SWiflii ?lr. m,i >2Ponffpru(f)! CP«ts rulf begehren von der Rzifcuttft ? tr.tr.t: Daß tfrot und Arbeit uns ßerufiet stehen, Cob unferc Äsnbe: in der Schule lernen Und unser« Greise nicht mehr betteln gehen ©. Herwegh. MM im. f. Lchpff?g',r<, 3^15. Zcnlralor^an des Oesierreichischen Eisenbahn-Personale ^Ldaltton: Wien VA, Zentagafse Nr. 8. 2redakl!on»lchrutz: Zwei Tage vor dem Erscheine» de» Blattes. 2lbonnements-DeUng>mgcn: Halbjährlich..............................Jtr. 2-88 Ganzjährlich................................. 5-76 fiür das Dculsche N-ich ganzlährlich Mk. 61-. Pi das übrige Ausland ganziährlich 0 Frankc». Lr^chcmt leten 1., 16. nnd 20. itn Monat. —- Sprechstunden prtt ji'vt’it Tng t»>H Aufnahme der Sonn» und Feiertage vor. 1 Uhr Doriaittogs bis *M Uhr nachmittags. Insertlonspreis: 2:c elitfpaltlge SliilTimeleRtHt oder » öffentlichen Leben überhaupt erweckt wurden, die sozusagen als noch ungeschulte Rekruten in der politischen und gewerkschaftlichen Bewegung mitmarschieren, denen aber jeder tiefere Einblick in das politische und gewerkschaftliche Leben und dessen soziale Zusammenhänge noch mangelt. Sie sind daher am leichtesten der Gefahr von Suggestionen ansgesetzt, die natürlich unter dem Einfluß von Massenaktionen entstehen, wenn diese. wie_ das bei der Wahlrechts» frewegung der Fall sein mußte, mit einem besonderen Elan und starker impulsiver Schärfe geführt werden. Aber auch sonst trägt der Umstand, das; der Kampf u m das Wahlrecht nicht die Zeit sein konnte, wo man über die Grenzew des Parlamentarismus für die Arbeiterklasse redete, dasu bei. daß bei manchem minder geschulten Arbeiter überschwenglicke Hoffnungen hervorgerufen wurden, die sich natürlich nicht erfüllen können und die auch gar nicht der klaren sozialdemokratischen Denkweise entsprechen. Alle diese Möglichkeiten sind, wie gesagt. Erscheinungen. die gleichsam aus der.Entwicklung der Verhältnisse und aus deren inncrcn\Koiupli^iertheit herauswachsen. Die Arbeiterklasse aber hat heute mehr . als je das Bedürfnis, vollständige Klarheit unter die breiten Massen zn bringen, denn nur dann kann diese dauernd in der Organisation sestaehaltcn werden, wenn sie keinen Augenblick über die ©rcn.'cn, die sowohl dem Machtbereich der parlamentarischen Aktion wie dem Gewerkschaftskampf allein gesteckt sind, im unklaren ist. Denn von dieser Zielklarheit und den taktischen Regeln hängt alle unsere Macht und Schlagkraft ab. Darauf noch weiter einzugehen, soll Sache eines folgenden Aufsatzes sein. Aus dem Sorialversichcrungr-oueitiuB. Die Unfallversicherung der Eisenbahner. Nach langen, schleppenden Verhandlungen hat das Subkomitee des Sozialversichcrungsausschusses am 5. und G. d. M. die Beratungen über die die Eisen-bahnet betreffenden Paragraphe beendet. Tic "Beschlüsse, die das Subkomitee dein Vollausschuß vor--legt, bedeuten zunächst in Bezug auf die Unfallversicherung der Eisenbahner eine Verschlechterung in mehrfacher Hinsicht. Vor allem hält das Subkomitcc an der von der Regierung vorgeschlagenen Zusammenlegung der Rente fest, und zwar geht der zustande-gekommene Beschluß dahin, für die bereits in Dienst stehenden Eisenbahner es bei dem jetzigen Zustande zu belassen, dagegen wurde für die künftighin in den Dienst tretenden Eisenbahner der Grundsatz angenommen. daß die Unsallsrente und die Pension, respektive Provision, nicht mehr als 100, respektive 120 Prozent des jährlichen Arbeitsverdienstes des Versicherten, betragen dürfe. Eine kleine Verbesserung liegt dagegen in dem Beschluß, daß in Zukunft auch dort, wo es sich um einen sogenannten Betriebsunfall handelt, nicht bloß, wie bisher, eine Höchstrente von 00 Prozent ausbezahlt werden dürfe, sondern daß unter gewissen Umständen auch hier die Rente bis auf 90 Prozent erhöht werden kann. Dagegen aber enthält der Beschluß des Sub-komitees, der die Dreiteilung des Vorstandes in der Unfallversicherung eingeführt wissen will, eine so einschneidende Verschlechterung für die Verletzten, daß mit allem Nachdruck vom Vollausschuß verlangt werden niuß. den bisherigen Rechtszustand wieder herzu-stellen. Ebenso wie in der früheren Parlamentssession, war es natürlich auch diesmal der Abgeordnete K rot), der sich der Regierung für die ihm zuteil gewordenen Gnadengeschenke gefällig zeigte, und mit Wärme für die Verschlechterung in der Zusammensetzung deS Vorstandes eintrat. Charakteristisch war die Art, in der das der feine Herr besorgte. Er meinte nämlich, die paritätische Zusammensetzung, wie sie heute bestehe, schaffe lediglich Vorteile für die Sozialdemokraten, während die in einem anderen Lager stehenden Eisenbahner von jedem Einfluß ausgeschlossen seien. Weil also die Eisenbahner in ihrer Mehrheit von den unterschiedlichen nationalen Organisationen nichts wissen wollen, deshalb sollen sie es mit einer Verschlechterung ihrer sozialen Wohlsahrtseinrichtung büßen. Denn eine Verschlechterung, die sich vor allem bei der Rentenbcmessung der Verletzten zeigen wird, bedeutet es, wenn im Vorstände nur ein Drittel gewählter Vertreter der Versicherten sitzen soll, während ein Drittel aus Unternehmervertretern und das weitere Drittel onS von der Regierung ernannten Mitgliedern bestehen soll. In Wahrheit hat man nämlich dann nicht ein Drittel Unternehmervcr-tictcr, da ja das von der Regierung ernannte Drittel gleichfalls aus den Vertrauensmännern der Staates besteht, der als größter Eisenbahnunternchiner.in Betracht kommt, so daß daher die Unfallversicherung an eine Zwcidrittel Majorität von Unter- gjtMT Der „Eisenbahner" erscheint in einer Auslage von 50.000 Exemplare». Crtrcr''$» ttnb Dicnstfähigkcit Anspruch v:uf eine i'iv;.-.. heben müssen. Den eifcnVo'ncrn, bic, wie aus den Tatsachen hervor-geht, meistens in jungen Ja'ren, wo fic noch im Genuß kleinerer Bezüge sieben, verunglücken, will man nun ein Recht nehmen, baß ihnen unbedingt gebührt, da fic dieses Recht durch > die Leistung von Beitragen an ein Alter versorguiigsiustitut erworben haben. Dieses Recht, neben einer Rente auch An-IPiuch auf eine Pension ober Provision erheben zu können, ist ifnen bei Schaffung des öitSbcf;nungSgefebeS für Eisenbahner im Jahre 1894 ausdrücklich zugesichert worden und hervorragende Parlamentarier waren cs, die für dieses Recht der Eisenbahner eine Lanze gebrochen haben. Bei der Debatte anläßlich der Beratung des erwähnten Geseßes in der XI. Session, 48. Sitzung des Herrenhauses vom 4. Mai 1504. sagte der Cber* lanbcsgeridjlspräsibent Graf E h o r i n s k y, a'S er übet bie Einbeziehung der Ei senbahnbebien steten unter das UnsallS-gcsctz sprach mit Bezng auf jenen Teil der Bediensteten, welche sich bereits einen Anspruch auf eine Pension gesichert haben, ausdrücklich: ...... An die Stelle der Pension würde die Un- fallversicherungsrente treten, wenn sie nicht zwei Renten haben. So gaben wir ihnen nur das Cadrau (Geschenk) der Aufhebung des Hafts flichtgese'.-es. Nun hat, wie ich mit großem Dank konstatieren muß, Sr. Exzellenz der Herr HandelS-minister darauf hingewiesen, das; die in bcn Pensionsstatuten ber Stautsbahnen und in jenen, welche feinem E i n s l u s; unterliegen, s ch on Vorsorge dafür getroffen i st, daß bie U n-falliicrsicherungsrente neben ber Pcnsionsrciite fließe. . . ." Im weheren Verlauf seiner Rede sagt Graf Ehoriusky: ............Ganz unberechtigt ist jeboch d as B c- gchren nicht, daß im Gesetz fixiert werben sollte, daß bei Penjionsanspruch neben der Rente läuft " $Ü,o schon damals hat man das Unrecht, bas man heu'e ben verunglückten Bediensteten antun will, env.funben, und wollte bas Rech! neben der Unfallsrente auch noch den Anspruch auf eine Pensionsrente gesetzlich festlegen, und nur die dezimierte Erklärung des damaligen Handelsministers Grasen Wurmbrand Tat es bewirkt, baß man von einer gesetzlichen Fcsthaltung bieses Anspruches Abstand genommen hat. In der oben erwähnten Sitzung hat nämlich Handel'niinister Graf Wurmbrand ausdrücklich erklärt: „.... Sie (die Eisenbahner) erhalten als Equivalcnt des für sie nicht mehr in Geltung stehenden Lastpflichgesetzes anstatt der normalen 00 Prozent, eine solche von 00 bis 120 Prozent, und wenn es auch nicht iw Gesetze ausdrücklich gesagt werden kann, bleiben ihnen b o ch auch, ba fic zum großen Teile p e n-sionS- ober provifionsberechtigt sind, ihre Pensionsansprüche b i s zu 40 Prozent ihres Gehaltes gewahrt, so daß also der Fall e i n-treten kann, daß ein durch Unfall Beschädigter noch einen namhaften Betrag über seinen vollen Gehalt erhält..,.". Das i‘t eilte deutliche und 6 i n b c n b c Erklärung mib man sollte glauben, baß tas Wort eines Mannes, ber nicht nur ber oberste Chef der Eisenbahner damals ivar, sondern auch — was besonders Betont werben muß — namens der Regierung sprach, so viel Geltung haben mutz, daß ein solches Versprechen auch in Zukunft nicht zurückgenommen wird. In der Wirklichkeit steht bio Sache so, baß bie Fassung bcS § £65 einen Truck, des bestehenden PiivatrechteS bedeutet, ihbem man den Eisenbahnern — den einen Vertrags-teil — etwas nimmt, worauf sie durch die Erfüllung der Bestimmungen des Pensionsvertrages (Saluten des PeniionS-oder Provisionssond?) durch bic Einzahlung bet Pensionshci-träge ein urweiäus,etliche» Recht erworben haben. Diese Ansicht wird durch die Rede des Reichsgeiichtspräsidenten Exzellenz Dr. Unger, die er in der bereits erwähnten Debatte gehalten hat, bestätigt. Dr. Unger sagte unter anderem: „ Wenn zum Beispiel ein Pension sanspruch durch j ä Hr. tiche Beiträge erkauft worden ist, f o ist das ein privatrechtlicher Anspruch, der de in Manne nicht genommen werden kann ", Der Anspruch auf die Unfallsrente steht in ber Tai zu .ns Anspruch auf eine Pensious- oder Provision^re,»te in gar teinc-nt Zusammenhang, da es sich bei einer Unfallsrente um ein öffentlich-rechtliches, bei einer Pensionsrenie dagegen um ein privat-rechtliches Verhältnis handelt. Es wäre daher ein Unrecht, welches an den erworbenen privaten Rechten der Eisenbahner begangen würde, wollte man ihnen die aus dem Privatvertrag, welchen fic mit dem bei einer Eisenbahnunternehmung errichteten Pensions» oder ProvisieonSiustitute geschlossen haben, erfließenden Rechte, wegnehmen würde. E’ wird hier am Platze fein, darauf hinzuweisen, von welchen Motiven die beiden Häuser und die Regierung damals geleitet waren als sic daran gingen, die Unfallversicherung auch auf die Eisenbahnbediensteien auszudehnen. Nicht nur der Gc-werbcausschuß des Abgeordnetenhauses, sondern ganz besonders ! die vereinigte juridische und volkswirtschaftliche Kommission des \ Herrenhauses sprechen ganz deutlich au3, von welchen Inten-i tionen diese beiden Korporationen geleitet waren. In dem Be-] richte der letzteren Körperschaft lesen wir: „. . . . DieKom-; Mission durfte aber hiebei doch auch den Gesichtspunkt nicht aus den Augen verlieren, daß das gesamte Eisenbahnperional eines über das gewöhnliche M a ß der Unfallversicherung hi rtauS gehen den Schutzes gegen die ökonomischen golgeft einer Verunglückung bedürfe. Die besondere Gefährlichkeit des Dienst es, d i e ungewöhnlichen Ansprüche, welche an die D i e n st e S k e n n t n i s und Erfahrung, an bett Charakter unb nicht in letzter Linie an die Geistesgegenwart der Eisenbahner gestellt werden müssen, die große Verantwortlichkeit des Die n st es für die Sicherheit des reifenden Publikums und des ganzen Verkehrs, endlich aber auch der Umstand, daß wenigstens einen Teil der Eisenbahnbedienstcten im Haft-pflichtgesetz vom Jahre 1869 ein ganz exzeptioneller Schutz gegen die Folgen von Verunglückungen schon eingeräumt ist, sind zwingende Gründe, um ben Eisenbahn bedien st eten auch bei der obligatorischen Unfallversicherung eine bevorzugte Stellung cinzuräumen, ohne daß dadurch andere Kategorien von Bedien steten und Arbeitern eine Unbilligkeit erblicken können..................." Aus dieser Anerkennung weht gewiß ein ganz anderer Geist, hier drückt sich eine wirkliche Fürsorge für die Angehörigen eines Standes aus, welche im Interesse deS Etc« c», ber gesamten Bevölkerung ihre Gesundheit, i .re geraden Glieder, ja in vielen Fällen ihr Leben zu opfern bereit sind, als aus dem vorliegenden Gesetze, welches anstatt einer Verbesserung eine Verschlechterung des heute bestehenoen Musterndes involviert. Und nun ergibt sich die Frage, ob es wirklich zutrifft, wa° der seinerzeiliae Mo.ivenbericht. sowie die Ausführungen des seinerzeitigen Vertreters des ©settbcu nmimstetium»,. b;ä verstorbenen Ministerialrates Dr. P o l l a k und des Abgeordneten Kroy, welche zu dem Schaden nech die verunglückten Eisenbahner verhöhnt und beleidigt, behaupten. Es kann ruhig gesagt werden, daß die Bcsürch ungen, welche die beiden Herren gehegt und die im Molivenbericht enthalten sind, übertrieben sind. Die Mehrzahl ber verunglückten Eisenbahner stehen nicht in so hohen Gehältern und haben auch so wenig- TeilnaqmS-jahve, daß selbst bei einer Zurechnung von Jahren, in bi« .Veit, fton nicht die Gesahr besteht, daß sie zuzüglich der Rente m den Besitz einer höheren Einnahme kommen, als sie zurzeit ihrer Aktivi.ät bezogen haben. Es kann sich nur um eine verschwindend kleine Anzahl von Bediensteten handeln, die in höheren Bezügen stehend, schon eine beträchtlichere Anzahl von Teilnahms^ahren und daher einen Anspruch auf eine höhere Pension erworben haben. Und schließlich, wenn auch der Fall cintteten sollte, daß von der Wohltat dieser Bestimmungen auch eine größere Anzahl verunglückter Bediensteter betroffen würden, kann man sich der Erwägung entziehen, oj denn der Verlust der Erwerbsfähigkeit, der Gesundheit selbst, durch Zahlung einer Rente und der Pension, beziehungsweise nehmervertretern ausgeliesert i ft. Taß der Staat von seinem Standpunkt als Unter-nehnier an einem solchen Zustand alles Interesse hat, ist klar, wenn man weis;, das; das Motiv zu allen von ber Regierung angestrebten Verschlechterungen nur in dem einen Gedanken bestellt, wie man bic Kosten ber Unfallversicherung, das heißt also das 9t c n t c n-ausmafz f ii r bic Verletzten verringern könnte. Tas; also die Negierung, wenn das Parlament dieses Attentat wirklich sanktioniert, schon aus diesem Grunde, nicht wie Herr K ruh glauben machen will, den deutschnationalen Eisenbahnern eine Vertretung freiwillig im Vorstände einränmen wird, ist klar, denn so dumm ist wohl keine Negierung, als das; sie nicht damit rechnet, das; die gewählten Vertreter des Personals, ohne Rücksicht auf irgendwelche Parteizugehörigkeit, lediglich die Interessen der Versicherten wahrzunehmen haben. Herr Kroy hat also mit seinen Liebesdienst für die Negierung, die Interessen seiner eigenen nationalen „Kamera-d e n" genau s o ) ch in a ch b ci II verrate n, wie die Interessen des gesamten Personals überhaupt. Wir werden ja sehen, ob die deutschnationalen Eisenbahner so viel Verständnis für ihre eigenen Interessen aufbrinaen, das; sie, ebenso wie wir. energisch verlangen, dah im Ausschuß der Staiusauo wieder hergestellt wird. Wir lassen Ijicr den Bericht über die Verhandlungen folgen: Am Dienk-ag den 5. und Miltwech den 6. November l. I. bat das Subkcmitee bcS Sozialversicherung"ausschusseS das Kavitel: „Unfallversicherung der Eisenbahner" beraten. Beim § 265 des S^zialversichcrungsgesctzes, der von der Zusammenlegung der Renten Handel! und den De ug der Unfallsrenten neben der Pension und Prcvision für bic in Zukunft in den Dienst ber Eisenbahn tretenden Personen au!schließt, liegt vom Abgeordneten Genossen Tomfchik der Antrag auf Strei-chung biefes Paragraphen vor. Abgeordneten Kroy als Referent fpricht sich gegen ben Antrag auf Streichung unb für bie Regierungsvor'age aus. Zum § 266, die Organisation beS Vorstandes der Eifenbahncrunsabversicherungkanstalt betreffend. wo in der RcgierungSvor'agc bic paritätische Zusammensetzung des Verstandes vorgesehen ist, spricht sich der Re- ferent. Abgeordneter Kroy für die Sri Heilung des Vorstandes a u s, verlangt aber, von der Regierung gewisse Zusagen, daß bei den Ernennungen, nur im Dienste der Eisenbahn sielende Personen, insbesondere die Vertreter der verschiedenen Organisationen, welche der-eit int Vorstand zu einer Vertretung nicht gelangen, berücksichtigt werden. , Abgeordneter Bulival svricht sich ebenfalls für die Streichung des § 265 aus, ist jedoch mit ber Dritleiluug des Vorstanbes einverstanden. Gegen den Antrag des Referenten Kroy. ben § 265 in der Fassung der Regierung ausrcchtzuerhalten, sowie zur Begründung seines Antrages auf Streichung des § 265, der die Rentenzusammenlegung für bicjenigcn Eisenbahner beinhaltet, toctoe nach Jnkrafttretung beS Gesetzes im Eisen« bahnbienit nurgenommen werben, führte Abgeordneter Genosse T o m s ch i k folgendes aus: Rede des Abgeordneten Tomschik. Die zahlreichen Debatten, die über die Schädigung der erworbenen Rechte der Eifenbahnbcdtensteten. die der § 205 beinhal.et, sowoyl im Abgeordnetenhaus bei Beratung des Gesetzes betreffend die Sozia'versichcrung, als auch im Arbeit’-beitat, wie auch in Vcrfammluiigcn ber Eifenbahnbebienftetcn abgeführt würben, gaüen den deutlichen Beweis dafür ab, daß es sich um eine Lebensfrage jener Eisenbahner handelt, welche durch eine Verunglückung im Dienst gezwungen werden, ihren Beruf aufzugeben unb als Kompensation für die entgangene Feuilleton. Ae drgottsftttion ist die Quelle jedes ©lUtfes*). Von Rudolf Müller. Nur das Würdigste von allem Soll beglücken Deine Wa;l Und ich will die Hohe segnen. Segnen viele tausendmal. Das Leben bcS Arbeiters ist der Weg nach Golgatha. Die Wiege bildet ben Anfang seiner Qual, die bis zum Grab währt. Erst in diesem findet das freudenlose Leben feine Ruhe. At-er selbst auf seinem Graihägel wachsen feine Eypressen, bufienoe Rosen und lachende Vergißmeinnicht, sondern Disteln mit langen Stacheln. So wie er kam, so ging er wieder. Sein Erbe tritt der Nächste an. Schwere Nebellallen verhindern ihm jede Aussicht und jede Orientierung in die luftigen Höhen, immer führt fein Weg zur Oual zurück. Mit weihrauchgefüllteu Opsergesäßen und Psalmengefängen wird der Arme in das Reich der Hölle geleitet. Auf feiner Arbeit und feinem Glück liegt ber Fluch und die Träheit feiner Väter. Er muß büßen, was seine Klajie an ihm verbrechen hat und wird der Menschheit Geißel und der Menschheit Fluch l Nie scheint für ihn die Sonne fein Leben ist verschlampt, versaut — verregnet. Mti bent ersten Aufschrei im Mu»erschoß steckt ihm die „göttliche Ordnung" eine graue Brille auf, damit er nicht sehe, was fein Nachbar treibt mid nicht geblendet wird von den entzückenden Strahlen der Früh^ahrLsannc. In diesen „grauen Gläsern* wiberspiegel! sich alles grau. Grau ist sein Wanberstab, feine Fessel, fein alles! Grau ist oas ganze Leben des Proletariats. W:e oft laben wir das gehört, wie cft dumpf empfunden, locnn die Sonne wieder hinter den Fabriksmauern unterging und wir in Unser Heim, wo die Armut die Hand heraus-streckt, zurückkchrlen. das wir am bämmrigen, grauen Morgen seufzend verlasen. Wie unendlich traurig ist es, wenn wir ttr.3 erinnern, wie wir die Sehnsucht unserer Träume unb das Glückshoffen, das wir als Kinder jaüchjend in unserer Brust trugen, langsam begraben mußten und den SB cg in die Wüste mit all ihren Schrecken einschlugen, bie Wüste des arbeitenden Alltags um das kärgliche Brot. In der Wüste gibt es Zein Entrinnen. Der feine Sand verklebt uns bie Augen, bringt in bie C;ten, versauert bie Vernunft und verstaubt unsere Seele. Dieses wermulbitiere Gefühl des grauen, *) Diese Abhandlung f.tnn auch zur Un'erläge eines Referates -zur Anregung des Lesecisers" benutzt werden. freudenlosen Wüstenlebens nistet sich überall ein und macht sich breit, wo sich fleißig arbeitende Hände regen. Ob in der Stadt oder am Land, ob in der SBerkftäüe des Heimarbeiters oder in den weiten Sälen der Fabrik, ob in der Naturalwohnung oder in der Kaserne — überall hat bic Hoffnungs- unb Mutlosigkeit einen NUlwinkel ein ©pinnet? aufgeschlagcn, Ülcrall wo es „grau" ist, nistet sich diese ein und läßt sich nur schwer, sehr schwer austreiben. Schwerer als der Mann leidet die ewig Gefangene, die Frau, darunter, weil die Frau viel reicher und tiefer empfindet und ihre Seele weitere, süßere Hoffnungen trägt, als die sturm- und kampfgewohntc Brust deS Mannes. Was stellt sich bie Frau nicht alles von einem eigenen Heim, von einem liebenden Mann und einem herzigen Kindlän vor? Kindlein! Wird es nicht zum Fluch und zum Mehrer des Elends? Kommt nicht schon ohne daß sie aufgeblüht, der Graveur der Sorge und ritzt tiefe Furchen in ihr Antlitz! Frißt nicht die Karies ihre Zahnperlen aus und verbrennt nicht der Frost des Lebens ihren Busen, bevor er reif ward? Legen sich nicht Trkuerränbcr um ihr müdes, verweintes Augenpaar und täuschen nicht ihre Blutleeren Sippen ein wehmutsvolles Sachen vor? Und doch ist auch mit ihr ein Recht, eilt Recht auf Anspruch von Siebe, Freude und Glück geboren worden. Sind die Dichterwerte: „Sie flechten unb weben himmlische Rosen ins irbischc Seben" nicht eine furchtbare Anklage? Ich habe baS „Grai>" bcs Lebens als Handwerksbursche unb auch später bis zur Neige kennen gelernt. Dieses Seiten beraubte mich meiner rofenrclen Brille, aber ich lernte hassen. Tas Selten der Arbeiter ist nicht bloß grau, fonbern auch horinungSlcs, zum Verzweifeln bitter, weil es aus unserer Brust bie menschlichen Empfinbungcn reißt unb als Ersatz Unkraut fetzt unb uns zum gedankenlosen Tier niederdrückt. Einmal sah ich in ber fruchtbaren Hanna Rübcn-ha-ieriimen. bie mit ftuintfen, gleichgültigen Gesichtern immerzu gruben und gruben, bis die Sonne über das fafaggrünc Pslanzenmeer sank. Dann nahmenjie ihre Hauen auf die Schultern und gingen mechanisch in gleichem Tritt in ihre Sehnt-hiiUen zurück. Von weitem machte der Zug den Eindruck, als wäre der nahegelegenc Friedhof auferstanben, bcssen Insassen gespenstig bem Dorf zuroanbeln. Unb bas waren Frauen und Mädchen, die nach Schiller, himmlische Rosen flechten sollten...............Der beaufsichtigende Vogt stand hinter ben gebeugten Frauen unb hielt feine Musterung! Die mit ben bicksten Waden rieh er noch Fetecabend beiseite unb versprach, ihr eine Stunde zu schreiben — wenn sie ihm heule abend seine Schaftstiefeln putzen walle................ Sie nickte zu- fiinmenb. ...... Damals stand ich versteinert da unb rief aus: "Oh Ihr, bic Ihr das Antlitz des Allmächtigen trägt, wer hat euch zum Tier erniebrigi?" DieseSmal wurde mir die Gehaltsleere des arbeitenden ScfcenS klar. Ich gelobte, meine schwachen Kräfte erst recht in den Dienst der Menschheit zu stellen und empfand es als Schmach, daß ich es nicht schon früher getan habe. Ich konnte ntmmer froh werden, wenn ich meinen Vorsatz nicht auSfichrcn würde. Kami man denn nur ein bischen Glück empfinben, wenn rings herum alles händeringend in Unglück und Verzweiflung steht? Ist nicht geteilte Freude doppelte Freude? Wächst mein Glncksempsinden nicht iit benv selben Maß, wie bas meines Nachbarn? Ich muß mein bißchen Frcttbe vor dem gierigen Auge meiner Klassengenossen verstecken, weil ich beneidet werde Ist das nicht eine Schande! Eine Schande für mich! So gingen mir bie Gedanken durch den Kopf. Deshalb müssen wir immer und überall mit guten Beispielen vorangehen, dann werden wir. das Vertrauen unserer leidenden, darbenden Mitbürger gewinnen unb sie aufwärts führen können. Ein jeder ist verfchulbet jeder Tat Und jeder trügt auf feiner Seele ungeheuer ■ WaL jeder je au Schuld und Frevel tat. Welcher Weg führt zur Cucllc des Glücks, aus der bic nrbeiieitben Menschen schöpfen und (ich köstlich erquicken können? Es ist die Quelle des gedruckten Wortes! Ihr Schutzheiliger ist Gutenberg. Der Kapitalismus hat uns fast alles genommen, was das Seben lebenswert macht. Nur die Augen und die Zunge hat er uns gelassen. Die Augen, damit wir unser Leid beweinen, die Zunge, damit wir es beklagen können. Die Slugrn sind nicht bloß zum Weinen da, sondern sie find auch die Fackeln, mit welchen wir das Finstere des Lebensweges erhellen sollen, bamit wir nicht fallen . . . Mit biefem Fackelschein scharfen wir unsere miiben Gebanken, geben ihnen Kraft und schassen die Möglichkeit, am gedruckten Wort wieder zum Menschen, wieder glücklich zu werden. Ich kenne all die Einwände, welche von den Denkfaulen dagegen angeführt werben. Wer kann verlangen, nach des Tages harter Arbeit eine Zeitung, ach, gar ein Buch zur Hand zu nehmen. Speziell die Frauen können nach Verrichtung der vielfachen, den Geist tötenden häuslichen Arbeit, die doppelt BSE?* Borßci dafür, dasj der »(§ijeubahucr" auch vom rciscudeu Publikum ßclcjcu werde r Probisio», genügend euischädigi roirc ? Werden.durch dir Folgen eines im Dienste Berunglücllcn »ich: die ganze Hosinung eine-Bediensteten auf die Zukunft, auf die Erreichung eines höheren 'Geholtes und Quarnergeldes auf die Vorrückung in höher? "Dienstcska.egorien, auf den Bezug auf erhöhte variable Be .;üge vernichtet, ganz abgesehen von der Seclenpein eines tranken, siechen Menschen, der Schmerzen erleiden muh, der jtd) i-ULst und seiner Umgebung zur L, ft fällt Ist cs überhaupt möglich, solche seelische und physische Schmerzen zu entschädigen? Es ist daher ein Gebot der Menschlichkeit, iv.r Gerechtigkeit, solchen armen Opfer» ihres Dienstes, das ohnehin traurige Los eines Krüppels zu erleichtern, und ich gebe mich der sicheren Hoffnung hin, das; die Mitglieder des SublomileeS und die Regierung nichl weniger vom sozialen (Seifte erfüllt sind, als jene Männer es waren, die vor achtzehn fahren so warm für die Eisenbahnbcdiensteten eingetreten sind. Was den zweiten Absatz des in Rede stehenden Paragraphen anlangt, so bin ich der Meinung, das; eine besondere Begründung für dessen Streichung nichl notwendig ist, da doch ine Gesetze nicht nur eine Gegenwarlsarbeit, sondern auch eine Arbeit für die Zukunft sind und die kommenden Eisenbahner nicht schlechter behandelt werden können als die gegenwärtigen, da für sie bei einer Verunglückung sich dieselbe traurige Situation ergibt, wie für die heute im Dienste stehenden. Auch die kommenden Eisenbahner werden ja ihre Beiträge in den . Pensionsfonds zahlen und dadurch privatrechttiche Ansprüche auf Pension erwerben, die man ihnen nicht entziehen darf. Jedes ö st e r-rcichische Gericht würde wohl eine ähnliche V e r t r a g s b e st i in m u n g bei einer privaten B e r-s i ch e r u n g s a n st a 1 t als u n m ü r a l i s ch (§ 878 a. b. G.-B.) erklären. Aber auch von feiten der praktischen Durchführung dieser Bestimmung muß erklärt werden, dag man damit zweierlei Recht in einem und demselben Betriebe, unter einem und demselben Personal, das gleichmäßig denselben Gefahren au-5-!’efetzt ist, das; man zweierlei Judikatur schaffen würde, die aus die Dauer aufrecht zu erhalten nicht möglich wäre, wenn nicht eine Verwirrung nt der Jurisdiktion und eine Verbitterung im Personal einireien sollte. Nach diesen Ausführungen steht außer allem Zweifel, daß der volle Anspruch auf eine Pension, beziehungsweise Provision für alle Eisenbahnbediensteten — die gegenwärtigen wie die zukünftigen — ein privatrechtlicher, unentziehbarer Anspruch ist, der aus dem Vertragsrecht resultiert, wogegen der Anspruch auf die Rente ein öffentlich-rechtlicher ist, der aus den öffentlich-rechtlichen Gesetzen über die Unfallversicherung hervorgeht. Von diesen Gesichtspunkten ausgehend, bitte ich um Annahme meines Antrages auf Streichung des § 265 und Hin-Weglassung der Zitierung des § 210 beim § 261. Ich will noch betonen, dag bei den von mir zitierten Beratungen im Herrenhaus, welche Über das Ausdehnungsgesetz betreffend die Unfallversicherung der Eisenbahner am 4. Mai 1394 stattfanden, auch eine Petition der Eisenbahner, unter-.zeichnet von 10.000 Eisenbahnbediensteten, eine besondere Rolle svielte, in der gegen die Aufhebung des Haftpflichtgesetzes probiert wurde und das Herrenhausmitglied Exzellenz Ober-lande^gerichispräsident Graf Eharinsky diese Petition als l-eachtenswert bezeichnete. Um wie viel mehr mutz eine Petition unterzeichnet von 104.000 Eisenbahnern beachtenswert sein, welche dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses und dem Herrn Obmann des Sozialversicherungsausschuffes im November des Jahres 1809 überreicht wurde. In dieser Petition ui'b auf das entschiedenste gegen die geplante Verschlechterung des bestehenden Gesetzes, welche in der Regierungsvorlage enthalten ist, Stellung genommen und ersucht, das Abgeordnetenhaus möge vor allem in Betracht ziehen, baß es sich lim etit soziales Fürforgegefetz handelt, daher Bestehendes, das günstiger ist, doch nicht weg-genommen werden soll. Hierauf wendet sich Abgeordneter Genoffe T o m s ch i k auf das entschiedenste gegen die Ausführungen des Referenten Kroy, der beim § 266 die Drittelung des Vorstandes der Unfallversicherung der Eisenbahner verlangt und dieses Verlangen mit der Behauptung begründet, daß cs der Partei (ge-meint ist die sozialdemokratisch: Partei), welche gegenwärtig den gewählten Vorstand iw itniaV’H’riuiVrun;' i-eiVr.: Hai. an gtitchm iciu zu ^e>.!te>> i. auai ü. r. Veriebrcn dieser Parier mag v8 sehe angenehm fein, dom den, anderen Parteien, sowie den Verletzten, die diesen anderen Parteien angeheren, fei dies nicht alles eins, da diese Parteien bei der Parität keine Aussicht haben, in den Vorstand der Unfallversicherung der Eisenbahnen auch ihre Vertreter hinetnzube-kommen. Mit deu gleichen Argumenten begründet der Referent K roh seinen Antrag aus Anwendung des § 217, der für die Rentenkommission, welche aus dem Vorstand gebildet wird, für die Entscheidungen in Angelegenheiten der Unfatlsenischädigung und der Unfallsverhütung'ebenfalls die Drittelnng festsetzt. Der Referent hofft, das; man das sogenannte unparteiische Drittel Anhänger seiner Partei, sowie der anderen Parteien, welche bei den Wahlen durchfallen, weil sie eine verschwindende Minorität aufweisen, einfach seitens der Regierung ernennt, sonst könne er sich selbstvet stündlich nicht für die Drittelung aussprechen. Auch der Abgeordnete B u riv a l hat eine Behauptung ausgestellt, das; gegen Bedienstete einzelner Nationalitäten anders bargegangen werde. Er will also damit sagen, datz bott den gewählten Vorstandsmitgliedern parteiisch vorgegangen werde und will ebenfalls die Drittelung des Vorstandes. Abgeordneter Genosse Tomschik erklärt in feinen Gegenausführungen, daß cs gewiß sehr bezeichnend für die Unparteilichkeit ist, welche die Herren angeblich verfolgen, wenn der Referent sich die Zusammensetzung des Vorstandes und die Unparteilichkeit des dritten Drittels, welches ernannt werden soll, so vorstellt, daß einfach die Anhänger der Parteien bei der Ernennung berücksichtigt werden sollen, welche bei der Wahl durchgefallen sind. Die gewählten Vorstandsmitglieder der be-russgenossenschaftlichen Unfallversicherung der österreichischen Eisenbahnen, welche auch Mitglieder der sozialdemokratischen gewerkschaftlichen Organisation sind und alü solche auch mit großer Majorität gewählt wurden, fassen ihre Pflicht ganz anders auf, als es sich der Herr Referent und Herr Bukival vorstellt. ieic wissen sehr genau, daß sie als gewählte Vorstandsmitglieder bei den Verhandlungen im Vorstand über die Rentenbeniessung eines Verletzten sich nicht darum zu kümmern haben, welcher Partei der Verletzte angehört, sondern welche Ansprüche demselben nach Recht und Gesetz zukommen, gleichviel, welcher Partei er angehört. Redner warnt auf das entschiedenste vor dem Hineintrngen des Politikums in eine Sache, die alle, ohne Unterschied der Partei, objektiv behandeln sollen. Es handelt sich hier darum, daß der Herr Referent Kroy und Burival den versicherten Eisenbahnbedienstcten den höheren Einfluß, den ihnen die Parität auf die Bemessung der gijente verleiht, aus parteipolitischen Gründen entziehen will, weil jhrc Parteigenossen nicht als Vorstandsmitglieder in die Unfallversicherung gewählt wurden. Es ist nicht wahr. daß die Eisenbahner durch die Drittelung des Vorstandes etwas profitieren würden, sie werden geschädigt, da das von der Regierung ernannte Drittel Vorstandsmitglieder nicht in allen Fällen unparteiisch sein, sondern sich die Gewogenheit der Regierung durch Abweisungen von Rentenansprüchen erringen wollen Wird. Dies ist schon deshalb sicher zu erwarten, da das Eisenbahnministerium sich für die Drittelung des Vorstandes hauptsächlich mit der Motivierung einsetzt, daß die Parität allzu hohe Unfallskosten gezeitigt hätte. Und dazu bietet ei» sogenannter Eisenbahnvertreter, wie Herr Kroy cs doch vorgibt zu sein, seine Hand aus parteipolitischen Gründen, die vollständig unstichhältig sind, fca kein Beweis für eine parteiische Handlungsweise des jetzigen paritätischen Vorstandes borliegt. (Vielleicht hat diese Erkenntlichkeit des Herrn Referenten gegenüber der Regierung seine Ursache int raschen Avancement des Herrn Kroy. D. Red.) Der Herr Referent, welcher den Wunsch der Regierung zu feinem eigenen Antrag gemacht hat, bewirkt aber mit demselben eine noch weitere Schädigung der Eisenbahner gegenüber der Drittelung des Vorstandes der territorialen Unfallversicherungsanstalt, da bei dieser Anstalt ein Drittel Unternehmer gewählt, ein Drittel von der Regierung ernannt (welche bei den Ausgaben nicht interessiert sind) und ein Drittel von den Versicherten gewählt ist, während die Drittelung bei der berufsgenossenschaftlichen Unfallversicherungsanstalt nichts a n-deresbedeutet, alsdaßzweiDrittelvomUnier- nehmer ■ locluyr ht diesem Falle bvv Stvnt :>t) cvitonttf ith ei;t D r i t-r e ( v o ;i d c it v e r s i ch e r t e ». E i s o n-b o b «t c v n i it j i v v ft ix I s P o v ft a :i d v tit i:glieder g e-,v ä h 11 witd. 'stb inut; vor einer solchen Schädigung der ber -sich'iiett Eisenbahner auf das entschiedenste warnen und etnp fehle dett .Herren meine Anträge auf Beibehaltung der Parität auf das dringlichste. Dies um so mehr, als ja auch bei dem gegenwärtigen Zustand die Interessen des Unternehmers hinlänglich durch den Obmann der Anstalt gesichert sind, dessen Dintuicrungsrecht bei vielen Abstimmungen zugunsten 6c* Unternehmers entscheidet. , Der Vertreter des Eisenbahrnninistentims, SektionSrat u. Glanz, führt ei te Reihe von Ziffern an, in welchen er den' Nachweis zn erbringen fncht, daß die österreichischen Eisen« bahnen in Bezug auf die Unfallskosten bedeutend mehr belastet' sind als die im Deutschen Reich. So kommt durchschnittlich aus einen Bediensteten an Unfallskosten in Oesterreich 56 bis 57 Kr. per Jahr, in Deutschland 28 Mk. Von 1000 Pensionisten und Prosessionisten kommen in Preußen in der Zeit vom Jahre 1900 bis 1909 (zweite Hälfte) 9 08 Prozent, in Oesterreich 12-71 Prozent auf die Jnvalidilätö- und Pensionsversichening. Von 100 Pensionisten beziehen zugleich UnsallSrente in Oesterreich 27-67 Prozent, in Preußen 23 Prozent, in ganz Deutschland 5-3 Prozent. Dabei sind in den einzelnen Direktionsbezirken. diese Verhältnisse so verschieden, daß für Stanislau diese Zahlen 8606 Prozent und für Lemberg 39 37 Prozent auf» macht. Für Linz 20 Prozent. ES liegt ja auf der Hand, daß diese hohen Ziffern ihre Begründung in dem Anreiz zur Erreichung der hohen Rente finden. Es sei diese hohe Ziffer nur durch Simulation zu erklären. Er weist darauf hin, das; dic^Eijciv bahuer auch nach der Regierungsvorlage in der jetzigen Fassung ein ziemliches Mehr an Rente gegenüber den anderen Arbeitern bekommen. Was die Drittelung des Vorsta it.d c s der Eisenbahnuufallverjicherungöanjtalt anbelangt, so wird durch die ernannten Personen ein . Moment der Objektivität in den Vorstand gebracht. Die heutige Praxis beruhe aus keiner gesetzlichen Grundlage. ., , Abgeordneter Dr. Winter tritt diesen Ausführungen entgegen und weist darauf hin, daß die Unfallsrente auf den Bestimmungen des Unfallsversicherungsgesetzes beruhe, während dem die Pensionen und 'Provisionen auf Grund eines privat-rechtlichen Vertrages zwischen den Bediensteten und der Eisenbahnverwaltung beruhe, und es sei nicht anzunehmen, daß diese Ziffern auf Simulation Hinweisen, wenn man erwägt, daß die Bahnärzte, die doch die Entscheidung in dieser Frage zu füllen haben, von der Bahnverwaltung selbst gestellt und beeinflußt werden. Abgeordneter Ge»»sie Tomschik: Die Ausführungen des Herrn Sektionsratcs v. Glanz, Vertreter des Eisenbahnminifterinms, veranlassen mich, gegen seine Beweisführung Stellung zu nehmen. Er begründet den höheren Prozentsatz der Verunglückungen in Oesterreich Haupt sächlich damit, das; die Gewährung der Rente und Pension oder Provision nebeneinander einen größeren Anreiz zu Unfällen und zur Simulation biete und tritt deshalb für die Beibehaltung des § 265 der Regierungsvorlage cin.^ Ich muß schon sagen, das;'sich leider an der reaktionären Auffassung der Vertreter des Eisenbahnministerium« feit dem Abgang des Hofrat Dr. Pollak nichts geändert bat. Schon wieder müssen wir hören, daß man im Eisenbahniniinsterinm an den Anreiz zn Unfällen und Simulation in größerem Maßstab glaubt) Ich muß schon sagen, gegen besseres Wissen. Daß sich in Preußen und in Deutschland prozentual weniger Unfälle ereignen als bei uns, hat feinen Grund hauptsächlich darin, daß die Stationsanlagen in Deutschland viel größer und dem Verkehr angepaßt sind, währenddem bei uns in Oesterreich die Stationsanlagen :c. un ferem Verkehr längst nicht mehr entsprechen, der Verkehr sich daher bei uns für die Bediensteten iu einer viel gefährlicheren Weise abwickelt, als dies in Deutschland der Fall ist. Daher auch der größere Prozentsatz der Verunglückungen bei uns. Diese Tatsachen aber dazu zu benützen, die Eisenbahnbediensteien her Simulation zu beschuldigen, ist höchst ungerecht und tmstich hältig. Der wahre Grund ist einfach der, das; matt bei den ver unglückten Eisenbahnern sparen will. Eine sonderbare Be tätigung in Sozialpolitik, die das Eisenbahnministcrinm hie. entwickelt, welche auf das schärfste zu verurteilen ist. Hoff ent lich werden sich die geehrten Subkoiniteeinitglieder zu einer solchen fragivürdigen Sozialpolitik nicht hergebett und die Zu ermüdet, kein Buch lesen, weil sie abgstumpft ins Bett sinken, in tvelchem selbst das müde Gehirn in trüben, atembeklem-menden Träumen von Sorgen, Kümmernis. und Bitterkeit uieiiererzählt.......... Es sind dies nicht wenige, die es für lächerlich finden, eineN müden Arbeiter, eine sorgengequälte Mutter zum Lesen aufzufordern. Jene, die das behaupten — ich sage das frei — sind Feinde der Arbeiterschaft oder verstehen es nicht, mitzu-arbeiten am Schaffensglück der Arbeitenden. Denn jenem Klückögefühl, welches lächelnd in unserem Innern rutit, braucht bloß Sonne zugeführt werden, es braucht ein wenig gehegt ANd gepflegt werden, damit cs nicht gleich den Blüten im Frost dahinstirbt. Um dieses Glücksgefühl zu erhalten und immer wieder zu erneuern, müssen wir es nähren pflegen, es immer wach erhalten, bann können und werden auch wir Arbeitende glücklich zu sein vermögen. Denn nicht bloß der Magen verlangt seine Nahrung, auch der Geist, die Seele, das Menschsein muß ernährt werden. Ach, wie so viele gehen an Glückshunger, an Freudenlosigkeit zugrunde. Die Geistes- und Seelennahrung modelliert nicht bloß den ganzen Körper zu einer edleren Form, sondern füllt die Form auch mit schönen Gaben, macht das Jndividium erst zum Menschen, zum Eharakter. Wer will nicht glücklich sein-. Alle! Aber cs ist nicht gleich, wie wir glücklich sind, ob mehr oder weniger. Je reiner und frischer der Citell, desto behaglicher werden tvir unseren Wissensdurst löschen, desto mehr werden wir uns erquicken. Wenn wir lieben, wird das Glücksgefühl ein unendlich reicheres sein. Wer sagt uns, ob das, was wir für Liebe hatten, auch schon Liebe ist! —- Wer hat diesen göttlichen Strahl je in unser Herz gepflanzt? Um dieses Glücksgefühl in vollen Zügen zu schlürfen, müssen wir ans Dichtermunde in schönen, heiligen Worten die Vereinigung, die_ Sehnsucht der Menschen zueinander kennen lernen. Erst dann wird uns die Erkenntnis quellen, was uns das Wcib, was uus der Maun ist. Frau und Kind, die Familie im allgemeinen, werden uns in einem anderen Licht erscheinen, ja, sie werden uns selbst zum Licht werden und unser Daseik mit erwärmendem Licht erfüllen; wir werden wirklich lieben — und glücklich sein, wenn wir empfinden, welcher Inhalt an freudigem Gefühl uns aus diesem Neuen ersteht. Erst, dann wird der Unsinn verstummen, daß Liebe Schande sei. Wir werden schönere und bessere Worte finden in Freud und Leid, in Lust und Schmerz, im Lachen wie im Weinen. Wir werden wieder neu zu beten beginnen. DaS Evangelienwort, in Freud und Leid einander beizustehen, wird erst dann zur Wahrheit werden. Die Frau und die Kinder werden uns liebenswürdiger und viel menschlicher nähertreten und der Mann wird der wahre Freund und Beschützer dieses heiligen Bundes sein. Wie. ganz anders wird er zu seinen Kindern stehen, wenn er weiß, sie sind die neue Auflage seines eigenen Ich, in welcher ein neues, schöneres Leben sich entwickeln wird. Wo kann der Arbeiter das Glücksempfinden suchen? Wenn er den schmalen Pfad, der mit Unkräutern bewachsen ist, einschlagt, und der zum Buch, zum Lesen führt. Ich gestehe, ich habe diesen Dornenweg gesucht, gefunden und habe durch ihn die Auferstehung gefeiert. Ein gutes Buch erwärmte stets mein Inneres und brachte die Schlacken zur Schmelze, wie die Frühkingsfottne das Gletschereis. Welch unsägliche Freude bereitet es, wenn wir zum erstenmal eine Versammlung leiten, eine Rede halten können, ein Lied vortragen oder gar eine schriftliche Arbeit von uns gedruckt sehen. All diese Glücksquellen hat uns der Glücksquell, unsere Organisation eröffnet. Sie ist der Jungbrunnen, wo Alte jung, Schwache stark, Verzagte mutig und Blinde sehend gemacht werden. Ihr verdanken wir die neue Menschwerdung. Ihr ge-bjthrt Ehre. Lob und Preis! Haben wir den verlorenen Weg zum Buch wiedergefundeN, wie ist dann der Augenblick in die Zukunft? Wird er noch so grau und liebeleer, so hoffnungslos erscheinen, wie ehedem? Nein! Schon durch unsere Fachzeitung, diesem geistigen Goldbergwerk, wurde un» wird uns viel gegeben. Der „Eisenbahner" zerriß den grauen Schleier vor unseren Singen und belehrte uns, daß wir ein Recht auf das Glück besitzen, und daß wir eine Menge unerschöpften Glücks in uns tragen. Gehoben muß ber Schatz werde» durch eine Bereicherung unseres Innenlebens — durch bas fiesen. Dort, wo sich sonst Mann und Frau stumm und verärgert gegenüberstanden. wird jetzt ein neues Band geknüpft, werden, ei» Drang zum Aussprechen des durch das Lesen bewegten Innern. Beide werden auf Gespräche komme«, die sie fesseln und sie der rechten Kameradschaftlichkeit näherbringen. Sie werden bald erkennen, daß die echte Freundschaft nur im Grunde des Herzens gedeiht und nicht im Ehebett. Das wahre Glück besteht »icht im Aeußeru des Menschen, sondern in seinem Seelenadel seiner Seelengröße. Durch das Lesen werden wir bald eine andere Auffassung vom Wesen und der Art vorn Leben, über unsere Kinder :c. :c. erhalten. Jeder Gegenstand wird Leben gewinnen, jeder Baum und Strauch, jedes Sturinesbrausen wird uns dann bieles, was wir bisher nicht verstanden, sagen können. Wir werden das Glitzern des Meeres, das Murmeln des Baches verstehen und unsere Brust wird si*_beim Sonnenauf- und -Untergang weiten über ihre Pracht. Sie wird uns jene Summe von reiner Freude aus- lösen, wie bei dem Wanderer, der auf hoher Bergkuppel steht und zitternden Herzens in die Unendlichkeit hineinsieht. Und wir werden dann wieder das Morgenrot sehen, den Frühling empfinden, werden lachen lernen, daß uns die Tränen aus den Augen treten und uns für Stunden glücklich fühlen. Mit jedem Büchlein, das wir lesen, zieht ein vielgestaltiges, neues Leben in uus ein. Die Hoffnung, die treue Wunderblume des Erdengartens wird wieder zu sprießen beginnen und ihr Dust wird sich als milder Gruß um unser Denken schmeicheln und wird uus das Lied verkünden, daß wir im Diesseits schon glücklich sein müssen. Es gibt hienieden Brot genug Für alle Menschenkinder lind Rosen und Myrten und Schönheit und Lust Und Zuckererbsen nicht minder. Ja, Zuckererbsen für jedermann. Sobald die Schoten platzen; Den Himmel überlassen wir Den Engeln und den Spatzen. Darum Freunde, die ihr niedergedrückt seid von de» schweren Lasten des arbeitenden Lebens, greift zu der Hofs nuug zum Buch. Sagt nicht wie so viele, ihr habt keine Zeit, seid zu müde. Ringt, käupft mit euch, bis ihr den Widerstand besiegt. Werft die Spielkarten, den Bierkrng, tn;sc falsche» Tröster, zum Fenster hinaus und öffnet Tür und Tor dein Bnch. Ringt mit euch, ob bereits der Reif des Lebens euch die Haare bleichte, ob euch noch die Jugend küßt, ab ihr «IS junge Väter und Mütter bisher dem Glück der Erkenntnis ettc. Aug und Herz verschlossen. Greift nach dem Buch als Tröster. Berater, Freund und Bringer des Glückes. Mensch sein, heißz nicht bloß Kämpfer fein, Mensch sein, heißt auch Leser sein. Der gedruckte Buchstabe, das gute Buch ist ber Schlüssel, mit welchem wir das große Glück der Zukunft erschließen. Aber er soll uns auch jetzt schon das Glück int kleinen Kreis Bereiten, der Quell fein, ans welchem mir das Glu' rieseln sehen, das wir trinken nur zu neuem (Sehnen, z t neuem Hoffen, zum Erfassen des uns trotz de» Grau des Ar- beiterlebens umgebenden Glücks. Wahrlich, jeder Tropfen tvir' uns köstlichen Genuß bringen, wenn wir es verstehen. Dxitivt es wird, biene uns das gedruckte Wort. Wir sollen uns aber nicht allein heimlich an der heiligen Ouelle laben, sondern alle Durstigen dorthin führen, und ihren Leben Inhalt verleihen helfen. BOF Besucht nur Lokale, in welche« der „Eiseubahuer" aufliegt l fpnvcu, durch dir , ~ mutuug bei (innen Eisenbahnerkrüppeln Annahme meines Antrages jinitcfmeifvn. Bei der Abstimmung luivb der Antrag X o m f eb i f auf Streichung des § 265 abgelehnt und die Regierungsvorlage a n g c it o nt m c n. Bei der Abstimmung über den § 2Öß wird die Dritielung gegen die Stimmen der Sozialdemokraten beschlossen. Auch Abgeordneter Bur i dal stimmte gegen die Drittelung, obwohl er zuerst dafür gesprochen hat. Die Punkte 1, 2 und 3 des § 266 entfallen nach dieser Abstimmung. Der § 262 wird mit einigen verbessernden Abänderungen angenommen. Ueber Vorschlag der Regierung wird einer neuer Paragraph, 262 a, angefügt, folgenden Inhalts: „Bei Bediensteten, die in ständigen Bezügen stehen, ruht die nach § 262, letzter Absatz, festgestellte Rente soweit, als sie 60 Prozent des Berdienstentganges übersteigt. Der für die Bemessung der Rente mastgebende Verdienstentgang eines in ständigen Bezügen stehenden Bediensteten besteht in dem Unterschied zwischen seinem gesamten Iahrcsarbeitsverdicnsr und der Höhe seiner jeweiligen ständigen Bezüge, welche jedoch niemals mit einem höheren Betrag in Rechnung zu ziehen sind, als sie zur Zeit des Unfalles betrugen." Es soll mit dieser Bestimmung die bisherige Praxis bei Vorrückungen in eine höhere Gehaltstnfe, den Eisenbahnern die Rente auf den Verlust der Nebenbeziige zu reduzieren, gesetzlich verhindert werden. Bei der Abstimmung stimmen die sozialdemokratischen Abgeordneten gegen den Absatz 1 dieses neuen Paragraphen. Derselbe wird von der Majorität angenommen. Der Absatz 2 wird einstimmig angenommen. v. ®c'm § 263 vertritt der Referent tiroii einen Antrag Burwal, der dahin geht, die Rente für einen Betriebsunfall mit der für einen Berkehrsunfall gleichzustcllen und empfiehlt die Annahme desselben. Hierauf stellt der Abgeordnete (')»!( (Agrariers einen Antrag, offenbar vom Vertreter des Eisenbahnministeriums suggeriert, dast die Rente für einen Verkehrs- und einen Betriebsunfall mit 75 Prozent im Höebstansmast gleichgestellt werden soll. Der Regierungsbertreter Sektionsrat v. Glanz (Eisen-bahnministerium) ist mit dem Antrag des Abgeordneten Goll einverstanden. Abgeordneter Genosse Tomschik erklärt sich mit dem Antrag des Abgeordneten Burival einverstanden. Der Antrag des Abgeordneten OJoll ist aber absolut unannehmbar. Die Herren haben bereits durch die Annahme des 8 265 die Eisenbahnbediensteten geschädigt und jetzt hat der Abgeordnete Goll sein gutes Herz für die Arbeiter in der Weise gefunden, dast er den Ber-kehrsbediensteten, man kann sagen, der grölten Anzahl der Eisenbahner, da auch die Arbeiter bei einem Vcrlehrsunfall die erhöhte Rente beziehen, die tlOprozentigc Rente bei einem Ver-rehrsunfall tür-en und die Rente bei einem Betriebsunfall um 15 Prozent auf Kosten dieser Kürzung erhöhen will. Gcwist eine sonderbare So-ialvolilik, mit der die Arbeiter gewist nicht einverstanden sind. Wenn die Arbeiter eine Erhöhung des Renienaus-mastcs für einen Betriebsunfall verlangen, so geschieht dies gewist nicht in der Absicht, die Rente für einen Verkehrsunfall zu verkürzen. Die Herren Vergessen immer, dast cs sich hier um ein wohl _ erworbenes Recht handelt für die diejenigen, auf welche seinerzeit das Haftpflichtgesetz Anwendung fand. Es kann doch unmöglich die Aufgabe des Sozialversicherungsaus-schusses sein, nur Gcgenwarisarbeit zu leisten, die? gilt Haupt-sächlich auf die Einwendung des Herrn Antragstellers, der seinen Antrag so aufgefatzt wissen will, dast die Kürzung nur für die Eisenbahner eintreten soll, die nach dem Inkrafttreten dickes Gesetzes in den Eisenbahndienst treten. Auch die Leute, welche nach dem Inkrafttreten dieses Gesetzes in Eisenbahndienst treten, dürfen des Rechtes auf erhöhte Rente nicht verlustig werden. Eine Erhöhung, respektive Gleichstellung des Renten-ausmastes für einen Betriebsunfall ist gewist sehr berechtigt, da es für einen Verletzten einerlei ist, ob er bei einem Betricbs-oder einen Verkebrsmifall verunglückt. Sein Schaden ist sa derselbe. Doch darf die Gleichstellung nickt auf Kosten anderer Bediensteter durchgcführt werden. Wir Sozialdemokraten werden daher für den Antrag Burival stimmen, aber den Antrag Goll ablehnen. Abgeordneter Widholz polemisiert gegen die Ausführungen des Vertreters des Eisenbahnministeriums. Bei der Abstimmung über den Antrag Burival wird derselbe von der Majorität gegen die Stimme der Sozialdemokraten und des Abgeordneten Burival abgelehnt. Der Antrag Goll wird hierauf ebenfalls abgelchnt und der § 263 in der Fassung der Regierungsvorlage angenommen. Beim § 264 wird ein Antrag Dr. Winters auf Streichung des zweiten Absatzes abgclehnt. Die Regierung verlangt aber folgende Stilisierung des zweiten Absatzes: „Dieser Anspruch geht jedoch für Zeiträume, in welchen dem Verletzten ein Anspruch auf Krankengeld an eine nach Vorschrift dieses Gesetzes eingerichtete Krankenkasse zusteht, bis zu dem Betrag des Krankengeldes, an die Krankenkasse über." Die Aufnahme dieses Absatzes in das Gesetz wird von der Majorität angenommen. Hierauf wird beim 8 261 die vom Abgeordneten Genomen Tom sch i k beantragte Aendemng im letzten Absatz des § 244, Zitierung des Absatz 2, a n g e n o m m c n und damit bei den ' Erhebungen die Heranziehung der Gemeindebehörden ausgeschaltet. Die übrigen ÄbänderungSanträge des Abgeordneten Genoffen Tomschik zu diesem Paragraph wurden aber a b-gelehnt. Der Bericht über die Verhandlungen betreffend die Krankenversicherung der Eisenbahner im Subkomitee des Sozial-versicherungSuussckusseö, ßS 107. 108 und 109 des Sozialversiche-rungsgeseheS, welche am Mittwoch den 6. November 1912 stattfanden, folgt in der nächsten Nummer unseres Blattes. Zer Parteitag der deutschösler-reichischen Sorialüemolmtie. Am 31. Oktober. ^8 Uhr abends, trat in Wien im 0roßen Saale des Arbeiterheims Favoriten der Parteitag der Deutschen sozialdemokratischen ^Arbeiterpartei in O e st e r r e i ch zu ernster Arbeit zusammen. Die Beschickung des Parteitages war eine febr gute zu nennen und entsprach sie ganz der gefahrvollen Situation, in der wir Ocsterreicher uns befinden. Von den B r u d e r p a r t e i c u waren Vertreter anwesend: aus England Genosse Walsb, Frankreich Genosse X I) o m a s, Deutschland Oicuossc Eberl, Rußland (polnische sozialistische Partei) Genosse P i l-s u d s k y, Ungarn Genosse B u ch i n g e r, dann D a s-z p n 8 k i für die polnischen, WY.tik für die rutheni-schen, Petric für die slowenischen, Bukseg für die kroatischen, Oliva für die italienischen und Viktor tein für die tschechischen (zentralistischen) Sozialdemotraten, Sie alle begrüßten unseren Parteitag auf das herzlichste. Die von der Parteibertretung bekanntgegebene vorläufige Tagesordnung erwies sich angesichts der politischen Situation und der wirtschaftlichen Lage als viel zu eng. Der Parteitag beschloß daher, die Tagesordnung zu erweitern. Er setzte als ersten Punkt der Verhandlungen die Erörterung des Krieges und die Stellungnahme der Iliternationalc zu denselben. Tann verlangte der Parteitag ein Referat über die inneren Parteiverhältnisse zu hören, um sich über das Verhältnis der deutschen Sozialdemokratie in Oesterreich zur Gesamtpartei Klarheit zu verschaffen. Ter Punkt der Tagesordnung: „Das Parlament und der Arbeiterschutz" wurde in zwei Teile geteilt: erstens „D i e B e- d r o h u n g des Koalitionsrechtes" (Referent Genosse Heinrich Beer), zweitens „Arbeiter-s ch u tz g c s e tz g e b u n g und P a r l a nt e n t" (Referent Genosse Dr. Bauer). Das P r ä s i d i u IN des Parteitages bestand aus den Genossen: P c r u e r st o r s c r, Tomschik und P ö l z e r als Vorsitzende: S ch w e t ch a r t, Lindne r, Paul Ri chtcr und Genossin Fanni Reumann als Schriftführer. In die. M a n d a t p r ü f u n g s k o m-Mission wurden gewählt: für Niederösterreich P ü l s I (Liesing), Oberösterrcich KoIlinger (Linz), Steiermark Schlager (Leoben), Salzburg Witter-n i g g (Salzburg), Tirol S ch e i b e i n (Innsbruck), Kärnten Dimnig (Klagensurt), Böhmen Beutel (Aussig), Mähren S ch l o ß n i ck e l (Sternberg), Schlesien Zorn (Freiwaldau). Wir sind in unserem Fachblatt leider nicht in der Lage, auch nur auszugsweise einen alle Punkte der Tagesordnung umfassenden annehmbaren Bericht über den Parteitag zu bringen, denn wir würden dazu viele Wochen brauchen, um zu Ende zu kommen. Derlei kann nur ein Tagblatt entsprechend bewältigen, und ist es darum die Pflicht aller parteigenössischen Eisenbahner, sich aus dem Zentralorgan der Partei, das sebr ausführliche Berichte brachte, über die Arbeiten des Parteitages zu informieren oder sich in den Besitz des Protokolls über den Parteitag zu setzen. Daß der diesjährige Parteitag sowohl zu den interessantesten als auch zu den bedeutendsten Parteitagen gehört, steht außer (allem Zweifel, und ist jede einzelne Rede unserer Berichterstatter nicht nur lesenswert, sondern auch lehrreich. Die Debatte über die Kriegsgefahr wird stets als ein Dokument unserer Anschauungen behandelt werden können. Wir fassen daher unser Urteil über den Parteitag in folgendem zusammen: Immer wieder, so oft wir auch einen Parteitag mitmachen- wirkt der sittliche Ern st dieses Parlaments der organisierten Arbeiterschaft mit tiefem Eindruck aus uns. Ob Fragen von größter politischer und historischer Bedeutung oder äußerer Natur, wie etwa der Organisation, in Behandlung stehen, immer steht diese Bcratungskörperschast nicht nur auf der Höhe der Sache, sondern überall, auch bei den unscheinbarsten Dingen, hört man die tiefe, begeisterte Ueberzeugung als harmonischen Unterton heraus. Das mag dem Philister lächerlich erscheinen. Für uns ist es die Gewähr für die Einheitlichkeit, Zielsicherheit, Geschlossenheit der Partei. Denn wo der Handelnde bei der kleinsten seiner Handlungen von einem Leitsatz höherer Anschauungen bestimmt ist. da ist jener berühmte „kategorische Imperativ" verwirklicht, der von dem großen deutschen Philosophen als die Grundlage gesellschaftlichen Versittlichung angesehen wurde. Das zeigte sich gleich bei dem ersten Diskussionspunkt der Tagesordnung. Nicht nur das Referat Adlers, sondern auch alle übrigen Reden waren von dem hohen Verantwortungsgefühl getragen, das die überaus ernste, außerpolitische Situation einem Sozialdemokraten auserlegt. Es war nicht ein allgemeines, phrasenhaftes, abgedroschenes Friedensgeschwätz, sondern eine die wichtigsten Ursachen des Krieges bezeichnende Feststellung und eine Anklage, die gleichzeitig eine Wahrung war. Das Wichtigste war die Bekundung der internationalen Einmütigkeit des Proletariats in der Abneigung gegen den Krieg. Aber auch der Hinweis aus die Gefahren, die für die Herrschenden im Gefolge eines Krieges aus der Empörung des Proletariats entstehen können, ist sehr geeignet, die Schwerhörigkeit der Macher unserer Politik zu mildern und sie dem Verständnis der Wünsche und Bedürfnisse der Völker zugänglicher zu machen. So ist unser Parteitag ein starker Friedens-saktor geworden, mächtiger und wirksamer als die heuchlerischen Frieüensversicherungen unserer offiziellen Politik. Einmütig und e i n st i m m i g beschloß der Parteitag die folgende Resolution: Der Parteitag weist mit Abscheu und Entrüstung jeden Gedanken an eine Einmengung Oesterreichs in den Balkankrieg zurück. Er betrachtet jeden, der eine solche Einmengung unter welchem Vorwand immer fordert, als einen Todfeind der Völker Oesterreichs. Er fordert die Erhaltung des Friedens unter allen Umständen und um jeden Preis, JDctt Beschlüssen der Internationale entsprechend, fordert der Parteitag alle Organisationen auf, die Agitation gegen Kriegs r ü ft u n g und Kriegshetze in die breitesten V o l k s in a s s e n zu tragen. In der allernächsten Zeit, insbesondere aber am 10. N o v e m-b c r, sind in allen größeren Städten und Industriezentren, wo die örtlichen Verhältnisse dies gestatten, große Massenkundgebungen gegen die Einmengung Oesterreichs in den Balkankrieg zu veranstalten. Oesterreich hat weder im Sandschak noch in Albanien etwas zu suchen. Wir haben auf dem Balkan keine anderen Interessen als die, in frcundnachbarlichem Verhältnis mit den Balkanvölkcrn zu leben und unsere Waren mit ihnen friedlich auszutauschen. Keine Einmengung in den Balkan krieg! Der Balkan den Balkanvölkcrn! Erhaltung des Friedens! Mit großer Befriedigung nahm der Parteitag von feiten der Parteivcrtretung die Mitteilung entgegen, daß unferVerhältniszudenBruderparteieu beraubet c u N a t io neu das denkbar lve st c i st und baß wir erwarten dürfen, d a ßdie d u r ch die Separatisten herbeiges ü hrte Loh m u n g der G e s a m t P a r t e i durch die Wiederbelebung derselben — ohne die Separatisten — behoben wcrdeu wir d. Die Vertreter der Zentral isten sind in die Gesa mt e xekutive auf-genommen worden, aus der sich die Separatisten selbst ausgeschlossen haben, und ist den Zentralsten bei der letzten Zusammenkunft des Internationalen sozialistischen Bureaus auch i h,r P l a tz i n d i e I n t c r u a t i o n a l L eingeräumt worden. Vorzügliche Referate erstatteten gewohntermaßen die 'Genossen Dr. Renner über die Tätigkeit der sozialdemokratischen Abgeordneten, Beer über das bedrohte Koalitionsrecht, Dr. Bauer über den Arbeiterschutz. Tic zur „A r b e i t c r s ch u tz g e s c tz g e b u n g" angenommene Resolution lautet: Der Parteitag stellt fest, daß jeder Fortschritt der Arbeiterschutzgesctzgebung an der passiven Nechtenz der Regierung, an der Obstruktion der bürgerlichen Parteien und. an dem Streik des Herrenhauses scheitert. Nur aus eigener Kraft kann sich die Arbeiterklasse den Ausbau der Arbeiter« schutzgesetze erzwingen. Ter Parteitag verpflichtet daher die Parteiveriretung, ren Kiub der Avgeordneten, die Parteipresse und die Organisationen, mit gesteigertem Eifer den Kampf für die Arbeiterschutzgesctzgebung fortzusctzcn, eine planmäßige Agitation für sie rastlos zu betreiben, ihre Gegner immer wieder vor den Wählermassen an den Pranger zu stellen und, wenn der Widerstand der Arbeiterfeinde im Abgeordnetenhause und im Herrenhause nicht gebrochen werden kann, in einem geeigneten Augenblick die Arbeitermassen selbst zum Kampfe für den Arbeiterschuh zu rufen. Als die allernächsten Ziele dieses Kampfes stellt der Parteitag fest: die baldigste Vollendung der Sozialversicherung unter Fefthaltnng der von den Krankenkassentagen beschlossenen Grundsätze; den zehnstündigen Hockstart eiistag für alle Gewerbebetriebe, den achtstündigen Höchstarbeitstag für die ununterbrochenen Betriebe und den Bergbau; wirksamer Schutz der Gesundheit und des Lebens der Arbeiter gegen die Gefahr der Betriebsunfälle und Gewerberranrheiteii, insbesondere auch durch Anordnung des sanitären Maximalarbeitstages; die Erlassung eines Bäckcrschutzgcsetzes, das keinesfalls hinter den Beschlüssen des Arbcitsbeirates zu-rückbleiben darf; Befreiung der Bergarbeiter von der Mißwirtschaft der Bruderladcn, Unfallversicherung der 'Bergarbeiter, Mindestlöhne im Bergbau; Regelung der Heimarbeit, Feststellung von Mindcstlöhnen für die Heimarbeiter durch ovligatorishe, paritätisch zusammengesetzte Häm-arbcitskommissioncn. Eine besonders rege Debatte entwickelte sich beim Punkt „Bedrohung des K o a l i t i o u s r e ch. t e s", die zeigte, daß die österreichische Arbeiterschaft _ fest entschlossen ist, dieses Recht mit ablen zweck-' dienlichen Mitteln zu verteidigen. Hiezu Tag von der Parteivertretung die folgende Resolution vor: Ausgehend von der Erwägung, daß daS Kealitions rccht die stärkste Waffe zur Erlämpfung günstigerer Aruci'3». bcdingungen, zur Verbesserung der ökonomischen Lage, also auch zur Hebung des kulturellen Niveaus der Arbeiterschaft ist und geleitet von der Erfahrung, daß. die besitzenden Klassen und ihre Verwaltungsorgane alles aufbieten, um dieses wichtigste Recht der Arbeiterklasse durch Rechtsbeugung, durch Gcsehesverlehung, durch Polizeiwillkür zu schmälern, ja sogar zu vernichten, beschließt der Parteitag die Einleitung einer energischen rast- und rücksichtslosen Aktion zur Beseitigung aller Fesseln des KoalitionSrcchtes und fordert, dast die Beobachtung der auf das KoalitionS-rccht bczughabenden gesetzlichen Vorschriften durch die politischen Behörden um jeden Preis erzwungen werde. Der Parteitag verlangt daher: 1. die Abschaffung des Arbeitsbuches; 2. die Beseitigung der im § 85 der Gewerbeordnung enthaltenen, dem Grundsätze der Gleichheit aller Staatsbürger vor dem Gesetze hohnsprcchenden Bestimmung, dgst der Kontraktbruch des Arbeiters eine Uebertrctung der Gewerbeordnung begründe; 3. die Erlassung einer Ministerialverordming an alle politischen Behörden, in der ihnen die Belehrung erteilt wird, dast das bloße Aufstellen von Streikposten nach dem geltenden Gesetze zulässig ist, dast es den Behörden daher strengstens untersagt werde, Streikposten, solange sie sich keiner ungesetzlichen Handlung schuldig machen, zu belästigen, geschweige denn sie zum Verlassen ihres Postens aufzufordern oder sie gar, wie es täglich vorkommt, zu verhaften und nach dem Prügclpatcnte zu bestrafen,; 4. die Schaffung eines Gesetzes zur Regelung des Mictverhältnisscs zwischen Unternehmern und Arbeitern, denen Arbeiter- oder Werkwohnungen in der Absicht überlassen werden, um ihnen die Ausübung des Koalitions rechtes unmöglich zu machen oder wesentlich zu erschweren; 5. ohne Rücksicht auf die geplante Reform des Strafgesetzes die sofortige Abänderung der strasgesetzlichen Be stimmungen über Erpressung und gefährliche Drohung (§§ 88 und 99 St.-G.), die seit sechs Jahren gegen den Wortlaut dcS Gesetzes mit klassenbewusster Brutalität auf Arbeiter angewendct werden, welche aus den edelsten Motiven im Interesse ihrer Organisation tätig sind; die Abänderung der 88 68 und 99 Strafgesetz hat in dem Sinne zu erfolgen, dast sie nur dann anwendbar sein dürfen, wenn es sich um gewinnsüchtige Motive handelt, dast aber unter allen Umständen straflos bleiben must die blostc Warnung vor einem Ucbcl von dem der' Genötigte weist oder ohnehin wissen muß, daß es eintreten werde, wenn die geforderte Handlung, Duldung oder Unterlassung nicht erfolgt. Der Parteitag beauftragt den Deutschen sozialdemo kratischen Klub des Abgeordnetenhauses, zur Lösung der vorstehenden Aufgaben alles Zweckdienliche unverzüglich zu unternehmen und mit allen wie immer gearteten parla mentarischen Mitteln die Erfüllung dieser Forderungen durchzusetzen. Der Parteitag beauftragt endlich die Parteiver tretung, diese Aktion der sozialdemokratischen Abgeordneten durch eine mächtige ununterbrochene Agitation in ganz Oesterreich zu unterstützen. Wie unseren Genossen bekannt ist, hat die Frage des Koalitionsrechtes für die Eisenbahner ganz besonders aktuelle Bedeutung, dc hn neuert Strafgcsetzentwnrf die Negierung allen Eisen-bahncrn und Angestellten öffentlicher Betriebe das Recht imn Lchnkampf nehmen will. Mit Rücksicht darauf wurde zur vorgenannten Resolution folgender Z u s a tz-cui t r o g borgelegt: Nach Absatz 5 ist als Absatz 6 einznschalien: 6. Die Eliminierung der §§ 163 430 und -131 aus dem Regierungsentwurf zur Reform des Strafgesetzes, die eine vollständige Vernichtung des KoalitionSrechtes der Eisenbahner und der Angestellten aller öffentlichen Betriebe bedeuten. • Rudolf Müller. Franz Sill. Ferdinand Skaret. Jakob R e u m a n n. In der Debatte begründete den Zusatzantrag Genosse Abgeordneter Rudolf Müller. Er führte and: Ter Punkt über das SloalitionSrccht ist wohl unter allen BeratungZgegcnständcn der wichtigste. Wir Haien ja schon aus ocr '-Ccjaite entnommen, wie viele lleicrgtisie gegen das Koali-licnsrccht begangen wurden. Was für all,. Vlrbeitcrfalegorieii gilt, gilt insbesondere für die Eisenbahner nnd für alle An-ncstclucn des öffentlichen Verkehrs, der öffentlichen Betriebe im Staate, im Lande und in dcr Gemeinde. Die Eisenbahner hatten vor ungefähr zwanzig Jahren tin bloß fittibcs Kvali-:icnsrecht, weil ihre Pflichten lediglich in der Dienstordnung '.nedergelegt waren und weil diese Dienstordnung bestimmte, inwieweit sie von ihrem Koalitionsrecht Gebrauch machen bürsen. Wir haben durch unsere Lrganifation dann durch-gefetzt, dag dai Gesetz hoher gestellt werde als die Dienst-orünung. Wir Huben von unserem Rechte zum Nutzen der Angestellten Gebrauch gemacht und eine ganze Reihe Vorteile erobert. Nun aber trüchiet die Negierung und mit ihr der ganze Klüngel der bürgerlichen Abgeordneten, der Vertreter der Bändels- nnd Gewerbekammern. gerade den Verkehrsbedien, .teten bas Kralitionsrecht cinzuschränkcn. Tic Handeks--ammeni und die organisierten Scharfmacher haben der Dtc* gierung nah:gelcgt. das Koalitionsrecht, insbesondere der Eisenbahner, einzuschränken. Man hat sich nicht getraut, ein besonderes Ausnahinsgesetz für die Tcrkehrsoedienstetcn zu machen, man hat d.ese Einschränkung des Koalitionsrechtes der Verkehrsbediensteten in/den neuen Strasgesetzentwurf ausgenommen. In diesem Strasgesetzentwurf ist ein eigenes Kapitel, das 34. Hauptstück, das sich lediglich mit dem Äoali-iioitsrceht der Eiienbahner und aller Angestellten in öffentlichen Diensten beschäftig. Würden nur drei Paragraphen (430, 431 und 163, Gesetzeskraft erlangen, dann wäre den lrisenbahnern jede Lrganifationsmöglichlcit, jede Lebensmeg-lichicit unterbanden und nicht nur den Eisenbahnern, sondern ollen Angestellten :n öffentlichen Betrieben. Für uns ist die Erhaltung deS gegenwärUgen Zustandes eine Lebensfrage. Ich will Ihnen zwei dieier Paragraphen, wie sie im Gesetz sleh'n, anführen. Der § 431 lautet: „Wer den Betrieb einer dem allgemeinen Verkehr dienenden Eisenbahn, einer Beleuchtungsanlage, Feuerfignalirilung, der öffentlichen Post, des öffentlichen Telegraphen oder Telephons gefährdet oder stört, wird mit Gefängnis von einer Woche bis zu einem Jahre bestraft." Es wird da nicht gefegt, dafj nur dcr, dcr mit Abficht oder auS Bosheit den Verkehr frört und Menschen oder Güler in Gefahr bringt, bestraft wird, dagegen würde sich ja niemand anf-lchnkii. Ajer das, was diefer Paragraph sagt, ist ganz etwas anderes. Wir ist juristisch der Begriff der Gefährdung und Störung aurzuj asten? Würde nur dieser Paragraph allein, ganz abgesehen vom § 103, angenommen werden, so könnte nach Bedarf die Pflichterfüllung bei den Eisenbahnern ebenso bestraft werden wie die Pflichtverletzung. Wenn die Eisenbahner von ihrem Rechte Gebrauch machen, ihren Dienst gemäß den Instruktionen zu versehen, aus welcher Absicht immer, sei c3, um ihre (Stellung zu verbessern oder um ihre Etieder zu schonen, dann.wird man sie anklagen können, sic hatten versucht, den Betrieb zu ftörai, und man wird sic bis zu einem Jahre bestrafen tonnen, auch wenn gar fein Schaden entstanden ist. Wenn aber bei einer solchen Störung Menschen in Mitleidenschaft gezogen würden, zum Beispiel, dag eilt Zug nicht rechtzeitig toegfuhten kann, so könnte dann ein solcher liiicitbahnet noch dein zweiten Absatz des § 431 fünf Jahre S'.cxicz teioniinen. Sie begreifen, daß es da uut ein ÜcticitBinterefic ter Eisenbahner uni ihrer Crg.utijation geht und dag wir deshalb alles aufbieien müssen. Um die ganze Arbeiterschaft üjer die schwere Gefahr, die in diesem Gesetz enthalten m, ,m unterrichten. Eine e.icnfo gefährliche Fußangel enthält der § 163 für die. Bediensteten von Staat, Land iio Gemeind-.. Wer in einer Druckschrift od^r einer öffentlichen Versammlung oder vor einer Menschenmenge dazu auf* fcrjcrt ode- «s anpreist. Pflichten nicht nachznkomn.en, die sich aus ernem Gesetz .einer Verordnung, Anordnung einer öffentlichen Behörde oder Dienstvorschrift ergeben, wer eine Per-bii.dung zu dein Zwecke gründet, solche Pflichten nicht zu erfüllen, ober wer für sie Mitglieder wir t, wird wegen Vergehens nitt Gefai gnis oder Haft von drei Tagen bis zu sechs Monaten ober mir Geldstrafe von 20 bis zu 2030 Kr. bestraft. 2VrC11n' t!;’‘- Sufaminentreten und beraten: Wir haben jetzt alle Liltg.inge unternommen, wir haben alle legislativen Man* nahmen bereits a,.gewendet, mit haben vergeblich versucht, unsere bc;chcibcttcit und möglichen Wünsche durchzusetzen» und wir t'cra:en nun, ob nicht vielleicht der instruitionsgemäße dienst der geeignete Weg wäre, unsere Forderungen dur.bzu-jetzcti, dann werden wir mit Gefängnis oder Haft von drei Tagen bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafen von ‘20 bis 2000 Sir. 6c|ira-t. Dann wäre uns jtie Möglichkeit benommen, in unseren Blättern Mißstände auszudecken. Mittel und Wege an^ugcben, rote man die Ucbelstänbc beseitigen könnte, kurz, uiijerr Hän> wären gebunden. Im Motivenbericht der Regierung wird es auch ganz deutlich au >ge>prochen. dag man nicht etwa Störungen im Verkehr beseitigen will, sondern dag man die Ka'scn ix r Bahuverwaltung unter gesetzlichen Schutz stellen will gegen die Bediensteten. Es sollen a,so die Bahnen vor den Bedien,itten dadurch geschützt werden, dag matt diesen das Koalitionsrecht vollständig nimmt. Die Regierung sagt im Motivenacricht seloit, dag die Hemmung des Betriebes, tri: sie sie jetzt unter Strafe seren will, etwas ganz andere? ist au das bisherige Verbrechen. Alle öffentlichen Betriebe. Bahnen. Wasserwerke, Telephon. Scl iffahrt sollen unter einen bejottberen Schutz gestellt werden. Aber nicht einmal vorfätz. Itchcs Handeln fall bestraft werden, sondern auch die Nicktvoll-ziehmtg eines Dienstvertrages. Das ist bisher eine Disz>'vlinar» sache und wird mit Geldstrafen von 2 Kr. oder mehr g:-ahnoet. Künftig soll der Staatsanwalt eingreifen köttnen. Wenn ein »ebtensteter verschläft, wenn ber Zug nicht weg-rahren kann, fo kann bics auf ber ganzen Linie ben Verkehr hemmen, unb ber Staatsanwalt kann einen dann auf sechs Monate entsperren lassen. Ich habe deshalb einen Erweite-rung^antrag zu stellen, der die Eliminierung dcr §§ 163, 430 und 431 dcs Strafgesetzentwurfes fordert. Wenn man den in de» öffentlichen Betrieben Beschäftigten das Koalitionsrecht nimmt, ist das die Wegnahme des Rechtes auf Wohttnng, auf ^ahntng, auf jeden Ausstieg. Ich bitte die Vertrauensmänner . ^ > otiCt, ui aLc» Cticn, iro ISifuitixifyi'Cr find, fte uunucvl-ia.n ju machen, welche Gefahren ihnen drohen. (Beifall.) „Hebet Bildunßsarbeit" erstattete Genosse ir. Scnitcbcrg cm sehr interessantes Referat: ^ In vielen Crien wird matt sich begreiflich machen rnu!,en, dag die Parteiorganisation nicht blotz kur im a h i e n d a tjt, sondern auch für die Verbreitung bc$ sozialistischen Gedankens. Gerade in den letzten Jahren sind die WaljHosten erschreckend hoch geworden. Wir müssen uns daran gewöhnen, Geld auszugeben auch für andere Zwecke als für Wahlen. Das -Geld das auf die Biloungsarbeit verwendet wird, kann uns manche Wahlkosten ersparen. Bei Wahlen stehen wir immer hör dem Ungewissen. Wir haben nicht die nötige geistige Fühlungnahme mit den vielen Arbeitern, die formell zu uns gehören Auf Grund von genauen Berechnungen kann ich heute konstatier'tt, das; selbst in Wien, wo die Verhältnisse am besten sind und wo wir so überaus starke Anstrengungen machen, gewiß zwei Drittel aller gewerkschaftlich organisierten *i r b e t i e r t tu ganzen Jahr auch nicht einen einzigen sozialistischen Vortrag anhören und daß heute in Wien zwei Drittel aller gewerkschaftlich organisierten Arbeiter im ganzen Jahr auch nicht ein einz>iges Buch ans der Bibliothek ihrer Organisation entlehnen. (Hört! Hört!) Diese hunderttausend Arbeiter werden auch .von unserer Parteipresse gar nicht erreicht, sondern bleiben unter dein Einfluß bet Bildelpressc. Das macht den großen Wahlapparat notwendig und das erzeugt seneS Fieber, das manche^Organisa-tienen veranlagt, in Mahlzeiten Geld für alles Mögliche hin* auszuwersen. das inan für an^eee Zwecke der Partei besser und fruchtbringende^ anwenden könnte. Auch unsere Parteipresse sollte me^r miiMfeti, die Bildungsarbeit ?u fördern. Ick richte h er an die Redakteure aller Parteiblät er, Gewerkschaftsblätter den Appell, die Bildnngsarbeit 6c"cr und in anderer Form zu unterstützen, als dies bisher aeichehen. Unsere Par^eivresse mühte sich mehr kümmern um die Parteiliieratur. Wenn heute eine neue Broschüre ober ein Buch erscheint — daS ist jetzt in Oester-reich fäufirer der Fall als früher — dann registriert das die Parteipresse höchstens in den Annoncen oder druckt den Waschzettel des Verlages ab. Wir finden nur in den seltensten Fällen, daß die Parteitreue sich selbständig ü'er die Propa-gandabrofchüren des Sozialismus äußert. D'e „Arbeiter-Zeitung" allerdings bringt ia Re'ensionen und kümmert sich um die Literatur mehr als die anderen Blätter aber sie be-vonugt wenigstens bisher solche Werke, die für den zünftigen Gelehrten berechnet sind, als die Propagandalileratur für die Arbeiter. Ein W^rt anck ürcr die Kolportage. W>r haben sie in vielen Orten schlecht organisiert, weil es Sitte gewesen ist, daß man alt gewordenen Parteigenossen mit der Kolportage einen kleinen Erwerb geben wollte, und so den Vertrieb der Parteiliteratur von dem größeren oder geringeren Eifer dieser alten Parteigenossen abbängio gemacht hat. Da» hat sehr oeschadet und auf diesem Wege kommen wir nicht weiter. Die Verbreitung der Parteiliteratur muß zur direkten Partei-arbeit werden für die man in den Organisationen ebenso Sorge tra-en muß wie für die Erledigung der Arbeiten des Obmannes, bes Kassiers, des Schriftführers und ber anderen Funktionäre. Die Kolportage muß systematisch organisiert werden dann wirb unsere Parteiliie>ion Troypau wurde befchlofen be'-m Jniernaticnalen Bnrcau den Antrag zu stellen, \mtf die Tagesordnung des nässten ordcn'lichen internationalen Kongresses die Alkoholfrane zu setzen. Auf die Tagesordnung deS nächsten eigenen Parteitages sollen die Bestrebungen der politischen Kinberfreunde gestellt werben. Die Wahl des Ortes für den nächsten Parteitag — Karlsbad ist in Vorschlag gebracht — wirb ber P a r t e i. I e 11 u tt g überlassen. Damit waren bie Arbeiten deS Parteitages erkebigt. Dreimal erklingt der Hochruf auf die deutsche Sozialdemokra'ie und die Internationale. Die Delegierten baben sich erhoben ntö singen stehend die ersten Verse des Liedes dcr Arbeit. Bon der Siidbalin. Die Besprechung der Pcrsonalkoinmission-bdieiierqnippe dcs ZugbegleitnngöpcrsonaleS dcr Südbahn mit den Vertretern der Verwaltung. Bekanntlich hitte durch das Heurige Juli'Avance-ment sich de-2 Großteiles des Zugbegleüungspe'.sonals tiefe 1lnznfricd"nheit bemächtigt, weshalb am 23. Juli 1012 die gewählten Personalkommissionsmitalieder mit Gen. Weigl als Vertreter des Allgeme'nen RechtSschub-und Gewerk'chastsbereines für Oesterreich beim Generaldirektor ßerrn Sektionschef b. Weeber borgesprochen haben. Das Ergebnis dieser Vorsprache ist im „Eisenbahner" Nr. 22 bom 1. August 1912, Seite 5, Spalte 1 bis 3. veröffentlicht. Für den 16. Oktober 1912 waren nun seüens der Verkehrsdirektion die drei gewählten Mitglieder und ihre Ersatzmänner zu dieser Besprechung einberufen, lieber Intervention des Genossen Weigl wurde dann zugesagt, dast die einenfl'che Sitzung erst am 18. Oktober stattfindet, fo daß der 16. und 17. Oktober den Personalkommissionsmitgliedern zur Sichtung des eingelangten Beweismaterials überlassen bleiben. Diese beiden Tage wurden auch fleißig mit den notwendigen Beratungen unter Vorsitz des Genossen Weigl im Arbeiterheim Favoriten ausgefüllt. Freitag den 18. Oktober 1912 begannen dann die eigentlichen Verhandlungen bei der Direktion unter dem Vorsitz des Herrn Oberinspektors P ö l l e r i tz e r, im Beisein der Herren Inspektor R o s e », Dr. G r a fesch e i d, Tr. Ballmann und Dr. Weiser, und der gewählten Mitglieder der Personalkommission: Kondnk-teur'.ugsführer A u i n a e r. Kondukteurzugsführer K i- i z c k, Kondukteur Kasperbauer und deren Ersatzmännern Kondukteurzugsführer R e i ch st ä d t e r, Kondukteurzugsführer S t e n u § e l und Kondukteur-zugsführer V i e r t l e r. Nach Begrüßung ber Anwesenden und Verlesung bet Präsenzliste durch Herrn Oberinspektor Polleritzer gab derselbe bekannt, baß Beschlüsse nicht gefaßt werden, sondern die Besprechung hauptsächlich zu dem Zwecke einberufen worden sei, um über die vorhandenen Beschwerden anläßlich des Juli, avancementS Klarheit zu schassen und anderseits nur um für bie Slmtgctntcilung ber Koubuktcurzugsführer Bestimmungen zu treffen. Personalkommissionsmitglied K ? t 2 c k vertrat den Standpunkt, daß vorerst über die Ursachen des ungleichmäßigen Vorrückens gesprochen werden müsse, bevor über die Rangein-teiluitg gesprochen werben könne. Herr Dr. Grab sch eid erklärte Demgegenüber, baß der Verwaltung eine beabsichtigte Schädigung der Rangälteren ganz seritliege, uttb verlangt bähet konkrete Beispiele über die vorgekomtnenen lieber« holungen. PersonalkommiffionSmitglieb A tt t n g e r begann nun mit bet Verlesung dieser Beispiele aus dem Jahrgang 1899, wobei sich besten Angaben von konkreten Fällen mit ber von ber Verwaltung zusammengcstellten Uebersicht vollauf deckten. Da einige Beispiele bereits aufzeigten, daß sie jm Vergleich zur Uebersicht der Verwaltung in Bezug auf «Stichhältigkeit nichts zt> rcttnfchtn übrig lasten, verzichtete Herr Dr. Grab-scheid auf eine weitere Verlefttttg, indem er ausdrücklich an. erkannte, baß bie vorgebrachten Beweise vollauf deren Würdigkeit dartun. Er erklärte dann des weiteren den Umstand, baß bie gewährten Schcnfuugsjcchre nd Zirkular 32 ox 1912 hauptsächlich barin ihre Wirkung verfehlt hätten, weil bei ben k. k. Staatsbahnen ein Unterschieb zwischen Koubukteur F unb Koudukteurzugssührer wie bei uns nicht bestehe unb weiters beswegen, weil vielen Konbulteuren unb auch Zug?» führern noch bie Vorteile ber Schenkuttasjahre aus anderen Titeln gleichzeitig zuteil geworben seien. Diese Erklärung veranlaßt bas Personalkomtnissionsmttglieb Auing e r. int Ratttett aller Kollgen hierauf folgenden Antrag einzubringen und zu ersuchen, denselben dem Herrn Sektiouschef zu unter» breiten: . . . . ,Alle jene Kondukteure und Kondukteur, zu gs führ er. welche seinerzeit mit 720 ft r. und io c n i g c t anßcftcllt wurden und b t 51) c r aus dem Titel dcs Ztrk. 405 ex 1910 und bem Titel: »Länger als vier Jahre in _dcr Gehalt, stufe von 720 St r gestände ni« ein echctikungJ« jahr noch nicht bekommen haben, sollen die nächste Vorrückungsfrist um ein Jahr gekürzt erhalten. . „ , Alle jene K o n b u k t e u r z tt g s f u h r e r je» boch, die beim heurigen Juliaunncement von rangjüngeren Kollegen i ut Ol c h alt überholt wurden, sollen mit dem gleichen Termin w t e ihre begünstigten Kollegen die von benfelbett erreichte © c h a ! t st u s e rückwirkend erhalten. Dieser Antrag wurde von Herrn Dr. G r a o s ch e t b als Petitum ausgesa^.t unb sagt b'esei zu, bcnjel ;ett in dieser Form dem Herrn Sektiouschef befürwortend vorlegen zu wollen. , Hieraus brachte der Herr Vorsitzende eine Zuschrift der KonbukteurzugZsührer ber Sta'ion Innsbruck vom März 1910 zur Verlesung, worin um bie Aenberung bes bestehenden Rangmodus nachgesucht wurde. Aus Ersuchen des Kollegen Viertlet wurde auch die erslosseue Antwort verlesen, was Herr Dr. G r a b s ch e t d zum Slriloß nahm, daraus hinzu* weisen, daß die Verwaltung auf bem Standpunkt stehe, daß der Rang vom 1. Juli vollständig gewahrt bleibe d a 5 c r die oben burch Herrn 21 u t n g e r aufgezeigten GehaltSüberholungen k^e i tt t t> lei Rnngänbctuitg mit sich bringen, otür die Zukunft glaube die Direktion, ohne dem Perional etwa ihre Meinung oklrotjicren zu wollen, baß der Rang nach bem PrüfitugStctnuu ohi e Rücksicht auf bie Dienstzeit unb bie Höhe bes Gehaltes bestimmt werben soll. Kollege Kasperbauer erklärte demgegenüber diesen Standpunkt nicht als gerecht ancrlcnnen zu kennen^ weil »ach bem bisherigen Mobus jeber, solange er nichts versäumt Ha ie, in ben seinem Dienstalter entsprechenden Rang cingctcilt werben sei. Er verlangt daher entsprechende Ue ergangs estim-mutigen, falls eine Nangbeslinttnung, wie sie soeben vom Herrn Dr. G r a b s ch e i d entwickelt worden sei, eingeführt werden soll, was den Herrn Vorsttzetiüen neuerlich zu der Erklärung veranlaßt, daß eine Cürohtcrung durch d:e_ Direktion absolut nicht geplant fei. Kollege Viertlet klärte die Entstehung bes vom Herrn Vorsitzenden verlesenen Gesuches auf, wobei er hervorhob, baß bie Grundtendenz d i e gewesen sei, endlich klare Bestimmungen für die Rangeinteilung zu erhalten, da die bermaligc Einteilung eine Wahrung des Ranges nicht gewährleiste. Im übrigen schließt er sich den Ausführungen KasperoauerS bezüglich ber Ucbergangs» bestimimtngen für bie älteren Kondukteure an. Kollege iiuinger unterbreitete daher einen bei der Vorbesprechung beschlossenen Antrag, ber ah UebergangsBestimmung für die älteren Kondukteure tm Sinne der Meinung Kasper Bauers vorgesehen wurde. Auf Grund dieses Vorschlages entspann sich eine rege Debatte, r.n der sich sowohl alle Herren Diref.ionSvctitctcr als auch die Kollegen A u» i n g er, Kfiiek, Kasperbauer uttb Viertlet beteiligten, wobei von letzterem bamuf bingewicscn wurde, daß ein gerechter Ausgleich eben nur dadurch zu schaffen sei. wenn alle Geschädigten mit demselben Zeitpunkt wie ihre begünstigten Kollegen vorrücken, welche Meinung dann Kollege Au-inger nochmals warm vertritt. Da eine Einigung auf dieser Basis nicht zu erzielen war und außerdem in demselben Saal um 1 Uhr eine DirektionSsitzung stattsinden füllte, unterbrach der Herr Vor» sitzende die Besprechung bis 2 Uhr unb erklärte, baß zu biefem Zeitpunkt im großen Sitzungssaal bei ber Generalbirektion im ersten Stock bie Fortsetzung statt:ittbc, wobei er ben Wunsch aussprack, baß die Personalkommiffionsmitglieber über den Text biescs strittigen Punktes einig werben möchten. Sei ber Fortsetzung um 2 Uhr unterbreitete Kollege Sßiertler sodann ben vollstänbigen Antrag, wie er in ber Vorbesprechung festgestellt worden war und welcher sodann punktweise nach lebhafter Debatte, an der sich sämtliche Herren DirektionSmitglieber ebenfalls tvieber beteiligten, burchgenommen, und gegen 4 Uhr naef mittags in folgender Textierung zum Beschluß erhoben wurde 1. Die Rangliste vom 1. Juli 191t bleibt insoweit aufrecht, als sie nicht durch Ernennung zum Kondukteurzugrsührer n ach dem 1. Juli 1911 Hinsichtlich ber nachfolgenben Bestimmungen eine Aenberung erfährt. 2. Als Grundsatz für bie künftige Ranabestimmung hat die Ernennung zum Zugsführer mit ber Maßgabe An» wenbung zu finben, baß für bic im gleichen Jahre ernannten Konbukteurzugsführer der Einberufungstag zum Koubukteur oder Konduktenraspiranten (vor betn Jahre 1910 AttshilfSkon-bukteur) bic Reihenfolge barstellt. Bei gleichem Einberufung?» tcrmiti enischeibet oaS Dienstalter, unb unter gleichem Dienst» alter bas Lebensalter. 3. Die infolge Kürzung ber Borrückungssristen nach betn 1. Juli 1911 vorgerückten und in Zukunft verrückenden Kon-bnkteutzugssührer bürfett bic im bestehenden Rang bom 1. Juli 1911 erscheinenden Vcrbermanner nicht überholen, selbst bann nicht, wenn hiedurch Gehalisübetbolungen bot« kommen. 4. Für alle jene gegenwärtig in Diensten stehende« Kondukteure F. bic vor betn 1. Jänner 1909 augestellt unb Bi4 zum 1. Juli lOlti zu Kondukteurzugsjührerii ernannt werden. gelten hinsichtlich ihrer Aufnahme in die Rangliste folgende Bestimmungen: a) diejenigen Kondukteure F, welche nach dem 1. Juli 1911 eine Kürzung der Vorrü-kungSfrist nicht erfahren haben, werden in jener Gehaltstufe, in welcher sie sich zur Zeit ihrer Ernennung zum Kondukteurzugssührer befinden, als Letzte angereiht, b) diejenigen olgcdachtcii Kondukteure F, welche nach dem 1. Juli 1911 eine Kürzung der Wartefrist erfahren haben, werden hinsichtlich der Aufnahme in die Rangliste so behandelt, wie wenn sie sich in jener Gehaltstufe befänden, in welche sic ohne Kürzung gelangt wären. Ergibt sich hiebei keine Slenbcrung der Gehaltstufe, so werden diese Kondukteure als Letzte in ihrer Gehaltstufe ebenfalls an ge reiht; c) ergibt sich jedoch, daß diese Kondukteure bei Sluster-achtla~ung der VorrückungSfrislen sich in einer niedrigeren ©:« haltstufe befinden würden, als sie bei Ernennung zum Zugs-sührer tatsächlich standen, so sind diese Betreffenden Kondukteure in die Rangliste in dieser niedrige» Gehaltstufe nach ihrem Dienstaltcr einzureihen. Stach Feststellung dieser Rangiestimmung iTergab Herr Oberinspektor Pö11eritzer den Vorsitz an Herrn Inspektor Rosen und es wurde sodann mit dem Voricingen des TewciZmaterials wegen Ue&crgvhnvgcn beim heutigen Juliarauccircnt mit dem Jahrgang 19 01 sortgesebt, indem Kollege Sluingcr mehrere Fälle all Stichproben über Verlangen bei Herrn Tr. Grabscheid anfühRe, d>e ebcivalll, Wal die Tatsache» betrifft, mit der ton der Direktion geführten Ucbcrllcht collauf ü'Cteinstimiuten. Hiebei erklär*: Herr Toktor Grabscheid, dag diese Ueberholungen lediglich 'eine Folge der bei den k. k. Siaatsbahnen cingctte'enen Schenkungliahre sei, die die Verwaltung im Zirkular 32 ex 1912 nachahmen musste, wobei er ausdrücklich betonte, das; bei der Verwaltung bei Heraulgaw b:3 Zirkulär! 32 die Tendenz bestanden habe, eher günstiger zu bandeln, als sich dem Vorwurf aulzusetzen, die Analogie mit den Verfügungen der k. k. Staatsbahnen nicht eingebalten zu haben, wobei natürlich dal Bedauerlichste fcb_ daß, wie schon tormittaal erwähnt wurde, bei den f. k. Staats bahnen k> in Unterschied zwischen Kondukteur F und Kondukteur Z bestehe. Diese Fesigellung veranlaßle den Kollegen Viertlet zu folgend.r Erklärung- Wenn bei bet Verwaltung wirklich die Tendenz bestanden ha'e, eher günstiger bei Zuerkcnnung der SchenkungSjahre zu handeln, sei es unverständlich, wie es zu solch krassen Fällen von Gehaltsüberholungen durch dal Junavancement kommen konnte, wenn wirklich eine solche persenalfreundliche Tendenz vorherrsche, sei es wehl am klügsten, bei Zuerkennung der SchenkungSjahre ebenso wie bei den k. k. Staatsoahnen zwischen Kondukteur F und Kondulteur Z keinen Unterschied zu machen und beide vorrücken zu lal'en. Kollege Kasperbauer brachte hierauf einige kralle Fälle hen Kondulteuren mit 25 und 27 Dienstjahren, die noch 130b Kr. Erhalt ha'-en. zur Sprache und ersucht, dielen alten Leuten, die zumeist schon an der Altersgrenze stehen, ihre gebührlichen Schenlungsjahre auf einmal ein'ringen zu lcsi'cn, damit sie wenigstens ncch annähernd den Endgehalt zu erreichen vermöchten. Herr Dr. G r a b s ch e i d erklärt hiezu, dal; hicsär sehr wenig Slussicht vorhanden sei, jedoch werde er das Petit an maßgebender Stelle vorbingen. Kollege Viertlet brachte hierauf drei Fälle vom Jahrgang 1907 vor, in welchen als Wächter mit 660 Kr. ange-stellte, jetzige Kondukteure, Kollegen, die früher als Aulhilfskondukteure einberufen werden sind, als erstere zu Wächter-aspiranten, die somit dienstälter sind, nur deswegen im Gehalt überflügelt haben, weil sie örc Monat hindurch um 00 Kr. weniger Gehalt bezogen. Ein ganz gleicher Fall treffe bei Jahrgang 1905 zu. Bei erstrrem Jahrgang sei deshalb die Ueberholung um so krasser, weil hiedurch.sogar Nichtgeprüfte Geprüften im Gehalt vorlauten. Hiebei berief sich Herr Doktor Grab scheid auf Zirkular 405 ex 1910, und verweist im übrigen auf den vom Kollegen S1 u i n g e r gestellten Sin-trag, er anerkannte lobend die Leistung unserer Organisation, die solcherart sämtliche auf allen Linien vorgekommene Fälle auszudecken vermochte. Siachdcm noch Kollege £3 i c r t l * r gebeten hatte, auch den Ersatzmännern die Sitzungsprotokolle zugehen lallen zu wollen, und da alle Kollegen noch viele Anliegen tiorgubring.n halten, wurde zugesagt, das; mit Rücksicht auf die vorgeschrittene Zeit (6 Uhr abends) Herr Oberinspeltor Polteriger am Samstag den 19. Oktober, vormittags, bereit sei, diese Anliegen entgegenzunehmen. Sams.ag intervenierten L u i n g e t und K a s v c r-bauet wegen des Zurückbleibens eines Oberkondakteurs in Liei.z im» Avancement, wegen dc3 Zurück leibens eines Kondukteurs in Lienz in der definitiven Anstellung, wegen Sln-stellung eines cr.rankten Slulhilfskonduktcurs in Bozen, eventuell Zuerkennung eines anderen Tienstvostens. Die Kellegen StcnuLek und Äasperbauer intervenierten wegen de! GeholtabzugeS eines Overkondukteurs in Laibach. Die Kollegen ?l u i n g >. r und B i e r t l e r wegen Verrechnung der Gebühr „i m Dien st" bei den Ueberstellungszügen Feste-Aicha-Fef.e. A u i n g e r wegen Anrechnung einer halben Stunde UebergabSzeit für Einsiellen der Züge ig Slla. Kollege Birtlcr wegen de! niedrigen TaglohneS der Aulhilfslon-dulteurc und Bremser in der Station Innsbruck. Viertlet, Dt e 11 ;t ä 11 c r und S enubek Bei Herrn Inspektor Braültz wegen Lohnvorrnckung für die älteren Bremser. Viertlet wegen Zuweisung von Packmeistern bei Zug 81, 23 und 20 in Innsbruck. Mit der Ordnung der Ranabeslimmnng hat die Personalkommission fruchtbare Slrbeit geleistet, was hossentl'ch von den Zugsbegleitern gewürdigt werden wird. An dieser Arbeit haben, was lobend anerkannt werden soll, die Herren Vertreter der Direktion regen Anteil genommen. Wenn nun beziehentlich der eingebrachten Anträge betreffend die Zueikennung der SchenkungSjahre, beziehungsweise rückwirkender Vorrückung der rangältercn Kondukteurzugssührer, der mit Rücksicht auf das schlagende Beweismaterial zu erhoffende Erfolg erzielt wird, dann darf man wohl erwarten, bah sich bei den Zugs-bealeitern jene durch das Juli-Avancement entstandene Mißstimmung lösen werde, so daß dieselben ihren schweren Berusspflichten wieder mit etwas freudigerem Gefühl oblieacn können. Inland. Gegen dir freiheitlichen Zeitungen und Organe. Unser Zentralorgan ist in der Lage, zwei „streng vertrauliche" Erlässe zu veröffentlichen, in denen die Regierung die Storung, Schikanierung und Verfolgung der freiheitlichen und antiklerikalen Bewegung anordnet. Das Blatt veröffentlicht den Wortlaut der Erlässe, in denen insbesondere auf die Freie Schule und auf die freiheitlichen Tendenzen der Tagespreise hingewiesen wird und schreibt dazu: Es steht fest, daß die planmäßige Verfolgung, diese gewalttätige Unterdrückung der freiheitlichen Agitation von der Negierung Stürgkh erdacht und angcordnct worden ist. Es stellt fest, daß die Regierung Stürgkh befehlen hat, jede freiheitliche Versammlung zu stören, freiheitliche Vereine aufzulösen, freiheitliche Zeitungen zu konfiszieren — alles zur höheren Ehre des Klerkglisinus! Einen Erlaß wie diesen Acchtungs- und Versolgungserlaß der Negierung Stiirakh, der alle Schergen loskoppelt, damit sie sich auf die verhaßten Antiklerikalen stürzen, hat Oesterreich ncch nicht erfahren: man begreift also, daß man um ihn das Dunkel der „strengen Vertraulichkeit" breiten wollte. Dagegen ist der berüchtigte Gelleimerlaß des Tadeni, dessentwegen die Deutschen zur Minister-anklage geschritten sind, eine harmlose Weisung. Baden! hatte nur gngeordnet, daß „allen hochverräterischen und unpatriotischen Steuerungen", die in Versammlungen fallen, entgegengetreten werde. Die Regierung Stürgkh befiehlt aber, daß jedes freisinnige, jedes gegen den Klerikalismies. der sich selber kein Blatt vor den Mund nimmt, gerichtete Wort unterdrückt und verfolgt werde. « Gerechtigkeit unter dem uationalverbandlerischrn Justiz-minister. Im Aussiger „Vclksrccht" lesen wir: Ein streikender Schneider ist gngeklagt. einem Nichtstreikenden gesagt zu haben, er solle doch lieber mit ihm halten und durch diese Worte soll er das Koalitionsgesetz übertreten habe»! Es stellte sich heraus, daß sich der Schneider geirrt und die Worte an einen Tischler gerichtet hatte. Infolgedessen wurde er zwar sreigesprochen, in der Urteilsbegründung hob jedoch der Nickt er hervor, daß diese Worte zweifellos gegen das Koalitionsgefetz verstoßen. Man greift sich an den Kops, wie so etwas möglich ist. Das Gesetz will die Koalitionsfreiheit wahren, und der Nichter verkehrt dos Gesetz gerade in sein Gegenteil. Aber natürlich — Klassenjustiz gibt es nicht. Zweiter Fall: Ein streikender Schlosser ist gngeklagt. mehreren Streikbrechern mit Worten wie: „Wenn du eilten Streikbrecher machst, werden wir dir zeigen", „Zelln Schritt vom Leibe" und ähnlichem gedroht zu haben Er bekommt wegen Uebertrck..ug des KoalitionS-geieües fünf Tage Skrrest. Selbst wenn man diese Worte als Drohung aufsaßt, ist die Strafe — es handelt sich um einen unbe>'choltenen jungen Mann — ungeheuerlich. Wir glauben nickst, daß jemand, der etwa einen Ministerpräsidenten in ähnlicher Weise bedroht,^ eine größere Strafe bekommt. Slber die geheiligte Person des Streikbrechers steht eben aanz außerhalb aller anderen Staats-Bürger. .Auch da ist von Klassenjustiz natürlich keine Rede! Und nun der dritte Fall: Ein Ehepaar nimmt seine lliährige Nichte — eine elternlose Waise — zu sich in Pflege. Tie Sache beginnt damit, daß das würdige Panr das Kind mit einem Gehilfen in einem Brite schlafen läßt. Tie Folgen sind die unausbleiblichen, aber sie werden noch weit schlimmer: Das Mädchen wird angesteckt, muß ins Svital. der Gehilfe bleibt. Nach der Entlastung aus dem Spital wandert das Mädchen durch seckis Jahre von Bordell zu Bordell. Dev würdige Pflegevater bietet den diversen Witten das Mädchen brieflich an, preist seine Vorzüge, mit einem Worte, verkuppelt es nach allen Regeln der Kunst. Und sobald dann das Mädchen a'zeptiert ist. wird es van der nicht weniger wiirdiaen Mlegeinultcr in den „Posten" begleitet, und fliest läßt sich von dem Wirte 40. 50 Kr. auszahlen. So geht eS im Laufe der JaBrc wohl zwanzigmal. Endlich werden die beiden Scheusale wegen Kuppelei angoklaat. Und nun höre und staune man, wie milde unsere Richter sein können: Ter Mann bekommt sieben, die Frau drei Tage Skrrest. Alle drei Urteile wurd"n Beim Bez'rksaerickst in Tevlitz aefällt und geigen wie febr das fit Ui che Empfinden deulschböhmischer Richter abgestumpft ist. * Das dcntschradikalc Kricgsgcschrcl. Während bei zwei ziemlich einflußreichen Parlamentariern, den Neichsralsabaeordneten Tr. v. De stiel (Schlesien) und Dr. Licht (Mäbren), die Vernunft ihren Ausdruck in zwei Neben fand, die ganz ebenso wie unsere Genosistn auSspracken, daß cs auf dem Balkan überhaupt nichts geben könne, was ein kriegerisches Eingreifen rechtfertigen würde, und daß Oesrirreich nur im friedlichen Einvernehmen mit dem Balkanbnnd gedeihen kann, gefallen sich die Deutschradikalen in einem maßlosen Geschrei nach Krieg. So ist in der „Ostdeutschen Rundschau" zu lesen: „Es bleibt daher unter allen Umständen Pflicht unserer führenden Kreise, dafür zu sorgen, daß wir, ist erst das gegenwärtige Kriegsdrama zu Cmbc gespielt, uns unter allen Verhältnissen den Weg nach Salonik öffnen. Cb durch ein groß angelegtes Schutz-, Trutz- und Handelsbündnis mit der Türkei, dem die Bahnverbindung Uvac, Mitrotvitza. Ucsküb. Salonik Nachfolgen muß. oder ob wir zu richtiger Zeit den Besiegern bcS Osmanenlu.ns am Balkan unsere alten Anrechte auf den Sandschak zu Gemütc führen und dann uns selb st die Bresche durchhauen bis an das Aegäische Meer hinab. Den Sandschak Novipazar muß sich Oe st erreich »Ungarnaneignen, wenn esz um Verteile» der winkenden Beute, wie die Aalkankonigc hoffen, kommen sollte." Tie Deutschradikalen s'hen im Kriege das letzte Mittel zur dauernden Zurückdrängung der Arbeiterbewegung und daraus resultieren ihre frommen .Krieas-wün'che. Sie scheuen die kulturellen Schäden nicht, die der Krieg ihrer eigenen Station zufügen würde, und sehnen die Zeit des allgemeinen wirtschaftlichen Niederganges herbei, in der wieder ihr Unkraut blühen soll. * Abgeordneter Scitz über die Demagogie der bürgerlichen Parteien. In der Parlamentssitzung am 28. Oktober nahm Abgeordneter Genosse Seid Gelegenheit, in einer Rede die Demagogie der bürgerlichen Parteien gegenüber dm sozialpolitischen Forderungen ins rechte Licht zu setzen. Er streifte dabei auch die jüngsten von uns bereits besprochenen Anträge der Nationaloerbändlcr und Christlichsozialen für die Eisenbahner) indem er sagte: Sic Haien den Eisenbahnern und Ctaatlarveitcrn in einer Resolution das Versprechen gegeben, einigermaßen für die Gesundheit, ba3 Lehen und dessen AnpassungSmbglichleit an die Teucrungltcrhälmiffe zu sorgen. Sie haben Beschlüsse über die Regelung der Bezüge der StaatSarieitest und Eisenbahner gefaßt und die maßgebenden Parteien in diesem Hause haben einige Monate danach die Verwirklichung dieser Beschlüsse, die sic selbst gefaßt haben, in der frivol st e n Weise verhindert. (Zustimmung.) Heute hören wir, daß der Deutsche Sfalionalvcrband wieder den Slntrag gestellt hat, wonach in dem künftigen Finanzgcsch jene Posten vorgesehen werden sollen, die zur Erfüllung der einmütigen Beschlüsse, betreffend die Eisenbahner und Staatlarbcitcr, notwendig sind. Heute kommt der Nation alvcrband nt i t c i n c m §( n t r a g, b c tt c r 6 o r c i n i g c n M o it n_t c n bei der Budgetbcratung in der frivol ft cu Weise niedcrgestimmt Hut, und wir sind sehr Bei, gierig, ob die Herren jetzt endlich wirklich an der Stange halten, ob sie doch etwa! vernünftiger geworden sind .Ich habe aicr die große Befürchtung, daß wir vielleicht wieder üier ein Finanzgqetz beraten werden, und der Slntrag de! Sfntiornltcr-bande! wieder in den Pavierkorb fallen wird wie damals im vorigen Sommer. Ausland. Einignngsbcstrcbnngcn ttuicr den Eisenbahnern Italiens Vor einigen Jahren ist in der Organistlion der italienischen Eisenbahner (Sindacaio Ferrovieri Jtaliaui) eine separatistische Bewegung entstanden, die durch scharfe taktische Gegensätze _ und politische Meinungsverschiedenheiten hervorgerufcn war. Es wurde schon damals die Meinung ganz offen ausgesprochen, daß jede Zersplitterung in der Arbeiterbewegung, wenn sie auch mit den besten Absichten der Welt geschieht, für die daran beteiligte Arbeiterschaft schädlich ist, denn die fast ausschließliche Folge der Zersplitterung ist, daß fast alle SIrbcitcr, die ans der alten Organisation cuistceten, nicht etwa in die neue übertreten, sondern überhaupt unorganisiert bleiben. Nun haben sich die Verhältnisse in der Zwischenzeit derart gestaltet, daß eine Anzahl gewissenhafter Eisenbahner, die sowohl dem alten Sindacaio als den anderen drei neu entstandenen Eisen-bahnerorganisationen (Verband der Eisenbahnarbeiter. Bund der Eisenbahnbeamten und Bund der Verkehrs-üngestellten) angehören, ein Komitee gebildet haben, welches die Förderung der Vereinigung der vier Qrgani-salionen bezweckt. Das Komitee richtete einen Aufruf an die gesauste Kollegenschaft Italiens, mit dem dringenden Ersuchen, cs bei dem Einigungswerk mit allen Kräften zu unterstützen. Tie Zentralleitung des Siu-dacato veröffentlicht in der letzten Nummer des Ver-bandsoraans eine Mitteilung, in der von diesen Eini-gungsbestrebungcn Kemstists gegeben wird. Gleichzeitig erklärt die Verbandsleitung, den Verbandsmitgliedern volle Handlungsfreiheit zu überlassen, mackst aber gleichzeitig darauf aufmerksam, daß nur der Verbandstag die Macht besitzt, Veränderungen im Statut vorzn-nehmen sowie über das Schicksal der Organisation zu beschließen. * Kapitalismus. Eine Enquete über die Gruppierung des Kapitals in den Vereinigten Staaten hat nach einem vorläufigen Bericht des Pariser „Temps" ergeben, daß 30 Prozent des aktiven Kapitals konzentriert sind in den beiden / Kapitalisten gruppen. an deren Spitze Pierpont M o r-g a n und M. Nockefeller stehen. Diese hochbedeut-fanie Tatsache gibt Iauro s Anlaß zu folgenden Bemerkungen in der „Humanite": Die beiden Kapitalistcngrnppen verfügen demnach über den dritten Teil des produktiven Kapitals von Slmerika. Ten beiden Männern Morgan und Nockefeller stehen 320 Millionäre zur Seite, die in den Ver-waltungsräten einer großen Zahl industrieller Unternehmungen und finanzieller Institutionen verteilt sind und über ein Kapital von 25 Milliarden Dollar (125 Milliarden Kronen) bestehen. Es ist die kapitalistische Konzentration dritten Grades. Im ersten Grad sehen wir die große Industrie, die großen 05e-schäftsbäuser und Aktiengesellschaften, die durch ihre technische Macht die kleineren und mittleren Unternehmungen ausgesaugt haben. Im zweiten Grad kommt der Trust, der die großen Unternehmungen eines Industriezweiges gruppiert, um unter ihnen die Konkurrenz zu beseitigen, wodurch sie in die Lage kommen, die Warenpreise souverän zu diktieren und den Markt zu beherrschen. Im dritten Grad sehen wir als Krönung dieser Kapitalskonzentration die großen Geld-Cäsaren nach Art von Morgan und Nockefeller, die mit ihren Milliarden die ganze vertrustete und vereinigte kapitalistische Wirtschaft beherrschen. Daß es so kommen mußte, war vorauszusehen. Zuerst gewöbnt sich jede kapitalistisckie Unternehmung daran, ihre Reserven in anderen Unternehmungen zu placieren. Sic erhöbt dadurch ihren Einfluß und verschafft sich die Möglichkeit fruchtbarer Geldkombinationen: vor allem kann sie sich dadurch für den Fall der Krisen schützen, indem sie sich mit dem Mehrwert anderer Unternehmunaen stärkt. Aist diese Slrt sehen wir verschiedene Unternehmungen sich verschmelzen. Wenn nun die Kapitalisten, von denen jeder auf mehrere Unternehmungen Einfluß hat. sich verständigen und die größten von ihnen sich vereinigen, dann kommen wir zu dem Zustand, wo 300 Männer mit einem Kapital von 125 Milliarden manövrieren können. Diele ungeheure Masse von Reichtum stellt ihnen zur Verfügung. Es ist ihnen anheimgestellt, mit ihren Milliarden in jedem Land und in jeder Stadt jede Konkurrenz im Keime zu ersticken und jeder industriellen Unternehmnna ihren Willen zu diktieren. Sie sind die absoluten Herricher im Staate und mit der Masse ihrer Kapitalien erdrücken sie jede Selbständigkeit. Man kann nicht mehr sagen, daß wir einen kapitalistischen Feudalismus vor uns haben, weil der Feudalismus noch immer selbständige Existenzen zuläßt. Dieses Bild ist überholt. Nicht Feudalismus, sondern die absolute Herrschaft des Kapitals ist es, die wir vor uns haben, die sich letzten Endes verkörpert in den beiden Geld-Eäsaren Morgan und Nockefeller. Aus dem Gerichtssaa?. Jnsiruktion und Praxis im Eifenbnhndienst. Wir Wen seinerzeit berichte», baß der Oberste Gerichtshof das Urteil des K'rcisgerichtes Leitmeritz vom 6 Februar l. I., mit welchem der Kouduk eurzugSführer Wenzel Pie sch e wegen VcrgehenS aegen die Sicherheit dc§ LcbenS zu einer sechswöchentlichen strengen Arrcststrafe verurteilt wurde, zufolge der von seinem Verteidiger Dr. Leopold Katz erhobenen Nichtigkerts-beschwerde »ufgehoben und eine neuerliche Verhandlung anordnet hat. Der Kondukteur Piesche war deshalb verurieitl worden, weil er am 26. Oktober 1910 die Rangierung eines Güterzuges und die hiezu notwendige Ausfahrt auf ein Hauptgeleise anordnete, wodurch ein Zusammenstoß mit einem in den Bahnhof eben von Settenz einfahrenden Güterzug und schwere Verletzungen -des Dienstpersonals herbeigeführt wurden. Bei der am 24. d. M. vor dem Kreisgericht Leitmeritz neuerlich stattgehaüten Hauptverhandlung verantwortete sich der von Dr. Katz aus Wien verteidigte Kondukteur Piesche dahin, daß die Befolgung der Jnstruktionsvorschristen, welche es dem Verschubleiter zur Pflicht machen, dafür zu sorgen, daß gegen die vorzunehmende Verschiebung kein Hindernis bestehe, auf dem Teplitzer Bahnhof ein Ding der Unmöglichkeit sei. Er schilderte die zahlreichen Verschiebungen, die er nach Ankunft mit seinem Zuge in dieser Station vorzunehmen hatte und erklärte, daß die damit kollidierenden zahlreichen Ein- und Ausfahrten anderer Züge sowie die großen Distanzen des Bahnhofes es dem Verschubleiter unmöglich machen, sich vor jeder Verschiebung zu erkundigen, ob irgendein Zug cintreffe. Auf die Fahrordnung könne man sich nicht verlassen, da alle Züge verspätet seien. So habe sich in der Station Teplitz ein Usus herausgebildet, wonach der Lokomotivführer auf das VorwärtSzeichen des VerschubleiterS langsam bis zur Stellwerlshütle Vorfahren und darauf ach'en müsse, ob ihm nicht vom Stellwerkswächter aügewunken werde. Der Lokomotivführer sei jebech damals rascher als sonst gesät ren Die vernommenen Zeugen Adjunkt P o 11 a l, Astistent M ä n n l, der ehemalige Verkehrschef v. Sonnenburg, so-wie die Sachverständigen Inspektor Viktor Weiser und Oberrevident WackersHauser bezeichneten nunmehr die Verantwortung des Angeklagten als richtig. Die Sachverständigen erklärten übereinstimmend, daß die Befolgung der Instruktion bei den auf dem Teplitzer Hauptbahnhof herrschenden räumlichen und VerkehrSverhältnipen vielfach unmöglich ist und bezeichneten die der Instruktion zuwider-laufende Gepflogenheit, welche sich in jahrelanger Praxis eingebürgert hat, unter den gegebenen Verhältnissen sogar als zweckmäßig. Nunmehr blieb dem Staatsanwalt nichts übrig als der Rücktritt von der Auflage, worauf der Angeklagte vom Gerichtshof unter Vorsitz des Vizepräsidenten HaaS freigesprochen wurde. Dieser Prozeß ist ein neuerlicher Beweis für die Tatsache, daß ein Arbeiten nach der Instruktion im Eisenbahn-dienste, insbesondere beim Vorschub, in vielen Fällen ausgeschlossen ist. Die Herren oon der Generalinspektion und vom Eisenbahnministerium arbeiten die Instruktionen am grünen Tisch aus. ohne sich um die Möglichkeit ihrer praktischen Handhabung zu kümmern. Tagtäglich wird aber auf allen Bahnhöfen von den Beamten auf rascheste Arbeit gedrungen und das Personal gibt sich gutwillig dazu her, weil ja das Arbeiten nach der Instruktion als passive Resistenz betrachtet wird. Ereignet sich aber ein Unfall, dann wird die Schuld von den Vorgesetzten Beamten auf das untergeordnete Personal geschoben, und sehr oft kommen strenge Verurteilungen vor. wenn das Personal die Instruktion nicht befolgt. In diesem Prozeß lat sich übrigens hcrausgestelll, daß die Mißstände bei der Aussig-Teplitzer Eisenbahngesellschaft hauptsächlich auf Personalmangel zurückzuführen sind. Zum Verschubdienst wird nämlich in der Regel das ohnedies ermüdete Zugbegleitungspersonal der ankommenden Güterzüge verwendet, da das in der Station befindliche Personal hiezu absolut nicht ausreicht. Außerdem entsprechen die Stationsanlagen, die Signale und die Geleisezahl schon feil vielen Fahren nicht im entferntesten dem dichten Frach'euverke'r. Nicht einmal ein Nangiersignal Befindet sich auf der Bahnhofseite, wo sich der Unfall ereignete. So werden die meisten Unfälle durch die Profitgier der Unternehmung verschuldet, aber auf die Anklagebank werden nur die Bediensteten gesetzt. Mit diesen unhaltbaren Zuständen mutz endlich aufgeräumt werden! Folgen der Sparwirtschast. In der Station Schwaden der Ce. 92. W. B. werden zur Bedienung des dortselbst befindlichen Stellwerkes ungeschulte Stationsarbeiter verwendet. Tie Sicherung anlage selbst ist in der Richtung gegen Tetschen zu eine veraltete und entspricht in keiner Weise dem regen Zugsverkehr. Am 5. Dezember 1911 ereignete sich nun in der Station Schwaden ein Unfall, welchem der Zugsführer Karl Kramer leider zum Opfer siel. Es war nach 7 Uhr abends, als der Zug 8!, welcher gewöhnlich als leere Lokomotive verkehrt, in die Station ein fuhr, diesmal belastet mi' 72 Achsen. Dem das Stellwerk bedienenden Stationsarbeiter Josef Hacker war nach seinen Angaben vom diensthabenden ^Beamten der Auftrag erteilt worden, sofort nach Durchfahrt des ZugoS 81 die Weiche für den Zug 75 zu stellen. Dieser Zug sollte einen auf dem Sturzgeleise stehenden Wagen nach Tetschen mitnehmen und Hacker hatte davon feine Kenntnis, daß der Lokomotivzug diesmal belastet sei Nachdem er die Lokomotive die Weiche passieren sah, stellte er das Vor- und Ein'cihrtsignal auf Halt und als et darauf erblickte, daß vom Stationsgebäude aus die blockierte Weiche entriegelt wurde, stellte er sofort auch die Weiche V um. In diesem Moment überfuhr gerade der 26. Wagen vorgenannte Weiche und ist in'otge der zwischen dem ersten und zweiten Näderpaare cd folgten Umst-llung entgleist, wobei er sich zwischen dem Geleise I und Cent Sturzgeleise bewegte. Er prallte an den auf dem Sturzgeleise stehenden Wagen an un, wurde umge» warfen. Zuosfüorer Kramer, der gerade die Nummer dieses Wagens aufschreiben wollte und nicht rasch genug zur Seite springen konnte, wurde von dem umsiürzenden Wäger zer drückt. Josef Hacker wurde nun unter Anklage des Vergehens nach §§ 335 und 337 St.-G. vor das Kreis- als Strafgericht in Leitmeritz gestellt. Im Vorerhebungswege waren bereits Sachverständige einvernommen worden, welch., auf Grund einer Skizze ihr Gutachten abgebend, erklärt hart.», daß die Schuld an dem Unfalle Hacker treffe, daß aber auch der Stationsvorstand durch vorzeitige Entriegelung der Weiche an dem Unfall mit schuld sei. Trotzdem nun auch der Stationsvorstand verantwortlich vernommen wurde, wurde die Anklage lediglich gegen Hacker erhoben und das Verfahren gegen den Stationsvorstand von der Staatsanwaltschaft ein-gestellt. Tie Sachlage stand für den Angeklagten insofern ungünstig, als sämtliche Beamte in der Voruntersuchung angegeben hatten, datz die Slationsarbciler den ausdrücklichen Auftrag hatten, Umsiellung-m im Stellwerke nur über ganz besonderen Auftrag und unter Aufsicht eines Beamten durch» znführm. Im vorTrgcnbcn Falle konnte sich die Staatsanwaltschaft nicht auf die Instruktionen berufen, weil Hacker nicht geprüft war und auch keine .Instruktionen erhalten hatte. Sie stützte aber ihre Anklage hauptsächlich darauf, daß Hacker ohne ausdrücklichen Auftrag und ohne Intervention eines Beamten keine Stellung im Stellwerke ändern durfte. Der diensthabende Beamte hatte in der Voruntersuchung angegeben, daß er einen Auftrag zur Weichenstellung dem Hacker nicht gegeben habe. Bei der ersten Hanptvorhandlung, welche am 2. Augugst l. I. stattfand, hat der Verteidiger Hackers, I. 11. Dr. Friedrich Ek st e i n, Advokat in Aussig, gegen die Beeidigung des Stationsvorstandes sich ausgesprochen und unter Hinweis auf das Gutachten der Sachverständigen auch durchgesetzt, daß derselbe unbeeidet vernommen wurde, da eine Mitschuld auch trotz Einstellung des Strafverfahrens gegen ihn durch die Staatsanwaltschaft glaubhaft sei. Bei dem eindringlichen Befragen des Verteidigers konnten nun weder der Staiionsvorstand noch der Beamte, der damals Dienst hatte, ihre Behauptungen aufrecht erhalten. Der diensthabende Beamte schloß die Möglichkeit nicht aus, daß er, wie Hacker sich verantwortete, ihm schon früher, vor Einfahrt des Zuges 81, gesagt habe: „Wenn der Zug 81 durch ist, stellen Sie die Weiche für den Zug 75", erklärte aber, er habe dies nicht als einen Auftrag, sondern quasi nur als eine „Vorbesprechung" angesehen, welcher der besondere Auftrag „ad hoc" zu folgen habe. Der Stalionsvorstand, welcher in der Voruntersuchung angegeben halte, er habe Hacker davon verständigt, datz der Zug 84 belastet verkehrt, gab über Befragen des Verteidigers nach der Art dieser Verständigung an, daß er dem Hacker, als derselbe eine Meldung brachte, beim Hinausgehen zugerusen hätte: „Der Zug 81 vermehrt belastet." Er mutzle jedoch zugeben, daß Hacker schon zwischen Tür und Angel war, als er dies rief, so daß er die Möglichkeit nicht ausschloß. Hacker hätte seine Worte nicht gehört oder zumindest nicht verstanden. Auf Grund dieser in der Hauptverhandlung neu hervorge»ontmenen Momente beantragte der Verteidiger, Herr Dr. E k st c i n, neuerlichen Lokalaugenschein unter Zuziehung von Sachverständigen, hauptsächlich zu dem Zwecke, um die im Lokal-äugenscheinvrotokoll enthaltenen Angaben auf das richtige Maß zurückzuführen und um die Sachverständigen mit den aus der Zeichnung nicht ersichtlichen, für die Schuldfrage in Betracht kommenden Momenten bekann'zumachen. Der Gerichtshof beschloß hierauf Vertagung der Verhandlung zum Zwecke der Vorladung der Sachverständigen und erklärte, datz die Sachverständigen den Auftrag bekommen würden, sich an Ort und Stelle durch Lokalaugenschein zu informieren. Bei der neuerlichen, am 3. September 1912 stnilgesundenen Hanpt-verhandknng gaben die Sachverständigen den Befund dahin ab, daß die Sicherungsanlage in Schwaden, in der Richtung gegen Tetschen zu. schon längst veraltet sei, dem dortselbst herrschenden Verkehr und den modernen CicherungSanlag'n nicht entspreche. Sie wiesen darauf hin, daß das Stellwerk von den zu bedienenden Weichen über 160 Meter entfernt ist, daß ein llcberblick bei Tag nickt möglich sei. um wieviel weniger bei Dunkelheit. Cie erklärten ferner über Befrag"n deS Verteidigers, datz die Behauptung — dieselbe wurde durch einen Zeugen auch bestätigt — eine Umstellung der Weiche sei immer nur in Gegenwart und über besonderen Auftrag des diensthabenden Beamten geschehen, unglaubwürdig sei, da der Beamte doch unmöglich zu gleicher Zeit Züge empfangen und expedieren und bei der Weichenstellung sein kann. Auch erklärten sie die Verantwortung Hackers, daß er die Acnße-nmg des diensthabenden Beamten: „Wenn der Zug 81 durch ist, stellen Cie die Weiche für Zug 75" als Auftrag aufge-fatzt habe, für richtig da Aufträge an die Stellwerkswächter überall so gegeben werden und Schwaden wohl keine Ausnahme machen wird. Sic erklärten weiters, datz mit Rücksicht aus den einige Minuten später verkehrenden Personenzug Eile unbedingt nottat, um den Zug 75, welcher das Einfahrtsgeleise versperrte,_ rechtzeitig aus der Station zu bringen, datz Hacker somit unter den Umständen und in der Annahme es handle sich nur wie gewöhnlich bloß um eine Lokomotive, zwar instruktionswidrig gehandelt hat, datz ihm aber das nicht zur Last gelegt werden könne, weil er keine Instruktionen empfangen und als Stellwerkswächter weder geprüft noch genügend geschult ist. Mit Rücksicht aber auf die ihm erteilten Weisungen und unter der vorgenannten Annahme hätte er nicht anders handeln können, als er gehandelt hat. Ter Unfall sei daher auf ein Zusammenwirken von mißlichen und ungünstigen Umständen zurückzusiilren, insbesondere auf die veraltete Anlage und auf das Sparsystem, indem man, statt, wie es die Instruktion vorschreibt, geprüfte Stellwerkswächter, Stationsarbeiter zu derart verantwortungsvollen Posten verwendet und die Dahnhofsanloge nicht derart beleuchtet, datz ein Ileberblick auch in der Nacht möglich wäre. In der Station Schwaden war nämlich eine einzige La eine am Perron, während setzt dieser Uebelstand beseitigt wurde. Auf Grund dieses Gutachtens der Sachverständigen und unter Hinweis darauf, daß die Dehanverwaltung selbst niemand als Schuldtragenden hinitellen konnte, beantragte der Verteidiger Freispruch feines Klienten, wobei er insbesondere darauf hinwies, daß laut Gutachten der Sachverständigen, wenn jemandem eine Schuld zuzuschreiben ist, sie unbedingt nicht Hocker allein, sondern sämtliche damals im und unter Hinweis darauf, daß die Bahnverwnllung selbst träfe, welche genügende Vorsorge für die Sicherheit der Anlagen zu treffen unterlassen hat. Man dürfe nicht unter den angeblich Schuldtragenden gerade den am wenigsten gebildeten, ungescpulleu Menschen herausgreisen und ihn, der über die nötige Bildung zur eit,gehenden Verantwortung nicht verfügt, als allein Sckmldtragenden hinstellen. Ter Gerichtshof schloß sich den Ausführungen des Verteidigers an und sprach Hacker von dem ihm zur Last gelegten Vergehen frei. Leider war Hacker nicht Mitglied des btechtsschutzvereines und so muß er die Kosten seiner Verteidigung festst tragen. Es ergibt sich daraus wieder für die Eisenbahner die Notwendigkeit, einem Nechtsschutzvereine »n^ugehören, da sie nicht wissen können wann und wie der Fall einlritt, in de... sie eines Anwaltes bedürfen. 0treifUd;ter. Hauplmann und E-s-nbahncr. Am 25. Sept. 1012 kam Herr Robert Freiherr v. Lüigendorf, Hauptmann des k. k. Eisenbahnregiments, mrt zwei mit schweren Koffern beladene» „Pfeifendeckeln" und einem vierbeinigen Reisebegleiter im Vestibül des Südbahnhofes in Wien an. Die zwei militärischen Gepäckträger setzten den Hund vorsichtig auf eine dort befindliche leere Bank und nahmen, nachdem sie von dem Hund zum Sitzen ringelnden wurden, in respek-abler Entfernung ebenfalls auf dieser Bank Platz. Kurze Zeit darauf kamen einige Gepäckträger und wollten auf dieser, speziell nur für Gepäckträger dienstlich zugewiesenen Bank, ihre Plätze ein» nehmen. Zu diesem Zwecke wurde den beiden Offiziersdienern von den Gepäckträgern klargelegt, daß diese Bank eine dienstliche Bestimmung habe und nur von Gepäckträgern besetzt werden darf. Die beiden OffizieiSdiener räumten bereitwilligst die Bank, sogar der Hund war so liebenswürdig und kroch ohne jede weitere Bitte unter die Bank. Als der Hauptmann, der in Zivil war, nach einiger Zeit zu feinem Troß zurückkehrte und die Bank von Gepäck- irngern besetzt fand, schnauzte er die letzteren an: „Damit die Herren H c f r ä t e, diese Kerle, Platz zum Sitzen haben.... Ich werde euch schon helfen." Darauf schrieb sich der kreihertliche Hundebesitzer die Nummern der Gepäckträger auf und schrieb ins Beschwerdebuch dev Station folgende Anzeige: Heute den 25. d. M. bin ich mit zwei Handkoffern, zwei Osfiziersburschen und einem jungen Rassehund um 10 Uhr 15 Minuten vormi tags am Südbahn.vf etngefahren und habe eine hölzerne Sitzbank im Jnnenraum, rechts der Em-gangStüre. besetzen lassen. Als ich nach einiger Zeit (11 Ulir vormittags) gutücflehrte, erfuhr ich. daß der Gepäckträger Nr. 3 meine Burschen, Koffer und den Hund weg-geschasst lat. Die Bank war von den Gepäck ragern Nr. 45, 39, 42 und 34 vollbesetzt während meine Leute daneben stehen mußten und der übrigens wertvolle Hund unter der Bank am Steinboden lauerte. Ich ersuche dringendst, diesem I anitschare n-Unwesen von fei en der rohen Ge^äckträgergilde entgegen« treten zu wollen, da man ja auch nicht immer mit militärischer Bewachung den SiUlahnhof betreten lattn. Wien, 23. September 1912. Robert Freiherr v. Lüigendorsf m p. Hauptmann, Kommandant im Eisenbahnregiment Korneuburg. Bei der Eintragung ins Beschwerdebuch sagte Hauptmann v. Lülgeiidorf: „M ein Hund ist mit lieber, wie die ganze Gepäckträgergilde." Wir können zwar nicht beurteilen, welch inniges Herzensbüuduis zivischen dem reinrassigen und wertvollen Wolfshund und dem freiherrlichen Hauplmann besteht, doch müssen wir nach der Tatstellung des Herrn HauptmannL, dem Hund den Vorzug vor den Menschen lassen. Ter Hund war wenigstens so taktvoll, dem Wunsche der Gepäckträger in der höflichsten Hundeform nachzukontrnen. UebrigenS dürfte auch der beständige Verkehr des Reinraßlers mit den diversen Lfstziersburschen belehrend auf da» Hunds-vieh cimvuken, da der Herr Hund weder die Gepäckträger an-knurrle noch irgendwelche reinrassigen Eintragungen inS Beschwerdebuch machte. Die noblen UmgangSformen bei adeligen Herrn HauplmauneS lassen aber wohl einen Schluß darauf zu, in welchem Ton der Herr mit seinen militärischen Unter, gebenen verkehren mag. Tie Vorboten deS Akkord?. Wiewohl man sich auch an der leitenden Stelle im Eisenbahnministerium zu der Anschauung bekannte, daß man der Arbeiterschaft der Werkstätten der k. k. Staatsbahnen nicht gewaltsam ein Akkord- oder Prä-miensystem aufdrängen dürfe, wird doch in einzelnen Werkstätten der Versuch gemacht, dem Akkord den Weg unter allen Umständen zu ebnen und ihn durch Hintertüren in die Werkstätten einzufüh.en Als sollte diese Entlohnungsart gleich bei den ersten Versuchen ihrer Wiedereinführung den Arbeitern drastisch als das stigmatisiert leerten, was sie in der Wirklichkeit ist, als ein mörderisches System schrankenloser Arbeiterausbeutung, fiel in der Werkstätte St. Pölten auch schon das erste Opfer diese? Systems. Der Tischlerpartiefllhrer, Werkmann Werner, der St. Pöltener Werkstätte, wurde mit der Drohung, seine Weigerung im Akkord zu arbeiten, werde als Dienstverweigerung betrachtet werden, gezwungen, eine Partie Affichenrahmen im Akkord herzustellen. Da man hiebei wohl auch die für den gesamten Arbeitsprozeß notwendige Arbeitsdauer ermitteln wollte, kalte Werner daö Holz aueb selbst vom Materialort ohne Hilfe zu holen und selbes auch selbst zuzuschneiden. Um ihn zur höchstmöglichsten Arbeitsintensität auzuhalten, wurde er unter ständige Beaufsichtigung gestellt. Die ganze Sache betrieb der Abteilungsvorstand Ascher, der ein an und für sich schon höchst arbeiterfeindlicher Mensch ist. Beim Holzschneiden an der Zirkutarfäge stieß Werner ein schwerer Unfall zu. Er sah sich wieder beobachtet und dies lenkte seine Gedanken von der Arbeit ab. Er wollte einen Pfosten, der zu lang war, um von einer Seite geschnitten werden zu können, von der anderen Seile aus fertig schneiden, und zog ihn von der Söge weg. Als er umkehrte, muß ein Ende von der Zirkularsäge erfaßt worden sein, der Pfosten wurde ihm aus der Hand geschleudert, schlug ihn auf die Brust und brach ihm einige Rippen, so daß er ins Spital gebracht werden mußte, um operiert zu werden. Es ist kein Zweifel, daß ein derartiger Unfall nicht so leicht geschieht, wenn Arbeiter an der Zirkularsäge hantieren, die an ihr ständig arbeiten und dieser wäre auch dann nicht eingetreten, wenn Werner seine Arbeit mit Ruhe hätte verrichten können. Er hätte da gewiß die Zirkularsäge abgestellt. Aber das Bewußtsein, von lauernden Augen argwöhnisch Beobachtet zu werden, lähmt den auf den Arbeitsprozeß gerichteten Gedankengang des Arbeiters veranlaßt diesen unwillkürlich, hastiger zu arbeiten, ein kleines Versehen — uns das Unglück ist geschehen und der Akkord hat wiederum ein Opfer gefordert. WaS sich hier in St. Pölten abspielte, ist eine Folge jener planmäßigen Bestrebungen zur Einführung des Akkords oder eines Prämiensystems In einzelnen Verschubstationen sind probeweise Verschubprämien eingeführt und in dem Expose, das der Finanzminister Zalesri zur Vorlage des Budgets für das Jahr 1913 hielt, versprach er eine Erhöhung der Rentabilität der Staatsbahnen durch Einführung von Prämien, worüber wohl die Tagespresse im allgemeinen nicht berichtete, was aber in jenen Blättern, die die Rede des Finanzministers ausführlich reproduzierten, wie in der „Wiener Zeitung" und dem „Prager Avendolatt", nachzulesen ist. Da? Personal der Werkstätten der k. k. Staatsbahnen hat alle Ursache, wachsam am Posten zu sein, und dies um so mehr, als die Pläne des Oberinspektors Litrov, des Vorstandes des Departements für Werkstättenangelegenheiten, auch die Köpfe eines kleinen Kreises von Werkstättenarbeilern verwirrten. Wir meinen da jene Leute, die im Profcffionisteiv verein stehen, der die Einführung von Prämien herbeiwünscht. Während es alle Bedienstetenkategorien, die Nebengebühren beziehen, anstreben, ihre Nebengebühren in definitiven Lohn umgewandelt zu erhalten, strebt der Professiontstenverein nach Nebengebühren für Wertstättenarbeiter in der Form von Prämien, womit trotz der Einflußlosigkeit dieses Vereines auf das Werkstättenpersonal den Absichten des Herrn Litrov gedient wird, der nichts unbenutzt läßt, für seine Pläne Fuß zu fassen. In dem Zeitpunkt, in dem das gesamte Werkstättenpersonal sich seiner Haut zu erwehren hat, ist die Haltung des Profesflonrstenvereines eine besonders hinterhältige und Oer-" räterische. E s ist gewiß, daß eine Bessere ntloh-nung des Werkstättenpersonals durchgcsetzt werden muß, aber sie soll nicht mit dem Preis zerfleischter Glieder und gebrochener Arbeiterknochen bezahlt werden. Dar Unfall des SBertntanncS Werner soll unc- da als warnendes Zeichen dienert. Die Behandlung, die dis Arbeiter der k. I. SiaatST'ahtten in der letzien Zeit erfa'rcn haben, läüt das Schlimmste für den Fall erwarten, als es der Slaatsbahnverwaliung gelingen würde, das Enllohnungsfiistem in den Staatsbahnwerkslätten abzuändern. Tie Art, nach welcher man den Werkmann Werner zur Akkordarbeit verhielt, Werner mutzte die diktierte Akkordarbeit leisten, ohne auch nur den Akkotdptcis zu kennen, macht des Siecht der Arbeiter, durch die Arbeiter-auSfchüffe auf die Bcsti nmung des ArbeitSvertragcS Einslutz nehmen zu können, illusorisch. Das Diktat eines Abteilungs-Vorstandes, von der Qualität Aschers, hinter dem allerdings andere Mächte stehen dürften, hebt alle Normen und alle Vereinbarungen auf. Aus, gemachten Zusicherungen werden im Handuitwrehen durch die Verfügung eines Beamten Wort-brüche, der bar jedes VerantworllichkeüsgefühleS ist, und der sich der Tragweite derartiger Anordnungen nicht bewusst ist. Das Eisenbahn mini st eriu m wird gut daran tun, schleunig st und unzweideutig z u zeigen, ob eS sich mit den Anordnungen Ascherö identifiziert. Verbleibt dieser weiter auf seinem Dienstposten, dann ist dargean, das; er in höherem Austrag gehandelt tat. Dem Werkflätlen e'.soual ist dann zu den vielen Prüfungen, die man demselben in der letzten Zeit auferlegte, eine neue hinzugesügt und cs wird Vorbereitungen treffen, gegen jede drohende Gefahr gerüstet zu fein. Zur Lex- i-r Wächter. Tie Lage des Wächterpersonals ist eine sehr trisie. Denn wir auch zugeben, das; in den letzten fahren eure — leider viel zu g>.tingc — Reform in Bezug auf Cnlechnurg und Dienstzeit Platz gegriffen hat. so ist erster: durch d e rapid sie gende Teuerung aller Bedarfsartikel weit Überholt; d.c verbesserte Diensteinteilung ist aber dadurch ireilgrmadjt wort en, daß durch Auslösung ton Dienst Posten und Zusammenziehung der Arbeiter auf wenige Posten einerseits und durch die VerkehrSstcigcrnng anderseits der Dienst anstrengender und verantworlungsvoller wurde, so datz unsere auf bessere Entlohnung und Vermehrung der Ruhezeiten abzielenden Forderungen volle Würdigung verdienen, da die heutigen Zustände nach dringender Slbljiife geradezu fchre'.en. Vor allem ist es die N a ch t d i e n ft z u l a g e, die dem Wachterpersonal ohne Unterschied volle uf g'bührt. Während bereits alle übrigen Nachtdienst versehenden Bediensteten diese Zulagen haben und während feit Jahrzehnten für jeden Unternehmer selbstverständlich ist, datz 21r£eV§= stunden in der Nacht bedeniend besser, ja fcg.it doppelt bezahlt werden müssen, wollen es unsere hohen und höchsten Eisenbahnaristrokraten noch, immer nicht ein'ehen, da'; auch der Wächter, wenn er Nachtdienst versieht, hiebei ßunger verspürt und infolgedessen gezwungen ist, um mindestens eine Mahlzeit mehr in 2-1 Stunden cinztinefmen a-S ein anderer, der die Nacht im Belte verbringt. Jedenfalls zeugt eS von einer autzergewohnlich bornierten Herzlosigleit, gerade die Aermsten unter dem Desinitivpersonal von dieser so selbst-verständlichen Zulage auszitfchlietzeit. Ebenso berechtigt ist die Forderung einer Poste n-3 u I a g c an alle Wächter, abgestuft nach der Intensität der Dienstleistung. Auch hier sehen wir wieder, datz Wächter selbst auf den verantwortungsvollsten Posten nicht die geringste Zulage erhalten, obwohl sie anderseits für das geringste Versehen bestraft werden, was diesen bei der 'Vielseitigkeit ihrer zugewiefenen Dienstleistungen und die dadurch hervorgeru,'ene Entkräftung leitfit passieren kann. Eine gcitf) wichtige Forderung ist die um Einführung freier Tage monatlich bei 16'1G- oder 18 Mündigem Dienst; die algerncinc Einführung des 12/24sifindigen Dienstes überhaupt sowie die Vermehrung der Urlaube. Wie der Dienst heute beschaffen ist — und er wird durch die stete Steigerung des Verkehrs immer aufreibender — ist es den wenigsten möglich, überhaupt bis zur Erreichung der vollen Pension Dienst zu machen. Ter Wächter wird, wenn er nicht ohnehin schon früher ganz ins Gras beißen mutzte, frühzeitig invalid. Die Ausnützung der menschlichen Straft ist bei der ununterbrochenen Dienstleistung eine derart intensive, datz die Einschiebung freier Tage zur Erholung unbedingt nötig ist. So sehen wir denn auch in anderen Ländecn, wie in Frankreich, den Niederlanden, in Beig en, Dculfchland und der SLw-iz, wo man mit der menschlichen Arbeitskraft etwas sparsamer umgeht als bei uns in Oesterreich, 51 bis zu 72 Erholungstage im Jahr für das Wächterversonal. Nicht unerwähnt können wir die llniformrragc lassen. Ta ist vor allem die Abschaffung der allen Begriffen einer zweckentsprechenden Bekleidung Hohn sprechenden nackten Pelze. Es ist ganz ausgeschlossen, mit einem solchen Kleidungsstück. bei dem Gestank, den es von sich gibt, und bei dessen widerlicher Form unter Leute zu geh-.n. Man ist dem ollge-mernen Gespött auLgesetzt. Ein so bekleideter Wächter sieht tatsächlich einem ungarischen oder flowafifchen Viehhirten ähnlicher als einem Wächier der Eisenbahn. ES werden von den Wächtern mit Necht an Stelle dieser Pelze übet^og-’nc gefordert. Hieher gehören auch die speziellen Uniformwünsche: Die bei Streckenbe^eher um einen Tuchrvck und der Halte-stellenwcichter um ine Uniform analog den Kondukteuren bei Personenzügen. Der Tuchrock wird für die Streckenbegeher gefordert, weil diese für Frühjahr und derbst lein Kleidungs'’ stück haben, das der Witterung entspricht. Der Wetterkragen ist zu leicht, der Pelz zu warm. Was die Haltestellewächter Betrifft, fo mutz es die Passagiere recht sonderbar berühren, sieh im Falle eines Konflikts über Nachzahlungen, Beschädigung irgend eines Bahnintentats rc. von einem Mann in schäbiger Unisorm — notabene, wenn er gar den nackten Pelz an hat — amtshandeln zu lassen. Der Respekt vor einer iold)cn Amtsperson ist von vornherein schon beim Teufel. Während sonst jedes größere Geschäftshaus ihren Kunden damit zu imponieren >ucht, schön livrierte Diener am Ein-gang zu postieren, kleiden die Dahnverwaltungen ihre .Halle* stellenwächtet mit Uniformen niederster Sorte. Auch die T! t e l ä n d e r u n g der Wätf>tet und Block-signaldiener bleibt trotz der verschiedenen, aber gänzlich un-iiitf,haltigen Gegenargumente des Eisenbahnminislcriums und der einzelnen Tahntetwaltung-n berechtigt. Wenn zum Bei-spiel der Titel „3Fachter" zur Zeit det enten Bahnbetriebe nielleicht den damaligen Begrisscn entfpmtf), so ist derselbe un gegenwärtigen Jahrhundert schon längst nicht mehr zeit-gemäß. Als damals diese sogt nannten ..Bahnwächter" aus der Strecke netf) ihre optischen <5’gnare (roigestrichene Körbe) hoch- und niederzogen. um dem Lokomotivführer anznzcigen, ot> die Strecke frei sei oder nicht, hat vielleicht auch der Titel „Wächter" etwas Berechtigung gehabt. Man tonn'c schließlich sogcr., datz dieser Mann seine optischen Signale — spater auch die Signalschciben — zu bewachen hatte, damit ne nicht entfernt werden oder damit nicht Unfug ge!cicbcn wird. Seitdem hat sich un Bahnbetriebe eine grotzc Stendcru-’g vollzogen. Die ZugSsolge auf der Strecke hat heute nicht mehr der „Wächter'' zu regeln. Tiefe vollzieht sieb hrute auf dem weit überwiegendsten Teil der Bahnstrecken auto-matisch, durch die elektrisch eingerichteten S.reckenblocks oder durch Zugincldeposten, wo ebenfalls die Zugfolge telephonisch geregelt wird. In beiden, Streckenblock und Zugmcldcposten. bat der Diensthabende nur Apparate zu beaufsichtigen und je nachdem ihm sein Apparat .,rei' oder „halt" an-»e>gt. die ZugiOsgc zu regeln. Er ist demnach, dem Sinne seine” SfuffichiSbiciisicS entsprechend, logischerweise kein Block- oder Zngmcldcwächier, sondern Block- oder Zugüteide-au ff eher. Et hat nich.s zu bewachen, da ihm kein Unberufener weder ein Signal falsch stellen, noch entfernen kann. Ganz widersinnig aber von jeher ist der Titel der „Weichen-" unb_ „Schrankenwächier". Hat denn der Weichenwäch er darüber zu Wachen, datz ihm keine Weiche gestohlen wird? Durchaus nicht! Et hat vielmehr, fei cs in kleinen oder gtotzen Stationen, wo Züge zusammengestellt oder auSran-giert werden, stets die Weiche»- oder Signalhcbel zu stellen und die richtige Stellung der Weiche zu beaufsichtigen. Er ist deshalb Weichen a u f f e h e r. Es spricht demgemäß auch feine Instruktion von keiner Bewachung, sondern von Bedienung und Beaufsichtigung. Ebenso haben die Schtankenn ächtet nicht darüber zu wachen, datz ihnen det Schranken rvcht treggetrrgen wird, sondern sie haben daraus zu sehen, datz niemand die Ucberfctzung passiert, wenn ein Zng zu erwarten ist u”d dementsprechend die Schranken rechtzeitig :'u schließen. Auch sie sind Aussichtsorgane, daher Schranken a n f s e h e r. Die Beaufsichtigung der Bahnstrecken obliegt heute den „Streckenbegehern" oder „ambulanten Wächtern". Wenn ein Uneingcwelhier diese Titel hört, wird er nie heranSsinden, welcher Dienst eigentlich diesen Leuten nusicljt. Do^ sie die Beaufsichtigung der Geleiseanlagen, Brücken. Berglehnen :c. c IS ihre Dienstleistung zugewiesen haben, ist wohl kein Titel der TicnstPcrrichtung entsprechender, als das; man sie Strecken an s sehet nennt. Außerdem gibt es eine ganze Anzahl dem Dienst der „Wächier" Verwandler Berufe, die durchwegs den Titel Aufseher führen. So der Fitianzaufseher, Stromnuffchcv, WaffecIciiungS» fluffericr lind fegnr Gefangenenaufseher, von dem man tatsächlich sagen kann, et hat die Gefangenen zu überwachen, damit sie nicht entkommen. Und doch heitzt auch er Aufseher. Es ist. deshalb nach keiner Richtung einzusehen, warum das Eifenbahnminislerinm urd die einzelnen Bahnverwaltungen gerade an dem Titel „Wächter" fo kleben und hoffen wir auch, datz dieser total veraltete Standpunkt in dieser Frag: bald cufgegeben wird. Abermals die Ziistiinde im HeizhauS Prnsierhrf. C'3 scheint, datz der le£tc Artikel, welche im „Eisenbahner" erschienen ist, die Herten nicht reueffert hat, und wir sind darum gezwungen, mit noch clivas Material aufjuiuarlen. Der Herr Heizhauschef Le iS und fein humaner Stellvertreter, Assistent K irche r, scheinen mit der Ausnützung des Personals einen Rekord schlagen zu wollen. Wie und auf welche Weife, wollen wir hier beleuchten. ES gibt hier Kohlen- und Taglohnarbeiler sowie auch AushtlsSheizer; die meisten Kohlen- und Tazlohn-atbeiler sind für den Heizerbien ft abgerichlct. Für die Kohlenarbeiter besteht ein TurnuS, nach welchem die Leute einen 47prozeitfigen Dienst leisten und 43 Prozent dienstfrei fein sollen. ES frmmt aier fe^r häufig vor, datz Leute nach einem ISstündigeil Dienst, nachdem sie schon genug ermüdet sind, mit einer außergewöhnlichen Tour wegfcthreit müssen. Ein solcher Mantt verliert 4 bis 5 ©hinten oder noch me r von feiner freien Zeit und gleichzeitig verliert derselbe 80 bis 40 H. von feinem Schichtlohn, weil der §cicrIor;n viel kleiner ist. Ein solcher Mann, welcher bei einer Tour Kt. 1'04 verdient, und der sich dann erlaubt, den ßerrn auf die Länge des Dienstes auf merk "am zu machen, erhält zur Antwort: „Sie brauchen es nur fanen, wenn Sie nicht fahren wollen, fo wird man Sie ganz einfach ans dem KchlenarbetleriurnuS hinankgeben!" Für jeden Arbei et wäre dies eine grofe Strafe; das wissen die Herren sehr gut und daher zwingen sie durcb diese Drohung die Leute zur derart langen Dienstleistung. Nun bringt ein solcher Mann fast 24 Stunden Dienst zusammen, mitunter noch mehr. Da'; der betreffende Lokomotivführer, dem fo ein ausgemarierler Mann als Heizer zugeteilt wird, keine Ver-antiuortung übernehmen kann, lraucht wohl nicht erst erwähnt Zu werden. Die Herren, die einen solchen Mann zu einem solchen Dienste verwenden, müssen sich den Henerd'enst als eine ©meieret vorstellen; denn wenn sie sich die Gefahren deS Dienstes vorstellei, möchten, wäre eine solche Dienstcinteilung unmöglich. Ein Arbeiter, der um 6 Uhr früh zu seiner Partie kam, wurde als Heizer eingeteilt. Er kam vom Heizerdienst um 8 Uhr abends zurück, und bis er mit der Reinigung und dem Stopflüchfenvettacken fertig war, war cs schon % 10 Uf:r. Nun ging er eine Stunde weit nach Hause, bei schlechter Witterung 1% Stunden; er kam da"er den nächsten Tag erst um 7 Uht früh wieder zur Partie; dies sah Herr Leis, und er schärfte dem armen Teufel ein. datz er schon um 6 Uhr früh bei seiner Partie zu sein habe. Es sind in einem jeden Heizhaus die Arbeitsnormen für das im Taglohn stehende Personal über D'enst und Ruhezeit auf einer ersichtlichen Stelle angebracht, damit selbe ein jeder Arbeiter lesen kann; in Pragerhof fehlen aber diese Normen gänzlich. Denn zu waS brauchen die Arbeiter von den Nennen etwas zu wissen? Das wäre ja für die Herren höchst unangenehm denn sie könnten ilre AuSöeuIerei dann nicht mehr so unbehindert betreiben als jetzt. Ein Fall, der einzig dastehen feilte oder dürfte, ist folgender Ein Arbeitet meldete sich beim Bahnarzt krank und war fielen Tage int Krankenstand. AIS er sich dann gesund meldete und zur ÜlrCcit erschien, wurde ihm von Herrn Lei? gesagt, das; er kein Kranlengeld erhalten wird, da er sich rieft bei Herrn Leis in d-r Kanzlei krank gemeldet habe. Wenn er ein Krankengeld kaben will, mutz er ein Gesuch eintrim-en. Der Mann, der das Gesuch einreitf,te erfuhr in einigen Ta-eit, das; er ein zweite; Gesuch verlegen müsse, was aber der Arbeiter nicht mehr tat. da er schon irr-au# gesehen bat, datz dies nichts helfe, wie fo manches nichts hilft. B-t^et ein Arbeiter um einen Stra'natf'la»,, so bekommt er zur Antwort: „Ich kenne euer Dillen nicht mehr." Wir wollen noch Herrn Leis betreffs deS KrankenoeldeS dieses Arbeiters frazen, wer eigentlich der Maßgebende 'für die Ge-Währung des Krankengeldes ist: der Herr Bahn atzt oder der Herr Leis? Wenn letzterer, verzichten die Arbeiter auf eine Krankenkasse bei der Südbahn und sic werden sich den Beitritt ?"t Arbei'crkrankenkasse erzwingen, wo sie ihr Krankengeld chne Bittgesuch erhallen, ehrlich, was i^nen gebührt. Interessant ist auch die viel bestochene Sirohsack-vefchichie. Der Fortschritt der Zeit macht sich iNerall stark bemerk-bar und fo auch in der Sofomoiiufühterlofcrne in Pragcrhoft. Dort wurden die Strohsäcke von den Belten entfernt und die Draht» einfä'-e ersetzt. Nun wurde den Kofc'enarbeiietn gesagt, das mit Einverständnis des BetriebSiiifpcklorals Graz die Stroh-fäckej)erlauft werden; wer einen kaufen will, soll sich melden, das ■slück kojte 2 Kr.^AlS der Teg deS Verkaufes kam, konnten sich die Arbeitet die Strohsäcke auSsuchen. Ein Arbeiter fu*tc sich einen noch ziemlich guten Strohsab aus, welcher 2 Kr. wert gewesen wäre. Als dies Herr Leis sah. sagte er: „Diesen Strohsack werde ich mir behalten" und befahl den Arbeitern, den Strohsack in feine Wohnung zu tragcp und lictz für denselben einen allen Strohsack bringen, für den aber keiner von den Arbeitern 2 Sr (ergeben wollte. Schließlich verkaufte Herr Leis denselben^ einem Arbeiter, der später wegen Mangel an Arbeit entlassen wurde, um den ans.ergcwöhnlichen Ehrenpreis von 1 Kr. Nun wollen trat noch einige Einzelheiten hier schildern. Sehr glücklich ist hier ein Kanzleidiener, welcher ne^ft dem Zufamineiträuxen der Kanzlei, dem AuSgeben von Lei und dem Putzen vcn La/crr.en, auch ©oanholz für häusliche Zwecke machen sowie bei der gnädigen Frau das Geschirr waschen, Spülwa^er wegltagen, Fe^en auswaschen und andere Mädchen für alles Arbeiten verrichten mu'z. Er mutz im Keller Holz schneiden und int aj das tiotomctioref|onal an..claiigt, gibt cs manches zu wünschen. Der Herr Lei! will angcolich mit allen ganz un« parteiisch handeln. Wir finden cner von einer solchen Handlungsweise nichts. Wir turnen dem Herrn Leis auf sein unt-atieiiicheS Handeln in folgendem x>all verwe.sen: Äm 1/. Septcincer 1912 bcranstaitcre der Deutsche CtiS|chulticrein in Pragerhof einen „Völn,chen Aoeud" m»t (Scfan^borirägeiL Ta der Urgermane Novok beim Gefangnere.n auSü.enbes Mitglied ist, konnte er selbstverständlich nicht fehlen; da wurden alle Hebeln in Bewegung gesetzt, datz der trtcich§„ünbler feine Tour frei bekam. Kommt cüer ein Genosse um einen Urlaub von feinet Tour zum Herrn L e i 6, der nur fünf bis sechs Siuiiden aiismacht, bekommt et ganz einfach zur Anr-ivort: „Ich kann die Tour nicht steigeren. Nehmen Sie sich 24 Stunden Urlaub. Wir glauben, daß, wenn auch der andere nicht fingen kann, man ihm gerade fo eine Tour fteige jcii kann, lvenn et zu einer notlucnoigen Verrichtung yeit benötigt, wir einem Rcichsoünbler. Das gleiche vermeinen die Führer, das; bei Erstellung oder Acnderung eines Turnusses nicht der jüngste Anwärter, welcher im TurnuS fährt, zu betragen ist. der bann gleich einen Turnus macht und den Führern verlegt, fo datz die Führer von Herrn Lei» vollständig ignoriert toetoen, sondern datz in erster Linie die ältesten Führer darü.er zu befragen sind. Bemerkenswert ist es auch, sitf) beide Herten, Lers und Kircher, dann gern nach cen Vorichrifien galten, wenn sie in mancher Handlungsweise des Personals ' einen tierstotz gegen die Vorschriften erblicken. Die Folge davon ist, datz schon manchmal Anzeigen gegen das Personal gemaajt wurden, die sich canti aI5 nitf;t gjitng stichi;äl.ig erwiesen. Das Personal vom Heizhaus Marburg kvniite darüber so manu.cn ball an führen und ebenso das Sanizeaner Personal, ©o beanstandete Herr Kircher einen Maruutger Führet, der bei der Kanzlei vorbeisuhr und bC|,en Maschine leerlief, so datz die Kolt.cn clivas sajepperlen, datz er die Lager nicht nachziehe. E,ncii anderen Führer wiecer, datz er die Geschwind.gkeit nicht cint.alie. Auf der Lokomotive Serie 24 und 29 sind keine Geschwindigkeitsmesser verhandelt, so das; der Führet, der mit einer solchen Serie fuhrt, seinen Geschwind,gkeitsmci,«r in den Fützcn haben n-ug. Die Anzeigen bewiesen, welche Fach-kenntnis>e Herr Kircher besitzt. Einen besonders wehen Punkt bildet im Heizhaus Pragerhof die Ut'lau.sgefchitf):C. Es sind daselbst fünf Partien und ein disponibler Anwärter. Ist nun einer von den Turnusführern krank, so fä.,rt der DiSponiole für denselben Braucht einer einen Urlaub, so wird derselbe mit folgender Begründung verweigert: Der Führer N. N. ist krank und eilten Substituten kann oder darf ich nicht verlangen. So ist man bemützigt, den kranken Kollegen zu bitten, er tiuge sich gesuub melden oder man muß aus den Urlaub verzichten. E,n weher Punkt ist weilet die Verrechnung des Urlaubes. Ein Führer hat zum Beispiel von 10 Uhr vunnitiagS bis 1 Uhr nachts samt der AuSrüsiezeit Drenst gemacht, so datz ihm bi5 zu seinem Dienst, bas wäre bis 2 Uhr nachmittag), die Ruhezeit von neun Stunden gebührt. Er mutz sich, wenn er seinen Urlaub antrnt, die ihm gebührende Ruhezeit als Urlaub verrechnen lassen, und wenn sein Urlaub aus ist, mufj er um 12 Uhr nachts seinen Dienst antreten und verliert dadurch neun Stunden von seiner freien Zeit. Da sehen wir wieder wie das Wohlwollen des Herrn Leis gegenüber dem Lokomotivpersonar aussieht. Das ist seine uncarteiifche Handlungsweise, mit der er sich immer gern rühmt. Schl.etzlich wollen wir noch beut Hutn Assistenlet. Pfeifer auf diesem Wege sagen datz er bic Anrempelungen gegenüber dem Loko-motiv-etional aufgeöen soll, er foH sich lieber seine Räusche auSfchlasen, damit man die Slundenpasse, welche er schreibt, besser lesen kann. Wir erwarten, bah bald eine Besserung ein-tritt und datz bie ge schildern Zustände lalo ein Ettbe finden. Korrespondenzen. Heiligen siebt. (Heizhaus) In der Nummer 30 des „Eisenbahner" vom 2u. jüktouer 1912 wird über die Zustande im Heizhaus Hüttekoorf geschrieben. In ber Ejpojitur Heitijeit-siadt des Heizhauses Hüttcivoif erscheinen jevech die üujiänoe in einem nicht viel beferen Lichte. Als Leiter dieser 6üjp0|itur, fungiert Her Lbetkommifiär Fr i d, dem der Ruf eines modernen und gerechten Mannes oorousging. Auch Herr Frid dürfte von dieser Nase des Jnspekttonsorgans wegen der schmutzigen Lokomotiven etwas erhalten ha^en, beim er verfugte, daß in Zukunft in Heiligenstadt kein Lokomotitifüyrcr titcijr eine bleuende Lokomotive eenen wird, sondern datz die längste Dauer einer solchen nur sechs Menatc betragen soll, das heißt, datz der Lokomotivführer 1 eine Lokomotive, sobald an dielet die halojährige Revision vorgenommen wird, sie nicht mehr erhält, sondern eine von den Stehmaschinen. Also alle sechs Mona.e eine andere Lokomotive Wenn man bedemt, datz das Lokomotivpersonal in allen Heizhäuietn — früher auch bei uns — eine Lokomotive fünf Jahre tnne hatte — also von einer Haupirexaratur zur anderen — naaj erfolgter Reparatur bicie wieder erhalten tonnte, jo bedeutet diese Verfügung nur eine Schikane für das Personal. Das Lokomotiöpersonat war stets bestrebt, die jedem bcuernb beigegebene Lokomotive in eigenstem Interesse dienst,auglich zu crlaltcn, es hängt daher mit zäher Ausdauer an den JnstandhallungSatbeiten. ©cluft in den ZugSintervallen. wo doch keine Bezahlung erfolgt, hängt das Personal an der Lokomotive, um diese betriebssicher zu erhallen. Cb daS Personal in Zukunft jene Zähigkeit aufbringen wird, ist fraglich. Das Endresultat wird fein, datz alle Lokomotiven sogenannte „Totenwagen" werden, wodurch bic glatte Abwicklung des Verkehrs bestimmt leiden wird. Der woylwollende Herr Oberkommissär hat aber für fein Personal noch eine neue Schikane erfunden, nämlich, er macht auS der monatlichen Schrie, in welcher das Personal zu belehren ist, und wo vorgefommerte Mängel besprochen werden sollen, ganz einfach eine Prüfung. Die Prüfungsbor» fchriften für baS Personal des niederen EifenbayndtensteS bestimmen, datz das Personal halujäi)rig einer Prüfung zu utttersisben ist. Dock was kümmert sich eett a" r t d um Vor- schrifien. Er ist der Herr! Wir wollen nicht, dass Herr Frid sich nach dem Wunsch in unserem Fachblatt richten soll, sondern wir wollen die t. t Staalsbahndirektion auf das sonderbare Treiben dieses Heren aufmerksam machen. Es liegt allein nur im Interesse des Personals, diese unwürdigen Zustände abzuschütteln. Dazu ist aber eine stramme, geschlossene Organisation erforderlich. St. Pölten. Ein Stationsaufseher wurde anlässlich des Eucharistischen Kongresses von St. Pölten innerhalb des Direktionsöezirkes Wien versetzt. Derselbe brachte in Erfahrung, dass seine Berufskollegen für den aufreibenden Dienst anlässlich des besagten Kongresses eine Remuneration (per Mann 30 Kr.) erhalten haben. Nun glaubte auch der über ausdrücklichen Wunsch des Herrn Inspektors Zeleny aus seinem Posten wegen des forcierten Dienstes während der Tagung des Kongresses und einige Tage nach demselben zurückgehaltene Telegraphist, dass auch er einen Anspruch auf eine Gratifikation habe und brachte in der höflichsten Form diese Bitte seinem ehemaligen Chef. Herrn Inspektor Zeleny, vor. Derselbe erklärte kurz: „Ter nicht bei mir ist, bekommt nichts." Ueorigens, Ihnen gefällt cs in ... . ohnehin besser als in St. P-lten. Deswegen sind isic ja wcggegangcn." Ist das ein gerechtes Vorgehen? Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, ec rann gehen. Remuneration bekommt er keine, neck er sich vermessen hat, das Eldorado des allgcrcchtcn Herrn Inspektors Zeleny zu verlassen. Kommentar — 'überflüssig. Amstctten. Das Personal der Station Amstetten atmete erleichtert auf, als es vor cm paar Monaten die Gewissheit erhielt, dass es von dem Inspektor Mrazek befreit werde, da dieser gewaltige Svarmcister den blauen Bogen erhielt. Das Personal hatte unter der Sparwut Mrazcks so viel gelitten, dass cö zweifellos gerech.fertigt ist, wenn die Mehrzahl der Bediensteten ofjen ihrer Freude darüber Ausdruck verlieh, dass Herr Oberoffizial Z i e l b a u e r. bisheriger Vor-slandstellvertreter, mit der provisorischen Leitung der Station betraut wurde, da dieser Herr sich den Ruf eines Vorgesetzten bisher bewahrt hatte, bei dem man wenigstens unter Umständen sein Recht finden kennte. „Doch mit des Geschickes Mächten ist kein ewiger Bund zu flechten und das Unglück schreitet schnell" sagt der Dichter, und das traf in Amstctten zu. Kaum war Mrazek von der Bildfläche verschwunden, tauchte ein neuer Despot in der Person des Herrn Adjunkten v. Posanner auf. Dieser blanblüiige Herr scheint zu glauben, dass ein Vor-siandstellVertreter nur dazu da ist, um das Personal als S icl-lall seiner Aristokratenlaunen zu benützen. Wir können absolut nicht begreifen, wie sich Herr Vorstand Ziclbauer dazu hergeben kann, alle Produkte des Bedtenstelenhasscs, die in dem Ge .rn dieses freiherrlichen Arbeiterfeindes zur Steife ge- langen durch seine Unterschrift zu bestätigen. Slfcgcsetjcn davon, dass Herr v. Posanner seine dienstlichen äteafle und Pflichten überhaupt nicht zu kennen scheint — was durch fein Vorgeben in der Schule ja hinlänglich be-wieicn wird müssen wir dem Herrn zur Kenntnis bringen, dag er bei Einvernahmen mir das was der betreffende Bedienstete sagt, ?,u Protokoll zu bringen hat und dass er sich alle weiteren Bemerkungen ersparen kann. Wenn er schon glaubt, seiner Meinung unter allen Umständen Ausdruck geben zu müssen, so kann er das ja in Worten tun, aüer mit Drohungen^ oarf er uns n'cht kommen. Es könnte ihm sonst einmal passieren, dass.er mit einem Bediensteten zu tun hatte, der zufällig auch nicbt mehr Besonnenheit besä e als er selbst, und wer dann aus einem solchen Rcnkontre die blauen Augen, die der Herr Adjunkt vor kurzem einem Kondukteur anlrug, PaUmurcchcn wäree' lassen wir dahingestellt. Weiters raten wir I neu, Herr Adjunkt dass Sie bei xVwcn nächtl.ll,'!> Konlroil.'üngen nicht den Bediensteten mit S rafen und Anzeigen drohen, wenn Sie nicht Nachweisen kennen dass dieselben geschlafen haben. Sie müssen eben den Bed.enstelen selbst mit gutem Beispiel vorangc.cn, wenn Sie schon stlamm sein w"!'en, gerade Sie. .0 err Posanner, nehmen, ivenn L>ie Verkehrsdienst am Güterbahnhof machen, den Diwan ziemlich stark in Au.i rnch. Over sollen die Verschieber in den zur Verfügung gestellten Unterkunftsräumen „Habt acht" stehen wenn sic einmal eine 13 bis 20 Minuten länge Panse .haben und die Wächter als Ab-so-osten vor den Unterkunfts-bütten aufstellen? Was die beim Eilgutdienst beschäftigten Magazinsarbei er beiu i. so linnen wir nur sagen, dass schon eine ganz^ anständige Dosis von Gefühlsroheit dazu gehört, gegen iolckp ausgeraaerte Menschen, die um (argen Lo n durch volle 24 Stunden diesen schweren Dienst leisten müssen, in t:c)cr Weise vorzugehen, wie Sie es sich zurcchlgelegt haben. ist überhaupt schon in einem ziemlichen Umkreis unter den Eiscn.a nern bekannt, dass man Amstetten als eine Strafstation betrachtet, Besonders das im Taglohn stehende Personal kann ein Liedchen singen. Sticht nur, dass man Ar-bci.er durcy Jabre bin beim Berschub» und Weichenwächier-dienfi sow-e beim Tssamitcur und Wagenschreiberdienst ver-toSndet, dao mau diejen Leuten die gleiche Verantwortung auferlegt wie dem geprüften definitiven Diener, trotzdem sie nicht einmal mit den für ihren T.enst erforderlichen Instruktionen beleckt werden, nicht nur, dass man diesen Leuten keine Aussicht auf ein Vorwärtskommen bietet, dass man ihnen vielfach sogar die 'Aufnahme in den Provifionsfonds verweigert, zaMt man gerade diesen auf qualifizierten Posten stellenden Arbeitern auch noch die niedrigsten Löhne Oder ist es keine qualifizierte Verwendung, wenn man eilten Stationsarbeiter Stanoes- und Be rievsmittelrapport ausfertigen lässt, was ln anderen grö cren Stationen der Wagenbeamte macht und wovon die IustrutiiOit XXXV ausdrücklich vorschreibt, dass diese Arbeit nur von einem mit dem Wagendienst vollkommen vertrauten Organ gemacht werden darf? Oder ist es keine qualifizierte Verwen..ung, wenn man einen Oberbauarbciter als Ol erver schiel er Dienst machen lässt, wie cs heuer der Fall Lieberer so drastisch gezeigt hat? Der Taglohnbedienstete darf eben jeden Dienst leisten, er darf sich für Fehler strafen lassen, er darf seine Knochen zermalmen lassen, aber wenn es einmal eine Remuneration zu verteilen gibt, wie es anlässlich des Encha-ristischen Kongresses war. da übergeht man die Taglohnbcdien-sieten, die gerade bei starkem Verkehr die größte Verantwortung für seine Sicherheit tragen müssen. Oder haben die Vlock- signaldiener nicht ebensoviel zur klaglosen Abwicklung des Verkehrs beilragen müssen, als die zwei Platz meiste’- und die Verschieber. Warum haben die anderen zwei Platzmeister und die bei denselben Verschubparkien verwendeten Arbeiten nichts bekommen ( Das sind Zustände, die zum Himmel stinken, das sehen alle die zahllosen Kommissionen und Kontrollorgane nicht, aber dass Leute, denen man unter einem Jahr ohnehin schon der Dienst verdoppelt bat, nach wie vor noch immer zu wenig ausgenützt sind, das sehen und konstatieren diese Herrschaften. die mit wenigen Ausnahmen in ihrem ganzen Leben noch nicht so viel positive, nutzbringende Arbeit geleistet haben, als so ein in ihren Augen Uebcrflüssiger in einer Woche leisten muss Wir hoffen, dass diese Zeilen dazu beitragen werden, dass Remedur geschaffen werde: sollte es nicht der Fall sein, so werden wir mit weiterem Material jederzeit am Platze sein. Euch allen aber, die Ihr unter diesen desolaten Zuständen zu lewen haobt, euch rufen wir zu: Hinein in die Organisation bis auf den letzten Mann! Eure Vorgesetzten achten euch nur dann, wen» sie sehen, dass Ihr zur Vernunft gekommen seid und bereit seid, für eure Rechte zu kämpfen. Bruck an der Leitha, Man liest und hört viel von Vor- standen, die sich durch besondere 'Art des Regierend aus-zeichnen; allenthalben meint man schon, dass das ein System der k. k. Staatsbahnen wäre und dass nur der befählt ist, ein Vorstand zu fein, der sich in dieses System eingliedern kaum Aber eine Perke wird wohl der hiesige Vorstand fei«, der durch fein Tun und Handeln glaubt, alle anderen seiner Kollegen übertrumpfen zu müssen. So verweigert er den Magazin-mcisiern, welche Platzdienst machen müssen, den ihnen gebührenden Uniformpelz mit der Motivierung: „Sie haben ja kein Magazin; wissen S i e, es gebührt Ihnen kein Pelz". Für die Ausfassung der Natural-kohle hat er den ersten Dienstag im Monat bestimmt. Wenn es nun ihm an den von ihm se'bst bestimmten Tag nicht gefällt, Kohle auszugeben, so sagt er- „Heute habe ich keine Zeit, kommen Sie nächsten Monat!". Die Bediensteten können dann ein oder zwei Monate auf die ihnen gebührende Kohle warten oder etwa gar so lange, bis er zur KohlenauLgabe gut aufgelegt ist. Ein Bediensteter brauchte für seinen Sohn, welcher nach Wien in die Schule fährt, einen Jnterimsschrin als Legitimation, weil diese bei der Prolongierung war. Tie Antwort dieses aparten Vorstandes lautete: „Na, da müssen ©’ halt für den Buben die ganze Fahrt zahlen!". — Es gibt jedoch auch Arbeiter, die sich die Behandlungsweise dieses Vorstandes nicht gefallen lassen. Ein solcher hatte unlängst dreitägig gekündigt. Darauf liess der Vorstand den Postw sichrer der Gendarmerie holen und befahl, dem 'Arbeiter zu sagen, daß dieser nicht drei Tage, sondern 14 Tage im Dienst bleiben müsse! Derselbe Vorstand jagt hing-gen andere 'Arbeiter als „sofort entlassen" von der Arbeit weg. So ist es nur natürlich, dass er seine Bediensteten nicht mit „Herr" anspricht. Er sieht nämlich in jedem Bediensliten einen H u n d, den er schlagen und behandeln kann, wie er gerade will. Der Vorstand von Bruck an der Leitha ist a'so eine Perle, eine echte Perle des Vorstandjystems der k. k. Staatsbahne» ! Villach. (Protektion au f der Staatsbahn.) Wie hierorts die nationale Stuft u;. tion fortwährend ihre Sumpfblüten treibt, muss jeden anständigen Menschen anekeln. Die Sache geht schon so weit, dass nicht das dienstliche Verhalten und Können eines Bediensteten, sondern ausschließlich dessen Zugehörigkeit zu irgendeiner gelben Organisation massgebend ist, denselben für jede Dienstleistung als brauchbar zu qualifizieren. Es würde zu weit führen, so verlockend es wäre, alle diese Fälle aufzuzeigen, weshalb wir uns vorläufig nur mit einem dieser nationalen Protektionskinder befassen wollen. ES ist geradezu unglaublich, wie nachsichtig und blind sich ein Teil der massgebenden Faktoren stellt, denen die Ueler-wachung des Verkehres obliegt, wenn es sich um einen nationalen Heißsporn handelt. So hat es SUiiuuklcur Burger ausschließlich diesem klm stand zu verdanken, wenn er bis heute noch als Zugsführer auf Kosten der Verkehrssicherheit seinen Dienst versieht. Mangelt eS ihm doch an allen jenen Eigenschaften und Fähigkeiten, die einem ZugSführer unter normalen Verhältnissen im Interesse des Dienstes e. en nicht fehlen dürfen. Aber bei einem Uebernationalen ist dies alles keine Vorbedingung für den so verantwortungsvollen Dienst. Da genügt cS eben, dass sich derselbe nach jeder Diensttour mit einer Denunziation beim unparteiischen Herrn Inspektor Fügner cinstellt, um damit seine Fähigkeit zu beweisen und der k. k. Staatsiahn doch auch etwas nützlich zu sein. Die Leistungen, die Burger als Zugsführer aufzuiveisen hat, gehen ins Aschgraue. Das Einmaleins ist demselben ein gänzlich spanisches Dorf und es ist nur Zufall, wenn derseloe eine rich.iga Ziffer im Stunden ratz ansetzt. Ist es doch schon vor-gekoniinen, dass derselbe im Stundenpass mehr Tara als Brutto ausgeworfen hat und auf dieser Grundlage auch die Bruttotonnen für den Maschinsührer berechnete. Nun, die Maschin-führer können sich tristen solche Rechenfe ler fallen des öfteren auch wieder zugunsten derselben aus. Ein Beis-iel hiefür: Linö-Billach-St. B zwei Kilometer; der Zug mit 540 Tonnen belastet ergibt nach Burgerscher Rechenkunst für beide der gleichen Serie angehörendeu Maschinen 3500 Bruttolonnenkilo-me er. Nach der vorangeführten Illustration erscheint Burger — wie eben verlautet — in jeder Beziehung wie geschaffen, die Funktion eines Instruktors für die ven den"Nazi veranstalteten Prüfungskurse zu .übernehmen. ^Es fragt sich nur, wie lange die k. k. Staatsbahndirekiion für solche Zustande nationaler Korruption die Verantwortung trägt? Oder ist man auch an dieser Stelle gesinnen, auf Kosten der Verkehrssicherheit dieses System sich weiter entwickeln zu lassen? Was sagt Herr Hof-rat O st h e i m zu dieser haarsträubenden nationalen Freun-derlwirtschaft? Sochsenfelb. In dieser Station wird das Zug-personal bei Zug 1871 überflüssig ausgenützt. Täg'ich gibt es dort Zuladungen von 4 bis 6 Tonnen, die über Auftrag des Herrn Stationsleitcrs Kunziö vom ZngZpersonal durchgeführt werden müssen. Anstatt, dass die zu verladenden Güter von den in der Station Sachscnfeid beschäftigten Magazinarbcitern in einem bereitflehenden Orts- oder Zuladewagen für die Station Eilli nntergebracht werden, muss diese zeitraubende Arbeit von der Zugspartie geleistet werden. Die Instruktion schreibt doch vor, daß bei grössreer Anzahl von Gütern Stations- beziehungsweise Umlidewagei, gebildet werden sollen. DicS_ geschieht leider in Sachsenfeld nicht, weil der Stationsmeister, speziell dessen Gemalin, die Stationsarbeiter zu privaten Dienstleistungen benötigt. Wie oft wurde bemerkt, dass ein Magazinarbeiter die ganze Zeit während der Hopfenernte im Hopfengarten des Stttionsmeisters Kunziö beschäftigt wird. Derselbe Zustand in puncto überflüssiger Arbeit spielt sich täglich bei der Vcrschubmanipulation ab. Durch die oft widersinnigsten Anordnungen des Sv'unziö werden viele „Plutzer" beim Verschub gemacht. Ist der Vorschub zu Ende, dann erst bemerkt der Stationsleiter, welchen ungeheuren Stiefel er betreffs des Vcrsckmbes augestellt hat und eine neuerliche Verschiebung mutz die Fehler und „Plutzer" einigermaßen wettmachen. Die Folge dieser widersinnigen Anordnungen sind massenhafte Verspätungen. Um diese Verspätungen wieder hereinzubringen, muss das Zugspersonal in den anderen Stationen hasten und jagen. Der gleiche Künstler in Verschubdispositionen ist der Stations-leiter Ivan Tavöar in der Nachbarstation St. Peter im Sarntale. Dem jungen Herrn T a v ö a r sind seine falschen Anordnungen zu verzeihen, da er sich bemühen will, genauere Kenntnisse über die Vcrschubmanipulation in nächster Zeit sich anzueignen. Für Herrn St u n z i 6 wäre es am besten, wenn die k. k. Staatsbahndirekiion Villach dicseü Mann auf einen Posten versetzen möchte, lvo er mit dem Personal in keiner Meise mehr zu schaffen hat. Dadurch wäre nicht nur den Bediensteten, sondern auch der k. k. Bahnverwaltung ---Holsen. Lnndeck i» Tirol. Vor kurzer Zeit ereignete sich auf der Strecke Landcck-Pians ein Zusammenstoß zwischen dem Güterzug 170 und einem Bahnwagen. Schuldtragend an diesem Unfall war der AuShilsSstationsmeister Fabian in Pians, der auf Befragen des Bahnmeisters die Strecke für „Frei" erklärte, da er auf den Zug 170 vergessen hatte. Bei der Proto-kolleinvernahme bemühte sich der Verkehrsbeamtc Adjunkt Velpe in Landeck die Schuld auf den Bahnwagenführer zu überwälzen. Ueber diesen Zusammenstoß äußerte sich Adjunkt Velpe zu mehreren Bahnbediensteten: „Wenn solche Sachen Vorkommen, sind eigentlich die Wächter schuld. Die Wächter sind stinkfaule Kerle, die viel zu faul sind, um den vorgeschriebenen Dienst vorschriftsmäßig zu leisten, stinken von Kuhmist, sind ungebildete Leute. Umsonst will nicht jeder Bauer ein Wächter werden, denn da bekommt er dann einen hohen Gehati und hat bereits keine Arbcnt dafür zu leisten" u. s. w. Gut gebrüllt, Herr Velpe. Durch diese Schimpfereien vor mehreren Zeugen haben Sie öffentlich den Beweis erbracht, wie Sic die Wächter behandeln und beurteilen Und wie Sie, Herr Velpe, die Wächter im Pxivatgespräch beurteilen, io v,-windeln Sie. die Untergebenen auch im dienstlichen Verkehr. Wenn zum Beispiel ein Wächter oder Bahn Wagenführer um einen ausständigen Zug a n f r a g t, so wird er in der Regel sowohl von der Station Landcckwie Pians in der 0 r binar st c n Weise angc flegelt, ohne in irgendeiner F o r m einen näheren oder bestimmten Bescheid über den a u s g c b l i e b e n e n Zug zu erhalten. Und trotz der Anfrage des stinkfaulen Personals nach Zug 170 hat der Aushilfsstationsmeister in Pians auf Zug 170 vergessen. Wer in diesem Falle die dienstlichen Vorschriften ausser acht gelassen hat, dürfte allen, nur nicht Herrn Velpe bekannt sein. Cilli-Niitcrdranl'nrg. Von dort wirb uns geschrieben: Die Oberbauarbeiter werden von den Herren Stationslcitern und Bahnmeistern aus alle mögliche Art und Weise schikaniert. Selbst die Frauen der Bediensteten werden von den Vorgesetzten -u privaten Hausarbeiten herangezogen. Die armen Leute müssen für die Vorgesetzten sämtliche Hans- und Feldarbeiten unentgeltlich verrichten. Komme» die Leute den Herren nicht entg-gen, dann bat der betreffende Bedienstete, der private Arbeicen während der vorgeschriebenen Arbeitszeit ablelnt, einen schweren Stand. Beschwerden, welche in dieser 'Angelegenheit bei Herrn Streckenchef März vorgelrächt meiden, sind ahne jede Wirkung. H er wäre es csache der k, !. Staatsbahndirekiion, derartige Unzukömmlichkeiten ein für allemal abzustellen. Aßling. (Vom Karawanken tun ne l.) Hier im Karawankentunnel treibt ein junger Bahnrichter namens Birchbauer |u» Unwesen. Besonders die Wächter haben von Birchbauer sehr viel zu leiden. Der Mensch hat im Eisen a ndienst noch viel ’» lernen, aber in der Roheit zeichnet er sich vorzüglich aus. Gemeinheiten, die er begangen hat, laben wiederholt za protokollarischen Einvernahmen geführt, und da ihm die f. k. Bahnerhaltungssektion und der Bahnmeister zur Seite stehen, ist er stets mit heiler Haut davon-gekommen Man hoffte, der Bursche wird sich nach der letzten Einvernakme bessern, ater das Gegenteil war der Fa!!. Er wird immer rücksichtsloser und unerträglicher. Anstatt bet Dienstordnung gemäss mit dcn Mitbedienstcien verträglich zu Verkehren und sie in der Dienstausübung zu unterstützen, frevelt und belästigt er die Bediensteten und denunziert weiter. Man sagt: Wer B.tter auf dem Stopf hat, soll nicht an die Sonne gehen. Dieses Sprichwort scheint Birchbauer nicht zu kennen, obwohl gegen Issn genug vorliegt. Wir führen nur einige seiner Meisterstücke an. Am 13. Mai I. I. war Birchbauer mit s-iner Partie im Karawankentunnel beim Kilometer 53V-, mit Legen von UnierlagSplatten beschäftigt. Dort hat er drei Schwellen hintereinander ohne Schrauben und Keile itc"'cn gelassen. Am Nachmittag desselben Tages bat sodann der Wächter Schöns-leben diesen Anstand vorgefunden. Am 17. Mai l. I. hat Bahnrichter Birchbauer beim Kilometer 533/4 im Karawankentunell eilte Arbeit durchzuführen gehabt, lvo er eine ziemlich lange Strecke in sehr be-lriebsgcfä'rlichem Zustand verließ. Es fehlte dort eme^ganze Menge Schrauben, in einem Schienenstrang sogar 20, Solcher Mängel gibt es bei ihm in Fülle. Dass sich aber dieser Mann noch untersteht, andere Mitbedienstete wegen geringfügiger Kleinigkeiten und in seiner Unkenntnis der Vorschriften um sckulvigerweise zu denunzieren, zeigt ihn im richtigen Licht. Wir haben nichts dagegen, wenn wirkliche Missstände angezeigt werden, aber 56 soll nicht so geschehen, wie es unlängst der Fall war, wo Birchbauer gegen den Wächter Schönslebe.n eine Avreige erstattete, die mit der Instruktion für den Tunneldienst in direktem Widerspruch steht. Wir organisierten Eisenbahner können uns solche Gemeinheiten von niemand gefallen lassen, und wcnn Birchbauer sein Benehmen nicht bald ändert, werden wir ihn noch eineS Besseren belehren müssen. > ................................................ ^ersammlungsberichte. Konferenz der Wächter und Blocksignnldiencr Nvrd-wcstböhmclis. Die durch die Niedcrstimmung des Antrages T o rusch ik durch die bürgerlichen Parteien in Eisenbahnerkreisen hefvorgerufene Empörung, äußerte sich bereits in einer Reihe von Kundgebungen in verschiedenen Teilen des Reiches. Wurde doch gerade mit der Srichlaufwendung des restlichen Betrages von 17 Millionen Kronen, den der Antrag Tomschik forderte, die Realisierung der wichtigsten und dringendsten Forderungen sowohl allgemeiner wie auch spezieller Statur unmöglich gemacht. Bei den Wächtern und Blocksignaldienern ist es hauptsächlich die Stachtdienstzulage eine alte und von der Organisation wiederholt urgierte Forderung, deren Durchführung durch die Ablehnung dcS genannten Antrages bedenklich in die Ferne gerückt worden ist. Vorwiegend aus diesem Grunde traten die Wächter und Blocksignildiener von Stordwestböhmcn am Sonntag den 27. Oltober im Arbeiterheim „Volks!,allein Bodenbach zu einer Konferenz zusammen, um neuerdings zu ihren Forderungen beziehungsweise deren Verschleppung seitens der Eisenbahnverwaltung, Stellung zu nehmen. Die Konferenz war sehr gut beschickt. Sie wurde vom Sekretär Genossen Grünzner eröffnet, der einleitend den Zweck und Rahmen der Beratungen bekanntgab. Die Tagesordnung bestand aus drei Punkten: 1. Die Nachtdienst- zulage für das Wächterpersonal. 2. Die Gehalt- und Uniformfrage. 3. Organisation und Taktik. DaS Präsidium bildeten die Genossen Schiller jBodenbach), Schiller (Aussig) und Zerhau (Bovenbach) Das Referat erstattete Genoffe Paul, Weichenwächter, k. k. StaatSbahn, Bodenbach. Er führte aus: ES ist wohl nicht notwendig, die Berechtigung des Bezuges einer Nachtdicnst-zulage durch das gesamte Wächterpersonal noch des längeren und breiteren zu begründen, indem dies wiederholt dargetan worden ist, und auch vom Parlament anerkannt wurde. Bei der Einführung der 'Nachtdienstzulage hat das k. k. Eisenbahn-Ministerium das Wächterperfonal vom Bezug derselben mit der Begründung ausgeschlossen, dass die Wächter kurze Zeit vorher in die III. Dienergruppe eingereiht worden waren. Wenn wir auch zugebcn müssen, dass die Einreihung ein nicht zu unterschätzender Fortschritt gegenüber unserem früheren Verhältnis genannt werden muss, so müssen wir doch der Eisenbahnver-waltung auch entgegenhallen, daß den Wächtern heute noch so manches vorenthalten wird, was ihnen auf Grund der Einreihung gebührt. Das zeigt sich in der Gewährung von Erholungsurlauben, bei der liniform und in verschiedener anderer Beziehung. Man soll uns doch endlich voll und ganz' als Dsener der III. Kategorie behandeln. Entbehrte schon damals das Argument der „Einreihung" als Ausschließungsgrund vom Bezug der Slachtdienstzulage jeder Grundlage, so müffe ein weiteres Beharren der Eisenbahnverwaltung auf diesem S.andpunkt, heute nach vier Jahren, geradezu als eine Verhöhnung unserer Kategorie angesehen werden. Wir hglten treue Solidarität mit unseren übrigen Berufskollegen, indem wir allerorts für den Ausbau unserer Organisation sorgen werden und bestehen auf der unbedingten Durchführung unserer auf den Reichskonferenzen aufgestellten durch unsere Vertreter in den Perfonalkommissionen cingebratbiett Forde vuKßcu. (Sei)taflet Beifall.) An der nun folgenden Debatte beteiligten sich die De« legierten: Wolf (Taschen), Srobol (Schreckenstein), *i n ii k e (Kreibitz) H cnnlich (Weißkirchlitz), Schiller (StibettL’achj, Kranich (Aussig), Zivisch (®rü£)_ und •-.ü v ü it zner (Bodenbach). Sämtliche Redner schlossen sich im üicsoitlichen den Ausführungen des Referenten an. Genosse ■ a u ( faßte in einem kurzen Schlußwort daö Ergebnis der Verhandlungen zusammen und stellte fest, das-, alle Wächter, vti Srrecken- oder Weichenwärter oder Blocksignaldiener, an der ^nrcfifvBitng der auf gestellten Forderungen interessiert sind vitb daher auch weiterhin in voller Solidarität dafür eitt« . :uten werden. Damit waren die Punkte 1 und 2 der Tages-rdiiimg, welche zitsammcngezogen worden warnt, erledigt. Genässt H e nnlich teilte mit, das, auf der Streife .' riiu! Rofental vor einigen Tagen ein Wächter infolge eines : ringst veralteten Schrankensystems ein Opfer feines Berufes .iiiirce. Die Konferenz gibt ihrem Beileid durch Erheben von den eme:i kund. lieber Punkt 3, Organisation und Taktik, er» f’.'Jta Genosse Geünzner ein ausführliches instruktives Re-lernt. Er verweist besonders auf den schweren Fehler, der .! (ivin besteht, dar, ein groher Teil der organisierten Eisen« - dimer dem Glauben huldigt, es genüge vollständig, seiner ■ytrufSoraonifaiion augiißcijurcii, die • pcmi|ä)c Michjenotgam* ■’tion sei von untergeordneter •Bedeutung. Dieser Teil und uiir (6m die Masse dev Indisserenten, von den Gegnern, die Ht bürgerlicher Ideologie erzogen werden, nicht zu reden, sind :, die bei jeglichen L-rk>"'ä>"-fen die Taktik mebt au verstehen vermögen und unsere Macht immer zu überschauen geneigt iiiib. Sie sind es, die es nicht begreifen können, das; in einem .>esnm,inen Zeitpunkt, unter bestimmten Verhältnissen nicht 'immer alles noch Wunsch geht. EL ist daher vor allem Huf» '! niüig und Eingliederung in die Parteiorganisation der. tiahviiyctmtiven Arbeiterschaft, auch des letzten gewerkschaftlich v .^anisietten notwendig. Erst inenu nach dieser Richtung hin ’.'bcv feine Pflicht erfüllt, steht zu erwarten, das; wir als jener Machtfaltov im öffentlichen Leben von den Herrschenden an« ,;;"ielitf« werden, als der mir vermöge unserer großen Zahl und Bedeutung unserer Arbc't für Staat und Gesellschaft ein Recht habe», angesehen zu werden. (Lebkafler Beifall.) «ln der Debatte beteiligte sich auch Genosse Si roiiich. i v als markantes Beisp'el für die Notwendigkeit einer poli-lifchcn Organisation die englischen Verhältnisse zitierte. Nach liieni kurzen S.i'luf’iuori des genossen Griinzner, ge-iingte folgende Resoluton zur einstimmigen Annahme: Resolution. Die heute, den '27. Oktober 1912, in Bodenbach tagende onfeiviij) der Vertrauensmänner des Wächterpersonals Rord-li'estböhinenS, protestiert auf das energischeste gegen die weitere Vorenthaltung der bereits im Vorjahr vom Parlament als berechtigt anerkannte Naichdienstzulagc und fordert deren unbedingte Durchführung. , Ebenso fordert die Konferenz die Durchführung aller noch «umstehenden, vom Abgeordnetenhaus ebenfalls zuer-laimten allgemeinen Forderungen. Im übrigen halt die Konferenz an den auf den ReichS-ronferenzen der Wächter aufgestellten Forderungen und gefaxten Beschlüssen fest und erklärt, mit allen Kräften dahin zn wirken, daß tue die Interessen der Eisenbahner wirklich und in ehrlicher Weiie ueyechtenbe allgemeine Organisation weiter ausgeba>it werde, tim der Erfüllung unserer berechtigten Wünsche die Bahn frei zu machen. Die Konferenz spricht dem Situ6, der deutschen sozialdemokratischen Abgeordneten für sein tonfequenles Eintreten für die Interessen der Eisenbahner und für die in dieser yragc eingenommene Taktik das vollfte Vertrauen aus. Die Vertrauensmänner des Wächlerversonals Nord« iveftböhmens erklären daß sie üteratl und bei jeder Gelegen« iieu dafür sorgen werden daß die von den bürgerlichen Par« »eien, insbesondere aber vom Deutsch«« Nationa'öertand mit den Eisenbahnern betriebene Wähler sangpolitik richtig er-Sannt und gewertet werde. '7er Kamps um die Erbauung der Pcrsonalhäuscr sür die Eiscnbfhncr. S a l z bürg, 5. November. In zwei Parallclversammlungen, die am Montag den ' d. M. itattge’sunden — das Werkstätten- und Heizhaus-personal hatte sich im Hotel „Bahnhof", das übrige Personal in, Gasthof „zur Post" eingesunden — kam der neue Hintertrei-i! ngZversuch gewisser Cliquen gegen die Eroauung der Per-sonalhäuser für die Eisenbahner Salzburg- zur Svrache. Man muß füglich staunen über d>e Langmut, Geduld und ,'titvbaucr, mit der die Eisenbahner für diese Sache kämpfen. Matt bedenke: Schon fast 20 Jahre erheben sie den Ruf nach Erbauung dieser Häuser, zu einer Zeit also, in der sie schon !>'■» dringende Notwendigkeit erkannt war Seitdem ist die all« qemeine Wohnungsnot und Wohnungsteuerung ini Unermeßliche gestiegen, die Angelegenheit ist dringender als je — aber oon den Personalhärtsern ist noch nichts zu sehen. Versammlungen, Gesuche, Interventionen einerseits, Versicherungen, Beruhigungen, Versprechungen anderseits — dies die Stationen des langen Leidensweges, des Kampfes einer Schichte arbeitender Menschen nach würdigen Heimstätten für sie und ihre Familien. Der Unmut der Eisenbahner kam in den gestrigen Versammlungen in einer Weise zum Ausdruck, die deri maßgeben« > den Faktoren zum Beweis dienen muß — falls es noch eines solchen bedarf — daß ihre bewährte Geduld bald zu Ende ist. Tie beiden Referenten, Wcttmann Joses B reite nfelder • und Oberfmidulteut Johann Moritz hatten die Aufgabe übernommen, den Versammelten ein klares Bild der ganzen Sachlage vor Augen zu führen. An der Hand eines reich« balligen statistischen Materials erstatteten die beiden Re je« • reuten einen eingehenden Bericht über die bisherigen Arbeiten ’jnd sonstigen Aktionen zum Zweek der Verwirklichung des Planes der Erbauung der Personalhäuser. Das Komitee hat . ieinen Schritt unversucht gelassen, um die dringliche Angelegenheit zn fördern, bis eil. fertiges Projekt vorlag, so daß alle Hoffnung vorhanden war, an die Realisierung schreiten zu lüiütcn. In letzter Stunde kamen dem Aktionskomitee die dunklen Machinationen gewisser Kreise zur Kenntnis, die be-rih'djtcii lassen, daß hier ein organisiertes Verschleppung»« manöver in Szene gefetzt wird, mit der deutlichen Tendenz, die Eisenbahner um die Früchte ihrer langjährigen Kämpfe zu bringen. Immer umfangreicher werden die Akten der lang« wierigen Verhandlungen, der Bau wurde bis längstens 1009 in Aussicht gestellt, bis heute ljt davon leider nichts zu sehen. Nicht"öfters als viermal wurde in bet Angelegenheit im Eisen 1 bahnminiftcrium, zweimal im Finanzministerium und 'ilmal ‘ vei der Staatsbahiidireftioii Vorgesprächen! (Bewegung.) Kaum de» Verwirklichung nahegerückt, tauchen neue Schwierigkeiten ' auf, kaum ist der Amtsschimmel in ein rasches Tempo gebracht morde», haben freche und übermütige Schädlinge der ■ Eisenbahner ihre Hand im Spiele! Die Herren Hausbesitzer Gelesene Nummer» des „(SiiciiOnbucr" wirft man nicht tvefl, sondern ftibt sie an Gegner und Jndi/ferente weiter. ! „intervenieren" und — welch eia zufälliges Zusammentreffen! — die Staatsbahndireltio» fragt an, ob die Personal Häuser noch notwendig sind (Gelächter). Die Feinde der Arbeiter verstehen es ausgezeichnet zu intervenieren, besser gesagt, zu unterminieren. Die unsägliche Mühe und Arbeit des Komitees durch viele Jahre soll durch eine Stoterie von Häuscrvrotze» vernichtet werden. Es muß auf das energischeste gegen diese Verschleppungsaktion protestiert werden, zumal die Erbauung der Häuser heute die dringendste Angelegenheit für die Eisenbahner ist (Beifall). Die Erklärungen des 'Bürgermeisters Ott gelegentlich seiner Beeidigung, den Bestrebungen ^ur Erbauung von Personal- und Arbeiterhäusern die tatkräftigste Unterstützung zu leihen, dürften wohl maßgebend feilt für die Tatsache, daß die Pcrfoualhäufcr eine dringende Notwendigkeit nach wie vor sind. (Sehr richtig!) Der. Staatsbahnbehörden muß heute mit schärfster Deutlichkeit I klargelegt werden, daß die Eisenbahner absolut nicht gewillt sind, sich an der Nase herumführen zu lassen! (Demonstrativer Beifall) Die sodann vorgelegte Resolution laufet: „Die am 4. November 1012 im Hotel »Bahnhöfe und im Gasthof »zur Post- versammelten Staatsbahnbediensteten aller Kategorien sowie deren Frauen protestieren energisch gegen den neuen Verschlcvpungsversuch in Sachen des Personal« Häuserbaues. Sie drücken jenen Faktoren, die ihre Hand dazu bieten, daß den Staatsbahncrii die so oft feierlich versvrochene Erfüllung ihres dringendsten Wunsches hinausgefchobai, ja eventuell sogar hintertricbcn werden soll, ihre tiefste Mißachtung au». Die Versammelten konstatieren mit Befremden und wachsendem Mißmut, daß seitens der StaatsVchnbehörden nichts unternommen wurde, den ausgestreuten Gerüchten von neuerlichen Gefährdungen des Projekts entgegenzutreten, die lange Sorge und steigernde Erregung des Personals zu bannen. Dem Personal ist bekannt, daß die nötigen Gelder der k. L Staatsbahndirektion bereits bewilligt sind. Die Stadt« gemeinde hat die Straße zwischen den beabsichtigten Bauten bereits fertig angelegt, es erübrigt nur noch seitens der t. k. Staatsbahnbehörden Sie Ausschreibung und Bauvergebung durchzuführen. Das Personal hat dem fertig im k. t Eifen-batinministcrium liegenden Projekt keine neuerlichen speziellen Wünsche beigegeben, so daß wohl keine Verzögerung notwendig märe. Das Geflunker von der nicht mehr vorhandenen Notwendigkeit ist wohl am besten durch die Konstatierung des Bürgermeisters der Stadt Salzburg anläßlich seiner Pro-grammrede am 30 Oktober abgetan- Nochmals erhebt das Personal, vertrauend auf die seitens zweier Minister und seitens der oorgefebten Staats-bahnbehördcu gemachten Versprechungen, feine stimme, um die Notwendigkeit der endlichen Erbauung der 'Personal« Häuser in Salzburg nachdrücklichst zu betonen und um die sofortige Ausschreibung und Bauvergebung sowie um die Durchführung des Baues im Frühjahr 1913 zu ersuchen." Die Resolution wurde unter stürmischer Zustimmung einstimmig angenommen. Hierauf wurde eine Deputation, bestehend aus den Genossen Breitenfelder, Ernminger, Saferer, Moritz und Wowes borge schlagen und einstimmig gewählt. Sie hatte die Aufgabe übernommen, die soeben gefaßte Resolution dem Behnamte zu überreichen, welches die Uebcimiitlung an die Staatsbahndirektion und an das Eisenbahnminisierium veranlassen soll. Als die beiden Versammlungen, Wen Schluß gleichzeitig erfolgte, zu Ende waren, formte sich ein langer Zug, dem sich auch die zahlreich erschienenen Eifenbahnerfrauen einfügten, an der Spitze die gewählte Deputation. Der Zug nahm feilten Weg zum Bahnamt und nahm am Vorplatz Aufstellung, während sich die Deputation in das Bureau des Bahnamtsvorstandes begab, um ihm die Resolution zu überreichen. Während die Vertrauensmänner die Entschließung überreichten, erschollen aus der Mitte der Wartenden ftür« mische Rufe: „Heraus mit den Bersonalhäusern!", „Wir wollen billige Wehnungen!", „Unsere Geduld ist zu Ende!" u. f. w. Nach einer Viertelstunde erschien die Deputation. Genosse Breikenfekder gab den Versammelten bekannt, daß kaiserlicher Rot Gclla die Entschließung zur Kenntnis genommen habe und sie an die bezeichnten Instanzen leiten werde. Breiten selber ersuchte die Versammelten, sich neuerlich in Geduld^ zu fassen und auszuharren, ins der Kampf siegreich beendet sein werde. (Stürmischer Beifall.) Die Demonstranten zogen hierauf ab. Es steht zu hoffen, baß diese würdige und machtvolle Kundgebung ihren Zweck nicht verfehlen wird. An wünschenswerter Deutlichkeit hat es diesmal nicht gefehlt, möge cs den unterschiedlichen Vorder- und Hinterinönern klar werden, daß ihr Gaukelspiel nun zu Ende ist. _____ Floridsdorf II. Im Arbeiterheim fand am 23. Oktober eine Vereinsverfammlung für die slawischen Cber;aunrbeiter statt, in' welcher Genosse Du 5 ek einen Vortrag über den Zweck und die Ziele einer einheitlichen Organisation in tschechischer Sprache hielt, welcher von den Anwesenden mit großer Aufmerksamkeit und mit großem Interesse angehört wurde. Aus der Mitte der Oberbauarbeitcr wurde der Wunsch geäußert, einmal im Monat Versammlungen mit aufklärcitben Vorträgen abzuhalten, was vom Obntamt Genossen Sauer mit ber Bedingung versprochen würbe, baß bic Oberbauarbeitcr zahlreich an diesen Versammlungen tcilnchmcn werden. Stocfcrau. Am 10. Oktober fand in Sioäerau eine öffentliche Vercinsversani mlung statt, in welcher Genosse DuLek aus Wien über „Parlament und die Eisenbahner" referierte. Pöchlarn. Am 2 November fand hier eilte Eifenbahnet« Versammlung statt, in welcher Genosse SuSei aus Wien über die Sozialversicherung referierte. An das Referat knüpfte sich eine Diskussion, in welcher tue Anwesenden ihrem Unmut über die seitens der Regierung geplante Verschlechterung der Unfallversicherung für Eisenbahnbedienstete Ausdruck per« liehen und au die Abgeordneten bas Ersuchen gestellt brtbcii, mit allen Mitteln dahin zu wirken, daß die erworbenen Rechte auf Bezug einer Provision auch bei Konkurrenz ber Unfalls-rente gewahrt bleiben. Marchegg. Am 3. November fand in Teutfch Gasthaus eine sehr zahlreich besuchte Volksversammlung statt, in welcher Genosse DuSct aus Wien über das Thema: „Die wirtschaftliche Lage des Volkes und das Parlament" sprach, ^n einer fünf viertelstündigen Rede entwickelte Genosse Duftet die traurige Lage des arbeitenden Volkes, welche durch die stets itei gen de Teuerung aller Lebenshaltung jicdürfnifst verschärft wird und geißelte in scharfen Worten bas Verbalten der bürgerlichen Parteien, besonders der Christlichst),sialen und Deutschnationalen im Parlament, die alle Anträge der sozial« j demokratischen Abgeordneten einfach niederstimmten. Be. merkenswert ist, baß auch ber christlichsoziale A geordnete Parrcr, der diesen Wcchttceis vertritt, zu dieser Versammlung wiederholt eingetaben würbe, es jeboch vorzog, nicht zu erscheinen, ja so wenig Anstanb an den Tag legte, sich auch schriftlich zu entschuldigen. Dräsinn- Am 26. Oktober wurde hier eine sehr gut be-, suchte Eisenjahuenietfammiung aogt&aaen, in weicher Ge-itO||e DuSek aus £Licn über oen Millionen Kronen-An-trag bes Abgeorbueten Toinschik referierte. An der Veriamm-luita nafiiueit auch Angehörige anderer Berusc teil. - Vebviibiuh. Am ' Oktober fand in der „Volksfu-ille eine | sehr zahlte im besuchte Verfamntluiig statt, in welcher Genosse I Duftet aus Wie« über die >Ltraf gefetzte form ein sehr auf-| mcrlfctm und beifällig attfgenommeiies Referat erstattete. Zum zweiten Punrt referierte Genosse iXgnaz Schn ei der über Fahrbegünstigungen. Seine Ausführungen gaben Anlaß zu einer längeren Debatte, an ber sieb Genosse G r ü n z n e r, Schiller, Schneider und D u s e k beteilig en und die zu dem Beschluß führten, eine Deputation zu wählen, die vor-, sprechen soll, um die Rechte der Bediensteten: zu wahren. Reichenbcrg. In Reichende r g, Trautenau und ^ Auffig fanden anfangs Oktober (6., 6. und 7. Cito er) öffentliche Eifcnbahncrvcrfammlmtgen statt, welche sehr gut besucht waren und in welchen Genosse Duftet aus Wien über das Thema: „Parlament und die Eisenbahner" referierte. Aus den Orgmnsattonerr. Tiililing. Die Einzahlungsabende mit Diskussion finden jeden 2. und 16. im Monat um X/{1 Uhr abends statt. Fällt der 2. ober 16. auf eir.cn fcontv v v.. »ct Vereinsabend am nächstfolgenden Montag abgehalteii. Turnau. Sonntag den 17. November I. I. um 8 Uhr abends Mitgliedetverfammliing tut Vereinslokal in £hrazenic- Dte Mitglieder, die Beiträge fchulden, werden ersucht, ihre Rückstände zu berichtigen. Erfüllen wir unsere Verpflichtungen der Organi.atictt gegenüber, damit auch diese uns gegenüber ihre Verpflichtungen erfüllen kann. Siomotau. Alle jene Mitglieder, die sich mit ihren Monats beitrügen im Rückstand befinden, werden aufgeforberi, ehestens uachzuzahlen. da nach einem länger als zweimonatigen Rückstand der Bezug des Fachblattes ohneweiter> eingestellt wird. Im übrigen verweisen wir auf die §§, S und 9 unseres Vereinsstatuts. Damit die testierenden Mitlgliedee_ nicht um ihre erworbenen Rechte uitb Ansprüche kommen, ersuchen wir nochmals um baldige Begleichung der schuldigen Beiträge. Iofefftobt-Iaromcr An Stelle des nach Schreckcnstcin versetzten Genossen Vinzenz Z d a r s k y wurde Genosse Franz K I i e g e r, Platzmeister i n I a r o m e I1, 0 e ch o v a t r i d a 253, zum Ortsgtuppenkassiet gewählt. Als touoiafftcr für die Strecke würbe Genosse Josef Müller. Kondukteur, bestellt. Als Subkassier für die Station Smiritz wurde Genosse Franz Hof ut a n n, Oberbauarbeiter, für die Station Bohiuisch-Skalitz Genoffe Josef Springer, Magazinsauf-fehcr, als Subkassier bestimmt. Die Mitglieder ber Ortsgruppe werden anfaeforderf, die Mitgliedsbücher behufs Revision dem Kassier Franz K 1 i e g e n z» übergeben.___________________________________ Vorsicht bei Entfettungskuren! Unzählige Mittel werden zu. Entfettungskuren attge-boten. Größtenteils sind es Laxieriniktel. die mit der Zeit den Darm schwächen und schwere Verdauungsstörungen herbei« führen. Selbst berühmte Brunnenkuren vergen diese Gefahr in sich. Andere Mittel enthalten oft sonstige Stoffe, welche die Gesundheit gefährden, zum Beispiel ^chtlddrusenejrtrakte, Thyroyodin u. s. w. . Auch Diätkuren (die ja, wie auch die La^ierkuren nur verkappte Hungerkuren und als solche zu verwerfen _ unb) können viel Schaden entrichten, zumal^ wenn die beireffendi Person geistig angestrengt arbeiten muß. Durch systematische Bewegung konnte man auf bis natürlichste aber aueb auf die anstrengendste und zcitiauveno te urt bic Entfettung berbeiführen. Bei den meisten Korpulenten ist " aber das Herz schon derart geschwächt und verfettet, daß jede größere körperliche Anstrengung lebensgefährlich werden kann. Also ist auch hier größte Vorsicht zu empfehlen. , _ Durch die abgelagerten Fettmassen werden »_uuge, Leber und alle sonstigen inneren Crgaite in ihren i\unt-tionen behindert und die Blutzirkulation gestört und dieser Umstand hat eine Fülle der unangenehmsten und langwierigsten Leiden zur Folge, zum Beispiel Stauungs- und »kotf« wechfelkrankheiten, wie Gicht. Rheumatismus. ZuitemamheU, Herz- und Leberleiden Hämorrhoide», Neigung zu Schlag« flüfscn, Ausschläge, Asthma, Verdauungsstörungen u. a. m. Aus langjährigen statistischen Ermittelungen ist bekannt, daß - die Korpulenz das Leben nicht nur unt Jab re, sondern um Jahrzehnte verkürzt. . Die unschädliche Beseitigung der Korpulenz ist al,o im vollsten Sinne des Wortes eine Lebensfrage. Man wähle jedoch nur ein Mittel, das wirklich husk und doch dem Körnet nicht nach anbeter Richtung hin mehr schabet, als cs burch Beseitigung der Fettmassen nützt. Die Ursache der Korpulenz ist stets eine unvollkommene Verarbeitung der aufgenommene« Nährstoffe. Statt daß sie in Energie und Wärme umgesetzt und als folchc verbraucht werden, werden sie in Form van Fett anfgespeichert. weil der im Blut enthaltene Sauerstoff zur vollkommenen Verarbeitung nicht aus reicht. _ , Xcr größere ober flcriiuivtc tiuvr 1 uiftt)n11 bc 5 ^iiitcv ist aber abhängig von dessen chemischer Beschaffenheit. Je alkalischer das Blut ist, desto mehr Sauerstoff kann es transportieren, desto normaler die Ausnutzung der Nahrung, d.-sto leistungsfähiger, frischer der Organismus und desto weniger Anlage zur Korpulenz. , _ Von diesem Standpunkt aus gelangte Professor ~ojtor ü. Ganting, G. m. b . H. Berlin 35, Postfach A 709, zur Herstellung des bewährten Entfeitungdmiitels .Vitalito". Zahlreiche begeisterte Anerkennungen von ^ erzteit und Laien gehen dort täglich eilt. Die meisten hatten schon and re Präparate erfolglos probiert, aber für 'Bitauto sind alle tu ihrem Lo',e einig zum Beispiel schreibt Herr Tr. Vonröil: Meine Arau hat bei regelmäßiger Lebensweise,inner-hafb 14 Tagen 2 Kilogramm abgenommen, was ein äußern günstiger Erfolg ist. _ „ _ Prag-Wetnverge, 20 Dezember 1011. x,r. VoftrCtL Meine Frau hat binnen 11 Tagen abermals 2 Kilogramm abgenommen. , Prag-Weinberge, 10. Jänner 1912. Dr. Boströil. Man braucht, uni Vitalito versuchen zu können, kein Geld auszugeben »Professor Dr. v. Ganting G. in. b. H. ha! sich erboten, an jeden, der auf einer Kotresvonbenzkarte Namen unb Abresse mitteilt, ganz kostenlos eine Probebose dieses vorzüglichen Mittels zu senden. Vitalito wirb in Pasiillenfotm hergestetü, nt angenehm, leicht und ohne daß es jemand dement, einzunehmen und garantiert unschädlich. Man schreibe aber sofort, heute noch, denn wenn man bedenkt, daß notorisch jeder Korpulente einige Jahrzehnte seines Lebens eiubüßt, fo behauptet man nicht zuviel, wenn man fagt, daß jede Weche, die man hingehen läßt, ohne etwr.ti gegen die Korpulenz zu tun, eine Verkürzung des Lebens mit mehrere Tage bedeutet. •__________________ Mitteilungen der Zentrale. Verwaltunflskomitcesiyunl; aut 30. L kt ober 1912. Aussprache mit den Aechtsanwälten Herren Tr. Braß und Tr. Ehrlich über Nechtsangelegenheilen. — Bericht über die Verhandlungen mt Sozialv-erfichsrungs-ausschutz. — Erlediguna des vorliegenden Einlaufes. Eingesendet. (Fsir diese Siutril nfcervimiut ut ötedalliou ietiu Berontwortung.) Nrrvrncrnnlirimg. Ein nencZ Präpcirak qogcn Nervosität erregt zurzeit berechtigtes Aussehen. Beknuntlich wird bn3 Lezithin seit Jahren von den Aeizten zu einer rationellen Nerven-crnährung verordnet, da die Nervensu'>stanz und besonder? da? Gehirn, große Mengen Lezithin zur Verarbeitung benötiien. Die bekantcsten Nervenpräparate enthalten cricr so geringe Mengen Lezithin, das; die Zufuhr grotzer Quantitäten solcher Präparate erforderlich war, um den Nerve» da- zur Ernährung und zum Aufbau erforderliche Lezithin zu ersehen; denn unser Nervenaufwand an Lezithin ist bei der lieber-anstrengung des Geistes und der Erfüllung der beruflichen Pflichten von heute ein viel größerer als die Lezithinzufuhr durch die täglichen Nahrungsmittel. Tie neueste Errungenschaft besieht nun darin, Wi die Firma Eebr £>iKcr, Ges m. b. H. in Tetschen a. d. E. ein 70-rozentiges Lezithinprävarat mit Natrium amm. phosphat. unter dem gesetzlich geschützten Namen: „Ncrvocijitc" in den Handel bringt, während die anderen besten Nervenpravarate th und Publikum bringen dieser neuesten Erfindung lebhastes Jniereffe entgegen, und man sagt von dem Praparat. dn^ es nächst „Salvarsan" derts wäre. die größte Erfindung des Jahrhuu- Sprechsaal. Oifenr 'Anfragen. An die löblich: k. k. Nordbahitdircltlou in Wien! Sie ^Bediensteten der Station Lunden'mrg machen eine löbliche k. k. Direktion auf folgenden Uebelstcmd aufmerksam und ersuchen um dringende Abhilfe Ter Offizial Herr Gottfried Maschke ist der Station?-kaffe als Zahlmeister zugeteilt. Tiefer Herr ist so viel mit Privatangelegenheiten wie: Leitung des Musilchors aus dem hiesigen Gymnasium (eine besoldete Stelle), ferner Besorgung des Orgelsvielens in der Kapelle, beschäftigt, daß er seinem Dienst nicht mehr nachkommen kann. Unseres SBi"reu3 beginnen die Amtsstunden um G Uhr früh und 2 Uhr nach« mi tags. Am 1. November mußte Herr Maschke in der Kavelle das Lrgelsviel besorgen und kam um 'Al0 Uhr in das Amt. Tie Bediensteten warteten in . Massen seit 8 Uhr früh auf das Erscheinen des Herrn Kassiers und waren mit N.cht darü'ier ungehalten, daß sich Herr Maschke die Amtsstuuden willkürlich ciurichtct und seine Privatbeschüfti^ung vorangeht. Zur Rede gestellt, warum er die Bediensteten so lange warten ließ, antwortete Herr Maschke, daß seine Amtsstunden um 9 Uhr beginnen. ■ Am 2, November kam der Herr Kassier um %4 Uhr nachmittags unD mußten die Bediensteten geduldig auf das Kommen des gnädigen Herrn Maschke warten. Auch trifft Herr Maschke Aenderungen, welche fich die Pensionisten nicht gefallen la^en können. Das Parteien-zimmer vor dem Kassenlokal faßt 50 bis 60 Mann, Herr Maschke läßt cf'cr nur vier Pensionisten cintrctcn und sperrt hinter diesen die Tür ab. Tis diese exvedicrt sind, können wieder andere vier cmtre'en. Tie große Zahl muß im Freien warten. Ms die Prozedur des Herrn Maschle beendet ist. Wir Bitten deshalb, die k. 1. Nordbahndirektion möge verfügen, daß Herr Maschke feine Skrfüctunp behufs Absver-ntn.g des Parteienzimmers aufhcbe, damit unliebsame Kontroversen in Zukunst vermieden werden. An die k. k. Staatsbahndircklion in Llmüii! Sie Oberbauarbeiier der k. !. SiaalSbahndir'ktion Clmütz wurden zu wiederholienmalen um die Durcl'führung einer gerechten Lohnregulierung vorstellig. Don feiten der Herren Sektionsvorstände wurde stets versprochen, daß d'c Lchnregulierungen spätestens bis Mai oder Juni 1912 vor» genommen werden. Da es im hiersei igen Direktion?-ezirk ncch viele Arbeiter gi'>t, die nech einer sechs- bi; acbtiährig'n Dienstzeit immer noch den Lohn von Kr. 2 30 erhalten, so stellen diese die ergebenste Bitte, die versprochene Lohnregulierung ehesten? durchführen zu lassen, um endlich eine Aufbesserung ihres Grundlohnes zu erreichen. An die k. k. Sllmtöbahndircktion in 23icn! Tie im Taglohn stehenden Bediensteten der Stalion Amstetten erlauben sich die höfliche Anfrage, aus welchem Grund der den Arbeitern gewährte Erholungsurlaub verweigert wird. Nachdem die Arbeiter des Heizhauses und der k. k. Bahnerhaltungssektion die Begünstigung der Erholungsurlaube genießen, so bitten die Betroffenen um gütige Bewilligung des Erholungsurlaubes. Au die k. k. TtllntSbnhndircktion in Wien! Tas Personenzngs- und Lokomotivicrsonal der Station Sigmundsherbcrg, welches gezwungen ist, ri der Kaserne in der Station Hadersdorf L. D. zu übernachten, hütet mit beschwert, jedoch bis heute ohne jeden Erfolg. Da mit Eintritt des Winter? der ffufenthalt in dic'cr Kaserne sich bedeutend verschlechtert, so bi'ten die Betroffenen um eine eheüaldige Abschaffung der mißlichen Zusiände. Alt die k. k. Direktion der Nordlmhn! In lehier Zeit mehren sich die Fälle, daß Lberkondnk-teure und Kondukteure strafweise vom Personenzngs- und Nevisionsdienst abgezogen und het Gü'erziigen als Zu-is-sührer eingeteilt werden Durch diesen Vorgang kühlen fich die auf normierten Posten eingeteilten Eiverzugsführer, die schon jahrelang den Zugsführernosten anftands'os versehen, benachteiligt, da dieselben trotz allen geforderten Bedingungen und trotz tadelloser Dienstleistung an der Ernennung zu Ober-kondukteuren gehindert werden. Um diesbezügliche Regelung wird freundlichst gebeten. An die k. k. Stnnt°&n(jnbir:ftion in Linz! Seit zwei Monaten verkehren in der Strecke Ncumar7t-Simhfich täglich Erfrrderniszüge. Las Wächicrpcrfonal wird von dem Verkehr der Erferderntszüge mittels Laufzeltels verständigt. Nachdem diese Züge täglich verkehren, bitten die betroffenen Wächter, daß diese Züge als regelmäßig ver ehrende Züge angesagt werden, damit die Wächter von der Zustellung der Laufzettel befreit werden. VersammUtttgsanzeigerr. In nachstehenden Orten finden Versammlungen statt: Weisjkirchlitz. An> 16. Nevcmber um 8 Uhr abends, Mitgliederversammlung im Vereins lokal. Wickwitz. Am 17. Novcin >cr um S Uhr nachmittags Generalversammlung im Hotel „Sonne". Neu ent. Am 17. Novem er um 2 Uhr nachmitaags im Gasthaus des Herrn Baumann. Briefkasten der SicZsnhtioit. G. B,, Nehrendors 100. Wenn Sie am 1. August 1905 angestellt wurden und am i. Jänner 19lü die 1000 Kr. erreichten, so haben Sie keine n Anspruch auf einen Härtenausgleich. Da Sie, wenn die neue Automatik bei Ihrer Anstellung schon bestanden hätte, die 1000 Kr. am 1. Juli 1907 erlal.en hätten. Vom 1 Juli 1907 bis 1. Jänner 1912 sind 4'/i Jahre, und das Recht auf Härtenausgleich damit nicht nachweisbar. Sie rücken jedoch, ba Sie vor dem 1. Jänner 1909 definitiv wurden, in die 1100 Kr. am 1 Jänner 1014 vor. — S. G., Marburg. Ihr Artikel ist zur Aufnahme nicht geeignet. Betreffs der Vertretung der Zugsbegleiter durch die_ Personal« komnnssion verweisen wir auf den gleichzeitig erscheinenden Artikel. — Mitglieocr Nr. Gl und 73, CbcrlcutcnSborf. AuS den uns übermittelten Taten geht hervor, daß die Vorrütkung in die 1300 Kr. am 1. yäni.er lblü zu erfolgen hat. — Villach XI. Wir hoben den Slititel für die Nummer vom 1. November setzen lassen, konnten ihn aber nicht unierbringen. Wir sind eben kein Tagblatt, wie der „Strbcnerroifle". und es häuft sich bei uns innerhalb zehn Tagen^oft mehr Material an, als zu bewältigen ist. — S- P- 68. Sie rücken, wenn Ihre Angaben richtig sind, am 1. Juli 1914 in die 1300 Kr. vor. — y. M. 05. Da auch Sie vor dem 1. Jänner 1909 angestellt wurden, und bis zu diesem Ta'»in die 1100 Kr. noch nicht erreicht halten, so rüJeii Sie am 1. Jänner 1913 in die 1100 Kr. vor. Für den Inhal! der m ier»te übernimmt die Redaktion und Adrnini itratlon keine wie in me» geartete Ver-0 t antwortung e Für de- Inhalt de» la-ier#te Ubtirnlminl die Redaktion und Administration keine wie imme» geartete Ver 9 e antwortung e o . wwOTaaco—BB^3 Gegen keile Fiisss schützt man sich durch Strümpfe aus holetcini chcn Eiderwollgarn. Dies vorügl. nicht cinlaufcndc Strickgarn liefert auch an Private Kr. 5.90 bis Kr. 17.— per Kilo zollfrei, Heinrich Köster. Spinnerei, Rendsburg E 3 Eider. Garantie Zurücknahme. 1C60 Katalog gratis. Muster franko. 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Jorm st voll-xoiumen nn-schätiiicb und wirkt so intensiv. dass auch Lruuwaaciiiogc i ersuuen eiiiou liuc^iat» n, mals bekonmien Coom ist das Neueste, was die \» issensehaft in dieser Beziehung hervurgetiracht hat nnd hat derselbe bereits Tausende von Menschen aus der Not, dem Klond und Itnin errettet. Coom ist ein leicht lösliches I’raparat. das zum Beispiel die Hansiran ihrem Gatten im Morgcugctriink geben kann, ohne das» er das geringste davon merkt, ln den meisten Fällen versteht der Betreffe de gar nicht, weshalb er plötzlich Spiritus nicht vertragen kann, sondern glaubt, dass der übertriebene Genuss davon der Giund dazu sein uird, wie man oft eine gewisse Speise verab scheuen kann, wenn man dieselbe zu oft genossen hat. Coom sollte jeder Vater seinem Sohne, dem Studenten, geben, ehe er l>eim Kxamen durchfällt, wenn er dem Trunk nuch nicht besonders ergeben ist, so schwächt der Alkohol doch sein Gehirn Oberhaupt sol te ein jeder, der nicht willenskräftig genug isr.. s" * dem Genuss geistiger Getränke zn enthalten, eine Dose ..Uool. einnehmen. Selbiges ist völlig unschädlich. Der Betreffende konserviert dadurch seine Gesundheit und erspart sehr viel Geld, das M.nst zu Wein, Bier, Branntwein oder Likör verwendet worden wäre. Herr K. K schreibt: (Zoom Institut. Kopenhagen, Dännemark. Ich bitte so gütig zu aein, eine Schachtel Goom zu senden mit Hostnaeliualmic ä 1U Kronen. Ich habe einen Freund, der sich sehr stark dem Trunk ergeben hat, uud möchte ihn gern abgewölmen Mit dem bis jetzt gesandten Gooiii halte ich schon drei Personen altgewohnt; eie sind jetzt ganz tüchtige Männer, nur wollen sich die Menschen bei uns nicht anreden lassen. Vielmal dankend, verbleiben wir Sie ehrend. K. F. DiÖs/yor gyärtelep. 2*. XI. IbtU. Ungarn Das Coom Präparat kostet KJ Kronen nnd wird versandt gegen Vorausbezahlung oder gegen Nachnahme nur durch Coom Institut, Kopenhagen 314, Dänemark. Briefe sind mit 26 Heller, Postkarten mit 1U Heller zu frankieren Modcu'f.er von K 12'-. WlnLerrL'cke, Harrenanzügo von K 14—, Knabcn-anzllge, Uli.er von K 9 —. Pelziakko K 24'—. Modeh3S8 K 4'—. leine Herren-u.d Damcnwäioho. Tisch- und Bettwäsche K 6 —, Vorhänge K i> —. Lelneiwaron, Pclz-Kolllors, alles in grösster Auswahl. Erstaunlich billig. Goldsiein, Kaiserslr. 40. Irrft 8er eflnewplren Vcueputiy erhält i e t! e p einen fdiönrn U>el ioucl.4* ßcßnifionb. bet riu £»kg» Poftra et. Focßen-Ka'fes „Probat“ bestellt. 1 ’Softpafet nur K 3*70 fran'o jfbet PosdliUion net Nachnahme. Probat“ gibt adeln ohne leuten Bo'.'nenzusay einen ge* funbrit u. ininiafflinften Bahre, d.u echt l ei Per» jri lnft der € 'rfrt:en mit Pi arte .,Probai‘*. !Teri:8tci:Tr ©tfixlBe-Möhrrel Sernstforf 5 b. iiauUuau, BohMtN. 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