MtmcherH Zeitung Nr. 1»3. «. >l. halvi- N. 5 5«>. ssül vi« ^uft«ll«nq in« H«n» halb,, lo tl. Vill >ll P°« .12NN. st. !5< balbj. n, ? z«. Freitag, 5. Mi. 187«. Aintlicher Theil. Verordnung der Ministerien des Innern und des Handels vom 81. April 1876,* stressend den Vcrlchr mit Giften, gifthaltigen Droguen und gesundheitsgefährlichen chemischen Präparaten. Nückstchtlich des Verkehres mit Giften, gifthaltigen Droguen und gesundhcitsgefahrlichc» chemischen Präparaten werden nachstehende Bestimmungen erlassen: 8 !. Als Gifte werden ertlilrt: 1. Das Arsc» und alle arsenhaltigen Verbindungen; 2. die chlor« und die sauerstoffhältigen Verbindun» gen des Nntnnonf 3. die Oxyde nnd Salze (cillschließlich der Chlor-, Arom« und Jod-Verbindungen) des Quecksilbers; 4. dcr gewöhnliche Phosphor; 5. das Brom; 6. die Blausäure und die blausäurehältigen Präparate sowie alle ^yan»Metalle. nur jene ausgenommen, welche Eisen als Bestandtheile enthalten; 7. die aus giftigen Pflanzn und Thieren entnum» menen, oder einzig auf dem Wege der Kunst dargestellten, heftig wirkenden Präparate, wie die Nlkaloide, das Curare, das Cautharidi» ». s. w. g 2. Um dcm im H 27 der Gewerbe»Ordnung bezeichneten Erfordernisse zur Erlangung des Befugnisses zum Verschleiße von Gifte» zu genügen, muß der Be» fugniSwerber darthun, daß er entweder: 1. die untere Abtheilung einer Mittelschule oder ein.r dieser gleichstehenden Fachschule mit gutem Erfolge zurückgelegt oder 2. daß er in anderer Weise, insbesondere durch längere Verwendung in einem zum Handel mit Gift oder mit gifthaltigen Druguen berechtigten Geschäfte oder in einer chemischen Fabril sich ausreichende Kenntnisse über Oiftt und den Verkehr mit denselben erworben Hal. § 3. Gift darf nuv an die zum Absätze von Giften berechtigte» GewervSleute, an wissenschaftliche Institute und öffentliche Lehranstalten und an solche Personen, die sich mit der amtlichen, noch giltigen (§8 5 und 7) U^ willigung zum Giftbezuge ausweisen, abgegeben werden. Wer mit amtlicher Bewilligung Gift erworben hat, darf dasselbe weder entgeltlich, noch unentgeltlich an Personen abtreten, welche zum Handel mit Gift nicht berechtigt sind. 3 4. Die Bewilligung zum Bezüge von Gift er theilt diejenige politische Bezirlsbehörde, in deren Amtsbezirke der Bewerber wohnt. Dieselbe hat den Zweck des Giftbezuges und die Verläßlichkeit des Bewerbers zu prüfen und hierüber erforderlichen Falles den Gemcindevorstand des Wohn» ortes zu vernehmen, der auch von der ertheiltru Bewilligung zu verständigen ist. * Enthüllen in dem am 2, Mai !K7ll ausgab men XVU. SlUclt de« R. V. M. lmler Nr. «l>. Die Bewilligung ist zu verweigern, wenn Mis-brauch oder unvorsichtiges Gebaren zu besorgen ist. § 5. Die Bczugsbewilligung wird für den einzelnen Fall durch die Ausfertigung eines Bezugsscheines und für den fortgesetzten Bezug solcher Personen, welche zum Betriebe ihres Gewerbes oder ihrer Beschäftigung regelmäßig Gift brauchen, durch die Ausfertigung einer Ve-zugslicenz ertheilt. Die Bezugsliccnz darf für eine längere Dauer als für drei Jahre nicht ausgefertigt werden. 8 6. Jeder Bezugsschein und jede Bezugslicenz hat den Namen der bezugsberechtigten Personen und die Be. zeichnung des zu beziehenden GiftcS zu enthalten. In dem Bezugsscheine ist überdies die Menge des Giftes, für welches die Bewilligung ertheilt wird, anzu. führen. Auf den Bezugsscheinen und Bezugslicenzen ist der Wortlaut der tz§ 3 (2. Absatz), 8 und 10, dann auf den Scheinen auch der Wortlaut des § 7 dieser Verordnung ersichtlich zu machen. In den Bezugslicenzen ist die Beschränkung der Giltigleit (§ 5) mit der Formel: „G'Mg bis (Kalender, tag)" auszudrücken. Die Bezugsscheine und Bezugslicenzcn sind stem-prlfr^i. 8 7. Bei dem Bezüge von Gift gegen Bezugsschein hat derjenige, auf dessen Namen der Schein lautet, in demselben das Datum des Bezuges, die Bexcnnung und du Menge des bezogenen Giftes einzutragen und der. !5?' welch" das Gift verabfolgt, die Abgabe unter Ersichtllchmachung der Firma durch Fertigung seines Namens zu bestätigen. Dadurch wird der Schein für einen weiteren Bezug ungiltig. ß 8. Die Vlzugsschcine und ÄczuMcenzen sind von ihren Besitzern sorgfältig qegen jcden MiSbrauch zu verwahrm. § 9. Dic zum Gifivnkausc berechtigten Gewerbs-lexte haben ein eigenes Vormrilbuch zu fuhren, in wel. chcm die Person, an wc che, der Zeitpunkt, wann ein Oif! vtlübfolgl wurde, dam» die Geneonün ^ u,,d Menge dessellieu, m,t» in Fallen, in welchen Gift nur gegen amtliche Bewilligung abgebe» werde» darf (§ 3). diese Bewilligung (Oezuusjchem oder Äezuuslicenz) unlcr Än. fiihrung des Datums u».' dcr bewilligenden Behörde ersichtlich zu machen ist (§ 307 Lt. G.) 8 10. Die Gewerbsleute. welche mit Gift oerleh. ren, haben, so wie jedermann, der im Besitze von Gifl ist, dafür zu jorer üblichen Tootenlops-Bezeich. nung zu versehen und abgesondert unter Verschluß zu verwahren. Vei Gewerben der letzterwähnten «rt lft d« i« Ollfl-oorrüthe fte<« unter seiner eigenen Verwahrung zu haltei«. (§ 370 St. G.) Die bei der Verwahrung und dem Verschleiße von Giften benutzten Gefäße und G«:äche aus Holz, Horn oder Bein dürfen für Ge:mß- oder Heilmittel gar »icht, Porzellan, Glas ode: Metallgefäße und Gerüche solcher Art hiezu nur nach der sorgfältigste» Reinigung vlr» wendet werben. H 12. Im Kleinverlchre sind Gifti nur wohloer« wahrt nnd versiegelt abzugeben. Der Käufer darf zur Ewpfangnahme des Gifte« nur solche Personen ermächtigen, bei welchen weder Mis« brauch, noch unvorsichtiges Gebaren zu besorgen ist; auch der Verkäufer darf an Personen, die zu cii,er solchen Besorgnis offenbar Anlaß geben, Gift nicht verabfolgen. Die Gefäße oder Palette sind in augenfälliger Weise mit der Aufschrift ..Gift" oder mit der Üblichen Todtelitopfbe;eichnul!g untcr Beisetzung der stirma de« Verläufer« zu versehen. Mit c>cr Abgabe von Giften dürfen Lehrlinge nicht betraut werden. § 13. Bei Versendungen sind Gifte in gut schlie-ßtnden, vor dem Auerinnen oder Verstauben vollkommen schützenden Behältnissen sorgfältig zu verpacken u»o mit der Aufschrift ..Gift" zu versehen. Die im Eisenbahnbetricbs-N glement vom lOlen Juni 1874, R. O. V. M 75. für einzelne Giftgattun. >,en angeordnete besondere VerpackunaSweise ist bei Ver, senduüg solcher Gifte überhaupt zu beobachten tz 14. Die politische Behörde erster Instanz hat eine genaue Evidenz zu fühlt»: 1. über die Gcichäfleleute, welche auf Grund der Bestimmungen der Gewerbeordnung im Nmlsbezirle Gift verlaufen; 2. über die ausgestellten Oiflbezugslircilzen; 3. über die abgestellte» Giftbezugsscheine. § 15. Im tz 1 nicht inbegriffene gifthaltige Dro» guen (Gifllräuter u. s. w.) und gesundheitsgeführliche chemijche Präparate, wie: Alkalien mit inbegrlff von Äehlauuen und Laugenefsenz, mineralische Säuren. Klee-säure, gefähiliche Metallsalze und dergleichen find von Gewerbetreibenden in Gesäßen oder Behältnissen, welche mit einer deutlichen Aufschrift de« InHalles bezeichnet sind, aufzubewahren und onn jedermann, der dieselbe» besitzt, von Genuß, und Heilmittel» fernzuhalten. Im Kleinoertehre sind solche Stoffe nur gut oer< wahrt auszufolgen, und gelten auch hier die iin zweiten Absätze :es § 12 enthaltenen Bestimmungen. die Pfahlbauten von Oesterreich* Von Freiherr v. sacken. z> Der Tourist, der die herrlichen Alpenseen Ober» ^»tlritich« besucht und den Blick über die arimcn, ooi, Kn frischesten Gebirgen umrahmten Spinel schwel, lllsan ^"^' v"n Zauber der sonnigen Gegenwart lvtnn^?' ""I kaum au eine dunkle Vergangenheit, und Ulauer schen Seen hanze llline Dörfer, im Wasser auf Pfählen erbaut, eigentliche P f ahl bau l e n, bestand:«, ähnlich wie in der Schweiz. Velanmlich wurden die ersten Spuren solcher See ünsieolungen im Jahre 1854 im Zürichersce entdeckt. Wen» man sich auch gegeu die unwahrscheinliche Ul„ nähme, dah die alle Bevölkerung ihre Wohnungen im Wasser statt an den schöne» Ufern erbaute, langt zwei. felnd verhielt, so mußte doch jedes Bedenken schwinden, nachdem sich dieselben Fundocrhällnisse an allen Schweizer-seen, selbst den kleinen, wiederholte», und zwar an mehr al« 200 Slellrn, von oencn z. B. aus den Gcnfersce 24, auf den Nenu'bulgechc sogar 46, auf den Bode», see 22 entfallet,. UeberaU im allgemeinen dieselben Gr» schlimmen: unter dem Sande und Schlamme des ge-genwarliße» SeebodenS, zw'sche» zahlreichen i» den Un» teraru»d eingerammten Pfählen, eine Schichte von vcr« we^lc:, organischen Stoffen, i» welcher Holzsliickc, Kohle,,. Lchcrbe» von Thongefäß?» u»d ocrschicdenc Gcrälhc und Wtrt^uqc, welche die Äüsicdler ^braucht, so wie die Knochen drr Thicre, die Schalen lüH Kerne dcr Früchle, die sie verspeist, in großer Merge sich vorfinden. Zwischen den See» der Ost> und der West.Schweiz fi»ocl nur der Unterschied stall, daß die Werkzeuge i» jenen au« Stein und K»oche» bcstehen, zum Theile so constant, daß ma» annehme» kann, die Pfahlbaucr Hal« ten lei» Metall, — während in diesen zahlreiche Oe- rathe und Schmucksachen aus Bronze vorkommen. Diese Verschiedenheit mag vielleicht weniger in großer Altere-oiffere», als in der größeren Wohlhabenheit der West-Schweizer und dem oircctcrcn Verkehre mil den Kultur» vüllern des Miltelmeercs ihren Grund haben. Die Sce-Ansiedlungen reichen bis gegen unsere Aera herauf, denn in einigen kommen Waffen vor, die mit jenen identisch sind, die in den gallischen Kriegen Cäsars von den Einwnhnein geführt wurden Sie be-schlanken sich auch keineswegs auf die Schweiz, sondern die See» Vaierns. die ehemaligen Mecklenburgs und die sMnallnlm lorru-mure-i'llger der Po-Niedtrungen zeigen dieselben Verhältnisse. Mitunter ging mm, dann etwas zu weit und sprach bei den ähnlichen ^u»de», die von de» ulc!chz:itigen Landbewohnern herrühre», von Pfahlbaut?», wo weder ei» See. noch Pfahle waren. Begreiflicherweise lenllc die großartige schweizerische Entdeckung die Aufmrrlsamleit auch auf die österreichi. schen Seen Der erste Pfahlbau in den Bändern Oester-reichs wurde bei PeSchiera, am Ausflusse dcö Gavda» See's, bei Gelegenheit von Baggeningsarbeiten im Jahre I860 zufällig aufgefunden, dann von mir näher untersucht und in dcn Sitzungsberichten der kaiserlichen Ata» demie der Wissenschaften eingehend vefprochen Die Pfähle bestanden hier zum Theile aus Eichenholz, Oeräthe und Schmucksachen, vorwiegend aus Bronze, wie in der Weft-Schweiz. Zur Untersuchung von Seen ObcrKsterreichs und Kärutens entsandte 1>ie Alademie der Wissenschaften im 792 Vei Versenbungen find diese Artikel mit der ihnen eigenthümlichen Benennung zu bezeichnen. ^ Im übrigen haben die Bestimmungen des 3 l3 auch rückfichtlich der Versendung dieser Artikel gleich« mäßig in Anwendung zu kommen. § 16. Die in der jeweiligen österreichischen Phar. malopöe mit einem Krc»ze (1) bezeichneten, im 8 1 dieser Verordnung nicht angeführten Artilel dürfen von den betreffenden Gewerbetreibenden nur an Personen, die zum Handel mit denselben oder zur Führung einer Apotheke berechtigt sind, an gewerbsmäßige Erzeuger von Chemikalien oder an wissenschaftliche Institute und öffeut-' liche i!ehransialten verkauft werden. § 17. Uebertretungen dieser Verordnung, welche nicht unter das allgemeine Strafgesetz und nicht unter die Strafbestimmungen der Gewerbeordnung fallen, sind nach Maßgabe der Ministerialverordnung vom 30. Sep« tember 1857, R. G. B. Nr. 198, zu bestrafen. ß 18. Die bisherigen, den Gegenstand der gegen« wärligen Bestimmungen betreffenden Perordnungen treten mit dem Zeitpunkte der Wirksamkeit dieser Verordnung außer Kraft. Die den Geschäftsbetrieb der Apotheken betreffenden btsonderen Vestimmungen bleiben jedoch unberührt. Lasser m. p. Ehlumecly m. p. Nichtamtlicher Theil. Für die durch Feuer Verunglückten in Mosel, Vezirk Gottschee, ist bei den Gemeinden Unter.Idria, Ober Iftria, Lome und Schwarzenberg, des politischen Bezirkes Loitsch, zusammen ein Sammelbetrag per 26 fl. 84 V, lr. eingegangen. Dies wird zur öffentlichen Kenntnis mit dem Bei< fügen gebracht, daß dieser Betrag seiner Bestimmung bereits zugeführt worden ist. Laibach den 4. Mai 1876. Iournalstimmen. Die Blätter besprechen an hervorragender Stelle die Nachricht, daß Graf Andrassy sich nächste Woche nach Berlin begibt, um dort während der Anwesenheit des russischen Kaisers mit den Fürsten Bismarck und Gor-tschaloff zu conferieren. Die Neue freie Presse will schon aus dem Zustandekommen der Conferenz ersehen, wie begründet ihre bisher geäußerten Besorgnisse waren. Das Blatt fühlt, daß Graf Andrassy einen ernsten Gang thut und verkennt nicht, daß sein Part ein schwieriger ist. Aber er vertritt eine gute Sache, und man könne dem Erfolge seiner Mission mit einigeln Vertrauen entgegensehen. Die Deutsche Zeitung hält dafür, daß in Berlin ohne Zweifel die Mittel der Pacification werden in Erwägung gezogen werden. Wenn die Conferenz die Erwartungen rechtfertigen soll, so müßte sich, nach der Anschauung des Blattes, Fürst Gurtschaloff durch dir Vorstellungen des Fürsten Bismarck und des Grafen Andrassy bestimmt finden, im Namen des russischen Cabinets die Friedensaction aufzunehmen und die In< surgenten zur Waffensireckung zu bewegen. Die Presse sieht in der bevorstehenden Conferenz nichts anderes, als das Bedürfnis, sich über die Paci-ficationsfrage persönlich zu vernehmen. Auf irgend eine Weise müsse den Gefahren vorgebeugt werden, die die Zustände in den insurgierten Provinzen für die allgemeine Ruhe mit sich bringen. Es werde Sache der leitenden Staatsmänner sein, hiesür einen wirtsamen. Weg Jahre 1864 die Professoren Kner und Hochstetter,- der letztere war auch so glücklich, in mehreren Seen Kärn-tens, umntnMch im Kmischo.ch.Tec, Spuren cüter Niederlassungen nachzuweisen. Mit grüherer Energie wurden die Nachforschungen angegriffen, als der rühmlichst bekannte Förderer wissenschaftlicher Unternehmungen, Graf Johann WNcztt. vm IH^ ^tz70 d« mMoMoo> schen Gesellschaft eine namhafte Summe zu diesen, Zwecke widmete. Graf Oundaler Wurm brand nahn, die Sache in die Hand. Man berief den erfahrensten Pfahl« baufischer aus Niedau am Vieler See, einen Mann. der Jahre lang cmsMMch dieses GesäM vettievm hatte, daher mit allen Verhältnissen und dem Vorgange bei Untersuchung einer aufgefundenen Stelle vollkommen vertraut war; Professor Simony konnte durch seine genaue Kenntnis aller Seetiefen die werthvollsten Andeutungen an die Hand geben. Mit dem At tersee wurde begonnen, und bald war bei Seewalchen eine Stelle gefunden, die ganz für eine Niederlassung geeig. nete Verhältnisse zeigte. In der That förderte die Bag-gerschaufcl die charakteristische sogenannte Kulturschichte, mit Pftanzenresten, Thicrlnochen, derben Topfscherben, Artcfacten aus Stein und Knochen, zutage. Nachdem auch emc Menge von Pfählen vorgefunden wurde, zwischen denen diese Gegenstände lagen, konnte die Entdeckung des ersten Pfahlbaues in den oberösterreichischen lveen als konstatiert betrachtet werden. (Formung «( Vämy^ Ncmdtn auch d^m G«MN^>i« aber, wie bemerkt werden muß, durchwegs zugunsten des Friedens lauten. Die Verproviantierung von Nilsie. Wiewol die aus Konstantinopel, Ragusa und anderweitigen Punkten bisher eingelangten Tele» gramme, welche emen Sieg der türkischen Waffen und die geglückte Perproviantieruug von Nitsit meldeten, bezüglich ihrer Richtigkeit keinen Zweifel mehr gestatten, wird aus den, Insurgentenlager die Verbreitung von Nachrichten fortgesetzt, welche alle türtischen Erfolge in Abrede stellen. Noch den 1. d. abends lautete eine solche Meldung dahin, daß von Mulhtar Pascha's Armee auch nicht ein Mann nach Nilstt einuedrunnen sei. Während des Kampfes sei die Besatzung von Nilsic ausgefallen und bis zum Fort Presjela gedrungen, wo es ihr ge« lungen sei, einige Säcke mit Mundvorräthen nach Nitsii zu bringen. Nach derselben vom 1. d. abends datierten Mcldlina dauere die Schlacht fort und sei die Lage Mulhtar Pascha's eine sehr kritische. Andere, denselben Quellen entstammende Meldungen lassen Mulhtar Pascha mit seiner Armee von den Insurgenten cerniert sein. Welches Bewandtnis es mit der Glaubwürdigkeit aller dieser Nachrichten habe, geht am deutlichsten aus der mittlerweile aus Koustanlinopel eingelangten officielkn Depesche hervor, welche die Rückkehr Mulhtar Pascha's nach Gaclo meldet. Der Objectivitäl wegen lassen wir aber einen neuen, aus Eetinje kommenden Bericht über die letzte mehrtägige Schlacht folgen. Derselbe lautet: Mulhtar Pascha drang mit seiner über 80.000 Mann starten Armee Freitag den 28. v. M. ohne besondere Schwierig» leiten in den Duga-Paß und gelangte bis zum Fort Prc5j?la aiu Ausgang dieses letzteren. Hier wurde er von den 5000 Mann starleu Insurgenten im Rücken angegriffen, und entspann sich ein mörderischer Kampf. Während dieser am heftigsten tobte, fiel die Besatzung von Nitsic', sccundiert von der dortigen Cioilbcvöllerung, aus und vermochte das Fort Presjela zu erreichen, von wo sie in aller Eile von den dort deponierten Vorräthen 300 Säcke Mehl nach NM zu schleppen vermochte. Mukhtar, welcher angeblich erkannte, daß er an jenem Tage mit dem Proviant nicht werde tmrchdriliac» können, verschanzte sich spät abends bei Presjela. Sun»' abend den 29. April bei Tagesgrauen griffen tie In< surgenten die Türken in ihren verschanzten Stellungen an. Die Schlacht dauerte den ganzen Tag. Die Türke» behaupteten ihre Stellungen. (Dies gibt selbst der mo«? tenegrinische Bericht zu.) Am darauf folgenden Tage er« hielten die Insurgenten namhafte Verstärkungen, dk auf 3000 Mann gcfchätzt werden, und griffen von neuem die Türken in ihren verschanzlen Stellungen an. Auch an diesem Tage wurde vom anbicchenden Moraen bis lief in die Nacht gelämpft. bis schließlich MullM z"" Rückzüge gezwungen und von den Insurgenten vo» ^" jela bis zum Fort Nozdra verfolg« worden sein s^'. Nach Angabe der Insurgenten Hütten die Tu"en in diesen Kämpfen 300 Mann, sie aber selbst !^' Mann an Todten verloren. Mit dem Rest der Armee, so schließt der montenegrinische Bericht, relate st« Mulhtar nach Gaclo (allo ist er nicht cerniert, wie dlt gestrigen Meldungen behaupten), ohne seinen Zweck erreicht zu haben. Türkische Rüstungen in Albanien. „Wiewol unsere gegen 40,000 Einwohner zählend Stadt — schreibt man der „Pol. Eorr." auS S c u-tari den 27. v. M. — infolge ihreS lebhaften Handc!« stets ein Bild großer Regsamkeit bietet, so hat sich t>oM mutn Kväk« r«^en wndm uud wnd nach T^ / D/e nlahomeba»i/chttl Älbanejen find e/i, /eh7 llleö '//icht/ger S/amm u,»i» /n re/7g/ö/'er Oez/cHung ^^.^, fanatisch. Wiewol die mon/enearinische Regierung l»lt! Nachbarn gegenüber seit Jahr und Tau eine entgeh lommmoe Haltung beobachtet ^man ermnere jich "^N h, Thaljuche, daß zur Taufe deS monlentgrimschen ^ Prinzen Daiilo die vornehmsten Albanesen nach «^ ^ geladen waren), so herrscht doch unter den ^a^ ., danischcn Uldane^tn tw l'^ez M»ttau«n gegen ..^ ^ Dag" (Montenegro). Die Montenegriner wisse" 5. Erfahrung, daß die Älbanesei, gefährliche Feinde ''^ An Tapferkeit stehen sie den Eernagorzen nicht na»- ^ Fanaü«mu«, Tobebverachtuna. und ZMaM sf"° ^e ihnen aber überlegen. Selbstverständlich refleclitll ^ Pforte auf das Aufgebot dieses Stammes für de" ^ als sie durch die Ereignisse dazu gezwungen lv ^, sollte. Am 27. 0. M. traf vom Marineminisleriu'" ^ Konstanlinopel telegraphisch das Aviso hier ein, °^ den nächsten Tagen drei Kanonenboote und ein v^c-schiff nach den albanesischen Gewässern abdampf^M' den. Der Zweck dieser maritimen Perfügung ist le.^rtt von dcr türtischen Botschast in London ^ll" ^o-Waffenlransporle für die Insurgenten zu verhi^----' Das politische Wahlrecht der Fra^ In der Parlamentssitzung mm 26. Apl'l ^°rdt" 793 bildet seicher ein wiederkehrendes Thema akademischer Erörterungen iiber den Beruf, die Vegabung und die angebornen Rechte des Frauengeschlechtes. Bemerkenswert!) ist, daß John Oright, der im Jahre 1867, als der verstorbene Sluart Mill die Sache zu erst im Parlamente oerlrat, für die Bill gestimmt hatte, jetzt sich zu den Gegnern gesellte. Er gedachte ^ener Ab. stimnumg mit dem Bemerken, «r habe damals schon bedeutende Zweifel über die Sache gehabt, und seither seien diesen erheblich gewachsen. Die Bill gehe von der Annahme unversöhnlicher Feindschaft zwischen den Ge« schlechter,! aus, die gar nicht efistiere. Da aber von Tyrannei und Unterdrückung gegen das Weib nicht die Rede sein könne, gen 239 Stimmen durch. Für dieselbe stimmten von der Mlnisterbanl Herr Disraeli, Lord John Manners und der Attorney-General. Dagegen von den Männern des vorigen Kabinetö die Herren Bright, Forster, ttowe, 5'ldam, Sir W. Harcourt und Sir Henry James. Das Ergebnis, eine Majorität von 87, wurde von dcn Gegnern der Bill als ein Triumph begrüßt, da im vorigen Jahre die Zahlen sich auf 152 zu 187 stellten, somit lmr eine Majorität von 35 erzielt wurde. Politische Uebersicht. ^ vaibach, 4. Mai. Das große Ereignis des Tages — der Abschluß der österreichisch - un garischen AusgleichSvertMd. lungen — wird von allen Journale«, in ausführlicher Weise besprochen. Die Blätter bcgrüßln nahezu insgesammt die erfolgreiche Beendigung der Verhandlungen als einen großen Gewinn für daS Gesammtreich, als eine sichere Bürgschaft für die ungestörte Forlenlwicklung der Reformarbeiten, die m beiden Staaten der Mon» archic uuf wirtschaftlichem Gebiete in den nächste« Iah. ren zu vollziehen sind. Die Hinausschitbung des Termins filr den Hu-sümmenlritt der Delegationen ist wesentlich durch den verspäteten Abschluß der AuSgleichevcrhandlungen beding, ttehtue haben die Fertigstellung des den Dele, »ationen zu übermittelnden Materials theilweise verhin-oert; überdies kam der ungarische Reichstag, der seine neue Session vor kaum mehr als Monatsfrist eröffnete, "och nicht dazu, die Wahlen in die Delegation vorzunehmen. Die Eröffnung der diesjährigen Session der Delegationen wird deshalb und mit Rücksicht auf die Reise des Grafen Andrassy nach Berlin erst in der zweiten Hälfte, wahrscheinlich am 22., jedenfalls nicht vor dem 18. d. M. stattfinden. DaS preußische Abgeordnetenhaus nahm ror. stern nach fünfstündiger Debatte daS ReichS.Eisenbahn-gesetz in dritter Lesung mit 216 gegen 160 Stimmen an. Die Müsorvät sür das Gesetz ist ^ouut. yeyenübn Nt'lchMg wurde eine von Laster beantragte Rejolutiol, Preußischen Eisenbahn eu auch alle Eisenbahn. slufsich/S. rechte Preußens auf daS Reich zu übertragen. Bekannt. Uch waren es Competenzvedenten, welche bei der zweiten A'Ung die Ausscheidung dcs dieser Resolution analogen paragraphs auS dem Gesetze veranlaßten. . Die französischen Kammern werden in der "Mn Noht nmder zn^mmtlmekn. Du^cwie, Rkard. 1 m^bbington sind nach Paris zurückgekehrt, und am Auch /, b"l wieder ein Minister.Conseil stattgefunden. ^l Deputierten treffen allmälig wieder ein. Mm?f «1^"Ma>n Blätter glossieren in sehr misver- lehrte m> ^ """ ^°^' welchen der bciannte Ge» Nncei lowinsen ^' ^ römischen Accademia de' Hat m^^ ben anwesenden Marschall Moltke ausgebracht Hi'«, s uunscn sprach von der Suprematie der deutschen von 5 ^ und. nach elner französischen Version, auch heit ^'" Abfalle Frankreichs, der wissenschaftlichen Trag. bislor'? "6- Wenn dies wahr ist, so hat der berühmte "" allerdings eine grobe Tactlosiglelt begangen. ^andt , ^" » Uscheu Radicalen lassen im ganzen du« m Petition zur Unterzeichnung circulieren, worin an W^,?"ent gebeten wird, keine weitern Appanage« nicht ! U"loer der königlichen Familie zu bewillige«, bis «llnf., "aWatur «in Ausweis über deren jetzige Ein. Pttition^ "Um Quellen vorgelegt worden ist. Diese Nun« a z ^ augenscheinlich gegen die weitere Bewilli. "ln i^«^" ist, die in kurzem verlangt umbel« soll, "" Deficit der Kosten der indischen Relse des Prinzen von Wales zu decken, hat, wie es heißt, schon! über 100.000 Unterschriften erhalten. Die Thatsache, daß. Nils it verproviantiert wurde, ist trotz aller Widersprüche in dcn Berichten Muthtar Pascha's und der Insurgenten festgestellt; fraglich bleibt nur, wic ausgiebig dir Lebensmilttlzufuhr, war. Ebenso können auch dic Insurgenten nicht in Abrede stellen, daß der türkische Cmmnandeur seinen Stützpunkt in Gaclo trotz der Anstrengungen wieder erreicht hat, welche sie machten, um ihm den Rückzug im Duga Passe abzu-schneiden. Ein neuerliches Telegramm Mulhtar Pascha's enthalt über die Gefechte von Freitag, Samstag und Sonntag ausführlichere Details, und cs ergibt sich aller» dings aus denselben, daß der Kampf ein heißer war. Dies gilt namentlich von den« Gefechte von Sonntag früh, indem die türkischen Truppen sich recht eigentlich gegen die Insurgenten, die den Paß gesperrt hatten, durchschlagen mußten. Auch diesmal sollen nach der Depesche Mukhtar Pascha's wieder Montenegriner im Spiele gewesen sein. In Bukarest wurden die Candidate« der Oppo« sition, VerneScu und Manblachi»Eostachl, zu Viceprüst« dentcn des rumänischen Senats gewühlt. AuS Algier wird gemeldet, daß der Aufstand der OunAzid unterdrückt worden ist. Der Marschall.Prasi dent hat den General Ehanzy beauftragt, den General Carteret und seine Truppen zu beglückwünschen. Die Nachricht voa dem entscheidenden Siege kam ziemlich unerwartet. Tagesneuigkeiten. < Die Zuckerindustrie Oesterreichs. Das vierte Heft des dritten Bandes der vom k. l. Handelsministerium herausgegebenen „Nachrichten über Industrie, Handel und Verkehr" ist soeben erschienen. Es enthält die Industrie in Nahrungsmitteln und son« stigen VerzehrungSgcgenständen, und zwar: die Industrie in Zucker, die Syrup-Erzeugung, die Viererzcugung, die Industrie in gebrannten geistigen Flüssigleiten, die Müh. lenindustrie, die Tabatfaorilation. die Industrie in Kaffee, surrogate», die Industrie in Ehocolade. Eanditen, über. zuckerten und conservierten Früchten, die Industrie in Condilorwaren (Luxusgeback und ^bluchen), die Industrie in Brot und Teigwerl (Mehlspeisen, Glutin u. s. w.) und dit Essigindustrie. Wir reproducieren heule einige Daten über die Zuckerind u strie. Die größten Mengen, welche Oesterreich.Ungarn an Raffinade« und Rohzucker je impvl tiette, fallen in die Jahre 1853 (841,308 Ztr.) m,d 1855 (820,00^ Ztr.) Diese Einfuhrmengen sind kleiner als die nachfolgenden Ausfuhrmengen. Die fünf Jahre «870 bis 1874 wei» sen nemlich folgende Gesummt - Exportmtnaen nach: 1.102,711 Ztr.. 1.(i51Mtt Ztr., j.126,333 Ztr., 1.741,190 Ztr. und 1.237.307 Ztr. Im Campagne. Jahre 1873/74 war die Anzahl der Fabriken 244. die Menge der angemeldeten Rüben 28.878,625 wiener Zentner, die der versteuerten Rüben 24.5W,212 wiener Zentner; die Verbrauchsabgaben nach der Porschreibuny 11.825,7l>7 fi. nach der Einzahlung 10.072,149 fl. WaS die Zahl der bestehenden stabrilcn betrifft, so er. höhte sich dieselbe von 1850/51 auf 1860/1 um 23 von 1860/61 auf 1870/71 um 92. Im I^hre 1850/51 kam auf eine Zuckerfabrik eine Bearbeitung von 43,820 Ztr. Rüben, im Mre 1860/61 eine Menge von 116,405 Ztr., im Jahre 1870/71 eine solche von 132,319 Ztr., im Campagne jähre 1872/73 eine solche von 120,907 Ztr., im Jahre 1873/74 eine Verarbeitung von 100,804 Ztr. Die ZuckerMe und Verbrauchssteuern ergaben nuch Abzug d« SttUNNiMwüonrn ^ür 18^0j7V 4..57H.H99 ^. und für 187Z/74 2.476,906 fl. Einer/e/is öaS Oe/^ liber b/e Pauschattet-unF, a„öeleMs öas ifor/schre/len der Technik bezüglich der Filckerausbri„gu,,g, und überdies der heutige Satz der Slcuerrückoergüluntt sind Ur. sacht, dah das Erträgnis ein germyere« geworden ist. Entsprechend dem Ausblühen der Zuckerindustrie ist auch die Zahl der Arbeiter gestiegen. In den im Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern beträgt die Vermehrung während der iMhngm 'Periode bei den mämlllchc/, Arbeiten, 19,386 Individuen oder 106 Pzt., bei dcn weiblichen Arbeiten, 11,405 Individuen oder 118 Pzt. Die Syruperzeugung als selbständiger Industriezweig wird w 14 Favntm velrievcn, von dmm I in Obcrösterreich, 10 in Vöhmm, 2 in Mähren und 1 in Schlesien bestehen. Der Gcsammtwerth des aus Kartoffelstärke erzeugten Syrups wird auf etwa 127,000 fl. veranschlagt. — l Armee.Revolver.) Auch dem Armee.Rlvolvsr ftehi. wie die ..Militär-Vlätter" melden, eine Modification bevor; e« licgt uemlich ein Project, welche« der Vichrani der öfterici' chischc» Nrlme.Revolvtl w Bercine m.t bei belrlfttnden »vthn. lung be« technischrn uud lldmimstralium MlMärcomi!6« ausge.-arbeilsl hat, zur Priifimg vor. Der mue Revolver mttcrscheiolt sich von dem eingeführten außer in eiuigm yleuenv,n 6 österrlichisch'ungarischs) l>4 Cabotaglschiffe (davon 45 österreichisch.ungarische; au«>itlllusen: 2l Dampfer sdanon 14 clfttrreichisch'UNglllische), 7 Querscallschiffe (davon 8 österreichisch« ungorijche), «9 Labolageschifjc lbavon 57 üfttrltichisch'UUgarische). - (Die gesalschttn «Lechsel Victor Ema-nuel«) Nu« Rom, 28, s.pril. wird un« geschrieben: Der Prozeß wegen der Wechselslllschuiig zum Nachtheile der königlichen Tioillifie macht den Gerichten uud. wie mau sagt, brm loniglichen Hofe noch immer viel zu schaffe». Zunächst handelt e« sich u:n eine Eomplleuz>Strelligltil zwischeu dcn Tribunalen von Vo» logn« und Mailand, die beide für da« sorum cieliol, «olulni»!,! gelten können, worllber sich demnächst der Lassationshos in Äiou, aussprechen wiro. Außerdem sollen die Vemühungen. gewifse Per» sonen, die bei der Gache compromittierl sind. dem Prozesse fernzuhalten, fehlgeschlagen sein. so daß noch immer zu befürchten sieht, e« lönnlen Dinge in die Oeffentlichleil gelangen, die »an am liebsten vertuscht sehen möchte. — (Die Pet! in der Tlirlei.) »u» Vagdat» lieg» ein Telegramm de« bort weilenden Arzte« Dr. Veck vor, welche« besagt, daß die Nachrichten llber eine bort herrschende Prft salsch seien; e« ist blo« ein Sumpffieber, nicht conlagiöstu, sondern miasmatischen Lharaltcr«. epidemisch aufgetreten. Lhmin hat fich « »l» fehr erfolgreich erwiesen, M fokales. Handels» und Gewerbetammer für Krain. (Schluß.) Nücksichtlich der Mctallc und Mrtallwaren empfiehlt die Section, duß im Berichte nnchstehmdes hervur^chuben werde: Die deutsche Eisen- und Stahl-Industrie ist jenn- von Oesterreich weit überlegen, da erstere eine viel geringere Steuer zu tragen und viel billigeres Kapital, sowie eine feste Valuta zur Verfügung hat und andererseits auch durch bedeutend billigere Eisenbahn-Frachttarife, durch natürliche und künstliche Wasserstraßen den für diese Industrie wichtige» Massentransport zu weit billigeren Frachtsätzen befördern kann; endlich besitzt die deutsche Industrie das in dieser Hinsicht wichtigste Materiale, d. i. Stcinlohle und Coals, in unmittelbarer Nähe der Erze und in ausgezeichnete! Qnalitat, während dieser Arennftoff in Oesterreich theilweisr mangelt oder nur in großer Ent feiilung von den Erzlagern mü) zu viel höheren Preisen erhältlich ist. Die österreichische Eisrnindustrir ist hnupt sächlich nur auf Holztlchle angewiesen, und wo Eoats Hochöfen bestehen, müssen entweder die Eoals oder di? Erze anf sehr große Entfernungen transportiert weideil, weshalb die Erzeugung Oesterreichs mit jener Dentsch lands nnr rücksichtlich der Qualität des ProdutteS, keinesfalls jedoch rücksichtlich der Erzeugnngsiostrn mir annäherungsweise concurrieren kann. Die Folge dieser ungünstigen Verhältnisse wn ein großer Iniport von deutschem Roh und raffinier tem Eisen nach Oesterreich, welcher die österreichischen Werke start schädigte nnd voraussehen läßt, daß jede weitere Concession bei den Einfuhrzöllen die öfter reichischen Werte absolut zu grnnde richten nnd in Stillstand versetzen muß; es kann daher gar nicht dringend genug vor einer weitern Zollhelubfehmlu. gegenüber Deulschlmid gewarnt weiden, da solche von ganz unberechenbaren Folgen wäre; uirlmehr glaubt > H.orconüvonüV)Mc eihö^ weiden, wn' dir lttammev dies s E/ltwttsffs vom Fahn' /666 bl'fch/osti'il hat, u. zw. ool-Baiich auch aus dem Welten, Grunde, weil die deutsche Eisenindustrie unter dem Drucke der rngl^chrn uud belgischen Industrie, welcher sie im eigenen ^andr preisgegeben wurde, und bei dem Umstände, daß ihr in neuester Zeit die Einfuhr nach Rußland unmöglich gemacht wurde, alle mo^ichen AMirnyuugrn umchle, ewen au^chlichUchen, die hcimiscken Werte erdrücken dl'n Abfluß nach Oesterreich zu ftndm. In Erwägung des Gesagten empfiehlt die Section nachstehende Zölle als Minimalzölle für Eisen -. Nv. ^'<>. ^) Ei^cu. rohes, auch aUes. gchrochems Eisen, Frrromangan oder Manganeisrn, Eisenubfälle (Eiscnfeile. Hammerschlag) 40 kr. per Kilogramm oder I Zollzelltner. >>) I. Eisen, gefrischtes, in Stäben, nicht fa^onniert. auch Luppeneisen. 2. Eisenbahnschienen, loh, vorgfschmiedtte, Maschinen und Wagenbestandthcile (Achsen und dergleichen), sosernc dergleichen Bestandtheile einzeln ^»U Psuud und darüber wiegen, dann ^chnnedeiserne Röhren. 8. Stahl (d. i. Roh , Cement-, Guß und rafsi-nicrtkl Stahl), nicht facomlieit 1 fl. 50 kl. per 50Kilogramm oder I Zullzentner. ch Eisen nnb Stahl in Stäben. sa«Mniert (d. i. in einer für den Gebrauch vorgerichteten Form). Eck-und Winleleisen, Radkranzeisen sTyres), Psluaschar eisen. Anker, Anker' und SchMettrn 2 ft. p., '.<> Kilogramm. 794 6) Ofenblech, schwarzes, auch dressiettes, Stahlblech, rohes, Eisen zu Stahlplatten, rohe (unpolierte), Eisen- und Stahldraht, unpoliert 2 fl. per 50 'Kilogramm. 6) Eisenblech und Eisenplatten poliert, gefirnißt x. 4 fl. per 50 Kilogramm. l) Eisenguß, grober, wie Kessel, Oefen, Platten. Räder, Röhren, Roste und dgl. 85 kr. per 50 Kilogramm. Nr. 41. a) Eisenwaaren, gemeinste. 1. Eisenguß, grober, soweit er nicht unter Nr. 19 l) begriffen ist. 2. Andere grobe Eisenwaren, d. i. Amboße, Bratspieße, Brecheisen, Dreifüße, Eggen, Fallen x. 3 fl. per 50 Kilogramm. 3. Nagelschmiedarbeiten (mit Ausnahme der Drahtstifte). Oefen. Pfannen. Pflüge. Plätteisen, grobe Ringe, Roste x. 4 fl. per 50 Kilogramm. d) Schrauben und Drahtstifte 4 fl. Nach Anhörung dieses Berichtes beschloß die Kammer, ihr Gutachten an das hohe k. k. Handelsministerium im Sinne des Sectionsberichtes abzugeben. 3. Der Obmann der 1. Section KR. Treun trägt vor den Bericht über die von der Section geprüfte Rechnung der Kammer für das Jahr 1875. Nach derselben betrugen die Ausgaben 2884 fl. 86 kr. und die Einnahmen 3039 fl. 53 kr., und verblieb mit Ende des Jahres ein Activvermögen von 1191 fl. 51>/,kr.. bestehend aus dem baren Kassareste von 754 fl. 67 kr. und den rückständigen Kammerbeiträgen per 436 fl. 84 '/, kr. Gegen dieses Präliminare wurde eine Minderausgaben von 1305 ft. 14 kr. erzielt. Der Pensionsfonds hat die Höhe von 1638 fl. 48 kr. ö. W. erreicht. Die Kammer nahm diesen Bericht genehmigend zur Kenntnis. 4.' KR. Edmund Tervin begründet ausführlich folgenden von der Kammer angenommenen Antrag: Es sei bei der löblichen PostVerwaltung unverzüglich einzuschreiten, daß bei dem k. k. Postamte in Ratschach nächst der Südbahnstatiou Steindruck die Botengänge zur Station Steinbrück vermehrt werden. 5. KR. Leopold Bürger begründet ausführlich folgenden Antraa.: Die löbliche Handels- und Ge-werbetanuner wolle ftch an die k. k. Telegraphenoirettion mit dem Ersuchen wenden, daß dieselbe veranlassen möchte, daß in der Telegraphenstation Laibach der volle Nachtdienst wieder eingeführt werden, und wenn dies aus wichtigen Gründell nicht möglich wäre. daß das Telegraphenamt täglich von 5 Uhr früh bis 12 Uhr nachts dem Publicum geöffnet werden möchte. Dieser Antrag wurde von der Kammer einstimmig angenommen. 6. Zu Aerificatoren des Sitzungsprotokolles werden vom Präsidenten die Kammerräthe: Josef L o-renzi und Eolmmo Terpin bestimmt und. sodann die Sitzung geschlossen. ^ (Se. Excellenz der Herr Tommandie. rende F. IM. Freiherr d. Kühn) verlieh gestern nach» mittag» um 6 Uhr nach vollzogener Insvicierung der hiesigen Truppen unsere Stadt und seht« feine Inspicier»ng«r«!s« mittelst be« «chnillzuge« „ach Trieft un» Görz fort. — (G em ei nde « U mlage n.) Der <3em. d. M. im Lipold'fchen VaNhause seine Henelalnerf» mmlung ab, bei welcher nebst der Erstattung be« Jahresberichte» durch den Vorsitzenden, «assier und Vecretilr de« Nerem» auch die Wahl be« neuen Ausschüsse« stattfindet. - Nach v««».igung der Vel«in««ngll«genh,!ten folgen nachstehend« Vorttägt: i, H«r bkfiel: ..Die «lufgab« unsere« Vereint«"; — 2. H.err «lizelj: «Die Nedeulung der Vallsfchule im öffentliche» Leben auf Grund» lagt der neuen V«ll«schulgfsehe": - 3. He« So^sal: «Ueber die h»u«liche Erziehung"; — 4. Herr Leb«»: „h)a« Turnen" — (Da« neu« St« m pel g e setz in Anwendung auf die sogenannten «und enbtlch e«. ) «ulilßlich der Einführung de« neuen Glempelßefehe« erlauben wir un«. da« verlaufmde wie da« laufende Pndlitu» auf folgende wichtige- Vestimmung aufmerlsam zu machen. Die Kundenbllchel (ach dem Wortlaute de« Gesetze« «inschreibbllchel) find als Rechnungen zu betrachten und haben diesen gleiche ll»fse„mUßige Stempel zu tragen, und zwar für den Normalbogen von 1750 Cm. (rva» acht Octavblättern Mitteltallzleiformatls gleichkommt) und den Vnrag bi« 10 fl. - leinen, über 10 bis 50 fl. — 1 lr. und darüber 5 lr. Stempel. Eln «llchel. welche« beispielsweise 24 Oclavbla> ter start ist. wllrde für acht beschriebene Vlältci. welche in Summa nicht mehr al« 1750 Quadratcenlimeter Flächeninhalt haben und in welchem am achten Vlalt die stechnung abgeschlossen ist, den aben bezeichneten Stempel zu tragen haben. Wird jedoch auf jeder Seite oder werden mehrere Rechnungen auf den besagten acht Vlilttrrn abgeschlossen, so ist für jede Rechnung der Stempel an, zuwenden. Nimmt die Rechnung, respective der transportierte Ve> trag (wie die« bei IahreSrechnungen meist der Fall ist) mehr al« den Uamn von 1750 Quadratcentinretern (oder acht Vliittern) ein, so ist auf jeden folgenden Vogeu der Stempel anzubringen. Nachdem der Stempel jedoch vor dem Gebraucht ange» bracht werben muß. so ist es ralhsam, entweder für einen Vogen gleich den 5 lr. Stempel zu gebrauchen (und beim Anfange de« zweiten Vogens nieder zu erneuern) «d.r aber bei Nenlltzung von einem 1 lr. Stempel die Rechnung innerhalb des Ramnes eincs Vogen« (da« find acht VliMer wie oben angegeben) und vor Ueberstelgung de« Netrage« von 50 fl. abzuschließen und mit neu?r Rechnung zu beginnen. — Man wird sich dann jeder StrafMigleit ferne halten. ^ Vie Saldieruiig der VmUgc in solchen VUcheln ist sllr dm Verlehr mil Kaufleutal unter sich und mit Privaten ftempelfrei. — (Erledigt) sind je eine Oerlchlsadjnncteüstelle: beim Vezirlsgerichte Marburg, lmles Drauufer (Loncurslermin 12. Mai) und beim Bezirksgerichte. Drachenbur g (Concurs» termin 26. Mai.) — (l.'threes st6 9531 10465 11291 11666 l!806 12223 12301 12372 1243« 12629 12933 13054 13^»57 13467 13517 13838 13957 ,3!1?l1 14069 14222 14307 14315 14660 I491I 14933 15053 15654 15689 15691 «5989 15992 16734 16738 17518 17549 180"! 18136 »822? 18579 18W2 19295 und 19819 die nachstehend aufgefilhrten 5s» Gewilm-Nummern mit den nebenzeichneten Ge> winsten in vlierr. Währung gezogen. u»d zwar fiel der Haupt» treffer mit il6 und Nr. 18. ^ ^^. Nr. 13. S. 19295 N, 17 uud endlich sene 19819 Nr.?. AM alle übrigen in den oben allgestthrteu verl°«trn 80 Scncn eul» hal»entn und hier nicht besonder« ncrzeich„ct«l 1550 Oewinn-nummern der Schuldverschreibungen fällt der geringste Gewinst von je 800 fl. Angekommene Fremde. «m 4. Mai. Student, Zara. Vaterischer Hof. Kmeth, K,ai,!l»urg. ^aniic, i!acl. H «alser von Oesterreich. Friedman,,. Ktai». — DagoM > Trieft. - ^ajomc, i.'a Mohren. Heß, Vezirlswuildarzt und Ooell, V?sit)er, Obcrlra««' > — Kuschar, Marburg, - Steiuev, Veamler, Ägram. 7Ü. Mg. 740.,8 -l-?., SW. schwach halbheiter > 4. 2 ,. N. 740oo-i-1?« SW. schwach btwöltt 0.^> > 9 „ Ab. 741.« >13> NW. schwach bcwollt ^ Morgens fast heiter, vormittags woltculosrr himmll, l^ Lust, nachmittags zunehmende Vcwüllulig, nach 4 Uhr Nllsl)^/ « rung, abend« bewöllt. Das Tagesmittel der Wtirme 4- 12 < ' > um 09° über dem Noiüiule. » Verailtworllichei ^tedaclenr: Ottomar 'Paniberg > ^Nt'spn^ps'l^^ Wien, 3. Mai. Die Speculation wurde durch Realisierungen in Nnspruch genommen. Die von ihr abhängigen Course hlllleu deshalb zu leiden, obwol die Stimw"^ <^!fl,lV!^!^z. line gute blieb, «ulllaewenh, waren beliebt und verzeichn«« eine Anzahl bedeutend« «lprisen. ^. »ebrum.) ^"" (..... eb7tt 85 80 «»ril, ) «'""«nte ^ . . . ß9-9o 7o ift L.se. IS39........ 2Vti- 2<0- 1854........ 100 70 I0s-3b . :y^0........ 110 75 III - . 18« ,n 100ft. . . . 1 »7 50 118 — ^ 18<^........ 181 - 1«2- D«wi»lleu-Psaudblitft .... 138llb 1887b «l«lm «iedenbilrzn, s l«».,..« l - - "50 75 bl> Dynau-8iegulierun««-ros« . . 10375 10425 Un«. Vi'tnbahn-Nnl.....»750 35b<» Ung. ^rän.ien««nl...... ?3'5l, 73-^ Wien» «ctt«» tz«» V«»tte«. «»»>e,«»bi<«,ll»lt . . . ^ _>. _^ «»U> ldat« ««ditanftalt........ Ilw !0 1V» 30 «reditanstnil, nngar. .... N»?l' 124 — Deposlltnbant....... — - — — ««comptcauftalt...... 640— 645- Hrauco.ibanl....... I«lO 1V?5 Hanbel«blllll........ b»»- 58 50 Nationlllbont....... l»?0 — 87»-- Oesierr. B»«» Tr»»KV«rt-Uuter»eh-«n«,«. «lftld-Vahu........105— I()2-b0 Karl-tudwi'j.Vahn......it«?5 1l»7 — Donou.Dllli'Pschiff. Gesellschaft 224— 325 — «lllsllbtzn! V«, Miidolss-Vahn....... 110 50 til — Eta,t»bahli........ 284 - 2«b-— Slldbahn......... »8-^ 8885 Theiß-Vllhn........ — - — Ungarische Norbofibahn . . . 102 50 108 — Ungarische 0fi5nhn..... 2450 3550 Tramway-Gesellsch...... 114 — 115 - V«n,ese«s«afteN. «llg. Ufterr. Vangesellschaft . . -<- - _ Wiener Vaugesellschaft..... -.»» ^> . Vl««>briele. Nllg. iisterr. «odencrebit . . . 108 — 103 K0 dlo. in 33 IahlNl 88 — 8850 «ationalbanl ». W..... 87_ 97zo Ung. Vodmcredit...... ytz.^. yg 25 Prisritite». Elisabeth.-«. 1. Lm..... »z,-- 8950 Ferd.-Nordb.-V....... 104.., 10450 Yranz-Iojeph.B....... 91 — 91'b0 «nl. Karl.Lndwia.V, 1.»«. . V7«» »li — O^crr. «ordweä««. .... USbO 87 — Siel»eubUrger....... 64 75 »^ Stauisbahn........ 148 l<^^ GUdbahn k 5'/....... IN- lUH 5'/....... 91 - ".^ Südbahn, Von«...... — - '«.^. Uug. Ofiaahn....... «150 " Vriv«tl«se. ..ßl' «redit.L..........154 - ^3.. Mubols«-L.........1»b0 " , wechle«. ^ «oy«burg......... b«'^ ^<0 «r»lfnrt......... 5880 Z4" Hamburg......... 56SO Hg0 London ......... Ill» 60 ^,p Pari« ......... 47»b ' . Geltzlsrte». « »eld