Nr. 174                                               Mittwoch, 1, August 1911.                                   136. Jahrgang
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pr»»u«,p»tl«n»pr»<»: M!t Postvelsenbun«: «anzjahrin 3N X, h°lt>Mri„ ib «. In, Kontor: ganzjährig
« X, ljlllbjäbri« li Ii. ssür die Zustellung <n« Hnu« nanzjährin 8 ^. — I»s»eNon»»«bichr: ffüi lleine Inserate
bi« zu vier Zeilen »0 l>, größere per Zeile ,i> b; bei dslcren wieocrliolnnttcn per Zeile « l».
Die «1!c»bacher Zeitung» erscheint »änlich mit «lubnabme de^ Zoim- und ^iertage. Die ^5«<ntftr«»N»n befindet
ftch M,ll°°,6sti°f,e Nr. 1«; die P»b«»»«»« MiNoiiöftrlltzc Nr, 1«. Sprechstunden der Neblllüon von tt bi« ,0 Uhl
vonnittagi!. Unlrnnllelte priese werden »icht angenommen, Manuskripte nich! ziirüll^eftellt.
Velephan-Hlr. der Uedaktion 32.
Amtlicher Geil.
Am 26. Juli 1917 wurde das XVIII. Stück des Landes. Mhbla^g für das Herzogtum Krain aussscgclien und versendet, -"nsselbr enthält unter Nr, 31 die Verordnung des l. t, Landes, prnsikenten in Kram vom 12. Juli 1917. Z. 20.361, betreffend °V klügelt für das Vermahlen von Getreide in den Lohn. muhlen.
Am 2?. c^uii 1917 wurde das XIX. Stück des Landes» »esetzblattes für das Herzogtum Kram llusa.en.cben und versendet. Nassclbc enthält unter Nr. 32 die Vl'rordnunn. des !. l. Landrs» präsidentril für Kram vom 1?. Juli 1917, Z. 20.931. betreffend °le Fcstse^ina von Höchstpreisen für den Kleinveilauf von frischen Aprikosen lMarillen). unter Nr. 33 die Verordnung des t. l. Laildesftri>sid.ntcn in .«rain vom 18. Juli 1917, Z. 20.W2, betreffend die Festsetzung von Höchstpreisen für den Meinverlauf von frischen Gurlen, und nnter Ni. 34 die Verordnung des f. l. Lllndeepräsidenls,, ,n ztrnin von, 18. Juli 1917, Z. 21,331, be» treffend die ssestsehnng von Höchstpreisen für den Kleinhandel mit frischen Birnen.
Von der Redaktion des Landesgesetzblattes für das Hcrzogtum Krai«.
Politische Uebersicht.
Laibach, 31. Juli.
Seine Majestät der Kaiser hat sich am 28. Juli früh nach Ost<l.alizicn begeben, das in diesen Tagen eine einzige große Brandstätte, ein Ruinenfeld sondergleichen geworden ist. Der Monarch traf zunächst in Kalusz ein, fuhr dann nach Stanislau nnd hielt sich längere Zeit in Ottyuia auf. In Kolomea, das teine fcldmäßigc Befestigung mehr, sondern eine erstklassige Befestigung des Geländes ist, sah Seine Majestät das bescheidene Haus wieder, das vor Jahren sein und der Kaiserin Glück als Erzhcrzogspaar geborgen. Der Monarch kam weiter an die Front, um den schweren Kampf seiner Truppen zu verfolgen. Die Nüssen hatten sich bci Rusöw und anf Höhen nördlich davon neuerlich zum Kampf gestellt. Dieser Kampf und die Einnahme von Rusöw, die Eroberung der gegen Ho-rodenla streichenden Höhcnzüge und die Verfolgung des Gegners darüber hinaus ging unter den Augen Seiner Majestät des Kaisers vor sich. Gegen Abend wurde die Rückfahrt au Delatyu vorbei über Na-dwürna (das ein Kartenbegriff geworden) u«d Stanislau nach Kalusz angetreten. Nachts fuhr Sepie Majestät von Kalusz ab. — Überall hatten die Bewohner ihrem juugcn Herrscher, dem sie anläßlich der Throubesteigung nicht hatten huldigen tonnen, stürmisch zugejubelt, überall hatten ihn die Truppen durch begeisterte Zurufe begrüßt.
Blättcrmeldungeu zufolge hat Graf Czeruiu kürzlich dcu österreichischen und ungarischen Pressevertretern auch mitgeteilt, daß sowohl an der Westfront als auch an^er Sndfront große Angriffe bevor« stehen. Wir sind darauf vollkommen vorbereitet. Diese Angriffe werden uns vielleicht fchmerzlichc Verluste briugeu, aber es ist sicher, daß uusere Feinde nichts erreichen werden.
Das Wolff.Bureau meldet uuter dem 30. Juli: Kaiser Wilhelm weilte heute an der litauischen Front. Er besuchte die Truppen, die in heldenmütigem Ausharren die Anstürme der gewaltigen russischen Truppenmasscn abgewiesen haben, die Sieger der Abwehrschlacht von Smurgon nnd Krjcvo. Der Kaiser sprach den Divisionen den Dank des Vaterlandes für die zähe Ausdauer und die gläuzendc Tapferkeit aus, mit denen sie den immer erneuten Angriffen des in nngeheurer Übermacht nach einem gewaltigen Artilleriefeuer vorbrecheuden Feindes Trotz geboten und seine Pläne znuichte gemacht haben. Das pommcrschc Landwehrregimcnt Nr. 2 zeichnete der oberste Kriegsherr für seine hervorragende Haltung in der Schlacht, in  der  es  ungeachtet seiner Verluste allem Angriffe
von 14 russischen Regimentern zurückgeschlagen hatte, besonders aus, indem er sich zum Chef des Regimentes machte und dem tapferen Truppenteile den könig. lichen Namenszug und die Bezeichnung Landwehr-Infanterieregiment König Wilhelm Nr. 2 verlieh. Der Regimentskommandeur Oberstleutnant von Valcke erhielt den Orden Pour le me'rite. Viele brave Kämpfer erhielten das Eiserne Kreuz aus der Haud ihres Kaisers. In Wilna wohnte der Kaiser dem Gottes« dienstc bei.
Aus Berlin, 30. Juli, wird gemeldet: Neichskanz. ler Dr. Michaelis empfing Samstag Vertreter der Prcsfe und machte u. a. Mitteilung von einem französisch-russischen Ocheimvcrtraa., der im Jänner d. I. zustande kam. Dieser Vertrag sicherte Frankreich seine im Anschluß an frühere Eroberungskriege gezogenen Grenzen vom Jahre 1790 zu, also Elsaß-Lothringen, dazu das Saarbecken und weitgehende Gebietsverände« rungen am linken Rheinufcr gauz nach Gutdünken Frankreichs. Der Kanzler fuhr fort: Hat nicht Te. rcscenlo, nachdem er in Nußland ans Ruder gekommen war, gegen die französischen Erouerungsziele, die sich überdies in der Türkei auf die Gewinnung Syriens erstreckten, Einspruch erhoben? Hat er nicht in einer vorübergehenden Regung seines vaterländischen Gewissens erklärt, das ncue Rußland würde, wcun es von diesen französischen Kriegszielen erführe, nicht mehr gewillt sein, sich am Kampfe weiter zu beteiligen? War die Reise Thomas' nach. Rußland nicht in erster Linie ein erfolgreicher Versuch, Te-rcseenko diese Gcwissensbcdenlen auszureden? Ohne Rücksicht auf die deutlichen Beweise für das Widerstreben des russischen Volkes gegen seine Machterwei-tcrungspolitil hat Herr Ribut die Revision der französischen Eroberungstriegszicle abgelehnt.
Wie aus Lugano berichtet wird, behauptet „Nesto di Carlilw", daß die italienische Kohlcunot haupt-fächlich auf die Tätigkeit der östcrrcichisch-nngarischcn , U-Boote zurückzuführen sei. Diese hadcn vor allem die Segelschiffe und die sonstigen Vcrbandsschiffe aus den italienischen Gewässern verjagt, so daß die Kohleuzufuhr iu den letzten Mouaten von 1,734.080 auf 957,873 Tonucn gesunken ist. Hält dieser Rück« gang an, so werden die Eiseilbahnen, die Munitions» Industrie, die Gasfubrikcn, aber auch alle übrigen Fabriken den Betrieb einstellen müssen. Leider könne die italienische Flotte nichts gegen die feindlichen ! U-Boote ausrichteu.
! Das Wolff-Vmeau meldet: Die Zersetzung des russischen Hccrcs bestätigen Aussagen von Gefangenen der 2. transamurischcu Division uud der 1. Infanlerie-division, wouach vor dem Angriffe große Kundgebungen gegen den Vorstoß erfolgten. Die Auflösnng des 6. transamurischeu Regimeuts wurde verhindert, wobei die Offiziere gemeinsame Sache mit der Mann« schaft machten. In den Gaststätten von Tarnopol wurdeu vielfach Offiziere von Soldaten angerempelt und auch geschlagen. Die bisherigen militärischen Befehlshaber wurden durch neue ersetzt.
Aus Kofteuhagen wird gemeldet: In Buchara reifen ernste Ereignisse heran, die in ihren Folgen für das gesamte russische Turkestan von entscheidender Be» deutüng seiu dürften. Nach dem „Ruhkoje Slowo" hat die Regierung von Buchara deu russischen Residenten gefangen genommen. Im Lande herrscht Anarchie. Fanatische Mullahs sind die eigentlichen Machthaber. Reaktion wechselt mit Revolution ab. Der Emir wird von den Mullahs als Geisel behandelt. Die Reformpartei von Buchara hat sich mit den Turkmenen in Verbindung gesetzt, die im Vorjahr den blutigen Auf-rühr iu Ehiwa inszenierten, und uuterhalten Beziehungen zu den aufständischen Elementen in Afghanistan und Persien. Der russische Einfluß ist vollständig
erloschen. Buchara, Afghanistan, Turkestan und Per-sien beabsichtigen einen Zusammenschluß, der ihnen eventuell mit Waffengewalt die Unabhängigkeit von Rußland und England verschaffen soll.
Lokal- und Provinzial-Nachrichten.
Krainischer Laudesverein des t. k. österreichischen
Militär-Witwen» und Waisenfonds sowie für
Kinderschutz und Jugendfürsorge.
Dem Vereine sind weiters nachbenannte Person-lichkeitcn, Vereine, Korporationen und Firmen als Mitglieder beigetreten, und zwar:
1.) Karl Pollal, Lederfabrilant in Laibach, als Stifter mit dem Betrage von 5,000 Kronen; ferner als Stifter mit einem einmaligen Betrage von je 500 Kronen:
die „Ljubljanska lreditna banka" in Laibach;
die „Kmetsta posojilnica ljubljanste ololice" in Laibach;
2.) als Gründer mit einem einmaligen Beitrage von je 200 Kronen:
Dr. Ivan Auster sic, Landeshauptmann in Laibach;
Herward Graf Auersperg, Rittmeister und Gutsbesitzer in Laibach;
Ivan Lavrenci?, Ehrendomherr und Dechant in Stein;
Dr. Karl Triller, Advokat und Vizebürgermeister in Laibach;
Dr. Danilo Majaron, Advokat und Präsident der Advolatenlammer in Laibach;
fb. geistl. Rat Andreas Ramoves, Pfarrer in Gutenfeld;
Jean Schrey, Privater in Laibach;
Fräulein Mary Kos ler, Private in Laibach;
Frau Maria Pilshofcr, geb. Edle von Fich-zten au, Vezirkshauptmaunsgattin in Adelsberg;
Frau Maria Baraga in Adelsberg;
Frau Katharina Ken da in Adelsberg;
Frau Maria Pilel in Adelsberg;
Franz Habe in Goke;
Franz Iagodnik in Dornegg;
Dr. Julian Kohmuth in Adelsbcrg;
Antun Bern it in Adelsberg;
Anton Bole in Adelsberg;
Alois Burger in Adelsberg;
Andreas Burg er in Adclsberg;
Ludwig Ditrich in Adelsberg;
Ferdinand Gaspari in Adelsberg;
Johann Inocente in Adelsberg;
Franz Jure a in Adelsderg;
Bartholomäus Kogej in Adelsberg;
Franz Kraincr in Adclsberg;
Franz Kutin in Adelsberg;
Milan Kutin in Ndelsberg;
Max sever in Adelsberg;
Andreas Rovan in Zoll;
das Stadtgemeindeamt Adelsberg;
die Vermögensverwaltung Adelsberg;
die „Ljudsta posojilnica" in Laibach;
Johann Strancar,  Gemeindevorsteher in Pla« nina bei Wippach;
Ferdinand Skerlj,  Gemeindevorsteher in Ober-feld bei Wippach;
die „Narodna tislarna" in Laibach;
3.) als beitragende Mitglieder:
Ihre Exzellenz  Leontine  Edle  von Voroevit, Armeekommandllntensgemllhlin in Laibach;
Laibacher Zeitung Nr. 174                                                         1106                                                                             1. August 1917
Frau Ninka Luckmann in Laibach;                     l
Egon Freiherr von Zois,  Gutsbesitzer in Laibach (mit 20 K.);
Dr. Josef Edler von Racik, k. k. Hofrat i. R. in Laibach;
Karl Graf Künigl, k. k. Regierungsrat und Po-lizeidirettor in Laibach;
tais. Rat Johann Nep. Roeger, Hausbesitzer in Laibach;
Arthur  Mahr,  Handelsschuldircttor  in Laibach (mit 30 K.);
Dr. Josef  AZman,   Advokat  in   Laibach   (mit 20 K.);
Dr. Lorenz Tretter,  Gymnasialschuldirektor  in Laibach;
Franz  Lavtizar,   k. k. Vezirksschuliuspektor  in! Laib ach;
Hanus Krofta, Vizedirettor der „Kreditna banta" in Laibach;
Ignaz Pototnit,  Gastwirt und Hausbesitzer in Gradac.
An Spenden haben dem Vereine zukommen lassen:
Frau Bogumila SusterZic, Gemahlin des Landeshauptmannes.    .    .    .    .   100—K.;
Rudolf Adolli, Privater in Neudorf
bei Radmannsdorf........   500—K.;
Hans Krisper, Kaufmann in Laibach     10-— K.;
Dr. Josef Azman, Advokat in Laibach     ............     30—K.;
die Schuldirektion in Idria an Stelle eines Kranzes für den verstorbenen Schuldirektor Alois Novak.......     24 —K.;
die Polizeidkektion Laibach     .    .    .     10'—K.;
das Bezirksgericht Bischoflack  .    .    .     10-—K.;
Dr. Franz Derganc,  Primarius in
Laibach...........     50—K.;
die Polizeidirettion Laibach     .    .    .   194-04 K.;
die Schulleitung in Ligojna    .    .    .     50—K.;
die Bürgerkorporation in Stein   .   .   300-—K.;
die Schulleitung in Cemsenik .    .    .       7'— K.;
Matthias   Petric,    Uhrmacher   in
Adelsberg...........   100—K.;
die Schulleitung in Hülben, politischer
Bezirk Krainburg........   271-10 K.
Mit Rücksicht auf den edlcu Zweck des Vereines wird dessen Förderung wärmstens empfohlen.
— (Landespräsidcnt Graf Attems in Weitzkrain.)
Aus Tschernembl, 29. Juli, wird uns berichtet: Vor-gestern und gestern hielt sich der Herr Üandespräsi-dent Graf Attenls im Bezirke Tschernembl auf, um die großen Schäden zu besichtigen, die der Hagelschlag vom 20. Juli in den Weingärten und auf den Äckern verursacht hatte. Der Landespräsident fuhr am 27. nachmittags in Begleitung des interimistischen Leiters der Bezirkshauptmannschaft, Bczirtsiommissärs Svetek, und des Bürgermeisters von Tschernembl Doltar zunächst in die Umgebung Tschernembls, wo >die schwer beschädigten Kulturen in Augenschein genommen wurden; hierauf begab sich der Herr Lau-despräsident in die Weingärten von Straßenberg, die ebenfalls ein trauriges Bild der Vernichtung bieten. Am nächsten Tage wurde in sechsstündiger Rundfahrt und Begehung fast das ganze vom Hagel heimgesuchte Gebiet in den Gemeinden Gradac, Podzemelj, Griblje, Tribuca und Loka besichtigt, wobei in jeder einzelneu Gemeinde der betreffende Gemeindevorsteher den Landespräsidenten erwartete, um ihn und den Leiter der Bezirkshauptmannschaft über die ganz zerstörten Äcker zu geleiten und insbesondere auf jene Gebiete aufmerksam zu machen, in denen sich noch besondere Beschädigungen ereignet hatten, so in der Gemeinde Loka, wo durch den Sturm zwei Besitzern vier Wirtschaftsgebäude umgelegt wordcu waren. Der starke Sturm, der an einzelnen Punkten als Windhose aufgetreten fein muß, hatte nebst den hühuereigrohcu Hagelschloßen auch in den Waldungen namhaften Schaden verursacht, große Bäume entwurzelt, anderc geknickt und allüberall Zweige und Blätter herabgeschlagen. Auf den Feldern sind der Kukuruz, die Fisolen, der Heiden, die Kartoffeln, Rüben usw, zu kleinen Fasern zerschlagen und das einzige Glück im großen Unglück war, daß die Weizenfrucht zur Zeit des Unwetters schon eingebracht war. Der Herr üan-despräsident besprach mit dem Leiter der Bezirts-hauptmcmuschaft und mit dcu Gemeindevorstehern die Richtungen, in denen sich die Notstandsaktion bewegen müsse, und stellte der hart betroffenen Bevölkerung, die in wenigen Minuten um fast ihre ganze Ernte, die so vieluerheitzend wie heuer schon viele Jahre nicht gewesen sein soll, gekommen ist und nun bitterer Not entgegensieht, Mut und Trost zu.
i      — (Hohe Auszeichnung eines Aszliugers.)  Dem
beim l. t. Landsturminfanteriebataillon Nr. 37 dienen« den k. und k. Reservezugsführer Johann Kavcic aus Aßling wurde vom Kommandanten der Südwestfront, Seiner k. und k. Hoheit dem Feldmarschall Erzherzog Eugen, auf telegraphischem Wege die Goldene Tap-ferteitsmedaille für feine erfolgreichen und hervorragenden Leistungen in der zehnten Isonzu-Schlacht ! verliehen. Diesertage traf die „Goldene" beim Vatail-louskommando ein und wurde dem Unteroffizier au» gesichtö des Feindes vor dem ausgerückten Bataillon nach feierlicher Ansprache durch den Kommandanten, Herrn t. u. t. Major Josef Perne, an die Brust geheftet. Der Bataillonskommandcmt ernannte den Zugsführer Kcwcic bei dieser Gelegenheit zum wirtlichen «Feldwebel.
— (Strafbarkeit von Übertretungen administra' tiver Vorschriften von Militiirpersoncn.j Äuf eine Anfrage der niederösterreichifchen Statthalterei, betreffend die Ahndung derjenigen Übertretungen administrativer Vorschriften, die von Militärpersoncu, die n ihrer freien Zeit ihre Ziviltätigteit fortsetzen, bei Ausübung ihres Berufes begangen werden, hat das Ministerium für Landesverteidigung nachstehendes eröffnet: „Die im Reichsgesetzblatte und in dm Landesgesetzblättern vcrlautbarten Gesetze und Verordnungen owie die im Rahmen der Gesetze getroffenen Anordnungen der zuständigen Behörden verbinden die Militärpersonen ebenso wie alle anderen Einwohner des Staates. Besonderes gilt nur in Hinsicht auf die Zuständigkeit zur Untersuchung und Aburteilung strafbarer Handlungen; insofern hiezu nicht die Militärgerichte oder die Gefällsstrafbehörden berufen sind. tritt die Zuständigkeit der militärischen Disziplina» behörden ein. Handelt es sich um ein administratives Erkenntnis über einen Schadenersatz, über dcn Verfall von Gegenständen oder über den Verlust einer Berechtigung, die Anordnung der Erfüllung einer Leistung, eine vorläufige Verfügung oder eine administrative Maßnahme überhaupt, so hat hierüber die berufene Verwaltungsbehörde zu entscheiden. Es kann daher in jedem Falle der Straffällige durch die Anzeige bei feinem vorgesetzten militärischen Kommando oder bei der Militärlokalbehörde der Bestrafung zugeführt und die etwa gebotene Verwaltungsmaßnahme von der berufenen Behörde getroffen werden; manchmal bleiben allerdings die dem Diszipliuarvorgesetzten zur Verfügung stehenden Straffmittel an Empfindlichkeit hinter den von der bürgerlichen Strafbehörde anzuwendenden zurück."
- (Erledigte Militärstiftnngsplätze.) Es gelan« gen Stiftungen zur Vergebung: für sehr hilfsbedürftige Militärärzte des Ruhestandes, von der neunten Rangsklasse abwärts; für dürftige und wi'uoige Waisen nach Militärärzten; für Unteroffiziere oder Soldaten der Sanitätstrupfte, welche die Goldene Tapfer-leitsmedaille erworben haben; für hilfsbedürftige, lriegs-invalide Offiziere und ebensolche Mannschaftspcrfonen; für Waisen von vor dem Feinde gefallenen oder infolge Kriegsstrapazen verstorbenen Unteroffizieren; für arme alleinstehende Witwen nach Hauptleu-ten (Rittmeistern) des Heeres- für unterstützungsbedürftige Witwen und Waisen nach im Kriege gefalleneu oder au Kriegsseuchen verstorbenen Militär-, Landwehr- und Landslurmärzten; für mittellose, hilfsbedürftige Waifen nach im gegenwärtigen Kriege gefallenen oder an den Folgen der im Kriege erlittenen Verwundungen, Strapazen oder zugezogenen Krankheiten gestorbeneu Offizieren; für schwerverwundete erwerbsunfähige unterstützungsbedürftige Kriegsiuvaliden; für hilfsbedürftige Militärperfouen des Heeres, der Landwehr und des Landsturmes, dann Witwen und Waisen nach solcheu Personen; für arme, verwaiste Töchter nach Artillerieoffizieren vom Hauptmann abwärts; für Witwen nach Offizieren, Militärintendantur-, Militärkassen- und Militärregistraturbeamten des Heeres; für Invaliden aus dem gegenwärtigen Kriege; für hilfsbedürftige weibliche Waifen nach Militärinteudauturbeamten; für Waisen, deren Väter als Offiziere, Truppenrechmmgs-führer oder Militärbeamte vom Hauptmann, bezw. gleichgestellten Chargen abwärts gedient haben; für arme Witwen verstorbener Offiziere der vier Tiroler Kaiserjä'gerregimenter und für arme Ofsizierswitwcn der Armee überhaupt; für einen verwundeten mittet« loseu Offizier des Ruhestandes; für würdige, unbemittelte urdentliche Hörer der juristischen Fakultät der Universität Wien, welche eine belobte militärische Dienstleistung vor dem Feinde anfweiseu oder verwundet worden sind oder deren Väter den Heldentod erlitten habeu; für Freiplätze im Soldatenmädchcn-Erziehungsinstitut in Szaimärn^neti uud für mittellose Waisen, deren Väter als Offiziere gedient hnben. vor dem Feinde gefalleu oder infolge erlittener Verwundung ode.r im Dienste überkommener Defekte gestorben sind.
—   (An die Wirtschaftlichen Hilfölmreaus für Eingerückte) könuen sich Offiziere und Soldaten, welche vor der Einrückung oder vom Felde aus ihre privatrcchtlichcn Angelegenheiten zu ordneu außerstande sind, sowie deren Familicnaugehörisse wcuden, damit diese bereu Ortmung im Namcu der Eingerückten in die Hand nchmcn. In Fälleu, welche nach gesetzlichen Vorschriften oen Vcistauo eines  Advokaten erheischen, insbesondere bei Durchführung von Rechtsstreitigkeitm uor Gerichtshöfen und bei Überreichung von Veschwcroeu an den k. k. Verwalwugs-gerichtshof gegen Entscheidungen der Uulcrhaltstommis-siouen, kann die Beigabe eines Rechtsvertreters durch die Wirtschaftlichen Hilfsbmeaus erlangt werden. Wirtschaftliche  Hilfsbureaus  bestehen  in Laib ach   (Gerichtsgc-bäude, Amtsstube Nr. 121, und Rathaus), am Sitze dor Vezirkshauvtiuanuschaften und am Sitze dcr größeren Ge< meindevorstehuilgeu.
—   ((5in görzisches Laudesamt in Laiuach.)  Der Görzer LaudesauZschuß  hat  beschlossen,  in   Laibach ein görzisches Laudcsamt zu errichten, das sofort nach Abschluß der mit den hiesigen Behörden eingeleiteten Verhandlungen eröffnet werden soll.
—   (Sitzung des k. k. Landesschulrates für Kram vom 25. Juli.) Den Lehrerinnen Frauzista Lavric in Niedcrdorf uud Stcmislcwa Zupauec  wurde der erbetene   gegenseitige   Diensttausch   bewilligt. — Die quieszierte  Lehrerin Antonia Vohinc  wurde reaktiviert und der Volksschule in Unterloitsch zugewiesen.
—  Beschlüsse wurden gefaßt über die Beschwerde der Gemeinde Ober-Vrem in betreff des Schulhausbaues in Vrem, in betreff der Zuerkennung von Dieustaltcrs-zulagen an eine Volksschullehrerin, in betreff der Antrüge  wegen Wiederbesetzung  der Direltorstellen  am Zweiten Staatsgymnasium iu Laibach, an der Staats» oberrealschule  in Laibach  und am Staatsgymuasium iu Nudolfswert, wegen Beförderung von Lehrpersonen iu höhere Raugsklassen  und in betreff der Besehung vou  provisorischen Lehrstellen   an den Mittelschulen.
—  Der Iahreshauptbericht über das Vollsschulwesen in Krain pro 1<.115/16 sowie mehrere Inspcltionsbe-richte über Mittelschulen wurden zur Kenntnis genommen  und einige Disziplinarfälle  der Erledigung zu« geführt.
—  (Ehrenmcdaille für 40jährige treue Dienste.) Der k. l. Hofrat  und Leiter   der Post- uud Telegra-pheudirektion   Trieft   hat   der   Postadjunktin   Maria Vrhovec in Laibach die Ehrcnmedaille für 40jährige trrue Dienste zuerkannt.
—  (Kranzablösung.)   Anstatt eines Kranzes für Franz Pust, Kaufmann und Besitzer in Reifnitz, hat Herr Ignaz Zargi,  Kaufmann  in Laibach,   20 K. für die Witwen und Waifen gefallener K^rainer Sol« daten gespendet.
—  (Spende.)  Herr Anton Tonejc, Cafttier im Cafs „Europa" hat dem  Stadtmagistrate  17 K. für die Witwen uud Waifcn hcimifcher Soldaten übermittelt.
—  (Die Zuckerkartenj für den Monat Juli sind von   den  Kaufleuten  zuuerläßlich  in  der Zeit  vom I.bis Z.August beim Stadtmagistrate, rechtsseitiges Haus, ebenerdig abzugeben. Die Zuckerkarteu für den Monat August  dürfen erst  in der Zeit   vom  1. bis 3. September abgeliefert werden.
—   (Sveckabgabc   auf  gelbe  Legitimationen  0.) Die  städtische Approvisionicrung wird im Laufe dieser Woche aus ihren Magazinen im gewesenen Krainz« scheu Hause,  Poljanastraße 15,   auf gelbe Lcgitima« timicn  6  Fett zu  3  K. das  Kilogramm  verteilen. Reihenfolge: morgen nachmittags von 2 bis 3 Uhr Nr. 1201 — 1275), von 3 bis 4 Uhr Nr. 1276—1350, von 4 bis 5 Uhr Nr. 1351 — 1425, von 5 bis li Uhr Nr. 1420—1500;   Freitag nachmittags von 2 bis .'j Uhr Nr. 1501 — 1575, von 3 bis 4 Uhr Nr. 1576 bis 1650,   von 4 bis 5 Uhr Nr. 1651-1725,   von 5 bis 6 Uhr Nr. 1726 — 1800; — Samstag nach« mittags  von 2 bis  3 Uhr Nr. 1301—1575,   von 3 bis   4   Uhr   Nr.  1876—1050,   von«tz   bis   5   Uhr Nr. 1<151—2025,   von  5  bis 6 Uhr Nr. 2026  bis zum Ende. Die Fettkarten find mitzubringen.
—  (Flcischabssabc.) Die städtische Apvrovisionie« ruug wird heute von halb 6 bis halb 7 Uhr abends in  der Iosefilirche Rindfleisch  auf  alle  gelben  und roten Legitimationen ^ abgeben. -^ Desgleichen wird daselbst Rindfleisch zu 2 K. auf gelbe Legitimationen L in nachstehender Reihenfolge abgegeben:   von   2 bis halb   3 Uhr  Nr. 1—200,  von' halb 3   bis   3 Uhr Nr. 201-400, von 3 bis yalb 4 Uhr Nr. 401—600, von balb 4 bis 4 Uhr Nr. 601—800, von 4 bis halb
5   Uhr  Nr. 801—1000,    von  halb   5>   bis   5   Uhr Nr. 1001—1200, von 5 bis halb 6 Uhr Nr. 1201 bis zum Schlüsse.  Familien bis 3 Personen erhalten '/2 Kilogramm, mit 4 und 5 Personen '/4 Kilogramm, mit
6  und 7 Personen 1 Kilogramm, mit mehr als 7 Personen 1'/. Kilogramm. Außer dcr roten, bczw, gelben Legitimation ist auch die Fleischkarte vorzuweisen.
Laibllcher Zeitung Nr. 174________________      _________1107              __________       _________              1. August 1917
—  (Die Bewohner von Moste nnd Waitsch,) die
Legitimationen für billigeren Fleischbczug besitzen, werden dringend darauf aufmerksam gemacht, daß sie nur dann zur Fleischverteilung erscheinen mögen, wenn stc hiezu von der Tagespresse aufgefordert wurden. Ihre jüngst erhaltenen Legitimationen sind mit dem Namen „Waitsch" oder „Moste" versehen, weshalb das fruchtlose Anstellen vor dem Approvisionierungs-magazin an den nicht für sie bestimmten Tagen ver-mieden werden soll.                                             ke—.
—  (Preise fiir Becrcnobst.)    Das  t. l. Amt für Volksernährung hat in einer vor kurzem Verlautbarten Verordnung den beim Verlaufe von frischem Beeren-obst an Vcrwertungsbetricbe bisher vorgesehenen 20-Prozentigen Abschlag von den festgesetzten Höchstpreisen aufgehoben,   weil sich diese Bestimmung  für  die Beschaffung des  erforderlichen Rohmaterials  als erschwerend erwiesen hat.                                                    !
^ (Konservierung der Vcereufriichte ohne Zucker.) Nach fachmännischem Outachten lassen sich Beerenfrüchte, wie Schwarz-, Preifel-, Holunder- und Johannisbeeren, in nachstehender Weise ohne Zucker gut erhalten: Die Veerenfrüchte werden geputzt und gewaschen und hierauf in kleinere Mineralwasser- oder Weinflaschen ('/< Liter), die vorher gut gereinigt wor-deu sind, gefüllt. Sodann werden die Flaschen mit vorher gut ausgekochten Korken verschlossen, eine Viertelstunde in Dunst gelocht (sterilisiert) und nach Her-ausnahme ans dem erkalteten Wasser noch mit Siegellack oder Pech verschmiert. Die Flaschen sind liegend aufzubewahren. Anstatt der Korke kann auch ein Watte-Pfropf, der außen noch mit einem Pergamentpapier zu überbinden ist, verwendet werden. Bei diesem Watteverschluß dürfen aber die Flaschen nicht sehr voll gc-füllt werden, damit beim Kochen der Inhalt nicht die Watte benetzt. Auch siud die Flaschen mit Wattever-Mluß stehend- aufzubewahren. Auf diese Art halten sich die Becrenfrüchte vorzüglich. Beim Gebrauch gibt man etwas Zucker hinzu und man hat ein äußerst erfrischendes, gekochtes Obst, das zu verschiedenen Zwecken, auch zerdrückt zum Arotaufstrich, verwendet werden  kann.
—  (Ein neues Ersatzbrot.) Aus Graz wird gemel-det: Gutsbesitzer Andreas Pugl in  Ousting hat ein neues Verfahren erfunden, durch das die Brotgetreide» Vorräte gestreckt werden könnten.  Es handelt sich um Beimengung von gemahlenen Birnen zu dem Brotmehl. Versuche im kleinen sollen ein überaus gutes, schmackhaftes Brot geliefert haben. Wie der Leiter des oberösterreichischen Ernährungsamtes in der Besprechung bei der Statthalterei mitteilte, war diesem Amte ein genauer Bericht mit einem Aufbringungsplan für Birnen zugegangen, worauf das Amt dieses Verfahren allen Landesstellen empfahl. Auflaufs-, Trucknungs- und Wirtschaftspläne sind uoch ausständig. Die Statthalterei hat Auftrag gegeben, behufs Vornahme von Vcr-snchen Birnen in großen Mengen zu kaufen.
—  (Verlustlisten.)  In   der  Verlustliste  Nr. 598 sind folgende aus Kram stammende Heeresangehörigc ausgewiesen:   vom Infanterieregiment Nr. 17:   Ins. Cerar Franz, MGA 3, ResInf. Cvirn Josef, 6., Iuf. Dobravc Martin (GschR 2, 7), ÜstInf. Dragan Franz, I I., Inf. Hndollin Franz (GschR 2, 7), verw.: Inf. Kastelk Rudolf (GschR 2. NgSt), tot;  LstInf. Kle-menc Jakob, 9.,   Inf. Kokelj Franz, 8..   die LstInf. Kozjek Iofcf, 9., Krische Johann, 6., Korp. Kriz Adolf, MGA 4, vcrw.; LstInf. Kulcnberger Franz, MGA 3, tot;   LstInf. Medocn Josef, 8.,   die Inf. MM Io-hann (GschR 2. 8). Mruar Ignaz (GschR 2, 7). Pe-trauovic Josef (GschN 2, 1), die LstInf. Pilctit Ignaz, 10., Popi Thomas, 8., Rom Erwin, 9., Schmuck Io-hann, 8., setina Josef, 11., Skufca Franz, 8., Stank Ignaz, 5.. verw.;   LstInf. Suhadolnit Josef, 8., tot; LstInf. Tomsit  Martin,  techn. K.,  verw.;  — vom Feldkanonenregiment Nr. 28:   Kan. Pekelin Match., B. 3,  tot; — vom  Gebirgsfchühenregiment  Nr. I: die Schützen Albrecht Anton, krgf. (laut Meldung des russ. Roten Kreuzes gestorben; nicht legal nachgewiesen), Mahnii Franz, 1.,   Korp. Pirnat Karl, 2.,   die Schützen Spilar Franz, 2., Stare Michael, 1., verw.; -> vom Gebirgsschützenregiment Nr. 2: Korp. Adamiö Josef, 6., Sch. Belcjan Johann, 6., verw.; Sch. Aenlo Heimagmas, 10., tot; Sch. Breaar Johann, 1., verw.; Sch. Bremec Jakob,  7., tot;   Sch. Briski Georg, 7., verw.; LstSch. Brodar Johann, I., Sch. Burjal Anton, 4., krgf.; Sch. Campa Johann, 3., tot; Sch. Ce-bular Josef, 5., Zgf. Ceglar Karl, «.,  ÜstSch. Cerar Josef, 4., lrgf.; Sch. Cernik Franz, 7., verw.; Dcm-öar Franz, 3., krgf.; Drenil Alois. I., verw.; Drolc Franz, 1., tot;   LstSch. Fistar Josef, 2., lrgf.;   Sch. Gaber Leopold, MGA 3, tot;  die Sch. Galjot Johann, I.,   Gorjauc Franz, 7., verw.;    Sch. Gostisa Alois, I., krgf.; Sch. Grkar Johann, 6., Gcfr. Haupt-man Franz, <l.,  die Sch. Hiti Georg,  Hokevar Stephan, 7., verw.;   Sch. Hojtar Josef, 4., lrgf.;  Zgf. Iecke Franz, 5., verw.
—  (Vcschwechscl.) Die hiesige „Zadruzna centrala" (Genosscnschnftszcntralc)  hat vom Herrn   Karl Poci« oalnik  das dreistöckige neue Haus  an der Mikloöic-straße täuflich erworben und wird dahin im Novembertermin übersiedeln.   Erstanden sind aber auch alle Nebengebäude,   der Garten   uud   die  dazu gehörigen beiden Häuser an der Ecke der Petersstraße und der Bahnhofqasse.
—   (Schadenfeuer.) Die Eheleute Franz und Maria Mral in Groß-Brusnice begaben sich am 25. d. M. aufs Feld  uud ließeu ihren  vier Jahre alten Sohn allein zu Hause.  Das Kind gelangte auf unbekannte Weise in den Besitz von Zündhölzchen, mit denen es gegen 9 Uhr vormittags das Streulager des Vaters in Brand steckte.    Obwohl zwei Besitzer  das Feuer gleich im Entstehen zu löschen versuchten, griff dieses so rasch um sich, daß in Kürze zwei Wohnhäuser und sieben Wirtschaftsobjelte  in  Flammen  standen. Mitverbrannt sind fast alle Hauseinrichtungs- und Klei« dungsstücke, dauu Wirtschaftsgeräte, viele Lebensmittel, eiu Betrag von 46 K. und eine Kalbin.   Es gingen auch viele Obstbäume zugrunde.  Der Schade beträgt 22.480 K., die Versicherung nur 4700 K.   Dem tatkräftigen Eingreifen  der Bewohner,  dann der Ortsfeuerwehr und  der Gendarmerie des Postens  Ratez ist es zu verdanken, daß das Feuer nicht größere Dimensionen annahm.                                                  H.
—   (Treibriemeudiebstahl.)    Kürzlich   wurde  aus der Tischlerei  der Krainischen Industriegesellschaft in Sava ein sieben Meter  langer Transmissionsriemen gestohlen.
—  (Einbrüche.) In Vintarjevec, Gemeinde Sankt Martin bei Littai, wurden in einer der letzten Nächte drei Einbrüche verübt. Die Diebe drangen zuerst nach Aushcbuug eines eisernen Fenstergitters in die Kam-mer   eines Besitzers  ein uud entwendeten Schweinefett, Rindschmalz und geselchten Speck im Werte von 260 K. Von da gingen die Täter zu einem anderen Hanse, wo sie aus der Speisekammer Mehl uud andere   Lcbensmittel   stahlen.    Schließlich   brachen   die Diebe eineu Hühnerstall auf uud entwendeten daraus vier große Hühner und verfuchteu auch in die Mühle des Bestohlenen einzubrccheu, wurden aber verscheucht.
—   (Eruierter   Einbrecher.)    Vor  sechs  Wochen wurde nachts  ins Haus des Besitzers Karl Kern in Ober-Potol, Gemeinde Kaplja vas, eingebrochen und daraus verschiedene Frauen- und Männertleider, Bettzeug und Würste im Gesamtwerte  von 500 K. ent» wendet.  Der Täter wurde diesertage durch die Gendarmerie in Rudolfswert in der Person des Schützen nnd Zigeuners Josef Brajdic verhaftet und dann dem Militärgerichte eingeliefert.
Friedrich Zelnik im Drama „Dorian Darres Er lcbnis" heute und morgen im Central Kino im Landesthcater. Hochinteressant!
Theater, Kunst und Hiteratur.
—  („Ljnbljansti Zvo«".) Inhalt des Iuliheftes:
1.) Oton Zupaniie: Der fremde Mann. 2,) Alois Krai gher: Junge Liebe. 3.) Emil Leon: Herbst« bluten. 4.) Ianlo Glaser: Der März. 5.) Rado Murnik: Iu Veldes. 6.) Iaulo Glaser: Der Herbst. 7.) Dr. Franz Derganc: Henri Nergson. 8.) Feuilleton (mit Beiträgen von Dr. I. U. Glonar).
Der Krieg.
Hleregramms des K. k. Helegraphen. <Aorre. spondenz »Mureau».
Oesterreich - Ungarn.
Von den Kriegsschauplätzen.
Wien, 31. Juli. Amtlich wird verlautbart:
31. Juli. Östlicher Kriegsschauplatz:
Beiderseits des Casinu-Tales griff der Feind zu wiederholtenmalen mit starken Kräften an. Nördlich des Tales wurde er restlos abgeschlagen, auf den südlichen Höhen bemächtigte er sich unserer vorderen Gräben. — In der Bukowina leisteten die Rnssen auch gestern mehrfach vergeblichen Widerstand. Die verbündeten Truppen dringen tampfend östlich der Linie Iakobeny —Fuudul Moldowi —Schipulh vor. Die über Kuty hinaufrückcnden Divisionen gewannen den obersten Sereth. Zwischen dem Pruth und dem Dujestr wurde der Feind in heftigen Kämpfen aus seinen Stellungen östlich von Sniatyn uud südöstlich vou Zaleszczyli geworfen. Bei Krzywcze nördlich des Dnjestr erstürmten osmanische Regimenter in bewahr-ter Tapferkeit die feindliche Linie. Am Zbrucz erzwängen sich österreichisch-ungarische und deutsche Trnp-
pen auf 50 Kilometer Frontbreite an zahlreichen Punl-ten den Übergang auf das Ostufer. — In Wolhynien erfolgreiche Stoßtruppiunternehmen.
Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz:
Nichts Neues.
Der Chef des Generalstabes.
Wien, 31. Juli. Aus dem Kriegsprelsequartier wird gemeldet: Abwärts von Skala ist zwischen Zbrucz und Dnjcstr bis auf ein Dreieck von 12 Kilometer Breite und etwa 15 Kilometer Tiefe alles Land in unseren Händen. Unsere Truppen stehen nunmehr einen starten Tagmarsch westwärts von Czernowitz, Auch vom Süden her seht die Umfassuug der Verbündeten an. Die sich aus deu Waldkarpatheu vorringenden österreichisch-ungarischen Truppen kommen allmählich aus den schwierige» Geländeverhältnissen des Mittelgebirges in die günstigeren des Berg- und Hügellandes, was ein rascheres Fortschreiten der Operationen ermöglichen wird. In Wiznih erbeuteten wir sechs Lokomotiven und 80 hauptsächlich mit technischem Material beladene Waggons. Wenn auch der Feind in der Bukowina mit großer Zähigkeit und Hartnäckigkeit Widerstand zu leisten versucht, so ist es doch dem Heldenmut der vorstürmenden Hcereslörper gelungen, nahezu ein Drittel dieses Landes der Fremdherrschaft zu entreißen. Die kleinen Erfolge des Rumänen im Bcreczkcr Gebirge können weder den günstigen Verlauf unserer Operationen in der Bukowina hemmen, noch die Stellnngen der in Rumänien stehenden Armee gefährden.
Vcricht des italienischen Generalft«bes.
Wien, 31. Juli. Aus dem Kiiegspressequartier wird gemeldet: Italienischer Generalstabsbericht vom 31. Juli: An der ganzen Front mähige Artillerie-altionen. Im Trauignolo-Tale traf eine unserer Pa« trouillen auf eine dreifach überlegene feindliche Abteilung und fchlug sie in die Flucht, wobei sie einige Leute, darunter den kommandierenden Offizier, tötete. Diesen Morgen wurde ein feindliches Flugzeug im Luftlampfe abgeschossen und stürzte bei Poogora in Flammen gehüllt ab. — Albanien: In der Nacht auf den 30. Juli überschritten unsere Aufklärer die Vojusa östlich von Dorza, wiesen gegnerische Patrouillen zu-rück, fügten ihnen Verluste zu und erbeuteten Waffen und Kriegsmaterial.
Deutsches Reich.
Von den itriensjchauplähen.
Berlin, 31. Juli. Das Wolff-Bureau meldet: Großes Hauptquartier, 31. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Kronprinzen Nupprecht von Vayern:
In Flandern steigerte sich der Artillerielampf abends wieder zu äußerster Heftigkeit, hielt während der Nacht unvermindert au und giug heute morgens iu stärkstes Trommelfeuer über; dann setzten auf breiter Front von der Iser bis zur Lys starke feindliche Angrisse ein. Die Infanterieschlacht in Flandern hat damit begonnen.
Heeresgruppe deS Deutschen Kronprinzen:
Am Ehemin des Dames griffen die Franzosen südöstlich von Filain in drei Kilometer Breite an. Der Stoß brach an den meisten Stellen in unserer Abwehrwirlung zusammen. Zwei begrenzte Einbruchs« stellen sind noch in der Hand der Feinde.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Heercsfront des Genrralfeldmarschalls Prinzen
Leopold von Vayern: Heeresgruppe des Generalobersten v. Vöhm.Ermolli:
Angriffsfreudiger Drang nach vorwärts brachte unseren und den verbündeten Truppen in Ostgalizien und der Bukowina neue Erfolge.
Der Grenzfluß Zbrucz wurde von oberhalb Husia-tyn bis südlich Skala in einer Brette von 50 Kilometern trotz erbitterten Widerstandes an vielen Stellen von deutschen und österreichisch-ungarischen Divisionen überschritten. Auch die osmanischen Truppen hab«n ihre alte Tüchtigkeit erneut bewiesen. Wie sie anfangs Juli in zäher Standhaftigleit den Massenangriffen der Russen uuerschüttert trotzten und bann in raschem Siegeslauf den Feind von der Zlota Lipa bis über dcn nördlichen Sl7eth zurückwarfen, wo er sich stellte, so nahinen sie gestern in tampffrohem Draufgehen die hartnäckig verteidigte Stellung bei Niwra am Zbrucz. Zwischen Dnjestr und Pruth erkämpften sich die verbündeten Truppen in Richtung auf Ezernowitz die Orte Wercnczanta und Sniatyn.
Laibacher Zeitung Nr. 174_____________________________1108    ___________________________________1. August 1917
Frmrt des Generalobersten Erzherzog Josef:
In kraftvollem Ansturm durchbrachen deutsche Jäger die russischen Nachhutstellungen bei Wiznitz. Der Feind wurde dadurch zum Räumen der Ezeremusz-Linie gezwungen und ging nach Osten zurück. Auch in den Waldtarpathen am Oberlauf des südlichen Sereth sowie beiderseits von Moldawa und Suczawa gewannen wir im Angriff ostwärts Gelände. Unter dem Drucke dieser Erfjckge gaben die Russen im Mestecanesci« Abschnitt lyre vorderen Stellungen auf. Am Bereczker Gebirge setzte der Gegner seine Angriffe fort. Fünfmal griff er im Lanfe des Tages am Mgr. Casinului an, ohne einen Erfolg zu erzielen. Weiter südlich wurde eines unserer Regimenter durch starten feindlichen Stoß in eine weiter westlich gelegene Hühenstellung zurückgedrückt.
Vei der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen und an der mazedonischen Front ist die Lage unverändert.
Der Erste Generalquartiermeister: v. Luden dorff.
Berlin, 31. Juli. Das Wolff-Bureau meldet: Nach dem katastrophalen Zusammenbruch der ostgalizischen Front setzten die Russen in den letzten Tagen alles daran, die Höhenstellungen östlich des Grenzflusses Zbrucz zu halten und von dem Städtchen Skala am Zbrucz einen Riegel in südwestlicher Richtung bis in die Gegend von Kirlibaba zu ziehen. Jetzt ist dieser Widerstand, der eine Zeit lang den Vormarsch der Verbündeten zu verzögern schien, in der Hauptsache gebrochen. Deutsche und österreichisch-ungarische Korps haben den Pruth in breiter Front überschritten und rücken nach Osten vor. In dem Flußwinlel zwischen Zbrucz und Dnjestr haben Osmanen die Russen ge» worsen. Was hier noch an russischen Kräften steht, sucht eilig den Übergang über einen der beiden Flüsse, um nicht in dem sich verengenden Winkel zwischen Zbrucz und Dnjestr abgeschnitten zu werde». Zwischen Dnjestr und Pruth suchen die Russen sich noch zu halten, um den Abzug aus der Stadt Ezernowitz zu decken. Trotz der von ihnen hier rücksichtslos eingesetzten Massen mußten sie jedoch die Orte Werenscanta und Sniatyn aufgeben. Sie wnrden in die Linie Germatowta-Filipkowce zurückgedrängt. Der russische Widerstand nördlich des Pruth ist aber durch den Zusammenbrnch der Czeremosz-Linie gefährdet. Hier erreichten die verbündeten Truppen die Linie Lnkawetz-Ezartorya. Das breite Fluhtal bot den Russen eine ideale Verteidigungsfront.
Sie setzten alles daran, diese starke Flußlinie zu halten, denn östlich von den Czeremosz-Höhen fließen alle Flußlüufe nach Südosten und öffnen in ihren Tälern den Nachdringenden breite Wege. Hicdurch wird die südöstliche Flanke von Czernowitz immer stärker bedroht, um so mehr, als auch weiter südlich in den Karpathentälern der Vormarsch unaufhaltsam weitergeht. Im Sereth-, Suczawa- und Moldawa-Tal sind die Kolonnen der Verbündeten im Fortschreiten.
Berlin, 31. Juli. Das Wolff-Bureau meldet: An der flandrischen Front ist am 31. Juli früh die Infanterieschlacht entbrannt. Nachdem das englische Artilleriefeuer die ganze Nacht vom 3tt. zum 31. Juli mit äußerster Heftigkeit angehalten hatte, ging es um 5 Uhr vormittags zwischen Steenstrate und Lys zum stärksten Trommelfeuer über. Um 6 Uhr 30 Minuten brach die englische Infanterie auf der ganzen Front in starken Massen vor. Die Schlacht ist voll entbrannt.
An der Aisne-Front  führten  neue Angriffe  am
30.  Juli  zu  weiteren  vergeblichen  schweren  Opfern der dezimierten französischen Infanterie. Die Franzosen versteigen sich zu der verblüffenden Behauptung, daß der Chemin des Dames ein zweites Verdun geworden sei. Die deutschen Gegenangriffe hatten lediglich den Zweck,  einzelne wichtige Gcländepunktc,  die in den ersten Angriffstagen verloren gegangen waren, zurückzuerobern.    In  wie hohem Maße  dieser Zweck erreicht wurde,   beweist nichts besser als die offizielle französische Auslassung,   die die Frühjahrsschlacht an der Aisne ein zweites Verdun nennt.
Auch die Angaben über die deutschen Verluste werden kaum Eindruck machen, da den 7i deutschen Divisionen, welche der französische Funlspruch als an d« Aisue und in der Champagne eingesetzt anführt. 120 französische Divisionseinheiten gegenüberstehen, welche in den schauerlich blutigen französischen April-und Mai-Angriffen größtenteils völlig zusammengeschossen wurden.
Berlin,   31. Juli.  Das  Wolff«Bureau  meldet:
31.  Juli abends:
Der heute in Flandern auf 25 Kilometer breiter Front beiderseits von ?)vern vorbrechende erste An« stürm des englischen Heeres ist abgeschlagen. Nach wechselvollen,   erbitterten Großlämpfen  hat  der  mit
überlegenen Kräften tiefgegliedert angreifende Feind sich mit dem Besitze von Trichterstellungen in unserer Abwchrzone begnügen müssen. — Am Ehemin des Dames brachte uns kraftvoller Angriff wichtige Höhenstellungen bei Eerny und über 14N0 Franzosen a<» Gefangene. — Im Osten weitere Kampferfolgc anf beiden Seiten des Dnjester und des Pruth sowie in den Waldkarpathen.  _________
Der See- und der Lmttrieg.
Gin englischer 11.W0 Tonnen-Krcnzer versenkt.
Berlin, 30. Inli. Das Wolff.Bureau meldtt: Am 26. Inli versenkte eines unserer Unterseeboote, Kommandant Kapitänleutnant Steinbrinck, im Englischen Kanal einen großen, von Zerstörern gesicherten englischen Kreuzer mit vier Schornsteinen, der „Dm-dem"«Klasse (l i.l 50 Tonnen) angehörend, durch Torpedoschuß. Der Chef des Admiralstabcs der Marine.
London, 31. Juli. Die Admiralität meldet: Das englische Kriegsschiff „Ariadne" ist torpediert worden und ist gesnnlen. Alle Offiziere und Mannschaften wurden gerettet, außer 38 Maun, die infolge der Explosion getötet wurden.
Die Schiffsverluste der Feinde.
Berlin, 31. Juli. Das Wolff-Vureau meldet: Mit der Versenkung eines Kreuzers der „Diadem"-Klasse belaufen sich die gesamten Kriegsschiffsoerlnste der Entente auf 265 Einheiten mit einer Gesamttonnage von 938.015 Tonnen. Davon entfallen allein auf Eng« land 166 Einheiten mit 669.290 Tonnen. Im dritten Kriegsjahr hat die deutsche Flotte lein einziges größeres Schiff als Verlust zu beklagen. Dagegen beläuft sich der Verlust der Entente im dritten Kriegsjahre auf nicht weniger als 19 größere Schiffe, nämlich acht Schlachtschiffe, zwei Panzerkreuzer, einen geschützten Kreuzer und acht kleine Kn".^^ — Die gesamten Kriegsschisfsverluste der Entente sind etwa 28.000 Tonnen größer, als der Bestand der amerikanischen Kriegsflotte zu Beginn des Krieges war, oder nur 2^.000 Tonnen geringer, als der Tunncngehalt der Kriegsflotte Japans und Italiens zusammen bei Ausbruch des Krieges betrug.
Nenc U-Bootcrfolgc.
Berlin, 31. Juli. Das Wolff-Vureau meldet: Neue Unlerseebootcrfolge im Englischen Kanal und Atlantischen Ozean: 22.500 Bruttoregistertonnen.
Ein englischer Schleppdampfer in die Luft geflogen.
Bern, 30. Juli. „Le Nouvellistc de Lyon" meldet aus Las Palmas: Der englische Schleppdampfer „Fanda" ist in die Luft geflogen. Zwei Matrosen wurden getötet.
Ein neuer Flugzcugtyp.
London, 30. Juli. (Reuter-Bureau.) In einem Artikel der Zeitschrift „Land and Water" wird mitgeteilt, daß ein Flugzeugtyp fertig sei, der geeignet sei, den Krieg bis in das Innere Deutschlands zu tragen. Das Flugzeug vermag eine Last von mehreren Tonnen zu tragen und kann ebenso gut eine Bemannung von 25 als drei Mann an Bord haben.
England
Lloyd George iibcr die Kricgsloge.
London, 30. Juli. (Reuter.) Lloyd George machte gesteru im Gespräche mit einem Parlamentsjournalisten einige kurze Angaben über die Kriegslage. Er sagte: Ich bin soeben von Paris zurückgekehrt. Ich freue mich, sagen zu können, daß die Stimmung in Frankreich besser ist, als ich sie je kannte. Das ist sehr bemerkenswert am Ende des dritten Kriegsjahrcs, das firr Frankreich zum großen Teile mehr bedeutet als für uns, weil die Franzosen schrecklich gelitten haben und der Feind noch immer in ihrem Lande ist. Ein Gefühl der Entmutigung mag sich infolge des großen Zusanunenbruches der russischen Armee eingestellt haben, aber die französische Stimmung ist so mntig und entschlossen, wie ich sie je kennen lernte. Wenn Frankreich und wir selbst jetzt zusammenhalten, werden wir imstande sein, unsere russischen Sorgen zu überwinden. Wir erhielten die Bestätigung, daß Rußland sich wieder erholen und furchtbarer denn je werden wird.
Rußland.
Die Kabinettskrise.
Lugano, 31. Juli. Eine Petersburger Meldung der „Agenzia Stefani" gibt die Bedingungen, welche
die Kadettenpartei für ihren Eintritt in das Kabinett stellte, folgendermaßen an: 1. Krieg bis znm Ende im Einvernahmen mit den Verbündeten; 2. Bestätigung aller AKtommen und Einvernehmen mit den gegen die Zentralmächte kriegführenden Mächten; 3. klare und genaue Formulierung der inneren Politik; 4. Verweisung der Lösung aller sozialen Probleme an die Konstituante; 5. äußerster .Nampf gegen die Anarchie; 6. Nationale Lösung der Finanzfrageu. Mailand, 30. Juli. „Corriere 'delta Sera" meldet unter dem 29. d. aus Petersburg: Gestern nacht fand eine lauge Sitzung des Ministerrates statt, um die allgemeine Gestaltung des Kabinettes und dessen Attionsmöglichteit zu prüfen. Die Minister gaben Kercnskij die Verfügung über ihre Portefeuilles frei, damit er die Ämter ncn verteile und angesehene Vertreter der Bürgerschaft und besonders der Kadettcn-partci ms Kabinett berufe. Die Kadcttenpartei kann heute gewissermaßen von neuem als Herr der Lagc angesehen werden, denn die sozialistischen Führer anerkennen in ihren Verhandlungen, daß sie ohne die Kadettenpariei nicht regieren können. Die Kadetten-Partei beschloß, offiziell an der Regierung teilzunehmen. Anscheinend follen den Kadetten die Hauptposten vorbehalten werden. Gegebenenfalls würde also Minister^, des Äußern Tcreskento zmücktreten. Die Regierung beschloß, die Bürgermiliz in Petersbnrg, Moskau, Kijeu und Odessa wieder herznstellen und ihr militärischen Charakter zu geben.
Tagesueuigleiten.
—   (Als Michaelis noch in Sekunda war.) Aus
der Iugeud des neuen Reichtanzlers wird der „Ger mania" von einem seiner früheren Klaffentameraden unter Anderem folgendes mitgeteilt: Es kann in der Sekunda gewesen sein, da hielt uns der Latcinlehrer zum soundsovielten Male die Vorteile der Reifeprüfung vor Augen. Zuletzt wandte er sich an Georg Michaelis, dcssen Unaufmerksamkeit ihm vorher Aulas; zum Tadel gegeben hatte, mit besonderer Eindringlichkeit: „Wer das Abiturinm macht, dem steht die ganze Wclt offen, der kann alles werden, sogar Minister, auch Reich lanzler kann er werden, was bei Ihnen - Michaelis — freilich nicht der Fall sein wird."
—  (Der berühmteste Markcusammlcr der Welt) In Lausanne starb  Philippe  La  Renotie're-Ferrari, Sohn des verstorbenen Marquis Ferrari, Herzogs von Ealliera   (die   Gattin   dcs   Herzogs   war,   nedenbci bemerkt, Eigentümerin des prächtigen Pariser Palastes, in dcm die österreichisch-ungarische Botschaft residierte). Philippe La Rcnotiere-Fcrrari ^mr sj,^ ^n S,)^^-ling:  er hatte auf deu größten Teil der sehr großen väterlichen Hinterlassenschaft verzichtet, erlernte nahczn alle Sprachen, wurde aus Liebhaberei Hochschullehrer und verbarg seinen wahren unter einem angenommenen Namen.   Er war der berühmteste Martensämmler der ganzen Welt, der Mann, dem die seltensten „Stücke" zu allererst znm Kauf vorgelegl wurden: man nannte deshalb besonders seltene, einzigartige Briefmarken in Sammellrcisen nicht ohne Wih „Fcrraritätcn".
—   (Was  macht Ador?) Der nenc schweizerische Bundesrat Ador,  den, die Lcitnng des Auswärtigen zugeteilt worden ist, beschäftigt sich gegenwärtig damit, die Fäden des Falles Hoffmann-Grimm zn entwirren. Aus diesem Anlaß hat man in der Schweiz, wie ein Leser der „Franks. Ztg." aus Basel mitteilt, ein hübsches Frage- und Antwortsftiel erfunden. Frage: Was macht Ador? Antwort: Er studiert „Hoffmauns Erzählungen" und „Grimms Märchen"!
Vercinlwortlicher Redakteur:   Anton Funtel.
Mit 1, August 1»l?
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Üaibacker Teilung.
Die Prä«« m era ti nu s  Bed in q u n ^ < n dlkiblii i«> verändert und bütra^cu:
inil pc>sluelstnt>uttg.-                 für Kaibach. abgeholt:
<Mzjlchriu . . :w k - :. gn.lzi.ihrig . . 2i k - l» halbjährig . . 55 » — » halbjährig . . >» . » uu'rti'ljähnu 7 » 50 » viertchäyrist . 5 » 5N , monatlich. . ,    H   » »<» v     monatlich. . ,    l   » »n »
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Jg. o. Kleinmaler K Fed. Kamberg.
üllibachcr Zeitung Nt. 174_____________________________1109_____________________________________I. August 1917
Amtsblatt.
!S68 5-3                                  Z. 333.
Kundmachung.
Au der l. t. Staatsgcwcrbcschulc in Lai-
Vach wird der Unterricht,m loulmenden vchul» Zähre 1917/18 in folgenden Abteilungen auf. genommen werden:
I.  Höhere Gewerbeschule, und zwar:
2) Höhere lycwcrbeschulc baugcwrrblichcr Nichtung (Baufnchschulc). Zw>ck: Heranbil« dung von Vanmcistern. von Beamten bausch-nischer Kanzleien und ösfctttlichcr Äauämtcr usw, Studiendauer: 4'/, Jahre d) Höhere Gewerbe» schule mechanisch-technischer Richtung. Zweck: Heranbildung technischer Peamlen und ^,^ilcr in den verschiedenen Zweigen der Maschinen-industrie. Studiendauer: 4 Jahre.
Aufnahmsbedina.mla.en für die höhere Ge> wcrbeschule.- 1.) Erreichung des 14. Lebens» jahrr«? ini Aufnahmsjahre; 2.) die Äbsolvicruug der IV. Klasse c,ner Mittelschule (die Now, ..nicht ^müssend" in einer Fremdsprache zahlen nicht, wenn die Noten in den übrigen Pflicht« Ichrgegenständen durchschnittlich „gut" sind) oder die Absolvierung der III. Klasse einer Bürgerschule oder der lchtcn Klasse einer acht llassilien Vollsichule mit durchwegs befriedigen» dem Erfolge; 3.) die Mlcgung riner Aufnahms» Prüfung uus Unterrichtssprache, Arithmetik, Geo-metric. Natnrlehre und allenfalls auch aus Zeichnen.
Die Absolventen der boheren Gewerbe' schulen genießen das Recht des Einjährig/Frei-willigenbicnstes.
II.  Fachschule für Holz« und Vtein-
vildhauerei. Zweck: Gewcrbcmaszige. den modernen Anforderuna.cn entsprechende AusbiL si^'." '" ^^ Bildhauerei mit vesondercr Berück-^,'^'"3 ^^ kirchlichen Dichtung. Studien-A'.'6 Jahre. Aufnahmsbedingungen: Ein ^ . ",°n 14 Jahren, die Erfüllung der Volks-schulpslicht, körperliche Eignung.
III. vfsener Ieichen« und Modellier« saal.
Die unter I bis III angeführten Abteilungen find auch weiblichen Vesuchern zugänglich.
IV.   Krauengewerbeschule.    Zweck:
Praktische Ausbildung von Mädchen und Frauen im Gewerbe der Wrißnäherci, Kleidermachcrei, Stickerei usw. Vermittlung einer entsprechenden allgemeinen und hauswirtschaftlichcn Bilt,uug. Studiendauer: 8. eventuell 3 Jahre. Aufnahms» bedingungen: Ein Alter von 14 Iahrm, die Erfülluug der Vollsschulpflicht.
Die übrigen Abteilungen der Anstalt: Aauhandwcrterschule. Wl-rlmeisterschulc für mechanisch.tcchnische Gewerbe. Wcrlmcisterschulc für Elektrotechnik. Mcistclschule für Änu- uud Möbeltischlerei, Speziallnrse bleiben auch. im lvmmenden Schuljahr geschlossen.
Gebühren: An allen M'teillmgen eine Auf> nahmstaxe von 2 X uud ein Schulgeld vou b K per Semester.
Das Schuljahr 1917/18 beginnt
Montag den 17. September. Die Aufnahme neuer Schüler findet am 14. und 15. Geptember
vor» und nachmittags statt. Die in Höhcrc Klassen aufsteigenden Schüler der Anstalt haben sich am 15,. September nachmittags zu melden.
Die Einschreibungen in den Offenen Zeichen-saal elfolgcn Sonntag den W. September vormittags.
Nähere Auski'mfte, Programme usw. sind bei der gefertigten Direktion erhältlich.
«aibach, 10. Juli 1917. Direktion der k. k. Staatsgcwcrbcschule.
2004                       Cg I 146/16/4
Oklic.
Zoper Antona Turk, delavca, in Ivano Turk, ujegovo ženo, oba v Ame-riki, 8e je podala pri c. kr. deželni sodniji v Ljubljani po Mariji Mlakar, posestnici v Ložn, ozir. dr. Peganu, odvetniku v Ljubljani, tožba zaradi 2830 K.
Prvi narok je doloÈen na 9. avgusta 19 17, dopoldne ob pol 10. uri, tusodno, soba št. 123.
V  obrambo pravic tožencev  skrb-nikom postavljoni gospod dr. Tominšek, odvetnik v Ljubljani, jih bo zastopal, dokler se ali ne oglasita pri soduiji ali ne imenujeta pooblašèenca.
C. kr. deželna sodnija v Ljubljani, odd. I., dne 26. julija 1917.
1908      Firm. 528, Geii. IV 261/10
Razglas.
V  zadruznem  registru  se  je vpi-sala dne 14. julija 1917 pri zadrugi :
Hranilnica in posojilnica na Trati,
registrirana zadruga z neomejeno zavezo,
naslednja preraemba:
Na obènem zboru dne 24. junija 1917 se je sklenila sprememba § 28., izbris besedila § 42., uvrstitev bese-dila § 43. pod § 42. in izbris brez-predraetnega §  43. zadružnih pravil.
Dan, ura, kraj in dnevni red obè-nega zbora razglasiti je vsaj 8 dni prej po naznanilu, nabitera v uradnici.
C. kr. deželno kot trgovsko sodišèe v Ljubljani, odd. III., dne 13. julija 1917.
1962         Firm. 533, Gen. I 79/33
Razglas.
V  zadruznem registru se je vpi-sala dne 14. julija 1917 pri zadrugi:
Hranilnica in posojilnica v Stari Loki,
registrirana zadruga z neomejeno zavozo,
naslednja prememba:
Na obènom zboru dne 24. junija 1917 se je sklenila premeraba za-družnih pravil; v § 28. se je spre-menil drugi odstavek in zadnji èrtal. Èrtalo se je tudi besedilo § 42. in pod ta § uvrstilo besedilo § 43. ter èrtal ta § v pravilih.
Dan, ura, kraj in dnevni red obÈ-nega zbora je razglauiti veaj 8 dni prej po naznanilu v uradnici.
C. kr. deželno kot trgovsko sodišÈe v Ljubljani/odd. III., dne 13. julija 1917.
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Gilbert, In der Nacht ... ® Ja, wenn das der Petrus wüßte ®
Mädchen   sind   wie   die   Engelein   ®   Puppchen, du   bist mein
Augenstern ©  Das haben die Mädchen so gerne -E) Liebliche
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i      chen, laß uns tanzen ... © Kollo, Pauline geht tanzen ¦& Petri-
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