagt, zur vollen Geltung komme. Eine Umgehung des Gesetzes, wie dies von)eite des Mainzer Katholikenvereins und anderweitig versucht worden ist, kann nicht geduldet werden. Vielmehr stehen sogenannte locale Vereint- Schwäche in den Beinen verspürt und sich in dem Maß mehr und mehr erschöpft fühlt, in welchem er trinken und immerfort trinken zu müssen glaubt. Auf diesem Wege büßt aber der Körper auch die Kraft des Widerstandes gegen Krankheiten ein. In den Kriegsheeren weiß man die „Wassertrinker" gar bald herauszufinden. Nur mit Mühe folgen sie den Colonnen, sie bleiben bei Märschen bald zurück und bevölkern schließlich die Spitäler. Ein guter Fußgänger leibet wohl auch, hütet sich aber trotzdem vor dem Trinken. So bewahrt er seine Kraft und gelangt ans vorgesteckte Ziel. Es kann als allgemeine Regel gelten, daß der Durst sich mit dem Trinken steigert, weil das Kräftedefizit auf diesem Wege fortwährend zunimmt. Durch die Transpiration verliert man mehr Feuch-tigleit, als man trinkend zu sich nimmt, ein Vorgang, der sich mit der Kälte des Wassers steigert. Aua all dem laffm sich nun folgende Schlüffe ziehen: Man warte nach dem Marsche mit dem Trinken, bi« btt Körper die normale Temperatur wieder erlangt hat. Der infolge de« Trunkes entstehende Schweiß wird dann viel geringfügiger fein, und in dem Maße auch der Verlust an Wirme, dir hi« gütigen von Mitgliedern eines Centralvereins auf gleicher Linien mit eigentlichen Localvereinen und fallen unter die Vorschrift des Grsetzes." Politische Mllvjchau. Laibach, 28. Juli. Inland. Aus Prag wird gemeldet, daß dem wegen Verbrechens des Betruges zu zwei Jahren schweren Kerker verurteilten Redakteur der „Politik" SkreischowSky nach dreivierteljähriger Haft der Rest der Strafe durch kaiserlichen Gnadenact nachgesehen und daß der „Märtyrer" seines czechischen Patriotismus am letzten Freitag aus freien Fuß gestellt wurde. Der Gesichtspunkt, unter dem von dem Organe Skr.'s selbst,der Gnadenact ausgefaßt wird, ergibt sich aus den wenigen Worten, mit denen die „Politik" die Thatfache meldet. „Die Landtagswahlen sind beendet", schreibt das deutsche Czechenblatt, „und Herr Skrejschowsky" wurde infolge eines telegraphischen Auftrages aus der Haft entlassen. Daß es Beglückwünschungstelegramme aus allen Gegenden regnet, soweit die czechische Zunge klingt, und daß man feierliche Empfänge insceniert, versteht sich von selbst; die schmutzige Steuergeschichte, wegen der Skr. verurtheilt wurde, wird bekanntlich von den Ezechen als politische That und die Hast des Verurteilten als patriotisches Martyrium gepriesen. Indessen meldet eine prager Depesche, daß außer Skr. noch 26 nichtpolitische Häftlinge entlassen wurden. Der Gnadenact ist also offenbar auf Vorschlag des Ministeriums vollzogen worden. Das Reichsgesetzblatt enthält unter ändern eine Kundmachung des Finanzministeriums, womit in Abänderung der Kundmachung vom 25. Juli 1873 der letzte Zinsentermin für alle der Eonver-tierung unterliegenden Kategorien von Staatsobligationen, welche als Militär-Heiratscautionen ge widmet sind, neu bestimmt wird, dann die Kundmachung des Handelsministeriums vom 14. d., womit die Conceffion vom 14. September 1872 für eine Locomotiveisenbahn von Bozen nach Meran für erloschen erklärt wird. Im ungarischen Reichstage hielt Ko« loman Tis za eine sehr scharfe Rede gegen das Ministerium. Cr sagte, § 12 der Wahlnovelle, welcher den säumigen Steuerzahlern das Wahlrecht abspricht, wolle den Finanzminister an Stelle des Ministers des Innern zum Hauptkortes machen, die Politik des gegenwärtigen Ministeriums müsse in Trümmer gehen. Seinem ehemaligen Freunde Ghyczy gegenüber beging Tisza eine boshafte In-discretion, indem er erzählte, daß derselbe, welcher im Unterhältst den § 12 so entschieden befürwortet, ihm vor ungefähr zehn Tagen diesbezüglich die Versicherung gab, er menge sich nicht in dergleichen politische Angelegenheiten. gleichbedeutend mit Kraft ist. Räthlich erscheint es ferner, nur langsam und in kleinen Zügen zu trinken. Der Genuß des frischen Wassers wirkt wohltätiger als das Eiswasser. In heißen Ländern pflegt man unter solchen Umständen die Flüssigkeit mittelst eines Strohhalmes zu sich zu nehmen, was sehr empfehlenswert ist. Nicht minder wohlthätig wirkt es, wenn man gleichzeitig einige Nahrung zu sich nimmt. Die Einwirkung der Kälte auf den Magen wird bann noch mehr ermäßigt und die Rückwirkung auf die Peripherie des Körpers entsprechend verringert. Man fühlt sich erfrischt und neu gekrästigt. Noch würden wir folgendes rathen: die Qual des Durstes hat ihren vorzugsweifen Grund in der Austrocknung de» Mundes und de» Schlundes. Um daher den Gefahren des kalten Trinkens zu begegnen und doch gleichzeitig die erwähnte Pein zu vermindern, möge man ein säuerliches Bonbon essen oder einen kleinen Kieselstein im Munde halten, wodurch die Erzeugung de» Speichel» gefördert und die lästige Trockenheit vermiede» wird. Ausland. Die polizeiliche Anordnung über die vorläufige Schließung der katholischen Vereine Berlins erfolgte, wie der „Allg. Ztg." au» Berlin geschrieben wird, infolge einer Entscheidung des Reichskanzlers, der hierüber in Kissingen mit dem Minister des Innern, Grasen Eulenburg, dem Polizeipräsidenten von Madai und dem Staatsanwalt des berliner Stadtgerichtes Herrn Steffen» dorf eingehende Berathungen gepflogen hat. E» wurde der Nachweis geliefert, daß die berliner katholischen Vereine nicht allein unter einander, sondern auch mit den katholischen Vereinen im übrigen Deutschland in Verbindung stehen, und man konnte demnach gegen dieselben in gleicher Weise Vorgehen wie jüngst gegen den allgemein deutschen Arbeiterverein. Man vermuthet, daß in ähnlicher Weise wie gegen die berliner auch gegen die katholischen Vereine in den übrigen preußischen Ortschaften vorgegangen werden wird. Mittlerweile schreitet die Maßregelung renitenter Priester lustig fort. Wie aus Posen telegraphisch gemeldet wird, wurde der Domherr KoritowSki aus ©tiefen wegen unbefugter Ausübung der Functionen eines Officials zu neunmonatlichem Gefängnis verurtheilt. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bt» pricht die Unterstützung der Carlisten eitens Frankreich und erinnert daran, daß Frankreich im Jahre 1870 wegen nicht vorhandener und nur vermeintlicher Einmischung Preußens in die spanischen Angelegenheiten Krieg begann. DaS-elbe Blatt vernimmt, daß das bei der Insel Wight tationierende deutsche Geschwader die Be-timmung erhalten habe, einige Zeit an der spanischen Nordküste zu kreuzen. Weiter stellt dieselbe die Erschießung des preußischen Hauptmannes a. D. Schmidt durch die Carlisten und das Attentat Kulimann» auf eine Linie. Die französische Nationalversammlung sieht ein, daß sie zu jedem politischen Handeln unfähig ist. Trotzdem C'ssey noch kürzlich die alsbaldige Organisierung des SeptennatS als dringend notwendig bezeichnte, hat sich die Regierung damit einverstanden erklärt, taß die Beratung der Verfassungsgesetze auf eine unbestimmte Zeit vertagt werde, (äclatanter konnte die politische Impotenz der Assembl6e wohl nicht dargethan werden. Daß die Souveräne von Frankreich gleichzeitig den Antrag, sich nach Beratung des Budgets bis zum 5. Jänner zu vertagen, für dringlich erklärten, ist die natürliche Confequenz des Eingeständnisses ihrer Unfähigkeit. Es verlautet, daß seitens der deutschen Reichsregierung diplomatische Vorstellungen an die Cabinete von London und Paris wegen notorischer Begünstigung der Car listen gerichtet worden seien. ES wäre dies der eine von den beiden Schritten, welche im Interesse der Civilisation und Menschlichkeit al» notwendig bezeichnet wurden. Inzwischen bestätigen berliner Correspondenzen deutscher Blätter die Mittheilung in der „Augsburger Allgemeinen und Breslauer Zeitung", sowie in der „Schlesischen Presse" finden wir gleichlautend den nachstehenden PassuS: „Die französische Regierung wird sich nicht darüber täuschen können, daß die übrigen Großmächte einer, wenn auch indirecten Betheiligung Frankreichs att den inneren spanischen Angelegenheiten gegenüber auf die Dauer nicht in ihrer bisherigen neutrale« Haltung verharren werden." Nicht nur Deutschland, sondern auch die „übrigen Großmächte" entschließe« sich endlich, den Bestialitäten der benedeiten carli* ftifchen Mordbrenner einen Riegel vorzuschieben. „Daily NewS" spricht sich in einem geharnischten Artikel gegen dieArtderKriegführung in Spanien aus. Nur die mittelalterliche Geschichte Europas wisse von Schrecknissen zu rrM-len, wie der jetzige spanische Bürgerkrieg fit Tag um Tag im Gefolge habe. Nie zuvox 1«» p?' litifche und dynastische Kämpfe in Spanien uiit solcher Grausamkeit und Erbitterung Mhrt morden. Dabei habe die Partei de» Qoufutl»* außerhalb der von ihr besetzten GebirgHWtzen in Wirk- jamfcit keinerlei Fortschritte gemacht und steh: in diesem Augenblicke der Eroberung der Hauptstadt ober dem Besitze deö Landes jenseits von Biscaya und Navarra eben so ferne, als sie es vor einem Jahre gewesen; ein definitiver Erfolg sei für sie unmöglich. Sic möge weit und breit alles verwüsten, den Boden veröden, die Städte aushungern und die Bevölkerung an den Bettelstab bringen, Handel und Industrie ruinieren, siezen werde sie aber schließlich doch nicht und der Krieg wäre ohne die Vorschubleistung aus Frankreich längst beendigt. Als Beweis, daß die Borschubleistung stattgesunden, führen „Daily News" an, daß der Prätendent hin und her über die Grenze gegangen, daß seine Generale und deren Stabsoffiziere unaufgehalten und ohne Schwierigkeit auf beiden Seiten der Grenze erschienen, daß Bayoime zu einem Waffen- und MunitionSentrepot und zum Brennpunkte der Information gemacht worden, daß eine in dieser Stadt erscheinende Zeitung als Organ der carlistischen Regierung in Biscaya gedient habe rc. Der Telegraph meldet eine sehr faule Note des „Moniteur", welche Frankreich von aller Schuld in betreff der Unterstützung des Carlismuö reinzuwaschen sucht. Das officielle Blatt verdreht die Augen in heuchlerischer Weise; des Pudels Kern aber ist die Erklärung: Frankreich kann in Spanien nicht intervenieren. Von der französischen Regierung kann man also vorläufig nichts erwarten. Wenn der .Moniteur" sich schließlich gegen die preußischen Journale wendet, so vergißt er, daß Spanien sich schon oft und nachdrücklich in Versailles über die schlechte Bewachung der Pyrenäengrenze beschwert hat, und daß es nicht preußische, sondern humane und Kultur-Interessen sind, um die es sich in Spaniel« handelt. Zur Tagesgerichte. — M u st c r s ch u l h a u r i n R o t h w e i n. Sonntag den 26. d. M. wurde der Schlußstein zu dem neuen Schulhause in Rolhwein bei Marburg gelegt «ob hiemit ein Werk beendet, welche- Den regsten <8e» »einsinn der Bevölkerung des Ortes bekundet. Kaum ■Taten die Pläne des österreichischen MusterschulhauseS auf der wiener Weltausstellung bekannt geworden, als 0e* Ortsjchuiralh, besten Obmann Herr Michl Wretzl ist, den Beschluß faßte, die neue Volksschule nach dem Plane beg Architekten Krummholz zu erbauen. Der Grundbesitzer BlasiuS Lessiag schenkte dem OrtSschulsonde eine Grundstriche von 900 Ouadtat-Kloftetu mitten zwischen Ober, und Umer-Ro.hw-in gelegen; der Vau wurde im Monate Juli v. I. begonnen und war im Herbste schon so wett vollend«, baß ein photographisches Abbild noch durch zwei Monate im Lehrzirnrner bei WeliauSstellung-SchulgebäudeS Ausnahme fanb. Die Gemeinde Rothwcin ist die erste, welche das Äug-stellungg-Project zur praktischen Anwendung brachte. Der größte Theil ber Bauauslagen wurde sowie die Grundfläche durch freiwillige Beiträge und Arbeitsleistungen der Gemeinbeinsaffen aufgebracht und wurden selbst von einigen Bürgern der Stadt Marburg Bau-destaudtheile unentgeltlich geliefert. Turnhalle und '^artenantagen werden erst im nächsten Jahre zur Ausführung gelangen. — Der gebissene Tenor. Der Tenorist ^,et>eter ist jetzt berühmter geworden, als er e» durch «"ne Stimme jemals war oder je geworden wäre. ®'e »Frankfurter Salem" feiert ihn in nachstehender Weife: Der Tenoristen sind es viel: Berühmt war Niemann durch sein Spiel, . ®»nthcim durch seiner Stimme Metall Und Wachtel durch den Peitschenknall, Der Tamderlik durch'ö hohe 618, Und Lederer — durch einen Biß. Napoleon III. und sei«e theuere «erwandtschgsi, (im französisches Blatt beuch« net, daß Napoleon III. während seiner Kaiserschaft «hell» durch öffentliche, Dettei, theil» unter 6« Hand leinet Familie übet einhunbertbteißig Millionen zuge-Außerdem genossen einige Mitglieder der Fa-«nllle Staatspensionen, natürlich für nicht geleistete Dienste, von einet btS drei Millionen. • 3)u Familie Jerome Bouaparte empfing allein gegen 70 Millionen dieser außerordentlichen Zuschüsse, während Jetome selbst jährlich drei, Plonplon eine Million erhielten. Der Familie Lncien Bouaparte, dessen Sohn Peter den Schriftsteller Victor Noir erschoß, wurden 13 Millionen gezahlt. — Der Abler von Bonlo gne. In der „St. Galler Zeitung" erzählt ein bünbnerischer Schütze, wie er im Jahre 1838 mit sechs anderen Schützen ans dem Canton Granbünbten da» Schützenfest in St. Gallen besuchte. Damals habe Streit gewaltet zwischen den Regierungen Graubündten» und St. Gallen» wegen der von letzterer verfügten ConfiScation bündt-nerischen Grundoesitze» im Rheinthal. Es wurde deshalb weder Schiitzenfahne noch Ehrengabe bewilligt, auch kein offizieller Fcstbesuch bestattet. Die sieben Bündtner ließen sich jedoch nicht von der Festiheilnahme abhalten. Sie nahmen als Ehrengabe eine junge Gemse und einen Adler mit, beide in hölzernen Käsigen. Bei der Einfahrt durch das niedere Thor des Städtchens Rheineck wurden die Käfige auf den Postwagen niedergedrückt und der Adler erlitt eine Eon* tustou am Kopfe. Nachdem der Vogel gesalbt und die Käsige repariert waren, ging» wieder weiter. Sie langten eine Stunde vor dem Aufmärsche der Thur-ganer an, deren Schützenmeister Loui» Napoleon war. Dieser hielt eine hochdemokratische Red- und kaufte den Adler, den historischen Adler, den der Prinz ans Speck dressierte und später, mit einem Ktönlein, in Boulogne fliegen ließ. — SchönheitSassecuranz. Eine Affe» curanzgesellschast ganz neuer Art ist in Paris aus» getaucht. Diese versichert die Schöaheit der Frauen. In ihrem ConstituierungSact finden sich folgende (Stau-fein: 1. ES steht jeber Frau frei, ihre Schönheit beliebig zu taxieren. Sie kann diesen Werth durch eine verhältnismäßige, nach der Dauer der Affecnranz sich richtende Prämie versichern. 2. Die Gesellschaft versichert die Schönheit der Frauen vom 15. bi» zum 30. Jahre. Sie verpflichtet sich, ihnen anticipandv eine von Grad zu Grad berechnete Summe für den Fall auszuzahlen, als ihre Schönheit infolge einet Krankheit oder was irgend für eines Zufalles während der von der Aflecuranzpolizze fixierten Zeit verschwinden würde. 3. Im Falle, daß sich eine so versicherte Fcau berechtigt glauben sollte, die kontraktliche Summe zu fordern, die Gesellschaft aber auf diese Reklame nicht eingehen will, unterwerfen sich die kontrahierenden Theile dem Spruche eines Schiedsgerichte» von Experten, dessen Mitglieder ober nicht jünger als 20 und ntcht älter als 50 Jahre fein dürfen. — Verkehr. Da« Post.Dampfschiff „Frisia", Kapitän Ev. Badenhausen, welches am 8. d. M. von Hamburg abgegangen, ist am 22. o. M. wohlbehalten in New-Uoik angekommen, bas Postdampfschiff „West, phalia" Dbertapuän Stahl, ging am 22. Juli von Hamburg nach New-Aoik ab. Locat- uno ProvuiM-AuguegeMUe». — (Ernennung.) Der Herr Minister für Gultu« und Unterricht hat im Einvernehmen mit dem Herrn Minister des Innern den k. k. Rezie-tungssecretär Herrn Dr. Julius Ritter Ftaenzl von Besten eck zum Stellvertreter de» beurlaubten Referenten für dir administrativen und ökonomischen Angelegenheiten des krainischen LandeSschulrathe» ernannt. — ( „Zur Ernennung bet VolkSschul-lehrer tn Krain.") Unter biesem Titel weiflt ein praktischer Schulmann in bet letzten Nummer bet „Laib. Schulzeirung" eine bet vielen faulen Stellen de» BolkSschulwescn» in Krain nach, die efl verhindern, daß dasselbe gesuabe unb erstatte. Wenn auch ba» neue OrganisationSstatnt für Lehrerbildung»anstalien dem Lehrermangel dadurch abzuhallen sucht, daß eine weit größere Zahl bilbungSsähiger junger Leute für den Lehrerberuf herangezogen werden, wenn auch die neuen Lehrpläne für Volksschulen wie für Lehhetbil. dung»anstälten geeignet feien, bei genaner Durchsührnng ausgezeichnete Schulen und gute Lehrer zu liefern, $ helfe ba» alle« in Krain seht wenig, denn ein dcSg-s-tz habe bereit» vorgeforgi, daß die Lehramtskandidaten mit dem Reifezeugnis in der Tasche ihrer Heimat den Rücken kehren und in ben Nachbarländern, wo Bildung mehr Aawetlh findet, ihr Fortkommen suchen. Für Krain bliebe e» sonach gleichgilrig, ob e» eine Lehrerbildungsanstalt besitz- ober nicht, da» Land habe keinerlei Nutzen. Nicht nur bte ärmlichen Gehalte treiben bie jüngetn Lehrer ans dem Lande, es trete auch noch bet Umstand hinzu, baß von denjenigen, welHi in Krain das Präsentativn»recht besitzen, einen Lehrer au» der alten Z-it, auch den ungebildetsten, einem neuen Lehramtskandidaten vorziehen. Bekanntlich hat in Krain nur der geringste Theil der Landbevölkerung einen otbentlidjtn Schulunterricht genoffen. Die Folge boovn Ist, baß man auf dem Lande gegen die Schule eingenommen ist, da die Erhaltung derselben nur Opfer auferlegt, daß der Lehrer al» ein Uebel betrachtet wirb, ba» auf allgemeine Koste» erhalten werben muß; je geringer letztere, einen desto bessern Hanbel glaubt man gemacht zu haben. Kann bet Lehrer den K.ndern lesen und schreiben beibtingen, so hält man ba» für genügend. Leuten von solchem Schlage überläßt die LauseSgesetzgebung da« Recht, bie Lehrer zu ernennen. Während sonst da» EcnennungSrecht ben Bezirks- ober LaudeSschul-täthen zusteht, soll ei in Krain, wo da» Gemeinbeleben auf bet benkbar niedrigsten Stufe steht, durch die Schulgemeinden au»geübt werben. Die Mitwirkung be» Bezirksschaltathe« beschränkt sich auf ein Gutachten über jeben einzelnen Bewerber, an welche» aber ber Präsentation-berechtigte (der verstärkte Ort», schulrath) gar nicht gebunden ist; ber Lande»-schnlralh barf bie Präsentation nur bann beanstänben, wenn bem Präsentierten bie österreichische Staatsbürgerschaft ober bie Lehrbefähigung mangelt ober derselbe da» Wahlrecht Infolge strasgenchtlicher Beturlheilung verloren hat. Die Ort-fchulbehörbe besteht zudem in ben meisten Schulgemeinden nur dem Namen nach, oft wissen die einzelnen Mitglieder de» OrtSschulrathe«, gar nicht, baß sie biesr Stelle bekleiden, nnb neulich noch versicherte ber Pfarrer einer Gemeinde, wo bet Lehrerposten ausgeschrieben Ist, den Bewerbern, ihm seien die Mitglieder de» OrtSschulrathe» nicht bekannt, nur soviel wisse er, baß er auch bazu gehöre; eine Sitzung be» OrtSschulrathe- fei noch nicht gehalten worden. Und so sieht e- in hunbert Schulgemeinden au«. Daß eine solche Schulbehörbe ihre Pflichten kenne, ist nicht möglich, waren boch bie meisten Ort--schulinspectoren seit ihrer Ernennung noch gar nie in der Schule. Nur der Psarrer führt in bezug auf bie Schule noch bas große Wort — ber aber schiebt bie Verantwortung für Die Unterlassungen natürlich von sich weg aus ben OitSfchnltath. Angenommen auch, der OrtSschulraih berathe orbnnngSmüßig wegen Besetzung ber Lehrerstelle, ba habe man eine Anzahl Männer, bie außer bem Pfarrer fammt unb sonder» des Lesens unb Schreibens unknnbig finb, unb bie olle zusammen am liebsten gar keinen Lehrer ernennen möchten, weil da» ja viel wohlfeiler — ist es ba wohl glaublich, daß diese Versammlung ben höhern Bildungsgrad de« Bewerbers als Maßstab onlegen werbe, sie, welche bie Besähigung-zeugniffe nicht einmal lesen kann? Je vernachlässigter, je bäurischer ein Bewerber auf» treten wird, eine desto bessere (Empfehlung wirb eS füc ihn fein. Laufen ja noch immer au» krainischen Schul-gememben Proteste gegen ben durch ba» Gesetz festgesetzten niebersten Lehrergeholt von 400 fl. ein, ba man ja auf bem Laube Lehrer ftabe könne, bie auch für 250 oder 300 fl. bie Kinder unterrichten wollen, oder ein Gemeindeoorstand bittet, ja keinen städtischen, sondern einen bäuerischen Lehrer zu schicken. Mit Ausnahme bet Städte unb Märkte, oft selbst in biesen, ist von einer Selbständigkeit be» OrtSschulrathe» keine R-de; überall herrscht noch bie Geistlichkeit vor. Diese ist aber ber gegenwärtigen Schule nicht hold unb macht auch kein Hchl daraus; sie wird es eben nie bet« schmerzen, daß ba» Gesetz bie Schule auf eigene Füße gestellt. Wo aber bie Trennung der Schule von fe« Kirche eine gründliche, da ist die Hebung bet *e»lj. In Krain hat «an der Schule mir fiß+fHu nette Grundlage gegeben, fie auf betjetbe» jedoch nembteg« der Kirche ««»geliefert, die sie auf dieser Grundlage Haffen muß, und so eine widernatürliche Verbindung geschaffen, an der sie stet- leiden wird. Die einzige Rettung der Volksschule — so schließt der Artikel — bestünde in der Aushebung deS Jnsti« lutes der OrtSschulräthe. Unwissenden, rohen Leuten könne und dürfe wo» nicht zutrauen, die Bildung zu schützen und zu sörder«; Leute, die selbst nie eine Schule gesehen, könne man unmöglich die Verwaltung derselben überlassen. Zuerst wvffe man da» Volk zum Verständnisse der Schule heraozieheo, dann könne man ihm getrost die Sorge sür dieselbe übergeben. Wolle man aber die OrtSschulräthe nicht ausheben, so übertrage mau wenigsten- da» Reckt die Lehrer zu ernenne» an eine Behörde, die im stanve ist, die Würdigkeit der Bewerber zu prüfe» und unter ihnen die richtige Wahl zu treffen. — (Die gestern abgehaltene Som-merliedertasel) der philharm. Gesellschaft firl glänzend au». Es möge» sich wohl a» die 900 Musikfreunde eingefunden habe», welche den vom Män-Aerchore vorgetrogenen Liedern lauschten. Mit besonderem Beifalle wurden da» von Herrn Razinger vorgetragene Storch'fche Tenorsolo und Nedved'S .Gute Nacht", in welch' letzterem Herr feinen prachtvolle» Bariton meisterhaft zur Geltung dratte, ausgenommen. Auch da» exact vorgetragene Äbt'sche Quartett (Rasinger, Schäfer, Schulz und Till) „Schön Kläre" gefiel außerordentlich. Wir behalten uns vor eine» eingehenden Bericht morgen zu bringen und konstatieren vorläufig nur, daß sich die heurige Liedertafel ihren Vorgängerinnen würdig anfchließen kann — (Erlöschen der Blatternepidemie.) Die Blatternepldemie in T r a t a und O ß l i tz ist mit 18. Juli d. I. erloschen. Sie begann am 13. Mai d. I. und es erkrankten bei einem Bevölkerungsstande Den 833 120 Personen, von denen 101 genasen und 19 starben. Die Morbilität beträgt daher 14 4% und die Moralität 15-8%. Von den 120 Erkrank len waren 76 (63*3°/0) ungeimpft, und 44 (36 6°/0) geimpft, die Todesfälle betrasen durchaus Ungeimpfie, somit 25%, während alle Geimpften genasen. — (Zum Gedächtnis Grillparzers.) Am 15. August findet in Römerbad-Tüffer, bekanntlich einem der Vieblingflaufenchalte de» größten vaterländischen Dichter», Franz Grillparzer, Die Enthüllung der vorn „Grillparzervereine" gestifteten Gedenktafel statt. Die VereinSrnitglieder und sonstige Verehrer de» Dichter» werden zu dem Behufe am 14. August in Römerbad eintreffen. Am 15. August (Fest Maria Himmelfahrt) findet um 11 Uhr die feierliche Enthüllung der unter den Fenstern de» von Grillparzer bewohnten Zimmer» angebrachten Gedenktafel fiatt, wobei ein Prolog gesprochen, eine Festrede gehalten und ein Weihelied abgefangen wird. Um 2*/a Uhr nachmittag» versammelt sich die Gesellschaft zum Festbankett (Couvert 3 fl.) Um 4 */2 Uhr trägt der MännergesangS-Verein von Cilli bei der „Grillparzer-ruhe^ seine Lieder vor. Um 6 '/2 Uhr abends folgt kosenbaumschulen müssen luftig liegen, jedoch vor star> ken Frösten geschützt sei», damit beim Aufsteigen des Saftes im Frühjahr und vor Schluß des Triebes kein Frostschaden entstehen kann. Witterung. Laibach, 28. Juli. Schöner Morgen, nachmittags Haufenwolken längs der Alpen, schwacher Westwind. Wärme: morgens 6 Uhr + 141", nachmittags 2 Uhr + 26 9“ C. (1873 + 27 6°, 1872 + 32 6« G.) Barometer 733 65 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 18 2°, um 1-4° unter dem Normale. verstorbene. Den 27. Juli. FrunziSka Premrou, Privatiers tochter, 6 Jahre, Kapuzinervoistodt Nr. 72 und Johann Kopai, FlkischhauerSkind, 4 Jahre und 2 Tage, St. PeterS Vorstadt Nr. 72, beidf an brandiger Nache»bri>ime._________ Angekommene Fremde. Am 28. Juli. Hotel Ktntlt Wien. Schuhmann, Reisender, Stuttgart. — Kaviii, Gutsbesitzer, und Titrich, Wippach. — Waller, Reisender, und Lupini, Kfm, Wien. — Marizza, und Eoriup, Privatiere, Görz. — Dollenz, Kfm., und Reiher, Krainbura. — Weil, Reifender, Stuttgart. — Seemann, Kfm., Pest. — Tuck, Buchhalter, Paris. Ilotel Elefant. Baroni« Hauser mit Gesellschaft, Fiume. — Barett Tauffrer, Unterkrain. — v. Berneda mit Gemalin, Hidios und Morburgo. Triest. — Schelliug, k. f. Hauptmann, uud Kratky, Görz. — Hauff, Rosen. — Jarz. Lates. — Pibroutz. Kropp. — Legat, Dobrova. — Äiujicka, Warasdiu. — Goriiar, Prasberg. Hotel Kurogiii. Lochai, k. k. Hauptmauu, Wien. — Gattei, Triest. — Beb, Raab. — Luigi Raimondo, Pola. — Maria Hofmann, Graz. Mohren. Marinko, Holzhändler, Loitsch. — Zupan, Privatier, Fiume. — Genlille, Student, Graz. Sternwarte. Millauz, Planina. _______ Telegramme. Druffel, 27. Juli. Die internationale Con-ferenz hielt heute die erste Sitzung ab; sie wählte, nachdem Belgien den Vorsitz abgelehnt, den russischen Bevollmächtigten Jomini zum Vorsitzenden und Borchgrave, Cabinetschef im belgischen Ministerium des Aeußern, zum Secretär. Die Conferenz beschloß völlige Geheimhaltung ihrer Verhandlungen. Nächste Sitzung Donnerrtag. > Lottoziehung vom 25. Juli. Wien: 29 4 10 20 46. Graz: 70 14 49 86 2. Letztes Telegramm. Bestscheiben, Citalnica-Restauration-12. und letzter Tag: 3295 Zerien. Beete $ I. Herr Jak August 22 Kegel, II. Herr Cacak 21 Kegel, III Herr Pucihar 21 Kegel, IV. Herr Kristan 20 Kegel, V. Herr Paternoster Simon 20 Kegel, VI. Herr Arlt 20 Kegel, Juxbest Herr Molj. Allen p. t. Kegelfreunden für die rege Theilnahme herzlichsten Dank. Comite. Miktill find zu verkaufen im ehemals Mallitfch'fchen (Sorten. Anboie nimmt entgegen die (452) kraimsche Baugesellschaft. Ich erkläre hiemit, daß ich keinerlei auf meinen oder meiner Frau Namen gemachte Schulden jemals be-Laibach, 25. Juli 1874. Johann Kosjek. zahlen werde. (449-2) Pergament - Papier zum Obsteindiinsteil, 1 Bogen 20 kr., (35i-7) bei Josef Karinger. «ei Josef Karinger sehr hübsche Zwirnhandschuhe für Herren «Sc Damen, per Paar zu 50 kr. bis fl. 1-20. (310—10) Msitlulitkn in hübscher Schreibschrift best ausgeführt in der Buchdruckerei y. MÜNMM & Dsmderg. Wiener Börse vom 27. Jali. 8T»at8fonds. 1 3Mb Wore 5perc. 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