52. V e u t s ch l a n v. Frankfurt, i5,I,!ni. Vereics gestern wurde hier mit Bestimmtheit velsichcrt. es sey auf auster-ordentlich schnellem Wege von Petersburg die traurige Nachricht eingetroffen, daß ein ganzes Quartier dieser großen Ncsldcnz in Flammen stche. (Allg. Z.) V e l ll i e n. Am Sonntag den 3. haben 1100 Wagen die Station von Mechcln passirt: jeder Wagen war übec die gewöhnliche Z"hl mit Reisenden angefüllt. Rechnet man nur 20 aus jeden, so gibt das 22,ouu Reifende. lPrg, Z.) Päpstliche Klagten. Dem Diarlo diNoma zufolge hatte der außer-«rdentliche Volbschafler l>er Hoden Pforte am könia,!. französischen Hofe, Ferik ?lchmed Pascha, am H1.d,M. di« Ehre, von Sr. Heiligkeit empfangen zu werden. (Öst. V.) Königreich beiver Kicilicn. Das Giornale del Negno delle due Sicilie vom ?. Juni enthält ein Circularschreiben d,s Ministers der Justiz und der geistlichen Anyeleqen-h,iten,Marchese d'Andrea, an die Erzdischöfe u.Vischöft dts Königreichs, worin di,selben aufBtfehl des Königs «ufgkforbert werden, hei dlr vorgerückten Schwangf^ schaft Ihrer Majestät der Königinn in allen Kirchen 'jhrtß Sprengels tägliche Gebet, für den erwünschten Fortgang dieser Schwangerschaft unt» die Mckliche Entbindung Ihrer Majestät hatten zu lassen. (Öst.B.) Frankreich. ,'Man hat iiber 5^avre Nachrichten aus Buenos-Aptei bis zum l2. April. Der französische Admiral L tbl«n«fuhr fprt, den dortigen Hasen zu blckiren. Es ist jetzt ein Tbeil der auf den Streit zwischen Frankreich und der argentinischen Republik bezüglichen Actenstücke veröffentlicht worden. Schon im Jahre 1830 war das von dem französischen Consul gestellte Verlangen, daß die französischen Bürger auf denselben Fuß s.estellt werden sollen, wie die blillischen und nord. amerikanischen, von der Reqierunq abgewiesen worden, weil die Franzosen nicht den gleichen Anspruch auf den Dank drr Nepudlik baden, wie die Brillen und Nordamerikaner, welche wä'krend des Unabhängigkeit^ kampfes gegen Spanien zum Gelingen desselben bei« getragen und zuerst die Unadhangisskeit der Republic anerkannt baden. Eine erst später erhobene Streitfrage betraf die Veroidnu'iq der Nessieruny. d^ß jeder Franzose, d,r eine E6, Facade des Chartrous Nr. 120, durch das Zerspringen einer Röhre eines Wemzeist-destillirapparals und das darauf folgende Entzünden großer Weinzeistyorräthe, eine furchtbare Feuersdrunst ausgebrochen Ein Gewölbe, aus dem sich viele Personen befanden, zersprang durch den Druck der Dam-pfe unter einer heftigen Explosion. 26 Personen wurden mehr oder weniger schwer verletzt. Der Prä-fcct erhielt eine Wunde im Gesicht, der General-secrelär an der Hand und am Schenkel u. s. w. So viel man drin, AbganA der Nachricht wußte, ^^'.r doch Niemand getodiet. Paris, ,l5. Juni, Admiral ilalande, welcher Toulon am 2«. Ma> verlassen haue, tst am 28. auf dcr Höhe von Tunis angelangt- Es war jedoch vor ihm e«1e türkische Fregatte eingetroffen, welche einen Abgesandten l»er Pforte mit Geschenken des Sultans an den Bey, und eme» Herman, durch den dieser als Herrscher über die Regentschaft bestätigt wird, überbrachte. l.ÄUg. ^.) H p a n t e n. Der pol tische Chef von Logrono bestätigt durch eine Depesche vom 28- Mai die neuen Unruhen, welche in Esseüa ansgebcochen, und in Folge deren die neue von Don Carlos ernannte Deputation vertrieben wurde; selbst Letzterer flüchtete sich nach Nieder-Amescoa Die nämliche Depesche fügte hinzu, man hade b,n Ruf: „Tod dem Garc,a!" „Tod dem Guer-gue!" und selbst »Tod o.-m Do» Carlos'" vernonnnen. Die 9iavaireser wollen von Elio defcliligt wnden, und das Carlistische Gouvernement hat einen aus Ciraqui gebürtigen Ooerstlieutellanc, Namens Hurra, erschießen lassen. Übrigens wird die Desertion in dem empörten Lande täglich beträchtlicher. Die Ga zecc te de Franc, berichtet nacl, Briefen aus Bayonne, daß die (Zarlisten mit Macht in bas Mzamathal eingerückt sind, um den Versuchen, . die Espartero, der bekanntlich zu Pampeluna angekommen ist, gegen Valcarl^s vornehmen könnte, Wwtlstand entgegenzusetzen. (W. Z.) Ein Reisender erzählt, daß zwei navarrestsche Bataillone, auf die Nachricht , daß die,Generale Elio und Zariategui erschoffen werden sollten, von Ciranqui nach Cstella marschirt wä'r:n, und dic Gefangenen befreit hätten. San Sebastian, 3. Ium. Die englischen Lanciers, welche die Escorte Esparcero's bildeten, und sich bei dem Angriff des Corps von Negri so au«, zeichneten, sind hier angekommen, um ihren rückständigen Sold zu fordern. Diese unglücklichen Leute, 54 an der Zahl, die nur 15 Pferde haben, sind leer ausgegangen, als der übrige Theil der Legion seinen Sold erhielt. Ein I^der von ihnen hat 20 Pfund, und der SevgeantMaior 40 Pfund Sterling zu fordern. Sie wollen nur unter der Bedingung im Dienst der Königinn bleiben, daß ihnen der ganze rückständige Sold ausgezahlt weide. Die Carlisten haben w'cder angefangen Bilbao zu beschielen, aUem sie sind, nachdem sie etwa drei Bomben in die Stadt geworfen, von den Urdanos zurückgetrieben worden. (Prg, Z,) Einem Schreiben aus Pamplona vom 7. Juni, im Bayonner Pbare, zufolge hatte Espartero Tags zuvor Zubiri, Inigo und d,e ganze ilinie von Valcarlos beseht; zw«' Brigaden unier Alaix standen in Puente la Repna — Der Phare spricht von einer Meuterei zweierCarlisiischen Compagnien in Urdach am 8. d. M., die jedoch durch die Anrunft eines navarrcsischcn Bataillons, welches dir Rädelsführer festnahm u>id ein« Compagnie entwaffnete, gedampft worden sey. —> Der Senlinclle des Pyrenees zufolge soll Don Carlos am 9 Nachmittags von Tolosa nach Azpeylia aufgebrochen sepn: (Ost. B.) Madrid, 7. Juni. Endlich bat sich die Reserve: Arme« von Alioalusien in Bewegung gesetzt, und die erste Brigade derselben, die aus 26^0 Mann Infanterie und 1UU Mann Cauallerie besieht, rückte am 5. in Ma^anares cm. Dieß bewog Palillos, fein Unternehmen gegen Ciudad-Real aufzugeden, urd sict) nach ViUanueua de los O)0s de Miadiana zurückzuziehen. Auch d,e zweite Brigade dcr "^esclue^Armee wird bereits in d,e Mancha eingerückt sevn, und mit der dritten wirv sich Narvc.ez selbst in Marsch setzen. (Allg. Z.) Die Quo ti dj e n ne vom 15. Juni enthält folgende Nachr,chcen vom Kriegsschauplätze in Spanien -»Man schreibt aus Bayonne vom 9,, baß Carl V. s'H noch in Tolosa beftndn, wo man sich thätigst.mit der Organisation und Vcrproviantirung des EMb'^on,6-Bataillons beschäftigt; die Frauen aus aUen Slä'ndm sind mit Verfertigung von Kleidungsstücken beschäftigt, (Ost. B.) V 0 r t n s a l. Englische Blätter schreiben aus Lissabon vom 3, Juni. Es ist überflüssig zu bemerken, daß die Regierung nicht im Stande ist, die in diesem Ms? 207 Nate Virfallencn Zinsen "us der Staatsschuld zu de. zahlen. Manoel Antonio dc Carvalho ist noch immer, obgleich glqen seinen NiU,n. In^aDer deb F,nanz^ Portefeuilles. — Der Herzog v. Terceira ist mit dem letzten Dampfschiffe aus England angekommen. — Es heißt jetzt, die Regierung hade sich doch noch entschlossen . den Vertrag gegen den Sclavcnhandel zu unterzeichnen. - Zu Lhaves. Ponte- de ilima unv Amarence fanden Rnl)cstörung>'n Slattj sie sind jedoch beigelegt worden. ohne daß großer Schaden auf beiden Seiten verursacht worden ware. (W. Z.) Am ". Ilini ward in Glasgow Walter Scott's Standdild"auf die Spitze der zu seinem Andenken errichteten Säule grhobcn. London. L. Juni, Am 5. Juni wurde das Wrack dcs Vchooncrs Glamorgan, das zwischen London und Gravec-end in der Themse lag. gleichfalls durch Spangen zerstört. Man gebrauchte d.azu, wie früher, «inen mit 2500 Pfd. Pulver gefüllten Lylin-hcr dcr an dem Mack angebracht war, und von welchem biegsame bleierne Iiöhren nach der Oberfläche des Stromes ausgingen, mittelst deren die Entzünde bewirkt wurde. Die Explosion hob zuerst eine gegen «0 Fuß hohe. in der Sonne glänzende Wasser-' isule, worauf eine dunkle, mit Schlamm vermischte nnd von Pulverdampf geschwärzte Säul« folgte. Die Königinn empfing am l l. Juni den Kronungs» bolhschufter des Königs der Belgier. Fürsten uon Ligne. Nach der Audienz stellte er Ihrer Majestät seinen Vothschafls-Sclretä'.'. den Grafen von Cruqucmboulg, nnd seine Attaches, die Grafen d'Aichot und d'Andelot, den Baron von Hocghvoorst und den Capilän von Mö'rk«rke vor. Die Stadt London ist dermalen von zwei Pla-atn heimgesucht: ein bösartiges Fieber (Typhus) greift dermaßen um sich. daß die Spitäler zur Aufnadme der Kranken nicht mehr zureichen, weßhalv, mit Gut-Keißung des Lovomüyors. nächster Tage eine öffentliche Versammlung unter Vorsitz des Grafen von De-,on Statt finden soll. Da» andere Uebel ist die beun-tuhigcnde Einwanderung verdächtiger Fremder, namentlich Franzosen und Italiener, die sich besonders im Wcstcnde der Stadt beschäftigungslos herumtrei-5 n und vermuchlich Spieler — und was damit zusammenhängt — von Profession sind, welche, nach . Schließung der Spielhäuscr in Paris, ihre Industrie d-lßseits des Canals zu verpflanzen gedenken. (Ost. V ) ^ A m e r i k a. Wie der Correspondent des M. Chronicle .v>,s Philadelphia schreibt, wird die französisch.« Blokade der mcxicanischen Küste mit großer Slrenz, gehandhadti dio zum i5. Mai waren schon drei no,d-amerikanische Sch-ffe zurückgew>«sen worden. „Von Mexico, besagt der Brief, waren Unterhändler bel dem Vlokac^eschwader mit Eröffnungen, angekommen i aber da Bustamanie eine Proclamation erlassen, wettn er dem Volk empfahl, sich nicht allen Vcdingnnge'n 3es französischen Ultimatums zu füg,n, so fürchtet man ein Bombardement von Veracruz, welches, d, das Fort San Juan de Ulloa in schlechtem Verthel,-gungestande ist, bald fallen dürfte. Die Forderungen Frankreichs, welche vor der Vlokade nur L00,Vl)v Dollars betrugen, sind jetzt auf H.50U.000 Dollars gestiegen, und werden sich natürlich immer nithr anhäufen, je länger die Beilegung des Streites PH verzögert." Französische Blätle r bringen neun« Nachrichten aus Mexico. Die an Bord d,r Hermini« angeknüpften Unterhandlungen zwischen dem franzs-fischen Geschäftsträger und dem mericanischen Minister bee Auswärtigen haben zu nichts geführt, Weil letzterer nur ausweichende Antworten ertheilte, und yor Allem die Entfernung dt< französischen Geschwaders verlangte. Feindseligkeiten, heißt eS, hätten noch nicht Statt gefunden. Die Regierung der nordamenkani-schen Vereinigten Staaten hat gegenwärtig Aeben oder acht Kriegsschiffe im Meerbusen ,on Mefieo. (AÜ. Z.) Englische Blätter schreiben ausBuenos-Ayr»S vom 1. April: Die Armee, welche in Bolivia eindringen sollte, wurde auf der Gränze geschlagen, und die Truppen des Protectors Santa Ctuz sind, 6009 Mann stark, in die argentinische Glänz - Provinz Salia eingedrungen, und haden sich der Stadt Iujuy bemächtigt. Der Commandant der argentinischen Armee hat alle Einwohner der Provinz von 49 bis zu ,69 Jahren unter die Waffen gerufen. Andern Nachrichten zu Folge hatte er, unzufrieden üb«r dit Regierung, die ihm wtder Verstärkungen noch Munition zukommen ließ, feine Entlassung genommen. Die Provinz Mendoza und fünf andere Provinzen haben gegen den Krieg mit Bolivia, «is b^n Interessen des Landes widerstreitend, prostetitt. (W. Z> Ueber die Nbraupnng der Nä«me. (ÄuZ der Wiener Zeitung cm hockst dringend«« Wort an Garten« blsiyer.) Unsere dießjahrige, lneisietls t«uhe, und durch großen Temperatur e Wechsel pachlheilige Frühjahrs-zeit bietet übcrdieß Erscheinungen dar, welche die gespannteste Aufmerksamkeit ledes Gartenbesitzers gebi,-Misch in Anspruch neMen. Hßvrn gihl m«n dem, 208 durch den langen, strengen Winter gesteigerten Ver^ langen ins Freie Raum, so wird die Sehnsucht nach einem erquickenden ^ litthen^chm?!;. over auch nur Blättergrun durch unsere Laubwälder und Obstpssan' zungen auf's Bitterste getäuscht. Wir sehen die jun-, gen Tricbe der Erstern durch die heftigen Spätfröste hart mitgenommen, Obstda'ume und Stauden aber erliegen jährlich mehr dem zunehmenden Raupenfraß, und man trifft nicht nur in den Vorstädten, sondern in allen Umgebungen Wiens ganze Thäler und Gärten, worin alle Obstbäume völlig blattlos da stehen und so verdorrt und finster aussehen, als waren Aeste Und Zweige durch Feuer und Nauch versengt, und in eine so niederschlagende Trauer versetzt worden. Seit einigen Jahren bereits wurde ein drohen-bes Ueberhandnchmen aller schädlichen Raupenarten bemerkt; allein dieß Jahr übersteigt diese Culcurplage alle bisherigen Erfahrungen, und sie bedroht unsere Anlagen und Pflanzungen, da die stärksten Bäume die gänzliche Beraubung ihrer wichtigsten Lebensorgane nur wenige Jahre ercragen, mit dem allgemein: sien Nachtheil und Verderben, wenn bei dem außer-ordentlichen Nothstande nicht auch außerordentliche Mittel angewender, und die bisherigen,'meistens nur auf das nothdürftigst? Abwurmen im Früh - und Spätjahre beschränkten Sicherungs - Maßregeln nicht ttuch auf die ganze Entwickelungs Periode dieser nachtheiligen Insekten und Würmer ausqedehnt werden. Man ist im Allgemeinen nur zu sehr geneigt, Dbstbäume, die man im Frühjahre vergeblich abzu« wurmen strebte, und die, kaum von einer Gattung Raupen befreit, schnell wieder von einer neuen, noch schädlichern umsponnen und aufgezehrt werden, zul,ht, tlnd besonders, wenn ihre unzugänglichen, entsttltten ßrtremitäten unsern Mißmuth erregen, ihrem Schicksale zu überlassen, und sich um ihre fernere Reinigung und Rettung nicht mehr zu bekümmern. Ja, der kandmann pflegt gar keine Hand mehr anzulegen, »eil, es. wie man überall hört. doch nichtS nütze. — Dadurch geschieht es aber, daß sich die R^upenheere ungehindert verpuppen, und die bald auskriechenden 2«g- und Nachtvögel durch zahllose Eier eine gränzen- lose Vermehrung unserer Obstfeinde hervorbringen können. Ganz gewiß trägt an dieser ungewöhnlichen Zunahme derselben die eben so überHand nehmende Vertilgung unserer Singuogel, die unverantwortliche Versündigung geqcn die. den unerlaubten Vogelfang während der Brutzeit betreffenden Verordnungen, große Schuld, da man sich nicht scheut, unsere Singvögel von ihren Nestern wegzufangen, und ihrr Jungen auSzunehmen, dadurch aber nicht nur der Vegetation ihren natürlichen Schutz zu entziehen, sondern uns auch die Erquickung an den reihender, Natursä'nqern zu verkümmern. Scheut man sich doch nicht mehr, selbst auf die sonst mit frommer Schonung behcrb