MMcher ^)i' ^i^t^ Pränumerationsprei«: Im Lomptoii «anzj. ^l. <.)^l st. i'. halbj. fi. 5 5«. Mi die .^usilllung in« Hau« ' haldi. 50 lr. Mil der Post sta,i,j. fl. 15, halbj. 7 b<». Freitag, 17. Oktober. Infer tion«gtbür: Kür Nein« In<«atl bi« »« ^ «^/^ « Zeilen «5 lr.. glotze« p« Zeile « lr.; bei öfteren 1 N /^ W>eb«holun»en per Zeile » li, H. V > v. Nichtailitlicher Theil. Das Präsidium des neuen Abgeordnetenhauses. Nahezu mit Stimmcinhclligkeit hat das neue Abgeordnetenhaus in seiner Sitzung vom 14. d. M. sein MMrdientcs Mitglied Grafen Coronini auf den Prä-Iloentenstnhl berufcu. Obwohl das neue Parlament uu dcn für diesen ebenso wichtigen als schwierigen W«n befähigten Persönlichkeiten durchaus keinen Mangel ausweist, bietet doch die Wahl des Grafen vwiiiili eine ganz besondere Gewähr, ciuc unanzwcifcl-^ Bürgschaft fur ein friedliches Walten der Prä->l"algewalt. Abgesehen davon, dass Graf Eoronini "ne der sympathischesten Persönlichkeiten des Abgeord -""Mhanses, der liebenswürdigste und feingcbi'ldetstc Kavalier und dnrch nnd dnrch ein Gentleman ist, hat >lu) derselbe sowohl iin Parlaiucutc wie auch in der Delegation als ein nngemein reich begabter, tüchtiger »Parlamentarier, als ein wahrhaft freisinniger Politiker Und wahrer österreichischer Patriot erwiesen. Der neue Präsident, Franz Graf E oroul ni - Eru n« ^erg, wurde am 18. November 18^3 als der Sohn des heute «5 Jahre alten Felozeugmeistcrs und ehe-lnaligeu Erzlehers Sr. Majestät des Kaisers, Grafcu Johann Euroulni, geboreli. Nachdem er in Wien die PlMojoftyle absolviert und durch ein Jahr im Pri« vatnnlerrichte juridische Studien betrieben hatte, trat er un Jahre 1850 ui die Annee, der er bis 1807 angehörte, in welchem Jahre er gls t. t. Oberst den Mllnärstand verließ. Als Officicr machte er die Kriege von 1850 und 1800 mtt. In ersterem war er anfänglich beim Heere in Italien, wurde jedoch Nter dem Geueralstabe jener Eavall>>ric-Ablheilnng zugewiesen, welche in Äöhmeu aufgestellt wurde. Im Mre 1800 tämpfte lr m der Nordarmee. Als Oberst-.^teuant des 2. Dragunerregiments machte er auch >e Schlacht von Königgrätz mlt, wo er, als der Oberst !,Mer verwundet wurde, das Reglineutscommando "bernahm. Es gelang ihm, fein Regiment in ziemlich ^Nl Zustande znrückzubnngcu, wofür ihm die Aller-^We Aucrtennuug des Kaijels ausgedrückt wurde. .,,"ch diesem Kriege verließ Graf Eoronmi die mili» NN ^ Laufbahn uud gillg nach Görz, wo er ge-^ Mrniaßen von der Plte auf eine Carriere der öffent-mei? ^ertraucnsümter begann. Er wurde Bürger-ck,^ ^"" ^- ^^", dann Präsident der Laudwirt-S^^lellschaft. Im Jahre 1870 wurde er von der uot O^ j^ ^^ Landtag gewählt. Seine allge- t)^ ^Beliebtheit zeigte sich schon bei dieser Wahl der !, ^'"" lu^^ "lN' bcr italienische, sondern auch ^ Navische Theil der Bevölkerung gab ihm seine unne. Se. Majestät der Kaiser ernannte ihn so- gleich nach dieser Wahl zum Landeshauptmann von Görz, eine Ehrenstcllc, welche Graf Coronini bis zum Jahre 1878 fortgesetzt innehatte. Das Reichsraths, mandat trng ihm schon 1870 der Görzcr Landtag an, Graf Eoronini schlug es jedoch persönlicher Verhältnisse wegen damals aus. Eiu Jahr später trat der Laudtag abermals mit seinem Anerbieten an ihn heran, wonach Graf Coronini die Wahl annahm. Er gehört seitdem dem Rcichsralhe ununterbrochen bis heute als cm bei allen Parteien hochgeachtetes und angesehenes Mitglied an. Anfangs schloss er sich keinem der lie-stehenden Clubs an, stimmte jedoch stcls mit der Ver-fasfungspartci. Als der direct gewählte Rcichsrath zusammentrat, schloss sich Graf Eoronini dem Club der Linken an, in welchem er als Obmann-Stellvertreter fnngicrte. Er verblieb in diesem Elnb, bis die bekannten Vorgänge vor Berathuug des zweiten Ausgleichs ihn mit zahlreichen anderen hervorragenden Abgeordneten zum Uebertritt in den Fortschrittsclub veranlassten. Diesem Elub stand er zeitweise als Obmann vor und verließ ihn erst, als seine abweichende Anschauuug in der bosnischen Frage es ihm unmöglich »lachte, mit seinen bisherigen Clubgeuosfeu zu stimmen. Seit dem Jahre 1872 gehört Graf Eoronim auch der Delegation und deren Buogctcominissiou au, in welcher er das Referat über den Ceutral-Rechnungsabschlnss führte. Iu d?r chlcn ^eiston betlndete cr das Amt des Präsiocuten. Graf Coroninl hat sich nicht nnr als tapferer Soldat, als em geilunungstreues Mitglied im Rcichsrathc erwiesen, er hat sich auch als Schriftsteller dlc Sporen erworben. Eine Studie aus seiner Feder iu der „Oesterrelchischeu Revue" über die Natioualitätenfrage machte gerechtes Aussehen, und sein Auch über Aquileja — die einst so große und reiche Stadt, die heute nur mehr e,l» kleines Fischeldorf ist — legt Zeugnis davon ab, wie lnnlg Graf Eoronini auch deu historischen und Kunststudlen anhängt. — " '^ .Der zum ersten Vi ccpräsid cnten gewählte gallzische Abgeordnete Dr. Franz Smolka 1st en.c uu parlamentarischen Leben vielbetannte Persönlichkeit Er ist un Jahre 1810 zu Kalusz m Gallzicu geboren wldmcte sich den juridischen Sludieu und wurde schon im Jahre 1840 zum Advocaten in Leinberg ernannt. Bald darauf kam cr wegen politischer Agitation iu gerichtliche Untcrsuchuug, die vier Jahre dauerte uud mit sciuer Verurlhelluug zum Tode wegen des Verbrechens des Hochverralhs endigte. Er wurde be-guadigt, verlor aber vorläufig seme Aovocalur und deu Ductorgrad. 1848 stellte er sich an die Spitze der politischen Bewegung in Galizicn nnd gelangte infolge dessen in den constituiereuden Reichstag, wo er zuerst zum Viccpräsidcnten und am 12. Oktober 1848 zum Präsidenten gewählt wurde. Nach Auflösung des Krem- sierer Reichstages kehrte Smolka nach Lemberg zurück und widmete sich wieder der Aduocatur. Bei Wiederbeginn der constitutionellen Aera im Jahre 1801 nahm er sofort abermals am politischen Leben theil, dem er seither mit geringen Unterbrechungen angehört. Dr. Smolka vertritt gegenwärtig die Stadt Lemberg. Freiherr Hermann v. Gö'del-Lannoy — der zweite Viceprä sident, — Finanzprocurator in Wien, ist zu Marburg a. d. Dräu am 7. April 1820 geboren. Nach Absoloierung der juridischen Studien trat cr 1841 bei der k. k. Kammerprocuratur in den Staatsdienst, kam dann nach Dülmazien uud Trieft und übernahm 1846 die Leitung des Bezirksgerichtes in Capodistria. Im Jahre 1851 wurde er zum Obersten Gerichs» uud Eassationshof als Srcretär einberufen. Ein Jahr später trat cr als Rath bei der Finanzprocui-atur in Trieft ein, wurde nach Pest versetzt, 1854 zum Obcrfinanzrath und Procurator in Prcssburg el nannt und von dl^rt als Hosrath und Fi-nanzprocurator nach Veucdlg berufen. Ale lombardo-venetianischer Finanzprocurator wurde er dem Haupt« quartier des Erzherzogs Albrecht zugetheilt und machte als Eivilcommissär en cuol und Armee-Intendant den Fcldzng im Jahre 1800 mit. Baron Gödel-Lannoy wnrdc sodann zum Finanzprocurator in Wien ernannt, war 1873 Mitglied der Weltausstelluugscommission und 1878 Mitglied der Eommlssion für die Pariser Ausstellung. Iu der bosuischen Commission vertritt er gegenwärtig die östlrieichische Regierung. Für seine manigfachcn Verdienste um den Staat wurde er wiederholt durch Olden ausgezeichnet. Baron Göoel-Lannoy wurde vom Landwuhlbezirke Marburg in das Abgeordnetenhaus gewählt, dem er zum erstenmale angehört. Oestcrreichischcr Neichsrath. 4. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 15. Oktober. Präsideut: Gras Eoronini. Am Ministertische: Graf Taaffc, Graf Fallcnhayn, Freiherr v. Horst, Baron Koib-Weideuhcim, Dr. v. Stremayr, Dr. Pra« z"at, Dr. Ziemialtowsll, Sectionschef v. Ehertek. Es liegen Zuschriften vor betreffs der Neuwahl der Staatsschuloen-Eoutrollscomnnssion und eiueii Mitgliedes des Slaatsgerichtshofes. Regierungsvorlagen, betreffend die Verwaltung Bosniens und der Herzegowina, betreffend die Verlängerung des Wchrgesctzrs bis zum Schlüsse des Jahres l88>) und die Feststellung dei Recruten-coutigenls, sowie die Bewilligung zur Aushebung desselben sür das Jahr l880, schließlich betreffend die Dotatiou zur Erhaltung des Hofstaates werden im Hause eingebracht. Jeuill'eton. Aon ^^ ü^ Liebe vermag. ' llci nach dl'm Eilsilischrn brardeitet von Vd. Wagner (Verfasser der „Alcxa"). ^.. 1. Capitel. ^'" verhängnisvoller Entschlnss. Vibii^" Graf von Saint Berry saß allein in der l'cht de ,'""es Palastes, beschäftigt mit der Dnrch. ein si,^,.'liUi soeben gebrachten Postsachen. Er war herkM. ^"' Edelinann nach der alten Schule, von Und sti?^' huher Gestalt und gebietendem Blick, ernst Pacu f., "^ grauem Kopf- und Barthaar uud einem I'cheln W^'t-' durchbohrender Augen von uugewu'hu- ^es^.?"rir h^te ihu mit einem despotischen Willen ^ nick/ ' ^'"e fürchteten ihn. Nicmand liebte ihn, ""er ^1 """I" s"" cigcller, einziger Sohn. Wenn von G s ?' ^lteu und harten Aeußern noch em Fimke ^ille «>)ls ." und Zartheit glimmte, hatte doch niemand Mung von dieser Thatsache. ,, ^, ^ heit j",,,,'"^'Ne Wesen, welches ihn seit seiner Kmd-seit v '"^^'llebt hatte - - seiil Weib, - war schon "nd ib,' ^"^"'u todt. Sie war sein Abgott gewesen 5" Nentte" '" '^2te in seiner Gegenwart niemand Warf is.,"^'^^ einen Brief nach dem anderen und "" nach flüchtiger Durchsicht beiseite. Einen der Briefe hielt er jedoch länger in seiner Hand. Seine buschigen Angenbrauen zogen sich dichter zusammen, seine Augen starrten mit dem Ausdruck des Zorues auf deu Brief uud feiu Geficht wurde dunkelroth vor Aerger. Er berührte die Silberglocke, die neben ihm auf dem Tifche stand, uud ciu Diener in Livree trat geräuschlos ein. „Sage Lord Osrar. dass ich seine Gegenwart suglelch begehre!" befahl der Graf, ohne auszusehen. Der Dieuer zog sich zurück. Der Brief war noch in des Grafen Hand, und dieser starrte noch mit finsterer Miene auf die Buch. stabeil, als sein einziger Sohn uud Erbe, Lord Oscar, ius Zimmer trat. Der junge Manu. etwa zweiundzwanzig Jahre alt, war anffallend schön. Sein Gesicht war' von fast weiblicher Zartheit, dem nur der feine Schnurrbart eiu etwas männliches Aussehen verlieh. In seinen Bewcgnngen bedächtig und graziös, iu seinem Benehmen äußerst liebenswürdig, war seine Erscheinuug eine solche, dass cr ciu Liebling dcr Gesellschaft war. Er hatte nichts von der Eharakterfcstigleit seines Vaters geerbt, nichts von dem strengen, despotischen Willen des alten Grafen, nichts von der stolzen, unausstehlich hochmüthigen Natur, die jcucu zum Schrecken semer Untergebenen machte. — Er war sanft, leicht zu beeinflusseu und waukelmüthig, aber auch zu guten und selbst heroischen Thaten fähig unter entfprcchcndru Einflüssen; cr war freigebig bis zur Verschwendung,! — kurz, ein Mann mit manchen Tugenden und ebenso vielen Fehlern. Er machte seinem Vater vielen und großen Ver-drnss, dessen einzige Hofsnunss in Bezug auf ihn war, dass eine glänzende Heirat ihn befsern möchte. „Ich habe eben gefrühstückt." sprach Lord Oscar mit saufter uud weicher Stimme. „Du stehst immer so fiüh auf, Vater. Ist ein Brief für mich angekommen ?" „Nein," antwortete dcr Graf in fast rauhem Tone. „Aber ich habe wieder eine»» Brief bekommen, welcher ein ganzes Register von drinen leichtsinnigen Streichen enthält: Geld infolge einer Wette verloren, Wechsel ausgestellt, und was das Schlimmste ist, Geld auf de,ue einstige Erbschaft erhoben. Du rechnest früh anf meinen Tod, wie es scheint." Der junge Manu schic» erschrocken. «Wer hat dir all' diesen Unstun geschrieben /" fragte cr zögerud. , , <« . . ,.Meiu Auwalt. Ich h°be so viele Är.efe em. Psaugrn uud so viel von deinem wilden, verschwenden- NcH nmaen Oeldleihen mit der Vertröstung auf memen To?? auf deine' spätere Erbschaft, Spiel, Wetten und Schwelgerei, — das smd du Früchte deines 2048 Abg. Hevera und Genossen beantragen die Wahl eines aus 15 Mitgliedern bestehenden Ausschusses, welcher dem Hause Vorschläge über dringende, den Spar- und Vorschusskassen zu gewährende Erleichterungen machen soll. Das Rinderpestgesetz wird in erster Lesung einem aus dem ganzen Hause zu wählenden Ausschusse von 24 Mitgliedern zugewiesen. Abg. Lienbacher beantragt, die Wahl des Adress-. des Petitions- und des Legilimationsansschusses mit Namensaufruf vorzunehmen. (Angenommen.) Es folgt die Wahl des Adressausschusses. Iil denselben wurden gewählt: Graf Hohenwart, Gio-vanelli, Klaic, Fürst Liechtenstein, Schneid, Dr. Rieger, Graf Heinrich Clam-Martinitz, Dr. Schrom, Dr. Zeithammer, Gudenau. Grocholski, Dunajewski, Czarto» rysti, Smarzewski. Eusebius Czerkawski. Dr. Kopp. Dr. Sturm, Eduard Sueß, Tomaszczuk, Demel, Rechbauer, Weeber, Scharschmid, Dr. Herbst. Die Stimmzettel für den Legitimations- und den Petitionsausschuss werden abgegeben. Das Scrutinium über diese beiden Ausschusswahlen findet erst nach der Sitzung statt. Dr. Promber und Genossen beantragen die Erlassung einer Dienstespragmatik für Staatsbeamte und Diener. Abg. Microszowski und Genossen interpellieren über die zur Linderung des Nothstandes in Ga-lizien, wo infolge der Misserntc eine Hnngersnoth drohe, von der Regierung beabsichtigten Maßregeln. Nächste Sitzuug Freitag, 17. Oktober. Das ungarische Staatsbürgerrecht. In der letzten Sitzung des ungarischen Abgeordnetenhauses hat der Ministerpräsident den Entwurf eines Gesetzes über die Erwerbung und den Verlust des ungarischen Staatsbürgerrechtes eingereicht. Die wesentlichsten Bestimmungen dieses Gesetzentwurfes, welcher 48 Paragraphe enthält, lauten: „Das ungarische Staatsbürgerrecht ist auf dem ganzen Gebiete der heiligen ungarischen Krone eines u»d dasselbe. Es wird durch Geburt, durch Legitimierung und durch die Indigenatsertheilung erworben. Legitime Kinder erhalten das Staatsbürgerrecht ihres Vaters, illegitime jenes ihrer Mutter, selbst wenn sie im Anslandc geboren werden. Mittelst der Legitimierung durch eine nachfolgende Heirat oder dnrch königliche Gnade erwerlien auch die illegitimen Kinder einer Ausländerin das Swatsbürgerrecht ihres Vaters, wenn dieser ein Ungar ist. Ausländerinnen erhalten das Staatsbürgerrecht durch die Verheiratung mit einem ungarischen Staatsbürger. Bei Erwerbung des Staats-bürgerrechtes dnrch die Indigcnatserthcilung erhalten auch die Gattin nnd die legitimen minderjährigen Kinder des Betreffenden das ungarische Staatsbürgerrecht. Durch eine Indigenatsurtunde können nur diejenigen Ausländer als Staatsbürger aufgenommen werden, welche zu Rechtshandlungen befähigt sind oder die Einwilligung ihres Vaters, beziehungsweise Vormundes, ausweisen können; welche in den Gemeinde-Verband einer inländischen Gemeinde aufgenommen sind oder denen diese Aufnahme in Aussicht gestellt ist, welche seit fünf Iahreu hier wohnen, tadellosen Vorlebens find, ein zur Erhaltung ihrer Familie genügendes Vermögen oder Einkommen besitzen und seit fünf Jahren in den Steuerlisten vorkommen. Das Gesuch um die Indigenatsertheilung ist bei derjenigen Iuris-dictionsbehörde einzureichen, auf deren Gebiet der Betreffende wohnt. Diese Behörde prüft das Gesnch und überschickt dasselbe mit einbegleitendem Gutachten an den Minister des Innern, beziehungsweise an den Ban von Kroazien oder an die oberste Verwaltungsbehörde der Militärgrenze. Die Urkunde über die Ertheilung des Indigenats wird von diesen obersten Behörden ausgestellt. In derselben Urkunde ist ausdrücklich zu sagen, dass der Betreffende zum ungarifchen Staatsbürger aufgenommen wnrde, ferner sind in der Urkunde die Namen der Gattin und der minderjährigen legitimen Kinder des Betreffenden anznführen. Die Urkunde wird an diejen'ge Iurisdictionsbchörde geschickt, bei welcher das Gesuch eingereicht wurde lind welche dann den Tag für die Beeidigung des neuen Staatsbürgers anberaumt. Der von diesem abzulegende E,d lautet: „Ich N. N. schwöre bei Gott (gelobe), dass ich Sr. kaiserlichen und apostolisch königlichen Majestät sowie auch der Verfassung der Länder der ungarischen Krone treu sein werde, und verspreche, dass ich meine staatsbürgerlichen Pflichten treu erfülle» werde." Ueber die Ablegung des Eides wird ein Protokoll aufgenommen, das der Betreffende unterfertigt; dann wird der Tag der Eidesablegung auf der dem Betreffenden zu verabfolgenden Indigenatsurkunde an-gemertt, und von diesem Tage an ist der Betreffende ungarischer Staatsbürger, doch kann er während der nächsten zehn Jahre noch nicht zum Aligeordneten ge^ wählt werden. Wenn der Betreffende binnen einem Jahre von der Aufforderung zur Ableguug des Eides nicht erscheint, verliert die Urkuude ihre Giltigkcit. Das Indigenat kann auch auf Vorschlag der Regierung vom König solchen Ausländern verliehen werden, welche sich hervorragende Verdienste um Ungarn erworben und sich hier niederlassen wollen; falls diese nirgends das Zuständigkeitsrecht erworben, find sie vorläufig nach Pest zuständig. Durch die Ertheilung des Indi-gcnats werden Ausländer nicht in den ungarischen Ädclsstand erhoben. So lange nicht das Gegentheil erwiesen wird, werden alle in Ungarn Geburnen sowie hiesige Findlinge für ungarische Staatsbürger gehalten. Das ungarische Staatsbürgerrecht erlöscht dnrch Entlassung, dnrch behördlichen Beschluss, durch lauge Abwesenheit, durch Legitimierung im Auslande und durch die Heirat ins Ausland. Das Entlassnngsgesnch ist an den Minister des Innern, beziehungsweise an den Ban von Kroazien oder an die oberste Venual-lnngsbehölde der Militärgrcnze zu richten. Militär-dienstpflichtige Individuen tö,men nur mit Zustimmung des Kriegs-, respective Hunvedministers entlassen werden, doch ist diese Zustimmung nicht nothwendig, wenn der Betreffende das österreichische Staatsbürgerrecht erhält. Die Entlassung kann nicht verweigert werden, wenn der Petent eine selbständig rechtsbefähigte Person ist oder die Zustimmung des Vaters, respective Vormundes, aufweist, wenn er mit der Steuer nicht im Rückstände ist, endlich wenn er nicht in strafrechtlicher Untersuchung steht oder wider ihn kein strafrechlichcs, noch nicht vollstrecktes Urtheil vorhanden ist (^ 24). Während eines Krieges entscheidet Se. Majestät über die Entlassung. Die Entlassung erstreckt sich auch auf die Gattin und die minderjährigen Kinder des Betreffenden. Das Entlafsungsgesuch wird in dcmsellicn Wege erledigt, wie das Aufnahmsgesuch (8 27), und in die Entlassungsurkundc sind die Namen des Petenten sowie seiner Gattin und Kinder einzutragen (H 28). Das Staatsbmgerrecht des Petcnten hört mit dem Tage der Zustellung der Entlassuiigöurkundc auf, doch verliert diese Urkunde ihre Giltigteit, wenn mittlerweile die im H 24 erwähnten Umstände eintraten. Den Verlust des Staatsbürgerrechtes kann ein behördlicher Beschluss aussprcchcn, wcnu der Betref- Lebens, Oscar. Ich wollte lieber, du wärest in deiner Kindheit gestorben, als zu dem geworden, was du jetzt bist." Der junge Mann antwortete nicht. Sein Gesicht war von einer dunklen Glut übergössen und seine Augen senkten sich beschämt vor dem zürnenden Blick seines Vaters. „Ich habe dir ein schönes Einkommen gegeben," fuhr der Graf fort; „aber du verbrauchst zwaiizigmal so viel. Du bist eiue Schmach für mich. Ich habe früher mit dir in Güte gesprochen, dir vernünftig die Sache vorgestellt und dich gebeten umzukehren. Jetzt ist mir die Geduld ausgegangen. Ich schwöre dir, dass ich dir keinen Shilling mehr gebe, so lange ich lebe; und noch mehr, ich werde dir mein ganzes Vermögen entziehen, und du wirst eiu Gut erben, welches seines besten Glanzes beraubt ist." Diese Drohung hatte eine unglaubliche Wirkung auf seinen Sohn. „Ich will mich bessern, Vater," sagte er zitternd. „Das hast du mir schon oft versprochen," erwiderte der Graf kalt. „Du hast betheuert, dein wildes Leben aufzugebeu und nicht mehr mit deinem bösen Geist Martin Clifford zu verkehren und ehrlich und rechtschaffen zu sein; aber du hast uicht Wort gehalten. Martin Clifford ist noch dein Busenfreund und dein Leben ist unwürdiger und unehrenwerther als je. Du betrügst dich selbst mit deinem „flotten" Leben, wie du deine Schwelgerei und Verschwendung bezeichnest. Ich begnüge mich nicht mit deinem Wort. Du musst mir eine Bürgschaft geben, dass dein Stieben nach Besserung ein ehrliches uud ernstes ist." „Eine Bürgschaft? Welche Bürgschaft?" fragte Lord Oscar. „Du wirst wissen, dass es schon lange mein Wunsch ist, dich mit Lady Georgine Glanmore verheiratet zu sehen. Sie ist schön und cine reiche Erbin, die jüngste Tochter eines Herzogs. Ihr Vater wünscht Eure Verbindung ebenso sehr wie ich, was eigentlich seltsam wäre, wenn er eine Ahnung von deinem wirklichen Charakter hätte. Ich verlange deine Heirat mit Lady Georgine als eine Bürgschaft, dass du dich wirklich bessern willst. Ich habe' Ursache zu glauben, dass sie sich für dich interessiert. Dein Aussehen macht dir Freundinnen unter den Damen, die keine Ahnung von deinem wirklichen Charakter haben," dabei blickte der Graf auf den Brief. „Wenn ich wusste, dass du dein altes'Leben nach deiner Verheiratung nicht anf-gibst, würde ich diesen Weg nicht vorschlagen. Ich würde nicht wagen, über irgend eine Frau einen solchen Fluch zu bringen, wie einen leichtfertigen Gatten. Aber ich habe Vertrauen, dass die Heirat dich bessert — sonst kann ez nichts. Jetzt bist on keine gute Frau wert, aber du kannst dich ihrer würdig machen. Weigerst du dich nun, Lady Georgine zu heiraten, so verstoße ich dich aus meinem Hanse, und du sollst nicht einen Pfennig von mir haben, so lange ich lebe." (Fortsetzung folgt.) fende sich im Auslande aufhält, im Amtsblatte M Heimkehr aufgefordert wird und binnen einem Iah" doch nicht heimkehrt, oder wenn er ohne Erlaubnis w die Dienste eines fremden Staates trat. Das Staats' bürgerrecht verliert, wer sich ohne Erlaubnis durcy zehn Jahre fortwährend im Auslande aufhält; diep Verlust trifft auch defsen Frau und Kinder; wer vu" ungarischer illegitimer Geburt ist und im AuslaiM legitimiert wird, endlich wenn eine Frau einen Aus" länder heiratet; dagegen verliert eine an einen ungM schen Staatsbürger verheiratete Ausländerin das ungarische Staatsbürgerrccht nicht, wenn ihr Gatte stut" oder sie von ihm gerichtlich geschieden wird. Die letzten zwölf Paragraphe enthalten die ^ stimmnngen über das Vorgehen, wenn jemand das Verlorne ungarische Staatsbürgerrecht wieder erlange!» will; ferner die Vestimmuugen, dass für die Erther lung des Staatsbürgcrrechtes, abgesehen vom vorschrM mähigen Stempel, leine Taxe zu entrichten ist, das» das Gesetz einzelnen ausländischen Staaten geMUh" durch Verträge modificicrt werden kann, endlich "^ mit der Vollstreckung des Gesetzes der Minister de» Innern, der Ban von Kroazien und die oberste Verwaltungsbehörde der Militärgrenze betraut sind." Oesterreich und Italien. Die Beziehungen nnserer Monarchie zu Italleü werden in der europäischen Presse vielfach besprochen» und ziemlich allgemein macht sich die Auffassung ^ tend, dass Italien in seinem wohlverstandenen In^ esse alles aufbieten müsse, nm sich Oesterreich -ÜnM" zum Freunde zu machen. Durch die Begegnung, nielG uuser jetziger Minister des Aeußern kurz vor der Uebernahme der Geschäfte mit dem König Humbert l»w Cairoli hatte, wurden vielfache Missverständnisse ^ seitigt. Sehr richtig bemerkt ein Wiener CorrespoN' deut des „Franks. Iourn.": „dass die Unterredung ^ neuen Ministers mit dem König Humbert und ^>> Minislerpläsidentcn Cailoli feste Grundlagen geschah habe, ans welchen eiu Anschluss Italiens an DeNlW land-Oesterreich nicht nur möglich, sondern sehrlvH" scheinlich geworden sei." „Die Wiener Reise Bismarcks ' bemerkt de>selue Correspondent, „hat unter anderem^ wohlthätige Wilknng gehabt, dass die bis dahin z'^ lich unklare Lage Europa's sich zu kläreu begiunt. ^, Mächte müssen mit sich ins Reine kommen, W" > stehen wollen. Italitzn war wie Russland isoliert. "> wissen nicht, ob es wahr ist, dass Italien einen Auge» blick lang geschwankt hat; jetzt, so versichert wa", ^ dies nicht mehi,- der Fall. Das Cabinet Cairoli lv" allerdings manches lhnn müssen, z. B. die wieder !^ laut werdende „Italm Irredenta" in die Sch""^, zurückweisen, wenn es den Anschluss an Deutscht" Oesterreich zur Thatsache machen will. ^airou 1 indes daranf bezügliche formelle Erklärnugen abgeg^ ' und von seinem durchaus loyalen Charakter ist 3" warten, dass er Wort halten wird. Als ein w" essanter Umstand ist zu verzeichnen, dass H^" i> Bemühungen, mit Italien die zu eiuer intimen 3^ ^ schaft führenden Wege zn ebnen, von deutscher/< ^ ofulgveich unterstützt wurde,!. Wir sehen auch ! °, Deutschland und Oesterreich, entsprechend ihren ^ ^ einbaruugen, in dieser Richtung zur Erhaltung ' Befestigung des Friedens zusammenwirken." __^ Zum Schulconflict in Preußen. Das Vorgehen des preußischen Cultus- »nd U"ter> richlsministers gegen die paritätischen Schulen „ Elliing erregt großes Aufsehen. Die „Danziger «. schildert die einschlägigen Verhältnisse NM !"H, ..Vor zwei Jahren wurde mit Genehmigung "^Ministers nnd der königlichen Regierung die SiMim" sierung der Mädchenschulen vollendet. Unter ! ^. Kenntnisgube an die Regierungsbehörden und l ausdrücklicher Genehmigung derselben arbeitete >el.^ der Magistrat daran, auch die Knabenschulen "t p tätische Anstalten umzuwandeln. Unter Aufwcn^ bedeutender Geldmittel erbante die Stadt ^- " .^ nebenbei gefagt, jährlich außer den Leistungen Bauten etwa 80,000 Mark für das Schulwesen "^ gibt — eine Bezirksschule nach der andern. ^ ^Z heute am «1. Oktober, soll der formelle Abschlui» Wertes dnrch Einweihnng der letzten B^rks-M" ^ schule stattfinden. SämmÜiche Kinder ftnd " ,,^r Ferien umgeschult, zwei katholische Lehrer st"0 ^ Genehmigung der k. Regierung zur Durchführung .^ Parität neu angestellt,' eine Verschiebung ""achrer-weise Beförderung hat unter dem gcsamnltcn ^ ^ personal stattgefunden, die A>Horden wie die ^.^he-fchaft freuen sich der Vollendung des Wertes, ^ treffenden katholischen Eltern sind froh, ^" xt der von heut ab uicht mehr uach der im MmclPl ^^ Stadt liegenden nnd fomit von den ansgcdcynl ^, ftädten weit entfernten, überdies baulich buw)" ^a/, geeigucten Kirchschule, sundern nach der '^./,, 'zil nen, trefflich eingerichteten Bezirksfchule .<")" ^N können — da kommt von dem Cultusilnmil ^ Pnttkamer telegraphisch die Aiiurdnung: , „^^6 hellte bestimmte Einweihnng der letztens z^iA und die mit dieser Feierlichkeit beendete DuM'7 Ae des Systems paritätischer Schulen zu stiner" > 2N49 sämmtlichen Knabenschulen müssen infolge desseu auf unbestimmte Zeit geschlossen bleiben, die sämmtlichen M die Umschulung der Kinder getroffenen Maßregeln lnujstn rückgängig gemacht werden. Vertreter der Stadt Elbing sind inzwischen in Aerim eingetroffen, um dem Unterrichtsminister von Mttlamer Vorstellungen zu machen. Die Hoffnung M "ne den Silnultanschnlen günstige Entscheidung oes Munsters ist um so geringer, als sich die An« zeichen mehren, dass man es seinerseits hier nicht mit l?? uns besonderen, etwa aus lucalen Gründen ver-'cyttden zu beurtheilenden Falle, sondern mit einem principiellen Vorgehen zu thun hat. Der „Elberfelder ^Unng" bnichtet man bereits von einer ähnlichen ?"iatzrea.el, wie der in Elbing, aus Radevormwald. Mi Kreise Lennep: „Infolge der von mehreren Seiten, insbesondere von dem Pfarrer der altlutherischeu Gewende, Herrn Rochull, sulvie auch aus bctheiligten laNMschrn Kreisen an den Herrn Cultusunnister von -puttkamer gerichteten Anträge um Wiederaufhebnng "er hier eingerichteten Sunullanschulen ist von dein ^nannten Herrn Minister nnnmehr entschieden worden, vasK die Vereinigung der katholischen und der alt-Myerlscheu Schule mit den übrigeu Schulen Hierselbst zu emcr Simultanschule wieder aufzuheben sei." Aus dem Vatican. l5 c.?"?^ ^o XIII. hat ein von den irländischen "zbischöfen und Bischöfen uuterzeichnetcs Schreiben rryalten. in welchem Se. Heiligkeit wegen feiner neuen ^ncyllita beglückwünscht wird, welche das Studium «es lM. Thonlas von Aquino cmpsiehlt. Die Göttin oer Vernunft habe, heißt es darin, in letzter Zeit viele M'yanger mit Vernachlässigung der göttlichen Offcn-varung gcsuuden. Für diefen beklagenswerten Irr-lyum sel der heilige Thomas der sicherste Führer, der Uch unter den Philosophen allein zu der Höhe emporgeschwungen, von wu die Versöhnung zwischen Vernunft und Glauben ins Ange gefafst werden kann. Das katholische Irland werde deshalb die Principien und die Methude des heiligen Thomas zum Probierstein ihrer Disciplin machen, mit Beseitigung aller anderen philosophischen Systeme, besonders des jüna-sten, welches stch auf die fälfchlich sogenannte Wissenschaft begründe. Gegenwärtig interessiert sich der Papst sehr um die Herausgabe eines neuen Journals „Aurora", welches am 1. Jänner 1880 erscheinen wird. Infulae dessen wird die „Voce della Verity zu bestehen au -yoren. Chefredacteur des ueuen Glattes ist der Unterarchivar des Vaticans, Professor Vallani, und Mitarbeiter sind Monsignor Caftecelatro, Monsignor 'dchiaffino und andere Prälaten. Aus dem bereits gedruckt vorliegenden Programm geht hervor, dass der Papst, unzufrieden mit der von der katholifchen Presse W Italien eingeschlagenen Richtung, eiu Blatt wolle, welches die Ideen besser vertritt, die er in allen Fra-9en zur Geltuug briugen will. Gleichzeitig soll eiu unoeres Journal erscheinen, welches die social-ötono« "lichen und politischen Fragen Italiens behandelt, unk w ^' """ ^"' Geistlichkeit der Diöcesen Münster stim ^berburn vorbereitete Denkschrift, die dazu be-N? ^^' ^^ Pllttkauimer, dem Cultusminister in Mite's"' unterbreitet zu werdeu, ist dem Vatican über-Nevis' ^^^^"' I" diesem Document wird nur die Au^ l ' ^"' Maigesrtze und nicht, wie früher, deren römil?"!? beantragt. Die Denkschrift ist, wie der dem'I^^"'^pundeut des „Standard" versichert, von ^^atican genehmigt worden. Haqesneuisslieiten. kei^^ (Orientalische Akademie.) Noch in ^ien k ^ ^^ ^ der orientalischen Akademie in he^ "^ Andrang von internen Zöglinge,, su groß wie sieh,°i, ^ haben sich nämlich heuer nicht weniger als siinin,?," """ Mlinge gemeldet, so dass die Anzahl Pj^ u.^rr Schüler mehr als fünfzig betragen wird. Loc«<>.. kniie musste daher in einem anstoßenden Hause ^nnei " "liethcu, ""' "^ Zöglinge unterbringen zu Nam,,^ ^rsertagc ist auch ein zweiter junger Perser. Const"2 Hchcm Khan. Neffe ^ persischen Grsandten in berLlf^"^' '" ^'"' "»getrossc». um rbeiifalls in Meist«^ "^ s"'^ Ansbildnna zu erlangen. Der Vürgcr-wlirdc i^" I"nsalem, Emir Inssuf Zia El-Chalidi. türkis, ^"'uulich zum Professor der arabischen und Nannt '^^"chc "ud Literatur an der Akademie er« getroffn, ^'"'l ist auch schon in Constantinopel ein-Cchlll« ' '"" " vierzehn Tage verweilen will. Vor w 3L., Monates jedoch wird derselbe seinen Pusten "^'""getreten haben. biederm ^°deKfall.) Der Oberlieutenant Carl sicher ," ^°" dritten Fcstungs-Artillcriebataillon. bein, i..'„, " ,"u- seinerzeit gemeldet, vor einigen Wochen wiener «>,WnM Alispringen vom Eiscnbahntrain nächst ^erlek,«. "' "^^ Uernnalücktc ist den damals erhaltenen Erde" ^/Uegen und am 14. d, M. i" Vaden zur Ü."d lie,^ '"°rden. Die Theilnahme für den braven ^"^iligun"7bigen Ofsicicr zeigte sich in der groben "berr E^' """ Leichenbegängnisse. Se. k. k, Hoheit Erzherzog Wilhelm, der Artilleriedirector GM. Gerlich, Oberst Spanner und viele Officiere aus Wien. Wicner-Neuftadt und Felixdorf, meist Camcraden des Verstorbenen, gaben diesem das Geleite bis auf den Friedhof. — (Militärisches Denkmal.) InderChronil der Stadt Olmüh bilden die Belagerung der Stadt durch das preußische Heer im Jahre 1758 sowie das am 30. Juli desselben Jahres in Domstadtl stattaefun« dene Gefecht, wo General Laudun einen 1000 Wagen zählenden Transport der Preußen mit Geld und Proviant eroberte, hervorragende Pu»lte. Zur Erinnerung an diese That. welche die Veranlassung zur Aufhebnng der Belagerung und Rettung der Stadt Olmütz aus Feindesgefahr gab. lieh die dortige Gcmcilldevertretung aus dem Schlachtfclde zu Domstadtl bei Gelegenheit der hundertjährigen Gedenkfeier im Jahre 1858 ein Monument den gefallenen Kriegern errichten. Im Laufe der 21 Jahre hat dieses Denkmal infolge der Einflüsse der Witterung bedeutend Schaden erlitten, und der Pfarrer von Domstadtl. Herr Julius Kussak, beantragte beim Olmützer Stadtucrord»etcn-Collegium im Monate Juni d. I. die Restaurierung desselben. Nachdem die Inter« essen des hiezu bestimmte» Fundes zur Deckung der Rcnuvationslosten nicht ausreichten, so bewilligte das Collegium die Deckung des ResteS aus der Gemcinde-lassc. Das Munnment ist gegenwärtig in würdiger Form wieder hergestellt und gibt Zeugnis nicht nur von der Tapferkeit der österreichischen Armee, sondern auch von !dem Patriotismus der Olmützer Stadtvcrtreter und des Pfarrers in Domstadtl. — (Theodor Mommscn) weilt augenblicklich in Turin. Er hat sich auf zwei Jahre von seinen aka. demischeu Verpflichtungen dispensieren lassen und wird diese Muße anwenden theils zur Beendigung des großen lateinischen Inschriftenwcrtes. theils zur Fortsetzung sei. ner „Römischen Geschichte", deren vierter Band die Kaiscrzeit behandeln wird. zu deren Darstellung keiner so befähigt ist und keiner ein su ungeheueres Materiale angesammelt hat wie Mommsen. Allen Freunden der Geschichte wird diese Nachricht hocherfrculich sein. — (Riese » globus.) Ein Kunstwerk einzig in seiner Art wurde diesertagc in Berlin ausgestellt. Es qt dies ein N.escnglobus als Normaluhr der ganzen Erde. Der Globus hat einen Umfang von 20 Fuß. 120 Quadratfuß Oberstäche, ist aus zwölf Theilen zu. sammcngesctzt. aus Kupfer gearbeitet, und sein Inneres kann 24 Personen aufnehmen. Er bewegt sich vermittelst eines Uhrwerkes, gleich unserer Erde. um seine Achse; ein Stundeulrcis umgibt denselben, wonach man sofort bcn Stand der Uhr auf allen Punkten der Erde erkennen kann. Eine künstlich gefertigte Mondtugcl um. kre,st den Globus in 28 Tagen und eine Sonne gibt den Scheitelpunkt au. Die Ausstattung des KnnstwcrlcS 'st splendid. Dieser Riesenglobus wurde von einem total blinden Uhrmacher Namens Friedrich Stübcr in Oybln bei Zittau nach 17jährigcr mühevoller Arbeit angefertigt. Die Malerei erforderte eine» Zeitaufwand von einem Jahre und kostete 3000 Mark Dcr alte. blinde Künstler, noch Eigenthümer deS Globus, lebt von dem Ertrage, den die Besichtigung seines Werkes ihm einbringt, welches ein Berliner Uhrmacher im Auftrage des Besitzers ausstellt und erklärt. — (Cetcwayo in Gefangenschaft.) Die in London eingetroffencn Berichte über Cctcwayos Aufführung sind nicht uhnc Interesse. Wie Lord l"ifford glaubt, wäre man des Königs gar nicht habhaft geworden, wenn er sich nicht aus seinem Walde herausgewagt hätte. Man erwischte ihn nur dadurch, dass man ihm beständig auf den Fersen blieb und ihm schlechterdings leine Ruhe ließ. In dcr Gefangenschaft gcbcrdet er sich mit Würde und königlichem Sclbslbcwusetsein. Nur auf dem Schiffe bei starkem Wogcngangc musste er seine Selbstbeherrschung znm Opfer bringen Die Seekrankheit und die Bewegung des Schiffes waren den Zulus neu. Sie wurden sehr ängstlich nnd mochten unter keiner Bedingung aufrecht gehe», sondern bestanden darauf, auf allen Vieren herum-znlriechen. Anch dcr aus das Schiff gebrachte photogra-Phischc Apparat flöhte dem gefangene» König anfangs MisStraucn und Angst ein; doch wurde er ruhig, als das Bildnis fertlg war. ohne ihm geschadet zu haben. Seine Frauen, hübsche Weiber von etwa 20 Jahren, ließen sich erst ruhig photographieren, als Cctcwayo sie in barscher Weise angewirscn hatte, still zu halten; vorher kicherten sie uuanfhürlich. Vergnügen machte dem Könige die Anlegung europäischer Kleider, welche ihm dcr Commandant des Schiffes. Capitän Poolc. lieh; namentlich gefiel er sich in einem Cylindcrhnt. den er über seinen Kopfring zwängte. Unter PooleS Anweisung entwickelte er nicht geringes Talent zur Erlernung des Schreibens. Ueber seinen weiteren Verbleib ist noch immer nichts Bestimmtes bekannt. — (Eine klare Antwort.) Der Fragelasten eines deutsch.amerikanischen Blattes enthielt kürzlich folgenden Bescheid: „B. S. Wir glauben wirtlich. Sie thäten gut daran, uns uicht zu besuchen, um eine Er-'lärung des Grundes, warum wir Ihr Manuscript zurückwiesen, zu empfangen. Unsere Treppe hat 24 Stufen und es befindet sich unten lein Polster." Locales. — (Mllnnschaftsbeurlaubungen über den Winter.) Mit den vorgestrigen RegimentK-commandobefehlen wurde, wie das ,.Wr. illust. Extrablatt" erfährt, ein ErlasS Sr. Majestät beb Kaisert ausgegeben, in welchem angeordnet wird. dass von allen im Inlande dislocierten Infanterieregimentern lc, sofort per Compagnie zehn Mann. das ist zweihundert Man» per Regiment, zu beurlauben seien. Diese zehn Mann sind sogleich über den Winter bis Ende März drS nächsten Jahres nach Hause zu schicken; außerdem sind bis Ende November deS laufende» Jahres weitere fünf Mann per Compagnie für den gleiche» Zeitraum zu beurlauben. Diese Urlaube sind nicht zu vermrchseln mit de» alljährlich »ach der Einrückung der neuassentirrten Mannschaft gewährten Urlauben, den» es ist in dem Erlasse auS« drücklich gesagt, dass die hier besprochene» Beurlaubungen ohne Einfluss auf die in den» vorliegenden Erlasse angeordneten Maßregeln sein sollen. Ohne jede Rücksichtnahme auf die Zahl dcr sonst Beurlaubten sind jene 300 Mann prr Regiment für die Dauer von fü»f, respective fünfeinhalb Monaten zu beurlauben. Durch diese Maßregel, welche einer Reduciernng des Friedensstandes der Infanterie- und Iägertruftpe thatsächlich gleichkommt, wird daS Militärbudget für das laufende Jahr eine bedeutende Erleichterung erfahren. Wenn man die in Bosnien stehenden Truppe» in Abrechnung bringt, so erübrigen 70 Iilfanterieregimenter und etwa 30 Iägerbataillone. in Bezug auf welche der kaiserliche Erlass seine Anwrndung findet. Die Ge-sammtzahl der außerordentlich Beurlaubten kann mit 21.000 Mann der Insanterietruppe und 1800 Jägern, somit in Summa mit circa 23,000 Mann in Rechnung gebracht werden. Das Ersparnis, welches durch diese Maßregel dem Militärbudget erwächst, übersteigt den Betrag von einer Million Gulden österreichischer Währung. — (Uebersetzungcn.) Der Hauptmann erster Klasse Johann Holl des Artillerieregiments Kronprinz Erzherzog Rudolf Nr. 2 wurde zum Artillerieregimente Freiherr v. Hufinann Nr. 12 und der RegimentSarzt zweiter Klasse Dr. Arthur Ritter v. Wagner dom Infanterieregimente Freiherr v. Kuh» Nr. 17 zum Feld-jügcrbataillun Nr. 33 übersetzt. — (Schneegestöber.) Das dichte Schneegestöber, von dem Laibach gestern so unangenehm überrascht wurde und das unserm bisher so schönen, nahezu sommerlichen Charakter tragenden Herbste mit einem Schlage einen echt winterliche» Anstrich verlieh, dauerte von den frühesten Morgenstunden an bis zum Abend ununterbrochen und mit solcher Intensität fort, dass die gefallene Schneedecke bereits eine Höhe von mehreren Ccntimcteru erreichte. Das Gehen in den Straßen war infolge dessen äußerst unangenehm, da sich der Schnee unter den Füßen dcr Passanten zu einem alle Wege überschwemmende!» Patsche gestaltete. Von bedauerlichen Folgen bleibt dieser vorzeitige Schnccfall, der übrigens in einem — wenn wir u»S recht erinnern — am Iliten oder 17. Oktober 1869, somit genau vor zehn Jahren, in Laibach erlebten ganz gleichen Falle seine Analogie findet, für unsere schönen, durchwegs noch dicht belaubten Alleen und Gartenanlagc». da die Bäume derselben mit ihrem grünen Laube die Schncemassen reichlich auffiengen, so dass virle Acstc dcr allznschwercn Last unterlagen und zusammenbrachen. Namentlich in, Rosenbacher Walde full es gestern, wie uns von Spaziergängern und Jägern erzählt wird, ein Knattern nach alle» Richtungen von de» zusammenlnickeildc» und herabstürzenden Aesten gegeben haben. — (Gcmcinderathssihung.) Aus der Tages, ordnuilg der zweiten, sür Montag den 20. d. M. um 5) Uhr abends anberaumten öffe»tlichen Sitzung des Laibacher Gemeindetothe5 stehen folgende BerathungK-gcgenstände: I. Berichte der Personal- und Rechts-sectiun: 1.) über das Gesuch dcr Amtsdienerswitwe Maria Franz nm die Bewilligung der Pension und des ! Conductquartalce; 2.) über den Recurs der Marien» bruderschaft wider die magistratlichc Anforderung der Todtl iibrschau- und Beschreibgrbüren von bri der Bruderschaft für dir, Bleroigung versicherten Verstorbenen. II. Bericht des Twulicomitcs über die Verwendung der i» der a»fgclussc»e» städtische» Baumschule i» der Zicgclstrahe befi»dlichen Zuchtbäume. 111. Berichte der Pulizcisection: 1.) übcr cinrn Rccurs wider ein ma-gistratlicheS Strasertrnntnis wegen unbefugten Vrant« wcinschautes; 2) und 3.) übcr zwei Recursc wider ma-N'stratliche Str°fcrlc»ntnissc wegen Urbertretungen der Straßenpolizeworschriften; 4.) über die für 2a'l>ach beantragte Aufhebung dcr Prciösatzung fur N'ndfle'schi »»« d^r S.°d., ^ 2„ d« Nocht »»„ Mittw°ch Horr5 Pc.« T>>°,„°n„ aus !e,„c« A.eli.r .,. der »ir,,crN«ßr „ochst °em Wühleiftu'lchln H°u>e l« lcil,»«, m,g>'le«l Globskm e»!me»dtt, Dcrft»>e T °»ü Istiiami Mainwi, >« RococoMc m 2N5N Form eines Wappenschildes und mit Verzierungen gearbeitet, und fehlte ihm bloß noch die Inschrift. — (Aeloes.) Mit vorgestrigem Tage wurde die k. k. Telegraphen-Sommerstation in Veldes für heuer geschlossen. — (Gemeindewahl.) Bei der kürzlich vorgenommenen Wahl des Gememdevorstandes der Ortsgemeinde Zwischenwässcrn wurden Georg Zwainer aus Prcska zum Gemeindevorsteher, dann Lorenz Kaukic von Zwischenwässern, Franz Knific von Svetje, Jakob Kos von Zaier und Martin KoZenina von Preska zu Ge-meindcrathen gewählt. — (Rinderpest.) Auch in unserem Nachbarlande Steiermark macht die Rinderpest bedauerliche Fortschritte. Einer Kundmachung der steiermärkischen Statt-halterei zufolge sind neue Seuchenausbrüche in Wintersbach (Bezirkshauptmannschaft Marburg), in Wagcudorf und Kogclberg (Bezirkshauptmannschaft Leibnitz) und in Mnreck (Bezirkshauptmannschaft Nadkersbnrg) erfolgt, Die Einschleppung erfolgte aus Kroazicn und soll durch den Markt in Mureck am 29. September d. I., von wo zahlreiches Vieh nach allen Seiten abgetrieben wurde, weitcr vermittelt worden sein, wie auch die erwähnten Ausbrüche beweisen. Unter diesen Umständen erscheint ganz Südsteiermark verdächtig, und wurde daher im ganzen Unterlande bis zur Linie, welche die südlichen Grenzen der Bezirlshauptmannschaft Graz und Feldbach bilden, die Abhaltung aller Viehmärkte verboten. — (Neue Schnellzugsverbindung.) Vom 1. November d. I. an soll zwischen Wien und Oberitalicn mit Benützung der neueröffneten Pontebabahn eine Schnellzugöoeromdung eingeführt werden. Es wird nämlich im Anschlüsse an den um 7 Uhr morgens in Wien abgehenden Eilzng der Sü^bahn, welcher eine Schnellzugsverbindung von Brück nach Leoben erhält, über St. Michacl.Villach Tarvis ein Eilzug auf der Kronprinz« Rudolfbahu eingerichtet werden, der in Ponteba auf italienischer Seite eine Fortsetzuug findet. Eine zweite Verbindung soll im Anschlüsse an den Wien um 9 Uhr abends verlassenden Postzug der Südbahn bis Venedig eingeführt werden. Durch diesen Fahrplan wicd Trieft täglich eine zweimalige EilzngÄUcrbindNtig mil Wien erhalten, dcnil die Einführung eines Nachteilzuges zwischen W«n uno Trieft auf der Südbnhn scheint bereits gesichert zu fein. —(1, (Theater.) Es ist eine fchwere Aufgabe, ein Theaterreferat übcr eine schwach bcsnchte Vorstellung zu schreiben. „Das ist der Fluch der bösen That", dass das leere Haus lähmend vorerst auf die Schauspieler, dann auf das Publicum und endlich anf uns einwirkt, indem uns das Bewusstsein der vergeblichen Mühe, das Interesse für eine abgefertigte Aufführung wachzurufen, niederdrückt. Wir pflegen sodann, falls die Production mittelmäßig war, das Nützliche mit dem Angenehmen zu vereinigen und, «it V6nin. verdo, den Bericht zu schwänzen. Die gestrige Scenicrung des bestbekannten Lustspieles „Dr. Klaus" von L'Arronge aber hat dieses Schicksal ebensowenig verdient, als seine allfällige Ursache den schwachen Zuspruch des Publicums, denn sie gieng fo gerundet vonstattcn, wie wenige Lust-spielaufführungen in der vorjährigen Saifon. Das En« semble bewegte sich einheitlich und ohne Stockung über die Bühne, und sämmtliche Darsteller brachten vortrefflich angelegte und ausgeführte Leistungen, die ebcnfo sehr durch hinreichende Vorbereitung wie durch schauspielerische Routine bewirkt wurden. Wir rufen die wenigen Zuhörer zu Zeugen für die Richtigkeit uuferes Urtheiles an und hoffen, dafs die nächste Lustspielvorstellung ebenso gut ausgeführt, jedoch besser besucht werde. Danksagung. Der löbl. Krankcnuutcrsti'chungs- nnd Versorgungsvcrein in Laibach hat aus dem Ncincrträa.nisse des von demselben für seinen Vereinsfond heuer veranstalteten Tombolaspicles den vierten Theil im Vetnige voll 185 fl, 30 lr. dem Laibacher Armcninslitutsfonde zugewendet. Indem dieses Geschenk seiner Bestimmung zugeführt und dafür der wärmste Dank dem lübl. Vereine ausgedrückt wird, wird dieser Act der Grohmuth hiemit gebnrend zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Laibach am 14. Oktober 1879. Bon der Stadtarmeninstituts-Commission. Der Vorsitzende: Laschan m. ri. NeneNe Post. Wien. 15.Oktober. Der Adrcssausschuss con« stituierte sich und wählle Grocholski zum Obmanne, Dr. Rechbaucr zum Obmaim-Stellvertreter. Prass, 15. Oktober. (Presse.) Die Iuugczechen meldeten Hieher, dass ihr Austritt autz dem gemeinsamen Club bevorstehe, dass sie durch den Grafen Clarn - Martinitz von jeder Commission excludiert würden. Agram, 15. Oktober. Sectionschef Hiokoviö ist zu den Verhandlungen der Regniculaldeputation heute nach Budapest gereist. Berlin, 15. Oktober. (Presse.) Der Cultus-minister Puttkammer hat gestern bei dem Diner beim Obertirchenraths-Präsidenten Heimes einen Toast auf die freie Kirche im evangelischen Staat ausgebracht. Paris, 15. Oktober. Monsignor Czacki überreichte heute dein Präsidenten der Republik, Grcvy, seine Beglaubigungsschreiben und gab bei diesem Anlasse den Wünscheil des Papstes für das Wohlergehen und den Ruhm Frankreichs Ausdruck. Czacki sagte, er rechne auf das Wohlwollen Grcvys und die Unterstützung seiner Regierung zur Herbeiführung einer vollkommenen Uebereinstimmung zwischen Staat und Kirche, deren Einigkeit der beste Schlitz der gemein-samen Interessen ist, und sei es der hauptsächlichste Gegenstand seiner Mission, diesen Interessen gegenseitig genüge zu leisten. Grc'vy erwiderte hierauf, dass die Aufrechthaltung und die Befestigung der guten Beziehungen zwischen Frankreich nnd dem heiligen Stuhle der Gegellstand beständiger Sorgfalt der Regierung seien. Lissabon, 15. Oktober. Der König ernannte soeben den Vicointe de Valmor zum Gesandten am Wiener Hofe. London, 15. Oktober. (N. fr. Pr.) Zwischen Salisbury nnd Schuwaloff hat bereits eine Unter-rcdmlg stattgefunden, wobei Schuwaloff Vorschläge wegen einer gemeinsamen Action Russlailds und Englands in Afghanistan machte. Salisbury wies jede Einmischung Nusslands in die afghanische Affaire struck. Ueberhaupt ist die Haltung des englischen Cabinets Russland gegenüber seit Bisinarcks Wiener Reise viel entschiedener als früher. Schuwaluff will trotzdem nene Vorschläge machen, welche jedoch alle abgelehnt werden dürften. Vorgestern fand eine Coil' ferenz zwischen Salisbury. Pothau, Karolyi und Schu« waloff wegen der cgyptischen Affaire statt. Alle Mächte stimmen überein, dass die finanzielle Controle Egyptens in Englands und Frankreichs Händen concentiicrt bleiben fülle. Die anderen vier Großmächte können je einen Repräsentanten in die Commission ernennen, doch sollen dieselben nur berathende Stimme haben und die executive Controle bei England und Frankreich bleiben. Wilson wird Präsident der Commission sein. London, 15. Oktober. Auf dem Meeting der Conservativen in Cliterhoe vertheidigte Croh die Ork'ntpolitik der Negierung und sagte, die Liberalen würden ebeüso gehandelt und die Rufsen daran gehindert haben, nach Constantinopel zu gehen. Die Ne-gierung werde ihre bisherige Politik auch fernerhin verfolgen. Bukarest, 15. Oktober. In der Sitzung der Kammer verlangte Blaremberg, obgleich noch zahlreiche Redner vorgemerkt waren, die namentliche Abstimmung über den Revisionsentwurf. Die Regierung kündigte für den wahrscheinlichen Fall einer geheimen Abstimmung an, sie werde eine schon jetzt von 5,6 Mitgliedern unterzeichnete Erklärung vorlegen, worin der Negierungsentwurf zurückgewiesen wird. Hierauf wurde eine von allen Oppositionsführern unterzeichnete, ins Protokoll aufzunehmende Erklärung verlesen. Vlaremberg hielt hierauf eine Rede, in welcher er jede vom Auslande ausgehende Pression perhorrefcierte und es der Regierung anheimgab, die Kammer aufzulösen. Nach dem „Romanul" erklärte Bratianu in einer gestern abends abgehaltenen Privatv rsammlung kategorisch, er werde die Kammern nur im äußersten Falle auflösen, aber so lange er von der Majorität unterstützt werde, selbst wenn er in der Erfüllung seiner ihm durch die Verhältnisse auferlegten Pflicht sei" Leben verlieren sollte, die Regierungsgewalt unerschilt' terlich handhaben, bis die Iudenfrage in einer die Forderungen der Mächte befriedigenden Weise gelöst sein werde. Pera, 15. Oktober. Dem Sultan wurde ein Antrag des Scraskicrats unterbreitet, wonach aus Er-sparungsrncksichten fünf Marfchälle. vierzehn Oe»e< rale und 330 Stabsoffiziere entlasfen werden sollen. Telegraphischer Wechsclcurs. vom Ili. Oktober, Papier - Rente 68 40, — Silber . Rente 69 5b. — O"ld-Rente 81 55. 1860er Ttaals'Anlehcn 127 -. — Äanl-Actien 834. — Credit» Acticn 265 K». — London 117 35. — Silbtt — —, W. t. Münz. Ducatci« 5 58. — 20 - Franlcn « Stücke 9:::;. 100.Ncichsmark 57 85 Wie,,, 16. Oltobcr, 2'/« Uhr nachmittag«. (Schlusscurse.) Creditacticn 265 20. 1660er Lose 12?- . 1864er Lose 157?", österreichische Rente in Papier 68 4°/, Staalsbalm 26ü?5, Nurdbahn ^23 50, UO^rantenstikfe tt 83 türkische Lose 20'"'". lliisscn'ischc C,coitactien 254 75, ^»lidacli»',! 581'—, österreichisch Ä»g!uoa»s 135 9>). Lombarde» 81 . Unionbcml 9590. 2o>N" mlmalllnlchcll 113 30, Egyptijchr —, Goldrcnte 81 50. ungarische Ol)Idrc»ts 9.'. 52. Vcsscr. Am 16. Oktober. Hotel Stadt Wien. Pirc. l. t, Hüttcnadjnnct, Przibram (ViH' inen). - Pogatschnigg, Pferdehändler. Podnart. - Wechsler. Reis,; Herz, Vioch und Hawlcha, kslte,, und Schneider, W>en-- Eichelter. Tourist, Trisail. - Mandel, Privatier, Latta". — Braune. Privatier, Gottschee. Hotel Elephant. Ebner. Privatier. Magenfurt. — Pörz, Uhren' sabritant, und Acndiucr, Graz. — Nittcrmann, Kfm., UN" Aichberg, Agent, Wien. Ällierischer Hof. Marlctii, Fiumc. — Franit, Nauunterneh»^ Loi«.'ariö sammt Familie nnd Autii, Selce, — Cadore, b"'« Händler. Trieft. - itollmaun, Radmannsdorf. Kaiser von Oesterreich. Ogrin, Psarrcuoperator, Trata. Mohre». Pctiovi^, Vcamtcr. Tiiffcr. — Krainz, St. GcoN^' Verstorbene. Im Civilspitale: ,.,^ Den 15. Ottobcr. Agnes Wochinz, Schustersg""'' 25 I., Tuberculosc. ,« « Den 16. Oltobcr. Ialob Paulii, Taglöhner, 4o o' allgemeine Wassersucht. ____,^ Theater. Heute (ungerader Tag): Mutter und Sohn, ^ hes spiel in 5 Acten und 2 Abtheilungen, mit freier BenichUW ^ Arcmcr'schcn Romans „Die Nachbarn", von Ch. Birck^M^ Lottoziehung vom 15. Oktober: Brunn: 86 41 56 61 Meteorologische Beobachtungen in Laibach^ Z ,-k NZ ßA - : ^ ?^Z 7U.Mg. 730 52 4. 0 6 N. schwach Schnee ^ ,^ 16 2 „ N. 72889 4- 1» O. schwach Schnee A« c 9 .. Ab. 727 82 4-14 O. schwach Regen ^" Tagsüber dichter Schnecfall. abends Regen. Die ^.1°, decke 13 Centimeter hoch. Das Tagcsmittel der Wärme -s-um 10-4" unter dem Normale. _______-" Verantwortlicher Redacteur: Ottomar «ambera- ^l)V!^ll^NÄ1)t. Wien, 15. Oktober, (1 Uhr.) Die Börse war in ganz fester Stimmung, aber ohne Anregung zu schwunghaftem Geschäfte. «38 — Lloyd . Gesellschaft.....584— 586 - Oesterr. Nordweftbahn . . . . 130 25 130 50 Rudolfs-Ällhü.......136-13625 Staatsdahl,........266 75 26? - Siidbahn.........81 — 8150 Theik-Bahi!........20650 20? - Ungar,, bi» l.1? 60. Napoleons 9'33'/» bis 9 34. Silber 100-— bis 100 -.