Ar. 89. Donnerstag, 21. April 1887. 106. Jahrgang. Zeitung. »<,n,A","ac vinserat^ bis zu 4 feilen 25 fr., größere per Zeile tt lr.; bei östercu Wiederholungen pr. Aile 5 lr. Die,,l!albacher Zeitung" erscheint täglich mit Nuönahuie der Sonn» und Feiertage. Die Udminlftratlon befindet sich Vahnhofgasse l5, die Medaction Wicnerftraßc l5, — Unfrantieite Vrlese werben nicht angenommen und Manujcnpte nichl zurückgestellt, Amtlicher Weil. gnät»'^' ^'- ""^ k' Apostolische Majestät geruhten aller-hein^' ^^ Uebernahme des Feldmarschall-Lieutenants Tr'^ Merolt, Commandanten der Cavallerie-t^Mndivision in Krakau, über sein aus Gesundheits-tuen " gestelltes Ansuchen, vorbehaltlich seiner even> lvchs? ^lederverwendung im activen Dienste, in den bei ^ c "le" Ruhestand anzuordnen und demselben uch ' Anlasse in Anerkennung seiner im Frieden k)ch/^ ^^ stets vorzüglichen Dienstleistung den beilp^ eisernen Krone zweiter Classe taxfrei zu Nichtamtlicher Mil. Blldgetstudien. h^. Samstag den 23. d.M. wird das Abgeordneten-Unt? l, Reichsrathes seine durch die Osterfeiertage e^ ^chene Thätigkeit wieder aufnehmen. Eine der hab? vorlagen, mit denen sich dasselbe zu befassen sende !n^' ^ der Staatsvoranschlag für das lau-Vud ^"^waltungsjahr. Der bezügliche Bericht des belai Schusses ^^ bereits vor und beziffert, wie die f ^^ gesammt«! Erfordernis mit nahezu 536, so z^nunte Vedeckuug mit nahezu 509 Millionen, Äuld ^^ "N Abgang von rund 27 Millionen tiey. herausstellen würde. Dieser Abgang repräsen-1887-^ keineswegs das ganze Deficit für das Jahr durch' ks müssen nämlich zu dieser Summe auch die vldenll' Delegationen votierten Credite für außer» ili^^che militärische Maßnahmen im Betrage von «Heba ^6 Millionen, ferner der zur Ausgleichung der ^rfl?'a. des Staatseisenbahnbetriebes in den letzt-A q^k" Jahren beanspruchte Nettobetrag von mehr dylg 'V Millionen Gulden hinzugerechnet werden, so k'Nen m Ananzoerwaltnng im laufenden Jahre für sola_ ^edarf von nahezu 67 Millionen Gulden vorzu- ^ haben wird. iährin ^'ln "lln die ungrwöhilliche Höhe des dies-lllit, 3i" Fehlbetrages ausschließlich mif Maßnahmen si^^^krhrungen zurückzuführen ist, welche aus Rück-^tvDl-k ^ Machtstellung der Monarchie nothwendig ^ttess ? waren und die einhellige Zustimmung der ^-^^nd?» parlamentarischen Vertretungskörper ge- funden haben, so werden sich gewisse oppositionelle Redner in der Budgetdebatte und deren Nachbeter in der Presse dadurch voraussichtlich nicht abhalten lassen, ihre gewohnten tendentiösen Klagen über die fortschrei' tende Verschlechterung der Staatsfinanzen zu erheben und die Regierung dafür verantwortlich zu machen, dass das Gleichgewicht im Staatshaushalte noch nicht hergestellt ist. Als ob das Ministerium Taaffe imstande wäre, den fortgesetzten außerordentlichen Rüstungen aller europäischen Staaten Einhalt zu gebieten, als ob unsere Regierung schuld daran wäre, dass der europäische Friede nur durch ein in solcher Höhe bisher nie dagewesenes Aufgebot an Vertheidigungsmitteln zu erhalten ist! Wenn man von dem gesammten Abgänge die durch die Delegationen votierten Credite, dann die dem Lan-desvcrtheidigungs-Ministerium zur Ausrüstung der Landwehr und des Landsturms bewilligten Summen, ferner die Kosten der Rahn- uud sonstigen außerordentlichen Bauten abzieht, so ergibt sich ein Gebarungsdeficit von bloß 4.5 Millionen Gulden, an welchem die Steigcruug der Beitragsleistuug zu den gemeinsamen Ausgaben mit dem Mehrerforderuisse von rund 2,2 Millionen participiert. Es erhellt hieraus, dass die Regierung nach wie vor bestrebt ist, in allen Zweigen der Staatsverwaltung die höchstmögliche Sparsamkeit zu beobachte» und dass, wenn tiotzdcm das von ihr erstrebte Ziel der Herstellung des Oleichgewichtes zwischen Einnahmen und Ausgaben bisher nicht erreicht werden konnte, dies ausschließlich Verhältnissen zuzuschreiben ist, welche der Einstussnahme der Regierung vollständig entrückt sind. Ein Rückblick auf die Ziffern der Staats-Voranschläge in den letzten drei Jahren wird das zielbewusste Streben der Regierung nach stetiger Herabdrückung des Deficits klar veranschaulichen. Im Jahre 1884 betrugen die gesummten Staatsausgaben, einschließlich der Kosten für Bahn- und Monumentalbauten 514919 373 fl., die gesammten Staatseinnahmen 474 555 699 ft.; der Abgang bezifferte sich demnach mit 40 363 674 fl. Schon im folgenden Jahre besserte sich dieses Verhältnis, es beliefen sich nämlich im Jahre 1885 die Ausgaben auf 520 198 772 fl., die Einnahmen auf 504 961495 fl., das Deficit betrug demnach nur mehr 15 237 277 fl. Noch günstiger ge^ staltete sich die Lage im Jahre 1886, für welches Ausgaben im Gesammtbctraqe von 516 625 771 fl. und Einnahmen im Gesammtbetrage von 507 833 841 fl. präliminiert waren, so dass sich das Deficit auf bloß 8 791930 fl. belief. Diefe Ziffern zeigen wohl klar, dass die Finanzverwaltung, trotz der sich stetig mehrenden Ansprüche an den Staatssäckel, sich immer das große Ziel vor Augen hielt, das ihr gleich bei Uebernahme der Geschäfte vorschwebte: das Ziel, durch thun-lichste Sparsamkeit in den Ausgaben und allmähliche Erhöhuug der Eiunahmen die Ordnung im Staatshanshalte wiederherzustellen. Wenn das laufende Jahr der Fortsetzung dieses Strebens unübersteigliche Hindernisse in den Weg legte, so wird wohl jeder, der die Verhältnisse unbefangen beurtheilt, sich sagen müssen, dass dies vom Standpunkte der Staatsfinanzen zwar bedauerlich ist, dass jedoch Ausgabeu, welche dem Zwecke der Erhöhung der Wahrhaftigkeit des Reiches und der Erhaltung des Friedens dienen, umsoweniger zu den unproductive« gezählt werden dürfen, als sie, wenn sie ihren Zweck erfüllen, was wohl mit Zuversicht erhofft werden kann, den wichtigsten Interessen der Bevölkerung Rechnung tragen. Der Friede ist für alle Welt, insbesondere aber für uns in Oesterreich, das kostbarste Gut, das zu erhalten sicherlich kein Opfer zu groß ist. Gelingt dies, wie man jetzt zu glauben und zu hoffen berechtigt ist, dann wird die Regierung ihre Bestrebungen, die Ausgaben und Einnahmen des Staates ohne Preisgebung wichtiger öffentlicher Interessen thunlichst in Einklang zu bringen, mit frischen Kräften wieder aufnehmen und, unterstützt von der Reichsvertretung, so lange fortsetzen, bis das allseitig ersehnte Ziel erreicht ist. Ein Jubiläum des Erzherzogs Albrecht. -- Wien, 18. April. Heute feiert der Senior der erlauchten Dynastie, der sieggekrönte Marschall unseres Heeres, Erzherzog Albrecht, ein seltenes militärisches Fest. Heute sind es, wenn wir die Kriegsjahre doppelt zählen. 60 Jahre, dass der älteste Sohn des unvergesslichen Erzherzogs Karl in das kaiserliche Heer eingetreten ist. Er war von Geburt aus doppelt dazu prädestiniert. Der Sohn des Siegers von Würzburg uud Aspern erschien vor allen bestimmt, Soldat zu sein. Und das ist Erzherzog Albrecht sein ganzes Leben lang gewesen, gewesen mit Leib und Seele, mit Eifer und Erfolg. Neben Laudon, neben Radetzky. von seinem eigenen unvergesslichen Feuilleton. " unterirdische Lauf des Unz-, beziehungsweise des Laibachstusses. Aus Innerlrain. AW^"er Hügelrücken, welcher als der nördlichste ttaii, n? bes noch gut bewaldeten Karstes von Inner-^ischp^. seiner höchsten Erhebung im Ljubljanski Vrh ^elle^em Kesscllhal von Planina und der Laibacher ""ter k ^^ hinzieht, birgt in seinem Innern tief düng ^ Oberfläche jenen Wafferlauf, der die Verbin-^nnte, ^"äflusses mit der ^aibach auf bisher un-^en 9n >> 9k" vermittelt. Von Laibach, der präch-^r>M .^""Madt des an Naturmcrkwürdigkeiteu bei ^ Elchen Kram, erreicht die Südbahn bereits ^tvutt» ^ diesen geheimnisvollen Boden und führt . "ten C'^en Trieft über Loitsch nach Rakek zur Mlz ^^bahnstation, welche dem Beginne unserer blilch eiii t>iMn, ^"^ unterirdischen Wanderung w Eckn ^^ inWgniw am nächsten liegt, x Nlen?« während der Bahnfahrt kann man einzelne ^" Lao? ? Kessclthales von Planina in ihrer reizen-^ AH t^"chw- Noch weit herrlicher gestaltet sich ""nik « ' ^"" man entlang der Poststraße über "l" Hllna?^." Planiua den Weg fortsetzt. Dieser führt ^"2bera ""^ waldigen Hügels, dem sogenannten lasten k " dessen Fuße das gleichnamige Schloss des ^ zur N - Windisch-Graetz 'gelegen ist, thalabwärts l daz ^ über drn Unzfluss und von hier quer ^al zum Markte Planina. Ringsum, von waldgekrönlen Hügeln und Bergen umschlossen, liegen auf ebener, ausgedehnter Fläche die fruchtbarsten Wiesen und Felder eines der schönsten Thäler von Krain, das von dem serpentinenreichen Unzfluss von Süd nach Nord durchströmt wird. Ebenso geheimnisvoll als das Wasser der Unz aus dem Berginnern sein Bett in der Thalsohle erreicht, geradeso geheimnisvoll verlässt dasselbe das malerisch schöne Thal, nachdem es mehr als zwölf Kilometer weit im ruhigen Laufe sein tiefes Flussbett oberirdisch beherrschte. ' Die Unz wird bekanntlich durch die Vereinigung zweier Quellflüsse einige hundert Schritte oberhalb der Haasberg-Schlossbrücke gebildet und dürfte nach dem nahe gelegenen Dorfe Maunih oder Unec benannt worden sein, worüber schon die ältesten Chronisten berichten. Das sogenannte Mühlthal versorgt aus ciuer größeren Auzahl von Quellen, als Abflüsse des um hundert Mcter höher gelegenen Zirknitzer Sees, den östlichen, die Kleuchäüselhöhle als unterirdischer Lauf der Poik den westlichen Quellfluss der Unz. Der ruhige Lauf des Wassers, das fast keine Bewegung zeigt, führt zwischen den niedrigen aber steilen Lehmufern, bald gegen Norden, bald wieder gegen Süden das grünliche Silbcrband der Serpentinen wendend, in weiten Windungen zum Ostrande des Thales, woselbst durch Hunderte von größeren und kleineren Spalten und Klüften die Wässer bis auf ein Drittel ihrer Durchflussmenge verschwinden, um von da bereits den unterirdischen Wrg gegen Norden zu beginnen. Der oberirdisch weiterlaufende Rest des Unzwassers wendet sich gegen die Ortschaft Läse, treibt unmittelbar bei diesem Dorfe durch einen theilweisen Abfluss in ein Saugloch einc kleine Vrcttsäge und umspült den Hügel von Iakobowitz, indem bedeutende Serpentinen endlich den äußersten Norden des Thalkessels durchziehen, wo auch dieses Wasser durch zahllose Klüfte des verbrochenen und mannigfach verworfenen Karstkalkes sein unterirdisches Flussbett zu erreichen trachtet. Sobald der Wasserstand über das normale Mittel infolge einer längeren Regenzeit sich erhebt, erreicht die von den bisher erwähnten Saugern nicht absorbierte Durchflussmenge des Unzflusses nach und nach einzelne höher gelegene Saugtrichter, deren Sohle zumeist über 2 Meter hoch mit Trümmergestein und Schotter — einer förmlichen Schutthalde — überlagert ist. Alle diese Saugöffnuugen uud Saugtrichter zufammen sind wohl ausreichend, dem durch einige Tage verstärkten Zuflüsse das Gleichgewicht in der Ableitung des Wassers zu halten. Jedoch bei längere Zeit andauerndem Hochwasfer, sobald der Zulauf der Fluten in das Keffelthal größer wird als die Ableitungs-Capacität der gesammten Sanger beträgt, welche die Wässer in die unterirdischen Räume versenken, dann erfolgt der Rückstau vom äußersten Norden gegen Süden, mdem das Wasser sein normales Flussbctt verlässt und successive über drci tausend Joch Wiesen und Felder in« undiert. Fast jedcs Decennium zwei- bis dreimal wird aus dem fruchtbaren Kesselthal von Planiua zum Nachtheile der dortigen Landwirtschaft ein periodischer See, welcher an die Iahreserscheinungen im Seebccken von Zirknitz lebhaft erinnert. Wie schon aus der Lage und der gegenseitigen Entfernung (3 Kilometer) der einzelnen Gruppen von Saugtrichtern znr Evidenz hervorgeht, bildct wohl kaum der unterirdische Lauf der Unz vom Plamnakessel bis an scin Nordende zu den Quellen des Laibachflusses Laibacher Zeitung Nr. 89______________________________________746___________ 21. AprilM^. Vater zu schweigen, nennt ihn die Geschichte als einen der geschicktesten, erfolgreichsten und glücklichsten Führer des kaiserlichen Heeres. Bei Santa Lucia war er unter den Tapfersten der Tapferen, bei Mortara und Novara hat er geholfen, die Entscheidung zu erzwingen, der Tag von Custozza reiht ihn unter die großen Generale der Gegenwart. Mit zweiunddreißig Jahren Theresien-Ordens-Commandeur, hat er allein unter allen derzeit lebenden Militärs sich die oberste Classe de5 berühmtesten aller Kriegsorden errungen. Den Marschallsstab, den er am 4. April 1863 erhielt, hat er sich am 24. Juni 1866 sozusagen zum zweitemnale verdient. Erzherzog Albrecht hat sich als Krirgstheoretiker nicht minder hervorgethan wie als siegreicher Feldherr. Sein praktischer Vorposten», Lager- und Felddienst zum Unterricht, vor allem aber seine beiden Schriften: «Wie soll Oesterreichs Heer organisiert sein?» und «Ueber die Verantwortlichkeit im Kriege» würden allein ansreichen, ihm Anspruch auf dauernden Dank von Seiten des Heeres und einen ehrenvollen Platz uniec den Militär-Clasfikern zu sichern. Sowi? er derjenige war, der nach den Unglücksfällen in Böhmen im Juli 1866 als der erste wieder Worte des Muthes und der Zuversicht fand, so hat er auch im Moment, da der Friede geschlossen war, sofort als erster Hand angelegt an die Neuschaffung des Heeres. Oesterreichs junge Armee, die Armee, die bereits bei Doboj, bei Banjaluka, bei Sarajevo ihre Proben abgelegt hat, verdankt ihm zum guten Theil ihr Werden und ihre Blüte, «n allem, was seit 1866 auf dem Gebiete des Heerwesens bei uns Neues und Gutes gefchaffen worden ist, gebürt ihm in erster Linie Antheil, und wenn manches unterblieb und wohl auch nnterbleiben musste, was im Interesse des Heeres vielleicht hätte geschehen sollen, so ist daran nicht der General-Inspector der Armee, sondern der Umstand schuld, dass jeder Kriegsminister und besonders jeder österreichische Armee-Organisator den finanziellen Verhältnissen des Reiches Rechnung tragen musste. Was aber mit bescheidenen Mitteln geschehen konnte, ist geschehen. Man kann es mit Ruhe sagen: Kein Staat hat am Militär-Budget seit 1866 so gespart wie Oesterreich, und keiner hat mit relativ bescheidenen Mitteln so viel erreicht als Oesterreich. Sechzig Jahre der Ehre und des Ruhmes, sechzig Jahre unverdrossener treuer Pflichterfüllung liegen hinter dem erlanchten Jubilar, der in ungebrochener Rüstigkeit binnen kurzem seinen siebzigsten Geburtstag selern wird. Der Kaiser verehrt und schätzt in ihm seinen ritterlichsten Feldherrn, den würdigen Nachfolger Radetzky's, Oesterreichs Heer sieht in ihm den berufenen Führer in ernsten Tagen. Millionen von Gebeten steigen zum Himmel auf für die Erhaltung des Friedens, den wir brauchen und erfehnen. Sollten aber die Kriegsstürme entfesselt werden; sollte Oesterreich wieder einmal genöthigt werden, seine Ehre nnd sein Recht auf die Schneide des Schwertes zu stellen, dann werden Armee und Volk mit Vertranen der Zukunft entgegenblicken, weil sie wissen, dass dieses Schwert in der Hand des Helden liegt, an dessen Wiege der Sieger von Aspern stand und dessen Losungswort bisher immer noch «Vorwärts zum Siege!» war. Politische Uelwrlicht. (Zur Einigung in der Qu ot en frage.) In der vorgestrigen Sitzung der SubcouMs der bei» derseitigen Quoten-Deputationen wurde eiue vollständige Einigung anf Grundlage des 8tatU5 czua erzielt. Die Ungarn haben ihre Forderung nach Aufhebung des Präcipuums fallen gelassen, ebenso jene wegen Herabsetzung ihrer bisherigen Bcitragsleistuug zu den gemeinsamen Ausgaben. Nach den Beschlüssen der Sub» comite's wird also nach wie vor von dem durch die Matricular-Veiträge zu deckenden Gesammterfordernisse das 2proc. Präcipnum für die Militärgrenze zu Lasten Ungarns vorweg abgezogen und der Rest im Verhält' nisse von 30:70 aufgetheilt werden. Es wird bestimmt erwartet, dass die beiden Quoten-Deputationen die Beschlüsse der Subcomite's ratificieren werden. (Neue Schulen.) Se. Majestät der Kaiser hat dem vom steiermärkischen Landtage beschlossenen Gesetz' entwürfe, betreffend die Errichtung einer Knaben«Vür gerschule am linken Mur-Ufer in Graz und die Er» richtung einer Mädchen-Bürgerschule iu Leobcu, die Allerhöchste Sanction ertheilt nnd die Systemisieruug llud Activierung einer Staats-Gewcrbeschule iu Trieft mit Beginn des Schuljahres 1887/88 ge< uehmigt. (Der kroatische Landtag) dürfte zu einer kurzen Schlussfessiou für den 10. Mai eiuberufen werden. (Zur Situation.) Der russisch-officiö'se Brüsseler «Nord» gibt ein äußerst günstiges Bulletin über die allgemeine politische Lage aus: Seit langem sei das Politische Barometer nicht so hoch gestanden und der Friede nicht auf so breite Grundlagen gestellt gewesen, wie in diesem Augenblicke. Die Beziehungen zwischen den Regierungen Frankreichs und Deutschlands seien mehr als gut, sie seien ausgezeichnete; die ziemlich unwirschen Artikel einiger deutscher Blätter seien mit verspätet losgegangenen Raketen zu vergleichen. Nichts sei freundschaftlicher uud correcter, als die Hal' tung Frankreichs gegenüber Russland; zwischen Berlin und Petersburg giengen die Dinge auf das beste, und zwischen Petersburg und Wien endlich seien die Beziehungen sehr zufriedenstellend. (Russland.) Die «Morning Post» soll, wie Börsentelegramme berichten, die Meldung bringen, dass die Demission Giers' bevorstehend sei. Nach dem jüngsten Artikel der «Norddeutscheu», der den Sieg Gierb' feiert, klingt diese Nachricht sehr fraglich. Indes er« scheint es auffallend, dass die für Ostern angekündigte Auszeichnuug für Giers noch immer nicht erfolgt ist. (Frankreich.) Beim Wiederzusammentritt der frauzösischeu Kammer» werden die zwei ersten Partien des Militärgesetzes den Abgeordneten zur Berathung vorgelegt werden, betreffend die Rekrutierung und die Wiederanwerbung der Unterofficiere. Das Wesentliche der ersteren Vorlage liegt im Artikel XI^, derselben, welcher die Dauer der Präsenzpflicht festsetzt, und zwar in dem Ausmaße, dass jeder diensttaugliche Franzose drei Jahre im stehenden Heere, sechs Jahre in der Reserve, weitere sechs Jahre in dem Territorialheere NHd fünf Jahre in der Reserve des Territorialheeres zu dienen hat. Gleichzeitig sollen die Anwerbnngen anf ein Jahr beseitigt werden. Die Durchführung dieses Projectes würde eine Staudcsrrhöhuuq von 75000 Mann und einen Mehrkostenaufwand von 40 Mi' liouen jährlich zur Folge haben. .,, (Im englischen Unterhause) hat °" irische Strafrechtsnouelle nach langwierigen und N tigen Debatten die zweite Lesuug passiert. Danut l ualürlich der Kampf der Parteien nicht beendet, den sowohl die Parnelliten als auch die Anhänger Mo stone's sind fest entschlossen, der Bill in allen M" weiteren Stadien Widerstand zu leisten. ^ (Vulgarieu.) Am vergangenen Sonntag ft" in Sofia eine große Demonstration zugunsten ber ^ gicrung uud des Fürsten Alexander statt. P«feE Zivkov hielt in der Kathedrale eine große Rede. ^ sagte, dass Alexander Bulgarien zurückgegeben werden müsse. Es wurde die Absenkung eines Gratulation Telegramms an Alexander beschlossen. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die «Klage^ furter Zeitung» meldet, für die Abgebrannten von W'' tschach 1000 st. zu speudeu geruht. — (Zum Attentate auf den Zaren.) ^ 27. April wird im Petersburger Kreisgcrichte auf dew Litejner Prospect vor einer besonderen Delegation d« Senats unter Beobachtung aller gesetzliche» Formel' V> Schlussverhandlung gegen Generalov und Consorten wege des am 13. März versuchten Attentats gegen Km!" Alexander III. stattfinden. Eine ganze Neihe von Zt»3" und Experten haben bereits Vorladungen zur SaM' Verhandlung erhalten. Die Mehrzahl der Angeklagt^ besteht aus Studenten. Die Gerichtsverhandlung '"" aller Wahrscheinlichkeit nach unter Ausschluss der Oeffew lichkeit stattfinden. — (Selbstmord einer Dame.) Aus W'^ wird uns berichtet: Eine der angeschensten und vorneW sten Wiener Familien ist durch den Selbstmord ein" ihrer Mitglieder in Trauer versetzt worden. Wie a>^ Bozen gemeldet wird, hat sich daselbst Sonntag morge" Fräulein Molly Miller von Aich holz aus einew Fenster des Hotels, iu dem sie wohnte, herabgestürzt u" blieb todt. Fräulein Aichholz, eine Dame im Alter "^ 40 Jahren, war eine künstlerisch veranlagte Natur; >! war eine ausgezeichnete Schriftstellerin, eine hohe Stu^ künstlerischer Vollendung errang sie aber als Bildhauer ' Auf mancher Ausstellung waren Werke von ihr z«^? welche sich durch große Genialität auszeichneten. 3^^ ,/,lj Aichholz war vor 5 Jahren von einer GemüthskraM befallen worden, von der sie indes wieder genas. ^ Vormonate reiste sie in Begleitung ihrer Schwage^ nach Venedig, und dort kam das alte Leiden w»et^ zum Ausbruche. Man transportierte vor einigen T"^ die Kranke noch Bozen, wo sie Sonntag morgens . einem unbewachten Augenblicke die schreckliche That vo führte. — (Lungenschwindsucht.) Der von den yv vorragendsten Klinikern Deutschlands, den Vertrete sämmtlicher Universitäten, den Leitern erster KrankenhW u. s. w. zahlreich besuchte sechste Congress für iu«e Medicin in Berlin brachte viel Interessantes. Nach ^, ledigung geschäftlicher Angelegenheiten wurde zum er< Gegenstande der Tagesordnung geschritten: «Die 2H^"h der Lungenschwindsucht», das Referat hatte Sanitats^ nicht bloß einen Arm, sondern es führen mehrere parallele Wasserhöhlen von hier gegen Norden, die sich erst westlich vom Ljubljanski Vrh näher zusammendrängen nnd knapp am Rande der Laibacher Ebene noch im Berginnern sich zu einem uuterirdischen Wasserbecken vereinigen. Von altersher ist del Zusammenhang der Wässer des Planinathales mit den Qnellen des Laibachflusscs am Südwestrande der Laibacher Ebene be» kannt. Die zwischen diesen beiden Terrainsenkuugen gelagerten Hügelrücken eines mannigfach verstürzten Karst» kalkes haben eine Längenausdehnung von 10 Kilometer und eine fast ebenfo große Breite. Bisher war aber das ganze Gebiet mehr als zwei Quadratmcilen Fläche, welches den unterirdischen Lauf dieser Flussverbindung deckt, einer näheren Erforschung nicht uuterzogen worden. Allgemein sind jedoch die äußersten Ränder dieses unterwühlten Bodens bekannt gewesen, und seit urdenklicher Zeit stehen die daselbst disponiblen Wasserkräfte im Dienste zahlreicher Wasserräder. Als Ergänzuug dieser allgemeinen Kenntniz diene das Resultat weiterer Untersuchungen, zufolge deren das Gefalle vom Planinakessel bis an die Quellen des Laibachflusfcs rund 150 m auf 10 km Entfernung beträgt, wobei die Wässer erst nach II Stuu-den unterirtischer Durchflusszeit wieder an den Tag treten. Diesen weiteren Untersuchnngen und Arbeiten in der Tiefe des früher erwähnten Gebietes zwischen Planina nnd Oberlaibach war es im letztverflossenen Sommer vorbehalten, nach mancher Richtung hin einiges Licht in das geheimnisvolle Dunkel einer schauerlich großartigen Unterwelt des Flusssystems der Laibach zu verbreiten. Die anerkannt vitale Frage der unschädlichen Ableitung der Hochwässer aus den Kesselthälern von Planina, Zirknitz, Laas-Altenmarkt wurde zum programmgemäßen Gegenstände einer mehrmonatlichen Unter-snchung zuerst des am tiefste» gelegenen Theiles des bezüglichen Arbeitsfeldes bestimmt. Ueber Auftrag Sr. Excellenz des Herrn Ackerbanministers Grafen Julius Falkcnhayn wurde der k. k. Forstassistent Herr Wilhelm Put ick mit der Aufgabe betraut, die Erforschuug der Wasservcrhältnisse am Innerkraiuer Karste in Angriff zu nehmen. Die Darstellung dieser im Vorjahre von Erfolg begleiteten Arbeiten bietet uns zur Kenntnisverbreitung der unterirdischen Verhält« nisse eines Theiles von Innertrain eine entschieden an» genehme Gelegenheit. Welche Beschwerden eine solche Expedition in die ewige Nacht des Verginuern mit sich bringt, ist wohl aus ähnlichen, wenn auch bloß touristischen Unternehmungen zur Genüge bekannt. Persönlicher Muth und Entschlossenheit, gepaart mit körperlicher Kraft und einer Reihe von Kenntnissen, müssen dem Führer solcher Arbeiten, der vieler Orts erfinderisch eingreifen soll, in gehörigem Maße zur Verfüguug stchcu. Die lebhafteste uud naturgetreue Schilderimg der Wildnis der unterirdischen Verhältnisse gleicht uur einem Nebelbilde dessen, was die unaufhörlich waltenden Naturkräftc den Augeu der großeu Mcuge unerreichbar als Geheimnis bewahren. Oberirdisch sieht man auf viele Meilen eine gleichförmige Schichtung des Karstkalkes von Südost nach Nordwest unter 10 Grad Neiguug streichen. Zahl" lose Längs- und Querrisse, Spalten, Klüfte, Schachte uud Abgründe sowie trichterförmige Mulden, die sogenannten Dolmen, unterbrechen in tausendfacher Ab-wechsluna die Eiuförmiakeit der sanft welliacn Küael- rücken. Stundenweit findet man kein oberirdisches ^, Wässer, keinen erquickenden Quell, kein rausche'.' .^ Wuldbächlein, welches die Stille der Hochstamm»^ Tannenforste unterbrechen würden; und gerade d Eigenthümlichkeiten bilden den Hauptcharakter des dcuteud dnrchlässigen Karstkalkes. Das gesammte M^ wasser versickert in den zerklüfteten Boden, der ., eine feichte Humusschichte und Erdkrume durch ^ Baumwurzclu und die Bodenvegetation als /ve Decklage behält. Mit dem Verschwinden des die ^ karstung verhütenden Waldes verschwindet auch " z, und nach die seichte Erdkrume, durch die Niedersa?^ Wässer iu die Tiefe geschwemmt, und der öde, " ^ Karstkalk ragt immer deutlicher hervor, je ältel Entwaldung der Fläche geworden ist. .. ,^n Ein Netz von unzähligen kleinen Hoh^" ^ führt das Regenwasser in fast verticaler Richtung '-H der Tiefe, einzelne dieser Wasseradern vereinigen ^ zu kleiuen unterirdischen Giehbächen, welche sich ,^, nach größeren Höhlungen stürzen, um von hier lang'.^ als Zuflüsse eines unterirdischen Flnsssyste'"^ ^ Wässer thalabwärts abzugeben. Durch Iahrh"^M' vielleicht Jahrtausende, waltet die ewig niveMe „ Thätigkeit des Wassers in der Tiefe dieser "M^ Oebirgsformation verborgen in gleicher Weise fol' yje in allen übrigen Gesteinsarten oberirdisch, .^..„ge»' Erosion durch die oft bedeutenden Frostn"w^ wesentlich gefördert wird. Diese Unterstütznna^,! die Temperatnrdifferenzen kommt nur der obe"l ^» Erofion zugute, denn in der Tiefe der KaN ^^' herrscht das ganze Jahr hindurch eine glelH' .^ Temperatnr von kaum > 8 « Celsius. Äußert" ^i-sich aber auch der Karstkalk gegen die sonst ^M scheu Frostwirkungen außerordentlich widerstaN ..jacher Zeitung Nr. 89 747 2l. April 1«K?. ^^^>ueilcr übernommen. Derselbe fasste seine 1 ,«^enden Ausführungen in folgende Thesen znsammen: ^ , ^lne die Aacillen der Schwindsucht direct angreifende r^Y rnlchtcnde Behandlungsweise gibt es nicht. 2.) Am de' !(c erscheint eine Normalisierung, d. h. Hebung lm ^Mllntstoffwechsels auf das Niveau eines gesunden reiX"' bestcheild in dauernder Einwirkung der Luft. Verb . ^"'"brung (besonders durch Milch und Alkohol), Meb 6 von Erkältung, Trainierung der Körfterleistung Tck?^"^ Steigen), Fieberbehaudlung, 3.) Ein von ^"dsucht freies Klima gibt es nicht; für die Genesung Mtden in erster Üinie die Lebensweise und die Me-hang's ^'^ ^^ Krankheit ist ernsthaft und lange zu be-Krä s '^^ ^'^ Anstaltsbehandlnng ist für manchen (fi«?<^ ^^ ^'ste. da sie psychischen und pädagogischen "Flüssen Raum gibt. ^ c ^ (Um ein Cigarren stümpfchen.) Aus Nom dal>' ^Mleben: Diesertage begegnete der seines Weges Nlltch <3^"^ und gemüthlich rauchende Provinzler Ferdi-'hne s.^" ^'er jnngen Burschen, die ihn aufforderten, erklä '^ Cigarrenstummel zu gebeu. Als Taddei über^'t! ^ ^"^^ 'hn ^^^ weiter rauchen, fieleu sie Ali l ^^ Prügelten ihn durch und zogen, als er um ^ 'hre Messer, mit welchen sie ihm sieben ^"yrlichs Wunden beibrachten. Der Unglückliche starb ^ funden später im Hospital. Von den Mördern ist letzt keine Spur zu entdecken. lvelck,^ (Schutz für Spieler.) Die Maßregeln, Allrl c^ll den ungarischen BeHürden zum Schutze der hy.^pieler gegen die Folgen ihrer Spielwuth aufgestellt h^kn — yh^ h^g ^ ^ bisher wirksam erwiesen d^" "" sind nun um eine neue, ebenso unwirksame, lch worden. Die k. Curie in Budapest hat aus Andes ^^erer concreter Fälle entschieden, dass während ^.""llenspiels zur Fortsetzung desselben von einem lvett^ entliehene Summen gerichtlich nicht gefordert lere/n, ^""^n. Die gesellschaftliche Vehme ist ein här- 'Pressionsmittel als ein Executionsmandat. ^^ (Irrthümlich aufgefasst.) Professor: ^ ^ "erfassung haben wir eigentlich, Herr Candidat? n^kchtscandidat: Ich für meine Person bin ganz ^7", Herr Professor. ^ocal- und Provinzial-Nachrichtcn. Prof. Dr. Franz Schiffer, s- iib^. ^"^e schließt sich das Grab über einem Manne, der ^lens?" ^bes Jahrhundert lang ein mühevolles Üebeu in» lreiie ^". Hu'nanität gelebt hat, der in seltener Psticht-^de>>!^ in unernlüdlichem Berufseifer zum Wohle der Aln ia" Menschheit bis an sein Lebensende thätig war. Hr c> ' April abends 10 Uhr schloss nämlich Professor ^Ne ^ Schiffer in seinem 83. Lebensjahre nach ^en " /,!"ö schmerzvollen! Leiden für immer seine Augen. ^ m^^l nicht innige Trauer bei dem Gedanken an eii, le^?"^ ^ seltenen Mannes, der in der That als tvttt>,"H.tendes Vorbild des ärztlichen Standes bezeichnet try ^^ tiefer wissenschaftlicher Allsbildung ausgerüstet, ^N i„ n^.^ praktische Leben ein. Als er seinen Stu-^ d ^ vblag, gieng eben der große reformatorische ^cuit^ ^^ wissenschaftliche Leben der medicinischen ^^- den sein Schulfreund und Studiengenosse, der nachmalige große Professor Akoda, im Verein mit No-kitansky durch geniale Forschungen herbeigeführt und der die Wiener medicinische Facultät nachmals zur berühmtesten der Welt machte. Und so verband er die Gabe der scharfen symptomatischen Beobachtung, wie sie bei den Aerzten der alten Schule so sehr eigen war, mit dem selbständigen Forschertriebe, den <Äuda uud Rotitansky in der neuen Schule in so erfolgreicher Weife angebahnt haben. Mit biefem reichen Fonde medicinischen Wissens verband Schiffer auch eine echte und warme Menschenliebe; nicht die Aussicht auf Gewinn, sondern die Erfüllung seines schweren Berufes leitete» seine ideal angelegte Natur, sein ärztliches Wirken. Der hohe Grad von Leutseligkeit, die Unvcrdrossenheit, mit der er reich und arm bei Tag und Nacht der leidenden Menschheit zur Verfügung stand, sein hoher Wohlthätigteitssinn machten ihn zum allgemeinen Liebling der Stadt. Wer erinnert sich jetzt nicht mit Wehmuth des freundlichen Mannes, der von früh morgens bis spät abends, selbst noch kurz vor seinem Lebensende, durch die Straßen unserer Stadt eilte, da einem Bekannten einen freundlichen Gruß zuwinkend oder zurufend, dort einem mit ihm znm Greise gewordenen Jugendfreunde auf der Straße ein paar freundliche Worte zusprechend, stets heiter, stets freundlich blickend. Er genoss daher auch die Verehrung und Hochachtung seiner Standesgenossen, die in ihm nicht bloß ihren Senior erblickten, sondern ihn auch als den stets liebreichen und stets correcte» Collegen hochschätzten; er genoss die Achtung und Verehrung, man kann wohl sagen, der ganzen Stadt, denn wer ihn kannte, hatte für ihn nur die Gefühle der Sympathie und Wertschätzung, und gleichwie er gegen niemanden je einen Groll zu hegen befähigt war, so war auch ihm nie irgendwer feindselig gesinnt, auf ihn passt, wie wohl fetten auf jemanden, das ehrenvolle Wort: Er war ein Mann, der keinen Feind hatte. Dr. Franz Schiffer wurde am 27. November 1804 in der Stadt Tepel in Böhmen geboren als der Sohn des Chirurgen Wilhelm Schiffer, welcher aus Äraunweil bei Köln am Rhein nach Oesterreich übersiedelt war. Schiffer widmete sich nach Absolvierung seiner Gymnasialstudien der Medicin an der Universität in Wien, an welcher er am 1. November 1831 zum Doctor der Mediciu, im Jahre 1833 zum Doctor der Chirurgie und zum Magister der Geburtshilfe promoviert wurde. Er trat nach Absolvierung seiner Studien als Secun-darius an der Irrenanstalt iu Wien ein im Jahre 1831; im Jahre 1833 übertrat er in gleicher Eigenschaft in die Findelanstalt, an welcher damals gerade die Cholera grassierte, und erhielt für sein unermüdliches, unerschrockenes und tüchtiges Wirken ein sehr ehrenvolles Zeugnis seiner Direction. Im selben Jahre trat er als Secundararzt in die medicinische Abtheilung des allgemeinen Krankenhauses ein und wurde im Jahre 1833 zum k. k. Assistenten an der Lehrkanzel für Staatsarzneikunde ernannt. Im Jahre 1836 begab sich Dr. Schiffer als Cholera-Aushilfsarzt nach Kraiuburg und erhielt nach Ablauf der Epidemie von der t. k. Aezirksobrigkeit Michel-stctten zu Kraiuburg eiu sehr ehrenvolles nnd ungewöhnlich warm gehaltenes Dankschreiben. Da die Cholera in Kraiuburg erloschen war, dagegen in Laibach noch heftig grassierte, begab er sich nach Laibach, ebenfalls als Cholera-Arzt, und erntete auch hier den Dank der Be- hält^e chemisch wirkenden Kräfte des kohlensaure-^tval! >, "^rs im Vereine mit der mechanischen ^ h», .2 Druckes und der Reibung brachten vorerst clliz h 'her resistenten Einlagerungen des Mergelkalkes bild,, "n rinst soliden Baue der ganzen Sediment-^en <>!? Karstplattaus iu die Niederungen der Men ^er» Heute uersintern einzelne höher liegende Mi^ su Prächtigen Grotten, und die tiefer liegende» ^esk ^ Unterwelt bilden natürliche Depots für ^dels/'buen des weit mehr gegen jene Naturkräfte "l,tsli^Mfähiqen Stauen Karstkalkes. Durch die Miilt, ^ Verwitterung der eingebetteten, schwefel-^lleinz?. Kalke wurde der Zersehunasprocess des t'Ml y bedeutend gefördert, und die mitunter mäch-!er H^? ber t6n>a ru^a erscheinen als die Producte ^"ehllng. s^lidt», ^ diesemnack wohl keine allzuweit gehende ^ Nllin ^"'' ^""' """ .^ ganze Karstgebirge Agenda m 6 einstigen soliden Baues zusammen-^"lheit k' lge hinstellt. Es beweisen dies schon z»r ^ alz ^ zahlreichen oberirdischen Erscheinungen, die s ^llMik !^""la.e der unterirdische» Dislocation, der Ü b"ss mn Essers in der Tiefe zu betrachten sind, ! ^ wz3 ""ch weiter sagen kann, das ganze Karst-u^ offe»," '" Laufe künftiger Jahrhunderte ebenso ^"zend?n "ä1m' durchschnitten sein. wie es alle li. lnrrsck,! t Gebirgsformationen des Dolomits, des z^ll Wass^ "' seit jeder Zeit infolge ihrer ge-^' elthal ''"durchlässigkeit zutage liegend zeigen. Die 9n "en. wp^ Erstes sind nichts anderes als riesige w^deili .,«?e. ourch Nachbrüche an den unterhöhlten oft^' sucks' "ch Einstürze angrenzender Dolmen-bcheuh,wve erweitert werden; ihre Sohlen zeigen "" Tagwässer. Flüsse oder Seen, welche diese Erweiterung selbstthätig, wenn auch nur langsam, besorgen. Alle jene Kesselthalränder, die vom Wasser unter-spült werden, so auch insbesondere der Ost-, Nordost-und der Nordrand des Planinakessels, wo die Fluten der Unz ihre unterirdischen Wege gegen Norden zur Laibacher Ebene antreten, sind der beste Beleg dafür, dass hier eine Thalerweiterung stattfindet. Während sonst alle übrigen Ränder eine angemessene Verflachung zeigen, sind diese Partien des Wasserabflusses senkrecht abgerissen und sackähnlich erweitert. Am Fuße ihres anstehenden Gesteins lagert eine Schutthalde, von den Trümmern der Felsabstürze formiert, und eben durch folche Trichter filtriert sich das Wasser der Unz in die tief unter der Thalsohle liegcnden kolossalen Höhlen, welche von der Berglehne zumeist nur mit Hilfe von Seilen und Strickleitern bestiegen werden können. Wenn auch die Atmosphäre in sämmtlichen Karsthöhlcn überall eine vollständig athembare ist. da eine immerwährende Circulation derselben durch die häufig sau-geude nnd andern Orts wieder drückende Vewegmlg dcs Wassers bewirkt wird. so gehört wohl ein sehr gchmdcs Naturell dazu. monatelang in der frostig feuchten, nebeligen Luft im endlofen Regen dcr Tropfwäffer und in einer absoluten Finsternis, begeistert für die Wissenschaft, gegen zahllose Entbehrungen und vielfache Gefahren linen zielbewllfsten Kampf aufznnchmen. Sobald man nur einen kleinen Einblick in die Mannigfaltigkeit der düsteren Verhältnisse der unterirdischen Wasserläufe gewinnt, kann man sagen, dass Position für Position mühsam erkämpft werden muss, bis die kartographische Darstellung der Aufnahmen jedermann ein klares Bild dieser Arbeit zu verschaffen geeignet ist. __________ völkerung und ihrer amtlichen Vertretung, Im Jahre 183(5 wnrde er znm provisorischen Professor der theoretischen Medicin an der Chirurgeuschule zu Laibach ernannt, in welcher Eigenschaft er im Jahre 1839 definitiv bestätigt wurde, und versah diese Stelle mit Eifer und Erfolg (viele unferer Landärzte gedenken noch in dankbarer Erinnerung an ihren einstigen Lehrer), bis er anlässlich der im Jahre 1851 erfolgten Aufhebung der Chirurgenschulen, nachdem er einen an ihn 1850 ergangeneu Nuf als Suftplimt der Lehrkanzel der theoretischen Medicin au der Universität in Wien abgelehnt hatte, quicsciert wurde. Doch damit war sein öffentliches Wirken noch nicht erschöpft. Wenngleich er sich nebst dem verstorbenen Dr. v. Zhuber zum beliebtesten uud beschäftigtsten Arzte der Stadt aufgeschwungen hatte, so fand er doch noch immer Zeit, um auch im Dienste der Oeffentlichkeit sich verwenden zu lassen. So wurde er 1852 Mitglied der ständigen Medicinal-Commission, der er bis zu ihrer Auflöfung im Jahre 1870 angehörte; 1856 fupplierte er den auf ein halbes Jahr beurlaubten Spitalsdirector Dr. v. Zhuber iu diefer Eigenschaft, 1862 berief ihn der k. k. Landes> Präsident v. Ullepitsch «als den Manu seines Vertrauens» zur substituierenden Leitung der damals vacanten Stelle eines Landes-Medicinalrathes, I860 wurde er als Mitglied in die anlässlich der in Laibach grassierenden Cholera aufgestellte Sanitätscommission einberufen, nnd im Jahre 1870 wurde er zum Mitgliede des kraimschen Laudes-Sanitätsrathes ernannt, welcher Körperschaft er ununterbrochen bis zu seinem Tode angehörte und deren Vorsitzender-Stellvertreter er ebensolang war. Eill so thätiges, humanes Wirken musste außer der Dankbarkeit uud Liebe der Menschen, denen er als Freund und Wohlthäter beigcstanden, und die ihm in so seltenem Maße zuthcil wurden, auch uoch äußerlich sichtbare Zeiche» der Anerkcnuung finden. Und iu der That wurde der Abeud seines humanen Zwecken gewidmeten Lebens durch solche Anerkennungen in für ihn ehrenvoller Weise verschönt. Im Jahre 1877 wurde ihm von Sr. Majestät den, Kaiser mit Allerhöchster Entschließung vom 23sten Jänner 1877 das Ritterkreuz des Frauz'Iosefs-Ordens verliehen; im Jahre 1881 ernannte ihn der Gemeinderath der Landeshauptstadt, deren Bürgerrecht ihm schon viele Jahre vorher verliehen worden war, zum Ehrenbürger. Der Verein der Aerzte in Krain, dessen Obmann er seit 18KU war, ernannte ihn zu seinem Ehrenmitgliede und beuützte jede Gelegenheit (das 50jährige Doctorjubi-läum, den 70stcn und 60stcu Geburtstag), um dem verehrten uud stets so bescheidenen Manne seine un» geheuchelten Sympathien auszudrücken. Dr. Schiffer war nicht bloß ein pflichtreuer Arzt, ein leutfeliger, befcheideuer und liebenswürdiger Menfch, ein Freund uud Wohlthäter der Armen, er war auch eiu musterhafter Gatte und eiu zärtlicher Vater. Seine all-verehrte Gattin stand ihm durch 46 Jahre einer glücklichen Ehe treu zur Seile, umgeben von Kinder» uud Kiudeslindern, die das Familienoberhaupt mit abgöttischer Liebe verehrten. Einem so thatenreichen Leben eines Wohlthäters der Menschheit ist ein dankbares Andenken von Seite seiner Mitbürger für immer gesichert, und in dem Gedanken, dass dem allgeliebten Manne ein so hohes und glückliches Alter beschieden war und dass ihn allgemeine Trauer zum Grabe geleitet und allgemeine Theilnahme seinen Hinterbliebenen entgegengebracht wird, mögen diese Trost finden bei dem schweren Verluste, der sie und un» alle getroffen hat. Dr. Friedrich Keesbacher. — (Personal Nachricht.) Se. Majestät der Kaiser hat den Hauptmanu erster Classe Ladislaus B e -nesch des Infanterieregiments Freiherr von Kühn Nr. 17 zum Rittmeister iu Allerhöchstseiuer ersten Arciören-Leib-garde ernannt. — (Ausstellung von Kunststickereien.) Die von uns angekündigte Ausstellung von Kunststickereien, die bereits im nächsten Monat hätte stattfinden sollen, wurde, wie man uus soeben mittheilt, auf den Monat Juli d. I. verschoben und soll iu den ersten Tagen desselben eröffnet werde». Die Betheiliguug seitens der Damen unserer Stadt ist eine sehr rege, und es kam daher die Veranstalterin dieser Ausstellung einem allgemeinen Wunsche nach, indem sie den anfänglich festgesetzten Termin verlängerte. Es können nunmehr die Damen ihre geplanten kunstvollen Arbeiten mit aller Nuhe vollenden, und das Gelingen der jedenfalls interessant sich gestaltenden Exposition ist dadurch umsomehr als gesichert zu betrachten. Einen großen Anzichungs-pullkt für die Bcfucher werden u. a. auch die beide» vollständig eingerichteten Zimmer bilden, welche in Alissicht genommen sind und welche mit gestickteil Wanddecora-tionen und anderem Beiwerk ausgestattet werde» solle». Maßgebenden Ortes ist zum Zwecke dieser Ausstellung der große Gewerbesaal im neuen Museum i» liebenswür» digster Weise überlassen worden. — (Anastasius Grün-Feier.) Am vergan. genen Samstag hat eiue Anastasius Grün «Feier im Töchteriustitute der Fräulein Petritsch in Wien stattgefunden. Die Festrede hielt die Vorsteherin Fräulein 5'aiwcher Zeitunl, Nr. 8» 748 8l. April lii87. Fanny Petritsch, indem sie Anastasius Grüns Bedeutung al« Dichter, Patriot und Staatsmann hervorhob. Nach einer festlichen Ansprache wurde des Dichters Bild von einem Mädchen mit einem Lorbeertranz geziert. Unter anderen wurden drei Voltslieder aus Krain, von Professor Alfred Khom arrangiert und auf dem Piano begleitet, von Schülerinnen vorgetragen. Diefe Lieder, der poetischen Sammlung «Alpenglühen» entnommen, fanden nicht enden wollenden Beifall des gedrängt vollen Saales. — (Zur Meliorier un g des Laibacher Moores.) Die Experten-Enqm'tc, betreffend die Berathung der beiden Projecte zur Mcliorierung des Laibacher Moores, und zwar des Projectes vom Jahre 1882 und des Alternativprojectes vom 18. Juli 1884, welche vom Oberingenieur von Podhagsku ausgearbeitet wurden, begann gestern im städtischen Magistratssaale. Die Ver» Handlung der Enqucte, über welche wir wohl noch gelegentlich ausführlicher berichten werden, eröffnete der Obmann des Morastcultur - Ausschusses, Landesausschuss-beamter Herr Franz Trt n i t, indem er nach Begrüßung der Versammlung den seitens des l. k. Ackerbauministeriums zur Enqul'te abgesandten Meliorations-Ingenieur im t. k. Ackerbaumiuisterium, Herrn Eduard Markus, vorstellte und als Präsidenten der Enquete Herrn Dr. Kosler vorschlug, welcher Antrag einstimmig und mit Beifall aufgenommen wurde. Als Mitglieder der Enquete fungieren die theils seitens der k. k. Regierung, theils seitens deS Landesausschusses, des Morastcultur»Ausschusses, der Stadtgemeinde Laibach u. s. w. entsandten Functionäre: Vaurath Iiegler, Oberingenieur Lip pert, die Lan-deSausschüfse Detela und Dcschmann, Oberingenieur Gtedry, Üandesingenieur Hrasky, Baurath Po-tot n i k, Stadtingenieur Duffe, die Grundbesitzer Franz Kotnil aus Vcrd bei Oberlaibach, Lenaröit aus Oberlaibach und Peruzzi aus Lippe am Laibacher Moore. Die Verhandlungen der Enquete dauerten gestern von 9 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags und von 3 Uhr nachmittags bis 7 Uhr abends und werden heute fortgesetzt. Die Expertise erklärte sich bezüglich der zwei vom Oberingenieur Podhagsky vorgelegten Projecte für das Alternativ°Project, welches die Hauptabsuhr der Gewässer des Moores durch den Laibachfluss statuiert und einen Kostenaufwand von 1800 000 fl. erheischt. — (Hauptferien an Mittelschulen.) Der Unterrichtsminister Dr. v. Gautsch hat an die k. k. Landesschulräthe in Gbrz-Gradiska und Istrien folgende Verordnung erlassen: «In theilweiser Abänderung der Mimsterial'Verordnung vom 2«. März 1875 finde ich mich bestimmt, an den Mittelschulen in Görz-Gradiska und Istrien sowie an den denselben gleichgehaltenen Lehranstalten die Hauptferien vom Solarjahr 1887 angefangen auf die Zeit vom 16. Juli bis 15. September zu verlegen.» — (Hymen.) Herr Alexander Pucsto, Professor am l. k. Obergymnasium in Laibach, hat sich mit Fräulein Irma Smolej, Tochter des Herrn Landesschul-inspectors Jakob Smolej, vermählt. — (Wette.) Es gibt in Laibach Leute genug, die in ihrem Leben mehr als fünfzigmal um die Sternallee promeniert sind, allein es ist vielleicht der erste Fatl gestern vorgekommen, dass jemand ohne Unterbre» chung fünfzigmal um die genannte Allee marschierte. Herr Malitsch, der diese Morgenpromenade unternahm, begann die Tour um Mitternacht nnd vollendete nach 4 Uhr morgens den fünfzigsten Gang um die Sternallee. Die Wette trug ihm zehn Flaschen Champagner ein. — (Glasphotographien-Aus st ellung.) Morgen Freitag wird die Glasphotographien-Ausstellung — wohl die schönste der bisher in Laibach gewesenen — mit der prächtigsten aller Serien, und zwar mit der Reise am Rhein, in die Schweiz und der Besteigung des Montblanc, geschlossen. Es wurden uns in verschiedener Reihenfolge zwölf verschiedene Serien vorgeführt; unfer Blick und unfer Sinn konnten sich vertiefen in die Schönheiten der Natur, sich ergötzen an herrlichen Bauten und Kunstwerken, und wir können nur mit Vergnügen constatieren, dass der Unternehmung auch seiteus des Publicums die wohlverdiente Theilnahme entgegengebracht wurde. — (Aus Töplitz in Unterlrain) wird uns geschrieben, dass der erste Curgast bereits dort eingetroffen ist. — (Bestellter Meuchelmord.) Der vielbesprochene Fall des an dem Grundbesitzer Franz Mal-lus aus Drenovec im Bezirke Rann verübten Meuchelmordes kam gestern vor den Geschwornen in Cilli zur Verhandlung. Theresia Mal lus und ihr Geliebter, der Vesitzerssohn Anton Gersak, haben bekanntlich am 27. Oktober 1886 den Gatten der Angeklagten Theresia Mallus mittelst Axthieben im Bette ermordet und den zerstückelten Leichnam bei Agram in den Savefluss geworfen. Die beiden Angeklagten waren geständig. Die Geschwornen bejahten einstimmig die Schuldfragen, und wurden hierauf beide Angeklagte zum Tode durch den Strang verurtheilt. — (Sparcaffentag.) Die steiermärkische Spar-cafse beruft noch im Laufe dieses Monats einen steier-märtischen Sparcassentag zur Besprechung der am Spar. cassen-Regulativ geplanten Aenderungen ein. Aufruf zu milden Veiträgen für den Ausbau des Knaben-Waisenhauses (Marianumj zu Laibach. Der seit dein Jahre 187l! hierorts bestehende Vincenz-Verein, der den Armen und Hilfsbedürftigen Unterstützung zu gewähren und das geistige und materielle Elend der Menschheit thuulichst zu mildern die Aufgabe hat, erbaute in den Jahren 1881 und 1882 in Laibach zunächst sür Knaben aus Krain ein geräumiges, ganz zweckmäßiges Waisenhaus, welches, am 12. No« vember 1882 feierlichst eingeweiht uud dem Schuhe der hl. Jung« frau Maria anvertraut, den lieblichen Namen Collegium Ma» rianum erhielt. In demselben befinden sich heuer mit Einschluss der Asyl» lnabcn über 120 Waiscnzöglinge, welche t)eils ganz unentgeltlich, theils gegen eine sehr mäßige Bezahlung unter der unmittelbaren Leitung und Aufsicht des Vincenz-^ereines mit allem verpflegt und echt christlich erzogen werde». Einige derselben besuchen die hierortigeu öffentlichen Schulen, andere dagegen werden in der mit dem Oeffcntlichtcitsrrchtc ausgezeichneten Hausaustalt unterrichtet. Die Uulerrichtsevfolge sind sehr befriedigend, die sittliche Haltung musterhaft. Von dem Institutsgebäude sind indes erst zwei Drittheile fertig; das letzte Drittel tonnte ob Mangels an Geldmitteln noch nicht aufgebaut werden. Der für die beträchtliche Zahl der gegen-wärtigen Zöglinge zu brschränkte Raum, uamentlich aber der stets zunehmende Andrang schwer abzuweisender Petcntcu macht den Ausbau des Hauses dringend nothwendig. Daher entschloss sich die Vereinsvorstchung, denselben schon heuer in der Weise in Angriff zu nehmen, dass der Rohbau uor Eintritt des Winters unter Dach gebracht, die innere Verpuhuug aber tiinfiiges Frühjahr vorgenommen werde. Die Kosten dieses Aollenduugsbaues mit der gleichzeitig vor« zunehmenden Herstellung des Wirtschaftsgebäudes sind auf circa 27 000 Gulden veranschlagt. Da der Vereinsvorstehung erst laum ein Drittel dieses Kostenbetrages zur Verfügung steht, wendet sie sich hiemit vertrauensvoll au die bewährte Wohlthätigkeit der Bewohner Krams mit der dringenden Bitte, nach ihrem Vermögen ein Schcrflein zu diesem Ausbaue des dem ganzen Lande zur Ehre und zum Nutzen gereichenden Collegium Marianum beitragen zu wollen. Jede, auch die geringste Gabe wird dankbarst angenommen werden. Für die wohlthätigen Spender werden in der schönen Hauskapellc, die gleichfalls nur aus milden Veiträgeu edler Wohlthäter aufgeführt worden ist, tagtäglich fromme Gebete zum Himmel emporgesendet und mehrere hl. Messen gelesen. Mögen also die hierländigen Verehrer Mariens, der Hilfe der Christen, mögen edelgesinnte Freunde der verwahrlosten Iu-gcud willig ihr Scherslein auf deu Tisch der Armut legen; jen» eits werden sie es reichlich belohnt erhalten. Versichert uns ja der Erlöser selbst, dass er, was wir dem Geringsten seiner Vrüder thun, so ansehen werde, als hätten wir es ihm selbst gethan. Die milden Gaben nimmt die Vereinsvorstehung, nrbstdem die Nebaction der «Zßoäl^n, vanie»» und die Direction des Collegium Marianum entgegen. Laibach den 15. April 1887. Die Vorftehung des Viucenz-Vereins. Fvievrich Laschan vo« Volstein, Dr. Unto« Iare, Vicepräsibcni. Vereinspräsident. Hr. Fv. Lampe, Director des Collegium Marianum. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Wien, 20. April. Unter dem Vorsitze Sr. Majestät des Kaisers fand heute im Conferenzzimmer der Hof, bürg von 10 Uhr angefangen eine Minister-Confereuz statt. An derselben nahmen theil: Ministerpräsident Graf Taaffe, der ungarische Ministerpräsident von Tisza, Reichs-Fmanzminister von Kallay. Finanzminister Dr. Ritter von Dlmajewiki nnd der Marine-Commandant Vice-Admiral Freiherr von Sterneck. Wien, 20. April. Der rumänische Gesandte in Wien, Mavrojeny, ist gestorben. — Kriegsminister Byland-Rheidt trat aus Orsnndheitsrücksichten einen sechswöchrntlichen Urlaub nach Südtirol an. Volosca, 20. April. Erzherzog Karl Stefan ist zum Besuche der Kronprinzessin Stefanie in Abbazia angekommen. Budapest, 20. April. Der Pakracer orthodoxe Bischof Gruic, Mitglied des ungarifchen Magnaten-Hauses, ist heute gestorben. Nom, 20. April. «Osservatore Romano» bezeichnet die Meldung, der Papst hätte dem Minister Puttkamer seine Mitwirkung zur Germanisierung Elsass-Lothrin-gens versprochen, als eine Unwahrheit. London, 20. April. Das Unterhaus nahm in zweiter Lesung die Vorlage an, welche den Polizisten Großbritanniens das Wahlrecht gewährt. Petersburg, 20. April. Der Generalmajor in der Suite des Kmsers, Aebeko, wurde zum Gehilfen des Ministers des Innern, zum Polizeiverwalter und Com« Mandanten des Gendarmencorps unter Beförderung zum Generallieutenant ernannt an Stelle des Generals OrZevski, welcher, seiner Bitte gemäß, privater Verhältnisse halber der gedachten Aemter enthoben wurde. Vclgrad. 20. April. Der König ernannte zwölf Akademiker für die neue serbische Akademie, welche somit constituiert ist. Sofia, 20. April. (Havas.Meldung.) Bei einem Diner des britischen Generalconsuls in Philippopel zu Ehren der Regenten brachte der Generalconsul einen Toast aus auf die Regenten, welche das Fürstenthum unter Aufrechthaltung der Ordnung und Achtung der internationalen Verträge aus feiner fchwierigen und gefährlichen Position herauszuführen verstanden. Der Generalconsul trank ferner auf die Unabhängigkeit und den Fortschritt der kleinen bulgarischen Nation, welche sich urch Energie und kriegerische Tugenden der UnaM"' igkeit würdig zeigte und Europa ermuthigt, derselw eizustehen, um den Forderungen des russischen KolM Älidzubieten. Madrid, 20. April. Die Aerzte Bazaine's erwarten essen Genesung in 14 Tagen. Der Attentäter AM' and legt auch jetzt noch keine Reue an den Tag. ^. Angekommene Fremde. Nm 1«. April. »otel Stadt Wien. Weißmaun, Burner, Bock, Hock, MM, Steiner, Seeansty, Hanek und Reiugruber, Kflte,, V^"'.' Spih und Franke, Reisende, Nrünn. — Ningcl, stelscn°^ Linz. — Harmens, Privatier, sammt Frau, Graz. ""^^ ^ lich, Hüttcuuerwalter, sammt Tochter, Hof. — Ielovsel Gam" und Karl, Kaufleute, Oberlaibach. >otel Clcfant. Slula, l. l. Hauptmann; Kohn, Drab, »>'"' Tan« und Kurtt). Kaufleute, Wien. — Töpfer, Kauf»«"^ Linz. — Nupnik, Privatier, Idria. — Vilhar, Kaufman^ Prezid. - Walzer. Kaufmann, Cilli. - Iaresch, Netties lciter, und Goldschmidt, Kaufmann, Trieft. — Moser, k. l. "l" tenant, Finnic. >otcl Aaicrischer Hof. Abraham, Reisender, Berlin. _ _, »llsthof Siidlilllillliof. Pertisch, Telcgraphen»Secretär, sammt F"", Vozcn. — Valenöiö, Reisender. Sissel. - Seunig I^2' Köchin. Oberkrain. — Antoncic, Student, Laibach. -^ G^l, Agent, Trieft. — Vrollo, Frescomaler, und Lehli Juttas Pholographin, Gcmona. jasthof Kaiser von Oesterreich. Cmolar, Privatier, Krainbulu-— Roblcl Iosefine, Apothelerö-Gattin, sladmannsdorf.____. Verstorbene. Den 18. April. Amalia Ianezic, Prlvatbeamten? lattin, 39 I., Triesterstraße 8, Peritonitis. Den 1 s. April. Francisca Kovaiic, Aufsehers-Gattw, 5 I,, Polanaplah 5, Tubcrculose. — Cyrill Sturm, Sch»«^ leisters-Sohn, 12 Tage, Römerstrahe 3, Fraisen. - ^" ernas, Magd, 72 I„ Nrunngasse 13, Wassersucht. — "'<"" !kof, gimmerlminns'Witwe, 72 I., Flussgassr 8, MarasMA' - Barbara Sloda, Arbeiters-Witwe, 38 I., Kuhthal ^ !ubcrculose. — Dr. Franz Schiffer, Pwfesfor der Medicin '" Ruhestände, 83 I,, Auerspcrgplatz 5, Erschöpfung der Kräfte. Den 20. April. Agnes Purfart, Magd, 6U I, ^ inastraße 13, Zehrfieber. Im Spitale: D en 17. April. Johann Waidhauser, Xaglohner, «l)3< tuberculose. « Den 19. April. Theresia Horga, Inwohnerin, ^ ^" lydropericardium. Im Garnisonöspitale: Den 16. April. Ialob Pastorello, pens, l, t. H°"pt' mnn, 65 I., Gehirublutschlag. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^. ff Ä«Z 8, ^ ' 5Z ^« Z^ «"""> »««Himmel« ^ « ..«-e? 5° !_______________^ MHig. 73?M 4,4 SO. schwach f. gauz de>». ^. 0. 2 . N. 735,94 16.2 SW. mäßig theilw. heiter 0,"> 9 » Ab. 735,72 9.0 SW. schwach! heiter ! Vormittags meist bewöllt, nachmittags Aufheiterung, w!» '^ )aö Tagesmittel der Wärme 9,9», um 0,4« über dem Nolw^ Vcrautwortlicher Redacteur: I. Naglio. ^^, W Für die liebevolle Theilnahme während der lana/ W W wierigeu Krankheit sowie für die zahlreiche Betheil'- W R> gung ai» Leichenbegängnisse der unvergesslicheu dahin' W ^ geschiedenen Frau D D Amalie Janeschitz geb. Su^anöiö V D danlen bewegteu Herzens M > die trauernden Hinterbliebenen. > Circus Franklof' in der städtischen Reitschul^r mp*» Da die Direction von verschiedenen Seiten a}*.^etih dert worden ist, ihren Aufenthalt in Laibach zu ver ^jill' und zur Verlängerung ihres Aufenthalt* die Be ptt gung der hohen Landesregierung erhal^1 yor linden inclusive bis Sonntag den 24. April hiersp1'^ ^t! Stellungen, und zwar zu ermässigten Preise' ^„ Sperrsitz 1 fl., II. Platz 70 kr., III. Plat/ öü Gallerie 25 kr. wA^ Heute Donnerstag den 21. April und *lv den 22. April abends 8 Uhr Grosse Vorstellung Samstag den 23. April nachmittags Grosse Schüler-Vorstellung bei ennässigteu Preisen. f\[0 Sonntag den 24. April unwiderr»1 zwei Abschiedsvorstellung6"' I>ie -Oii-eö*3 749 Course an der Wiener Börse vom 2t). April 1887. «°«dm, oMeuen Eoursvlattc , 2ta°tö.Unlehcn. s^« .......^.,« «,,7« ^tt <°' «.......«2-<" ^-tzk ^«Oür 5°,° ^laatSlose «50 fi. l!8^i> I»!»-— '^>i 5»? ßanzc 500 „ l3< 2s, 134 ?l, !^ ^'aattlrsc . . io» „ ,s,.^'5< !'«5 75 "°>°'Aen,enI^ ' - bo « Il!4 7l>^l!5 2l> "cnlenschcm« . .per El,------! — — ^^tti^«>^°lbientc. steucrsrcl . n» - us l« "°tenr«nlt, fteuerjiei . W- «8,iL ^'33^4°/° .... 1°1'80'.ii>5 ' LN-AM. iz« st, ö. W, O. l5i - ,51 5° , °^'l)bl. ' Vliiw! ^ «om I. 18?» . ill ?s>in: »5 "°3^°se 4°/« luu sl. . . 1«i0'24-8« '°"'«<, - em,»»»»« °? °'^ii^».......los Lc. ,oz- ^G»' ^ ^ ^ !^^ ' N"N UNb ,,»voni,che . ,04 l>0 105 5« "°uracn°Echulbvcrschr.3°/<) IU0Ü0I01'— Q(!st,Hypotbl,ttnbanl >oj. 5'/»°/» i0''!>ci — — c,^!,»»»!«. Va,,l veil. b°/, . . iuo «o 101'— btll. „ 4>/,°/„ Pcs! in I. l««» verl.5'/,°/° —'-------^ Prioritätö.Obligatiouen (fUr i«o si.) Elisabeth» wcftbahn i. Vmijston —--------->— FeidlnanbS»Notdt>ahn in Ellber ion «l> 10110 ! ..... __-— —>— Oalizijche o!»ll>, i,'llbn>,i»H)ahn «in,, iv8i Z—^ —>— Etaottbahn I. Emlsfion . .loi b0«02 L!> Klidbahn i^ 8«/n.....153 »5154 «5. , i^ 2°/«.....iz8'?51iU'5" Unss.50 Clail^Lose /5 4875 Pi,lssy»l!osc 40 fi..... 43 50 44 — Rolhen tlreuz, oft. Ges.v. lOfl. 1490 1530 Utudols'^s.: 10 f!..... i8 50 1» 00 SalNK^'ose 40 ^oje 40 fl. . . , 55 50 h«'— Wlllbstem.Lose 30 fl. . . , 34 75 »5-75 Wi«dischgläh-l!o— ^antcrd., öst.,^uuar« Vetlen von Transport» Unternehmungen. (per Stück). Nlbrecht.Bahn «no fl. Silber , —'--------'— Mölb.ss!UM.«Bahn »00 fl. Gilb, 181-7518» 25 «lulslg'TtPI. Eisenb. ztoo fl. CM,---------------- Bohm, No>dbah,i ,50 sl. . , 1»« — 184 — , Weftbahn »0« fl, . . ,»77—«78' — Vuschtiehrad« Eisb, 500 fl. L«t---------------- , ,li zu z^i _ Lloyb,ö,5i87'2ü Eiebendürgcr Eisenb. »00 fl. , —-____.—, ktaalaelsciikal,!! ^uu ,l. ö. W, .»86 75237 — ! Gelb w«e VUdbahn wa fl. Silber . . . ««5» »» — Si!d»3torbd°lUerl,.<«,!,l>0sl, C Vl. 15L7Ü I57'»!' Theiß'Vahn »ao fl, ö, W. , , — — — — Iramway-Ves., Wr, 170 fl. ö. w. 2,17b»«« 2U «1'— Transport'Vesellschaft 10a fl. . ^_> — — Uug.ogali,, «isenb. »00 st. Silber 1?, 7517» «5 Ung, Nordostbahn 3U0 ft. Silber l«7'7N 16»' — Nng.«2cftb.(Raav«Graz)200sl.A. ,6, 51,1«»?5 Indnftrik'Actlen (per Stücl). Egybi unb Kinbbera, «lisen« und Stahl»Inb. in Men 100 sl, , — — — — «1 — Prag« 2iscn'Ind,,Ges. 200 fl. . i»4,5U 18b «» Salgü'Tarj, «tisenraff. 100 fl. . l6ü — 1»b — Trijaller «ohleuw-Vcs, 70 ll. . — — —- -Wassenf,<«., Vest, in w, il» sl. — — -,- Devift«. Deutsche Plaht......«» »0 «» l»5 ilonbon.........i,5 80l2l«a Pari« .........50»!> 50 »