«SMMWSWM Los Vom Wahnsinn! Marburg, 25. Juli. Mit dem Bolschewismus zu kokettieren, ist jetzt nachgerade in allen Ländern Mode geworden. Aber jede Mode ist eine Krankheit, und erst gar der Bolschewismus. Er ist Gift, er isl Wahnsinn. „Aha, ein Regierungsblatt, das so schreibt", wird ein Teil derer, in denen dieses Gist bereits zu wirken begonnen hat, denken. „Na ja, das Blatt der Besitzenden und Kriegsgewinner", ist die Meinung eines anderen Teiles. „Reaktionär" schilt uns der dritte, „Dummkops" der vierte. Doch weit gefehlt. Wir sind weder Regierungsblatt, noch das Blatt der Kriegsgewinner. Reaktionär sind wir schon gar nichl und den Dummkops geben wir mit Txink zurück. Wohl aber will unser Blatt das Beste des gesamten Volkes und diesen Willen verdanken auch die folgenden Zeilen ihr Entstehen. Wir behaupten also, der Bolschewismus sei ein Gist; er mag aus dem Papier ganz schöne, vielleicht sogar einige richtige Theorien ausstellen, aber in die Praxis Die Entente und Angam. Kein Einschreiten der Franzosen in Ungarn und Rußland. Kaag, 25. Juli. Cienkenceau gab gestern Sen bei ihm erschienenen Arbeiiersiihrern die bündige Erklärung ab, datz Frankreich weder in Ruhland noch kn Ungarn zu lnleroenteren gedenke. Die Arbeiterführer nahmen Liese Erklärungen -es französischen Ministerpräsidenten mik Befriedigung zur Kiennlnis und gaben -er Anschauung Ausdruck» -ah dadurch die Lage wesenllich enlspannl werde. Gin Ministerrat in Belgrad. Nichtanerkennung des Bischofs von Djokova. Be lgrad» 24. Iult. Der hsulige Winisterral! befähle sich mil -er Ernennung -es Bischofs von Djakova. Nachdem Kerr Ak-samovic vom Papste ohne Wissen und Zustimmung der Negierung ernannt wurde» beschlvh der Ministerrat» Sah die Regierung gegen Liefe Ernennung protestiere und sie nicht anerkenne. Eine Zerstörung des gesamten Wirtschaftslebens, eine schon mehr als wahnsinnige Teuerung (kostet ein Ei doch 15 Kronen) und eine Verelendung des gesamten Volkes, der Industrie, der Landwirtschaft usw., das an Agrarprodukten sonst so umgesetzt, bedeutet er für jedes von ihm j reiche Ungarn hungert ebenso wie Ruh befallene Volk den sicheren, erbarmungslosen Tod. Das Volk aber, was ist cs anderes, als die Summe der einzelnen Staatsbürger? Warum ist er gleichbedeutend mit dem Tode? Weil die Menschheit nicht reif is! für dergleichen Idealexperimente und nie dafür reif sein wird. Bolschewismus, Kommunismus, ja auch der Sozialismus ^ land. Die einzigen, die bei solchen Umständen profitieren, sind die Führer, die Diktatoren. Kein Mensch aber würde, behaupten wir, sich vom Kommunismus oder Bolschewismus eine Besserung seiner Lage versprechen, wenn er mit eigenen Augen die Segnungen dieser Lehren gesehen hätle. Man sage nicht, das seien lieberund alle diese —ismusse setzen Ideal-' gangskrankheiten. Auch diese müßten ein menschen voraus; leider Volles warei^Ende haben, wir sehen aber nur das wir solche nie, sind es nach 5 harten; Gegenteil, es wird immer ärger, muß es Kriegsjahren erst recht nicht und werden auch mit Naturnotwendigkeit werden, weil es auch nie sein. Was die Menschheit in ja die Menschheit in solchen Fällen gar 3000 Jahren nicht gelernt hat, wird sie bald das bischen Moral, Ehre, Arbeits-nie erlernen, daher ist es Wahnsinn oder wille, Selbstdisziplin usw. verliert. Verbrechen, mit dem Bolschewismus zr^ Amgesährlichsteu aber sind jene, die kokettieren, sich von ihm das Keil des im Bolschewismus oder Kommunismus Volkes zu erwarten. Und doch gibt es Apostel, die derartiges predigen? Ja! Das mögen vielleicht in zwei von hundert Fällen idealüberzeugte Prediger dieser Lehre sein, aber in den anderen 98 Fällen sind es Dummköpfe, ja, meist noch mehr, sind es gewissenlose Verbrecher, die der Ehrgeiz beseelt, Volkssührer zu spielen, sich von eines etwaigen Umsturzes Wogen empor zur Herrschaft über das Volk tragen zu lassen. Wohlgemerkt, über das Volk, nicht mit dem Volke. Denn aus das Aufbauende, das etwa darin steckt, überhaupt vergessen, es gar nicht kennen lernen wollen oder zu e, fassen imstande sind. Das sind jene Toren oder wo jeder zum Verbrecher, jeder Verbrecher, die da meinen, mit der Ver- ^ Denunzianten und Angeber wird. schweren Zeiten muß jeder durch Wort und Tat an der Bekämpfung d'eser Seuche teilnehmen. Es sage niemand, er habe nichts zu verlieren, ihm sei es gleich, ob der Kommunismus herrsche oder nicht. .Das ist nicht wahr! Jeder, und sei es der ärmste Teufel, hat noch was zu verlieren, seien es die paar Kreuzer, die er noch hat, sei es Gesundheit, Arbeits-möglichkeik, Ehrlichkeit, Familie oder Leben. Und gesetzt den Fall, es hätle jemand von all' dem nichts zu verlieren, so ist doch das eine sicher: Der Bolschewismus ist die letzte Möglichkeit, auch nur eines von diesen Dingen zu gewinnen! Er bringt aber auch nicht staatsbürgerliche Freiheiten. Man sehe nur nach Ungarn, nach Rußland, wo wegen der geringsten Aeußerung des Zweifels, des Unwillens oder dgl. die Menschen haufenweise gehenkt oder erschossen, ja direkt abgeschlachlet werden, wo Leute wegen geringfügiger Vergehen, die in einem Rechtsstaat mit 2 bis 3 Tagen Arrest oder überhaupt nicht bestraft werden, zu 15 bis 20 jährigem Kerker verurteilt werden, wo alles bestraft wird, nur nicht der gemeine Diebslahl, Raub und Mord, zum treibung der bestehenden Gewalten, mit der Erstürmung dieses oder jenes Amls-oder Regierungsgebäudes, mit der Ermordung dieses oder jenes Bürgermeisters, Ministers oder Generals, mit der Entfesselung eines Bürgerkrieges oder blutiger Straßenkümpfe sei auch nur das Geringste wie wenig das Volk, der Proletarier getan, um eine Besserung, eine Aenderung dabei mitzureden hat, zeigen ja die Beispiele Ungarns und Rußlands mit erschreckender Deutlichkeit- Ueberall regieren einige wenige und üben eine Schreckens-hecrjchast aus, die alle betrifft und bedrückt. Soviel Blut ist in keinem der Für solche Zustände in unserem Staate danken wir und mit uns jeder, der Anspruch auf die Bezeichnung Mensch macht. Und wer nicht Mensch sein will unter Menschen, den soll, den muß der Arm der Gerechtigkeit mit seiner ganzen Schwere treffen! Das ist nur recht und billig. Nicht durch sinnlose u. verbrecherische herbeizuführen. Gerade das Gegenteil ist Zerstörung des wenigen, was wir aus der Fall! Solche Dinge müssen natur-^ dem Kriege herübergereltet haben, sondern notwendigerweise zu Gegenmaßregeln ^ nur durch Selbstbesinnung, durch uner-führen, die, mögen sie noch so scharf sein,! müdliche Arbeit, durch Planvollen Wieder-jeder denkende Mensch billigen muß. Hausbau, durch Achtung vor dem Gesetze, Nicht gegen die Behörden darf sich da ^ und durch gesetztiche soziale Reformen beiden Staaten während der ganzen Zeit unser Zorn entladen, sondern gegen jene,! werden wir unser Ziel, die Genesung der ihres Bestandes geflossen, soviel Kriege die durch ihr verbrecherisches Treiben t Menschheit, erreichen! Jeder Einzelne hat keiner dieser Staaten, jemals im solche Ausnahmszuslände herausve-^ aber ist hiebei notwendig, auf jeden gleichen Zeitraum geführt wie diese beiden schwören. Allein eine solche theoretischei kommt es an! Auf zur Arbeit! H.A. Staaten, lind was sehen wir noch? Verurteilung genügt nicht. In solch' ------ Der Friede für Deutfchösterreich. Französische BedeiMn. - Neuyor f, 24. Juli. »New meldet aus Paris: Jetzt, da der dcWch-—' östeireichlsche FriedeuSvertrag eingehend studiert worden ist, taucht in französischen Kreisen häufig der Einwand aut. Deutsch-östeireich hülle nicht so sehr geschwächt werden dürfen, zumal zu einer Zeit, da cs von allen Seiten von Feinden umgeben ist.,Viele befürchten, die Verbündelen haben über das Ziel geschossen und treiben Dculschöstsrreich so in die Arme Deutschlands. Der deutsch-österreichische Vertrag wird überall lebhaft kritisiert. Tatsache ist, daß Wilson ursprünglich den Anschluß Deutschösterreichs an Deutschland befürwortet hatte und Laß sich auch die übrigen Mitglieder der Kommission auf diesen Standpunkt gestellt haben. Cle-menceau aber erhob Einspruch aegen eine Vergrößerung Deutschlands und ^Lilsou war gezwungen, nachzugcben. Heute geben die Franzosen zu, daß das Ergebnis ihrer Politik den Erwartungen nicht entspreche. Deutfchöfterreichifche Arbeiter für Frankreich? Wien, 24. Juli Wie die »Politische Korrespondenz" aus St. Geimain erfährt, ist beim Besuche Dudastas beim StaatS-kanzler Dr. Nenner der Gedanke aufgetaucht, d-e in Dcullchösterreich herrschende Arbeitslosigkeit durch Heranziehung dcutjchvster-reichischcrArbeiter bei den Wiederherstellungs-arbeiten in den zerstörten Gebieten Frankreichs zu beheben.. Hiebei könne es sich natürlich nur um freiwillige Zusage von Arbeitern handeln, wobei die deutschösterreichi-sche Regierung durch ihre Mitwirkung bei der Organisation der Arbeitsvermittlung die Interessen der Arbeiter und Deulsch-österreichs entsprechend wirksam verirrten würde. Abreise der Tiroler Unterhändler nach St. Germain. KB. Innsbruck, 24. Juli. Der Tiroler Zcitungskorreipondenz zufolge reisen die Tiroler Unterhändler heute früh von Innsbruck nach St. Germain ab. Anschluß Tirols an Deutschland? Innsbruck, 24. Juli. Der »Allgemeine Tiroler Anzeiger" fordert im Leitartikel, Laß der Beschluß der Tiroler Landesregierung vom 3. Mai 1919, demzufolge Tirol im Falle des Verlustes von Südmol zur Erkaltung seiner Lebensfähigkeit keine andere Wahl mehr habe, als den Anschluß an die deutsche Republik, heute verwirklicht werde. Bisher habe Tirol auf ein Entgegenkommen des VerbandeS gerechnet. In dieser Hoffnung cndgilug betrogen, bleibe lein anderer Weg mehr als der Anschluß an Deutschland, daß die, im ''ampfe um Deutsch-Nordtirol notwendige Rückendeckung verbürge. Die Beratungen in Feldkirch. Innsbruck, 25. Juli. Dr. Venn er kehrt von Feldkirch aus nach Lt. Germain zurück um die schriftliche Beantwortung des Frieden-Vertragsentwurfes zu leiten. Lr hat sich bereits an den Generalsekrelär der Friedenskonferenz Dutasta nnt der Bitte gewendet, daß die zehntägige Frist zur Be-aniwortung verlängert werde. Ls ist zweifellos, Nr. 163 Marburg, Samstag den 26 Zull lyiy sy. Äahrg. bchrlitieitunA, Verwaltung, liuchdrutNerel Marburg a. Lrau, Edmund Snmicdgcche 4. Fernsprecher Nr. LI. », «, orzugspreile r Nbholen monatlich Ik. . viertel,, ir.18'— ijustellen . . «-LV, . , l-I-50 Dura P»!> , , S.S0, . , Id-SV Einzelnummer SV H. Sonnta«knummer 4o H. Unzeigenannaliw«: In Marburg Dr.: «4 der Verwaltung, A. Baisscr und A. Plaker-In Graz: Bei I. Kienreich, Ea-kaasje. — In Klageniurt: Bei Eova'S Nachfg. Lschauer. — Zn Wien: Bei allen Anzeigenannahmesiellen. VerlchleitzsteUen: In Graz,kiagenjurt, Eilli, Pettau, Leibnitz, Siadlcrsburg, Pragcrhoi, MureU, Wildon, W.-Feiitritz, Rann, Rvhitsr,. Kauerbrun», Windisch-Graz, kpiclseld, Ehrendausen. Ltrao. Unter.Drauburg, «lejbura. Völkern, arkt, Pöltschach, Frieda», Luttenberg, D. utsch-Landrberg, EibÄl old. Stainz, schönste,Ellan. Mahrenbera, Irieu. Ganobi». -8- Seite S Nr. 163 — 26 Zull 1919 daß diesem Ansuchen Folge gegeben wird, weiters teilte er ihm mit, daß er sich auf einige Tage nach Wien begebe und daß während seiner Abwesenheit der frühere österreichische Iustizminister Dr. Klein der deulschösterrsichischen Friedensabordnung vor-stehen werde. Die LLmuhm in Fiume. Der Fiumaner Schiedsspruch zuguntten ' der französischen Truppen. Paris, 2,6. Juli. Wie „Petit Journal" meldet, hat die Fiumaner Untersuchungskommission zugunsten der französischen Truppen entschieden, deren Haltung absolut einwandfrei befunden worden sei. Wilson genesen. Neuyork, 25. Juli. Präsident Wilson, der an Ruhr erkrankt war, ist soweit wieder hergestellt, um die Besprechungen mit den republikanischen Senatoren im Weißen Hause wieder aufnehmen zu können. Deutschland. Die Neubildung von Ländern Weimar, 24. Juli. In der gestrigen Sitzung der Nationalversammlung wurde der Kompromißantrag Loebe-Trimbocn-Heine zuni Artikel 18 in namentlicher Abstimmung mit 129 gegen 7l Stimmen bei 16 Stimmen, enthaltungen angenommen. Der Antrag sieht im Gegensatz zur Kommissionsfassung vor, daß eine Neubildung von Ländern, im Falle die betreffenden Staaten nicht zustimmen, durch Neichsgesetz erfolgen kann, und daß die Abstimmung der Bevölkerung erfolgt, wenn ein Drittel der Wahlberechtigten 'es verlangt. Mitglieder früher regierender Häuser von der Wahl zum Reichspräsidenten ausgeschlossen Weimar, 24. Juli. Der Antrag der Unabhängigen, nach welchem dis Mitglieder solcher Familien, die in Deutschland regiert haben, nicht zu Reichspräsidenten gewählt werden können, wurde mit 122 gegen 117 Stimmen angenommen. Abg Naumann — Borsitzender der demokratischen Partei. Berlin, 24. Juli. In der gestrigen Sitzung des demokratischen Parteitages wurde Abg. Naumann zum ersten Vorsitzenden der Partei gewählt. Die Kämpfe in LLngam. Der ungarische Bericht. Budapest, 24. Juli. Das Armeeober, kommando teilt mit: Unsere Roten Truppen setzten ihren Vormarsch unter harten Kämpfen fort und besetzten heute Kisujszollos und Turkewe. Lines unserer Husarenregimenter ritt eine Attake gegen rumänische Kavallerie, warf diese zurück und steht bereits vor Karczag. Budapester Truppen warfen im Vereine mit dem Biharer Infanterieregiment Weimar, 24. Juli. In der gestrigen Sitzung der Nationalversammlung ergriff Ministerpräsident Bauer das Wort zu einer programmatischen Erklärung. Der Grund, gedanke seiner Ausführungen war: Das deutsche Volk bleibt am Leben. Ein Volk von 60 Millionen sei nicht gänzlich auszuschaltsn. Nicht einzig und allein mit Gewalt zu behandeln. Ein Volk mit diesem Fleiße und dieser Tatkraft, ein Volk, das der Welt soviel gegeben Habs, werde nicht in der Urquelle seiner Lebensfähigkeit erschöpft und auch der härteste Schicksalsschlag werde, wenn auch erst nach schwerem Leiden von einer starken Gegnerschaft überwunden. Wohl ruhen und rasten die Gegner nicht und dis ungeheuerlichsten Forderungen einer Gesamtentschädigung von mehr als 300 Milliarden Schilling tauchen auf, als wäre es noch nicht genug der Strafe und der Mißhandlung und als das bedurfte es -noch ärgerer Züchtigungen, um die Knechtung zu verewigen und Deutschland die Lebenslust, die Lebenskraft und, was das wichtigste ist, den willen zur Arbeit zu nehmen. Gerade deren willen zur Arbeit aber hat Ministerpräsident Dr. Bauer mit besonderer Schärfe betont. Mit klaren, unzweideutigen Worten hat er jede Diktatur abgelehnt. Er sagte, es sei die Aufgabe der Ne gierung die Lebensverhältnisss mit den Löhnen und Gehältern in Einklang zu bringen, denn dis ständigen Lohnforderungen seien das schlechteste Mittel um die Verhältnisse zu bessern. Neben den hohen Löhnen klettern die Preise in gleichem Tempo und naturgemäß sinkt damit die Kaufkraft des übermäßig ge-druckten Papiergeldes. Das Ende dieser Entwicklung sei der Bankerott. Denn alle wünsche müßten ein Ende finden in der Leistungsfähigkeit der Betriebe. Die Arbeiter und Angestellten müßten das lebendige Be-wußtsein haben, daß diese Betriebe dem ganzen Volke also auch ihnen gehören. Auch die Beamten müßten ihre gesetzliche Vertretung erhalten zur Wahrnehmung ihrer wirtschaftlichen Interessen. Arbeit und wieder Arbeit sei das einzige Zahlungsmittel, dessen Kurswert nicht gesunken sei. Nur durch sie könnten Nahrung und Rohstoff herbeigeschafft werden, obne sie ist der Untergang unvermeidlich. Der Ministerpräsident entwarf hierauf ein ausführlich wirtschaftliches und finanzielles Programm, eine gemäßigte plan-Wirtschaft ohne vollständige Reglementierung, aber auch ohne gänzliche Zügellosigkeit. Er kündigte an, daß das Reich die wichtigsten direkten Steuern für sich verlange und Matrosen die Rumänen bis Mezötur zurück. Bei Tlszafüröd überschritten die bewährten Internationalen Noten Regimenter nach Ueberwindung schwerster Hindernisse die Theiß und warfen den Feind in den Fluß. Zwischen Szentös und Mindzent wird heftig gekämpft. Gestlich und südöstlich von Tokaj haben wir neuerlich Raum gewonnen. Budapest, 24. Juli. Armeekommandant Landler teilt in einem Telegramm an den Präsidenten des revolutionären regierenden Sille zur Arbeit. und schloß mit einer feierlichen Kundgebung gegen eine Revanchepolitik und für die Versöhnung auf dem Boden des Völkerbundes. Nach ihnr kam der Minister des Aeußern, Müller, zu wort. Ls machte starken Lin-druck im Parlament, als er sagte, Deutschlands Revanche soll die Wiedergutmachung, die werktätige Liebe sein, mit der es dafür eintrete, daß das Unrecht an Belgien gesühnt werde, daß dis zerstörten Gegenden in Frankreich durch deutsche Arbeit, durch deutsche Techniker und deutsche Architekten wieder aufblühen. Deutschland müsse, so sagt er, die Welt von seinem unerschütterlichen Friedenswillen überzeugen. Das sei das einzige mögliche und richtige Programm, das vielleicht bei gewissenhafter Durchführung die Raserei des Hasses, die heute noch alle Handlungen der Entente durchdringe, vermindern könnte. Er sprach sodann von den Verhandlungen in St. Germain, die eine furchtbare Mar>er für ein harmloses und nicht einmal in der Behauptung der Gegner schuldiges Volk seien. Er erklärte, es sei eine der härtesten Bedingungen des Vertrages, daß der A n s ch ! u ß g e d a n k e nicht zur Durchführung gekommen sei und feierlich klangen seine Worte, als er Deutschösterreich der brüderlichen Treue Deutschlands versicherte, das alle friedlichen Mitteln erschöpfen werde, bis das gesamte deutsche Volk wieder ein einiges Volk von Brüdern sei. Im verlaufe seiner Ausführungen gab er weiters der Hoffnung Ausdruck, daß der Haß der Entente gegenüber Deutschland schwinden und dem Wunsche, daß die Entente die beinahe unbegrenz'en Befugnisse, die sie über Deutschland besitze, nicht im Sinne der Rache anwenden möge. Der Völkerbund sei nicht vollendet, solange Deutsch, land, Deutschösterreich und Ruß-land nicht an ihm teilnehmen dürfen. Wohl sei das deusche Volk gebeugt, nicht aber gebrochen. Ls wolle mit allen Nachbarn in gutem Verhältnis bleiben. Er schloß mit den Worten: „Europa braucht eine Almo-sphäre des Vertrauens, wenn es auf die Dauer in Ruhe atmen will und dies muß mit unserer Hilfe und Tätigkeit geschehen-Liefern wir in den Werken des Friedens den Beweis, daß wir in allem Rn glück noch eine große Nation sind, b e-graben wir alle Methoden einer Machtpolitik, die ein für allemal der Vergangenheit angehört! kin rüler frsuenieben. Roman von K. Deutsch. 14j (Nachdruck verioten.) „Ich wüßte nicht, wie ich dazu käme, Herr Gras*, versetzte sie mit eisiger Kälte. „Und doch haben Sie sich heute meinetwegen so bemüht.* „Ihretwegen? Sie irren, Herr Graf. Ich tat eS, Ihrer Frau Mut'ter die Last zu erleichtern. An Ihre Person habe ich wahrlich dabei nicht gedacht." Dunkle Glut schoß in sein Gesicht, dann wurde er ganz bleich, und als sie an ihm vorüber wollte, hob er fast flehend die Hände. „Warum sind Sie so hart gegen mich? Mein Benehmen gegen Sie brennt . . . . brennt wie Feuer. Können Sie nicht vergeben ?* „Nein", versetzte sie, und die Nöte der Scham stieg ihr bei der Erinnerung ins Gesicht. Dann ging sie rasch an ihm vorbei und die Treppen hinunter. Sie war aufgeregt, als sie den Saal betrat, mehr als sie es sich gestehen wollte. Was wollte er von ihr, der rohe, rücksichtslose Mann? War es Zudringlichkeit unter der Maske von Reue, oder tat es ihm wirk-lich leid? Er hatte so erregt, fast ergriffen ousgesehen. Während der Zeit, die sie im Schlosse war, hatte er kein Wort, kaum einen stummen Gruß gewagt. Was wollte er jetzt? Sie war aufgeregt, als sie aber den Bogen ergriff und die ersten leisen Striche über die Saiten tat, versank alles vor und hinter ihr, wie vor dem Wanderer die nebelbedeckten Tiefen schwinden, wenn er der Höhe zuschreitet, über welcher das leuchtende Tagesgestirn aufgeht. Sie spielte auS Mozarts „Zauberflöte*, und Zaubertöne waren es, die wie Geister über die Saiten der Violine zogen, bald mächtig, einem Strome gleich dahinbrausend, zur höchsten Lust sich steigernd in den Schauern der Leidenschaft, dann wieder leise klagend, wie weinende Mcnschenstimmen und in Tränen und Seufzern ersterbend. Jeder Pulsschlag des Mädchens schien mit jedem Ton verwebt, den sie den Saiten entlockte. Dies zeigte sich mehr und mehr, je gewaltiger ihr Bogen die Melodien hervorzau-bcrte, je reicher sie diese umbrausten. Bald wurden ihre Wangen schneebleich, bald röteten sie sich wieder in dem schönsten Feuer reiner Künstlerbegcisterung, während ihre großen, tiefblauen Augen denselben abwechselnden Ausdruck zeigten. Eine tiefe, atemlose Stille herrschte im Saale. Jedes Ohr lauschte gespannt dem selten schönen Spiele, jedes Äuge hing gefesselt an der edlen Mädchenerscheinung. Einmal hatte sie während des Spielens aufgeblickt, aber dann nicht wieder. Ihr gerade gegenüber, an den Marmorsims des Rates unter anderem folgendes über die Kämpfe gegen die Rumänen mit: Die Rumänen setzten dem Rebergang unserer Truppen über die Theiß an den meisten Stellen hartnäckigen widerstand ent-gegen. Der Ansturm unserer Truppen brach jedoch überall die Kraft des Feindes. Wir machten große Beute, darunter etwa 200 Lisenbahnroaggons und viel Eisenbahnmaterial, 1b Kanonen und sehr viele Maschinengewehre. Die Bevölkerung begrüßte Ofens gelehnt, stand Graf Geza und blickte sie an. Schien es ihr nur, oder war sein Gesicht wirklich so verändert? Die Züge hatten sich sozusagen vertieft, veredelt durch den Ausdruck von Schmerz, Rührung und Entzücken, der auf ihnen lag. Als sie geendet, herrschte minutenlang eine tiefe Stille, als wage niemand den Zauber zu brechen, der Alle umfangen hielt, nachdem aber das erste Wort gesprochen war, erbrauste ein wahrer Beifallssturm. Die Herren umdrängten sie mit lauten Eljenrufen und auch die Damen näherten sich ihr und dankten ihr für den selten schönen Genuß, den sie ihnen bereitet. . Gräfin Helene sagte ihr, sie sei sehr für das Violinspicl eingenommen und da sie eine solch hohe künstlerische Fertigkeit darin habe, so sollte das Instrument von nun an mehr zur Verwendung kommen, als bis jetzt, wo sie es fast wie ein Geheimnis gehütet habe. Endre Palsy war ganz entzückt; er war ein echtes Kind sdines Landes und nichts konnte ihn so bewegen und begeistern, wie Musik. „Ihr Spiel, Fräulein Werner*, sagte er in seiner offenen liebenswürdigen Weise, „könnte die wilden Tiere bändigen und wie das des Orpheus die Furien der Unterwelt bezwingen." Alles dankte ihr, überschüttete sie mit Lob, nur der Sohn des Hauses blieb ihr unsere vorrückenden Truppen überall mi größter Herzlichkeit. Der rumänische Bericht Bukarest, 25. Juli. Unsere Truppen ziehen sich planmäßig und in voller Ordnung befehlsgemäß auf die ihnen angewiesenen Linien zurück, ohne den Ungarn widerstand zu leisten. (Der ungarische „Sieg" ist daher, wie man sieht, sehr leicht erkauft. Die Schriftleitung.) LLnruhm in Triest. ' Französische Meldung über antiitalienische Ausschreitungen St. Germain. 24. Juli. Nach dem „Populcme" kam es in Triest zu blutigen Lebensmittelrevoltcn, nach jugoslawischen Berichten durch die SÜ>u,d der italienischen Besatzungst'uvpen. Diezzuerst getötete Person war ein 19jähriges Mädchen, worauf die Menge sich gegen die Truppen wandte. Ein Bersaglierioffizier wurde gelyncht und mehrere Soldaten verwundet. Es kam an mehreren Punkten zu wahren Schlachten. Die Zahl der Opfer ist bedeutend. Das mmämsch-ilalienische Bündnis. Amsterdam, 25. Juli. Nach einer englischen Meldung wurde das Geheimabkommen zwischen Italien und Rumänien ohne vorherige Genehmigung durch die pariser Konferenz beschlossen. GnecherüLMös Wünsche. Ein neuer BnUanlrieg? Berlin, 25. Juli. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" meldet aus Athen: Ve-niselos erklärte gestern: Wenn die Amen-kaner sich in der bulgarischen Fiage nicht den griechischen Wünschen und Forderungen anpassen, sei ein neuer Balkankrteg unvermeidlich. Die Marbmger Ausschreitungen. wir erhielten über die Ereignisse in der Nacht vom 22. auf den 23. Juli folgendes Lomunique zur Veröffentlichung: In der gegenwärtigen Zeit werden in den größten und kleinsten europäiscbsn Staaten die Grundlagen ihrer bisherigen staatlichen Organisation zerstört. Staaten, welche die beste Organisation hatten, sind heute desorganisiert. Auch unseren jungen Staat hat dieser Strom der Desorganisation mitgeriffen, aber nichtsdestoweniger können wir vor der ganzen Welt mit ruhigen. Gewissen behaupten, daß trotz der selbstverständlichen Mängel in unserem Staate mehr Ordnung und Ruhe herrscht, als sonst über-all. Diese unsere Ordnung und Ruhe und unser gutes Militär sticht nun den uns feind-liehen fremden und einheimischen Elementen, welche sich unter der Maske des Sozialismus verbergen, derart in die Augen, daß sie mit allen Mitteln darnach streben, alles was bei uns Gesundes und Gutes ist, zu zerstören. Diese Elemente haben am 21. Juli einen fern, sie sah ihn überhaupt an diesem Abend nicht mehr. Man trennte sich kurz darauf. Der größte Teil d°r Gäste fuhr nachhause, die zu entfernt wohnten, blieben im Schlosse und bezogen die Fremdenzimmer. Es war spät, als Elisabeth auf ihr Zimmer kam, sie fühlte aber trotzdem keine Abwandlung von Schlaf. Der lang entbehrte Genuß des Spiels hatte sie zu sehr aufgeregt. Dann war es auch eine wunderbar schöne Nacht. Der Mond stand voll und groß am Himmel und warf weißliche Schimmer in ihr Zimmer, jeden Gegenstand mit magischem Schein übergießend. Sie trat zum Fenster und sah hinaus und faltete in stummer Anbetung die Hände. Wie gemildert und doch in welch' erschau-ernder Erhabenheit erschien hier die gewaltige Natur in der sausten, zauberischen Be-leuchtung des Mondes. Diese Schnceberge, bald scharf gezackt, bald kegelförmig, einer auf den ändern gelagert, ein riesiger Wall am graublauen Firmamente, umflossen von dem silbernen Schleier des Mondes; die Bäume des Parkes getaucht in magischen Schein, statt Blätter und Blüten Millionen von schimmernden Sternen auf den beeisten Zweigen. Selbst das grauschwarze Schloß erschien zauberhaft verjüngt. (Fortsetzung folgt.) / M-' Nr. l 63 — 26 Zul> ir,19 « r ee H«»tt » « K. WM L streik hcrvorgerulen, welcher ihnen die von ihnen erwünschte Verwirrung im Staate bringen und der vor allem den normalen Verkehr verhindern sollle, so daß dieser auto-matnch hätte in die Hände einer uns nicht wohlgesinnten Macht übergehen niüssen. Damit wäre selbstverständlich das Schicksal aller durch das slowenische Gebiet laufenden Etsenbahnft, ecken, welche für uns von vitalster Bedeutung sind, besiegelt gewesen und da mit wäre möglicherweise überhaupt die Zugehörigkeit des slowenischen Teiles des drei-namigen Volkes zum gesamten einheitlichen tötaate in Gefahr gebracht worden. Es ist bas Vcrdinst unserer bewußten und heimats-liebenden Männer aus den streikenden Schichten, welche sich in Erkenntnis der große» politischen Gefahr die es Streikes daran nicht beteiligt haben, daß unseren Feinden ihr loatansplau nicht gealückt ist. Sie versuchten es also mit anderen Mitteln, und zwar haben sie sich jetzt auf unser Militär geworfen, von welchem sie genau wußten, daß es bis jetzt treu und bewußt auf der Seite seiner Kommandanten gestanden ist und welches sie < e-fürchtet haben, als die ibrs dunklen plane gegen unsere» Staat geschmiedet haben. Sie haben sich dabei auf die Tatsache gestützt, baß unter den jetzt zur Waffenübung ein gerückten Soldaten aus unseren sprachlich gemischten Grenzorten bis jetzt auch einige vom alten Mesterrreich künstlich erzogene Ke riegaten befinden, die selbstverständlich als Staatcbürgerdie derselben Nechteteilhaftig sind, auch dieselben Pflichten erfüllen müssen. Diese nun sollten bei diesem Umsturzversuche ihnen zur Erreichung ihrer Ziele helfen. Als Agitationsmittel haben sie bei diesen unzu-'friedeneu Elementen u. a. besonders die Herabsetzung der Löhnung von 5 auf 3 K benützt, aber sie haben dabei vergessen, daß sich unser denkendes Militär in voll-kommenen Verständnis der wirtschaftlichen Tage an die an und für sich selbstverständliche Lrniedrigung sichon vollkommen gewöhnt bat. Die hetzerischen Vermittler sind gewisse Kreise, jenseits sowie 'die wohl niemand unbekannten Elemente des illoyalen ' Teiles der Bevölkerung diesseits der Demarkationslinie. woher die Mittel geflossen lind, kann jedermann leicht erraten. Im Falle eines mißgeglückten Umsturzversuches hätten natürlich die bezahlten Elemente, wie es sich bereits erwiesen hat, in die Welt hinansposaunt, daß diese künstlich heroorge rufenen Unruhen nichts anderes waren, als -ein Zeichen des bolschewistischen Geistes unter dem Militär. Der Beginn und der Verlauf der Unruhen, welche sich in der Nacht des 22. Juli abgespielt haben, sind den Marburgern und auch der breiten Oeffsnt-lichkeit ohnehin schon bekannt. Die verführten und verblendeten Elemente, welche sich entfernt haben, kehren bereits zu ihren Abteilungen nach Marburg zurück. Die Hauptschuldigen, welche sich der Mehrheit nach bereits hinter Schloß und Megel befinden, oder denen man bereits auf der Spur ist, werden die nach dem Militär-gesctze festgesetzten strengsten Strafen erleiden. Mit der Unterdrückung der vorerwähnten Kevolte hat die Verwaltung unseres Staates bewiesen, daß sie die Macht vollkommen in den Händen hat und über die Mittel verfügt, auch in Hinkunft jeden gleichartigen ähnlichen Versuch zu unterdrücken. Die Dalutafrage. Marburg, 25. Juli. Der „SlovenSki Narod" vom 23. d. M. bringt folgenden bemerkenswerten Auffatz des Mitgliedes der Belgrader Finanzkommission Dr. Dinko Pur: Unmittelbar vor den Ferien hat der Handelsminister den Gesetzentwurf über die Emissionsbank vorgelegt. Nach diesem Gesetze erweitert sich der Arbeitskreis der serbischen Nationalbank über das gesamte Territorium unseres Königreiches. Sie wird bas Recht haben, auf Grundlage ihres Me-fnllschatze? — der noch der Erklärung des Finanzministers 350 bis 400 Millionen befragen wird — Banknoten in der dreifachen Höhe auszugeben. Außerdem wird sie auf ^erlangen der Regierung die österreichischen Kronen zu dem Kurse und auf die Art, Welche die Negierung verordnet, auskaufcn. -^as neue Geld, welches gesetzlich dem Geld, welches auf Grundlage der Metalldeckung a»Sgegeben werden wird, ausgeglichen wird, ^ird seine Deckung in den staatlichen Domänen finden. Damit ist die Valutafrage akkut ge. worden. Im Finanzausschüsse erklärte der Fivanz--nnister, daß er, sobald das Gesetz anac-"'vinmen werde, in kürzester Zeit im Wege der Bank die Auswechselung durchzusührrn acdcnke, und zwar aut sehr einmckie Weste. Ec will für je 100 Kronen diisie Anzahl von Dinar airsbezahleu, welche die Nceste-rung festsetzen wird. Der Mm-sicr bat lewe Meinung über diese Jab! nicht bekavntcu-aeben, aber eS ist uns bekannt, daß diese Zahl zwischen 20 und 30 Dinar sich bewegen wird. Unser Finanzministcr hat. was dw Valutafrage betrifft bereits eine große Schuld auf sich. Heute ist es vollkommen klar, daß die Abstempelung unserer Krone eine übereilte Arbeit war, deren Ergebnis es ist, daß mir heute in unserem Staate zwei bis drei Milliarden Kronen mehr als- früher haben, weil die Deutschen und Magyaren den Stempel, so wie sie wollen, nachahmen. Sobald nun aber die schlechten Folaeii der Abstempelung sichtbar r-eworden, sind — und das ist schon viele Monate her — forderten wir vom Minister, er möge eine Erguetc aller Finonzfnchwänner aus dem ganzen Staate einbernscn, damit im gegenseitigen Einverständnis der Weg gesunden wird, welcher, sowest dies mögl'ch ist eure mir kleine Störung unseres wirtschasibchen Lebens versichern würde und unserem Bolle so wenig als möalich an Schaden zufnaen würde. Der Minister bat dies ansanas versprochen, aber trotzdem bat er die ei gnete nicht zusammenberusen, sondern hat nm einzelne Interessenten aehört, weshmo auch die Ansichten nicht auSgetauscht werden konnten und auf diese Art ein Einverständnis nicht erreicht wurde. Viele Monate war nicht« von der Arbeit des FinanzminisicrS nm Valntavroblem zu hören, außer dem daß neues Geld oedruckt wird. Umsomehr waren wir überrascht, als er endlich gerade im nnalinsiig-sten Zeitpunkte einen Entwurf vorbrachte, dessen Ausführung nackt meiner Meinung für uns alle die Wirtschastskatasirophe be-deuten würde. In der Oeffentlickckert ist zwar schon viel über dieie Fraoe gne solche Lösung nichts cinzuwenden. Das Leben bat nun ein andere? Resultat gezeigt. Im allgemeinen sind die Preise nicht gefallen, sondern gestiegen, so daß man im besetzten Gebiete für viele Lebensbedürfnisse, besonders für ZinS d i e-elbe Anzahl Lire zahlen muß wie früher Kronen. In unserem Falle ist es nun absolut sicher, daß die Preise nicht sollen werden. Auf meine Anfrage im Finanzausschüsse erklärte der Finanzminister, daß zum Beispiel die Vorkriegssteuern nach der Regulierung in Dinars cingehobcn werden. Der Hausbesitzer, der heute 1000 Kronen Steuer zahlt, wird darnach 1000 Dinar zahlen. Dasselbe gilt für die Grund-, Gewerbe- und übrigen Steuern. Anstatt daß die gegenwärtigen Preise herabgesetzt würden, werden sie dann erhöht werden müssen. Die Valutaregulierung nach dem Programm des Finanzministcr? hat noch die schlechte Seite, daß die Lasten der Regulierung die Besitzer von Kronen trage». Wenn es sich um die Kiiegsgewinner allein handeln würde, würde man da.,egen nicht viel einwcnden, aber wieviel gibt es an bescheidenen Vermögen noch aus den Zeiten vor dem Kriege, wieviel Leute g'bt es, die einzig darauf angewiesen sind und die bei einer derartigen Valutaregulierung absolut nicht mehr leben können? Außerdem erscheint mir eine solche gewaltsame Valutaregulierung noch in anderer Hinsicht als ein sehr gefährliches Experiment. Das wirtschaftliche Leben verträgt meiner Ansicht nach keine gewaltsamen Operationen. Die Entstehung von zwei Drittel oder noch mehr des Papiergeldes au? dem Verkehr ist aber eine solche gewalisame Operation. Wir können es noch gor nicht ermessen, wie da? aus den Handel und auf den Bahnverkehr einwirken wird. AuS all dem sieht man, daß eine solche Balutareaulierunq eine furchtbare W>rt-schastskatasirophe nach sich ziehen muß, deren Folgen man heute noch nicht beurteilen kann. Dies umkomehr, weil die Regierung diese Frage absolut nicht aenngend durchstudiert hat. Vor allem ist es klar, daß parallel mit der Valutaregulierung die Beamten-aebälter, Zolltarif?, Steuern und staatlichen Abgaben geregelt werden müssen, weiters das Rechtsverhältnis der privatrechtlichen Forderungen, der Wertpapiere, der Eisen-babntarise ickm. Die Regierung hat aber nicht einen emsigen diesbezüglichen Gesetzentwurf vorgelegt. D-e Absicht de? Finanzministers ist eS, den Besitzer de? gegenwärtigen serbisch"» Dinars vor Verlusten zu schützen. Tragisch ist es nun, daß ihm dies mit diesem Entwürfe ganz und gar nicht glücken wird, weil es klar ist, daß bei einer solchen Regulierung auch der serbische Dinar fallen wird, von dem gegenwärtig ungefähr 510 Millionen mit guter Deckung im Umlauf sind, während später 3 Milliarden mit zweifelhafter Deckung im Umlauf sei» werden. Wenn nun eine MrtschaftSkatastrophe entstehen würde, hätten wir keine Mittel mehr, den Schaden gutzumachen, denn der Schade, den das Volk erleiden würde, wäre definitiv. Wie nun diese Frage lösen? So. daß die Regelung allmählich und nicht auf einmal vor sich geht. So, daß wir die Sache noch immer in Händen haben und daß wir ventuelle Fehler gutmachen können. In erster Linie ist die Einfuhr von weiteren Kronen zu verhindern. Das wäre nun im Wege der Umwechslnng zu erreichen oder, wenn dies mfolqe BankaotcnmangelS nicht möglich wäre, im Wege einer Abstemvelung, bet der einige Prozente aus dem Verkehre gezoaen würden. Die weitere Regulierung der Zirkulation müßte allmählich vor sich gehen Die Frist, in welcher sie zum normalen Bedarf über-aeht, dürste nicht kürzer als ein Jahr sein. Die Arten, nach welchen sie vor sich gehen könnte, sind verschieden und es ist ein näheres Eingehen daraus nicht möglich. Ein Teil könnte nun im Wege der Vermögensabgabe aus dem Verkehr gezogen werden. Diese soll nach der Ansicht Dr. Brezigar höchstens 10 Prozent erreichen, wobei selbstverständlich eine progressive Skala in Anwendung gebracht würde, so daß die größere Last auf die Mehrbesitzer abqewälzt würde. Wenn dieses Geld nun einen günstigen Kurs erreicht hat, erst dann wäre es Zeit für die Ausgabe von Bankgeld im Wege der EmmissionSbank. Dieses System hätte dann auch den Vorteil, daß die Lasten verteilt würden und eventuelle Fehler auf Grundlage der Erfahrung bei der deffini-tiven Nwwcchsclung im Wege der Emissionsbank noch immer berich igt werden könnten. ES gebe keine katastrophale Wirkung infolge der unverhofften Entziehung einer großen Menge von Banknoten. Die Vreffe würden sich allmählich dem steigenden Werte des neuen Geldes anpassen und es wäre eine normale Entwicklung des Wirtschaftslebens gewährleistet. Den serbischen Dinar müssen wir entweder jetzt nbkanfen und für ihn das neue Geld im Verhältnis seines Wertes zahlen oder mit der Nmwechslnng warten, lös der Wert des neuen Geldes sich dem Dinar-werte nähert. Im Finanzausschüsse habe ich meine Bedenken gegen die vorgeschlagene Valuta-Regelung ausgedrückt. Ich bin mit meiner Meinung vereinzelt geblieben und es schien mir, daß viele Mitglieder die Tragweite des Schrittes, den die Regierung unternehmen will, nicht einsehen. Gerade zu ver-wundern war eS, daß in der ganzen Versammlung niemand protestiert hat, als in der Konferenz der Ministerpräsident Proiic zu verstehen gab, daß im Falle der Ableb nung die Regierung diese Frage eventuell im VerordnungSwcge lösen wird. Diele Möglichkeit war natürlich sofort beseitigt' als der Vertreter der demokratischen Ver' einigung erklärt hat, er stehe unbedingt auf dem Standpunkte, daß die Valutafrage nur im Einverständnis der Nationalversammlung gelöst werden kann. Marburger- und Tages-Nachrichten. Todesfall. Freitag den 25. Zuli starb im 47. Lebensjahre der städtische Lehrer Andreas Hofer nach kurzem, schweren Leiden. Das Leichenbegängnis findet Sonntag den 27. Zuli um 15 (3) Uhr vom Sterbehause, Mariengasse 10 aus, statt. Die „Marburger Zeitung" wurde mit heutigem Tage unter Staatsaufsicht gestellt, und zwar, wie es in dem Erlasse heißt, wegen Steuerflucht. Zum Aufseher wurde der Marburger Advokat Herr Doktor Franz Lip o lt, ein Anhänger der slowenischen Volkspartei, bestimmt. Bitte. Eine arme, erwerbsunfähige Witwe mit fünf Kindern im Alter von 4-bis 14 Jahren bittet edle Menschen um gütige Gaben. Spenden wollen unter „Arme Witwe" in der Verwaltung des Blattes hinterlegt werden. Die Jnseralenaufnahme für unser Blatt wird heute. Samstag, um halb 11 llhr geschlossen, wovon wir gefälligst Kenntnis zu nehmen ersuchen. Mahrenberger Nachrichten Am Sonn-tag den 27. Juli findet in Mahrenberg um halb 18 (halb 6) llhr ein evangelischer Gottesdienst statt. EvanqelischerGotteSdienstinVettau findet Sonntag den 27. d. M. uni 9 llhr im Mufikoersinssaal statt. Ein Fest der KriegSinvaliden in Cillt. Die Organisation der KriegSinvaliden teilt uns mit, daß sie Sonntag den 27. d. im Gasthause „Kahnfahrt" in Ctlli ein großes Fest verbunden mit Tanz auf dem See veranstaltet. Allerart Beleuchtungen und sonstige bisher nie dagewesene Sehenswürdigkeiten werden dem P. T. Publikum geboten. Der Reingewinn fließt dem Jnva-ltdenfond zu. Elnbruchsdiebstahl. Dem Gehilfen des Kauchfangkehrers Iuritschko wurden gelegentlich eines Einbruches gestohlen: eine Snlberuhr mit goldener Kette, ein paar Schuhe, ein paar Ledergamaschen, ein blauer Kock, Wäsche und Bargeld. Der Bestohlene ist dadurch sehr hart getroffen und bittet, etwaige diesbezügliche Wahrnehmungen dem polizsi-amte mitzuteilen. Der Streik in Faal wurde Dienstag beigelegt, nachdem die unter Mitwirkung des Herrn Bezirkshauptmannes Dr. Lainsic geführten Linigungsverhandlungen zu einem beiderseitigen Einvernehmen geführt hatten. Die Arbeiterschaft erhält eine 30prozentige Aufbesserung der Löhne. Kino. Stadtklno. Pola Negri, die interessante Filmkünstlerin, bietet eine Sehenswürdigkeit in dem effektvollen russischen Sittendrama „Der gelbe Schein" in der charakteristischen Rolle der rassigen Judenschönheit Lea. Das gediegene Filmwerk bringt packende Szenen aus dem russischen Polizeisystem, wie da« Leben und Treiben in den Ballhäusern Petersburgs. Zuletzt führt die hochspannende Handlung in den Operationssaal der Universitätsklinik. Nur bis einöschlsi'ßlich Montag ist dieses Filmdrama am Spielplan. Das kommende Programm bringt NestroyS Meisterbühncndichtuna „Lumpacivagabun-duS" im Film, mit WienS besten Komikern in den Hauptrollen. Bis auf weiteres ist ver Beginn der Abendvorstellung auf halb achtzehn Uhr festgesetzt. « Marburger Biofkop Ab heute Samstag gelangt die Novität „Sturm in der Nachl", Drama in 4 Akten zur Vorführung. Harry Waiden und Frau Frieda Waiden tragen die Hauptrollen. Es ist ein starkes, packendes Drama, ein Film so ganz nach dem Geschmack des großen Publikums. Harry Waiden vornehmes und edles Gebärdenspiel fesselt und entzückt immer wieder. Zum Schluffe muß auch noch der Photographie Erwähnung getan werd-zr, da sie einfach mustergiltig ist. Als Zweites, auf allgemeines Verlangen, das Schlagerlustspiel „Höhenluft" mit Henny Porten. Meiner Anzeiger SM Verschiedenes Hochschülcr sucht Stelle als Hauslehrer, keim. Hofmeister zu Gymnasiasten, ist auch der slow. Sprache mächtig. Antr. unter „Schuljahr 1919—20 an Berw. 800tt K. werden auf den ersten Satz gegen gute Verzinsung aufzunehmen gesucht. Unter „Kleine kopitalsanlage" an Verw. 13890 Englischer und Französischer Unterricht wird erteilt. Anfr. in der Verw. Realitäten Wer Landwirtschaft, Realität oder Geschäft jeder Art rasch verkaufen oder kaufen will, wende sich an das Realitätenbüro KrMeks Witwe,Mabrg.,'Burggasse 8,1. St Besitz samt Acker, gleich beim Hause, geeignet für Bauplätze sogleich zu verkaufen. Thesen 29, bei Marburg. 13869 Feuerfeste cinbrnchsichcre Wcrtftcimkasscn in jeder Größe sowie Kassen zum einmauern und Wertheimkassctten und sämtliche Reparaturarbeiten liefert Firma Franz Schell, Kunst- n. 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Anna Koö, Dom,affe 1. daß d>e Domgasse wackelt und die Anna lei ihrem Kaffeehäierl zappelt 13886 Ungenannt und doch bekannt! ti<. o o I>7 SsiAItsrssLinvLelis, lAsgen-desekv/srcisn u. VvrksII clsr Eräkts ist sin sltsr 6in v/sstror l.Sdsnsv/Lclcsk'. Os vSrssncisi Live, bislvlitsr-flLLLhsn krsnico ssmt Kists um 60 Xronsn. USiiecMt Lutsdositrsr, LahloO Qollitseh de! Qvnodii-, Stsivrmsrlc. Im Gtadtkino im GtaSttheater. Heute einschließlich Montag 28. Juil Russisches ^ensations-Sittendrama ver gelbe Scbelo. k die gefeierte Filmdiva in der Haupt- rolle. Täglich bis auf weiteres Vorführung um halb 18 (halb 6 Uhr). In Vorbereitung Johann NestrohS Mcisterbühnendichtung ImmpAkliwsgskimÄuL : mit Wiener besten Komikern in den Hauptrollen. »»»» «»OG k>8i88 WIriMsWr 8iv8kop° Das größte und beste Aino in ganz Jugoslawien. SamStag den 2«. bis 2S. Juli KHW.DWÄ Z.V. Ü.SL- MA.VZLL. Drama in 4 Allen. Schlagerlustspiel in 3 Akten mit «"blLbihiv polriObi. 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