(PoStnina pla£ana ? gotovini.) Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. 111- 1 » +--------^ l*"T- «chrtstlett»ng iit etrwUbiifl: $»«*«tiiowi alica 5K. ». Telephv» 11. — Ba!»nbtQi«flt> w-rd-« i» btt »tneolUtfl o.efltf BmSwrtfl bllllgsin SebShee» e»tgtke»ge,o»«'« H,,i,«?,!»<»- Mir da« J,la»d vi.rt-ilährig Ot° io.-, balH^rl« Dia 20.—. «»»»jährio Dinio.-. K2, da» Haslaad MlftHtch«* «tWöwia. - SteieUi «u»»en> Dln — .f.0 Äummet 82 || Donnerstag den 12. Oktober k922 4,(47.] Jahrgang Ein Ausmalche». Wir hätten cS eigentlich schon srühcr einmal tun können, aber wir glaubten, daß die stetige Schreibweise unsere? Blattes die Linien unserer S!elluvg so scharf durch daS Land zieht, daß wir sie nicht erst besonder» einzuzeichnen brauchte». Da sie aber die gegnerische Presse nicht sehen will, wollen wir sie einmal abgehen und dabei unzweideutige Worte sprechen. Einen Anlaß dazu bietet uns das andere hiesig» Blatt in seiner Folge vom 7. Oktober. Wir sagen einen Anlaß und nicht den Anlaß, denn was da in der Verschwommenheit und Umrisselosigkeit der Gedanken gebracht wird, düS haben wir in dem zitierten Blatte schon oft gelesen: Provokation, deutschtiimlerische Frechheit, Gastfreundschaft, die wir hier genießen, usw., usw. All diese wundervoll dehn« baren, prächtig verwendbaren Begriffe stehen auch da wieder, nur nicht daS, auf daS wir gerne sachlich eingingen, nämlich Argumente zum ersten, Argumente zum zweiten und Argumente zum dritten. Um ein Beispiel unserer angeblich provozierenden Artikel aus der „großen" Zahl herauszuheben: die War-burger Theatergesqichte. Denn die hat getroffen, sie ist unsere neueste Provokation. Warum muß sie in den Ausführungen deS anderen hiesigen BlattcS »»genannt den Untergrund abgeben? Waru« nicht sachlich daraus erwidern, anstatt die vielen abge-nützten Phrasen eine noch der anderen hiazuspießen? Wenn nicht anders, dann s o erwidern: Wir haben das Theater genommen mit demselben Rechte, wie wir die Philharmonie in Ljubljana, das Vereins. hauS in Ptuj, das Studentenheim in Koievje ge-nommcn haben, nämlich mit dem Rechte des Stärkeren : damit basta — und ihr habt das Maul zu YeisesKizzen. von Alma M. Karl in, Tokyo. Dritter Teil der Weltumseglung. — Im fernen Osten. YI. Das Alltagsleben in Japan. (Schluß.) Alle«, alles will ich ertragen, waS verschieden in diesem Sonne naufgehland ist, aber wenn ich an die Post denke, dreht sich mir doch der Magen. Man schreibt, wenn man die japanische» Schriftlichen gebraucht, immer zuerst das Land, dann die Stadt, serner bU Straße und Hausnummer und zuletzt den Namen de« Empfängers und daS sind die einzigen Briefe, die man sicher erhält, doch für die AuslänSer gibt es ein eigenes Postamt Do,t walten Japaner, die der Ausbund aller Höflichkeit sind und denen ma» feine Wünsche nie klar verständlich macht. Sie sprechen englisch — etwa» besser wie ich japanisch--und wenn man um die Briefe kommt, fischt der dienst» tuende Beamte ein dicke» Buch hervor und man sucht nach dem eigtnen Namen. Steht er nicht darin, ist kein Brief da — vermutlich. Nun nimmt man eine Jammermiene an, woraufhin der Beamte in ein Fach fährt und einen Stoß Briefe, Zeitungen und so weiter vor einen hinlegt und man kann nun alle Briefe durch-gehen und nach dem eigenen suchen. Bei solcher Suche fiel mir ein Name S . . . besonders auf und ich beneidete den Glücklichen um seine Bliese, denn er hatte eine Menge, bis ich da» Wort „Fiuanzsachen" in der Ecke eine» Umschlages las. Von da ab bonei- halten. DaS wäre ein Standpunkt und eS i st der Standpunkt. Da wir aber da» Maul in dieser Hin-sicht nicht halten und. wollen wir nicht traurige Gesellen sein, nicht halten werden und nicht hallen können, ist eS da nicht etwas schwächlich, unseren Lesern, unseren Kaufleuten und Gewerbetreibenden den ungeduliige» Wink zu geben, un» so quasi von hinten den Maulkorb überzuweisen? Da wir nämlich Wahrheiten sagen, die deswegen unangenehm zu hören sind, weil sich darauf nichts erwidern läßt, solange man den Schein wahren will. Man muß sie.ganz einfach mit den praktischen Aufrücken „Provokation", „Frechheit" u. dgl. abtun und das ist nun keine Kunst. Ueber diese Kampfes-Methode ein weiteres Wort zu verlieren, wäre zu viel 6hre für sie. Und hier ist jetzt die Stelle, wo Folgendes ge-sagt werden muß: Wir haben uns die ganze Zeit bemüht, die Loyalität, die wir trotz ihrer Ableugnung durch unsere Gegner in uns tragen, in der Schreib-weise unseres Blattes, das nicht ein Lokalblatt für Celje ist, sondern da« Sprachrohr für die Deutsch.-n ganz Sloweniens, auch nach außenhin kundzutun. Wir sind nie zum Angriffe übergegangen, obwohl daS im Begleiche zur Haltung mancher slowenischer Blätter noch lange keine Provokation wäre. Wir haben auch Augen im Kopse und es waren sozu-sagen journalistische „Opfer", wenn wir zu den ver-schiedenen Skandalaffären, die in der slowenischen Presse bis in ihre letzten Möglichkeiten auSgenoffen wurden, mit keinem Worte Stellung nahmen und nur sär un» beobachteten. DaS Recht der Krilik kann uns von niemandem bestritten werden, denn eS wcnen und sind öffentliche Dinge, wir aber sind gleichberechtigte Staatsbürger in einem demokratischen Staate und an einem Schahdruck in der Ocffevt- dete ich ihn nicht länger. Die Briefe kamen wahrschein-lich von feinen Gläubigern und da» erklärt auch, ach, lhr unbehobene« Daliegen! Dort erfuhr ich, daß zwei Karten an meine Tokvoadress« gesandt worden waren, aber bis heute kamen fie noch nicht an, denn sie gehen da erst zum japanischen Hauptpostamt zurück, werden umadressiert und fünfmal trägt der Briefträger sie zum unrichtigen Hau», bi« sie endlich (wenn überhaupt) hier einlangen. Dabei ist da» Postporto unverschämt hoch. Wenn ich jemand in Tokyo schreib«, ma!e ich immer, schweißtriefend, die japanischen Zeichen dazu, die wohl die anderen, doch ich selbst nicht lesen kann und trage sie zu einem japanischen Postkasten, dmn diese Epistel dürfen wieder nicht im fremden Postamt auf» gegeben werden. Nun wartete ich vier Tage auf Ant-wort — in Japan eine lange Zeit — und erhielt erst eine Gegenschrift. Entmutigt lege ich mich nieder und lauschte dem eintönigen Fall der Regentropfen auf mein Maussallfenstcr. ES war gegen elf Uhr nacht» und allcs im Haufe totenstill, die Lichter erloschen, als jemand in der Halle laut etwas rief. Ich dachte, eS fei ein Betrunkener uud fühlte schnell, ob der Schluss''! im Schloß wohl umgedreht. Eine halbe Minute später trommelte jemand mit zwei Fäusten auf weine Pforte. „Wer ist da?" (auf englisch). .Bit" Ich wiederholte die Frage noch einmal, dann auf ! französtch und da der Eindringling darauf bestand, ge-! rade mich zu scheu und sich sonst niemand rührte, lichkeit haben auch wir zu hinken. Wir nahmen uud nehmen Rücksicht auf unsere slawischen Mitbürger, weil wir wissen, daß unsere Kritik, so ehrlich sie wäre, alS eine Art Schadenfreude besonders peinlich empfunden werden könnte. Diese unsere Haltung verdichtete sich zum Grundsatze. Wenu Kampfhandlungen aus unserer Seile vorkamen, so waren es immer VerteidiguugS-kämpfe um die uns in Verfassung nnd Schutzver-trägen verbrieften Rechte. Unsere polemischen Notizen waren Antworten auf Angriffe, Zumutungen und kleinliche Herabsetzungen unserer Sprache: auch der Wurm krümmt sich, wenn er unter einen Absatz kommt. Man müßte es uns «is eine Schmach an» rechnen, wollten wir als da? öffentliche Organ der Deutschen in Slowenien stille halten, wenn unüe-gründete Berdächngungeir und die Lüge an unsere deutschen Staatsbürger herangeht, um ihre an und sür sich »icht leichte Lage zu vergiftn. Wir wollen dazu nur ein Beispiel ansühre». In unserer letzten Folge haben wir die Hetze einiger eingcwanderter Slowenen in der deutschen Gemeinde Nesseltal bei Gottschee des näheren beleuchtet. Heute lesen wir im Beozrader Preporod einen Artikel von demselben Haßverbreiter, worin den Serben ein Märchen auf« gelischt wird. daS aus sie naturgemäß am schärfsten wirken muß, well sie für die Engherzigkeit der na-tionalen A«feindungen in Slowenien kein Verständnis aufbringen. Da sollen die Deutschen in Nesseltal am 28. März (die genauen Daten, damit eS glaub-würdiger kling') und am 10. September l. I.. diesmal gelegentlich des Besuches der Kulturbündler, gerusen haben: .Nieder mit Serbien! Es lebe Oesterreich!" Tollen wir dazu still sein? Nein: wir erklären da» für eine tendenziöse und gewissenlose Lüge! Daß es eine Lüge sein muß, von einigen warf ich den Schlafrock über, drehte den Schlüssel lautlos im Schlosse und erwartete, als ich den Muschel« köpf vorsichtig durch die Spalte schob, zum mindesten in den Lauf eine» Revolver» zu schauen. Nicht» dergleichen. Vor mir stand der Briefträger in kurzen Hosen und blauer Jacke, überreichte mir einen Brief und machte eine wundeifchöne Verbeugung, die ich vergeblich ebenso schön zu erwidern trachtete. Daraufhin verschwand er. Zum Schluss« noch ein Wort über Sprechversuch«. Auf d«r Elektrischen geht e» nun schon ganz gut, denn ich wiederbole den gewünschten Namen so oft, bi» mir jemand sagt: —- "Hier I" und dann roll« ich herunter, und selbst die japanischen Erklärungen, wie ich zu gehen habe, unterstützt von dem Spürsinn langer Fahrten in vielen Ländern, verstehe ich schon, doch als ich gestern eine Bekannte in der Meijiuniversität finden wollte, rollte ich fast Augen und Zunge au» dem Kopf. Ich war an Ort und Stelle und das zur vor-geschriebenen Zeit, doch da die Japaner e» damit nicht so genau nehmen, war der Ort verlassen und nur nach langem Suchen entdeckte ich einen Schüler, den ich sofort gefangen nahm und der, nachdem er den Namen der Dame und die Anschrift gelesen, verschwand und erst nach fünf Minuten mii einem geheimnisvollen Papier voll Zeichen zurückkam. Nun fühlte er alle Taschen ab in Suche nach einem Bleistift und ich lieh ihm t?n meinen, worauf er feierlich die drei Worte schrieb: „Heule — keine — Verlesung." Gelte 2 unverantwortlichen Menschen nun auch nach Beograd gebracht, das werden un« die serbischen Mit« bürger, welche die Deutschen Slowenien« und ihre Sympathien für da« tapfere Serbenvolk kennen, bestätigen. Bestätigen muß e« der in Gottschee er« scheinende Radikal, daS Organ der serbisch-radikalen Partei, bestätigen müssen «S die Behörden, die e'nen solchen Fall doch verfolgt hätten. Und bestätigen muß es die eigene Vernunft, welche die deutschen Dörfler zumindest nicht für so entsetzlich dumm halten kann, zumal es sich nach einer langen, mit leeren Schmähungen gegen die Deutschen gefüllten Spalte um Serbien haudelt, gegen besten Volk, seit eS in seinen großzügigen. Eigenschaften erkan«t wurde, in den Reihen der Deutschen Slowenien» nicht die allergeringste Abneigung besteht. Mit solchen Mitteln also wird gearbeitet. Und wenn wir nun daS Wort dagegen erheben, weil «s unsere Pflicht und Schuldigkeit ist, weil wir un« verteidigen, daS ist Provokation und Unverschämt HH? . . . ES ist gut, daß einmal ausgewaschen wird. Wir haben den Wunsch, in Frieden zu leben. Wir sind redliche Staatsbürger, die dem Staate ohne Hinter-gebauten geben wollen, was deS Staates ist, nämlich die Treue, aber wir wollen auch, soll un« nicht jedermann verachten, unserer Sprache treu u»d treu . unserer Kultur seid.' Bon dieser Plattsvrm herab geben wir all jenen, die eineS guten Willen« sind und sie ob ihrer Natürlichkeit anerkennen, gerne die Hand. Gegen Lüge und Verleumdung aber, die sich noch dazu in Allgemeinheiten und bequeme Schlag-worte hüllt, werden wir nach wie vor stehen. Wir reden nie auS eigenem gegen den Staat oder seine leitenden Männer, wie eS z. B. der Korvö?i Slo-venec in Wien gegen Oesterreich mit aller in der Pressefreiheit begründeten Selbstverständlichkeit tut. Wir überlassen das neidlos den slawischen Blättern. Die Spitzmarke „Die deutschen Kolonisten" endlich, unter der daS andere hiesige Blatt seine Entrüstung losläßt, uötigt uns «in Lächeln ab. Die Kritik dieses Wortes ist, in Slein gehauen, auf den GedächtniSiaseln der alten Kirchen in den Siädten zu lesen, sie leuchtet von den grauen, zersallcuen Burgen über da? Land herab: die Kolonisten haben die Städte gegründet oder wenigsten» zuerst besiedelt. Ja, wirklich Kolonisten, obwohl da« Wort einen Klang hat, als wären sie gestern erst gekommen und nicht vor fast einem — Jahrtausend. . Nun sprach ich englisch und japanisch und die Wild«nsprach« (mit Augen, wackelnd«» Ohren, Beinen und Armen), bevor ich ihm begreiflich machte, den Mann im Amt spr«ch«n ju wollen (der von meinem Eintreffen unterrichtet sein sollt«) und nach einer Viertelstunde gelang r« mir wirklich ju jemand ,u kommen, der etwa« besser di« Sprache drr Angelsachfrn beherrschte und der mich seinerseits an den Rektor der Universität, einen guten, fetten, fließend französisch sprechenden H«rrn weitergab, der gerade feinem Enkel, sind die Wunder einer schwimmenden vlechente auf der Waschschüssel »«igle und der mich seinerseits, nach-dem ich »w«t Tassen grünen Tee« getrunken, nach «iner weiteren Stunde an die Dame, die ich treffen sollte, weitergab. Eile aber darf man in Japan nicht haben! — Nach d«m Temptlbesuch ging ich über die Bogen-brück« an kleinen Laden vorbei nach Kamakura zurück, und ergötzt« mich besonder« an den ausgestopften Kugelfischen, di« überall seilgeboten werden. Fische spielen im Leben des Japaner« überhaupt eine große Rolle. Wenn jemand betratet, werden thm Glücks» fischlein gegeben, die wohl Söhne vorhersagen sollen, denn so oft ein Sohn geboren wirb, steckt der Japaner drei oder vier Seidevfische als Zeichen auf da» Dach; er ißt wenig Fleisch, doch oft Fisch und darunter eine Arl, die so hart getrocknet ist, daß man damit jemand erschlagen könnte. Diese Fischart wird geschabt und lang« gekaut, «her al» gegessen. Fische zieren auch den Bug der kleinen Schiffe und da« Halten von Gold-fischen ist sehr üblich. Und in jcdem Laden KamakuraS hing wenigstens ein ttugelstsch. tillier Zeikyag Mnaiypotitischrg. Geldnot, Teuerung aller Importartikel, Rück-gang der Getreidepreise: in diesen wenigen Worten drückt sich die ganze Krise unserer gesamten Volk«, wirtschaft au« und hierin zeigt sich der Mangel un» ferer Finanz, und Wirtschaftspolitik. Heute liegen die Dinge so, daß bei un« der Preis des Getreide« fällt, warum? Weil der Dinar in Zürich höher notiert, weil unsere Valuta den Tiesstand auf dem internationalen Markte überwunden hat. Recht schön «nd gut l Dann sollte aber auch die Kaufkraft deS Dinars im Inland« eine höhere werden. Dann sollten die Waren der Textil-, Leder-, Maschinensabcikation usw. verbilligt werden. Die« ist aber nicht der Fall. Zm Gegenteile! Die höhere Notierung de« Dinars bewirkt zwar, daß unsere LaadeSprodukte falle», be-wirkt aber nicht, baß wir unseren Bedars an Im-portwareu billiger decken. Die Auslandsartikel (na-mentlich die auS der Tschechoslowakei eingeführten) steigen im Preise von Tag zu Tag und der Bauer soll seine Produkte billiger hergeben, aber seinen Bedars vermag er nicht billiger zu decken. Betrachten wir diesen ersten Widerspruch, dann kommen wir darauf, daß die Tschechoslowakei mit ihrer Politik im Spiele ist. Tschechische Politik läßt in Zürich unseren Dinar höher notieren, um unser Getreide billig an sich ju bringen. Denn die Tschechoslowakei hat rechtzeitig zu niederen Preisen den Dinar aufgekauft und bietet un» jetzt unseren Dinar zu erhöhiem Preise an. DaS heißt: den Dinar, den sie billig erstanden haben, geben sie un« jetzt für unser Getreide zurück. Warum steigen denn die Preise der tschechischen Einfuhrartikel bei un«? Wenn unsere Getreidepreise sinken, warum nicht auch ein Rückgang in anderen Gebrauchsartikeln? Weil unsere Finanzpolitik von der Tschechoslowakei diktiert wird und wir nicht die Macht besitzen, un« diese« Einflusses zu entschlagen. Die Tschechoslowakei braucht augenblicklich einen teueren Dinar, wie sie vor einem Jahre «inen billigen brauchte. Erst haben sie un« unser Geld wohl-seil abgenommen, jetzt kaufen sie mit unserem Gelde unser Getreide. Unsere innere Finanzpolitik ist total verfahren. Geldknappheit kennzeichnet unseren Markt. Wir sind stolz daraus, daß wir wenig Geld im Umlaufe haben. Und die Folge? ES stockt da« Geschäft, jede« Unternehmen gerät in Verlegenheit, denn e« gibt kein Geld. Die Nationalbank emittiert kein Geld, sie gewährt keine Kredite, sie behindert den Devisen. Handel und veranlaßt einen Stillstand. Da« Finanz-Ministerium wünscht, daß die Nationaldank mehr Geld emittiere, um den Verkehr im Handel zu er-möglichen. Die Nationalbank macht Ähwierigkeiten. Ohne Grund! Den» wir haben letzt keine Metall-deckung für unseren Geldumlaus. In Wirklichkeit ist das Verhältnis nicht 3:1, nicht 5:1, sondern 63:1. Der Kampf deS Finanzministerium« um eine Müde und durstig erreicht« ich den Bahnhof und erspäht« gl«ichz«ttig «ine japanisch« ErfrischungSbude. Ich ging vorsichtig näher, entdeckt« auf «inrm Brett ein«Allerw«ltSrr»cherl"und entschloß mich, Besitzerin diese» Kracherl« zu w«rd«n. Ich legt« daher den Zeigefinger auf den Slaikorb, fügt« jedoch, da ich «in eisgekühlte» Kracherl wünschte, „kort, fort- hinzu. Sie vrrstand mich, schabte ein Stück Ei» ans dem Gurkenschaber und leert« mein Kracherl darüber au«. Ich aß die EiSspeise mit dem Löffel. ES kostete mich da« Unternehmen 15 Se» und Magen-drücken. Die Heimreise ging glatt vonstatten. Ich stieg in Ofuna um und fand einen Sitz gegenüber von Mutter und Sohn. Sie hatten eine Eßkiste mit, die mich inter-essierte. Alle« darin war au» Rci» : Würste, die in der Mitte braun wurden; Rei»nockerl, mit gelblicher Haube; ein Stück Fisch in ReUhülle und zwei runde, rosig angehauchte Reiskuchen. Alle» gut gekocht, gut verpackt und in jeder Schachtel die beiden unerläß-lichen Sßftäbchen, die zwischen Daumen, Zeigt« und Mittelfinger gehalten werden und mehr Seschicklichkeit erfordern, al» wir Weiße besitzen. Dicht vor Tokyo, wo morgen« noch das Häuschen gestanden, waren Ruinen und die Feuerwehr bespritzte emsig die umliegenden Gebäude. Ein Brand ist «twa» sehr Gefährliches in einer Stadt, deren Bauten fast aukschließlich au« Holz sind. Kuize Zeit später trabte ich, müde und vergnügt, meiner Wohnung in Aurakucho Sanchomc zu. Nummer 8? größere Geldemmission ist berechtigt. DI« Nationalbank soll Geld, Kredit gewähren, dann wird die Volk«-wirtschaft uud der Handel investieren können. Heute gibt «S nur Zollschranken. Geldschranken, Verkehr«-Hemmnisse, aber noch immer keine freie liberale Finanzpolitik. Mitist!,? Nimüschau. Inland. Bevorstehender Umschwung in der Inlandspottttk Nachrichten auS Beograd und Zagreb zufolge ist mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, daß ein Umschwung in unserer Innenpolitik bevorsteht, troy-dem die ersten Sensalionsmeldungeu aus Zagreb von einigen sührenden slowenischen Tageszeitungen sozusagen unbesthea alS Rad-l-Bluff hingestellt wurden. Der erste Anstoß ist vom Demokratenführer Ljuba Davidoviö ausgegangen, der durch seine» Abgesandte». den Abgeordneten Paul Angjel'5, mit Stesan Radiö in Fühlung getreten ist. AuS der Fülle der Nach« richten, di« sich um dieses hochwichtige Ereignis flechten, geht hervor, daß Radii prinzipiell geneigt ist, auS seiner Passivität herauszutreten und in dem neuen Parlamente mit seinen Abgeordneten auszumarschieren. Ljuba Davidovii, der in seinen Bemühungen, den unseligen serbisch kroatischen Konflikt beizulegen, von der serbischen Oefsentlichkeit unterstützt wird, hat allerdings den Minister Pribiievii zum Gegner, der ein Uebereinkommen mit den Kroaten sür un-möglich hält. Die zukünftige Gestaltung unserer Innenpolitik hängt vom AuSgange der Beratungen innerhalb der demokratischen Partei ab, die am 10. Oktober beginnen. Siegt die Gruppe Davidoviö, so ist dieser der zukünftige Mann, seine Ausgab« wird sein, eine Brücke von Zagieb nach Beograd zu schlagen. Allerdings wäre die Voraussetzung da-zu die Revision der Bcrsassung, die Ungültigkeit der StaatSeinteilung in VerwaltungSgebiete usw , Dinge, die im Hinblick auf den Widerstand, der ihnen geleistet werden wird, schließlich auch zweifelhaft sind. Minister Dr. itxlav über die Teuerung Auf der VertrauenSmännerversammlung der demokratischen Partei Slowenien» im großen Saale deS Ljubljanaer Kasinos gab der Minister sür sozial« Fürsorge Dr. Gregor Z-rjav am 6. Oktober Er-klärungen über wichtige Gegenwartssragen der inneren und äußeren Politik unsere« Staates ab. Unter anderem sprach er über die Bekämpfung der anschwellenden Teuerung und skizzierte, wie wir im Ljubljana«r Jutro lesen, die katastrophale Lage, die entstand, al« knapp nach Annahme veS ordentlichen Staatebudgets «in v«rzw«ifelteS Hinaus-schnellen der Preise einsetzte, bis auf dem Krourate in Ljubljana die sozialpolitische Richtung in der Regierung über die großagrarische obsiegte, gerade zu einer Zeit, al« di« Znterefsenten e« schon für autgemacht ansahen, daß der Preis sür «in Kilogramm Mehl 50 Kronen erreichen werde. Der Mi-nister gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß den bis-hcrigen Erfolgen im Kampfe gegen die Teuerung noch andere folgen werden, obwohl sich da« Groß-kapital anf alle Arten, mit den ungeheuren wirt-fchaftlichen Mitteln, die «hm zur Verfügung stehen, durch die Verbreitung falscher Nachrichten, durch di« politisch« und Z'itungSkampagn«, durch die Unter-stützung der oppositionellen Richtungen sich b«müh«, die gegenwärtige Regierung zu stürzen und ihre Politik zu ändern. Di« Aktion werd« fortgeführt und nicht nur die Preise von Mehl und Getreide, sondern auch die sür Fett, Kleider und Schuh»«? w«rd«n noch mehr fallen müssen. Prinz Georg lehnt ab. Am 6. Oktober fand in Beograd eine Minister-ratSsitzung in der Angelegenheit de« Prinzen Georg statt. Der Prinz erschien und händigte dem Vor-sitzenden ein Schreiben au«, worin er erklärte, daß er mit der von der Regierung ausgesetzten Summe seine Schulden nicht bezahlen und kein staadc«ge-mäße« Leben führen könne. Fall» ihm aber in Beo-grad eine entsprechende Wohnung und entsprechende Transportmittel (Automobile uud Pferde) besorgt würden, werde er. obwohl ungern, aus den sestge-setzten Betrag eingehen (148.000 französilche Franken und 600.000 Dinar im Jnlande. 350.000 Franken und 235.000 Dinar im Auslande). Da diese« Schreiben den von der Regierung gestellten Bedin-gungen nicht entsprach, fragten di« Minister den Prinzen, ob er da» Hofstatut an«rk«nne und ob er sich dessen Bestimmungen unterwerfen wolle. Der Nummer 82 fHllet Zeitung Geile S Prinz verweigerte die Antwort. Auf die Frage, ob er nach Nifch gehen werde, antwortete er mit Nein. Die Regierung nahm die Antworten de« Prinzen zu Protokoll und legte sie dem König für den ein-zuberufenden Kivnrat vor. — Di« radikale Beograd« r Tribuna verlangt in rinrm mit „Der Staat in Gefahr" überschrieben«» L«itartik«l. daß Prinz Georg, der nicht wegrn der Regelung seiner Pnvat-angelegenheiten, sondern u« eine antidynastisch« Po-litik zu betreiben, in den Staat gekommen sei, mit einer bestimmten Summe Gelde« für immer bei Lande« ye, wiesen werden solle. Ausland Der verzicht Griechenlands auf Thrazien. Einer Hava«M«ldung zufolge hat der griechische Ministerrat beschlossen, den griechischen Vertretern bei dir wiederaufgenommenen Konferenz in Mudania die Weisung zu erteilen, sie mögen in der thrakischen Frage nur im Rahmen der einstimmigen Beschlüsse der Verbündeten nachgeben. Ein Telegramm Beni-zelo«'. der von Frankreich geleitet wird, rät den Griechen, den Standpunkt der unbedingten Unnach-giebigkeit aufzugeben. Daher wird die Regierung den Antrag aus Räumung Thrazien« annehmen und nur noch über die Räumung«fcist verhandeln. — Wie die Londoner Time« auS Aihen melden, werden Jugoslawien und Rumänien keinen Druck hinsichtlich der Endresultate in Mudania ausüben. Jugoslawien hat in Aihen die beruhigend« Erklärung abgeben lassen, daß e« au« dem griechischen Unglücke keine Vorteile sür sich schlagen werd«. Die neue tschechische Regierung. In der Tschechoslowakei ist eine neue Regierung unter der Ministe,Präsidentschaft de« Agrarier« Svchla an daS Ruder qekommen. Unter den be» kanntrren politischen Persönlichkeiten wären der parteilose Dr. Beneich al« Minister de« Aeußcrn und der Nationaldemokrat Dr. Rasin al« Finanz« minister zu nennen. Im neuen Kabinette sind alle Mitglieder de« parlamentarischen BollzugSatiSschusse«. der sogenannten Petka. vereinigt. Im Regierung«-prvgrawm wird die Gleichwertigkeit der Industrie und d:r Agrarproduktion betont, ferner erwartet man von der neuen Leiiung dcS tschechoslowakischen Siaate« di« Herausgabe einer Sprachenverordnung. Faschistische Hochziele. Der Einbruch der italienische» Faschisten in Bvzen, wo aus deren Druck der Gemeinderat und die Stadtpolizei aufgelöst und di« deutschen Schulkinder infolge der Besetzung der großen Schule sozusagen auf die Straße geworfen wurden, hat die Aufmerksamkeit wieder in hohe« Maße aus da« Treiben der faschistischen Organisation, welcher der Italienische Staat machllo« gegenübersteht, hingelenkt. Der Faschistenführer Mussolini antwortete auf die Frage eines ihn besuchenden Journalisten, ob die Faschisten, sobald sie zur Macht kämen, die Republik ausrufen würden, vor einigen Tagen: „Nein, die Monarchie ist sehr solid. Sollte sie aber ihre nationalen Pflichten vergessen, dann werden wir natürlich Republikaner sein. Unsere Republik würde aber, auf eiserner DiS» ziplin aufgebaut, absolut aristokratisch und nicht de» »agogisch fein. Wa« unsere außenpolitischen Ab-sichten anbelangt, ist die politische Expansion einer der Hauplpunkte unsere« Programme«. Zunächst friedlich, werden wir, falls e» so nicht geht, eben mit anderen Mitteln an daS Ziel zu gelangen trachien. Sine« ist sicher: die bisherige Methode der Verzichte und der Feigheit in der auswärtigen Po» litik muß aufhören. Wir können auf da« Mittel« meer, den Orient, Syrien. Anatolien, da« Schwarze Meer und Südrußland nicht verzichten.* Aus Stavt uns jauö. Ernennung. Herr Hofrat Adalbert Kotzian wurde zum Vizepräsidenten de« OberlandeSgerichie« in Graz ernannt. Biztprisident Kotzian war bis zum Umstürze Piäsideut des KreiS^erichte« in Eelje. gur Transportmisere. Am S. Orioder fand im gioßen Saale deS Hotels Union in Ljub-Ijar.a eine große, von dem Jnvustrielleuverbande ein. berufene ManifestaiionSversammlung statt, an der Vertreter der Ministerien sür Verkehr und Handel, der Landesregierung, der «Südbahndireklion, der CtaatSbahndirekiion in Zagreb, der Vereinigung der Ingenieure und Archiiekien, deS jugoslawischen Eisen-bahrerbundes, de« Verbände« der Ha»»tl«gremirn, de« Verband?« der Gewerbegenossenschaftei», der Presse usw. teilnahmen. Wir entnehme» der schließ- lich einstimmig gefaßten Resolution nachfolgende Einzelheiten. E« wurde u. a. festgestellt, daß der EisenbahnfrachtiNverkehr au« Slowenien in da« übrig« Königreich faktisch gänzlich eingestellt ist. Alle Stationen auf den StaatSbahnstrecken von Jesenice biS Karlovac, Eaprag und Sisak sind mit stehen-gebliebenen Waggon« überfüllt, die auch schon die BerkehrSgeleise verlegen. Ebenso verstopft ist die Südbahn biS Zagreb und Sisak. Auf den Stationen der Slaatibahnen in Slowenien stehen 1882 verdorbene Waggons, 530 befrachtete, ungefähr 200 neue ReparationS- und viele Hunderte leere Waggon«. In den Stationen der Südbahn stehen zusammen 2175 beladene Waggon«, davon In der «tation Tesin bei Maribor 1003. Die ältesten stehen schon seit dem 30. Mai 1922. Bei den Zollämtern in Maribor, Ljubljana und Zagreb stehen 900 Waggon«. Mehrere Hunderte von Eisenbahnwagen diene» al» Eisenbahnerwohnungen. Jeden Tag kommen noch Re-parationSwaggon« auS Oesterreich, die unsere Strecken bis zum Berst.'n füllen werdei-. Den Staatsbahnen fehlt e« an fachlich gebildeten Beamten. Unte:beamten und Dienern. Die Gehälter sind durchweg« fo mise-rabel, daß noch sortwährend Personal den Dienst verläßt. Die Zollämter arbeiten langsam und unzu-reichend. Die unerwarteten Veränderungen der Zoll« tarif«, die ständig w.chselude Devisenpolitik wirken alS scharfe Hemmungen. Damit di« bereit» eingetretene Ve, kthrSlatastrophe nicht ständig die ganze Wirtschaft Slowenien« vernichte und sich nicht aus da« übrige Königreich auSdchne, wird vorgeschlagen: Besser« stellung des Eisenbahrpeijonal« und die Ausarbeitung einer modernen einheitlichen Dienstpragmatik. Besei« tignng >«S gegenwärtigen Bürokratismus, Einführung einheitlicher Dirnstvotschriften sür di« ganz« Königreich, Herstellung eineS Uebereinkommen« mit der Süvbahno-rwalinng und Bevorzugung dt« Tran«-porte« eigener Ware» vor den ausländischen. — Die Resultate der Versammlung in Ljubljana stellen sich zu einem erschreckenden Bilde der Verkehr«»«» zusammen. Wenn seinerzeit Kohlenmangel, dann Waggonmangel den Verkehr hemm'en und unserer aufstrebenden Industrie die Prrllblöck« vorwarfen, fo bat heute, da Kohlen genug vorhanden sind, der Ueberfluß an TranSporlmiueln, der aber bloß durch die Unfähigkeit, ihn zu verteilen, al« solcher erscheint, «ine Lage geschaffen, die einfach unerträglich ist und auf dj« Ausland lächerlich wirken muß. Waggon« aus Deutschland. Auf Rechnung der Reparationen hat unfer Staat von Deutschland empfangen: 3909 gedeckte, 3»41 £ ff nie Frachten» waggone, 27 Zisternen und 172 Lokomotiven. Herabsetzung der Frachtentarife für Lebensmittel. Wie aus Beograd berichtet wird, wurde dieser Tage eine Verordnung erlassen, wonach aus ollen Linien der StaatSbahnen eine 50Hlge Ermäßigung für den Tranfpoit von Getreide, Mehl und Viehfutter platzgreifen wird. Anmeldung von Lebensbedarfsar. tikeln. I» Rachhang? zu dieser unserer Notiz in unserer letzten Nummer teilen wir aus Grund eines AuSzuge« auS dem Beograder Amtsblatte (Slvzbene novin« Nr. 222 vom 6. Okiober I. I) mit, daß dir anzumeldenden L-binSbedarfSartikel einer Einschränkung unterliegen u >d in dem nachsolgtnd zitierten Erlasse spezifiziert werden. Der Erlaß lautet: Im Sinne deS Artikel« 2 der DurchjührungSveiordnung zur Bekämpfung der Teuerung der LebWSbeda^Sartikel und der gewissen« loken Lpekulativn sind Produzenten, Kaufleute, Bs-sitzer von Magazinen und Gewerbetreibende, die LebenSbedarfSarttikel in eigenen oder fremden Räum-lichkeiten auf Lager oder solche sür andre« in Verwahruug haben, verpflichte», bi« spätesten« 10. jedes Monates die genaue Menge der LibenSbedarftarlikel den Polizeibehörden erster In« stanz (wo solche nicht bestehe», den Gemeindeämtern) anzumelden. B>« auf weitere« find dem Befehl« des Ministir« sür sozial« Fürsorge gemäß nach-beuannteMengen anzumelden: Weizen, Roggen, K u k u r u z, G e r st e, H a f«r, M«h l, (We ize n«, Brot- und K o ch m « h l), M o i« w«h l, Klei« und Müh la bfäl l«. Brot nach Gewicht. Die BezirkShaup!« Mannschaft Celje teil« mit: Infolge behördlicher Verordnung darf dai Brot vom 11. Oktober 1922 weiter nur nach Gewicht, und zwar da» weiße vorläufig um 28 K, daS schwarze um 24 K pro Kilogramm, verkaust werden. Für Semmeln und daS übriqe Kleingebäck bleib«» zunächst bi« bis« hcrigen P.eise von 2 K pro Stück in Geltung. Die Zinkhütte in Celje wurde vor eini-gen Tagen von der SlavenSta banka. Filiale Ljub-ljana, übernommen. E» wurde eine Aktiengesellschaft gegriwittt mit einem Kupitale von 12 Milli- onen Kronen, wobei der Staat «lt einem Drittel beteiligt ist. Beschäftigung von Ausländern in inländischen Unternehmungen. Da» Polizei« amt bei der BezirkShaupimannschaft Celje verlaut-bart: Nach der Bestimmung de« ß 103, erster Ab« satz, des Gesetz«« zum Schutze der Arbeiter darf kein Arbeitsgeber Arbeiter (Angestellt«) aus de« Ausland« einstellen, solange er nicht dazu die Bewilligung des Ministeriums für sozial« Fürsorge erhallen hat, da« diese Erluubni« erst nach Einholung der Gutachten der örtlichen ArbeitS« börfe und der zuständigen Arbeiterkammern erteilt. In Durchführung dieser Vorschrift wird unter einem eine genaue Kontrolle angeordnet, »b alle ausländischen Angestellten inländischer Unternehmungen und Betriebe im Besitze der AufettthaltSbewilligung für das Königreich SHS und der gültigen persönlichen Dokumente (Reisepaß) ihres Staate« sind. Alle Ar« beil»geber, die ausländische Staatsbürger beschäftigen, werden aufgefordert, im Laufe von 10 Tagen Vornamen. Zunamen, Geburtsjahr, Geburtsort, Zustän« digkeitSgemeinde, Nationalität, Beruf (Art der Be-fchäftigunz), von wann an beschäftigt, schriftlich anzumelden. Für die Genauigkeit der Angaben und di« Rich'.igktil der Daten haften die Eigentümer der Unternehmung«» (Betriebe). Den Anmeldungen sind di« Personaldokumente (Reisepässe) der Auge-stellte», soweit die« »och nicht geschehen, und di« Zeugnisse, auS denen ersichtlich ist, daß die Angestellten für da« Fach, worin sie verwendet werden, tatsächlich auSgebitdet sind, beizufchließen. Die Wohnungskommission in Celje, die bisher au« de» Bürgermeister al« Borsitzenden und je einem Vertreter der Hausbesitzer, bezw. der Mieter bestand, wurde um vier Milglieder vermehrt. Die Mllilärbehörüen vertritt Herr Oberst Naumovit, die öffentlichen Angestellten H krutierun^Skommisiion bei sich. Wer demnach Anspruch auf Befreiung oder aus abgekürzte Dienstzeit hat, soll sich bei der Kommission m-lden und die Begünstigung beanspruchen. Wer einen kranke» Bater oder Bruder H it, muß dieselben bei »er Beanspruchung ser Begünstigung mitbringen und um di« Feststellung der Arbeitsunfähigkeit ansuchen. Er glaubt ee. Einer der Berichterstatter deS Ljubljanaer Jutr» nämlich, der de« Journalisten» kougreß in Novi Sad besuchte und do«t auf einem Bankette mit dem HaupischnfileNer deS Deutschen Volks-blatteS Dr. Perz zu Tische saß, behauptet, daß dieser einmal ein gewaltiger Schulmann in Slowenien war. Er schreibt vor zwei Sonntagen unter dem Striche de» angezogenen BlatteS: „Wri ich noch erwähnen msg: am Bankette nahm auch der bekennte Per; teil, seinerzeit Direktor der Bürger, schule in KrS'o und bekannter arger Deutscher. J.tzi ist er Redakteur des deutschen BlatteS in Navi Sad." U»seie Leser, die Dr. Perz noch au» seiner Tätigkeit al» Schriftleiter unserer Zeitung in bester Erinnerung haben, werden mit uns zusammen über die vom Ljubljanaer Jutro verlieherie Bürgerschnldirekiorschasl eine« Manne« staunen, der niemals in seine« Leben eine Schule ander« denn als Schüler oVr Siudcn! betreten und, wir glauben un« dajür verbürgen zu können, Krö?o noch nicht einmal gesehen hat. Man muß nie die Vergangenheit ein:» Mci.schkn an bet Nase ablesen und ihm neben dem Dr. auch noch etn versunkenes Dir. anhänge» wollen. Sport. Meisterschaftsspiel Athletiksportklub Celje : Sportni Klub Celje 6:0 (1:0). Ecken 7 : 2 sür Athletik. Das schon sür den l. d. M. angesetzte und aus den 8. Oktober verschobene Meisterschaftsspiel wäre auch an diesem Tage in-solge d«« «intretenden Regens, der glücklicherweise nicht lange anhielt, fast unmöglich geworden. Der Sportplatz aus de» Glaci« erwies sich aber trotz de» Regen» als spielsähig und da« Spiel konnte unter der bewährten Leitung de« Herrn Schiedsrichter» Och« »dsvlviert werden. Die Athletiker haben da» in sie gesetzte Vertrauen nicht gerade übertroffe«, was allerding« aus den weichen Boden zuückzusühren ist; immerhin aber sah man schöne Einzelleistungen und manchmal auch Kombination, die durch da» groß: Schußpech nicht immer zu dem Erfolg führte. Eine sehr gute Leistung vollbrachte der gegnerische Tormann, der einige schwere Bälle in schöner Ma-«ier meisterte. Die Verteidigung der Mhletiker war ihrer nicht allzuschweren Arbeit gewachsen. Kühn wird von Spiel zu Spiel bester, Gradischer wie immer g»l, Oreschnigg durch da« genauer« Zuspiel ein wenig besser. Hojnik am linken Flügel muß noch stoppen lernen, auch an Ruhe muß er gewinnen, einige schöne Vorleger konnte er infolge dieser Fehler nicht ausnützen. Toplak und Dürfchmied teilten sich in die Torehren un» fetzten die gegnerisch« Beriet-digung durch ihre Kombination oft matt. Für Krell war d?r Boden ein schwere« Hindernis, er fiel ab«r »icht au« dem Rahmen. Blechinger muß seine Tor» gelüste in den aussichtslosesten Positionen ausgeben, trotzdem bewährt er sich am Flügel durch sein« Um» sicht viel besser al» in der Verbindung. — Da» Spiel begann, nachdem der Sportni klub etwa« verspätet angetreten war, eist um hrld 5 Uhr, so daß eS gegen Schluß de« Spiele« schon stark dun-kelte. Spielverlauf: Das Spiel beginnt mit Abstoß der Athletiker und war anfangs ganz offen, nur die Angriffe der Athletiker waren gefährlicher. Ja der 32. Minute verschuldet der Sportni klub ein« Ecke, die von Blechinger schön getreten und von Toplak verwandelt wird. Nun gewinnen die Athletiker lang, sam die Oberhand, ohne jedoch ihre Ueberlegenhtit ziffernmäßig zum Ausdruck zu bringen, da der Jnnenstarm durch Verschießen die schönsten Gelegen« heite» verpaßt. Ja der zweiten Halbzeit sind die Athlet kcr fast stet» der angreife«»« Teil. Einen schönen Kombinationszug Toplak—Dürsckmitd schließt letzterer erfolgreich ab. Gleich daraus erzielt Toplak im Alleingang Nr. 3. Dürschmie» beschließt den Reigen mit 4 und 5. Die letzte» Minuten stauen stark «b. Herr Schiedsrichter Och« leitete da« Spiel zur beiderseitigen Zufriedenheit ii^ einwand« freier Weise. Kommenden Sonntag spielt der «. K. Svoboda gegen Aihletik (Meisterschast). Die Platzfrage ist der Witterungsverhältnisse wegen noch unbestimmt uud wird aus den Plakaten bekanntgegeben werden. Der Beginn dlS Spiele» ist um 3 Uhr. Gesucht zum sofortigen Eintritt fflr Schloss in Oberkrain zu zwei alleinstehende Herren intelligente, selbsttätige und repräsentable Hausdame die mit der selbständigen Führung eines erstklassigen Haushaltes vollkommen vertraut ist. Vorhanden: zwei Dienstboten, Hausknecht und Gärtner. 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