Lmbachen Leitung. Nr. 57. Pränn!:,eration«ftlci»! Im Lomptoii ganzj. N. 11. b.ubj. ss. 5.51!. ssür die^uftcllung ni« Haua halbj.bu tl. Mit ber Post„>in,i.fl.i5, halbj.st.7.5si. Donnerstag, l l.März Insert ionsgebühr bis iu ^eilc» : lmal «u lt., «m.uolr., 3m.i st.!rimum vus? iwliloli^l^u, ^a^o /u ,Ks freuet Mich, daß Ich Gelegenheit habe Ihncn til^ Mündlich meine volle Anerkennung für jene ftatrio- Ichc Bereitwilligkeit auszudrücken, mit welcher Sie qc-^utlich des Ausgleiches mit Ungarn die Vcrwirtlichnng "lncr väterlichen Absichten gefördert haben. H ..Ich bin überzeugt, daß Sie hicdurch die sicherste Endlage für die gedeihliche Enlwickluug Ihres Vater-, landcs gewonnen haben, und daß die aufrichtige Eintracht der beiden Brudervölker sich als das wirksamste Mittel der Hcbuug ihrer beiderseitigen Wohlfahrt bewähren wird." Hierauf wurdcu sämmtliche Laudtagsmitglicdcr Sr. Majestät einzeln vorgestellt. Dem Landtag folgtcn die geheimen Räthe und Kümmerer uutcr der Führuug dcS Generals Baron Gablcuz. Sodann kam die Vorstellung der vereinigten Dc-putatioucu sämmtlicher Comitats- uud städtischer Muni' cipicu. Bogovic, Obcrgcspau des Agramcr Coillitatcs bcgauu die Rede in croatischcr, nud schloß dieselbe in deutscher Sprache. Er betonte den Abschlnß des Ansglcichs mit Ungarn als eine segensreiche That und betheuerte die homagialc Anhänglichkeit dcS Landcs. Sc. Majcstäl erwiderte hierauf: ,,8 v650iMii ^rinuun polvloi^tvom i>0/ämv infill Iirvil,t8k0-8iäV0u«IijIi inuni^ipulnili MuMl." „Ich glaube zuversichtlich darauf zählen zu könucu, daß Sie durch zweckmäßige Haudhabuug der Adiuini. stratiou uud der Iustizpsicgc Mciuc vätcrlichcu Bcstre^ bungcu eifrig unterstützen werden. „Ucbcrbriugcu Sie ihren Comitteuten Meine uud der Köuigin herzlichen Grüße." Hierauf schritten die eiuzclueu Mitglieder der nach hnudcrtcn zählcudeu vcrciuigtcu Deputationen an Ihren Majestäten nuter Hiviorufcu vorüber. Nunmehr gelangten die Vertreter der Stadt Agram und die Handelskammer zur Vorstellung; die Ansprache hielt im Namcu beider der Bürgermeister Mihalic iu croatiichcr uud deutscher Sprache, worauf Sc, Maj. der Köuig erwiderte, daß es ihu freue Gclcgcuhcit zu haben, den Vertretern der Stadt für den wahrhast herzlichen Empfang, wclchcn Agram der Kaiserin nnd Ihm bereitet uud Ihn „sehr gcrührt" habe, zu danken. Auch die Vertreter der Handels- und Gcwcrbckammer hier zu sehen, freue Sc. Majestät; der Bürgermeister stellte hierauf die Mitglieder der Gciuciudcralhsdcputatiou und Hauoclökammer-Präsidcut Hondl icuc dcr Kammer einzeln vor, bei welcher Gclcgcuhcit Se. Äiajcsläl huldvollst an jeden einige Worte zu richtcu geruhte; auf die Hin-dcutung des Pläfidcutcn Hondl, daß zur Hebung des Handels der Aufbau unserer Eisenbahnen unumgänglich uuthwcudi,, crschciuc, geruhte, Se. Ätajcslät ergänzend hinzuzufügeu : „U n d a u ch d ic 2 a v c r cgu li r u u g !" welche Worte auf die Anwesenden besonders erhcbcnd wirkten. Herrn Frantl gab Sc. Majestät die Znsichcruug, im Falle cs die Zcit gestattet, die Dampfmühlc besuchen zu wollcu. Während Se. Ätajcstät sich in dieser Weise mit den einzelnen unterhielt, geruhte Ihre Majestät an den Vicebürgermcistcr Hatz einige huldvolle Worte zu richten. Mit dem Empfang dieser beiden Corporations war die Neihc der Vorstellungen geschlossen. Um 12^2 Uhr bcgab sich Se. Maj. m Begleitung des Gcneraladjlttantcn Grafen Bcllcgardc zum Besuch Sr. Em. dcö Eardinals. Um 1 Uhr kehrte Höchstdcr-selbe iu die Resideuz zurück. Um '/.2 Ilhr fuhren Ihre Majcstätcu iu die Domkirche. Ihre "Majestät die Königin mit Gräfin Andrassy, Sc. Majestät der König mit Bauus Rauch. Ihucu folgtcu die Minister Graf Andrassy und Graf Fcstctics, Minister Bcdckovic mit Mi-uistcrialrath Suhaj. Aiu Hauptciugaugc erwartete die hochw. Geistlichkeit im Festornatc, an der Spitze derselben Bischof Kralj, Ihre Majestäten. Die Kirche war im wahren Siuue des Wortes iu allen Räumen überfüllt, so wie auch vor der Kirche ciue uuübcrschbarc Meuge sich augchunmclt hatte. Als Ihre Majestäten die Kirche nach nugcsähr halbstüudigem Verweilen verließen, crhod sich ein Stnrin von ^iviornfcn. Ihre Majestäten licgabcn sich hieranf in das Spital der barmherzigen Brüder am Iclacicplah, wo Allcr-höchstdicsclbcu eben jetzt, wo wir diese Zeilen schreiben Trost, Freude und Glück auch au's Krankenlager bringen. 170. Mung dcs Abgeordnetenhauses vom 8. März. (Schluß.) Capitel 5, Ministerinm des Innern, wird iu der Gcsaunulsummc rou 13.120.2(1!) fl. bewilligt. Capitel ch der An- N^ndN^^ ""esto.l und bcsicn dculscheu m,d sranM-"". I86^"ltc», von Ignaz Lehmamt. Mannheim, I. Vcnö' Erziehungsanstalt zu Neustadt an der Hardt (Nhciu-pfalz), ciuc gauz ncnc Methode ausgearbeitet, dcren hcrvorstechcndstcr Zng darin besteht, daß er den zuerst vou Pcstaloz;i aufgcstclltcn Gruudsatz, daß jcdcr Ele-mcntar-Untcrricht nlit der Auschauuug bcgiuncu müsse, auch auf dcu Sprach-Uutcrricht auwcildct. Iu wclchcr Weise cr dics Princip zur Geltuug brin^cn will, dar-übcr sagt cr in dcr Einleitung: ,,Wir treten mit einem Stöckcheu iu dcr Haud vor uuscrc vielleicht schr zahlreiche Classe, zeigen etwa auf das Fcuslcr uud sprechcu laut uud deutlich: voill», Iu l'ui^tro; der erste, der zweite, mchrcre, alle Schüler ciucr Bauk zusammcu, die gauze Classe zuletzt im Chor wiederholt: voila Ili, fonöU'6, So machen wir die Zöglinge nach uud nach mit allcu Gegenständen um sie uud au ihucu, so weit wir sie ihueu in Natur vorführen köuucu, bctaunt." Durch Pautomimcu, Zeichen, Bcwe-gnngcn :c sollen denn auch ciu Theil der uöthigsten Eigcnschaftö- uud Zeitwörter dcm Schüler anschaulich gemacht uud dauu glcich die frauzösischc Bcucuuung gcgcbcn werden. Anf dcr daranf folgenden Stufe werden dem Schüler Bildcrtafclu vorgeführt, wie folche für dcn Auschannugsuuterricht iu dcu dcutfchcu Schulen schon lange eingeführt siud. Sie stcllcu Vorgäugc des tägli-chcu ^cbcus iu dcr Umgebung ciucs GartcnS, Dorfcs, einer Straße odcr ciucr Stube dar und bc;wcckcu natürlich weniger cincn künstlerischen Eiudrnck als vielmehr möglichst reiches Material für Besprechung zusammenzustellen. In dcr vorlicgcudcu Grammatik sind diese Bilder^ tafeln iu Holzschnitt dcn einzelnen Capiteln vorgcdruckt; und diese selbst culhaltcu ciuc äußerst gcunuc uud ausführliche Anleitung, wic die Bildergcgcuftäude durch Frage uud Autwort dem Schüler eingeprägt werden können in der Wcise, daß cr gleichsam dazu gezwungen wird, nicht uur die Bcueuuungcn zu lcrucu, souderu glcich selbst iu dcr frcmdcu Sprache zu deukcu und sich dariu aus-^udrückcu; uicht Sätze zu übersetzen, wic bisher, soudcrn sie selber zu bilden. Dicscr Vorzug dcr Methode ist sicherlich uicht gcriug anzuschlagen, weuu man anerkcnnt, daß nicht nur das Wisscu, soudcru das Köuucu, d. h. uicht blos die Sprache, soudcrn das Sprechcu dcm Schüler vou dcr Schule mitgegcbcu wcrdcn soll. Den cigcullich grammatischen Unterricht will Herr Vehmann erst dauu bcgiimcu lasscu, wcuu cinc gewisse Fertigkeit im Sprechen bereits crlaugt ist nnd nicht, wic es bisher üblich war. „die erste Lection mit rrzal und looal, mit oiüliml nnd wüten, mit zehn Regeln nnd zwanzig Auönahmcu bcgiuucn." Auf dcr dritten Stufe, dic abcr thcilweisc schou mit dcn beiden frühcrcu abzuwcchsclu hat, bcgiuucu dic I^oowr08 ^ru,äu5«8 uud hierfür ist es Hcrru Lchmann gclnugcn, ein so reiches und gutes Material hcrbcizuschasfcu, daß mau sagen kann, in diesem einen Baude sci cinc ganze Bibliothek enthalten, da hier wirtlich jcdcs Stück muslcrgilig ist, vielc allcrdiugs erst auS dcm Dcutschcu zu dicscm Zwcckc übersetzt. Auch bei dcn Lehrstücken ist durch aufhängte warlu>ia aus. daS Ministerium für Cultus und Unterricht werde dafür Sorge tiageu, daß dcn Beamten feines Ressorts leine mit dem Eide auf die Slaatögrimdgcsetze im Wi' derfpruch stehende Amtsfunction gestattet werde." Der Rcsolutionsantrag wird von der äußersten Linken unterstützt. Abg. Hormuzaki formnlirt seinen bereits eingebrachten Antrag dabin, es werde die Regurmig aufgefordert zur Behandlung der Auaclcaciihcilcn der griechisch.orientalischen Kirche ciueu Vcamtcu im Cultus. Ministerium anzustellen. Mg.- Ha"^ch spricht sMcn die geistlichen Ehc< gerichlc, welche man yauz hätte aufhellen sollcu. Er sagt fcrucr, der § 19 dcs StaatsarundaesetzeS sci auch in Böhmen bezüglich der Schnleu »ichl durchgeführt worden, es fehle der Bevölkerung an deutschen Schulen. Cultus, und Unleirichlsministcr v. Hafner erwidert zunächst auf die Intctftcllation dcs Abg.Weichs: Diese sci vom Instizmmistcr bereits beantwortet wor< den. Wenn eine Ungesetzlichkeit vorgefallen wäre, so würde und lö'nntc cr dieselbe nicht ucranlwortcn. Dir vom Abg. Schneider ci hoben c Anklage hade ihn überrascht , da sie einen Abwesenden bctiaf. Der betreffende Nefsoilbcamte tonne wohl irren, ubcr cr sci cin Pflicht-getreuer Beamter, dcr gewiß nicht absichtlich fehle. Er (dcr Minister) habe bci seinem Amtsanlrilt in dem protestantischen Ressort manche widersprechende Au-schammg und manchen Sneit im protcstcmlischcn Bereich gefunden, und da müsse mau wohl es erklärlich finden, wenn er sich mit Vorsicht in dusc Sache cixlassc. Was den Antrag Hormnzaki's bctiifft, weist dcr Ministe, auf die Schwierigkeiten hi», die es haben würde, einen Referenten für die Gricchisch-Orientalcn in dcr Bukowina und in Dalm alien zn finden. Prinzipiell habe cr gegen dcn Antrag nichts, wenn ihm das Haus eine Arbeitskraft mehr octroyirc. Was die nationalen Klagen des Abq. Sue tec betrifft, so sei gcwiß dcr Ton ungerechtfertigt, als ob der Regierung nicht die Interessen aller Nationalitäten gleich am Herzen lägen. Was die VollS - uud Mittelschulen betrifft, so seien dieselben dcn Ländern selbst znmcist überlassen. Eine Hochschule würde cr jedem Laudc czcrn und von Herzen göunen. Ader eine Hochschule setzt eine gewisse Entwicklung, cin gcwisscS Cullmswdium, ciuc bis zu einem gcwisseu Grade entwickelte Litcralur voraus, fehlen diese Bedingungen, danu erreicht uum blos cin Gebäude ohne Inhalt. Dcr Regierung bleibt nichls übrig, als von der Volksschule auszugehen und zur Mitlcl. und dann zur Hochschule cmpoizuslcigcu. Die Regierung beschäftigt sich eingehend mit dieser Frage nnd hat dcn basten Willen, dic Schwicrigtcitcn zu beseitigen. Der Minister beantwortet zugleich die Inlcr-pcllation Ljut> issa's dahin, daß die s la v i s ch c Sprache in den Mittelschule» Dalmaticns gehörig gewürdigt würbe. Das slavische Gymuasium in Spalato wurdc zwar aufgehoben, aber auf Aufforderung dcr Commune, dic darauf hinwies, daß dcr Unterricht schlecht sci und die Schüler die Lehrer uicht verstehen. Ucdiigcns soll cin neues slavisches Gymnasium errichtet werdcn, auch scicn 4000 Guldcu jährlich zur Ausbildung von Lehrern gewidmet. Die Herren, sagt dcr Minister schließlich, wcrdcn die Schwierigkeiten, die hier obwalte», anerkennen nnd wohl zugestehen, daß die Regierung dic besten Intentionen besitze. (Bravo). Der Titel „Ccntrallcilling" wird mit 182.603 fi. genehmig!. Die Resolutionen von Weichs nnd Hormuzti wcrdcn abgclehut (für dtc elftere stimmen nur etwa 15 Abgeordnete dcr äußersten Linken.) Dcr Titel „Eultus" wird mit 1,371,007 sl. genehmigt. Dcr Ausschuß beantragte fo!gc»de Resolution: „Die hohe Regierung werde aufgcfordcit, dcm Bischöfe vou Linz die Güicr Garstcu und Glcinkgcgcn Anweisung der noimalmäßigcn Dotation per 12.000 fl. abzunehmen nnd in den Voranschlag für das Jahr 1870 sowohl diese Dotation als dcn Iahrcscrttag ocr beiden Güter einzustellen." Die Resolution wird nach cin^chcnder Dcbattc angenommen. (Für dieselbe stimmt die ganze Li»tc, gegen dieselbe die Rechte, das Centrum uud die Minister.) Dic Sitzung wird um 10 Uhr geschlossen. Parlamentarisches. Wien, 8. März. (Der Steuerreform-Ausschuß) nahm in feiner lctzlcu Sitzung den tz 0 dcr Erwcrbstcucr-Vorlage iu Berathung welcher dus Steueimaß festsetzt. Mit Ausnahme zweier, von dem auwcseuocn Finanz-minister vorgeschlagenen Aenderungen wnrdc dieser Paragraph im großeu Gcmzci, »ach der Rcgiciungövor-lagc genehmigt. Die vorgenommenen wcscnllichei! Aenderungen beziehen sich darauf, daß, während im zweiten Alinea die Regierungsvorlage beantragt, daß die Er-wcrbstcucr mit dcm dmch ras jeweilige Finauzgcsctz f,st< grsetzlcn Pcrccnlsatzc i» dcr ersten Classe vom ganzen Rcincittägnissc, beziehungsweise, wo ein solches nicht uaclMwicscu werren taun, vom Betrage dcr 5p^rcenti-gen Zinsen dcs Anlagc Capitals dcr liuternchmuug bemessen werden soll, der Ausschuß beschließt, dieselbe soll, wein, das ganze ermittelte Reinclträ^niß cin Percent dcs Anlagekapitals erreicht, cin Pcrccnt dcssclbcu l?c-tiagen, bis zum Zeitpni>tte aber, wo eine neu errichtete Actien Gesellschaft ihre erste Bilanz ausstellt, sci dieselbe von 5, Percent dcö Anlage-Capilals zn crhcbcu. Dic zwcitc, cbci'falls in Folgc ciocs Vorschlages des FinanzmiuistcrS vorgcnommcue Abändcrnng findet bci Iü. l> dieses PaiagraphcS statt, wo die Vtegieniugg' vorläge normiit, daß die Erwclbslcuer in dcr zweiten Classe uou dem comuussioiicll festgestellten Wahlschein> lichen Iahrcsertrngiussc der llüteiuchmung oder Beschaff tigllng, jedoch nach Abschlag '<») von 10 Percent bci den Handels- uud fabrikömäßig belriebcucn Unternehmungen nnd li) von 20 Pcrccnt bci allc» übriacu Gewerbs» uulcrnehmnngen zn erheben fei. Dcm entgegen gcnchmiglc der Ausschuß dicFassnng, daß bci den Handels- uud fadriksmäßig betriebenen Unter« nehmungcu 15 Percent, bci allen übrigen GewerbsulUcr» nchmungcn aber 30 Pcrcci't in Abschlag gebracht wcrdcn sollen. Bezüglich dcs vorletzten Alineas dieses Pa-ragraftheS, welches festsetzt, daß, wenn das Einkommen in der dritten Classe nicht 000 fl. erreicht, nur eine fixe Gcbübr von einem Gulden cinzuhcbeu ist, wird die Abstimmung >" 5(l,'>n'»>!,» gelassen, weil die Rcgiciuug sich vorbehält, dicSfalls eine Abänderung zn Guusteu eines Maximal« und Minimal-AllcrS vorzuschlagen. Neueste Taktik >cr Chechen. In Berlin erscheint seit kurzem cin „Organ der Nationalpartei Böhmcus," die„CorrcspondauccTsch^que," dcrcu zwcitc Nummcr bereits gcgcu die Gerüchte von eiuem Ausgleiche mit Wien eifert, und sich zu folgender Declaration ermächtigt erklärt: „Es gibt bci uus keine Partei nnd keine Person, welche mit dcr Rcgicrung außerhalb des Programms aller nationalen Deputirtcu verhandeln möchte, dcs Programms, daö die Forderung dcrselbcn Rechte für das Laud dcr Krone dcs heiligen Wenzel iu sich schließt, wclchc man dcm Lande dcr Krone dcs heil. Stephan zuzuerkennen gezwungen war." Die „Corrcspondance" findct cö „bcmitlcidcnswür-dig" wie die verfassungstreue Presse noch immer fordern tönnc, daß dcr Ansglcich im Rahmen dcr Verfassung vor sich gchcn solle. Freilich verhehlt sich die „Corrcspon-daucc" nicht, daß man von einem solchen Operations-plane erst nach Jahren cin Ergebniß erwarten dürfe. Die Czechcn glauben, wcnn den Ungarn ihr conscqucntcs Ausharrcu die Verwirklichung aller ihrer Wünsche gc-gebracht, müsse dasselbe Recept auch bci ihncn Wunder wirken. Aber die Ungarn hatten eine Jahrhunderte alte Rcchtsconlinuität für sich, welche uur durch die Ereignisse von 184') unterbrochen worden war, und als dcr Druck dcs Äach'schcu Regimes von dcm Landc gc-nommcn war, stellte sich dcr zcrrisscnc Zusammenhang mit dcn Rcchtszuständcn dcs Jahres 1848 sogleich wieder her. Die alte Constitution war volksthümlich nnd die Bestrebung, dieselbe wiederherzustellen, mußte daher gelingen, wie nlleS, was im Volke seine Stütze hat. An. ocrs in Czechicn. Da stützt sich die Opposition auf dcn ans ganz verschiedenen Grüudcn unzufricdcnm Clcrus und einen durch seinen Grnndbcsitz mächtigen Adel, der feudale Ziele verfolgt. Beider Alliirtcr Ziclc licgcn weit ab von denen der czcchischen VolkSführcr. Es ist hier keine geschlossene Opposition, wie in Ungarn, wo Voll, Clcrus uud Magnaten dieselben uralten Verfassuugs-uud Muuicipalrcchtc vertheidigen, sondern es ist ledig« lich cine Coalition malcontcnter Elemente, eine Coalitioi', die sich lösen kann, sobald dcr eine oder dcr andere Thcil glanbt, sein specielles Zicl erreicht zu haben. UcbrigcnS bcrnft sich abcr dic Correspondance auch auf die öffcl't' lichc Meinung Europa's, wie es fchciut, nur um die Parallele mit Ungarn vollständig zu machen. Die Lösung dcr ungarischen Frage war auch allerdings ciue Fordc-rnilg dcr öffentlichen Meinung Europa's und sic ist voll' ständig erfüllt worden. Wo abcr zcigt sich in Europa ciuc Sympathie für die Czcchcn? Oesterreich ist seitdem ungarischen Ausgleich wicdcr stark gewordcn, dcr Coü-tincnt erkcnnt scincn Machtcinfluß an nud der praktische Engländer lächelt über die Prätcnsionen vou „)l'ationa' litätcn," die keine Nationen zu scin vcrinögcn. Dic s» wüuschcnswcrthc Versöhnung kann abcr durch dicscs Hi»' überspielen der Opposition in eine mit dem Anstand lieb' äugelnde Fronde nur in die Ferne gerückt wcrdcn. Dic Geistlichkeit und dic Schulausslchts-Ordnung. Dic Haltung dcs Clcrus gegenüber dcr ncncn Schul' gesetzgcbnng scheint sich weitaus gemäßigter zn gestalten, als mau mit Rücksicht auf die Vorgänge in der Frage dcr Ehcgerichtc zu hoffen berechtigt gewesen wäre. Nur in Tirol verhält sich dcr CleruS cxclnsiv. Alle übrige" Kundgebungen lassen schließen, daß sich dic Geistlichkeit der ncncn Oldnnng zn fügen anfängt. Die Inschrift dcs nicdcr-östclrcichifchcn Statthat-tcrci-LcitciS an dcn Bürgermeister vou Wien, welche letzten Freitag im Gcmcindcrathe zur Verlesung kam, sowie die Currcndcn dcr Bischöfe von Brunn, St. Pöl-tcn nnd auch noch andere Kundgebungen zeigen, daß dic Geistlichen die Aufsichtsgeschäftc nicht blos ohne Widerstand an die weltlichen Orgaue übergeben, sondern daß sie auch gcucigt scheinen, das ihncn in der neuen Sch"^ anfsichts-Organisation vorbchaltcne Gebiet sofort z" occnftircn. Denn in dcr einen Kundgebung ist ausdrück' lich ansgcsprochcn, daß „der Clcrus seiner Pflicht im katcchctischcu Amte und iu der seelsorgerlichcn LcitlMg u»d Führnng dcr Ingcnd mit desto größerem Eifcl nachkommen uud cs dcu weltlichen Lehrern zeigen wcrdc, daß cr anch nach der neuesten Wcndnng dcr Dinge dcr Schule, so lange sie den christlichen Geist festhält, nicht fcind, fondcrn in jcdcr, ihm möglichen Weise zugethan uud förderlich scin wollc." Iu dcr eben erwähnten ZU' schrift dcs nicdcr-östcrrcichifchen Statthaltcrcilciters wird mitgetheilt, cr sei von dcm fürstcrzbischöflichen Ordinariate verständigt worden, daß dcr Einflnß dcr geistlich^ Schnlanssichts-Organc fortan „anf die Lcitnng und l»^ mittelbare Beaufsichtigung dcr religiös-sittlichen Bildnis dcr Jugend begrenzt scin wird." Ebenso ist in dcr Cu»'" rcndc des Bischofs Dr. Fcßlcr dcr § 2 dcs SchnlgcsctzeS vom 25. Mai bezogen, in welchem „die Vcsorgnng, ^ lung nnd unmillclbarc Beaufsichtigung des Religion^ Unterrichts und dcr Rcligions-Ucbnngcn für die Verschiß dcncn Glanbcnsgcnosscn in dcn Volks- nnd Mittelschule dcr bctrcffendcn Kirche überlassen wird", und cs wird dem (5lcrns empfohlen, „auch unter dcu geänderten Vc» hältnisseu nach Möglichkeit die Schulen zn schützen nnd zu unterstützen." Dcr Elcrus scheint das echt staatsmännische P""' cip zu befolgen, seine Stelle auch in dcr nencn Orga' nisation cinzunchincn nnd auf lcgalcm Bodcn scinc Pril>c>' picn soviel als thnnlich zu verwirklichen. Die Erklärung für dicscs Verhalten könnte abet auch einfacher aus dcr Betrachtung hergeleitet werden, daß die kirchliche Opposition sich im Gcbicte dcr Sch"^ gcsctzgcbuug nicht auf das Kirchcnrccht, wic bci dcm ^"^ gcsch, sondern lediglich auf die politische Schulvcrfassl»w slützcu könnte, wclchc als StaatSgcsctz natürlich alle' Veränderungen dcs Staates, der ans einem absolute jüngst cin constitutioncllcr gewordcn, nntcrlicgt. ^A^ gcnS dürften auch die entschiedenen Maßnahmen der ^ gicrnng, die Aufhebung dcr bischöflichen Immunity das strafgcrichllichc Einschreiten gegen ungesetzliche Asi^ tation, ohne Ansehen der Person, die in Aussicht gcstell Tcmporalicuspcrrc, zum guten Theile auf die HalUUw dcr Geistlichkeit eingewirkt haben. Die Geschichte des llscdmnKen Kricgs-planes wird in wohlunterrichteten Florentiner Kreisen und n^ geringen Modifikationen anch von Bonghi (Nuova ^ tol., Februar 1809) folgendermaßen erzählt: Im < fange des Monats Mai 1800 habe General Govouc" preußischen Regierung dcn Vorschlag gemacht, cinc H?a i zu tragen an dcr zum Zwecke der Aufwiegelung ^"^„gt erforderten Summe von 5 Millionen Franken. CS i ^ schr unwahrschcintich, daß Gouonc zn diesem ^"''^ uicht dnrch dcn General Lamarmora autorisirt g" scin soll; allcin letzterer behauptet dicS steif uuo ' , Wie immer dcm sci, dic preußische Rcgieruug ""^.^11 mals vou ciucm derartigen Unternehmen "'chls ' >>^ und erwiderte, daß sie kein überflüssiges Gclo 1 403 Allein die Sache hatte dabei nicht ihr Bewenden. Von bcr italienischen Regierung waren stets Verbindungen unterhalten worden mit den Völkern an der nntcren Do-"cm; als Hanptmillclsmann hatte ihr cin bekannter Mrigcr ungarischer Flüchtling, T., gedient. Dieser T. suchte im Mai 1800 Garibaldi ans Caftrcra auf. Garibaldi nnd Mazzini und überhaupt die gcsammtc republikanische und ultra^radicalc Partei crwartclcu allcö Heil von einer Erhebung Ungarns, Serbiens, Rumäniens; ks sollte das der Beginn dcs großen europäischen Völ» leralifstandes sein. Garibaldi wünschte der Insurrection ^ Hilfe zu tommcn durch ciue ^audung in Dalmatien. ^aniarmora, cin überaus vorsichtiger uud mißtrauischer, bou conservative» und monarchischen Gcsinnnngcn durchdrungener Mann, dessen enger itopf von jeher einen U'ilinctivcn Widerwillen gcgcn den Gucrillaführer Gari-baldi gehegt, ^amarmora konnte sich mit so ansschwci-lenden Pläne» nicht bcfrcuuden. Wenu cr früher cinc Aufwiegelung Uugarus zugelassen oder selbst iu Vorschlag ^bracht hatte, so schrak er jctzt davor zurück, da er sah, nnt welchem Eifer die radicalc Partei Italiens eine solche Kriegführung empfahl. Allein andere einflußreiche Mimische Persönlichkeiten, die man wohl in den höchsten Kreisen zu suchcn berechtigt ist, dachten minder ängst-uch als der Ministerpräsident. Der ungarische Zwischenhändler T. wnßtc sich von! ^escn Pcrsoucu in den ersten Tagen ocs Juni einen! Auftrag zu verschaffen an den Grafen Bismarck, und! ^u dieselbe Zeit wurde ein italienischer Agent mit einer, Eendnng nach Belgrad uud Bukarest betraut. In Berlin "lß man sich von T. uud anderen ungarischen Flüchtigen überreden, daß die Aufwicgcluug der orientalischen ^cvolkcrungcn Oesterreichs längst vorbereitet uud daher ^ lM schnell ins Werk zu setzen sei. Zu diesem Euoe fußten eben nur Waffen und Soldaten dahin geschickt ^rdcn. Preußen begehrte, daß Italien diese Aufgabe hernehme. Lamarmora weigerte fich und berief fich ^uf, daß cin italienischer Staatsmauu, Viscouti-^uostll^ welcher sich gerade kurz vorher auf der Ncise, M) Constantinopel (wohin cr fich als Gesandter begab), ^ ^est aufgehalten und dort mit den hervorragendsten, ^litikern verkehrt hatte, zu der Ueberzeugung gelangt , ?l' daß von den einflußreichen Elementen Ungarns ^ ltnicrlei Betheiligung au einer offenen Insnrrcelion zu ^ Nvartcn sei. Die Weigerung Lamarmora's, welche nicht ^ Einklang staud mit deu frühercu Eröffnungen Go-°'^'s, mit der Scnduug T.'S und anderen Thatsachen, ^cckte dcu Argwohu dcs Bcrliuer Cabiucts. Es furchig ' baß Italicu keinen crnslhastcn 5t'licg zu führcu gc-^^'l, „üb gab diesen Besorgnissen Ausdruck cbcu iu "er Note ^^m 17. Juni, welche die preußischen Zlgcu-'' ,ül Florenz auf Gruud ihrer Instrullioncn aus-,^tctcu. Dic Ucbcreinstimuiuug des in der Note cm-^ohlcncn Kricgsplaucs mit ciucm vou Mazzini hcrrüh-. ^°en, you dem ultra-radicalcu Gcuucscr Blatte „II "ovcrc" ,m Mai 1800 veröffentlichten Schriftstück kann ^^bigcr Darstellung uicht weiter auffallen. Ans dem spanischen Kenn!. H In dcn lctztcn mehrtägigen parlamentarischen ^ l)a„d^,,^^, hatten die Minister einige rcactiouärc Nie^'^ zurückznwciscn. Ein Dcputirtcr griff die Rc-h^ ^9 wegen dcr Kircheuinvcntiruug au. Der Miuistcr Hudele die gesetzliche Berechtigung dieses Actes und t>ri> '^'^ ^"^ ""ch in Mondorcdo der mit dcr Invcn-jl, ^ beauftragte Bcauitc in Gefahr war, erschlagen tttli s ^ be" Vorwurf, nicht die Cultusfrcihcit de-dc>ß ^ liabcn, führte der Iuslizministcr Ortiz ans, t^ ^gcsichlß d>r j,^ d^'scr Richtung sich diametral lei^^laufenden Kuudgcbuugcu dcr ucrschicdeucn Pal» lh^ Negicruug nicht mehr thnu louiüc, als sie gc-teli^s^kr Ncinistcr spricht die Ueberzeugung aus, daß Die ^ 55'eiheit dic Grundlage aller ssreihcitcn sci. sein^^mnmg dcr Kirche vom Staate würde, nach füh^^emuug, dcr cisttrcu cin für dic Frcihcit gc-l»^^ ^^Ucdergcwicht verleihen. Gcgcn dic ihm vou ^sllite ^^'^ ^^ Unrecht vorgeworfene Ausweisung dcr Und ^'.' bttuft sich Rcducr auf dic öffentliche Mcimiug bleich ^ Thäliglcit der rcvolutiomncu Iuntcu; ciu l>c>li. " Lcltc uou dcn Milglicdcru dcr Gesellschaft dcs lul,^ " "uiccuz. ii^d dcr Minister gibt hicr dcr Kammer ^ t>/' ^ ""l" ^u übcrwicscncn Hlördern iu Burgos dc»,./' M'lglicdcr dicscr heiligen Gesellschaft bcfiu-b>c nich>" Neduer berührt die Petitionen der Frauen, .^unc, s ^druck des Mitlcidcs genug für cmigc ^ttsctzt^"^", dic aus schlechteren in bessere Klöster Ul''l>e»'e» ^ °"'- während dieselben Fraucu uutcr dcr !^'o hinriÄ'^""^ °ls Vcrlxnmm'gcn, Eiukerkcrungcn z "^°rd >, '"^" aus polilischcu Ursachen au dcr t dunste, ^ ^"""' "icmals auch nur ciucu Versuch ° 'lirrr M,7 ^'""l)aftcn uud unglücklichen Palrio^ ^ süt d,. ^?"'' «"^cht haben, uud doch habe cr b/ d"lch z,, ^- October 17 Dclinqucutcn, wclchc 3^"' die Tn. ?"""" bcfürwoitcleu Richtung auac-do. ^°n KlW ^"lc erlassen. (Anhaltender Beifall.) ten ^" '^0 0l«'s "'Uerdrückt wurde, war »othwcudia; Niis/°"cordnfp ' ""' die cristillci', konnten, dcm Ictz-^ ^cich^^^'M, 000 unterdrückt wcrdcn. (Stur-">-l Billigung.) Oesterreich. Trieft, 8. März. (Viceadmiral Tegctl« hoff) hat folgcudcu Admlwlsbcfchl cilasscu: „Dcr SlapcUauf S. M, Kascmattschiff ,,^>ssa" g'bt mir dic willtommcul' Gcleacuhcit, dcm Schiffbau Inspector Ios.f Noui^'o, welcher die Pläuc dcs gcluugeuc» Baucö gc^ liefert, sowie deu bmu Buuc bcthciligt^n Orgaucn, u. z.: dem Schlffsbau-Obcriugcniclir Moriz Soyta als Baulcilcr, dann dcu zugclhcillcu Ingcnieurcu Franz Rittcr Inptlicr v. Ionstmf, Victor Vollöl, Eall Tulliu-gcr, Alois Polaczck uud Eduald Dorn für dcu währcud dcr Bau-Pcriooc vou ullcu bclhatigcu bcharrlichcu Elfcr, s^wic für die hauptsächlich vom Baulcitcr bcwicscnc ^achl^nntniß dic verdiente volle A»crtcuuuug auszu' sprechen. — 8. März. (S ch ula ufs i ch t s gcs c tz.) Iu dcr am 5). d. M. abgchallcncn Stadtrathssitzuug brachte dcr Podcslu dcu Statthaltcreicrlaß zur il'cuntniß, wclchcr mittheilt, daß das vom hicsigcu Laudtagc bcschlosscuc l^chulaufsichtsgesetz die a. h. Sauctiou uicht erlangt habe, daß jedoch dcr Minister beabsichtige, das im Sinuc dcr ^audlagsbcschlüssc ^ soweit nicht principielle Unterschiede im Spiele scieu — abgcäudertc Rcgicrungsprojcct in der nächsten ^andtagsftssion zu crucuertcr Bcrathuug zu briugcu. Inzwischen sci die Verordnung vom 10. v. M. erlassen worden uud dcr Statthalter läßt im Siuuc derselben die Einladung zu dcr cutsftrcchcudcu Mitwirkuug an dcn Podcsck crgchcn. Herr Hcrmct wicö auf dcn Widerstaud hiu, dcm die crwälMe Vcrorduuug in mehreren Bändern begegne, stellte cS jedoch dein künftigen Landtage, bczichuugswcisc Landcöansschussc anheim, Maßregeln in dicscr Bczichnng zu treffcu. Uusland. Florenz, 8. März. (D cmenti. — Ufcdo m' s Nachfolger. — Die V crhau dlu u gen über die indische Post.) Die „Corr. Italienne" dcmcu-tirt in bcstilnmtcster Weise dic von dcr „N. Fr. Pr." gebrachte Nachricht von einer Zusammcukuuft des Kaisers von Ocstcrrcich mit dcm König vou Italicu. — Zum Nachfolger Uscdom's soll uach 'der „Gazzclta di Toriuo" Herr Brassier dc S. Simou, dcr durch viele Jahre Prcußeu in Turin vertrat, bestimmt sein. — Eapitän Tyler, von dcr englischen Rcgicrnug mit dcr Uutcr-^suchuug dcr vcrschicdcucu für dic indische Post uorgc-!schlagcucu Viuieu bctrallt, ist vou Gricchculaud iu Briu-!disi augckommcn, wo cr am 4. d. dic wichtigen Hafcn« !bautcu besichtigte. Er verfolgte am 5. die Liuic vou iAncona nach Bologna, uud setzte vou dort sciue Reise uach Venedig fort, vou wo cr über deu Brcnucr uach Englaud zurückkchrcu wird. Iu sciucr Vcglcituug befindet sich Herr Biglia, Inspector dcr italienischen Eiscubahucu. Dcr Zwcck dcr Rcisc ist, dic vcrschicdcucn Linien zu uutcrsuchcu, wclche zur Herstellung ciucs di-rcctcn PostdicustcS zmischcu England und Iudicu übcr Osliudicn uud Briuoisi gcciguctcr wärcu. Um dic Eou-ccssiou dcr Linie Brindisi - Venedig bcwerbcu sich zwci Gcscllschaftcu, dic ».^<>!!,> loovi«' )!!'!>!>!>" uud die ,)^!>-!l,!l<'l! ()!!,!>!.'.« Dic erstere macht gcl-tcnd, daß cinc doppelte Linie, eine zn Land, dic andcrc zu Wasser, miudcstcus nnuütz wäre. Zudem fürchtet sie, es töuntc die Beförderung dcr indischen Post zu ciucm Strcitpuuktc zwischen bcidcu wcrdcu, aus wclchcin zuletzt Marseille Vortheil zichcu könutc. Msiesneutsskeiten. — (Gras Andrassy will sich r r b a b il i t ir e n,) Der ungarische Ministeiprüsidr»! Graf Julius Andrassy soll, wic bcr „Osten" M'll!ct, Schrille acthciu baben, um eine Wiederausnal'me des gegen ihn im Jahre 1618 in couw-uu^mm dli!chg>> authentisch oen Nachweis zu snhren, dah cr unter dcr Hand große Anstrengungen g/macht, um dieseZ Votum zu hinter-treibeu. — (Mord.) Am vergangenen Samstag sind in Wien zwei Mordthaten vciübl worden. In dcr Naglcrgasse mordete ein Zeitungsausträgsr zucist seine Gatlin und dann sich selbst: an demselben Abenoe wurde in dcr Alsecuorstadt ein junger Bursche durch einen M.sse,stich getödtct. — (Die Disciplin an der Tri ester l. k. Handels» und n a uti s ch eu Aka d emi e) läßt, wie es scheint, Manches zu wünschen Übrig. Der Lchrküiver sah sich unlängst gcnülhigt, zwci Schüler für immer und einen für die Dauer eines Iahicö von der Anstalt auszuschlichcn — welche Mahrcgcl von der Statlhalterei bestätigt mnde - und der „Oss^rv. lr." bringt ein Proclam zum Abdruck, welche? dieser Tage an der Thüre eines der dortigen Lehr« zimmer angeschlagen war und im Namen der Freiheit und dcs Fo,lschrills zur Abschüttelung des „unerträglichen Joches" auffordert, welches auf den Schüler» laste. — (Eine Dachrinne auö Pa ftpendeclcl.) Ans Cilli wird der „Tageeposl" geschrieben: Belamülich wurden Vatermörder nnd Danmumterröcke ans Papier fabrieirt; Überraschen aber wird cS gewiß, wenn man verniinmt, dafz s lbst Dachrinnen ans Pappendeckel gemacht werden. Ein Hausbesitzer in einen, unweit von Cilli befindlichen Martlflectcn beschloß, als er an einem regnerischen Tage ganz durchnäßt noch dic Dachtraufe scixcö Hans^ passircu mnfztc, dai« alte Sprichwort: „Aus dcm ill'sgcn kommt man in die Traufe," zu Schanden zn mach"'. Er begab sich deshalb zu cincm iu Cilli wohnhaften Spcnglcr. dem cr fllr eine Dachrinne kaum den halben Schcitz-wcrth versprach. Doch stellte sich dcr Spmglcr anch mit dicsem Preise zufrieden und versprach, die bewußte Dachrinne in Bälde ;u liefern. — Ganz erfreut rieb sich dcr Hausbesitzer die Hände, als er einmal, anö dcm Gasthansc hmnlVhrcnd, smi Dach mit cmcr hochrolhcn Dachrinne gczicrt fah, zahlte dcm harrenden «pcnglcr allsoglcich dcn bedui'.gcnen Preis aus und bedachte ihn noch obendrauf mit einer Ianse, die sich letzterer wohl schmecken ließ. Nun fehlte dem Hausbesitzer »nr noch ein Renen, um sich c»i dcm Gcplälschcr dc? von dcr Dachlrauf: ricsrlndcu Ncgen-wasscrö crgutzc.i ;n tdniil'!!. Anfällig wurde dieser Wunsch auch schon in dcrsclbcn Nacht befriedigt. Etwas unangenehm mnß es ihn berührt haben, als cr am nächsten Morgen am Dache dic Rinne vcrmißlc, dafilr aber dcn Bodcn mit röthlichen Fctzcu be-dcckt sah, und sich bci nähcrcr Untersuchung überzeugte, daß die wohlfeile Dachrinne nicht aus Vlcch, sondern ans Pappendeckel fabricirt worden war. — (Eiscnb ahn - llnfall.) Man schreibt der „N. Fr. Pr." ans Odcrbcrg nnlerm 7. d : Dcr heute von hier Früh l> Uhr abgegangene gemischte Pcrsunenzug nach Tcscheu ist znnschrn Kar-win-Tcschcn entgleist. Turch diesen Unfall ist die Maschine vom 1'/, Klafter hohen Damm hcrabgestllrzt nnd riß zwci Hüttcl-nnd cincn Personenwagen drittcr Classe mit herab. Die Maschine selbst soll keine Beschädigung erlitten haben; dic übrigen 3 Wa-gcn sind jcdoch arg zcrtrilmmcrt. Ursaclic dcr Entgleisung ist, wic mir anö verläßlicher Quelle mitgetheilt wurde, eine Diffc-rcnz dcr Spurweite, wclchc an dicscr Stellc 1'/, S°ll uttrtigt. Dic cntglciStcu Maschuienwagcn habe» die Laschen dcr Schienen losgerissen nud dic Spurweite um 5 Zoll vergrößert. Menschen-lrbcn ist lcincs zn brllagcu, dich erlitten der Ober-Conducteur cinc Perrcnlnlig am Arme, cin Conduetcnr dcr Gesellschaft «ud dcr dic Post suhrcudc k. t. Conductcur Qnclschnngen, Wic leicht hiiltc jcdoch cin größeres Unglück cnlstchcn tönncu, wenn der Zugführer nicht soglcich, als cr di: Entgleisung bcmcrttc, Con-ircdamftf gegeben halte uud die Maschine mit voller Dampfkraft herabgestürzt wärc. Dcr Vcrlchr ans dicscr unglüäscligeu Streckt ist vorläufig wicdcr riugcstcllt, und gehcn Passagiere, Gepäck uud Post wicdcr den früheren sichercu Wcg vil> Pruchna. — (DcrHungcr dcrSchnllc h r er - Wit w c n.) Dcr prenßischc Hcrrcuhä'nöler Hcrr U. Waldaw-Stcinhöucl hat wieder ein geflügcltcs Wort gcschafftn, da« dcm „Kladderadatsch" reichliche» stuff gebe» wlrd. Er sagte, es müssc ihm erst cinc vcrhuxgcrte Zchullehrcr.Wilwc gezeigt wcrdcn, che cr sich dazn cnlschlicßcu löiiuc, dcm Geselle über die Wilivou- nnd Waissiicassen srmeZU-sünnnnug zu gcbcu. Dieser Aliosprmh g,ht nuch wciior, al? das Wort cincö Culluöministcrs, dcr rmcm armen Schullchrer, welcher lhm sagtc, bci seinem geringen Gehalte müssc er verhungern, oic tröstende Antwort gab: „Vcrhungcru Sie, danu wird dcn andcrcil Schulmcislcrn geholfen wcrdcn." Dcr cdlc Herrcuhäu«-lcr will dir Mninic cincr verhungerten Wltwc vor sich sehen, rht er so uicl Gcld bewilligt, daß dlc Hintcrlasscncn von Schulleh-rcru vor dcm Hunger gcschiitzt werden tänncu, und cr ist auch darauf bcdachl gcwcs<,n, dic Gutsbesitzer vor dem Beitrag zu den Witwcncasscu zu bcwahrcu, wenn sie uicht zur Schnlgcmcinde gehören, wic cS häufig dcr Fall ist, — (Dic Vccrdignng L a ma r t i n c' s) ist augrlün-digtcr Maßcn am 4. d. M. in Saiut'Pomt mit äußerster Ein-fachhcil vor sich gegangen. Emile Olliuicr berichtet darüber Hcrrn uon Girardiu in ciuem von dcr „Lilicrt.i" veröffentlichten Briefe, dcm wir folgende Stellen cnluehmen: Da? Begräbniß unseres, Vamartiue war seiner würdig. Alles ging dadci mit ciner un-geuircndcn Einfachheit vor sich. Dcö Morgcus war dic ganze Vcuöllcrung von Macon auf dcn Bahnhos gccilt, um als Leiche Dcnjcnigcu zn cmpfaugcn, wclchcn sic so oft, da cr noch lcbtc, bcwnüdcrt hat. Sie gelcitclc ihn zur Kirche und solglc ihm in gesainuirltcr Stimmung bis zu dcn lctztcru Hänscrn der Stadt. Dort wnrdcn sic vmi dcn kaudlentcu abgclüöt; wir faudcu die letztern unttr Anführung ihrer Gcistlichcu längs dcS ganzcn We-geö. Auf i dcr Station nuißtc man deu Wagcn öffucn, wclchcr deu Sarg verschloß uud dic Bevölkerung trat heran und sprengte Weihwasser auf den Sarg. Einige küßten ihn uutcr Schluchzen. Bei dcr Ankunft in SaiutPoint war dcr Mcnschenstrom groß. Mau bcmerltc in der Menge die Hcrrcu von Laprade, Emile Nugicr. Jules Sardou (die lctztcreu Beiden als officicllc Vertreter dcr Atadcmic), Alcrander Dumas Sohn. Edmund Terier, Rolland. Im llcbrigcn war lcinc politische Pcrsönlichlcit aus Paris geloinmcu, teiu elnzigcs Mitglied dcr provisorischen Nrgie-rnng. Nach dcu kirchlichen Gebeten wurde die Lciche in dcr Familiengruft beigesetzt. Kcinc Ncdc wnrdc gchaltcn. Es war dieS dcr ausdrüctlichc Wille ^amariine's. Uud Welches Wort ware auch auf dcr Höhe eiucö solchen ManucS gewesen!" - (Giftigkeit gefärbter Oblate n.) Hicrübrr gibt das Journal für Praktische Chcmic cinc intercssantc Frststcllung. Dr. Goppclörodcr in Vascl ließ aus verschiedenen VcrlanMdcn 212 Stück Oblatenmüster holen, und dic Untersuchnng crgab, daß 1. die rothen Oblaten giftige Substanzen, das Mcnnig, cut-hicllcu; 2. gclbe cnlhicllcu chromsaurcs VlciOxyd; >l. viclc weiße 404 enthielten Blciwcisi; 4. dic grünen und blauen enthielten Bcrli-nelblllu und Chromgelb. Dr. Gopprlsrodcr gibt nach Maßgabe der srhr machenden Untersuchung deu Rath, nur schwarze, braune uud ungefärbte weiße Oblaten als durchaus unschädlich zu bc-nilhen. — (Eine Kindcrmördcri n,) In Montauban (Frankreich) wurde diese Woche die Vcrbrtchcrin Fran Dclpech zn lebenslänglicher Galeerenstrafc verurtheilt. Dic geuaunte Frau hat eine Menge iimdermordc verüb!, neun wurden ihr nachgewiesen, ihr Hans enthielt eine Art von Bcinhan« von Kinderleichcn, Dies dtlmouische Weib (I'«^«^»« <>o ^oiünud.»!!) sagt selbst lant lachend : es seien zwar uielc Kinder in ihr Hans gelonumu, aber lein« heraus! Sie betrieb den Kiudcrmord als Geschäft. Neben ihr ist eine Hebamme am mciiien belastet. Die andern Weibsbilder filh- ' rcn meist den Slaudesnamen „!!Il^8»wrl'8" und sind von dem obengeuanuten Scheusale zu dem Verbrechen verführt worden Die Details der Verhandlungen sind so gräulich uud widerlich zugleich, das« man billig Bedenken tragen muß, sich naher darauf einzulassen. Vocale s. — (Se. kais. Hoheit der Erzh. Wilhelm) ist zu einem zweitägigen Aufenthalt hier eiugctroffeu. Derselbe ist betauutlich Geueral-Artillcriemspector und wird die hier garnisonircudeu Artillcrietruppeu inspizircn. — '(GeMeinderathswahlell.) Unter lebhafter Betheiligung der Wähler fand gestern Vormittag die Wahl für den' zweiten Wahlkörper statt. Äei Abgabe von 297 Sümmzettcln erhielten: Dr. Friedrich v. Kaltenegger 290, Dr. Josef Suppan 295, Wenzel Stedry 2')2, Dr. Anton Scho'ppl 201, Leopold Bürger 289, Karl Deschi.lann 288, Franz Nudcfch 288, Ferdinand Mahr 268, Raimund Pirkcr 284, Dr. Friedrich Keesbacher 265 Stimmen. — (Nindviehpräm icn.) Bekanntlich hat das Ackerbaumimstcrimu auf die Daner von 5> Jahren alljährlich 2200 st. fiir Rindvichprämien in Kram ans ReiäMntteln bestimmt. Das Centrale der Landwirthschaftögcscllschaft veröffentlicht vorläufig die ^liormen, nach denen hiebet vorgegangen werden foll. Die Prämien sind zunächst für Nindcr der Mürzthalcr, Möllthaler, Marienthalcr uud Pinzgauer Naße bestimmt. Im Abgänge derselben dürfen auch Niuder aus Kreuzungen dieser Naßen unter eiuauder oder mit der Landraße verwendet werdeu. Nur ausuahmswcife nnd in Ermanglung der vorhergeheudeu könuen auch ausgc-zeiä)nete Thiere des Landschlagcs pramiirt werden. Die Prämiirungen finden nach eiueiu dreijährigen Turuus abwechselnd in folgenden Ortcn statt: 1. Jahr: Laibach, Landstraß, Se^cnberg, Ievstrvz w Iuuertraui uud Idria; 2. Jahr: Nadmannüd»rf, Stein, Oroßlaschch, Rudolfswerth, Präwald ; 3. I a h r : Krainburg, St. Martin bei Littai, Gottschec, Tscherllcmbl und Zirkniz. Die Prämien sind: Für Stiere von 1 '/>, bis 3 Jahren eine zu 80 fl. uud zwei zu 60 st.; für Kalbinucu uuter2 Jahren eilte zu 40 fl., zwei zu 30 fl.; für trächtige Kühe oder für Kühe mit Kälbern unter 6 Jahren zwei Prämien zu 50 st. und zwei zu 40 st. Die Vorbereitungen zu der Prämien-vertheiluug besorgt der Centralausschuß der Landwirthschafts-gescllschaft. Die Prämiirnng hat im Monate Mai zu geschehen. Der Tag hiezu wird über Eiuvcruehuluug der Filialen vom Ceutralauöschiissc bestimmt. Das Preisrichter-kollcgium besteht aus ciueut Abgcurdueteu des Ceutrales, dem Vürgemeister des Ortes, wo die Verlheiluug geschieht, dem Filialvorstaude des Prämiiruugsbczirlcs uud aus drei vom Neutrale eruamtteu Sachkliudigcu des gedachten Con-currenzrayons. Der Präiuiirlc verpflichtet sich, deu Stier durch 2 Jahre, dic Kalbin durch 3 Jahre, die Milchkuh durch 2 Jahre auf seinem Besitzthum zur Zucht zu bchalteu. Bei den Stieren sind eigene Spruugregister zu führen. Falls ein Prämiirter seiner schriftlich abgegebenen Verpflichtung zur weiteren Haltung des Zuchtlhicres nicht nachkommt, ist er znm Ersatze der bezogenen Prämie verpflichtet. -- (Eisenbahn Laib a cd.T arvi s.) Am Iten Nplil sollen die Arbeiten fur diese Bahnstrecke in der Nähe von Laiback und Krainbulg beginnen. — (Zum Vodnil t>c ntmal) hat die Studenten« schast des hiesige« Gymnasiums als Ertrag drr von ihr am 2ä. Felnuar veianstalleten Ves cda den Vettag prr 210 fl. an den Ausschuh des Vereines Slooenija algefühlt, wofür ihr in der letzten Veieinsoersammlung Nbec Antrag des Dc> Costa der Danl duich Zuruf votiit wurde. — (Zum heutigenVenefize des Fräuleins Pichon) lanu wegen plötzlich eingetretener Heiserkeit des Fll. Iellinel die „Norma" nicht gegeben werden. Nenn wir auch nicht weniger, als Fil. Pichon selbst, diesen Zwischenfall bedauern, der uns den Genuh der anerkannt vorzüglichsten Leistung der Aenrsizianlin enlziehl, fo glauben wir doch, dah die von Frl. Pichon a>! SteUe der „Norma" gewühlte „G r o b he rzogi n von Gero! stein," welche heute zum letzte!» male gegeben wird, nicht wenige Verehrer der stclö heitern und melodiösen Osjenbach'schen Muse anziehen wird. In der Thal hat Fcl. Pichon, obwohl die Tittllvlle außer ihrem Rollenfach? gelegen, es doch veislau» den, durch pikantes Spiel, wie durch vollendete Durchführung oes a/saiiglichen Theiles die volle Sympathie des Pndlicums zu gewinnen, und wic glmch.n daher rcr um unsere Opern-gcnüsse w verdienten Hiünstlcrin ein volles Haus in Aus« ficht stellen zu dürfen. Ncncstc Dost. Wien, 9. März. Das „N. Frddl." schreibt: Das Gerücht von dcr 9tcisc dcö frauzöslschcn Ocsaudten am Wiener Hofe, dcs Herzogs v. Orammout, uach Paris bestätigt sich. Dic „Ägeucc Havas," welche gewöhnlich gut unterrichtet ist, spricht bereits von dicfcr Ncisc, legt ihr alicr teiue politischen Interessen, sondern „persönliche Augclegclchcitcu" unter. Auch wir glauben uichtzu irren, weun wir voraussctzcli, daß die Pariser Ncisc dcs Her-zogS diesmal nichts mit dcr Politik zu schaffcn hat, und daß die „pcrsölilichcu Angelegeuheitcu" in gcfchäftlichcu Vcrbiuduugeu bestehen, welche dcr französische Gcsaudtc mit verschiedenen ^ntrcpot-Gcscllschaftcn iu Pcst eingegangen ist. Dcr Herzog vou Gramout hat zu Ounslcn dcs liugarischcu Gctrcidchaudcls gewisse Erleichterungen für denselben und gesicherte Bezugsquellen iu Frankreich in Aussicht gestellt. In Folge dcsseu schciut nun die persönliche Anwesenheit des Gcsaudtcn in Paris noth-weudig geworden zu scin. Wien, 9. März. Eiu Aerlincr Blatt, dic Vör-^ scuzciluug" vom 8. d., schreibt in seiucr Abcud-Aui>gabc: ^ „Uutcr dcn politischcu Gerüchten, dic heute aus dem Äo-deu sproßten, wie Pilze uach dcm Ncgeu, verdient die' mciste Äcachtuug wohl daojcuige, wclchcö unserem Vli«! uistcriuui und spccicll dcm Grafen Bismarck dic Absicht zuschreibt, die Frage dcs Besatzungsrcchtcs vou Ulm uud vtaslatt im Eiuucrsläudniß mit Budcu wicdcruni auf die ^ politische Tagcsorduuug zu sctzcn, selbst auf die Gcfahr hin, zu ciucitl Widerspruch dcs Auslandes dadurch Veranlassung zu gcbcll. Äiau erzählt fcrncr uou eiucr schr energischen Aeußerung des Grafen Bismarck über das Verhalten dcS frauzösischcn Goilveruciucuts in dcr bcl-gischcn Eiscnbahu-Äugelcgcuhcit." Tricst, 10. März. Dcm „Cittad." wird geschric-ben, General Mcnabrca hi,be am 8. d. M. dcn hiesigen ital. Consul im telegraphischen Wege uui genauc Äugabc dcs Tages uud der Stuudc dcr Aukunft Sr. Via« jcstät deö Kaisers ersucht. — Die Cscadrc uutcr Com-luaudu des Hcrrn Contreadinirals v, Pöck uud der Dampfer „Greif" follcn lnorgen vou Pola nach Fiumc abgehen. Vlünchen, 9. März. Fürst Hohculohe ist heute im Auftrage dcs Königs bchnfs ciucr Zusaunuculuuft mit dcm würltcmbergischcu Mmislcr u. Barubülcr nach )lördliugcu abgcrciet. Bcrliu, 9. März. (Sitzung des Reichstages.) Simsou wurde mit 1(lö von 181 Stimuien wieder zum Piüsidculcu gewählt, zum ersten Picepräsidclilen wurde Hcrzoa vou Ujcsl mit 158, zum zweiten Vice-Präsidenten vo» Acnilingscn mit 124 Stimmen gc^ wählt, ^öwc, dcr Hauptgeaciicandidat ÄcnlüngseuS (von dcr ForlschrittSparlci und den Polen aufgestellt), erhielt 44 Stimmen. Mittwoch findet die nächste Sitzmig statt. Paris, 9. März. Die „Aaence Havas" meldet: Dcr französische Botschafter am Wiener Hofe, Duc de Gramont, hat die Einladung erhalten, persönlicher A»< gelcgcnhciteii wegen auf einige Tage hicher zu lonimc«. — Dcr belgische Gcsaudlc Baron BcycnS, welcher Samstag uach Brüssel reiste, ist gestern wieder hier eingetroffen. — Vicomie dc Lagu^rounil'rc wcilt uoch immer hier. — Die „France" demcntirt, daß dcr belgische Senator dc Cock, welcher gleichzeitig als fra>l< zösijchcr Vicecousul in Genf fungirt, von Frankreich sciucö Postens eulhobcn worden sei, weil er für das Ciscubahuacsctz gestimmt habe. — Dic Nachricht, daß England iu der belgischen Eiselldahttangclcgc»heit sel"? Vermittlung angeboten habe, ist unrichtig. Paris, 9. März. Die „Patric" signalislrt eine mlsgesprochcuc Annäherung zwischen Italien und Oesterreich und fügt hinzu: Italien uud Oesterreich bcarcifc« angesichts dcr in Europa eingetretenen Veränderiinge» die Nothwendigkeit, cinc ncue Politik zu iuaugnrircn. Eine Allianz zwischen Floren; und Wien entspricht dc»l gegenseitigen Interesse beider Nationen. Telegraphische Wechfclcourse vom 10. März. 5perc. Melalliqueö 62.10. — 5>pcrc. M.talliqnes mit Mai- li"b 9louembcv-Zliiscu «;2.10.— 5i»erc,?latiol,al-Anlehen »!9 40.-1^'^ StaatSauleheu W,4<). — Gankaclien 720. - Ereditaciien 290. ' l,'ondou 1i.'3.»5. — Silber 12I.5.0. - K. l, Ducatru5,»3 ! ^ Sandel und Volkswirtljschastlicheö. ! Nudolfswerth, «. März. Die Durchschuitt«-Preise sicll' teu sich auf dein heutigen Martte, wie folgt: Weizen Per Mchen 5 . ' Bntter pr. Pfuud . — ^ Korn „ 4 20 Eier pr. Slllct . . -- ', ^"ste „ 2 > 70 Milch pl, Maß . - , l" Has"' „ l 90 Rindfleisch pr. Pfd. - ^. Halbfmcht „ 4 50 Kalbfleisch „ - ^b Heiden „ 2 8«! Schweinefleisch „ -- ^ Hirse „ 2 56 ! Schöpsenfleisch „ — ^, Kutunch „ 2 90, Hähndcl pr. Stilcl —, A Erdäpfel „ 1 «0 Tanbcn „ - ! Z i.'iusen „ 6 40 ^ Heu pr. Centner . 1^" Erbsen „ 6! 40, Stroh „ > ^ ^ Fisolen „ 6 40!> Holz, härtet«, pr. Klft. 6,"» iicindbschinalz pr. Pfd, —45^ —weiches, „ — , "" SchU'ciueschnlalz „ -^ 45^, Weiu.rnther, pr, Eiiner 4 "" Speck, frisch, „ — — sj — weißer ., 3 ^ Speck, neninchert, Pfd. — 3« ^ 2lnstckommcne Fremde. Am 9. März. Hiadt Wien. Die Herren: Se. kais. Hoheit Erzherzog 20'^ Helm, Chrisll und Koblitz, k. f. Oberste, vou Wien. - ' Mnsqu'»^ Kaiifni., vol^ztanischl,. - Sarluri, Besitzer, von Steiubrll^ — Die Fvalieu: Glowacka uud Miszke, von Idria. ^ ^^ govitz, Besitzer« Gattin, von Strazisc, iflefant. Die Herreu: Datcu, Haudcliün,, Dannccker. Ka"^" Nupar, Alien!, n»d Pnlzher, von Tries». — Schmid, inu'f"^ von Wien, — Ailcher, von Prczid. — Leuba, Rentier, ^ Paris. — Kubau, vc», Verli». — Vregar, Nealilälcubcs./ "" llnll'rlrain. Komcir, Privatier, vou Imierlraiu, ^^> landschaftliches Theater. Heute: Zum Benefize deö Frl. Pichon zum letzten Male: Die (iiroßhcrzo^iu vo» Gerolstcilt. Oper vou Osfeubach. ^^ 6U.Mg. 322'7? - 0^"WNW schw." Schure ' l 4«, 10, ^ „ N. 32l.<,4 > 3.., W schwach ' trilbc ' M"" 10 „ Nb. 3W.9,! ^ 4- l>.>! SO. schwache Schnet ! , In aller Frilh schivachcr Schncefall, trüber Tag. M"' Schuce bi« )"" WIsrlwrllUN. nrt schlössen. Geld ftilssig. Allgemeine Htaatöschnld. Für 100 si. Geld Waare Einheitliche StaatSschnld zu 5» pEt.: ii> Noten vcrzintil, Mai^Nouember —.— —.— „ „ „ Februar-August 02.80 02.9C „ Silber „ Iäuucr-Iuli . —. - —... „ April-Oclobcr. 70.10 70.^0 IÜ üsleir. Währ. . . zu üpEt. 5.9.- 59.25 detto v. ^. 1866 . . 5 „ 64.— 64.2«) detto rückzahlbar (^) . 5 „ l>«.— 9«.ü() detto ,/ (f). 5 „ d7.- 97.50 Silber-Aul. 18»)4 (l..St.) 5 „ 75.- 75..)0 1865 (FrcS.) 5 „ 77.- 77.50 Metllüiqms . . .zu4'/, pCt. 55.50 5s>.75 MitNerlos. v.J. 1839 210.- 211. - Mit Verlos, v 1.1854 zu 250 si. . . „ 4 „ 93 — 93 50 M'tVerlos.v.I.1860 zu 500 fl. . . „ 5 „ 101.60 191.80 Mit Verlos. v.J. 1860 zu 100 fl. . . „ 5 „ 104 — 104.50 MltVerlos, v 1.1864 zu 100 fl...... 126.— 126.20 Cllmo-Nrutfnsch zu 42 1.i>o »uül. pr. Stilck.....23,50 24.— SlaatS-Domänen-Pfandbriefe zn 120 fl. ö W. (300 ,^r. 5 M.) in Silber pr. Stillt . . . 116.75 117.— Grundentlastllnsss-Obligationen. Für 100 si. Geld Waare Nicder-Oestcrreich . . zu 5 pCt. 89.50 90.— Obrr-Oeslrrreich . . „ 5 „ «9.5» 90 — Salzburg .... „5 „ 88.50 89— Böhmen' .... „ 5 „ 92. - 93.— Mähreu .... „ 5 „ 89.50 90.— Schlesien .... „ 5 „ 88.50 89.— Sleicrmcnl ... „ 5 „ 59.— 90.- Ungarn..... „ 5 „ 7^.— ?«!,ü Temeser^Bauat . . ,. 5 „ ?7.— 77.50 Eroatien und Slavouieu „ 5 „ 7tt50 79.— Galizieu .... „ 5 „ 71.25 71.75 Siebenbiirgcu ... „ 5 „ 74,50 75.25 Butovina - . . . „ 5 „ 71.— 71.50 ling. m. d. V.-C. 1867 „ 5 „ ?7.75 78.. Tem.B.m.d.V.-C. 1867,. 5 „ 75.50 7^.. Actien (pr. Stücl), Nalioualbanl...... 726.— 728 — Kaiser Fcrdinands-Nordbahn zn 1000 fl. CM.....23l0.-2:<15- Credit-Anstalt zu 200 st. ü. W, 296. - ^96 20 N.Ä.Eöcom.-Ges.zu500fl.ö,W. 780- 782,-Statseisenb.-Ges. zu 200 si.CM. oder 500 Fr...... 327.- 327.20 Kais. Clis. «ahu zu 200 st. TM. 182 50 183,— Süd.-nordd.«er.-B.200 „ ^ 160.50 160.75 Geld Waare Sitd.St.-, l.-veu. u. z.-i.E. 200fl. ü. W. oder 500 Fr. . . . 233.60 233 80 Glll.Karl-^id,-B.,. 200 fl.CM. 222 25 222.50 Vühm. Wcslbahn zu 200 fl. . 187,50 !88.- Oest,D°u,-Dampfsch-Oes. ^« 608.— 610,- Oesterreich. Auyd iu Trieft Z I 325.- 328.— Wieu.Damftfm.-Actg. . ,'. . 325.— 335.— Pchcr Kellenbrilcke .... 640.— 650.— Anglo-Austria-Baut zn 200 st, 295.- 295.50 ^ciuberg Czernowitzcr Nctieu . 185,50 186,— Versichcr.-Oesellschaft Donau . 250,- 256.— Pfandbriefe (fllr 100 fl.) National- j bank auf ^ verlosbar zu 5"/. 100 «0 101.— C. M. j Natloiialb.aufo.W.verl°St>.5„ 96.» 96,25 Uug. Bud.-Creb.-Aust. zu 5'/.., 92.75 93.-Nllg. üst, Bodcn-Credit.?Install ucrlosbar zu 5°/« in Silber 107.— 107 25 dto.m33I.rllctz.zu5pCt.inö.W. 89.75 90, Uose (pr. Stllck.) !lrcd.-N.i.H.u.G.z.100fl.iz.W. 169.50 170.- Dou.:Dmpfsch.-G.z.100si,CM, 96.50 97.50 Stüdlgem. Ofen „ 40 „ ü. W 37..'0 38.50 Slllm « 40 „ ,. . 42,50 43.50 Palssy zu 40 fl, ö. W. 36. - A,^ Clary „ 40 ., „ . 3750 A'^ St. Geuois „ 40 „ „ . 33.— ^ Windischgrätz „ 20 „ „ . 22.50 ^'^ Waldsleiu „ 20 „ „ . 24 50 ^gg Keglcvich „ 10 „ ,, . 16.-" ,. Wechsel (3 Mon,) ^, Augsburg fltr 100 st, südd. W. 102.70 H',0 Frankfurt a.M. 100 st. dctto 102,50 »^ c^ Hamburg, sllr 100 Mark Banlo 90 80 ^g0 London silr 10 Pf. Sterling . i-'-'iA ^>>F Paris für 100 Francs . . . 49.1" (5ourS der Oeldsorten Geld 2"^, lt. K. Münz-Dncaten . 5 fl. 32 lr. 5 st. ^ , Napolconod'or . . 9 „ 87j „ » " ^. " Nuss, Imperials . - „ ^ « ^ " S^ Vcreinöthaler . . 1 .. 81il., ^ " 50 ^ Silber . . 121 „ 25 „ 121 „ Krainische GruudeullaMings - ObligaN°"^' vatnotinmn: 66 50 Äeld. 90 w° ^