EIN BEITRAG ZU DEN DOPPELKREUZFÖRMIGEN GÜRTELHAKEN DRAGAN BOŽIC Kranj In ihrer Abhandlung über bronzezeitliche Gürtelhaken, Gürtelbleche und Blechgürtel in Mitteleuropa! hat sich I. Kilian-Dirlmeier ausführlich auch mit den doppelkreuzförmigen Gürtelhaken beschäftigt. Wir wollen in Bezug auf diese Gürtelhaken einige Bemerkungen machen. 1. Mit der Nr. 368 bezeichnet die Autorin einen »doppelkreuzförmigen Gürtelhaken von Tržišča (richtig Tržišče) bei Cerknica«. Den Haken bildet sie nicht ab, bemerkt aber, er werde unter Inv. Nr. P 2651 im Narodni muzej in Ljubljana aufbewahrt. F. Stare hat in einigen frühen Publikationen angeführt, dass der Gürtelhaken mit dieser Inv. Nr. in Tržišče bei Cerknica gefunden worden sei.^^ Diese Angabe hat die Autorin übernommen. Stare hat in einer späteren Abhandlung diesen Gürtelhaken nicht mehr in die Liste der doppelkreuzförmigen Gürtelhaken aufgenommen.3 Offensichthch hat er inzwischen festgestellt, dass sich im Inventarbuch des Narodni muzej in Ljubljana unter Nr. P 2651 der bekannte Gürtelhaken von Ostrožnik^ findet und dass unter den Funden von Tržišče kein einziger doppelkreuzförmiger Gürtelhaken verzeichnet ist. Folglich muss man den Gürtelhaken von Tržišče (Nr. 368) aus der I. Kilian-Dirlmeier's Liste streichen. 2. Ein »Fragment eines doppelkreuzformigen Gürtelhakens aus Grab 4 von Križna gora bei Lož« läuft unter der Nr. 370. Dass es sich um ein Fragment eines solchen Hakens handele, hat M. Urleb in der ersten Publikation des Grabes angenommen.® In der zweiten Veröffentlichung aber, die I. Kilian-Dirlmeier noch nicht zu berücksichtigen vermochte, lässt M. Urleb diese Annahme weg.« Sie hat in der Zwischenzeit noch ein Fragment des gleichen Gegenstandes entdeckt.' Beide Fragmente zusammen machen klar, dass dieser Gürtelhaken nicht doppelkreuzförmig war. Ebenso muss auch der Gürtelhaken von Križna gora (Nr. 370) ausgelassen werden. Arheološki vestnik 29 (1978 ) 73 5 Es handelt sich um einen runden Gürtelhaken.® Die Fragmente ermöglichen eine Rekonstruktion eines Gürtelhakens vom Typus Glasinac (siehe Abbildung).' Das ist bisher der einzige in Slowenien aufgefundene Gürtelhaken dieser Art. Križna gora bei Lož, Urnengrab 4. Rekonstruierter Gürtelhaken. Bronze. Masstab ca 1:1. — Križna gora pri Ložu, grob 4. Rekonstruirana pašna spona. Merilo ca. 1:1 3. Wir müssen die Fundorte Tržišče und Križna gora streichen, können aber andererseits einen neuen hinzufügen: Škocjan (St. Kanzian)—Brežec.'» 4. Ein doppelkreuzförmiger Gürtelhaken ist schliesslich auch der Gürtelhaken aus Grab I a von Statzendorf.'i Sowohl die Verzierung als auch die Befestigungsart haben Entsprechungen auf einigen anderen Gürtelhaken von diesem Typ.'^' Der Statzendorfer Gürtelhaken legt nahe, dass man mit einer grösseren Verbreitung der hallstattzeitlichen Gürtelhaken dieser Art zu rechnen haben wird. Das Grab I a von Statzendorf wird mit Sicherheit in Ha C datiert.'^ Damit wird die Zeitstellung des entsprechend verzierten Hakens aus Grab 132 von Hallstatt, der nach der Autorin jüngerhallstattzeitlich sein sollte, in Frage gestellt.'^ ' Gürtelhaken, Gürtelbleche und Blechgürtel der Bronzezeit in Mitteleuropa (PBF 12/2, 1975). 2 Arh. vest. 3 (1952) 174, Anm. 2; Ilirske najdbe železne dobe v Ljubljani (Dela 1. razr. SAZU 9, 1954) 86; Prazgodovinske Vače (1954) 38. 3 Situla 1 (1960) 95, Abb. 4. ^ I. Kilian-Dirlmeier (s. Anm. 1), Nr. 346. In der Beschreibung fehlt die Inv. Nr. 5 Inv. arch. Jug. 11 (1969) Y 102,4. » Križna gora pri Ložu (Kat. in mo-nogr. 11, 1974), 83, 89: Fragment (sic!) eines Gürtelhakens aus Bronze. ' Aa.O.,Taf.2,11. ® Vergleiche Anm. 8 des des Aufsatzes von K. Spindler im selben Band! ' Siehe zum Beispiel A. Benac, B. Co-vic, Glasinac 2 (1957) Taf. 6,11. La necropoli di Brežec presso S. Canziano del Carso (Monografie di Prei-storia degli »Atti dei Civ. Musei di St. ed Arte« 1, 1974) T. 17, grob 168. " A. Dungel, Mitt. d. Präh. Komm. (Wien) 2 (1908) 29 s, Abb. 143. I. Kilian-Dirlmeier (s. Anm. 1), Taf. 29, 360, 361; 28,353,357. »3 Dier. PBF 12/1 (1972) 92. Für die in diesem Grab gefundene Harfenfibel siehe F. Betzier, PBF 14/3 (1974) 88 ss (Nr. 208). » I. Kilian-Dirlmeier (s. Anm. 1), 87 (Nr. 361). Als Vorläufer des zweiten in diesem Grab vorhandenen Gürtelhakens können durchaus jüngerurnenfelderzeit-liche Gürtelhaken vom Typ Larnaud gelten. Vergleiche K. Kromer, Das Gräberfeld von Hallstatt (1959), Taf. 17, 4 und I. Kilian-Dirlmeier (s. Anm. 1), 75 ss. K RAZPROSTRANJENOSTI DVOJNOKRIŽNIH PAŠNIH SPON Povzetek V sestavku objavlja avtor nekaj pripomb k delu I. Kilian-Dirlmeier, ki je sintetično obdelala bronastodobne pašne spone in pasove v srednji Evropi.' Gre namreč za popravek seznama dvojno križnih pašnih spon, v katerega je Kilian-Dirlmeierjeva uvrstila s področja Slovenije tudi najdišči Tržišče pri Cerknici in Križno goro. Tržišče je zašlo v seznam, ker ga kot najdišče pašne spone pomotoma navaja F. Stare,- primerek s Križne gore pa je bil v prvi objavi Urlebove naveden kot dvojno križna pašna spona^ in šele v katalogu (ki ga Kilian-Dirlmeier še ni upoštevala) kot okrogla spona." Dragan Božič ugotavlja, da gre na Križni gori za spono glasinskega tipa.» Na koncu dodaja seznamu križnih spon še nov fragment dvojno križne spone iz Brežca pri Škocjanu (grob Gombač 168), ki ga pa Kilian-Dirlmeierjeva v svojem seznamu še ni mogla upoštevati, saj je izšel katalog škocjanskega grobišča že po objavi njenega dela. 47 — Arheološki vcstnik 737