Nr. 18. Prsnumtralionlplli«: Im «iomptol« «anzj. 11. halbj. N. 5 5«. yllr die Zi»ft«llun» in« H»>»o halbj>. KU lr, 5'lil r« ^H« «an,!, ft, >5. b.,Id<, sl.7'5«. Dienstag, 22. Jänner. Ins«ltlon«g«bü»: yll» lleinl Insnall »!» zu 1884. Amtlicher Theil. Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 15. Jänner d. I. dem BiichliMl Simon Ier as in Laibach in Anerkennung sr,iu>!' mehr als vierzia.jahria.en treuen und be-lobte» Dienstleistung das silberne Verdienstkreuz aller^ gnädigst zu verleihen geruht. Der Finanzminister hat den Zolloberamts Osficial Joseph Kosmazh zum ZolloberamtsControlor bei dem k. k. Hauptzollamte in Trieft ernannt. Am 19, Jänner 1884 wurden in der k, l, Hos< und Staats-tmickerei in Wien die italienische, böhmische, polnische, ruthcnische. »lovenischc, lroatische und romanische Ausgabe der StiiÄc ^V und I.VI des Reichsgesetzblattes ausgegeben und versendet, Erkenntnis. Im Namen Sr. Majestät des Kaisers! Daß l. l, Landes« Nrncht Wien als PrrsSgcncht hat ans Antrag der f. t, Staats-llnwaltschast erlannt, dass der Inhalt d,?S in Nr. 2 der pcrio. °i,chen Drllckschrist „Sprcchsaal des VcanUentaa.es. Organ snr die Vertretnna der Interessen der Beamten nnd geistigen'Arbeiter," vum 16 Jänner 1884 entlmltenen viertel,. Artisels mit der Auf° !ci,nft „Streiflichter ans Siidtirol" den Thatbestand des Vergehens nach 8 :;00 St, W, begriinde. und es wird nach 8 40:i Vt. P. O. das Verbot der Welterverbrcituna, dieser Druckschrift ausgesprochen. Wien am 16. Jänner 1884. Nichtamtlicher ^hell^ Se. Majestät der Kaiser haben, wie die «H ünner Zeitung" meldet, der Gemeinde Hostic zur Err.chtuna .,ner Pfarre und zum Baue ei."s Pfarr« yofes eme Unterstützung von 200 si. zu spenden geruht. Die Staatssprache. Die Frage nach der „Staatssprache" taucht natür« licher Weise nur in solchen Staaten auf, die von einer gemischtsprachigen Bevölkerung bewohnt sind, und zwar in der Weise, dass die verschiedenen Vollsstämme und beren ebenso verschiedene Sprachen je einen erheb, lichen Aruchtheil der Gesammt Population ausmachen. Staaten, in denen ausschließlich ein Vollsstumm mit einheitlicher Sprache wohnt, sind in Europa nicht vorhanden; aber in solchen Nationalstaaten wie Spa» !"«n, Portugal, Frankreich, Italien. England. Deutsch-a«d, Dänemark, Holland, Schweden, Norwegen, Russ» fu"d, Rumänien, Serbien :c. kommt die Frage nach "er „Staatssprache" gar nicht auf, weil die von der herrschenden Nation und deren Sprach- und Volks« thum abweichenden anderen ethnischen Elemente nur einen verschwindenden Theil der ganzen Bevölkerung ausmachen oder sich trotz ihrer ethnischen Verschieden« heit bereits großenlheils die Sprache des herrschenden Stammes angeeignet haben oder v?'inöge der Unent-wickellheit ihrer nationalen und sprachlichen Bildung auf eine Berücksichtigung ihres eigenthümlichen Volks» charakters noch keinen Anspruch erheben können. Ganz anders steht die Sache in der österreichisch-ungarischen Monarchie. In den beiden Reichshälften dieser Monarchie leben Völker verschiedener Abstain« mung und Sprache als gleichberechtigte Staatsbürger in solcher Anzahl, dass keinem einzigen dieser Volks-stä'mme oder Nationalitäten weder in der Monarchie überhaupt noch in den beiden Hälften insbesondere die absolute Majorität zukommt; wohl aber fällt schwer in die Wagschale, dass mehrere der hier lebenden Nationalitäten durch eine erhebliche Anzahl ihrer Stammesangehörigen vertreten sind und dass unter diesen zahlreicheren, compact beisammen wohnenden Volksstämmen auch mehrere in materieller und geistiger Cultur eine ansehnliche Stellung einnehmen. Bei diesem factisch vorhandenen Pulygluttismus, der natürlicher Weise auch die Legislative im Staate anerkennen und respectieren muss, enlstand die Frage nach der Herr« schenden „Staatssprache", seitdem mit dem erwachten Nationalbewusslsein zugleich das Streben nach mög« licher Pflege und Ausbreitung der angestammten Mutlersprache eine erhöhtcre Kräftigung erhalten und da« freiere politische Leben und dessen Institutionen zur Bethätigung jenes Bewusstseins und dieses Stre« bens den nöthigen Spielraum und die erforderlichen Mittel und Gelegenheiten geboten hatten. So erwachte der „Sprachenstreit", der in Oester« reich.Ungarn länger als ein Menschenalter die Geister und Gemilther u, Aufregung erhält und in seinen Ausschreitungen selbst die Fackel des Bürgerkrieges angezündet hatte! Umso nothwendiger erscheint die Pflicht des Staatsmannes, Politikers, Vaterlands, und Menschenfreundes, dass man diese Frage mit Ruh?. Umsicht, Ueberlegung und Mäßigung erwäge und dabei sowohl die geschichtliche Entwicklung wie auch die thatsächlichen Zustände und Bedürfnisse und die vitalen Interessen der gegenwärtigen und der künftigen Generationen im Auge behalte und endlich die ewigen Gesetz,: der Natur und der Gerechtigkeit nicht verletze. Was vor allem die „Staatssprache" anbelangt, fo kommt man schon bei Definition des Begriffes dersel-ben in nicht geringe Verlegenheit. Was ist „Staats-spräche"? Ist es die „Sprache", welche der „Staat" spricht oder ist es die „Sprache", welche man im „Staate" redet oder in welcher das herrschende „Slaats-voll" seine Gedanken ausdrückt? Der „Staat" als solcher hat keine Sprache, kann keine haben, denn er ist keine Persönlichkeit, sondern eine Institution. Es ist ganz zutreffend, was in dieser Beziehung der heutige ungarische Unterrichlsminister, August Trefort, in seiner Reichstagsrede in Mai 1861 gesagt hat. „Auf solchen Territorien, wo die Bevölkerung gemischt ist, dort werden sich niemals Staaten nach nationalen Gesichts« punkten bilden. So wie es unter den Religionen keine privilegierte Religion geben darf, so wenig darf es auf dem Gebiete Ungarns eine privilegierte Nationalität geben." Ganz richtig: Die «Staatssprache" stellt sich würdig der „Staatsreligion" zur Seite; die letztere hat man im modernen Rechts- und Culturstaate beseitigt, weil ja der Siaat leine Religion haben kann; sondern vielmehr dir religiöse Confefsion aller feiner Bürger in gleicher Weife achten und berücksichtigen muss. Ist es aber mit der Sprache nicht dasselbe? Hat der Staat keine «Religion", so hat er auch keine „Sprache" und die „Staatssprache" ist ebenso ein Widersinn wie eine Ungerechtigkeit, da sie ein sprachliches Privilegium schafft auf Kosten des gleichen Rechtes der Anderssprachigen. Die „Staatssprache" kann nur in dem Sinne als „Amts« und Geschäftssprache" der Functionäre des Staates, der Staatsgewalt im weiteren Sinne betrachtet werden. In diesem Sinne fassen auch wir sie auf, und darnach kommen bei Bestimmung und Ge-brauch dieser Sprache weniger positive gesetzliche Vor« schriften, als vielmehr die historifche Entwicklung der zu einem Staate verbundenen Volksstämme, die facli« fchen Bedürfnisse der Regierung und wechselseitiger Verständigung, sowie die Cullurgrade der einzelnen Nationalitäten in diesem Polyglotten Staate in Betracht. Untersucht man die einzelnen Attribute einer sol« chen «Amtssprache" deS Staates, dann ergibt sich nach Dr. Gumplowicz („Das Recht der Nationalitäten und Sprachen in Oesterreich-Ungarn"), dass als charakteri» stische Meikmale derselben gelten: 1.) der Gebrauch dieser Sprache bei den höchsten Negierungsacten, also kaiserlichen Verordnungen und Handschreiben, Ministerial« Verordnungen und Erlässen. Gesehes-Kundmachungen; 2.) der Gebrauch derselben als Verhandlungssprache in den Ministerconseils und als Geschäftssprache in den Ministerien; 3.) der Gebrauch derselben bei den Verhandlungen der beiden Häuser des Parlamentes und als interne Geschäftssprache der höchsten Justiz« behörden. Dazu kommt 4.) noch der Gebrauch bei der Armee, als der einheitlichen Wehrkraft des Staates. Feuilleton. Tragbarer Dampsapparat zur Bereitung von Dampfbädern. Von Dr. Alois Valcnta und Heinrich Korn. Der in Oesterreich-Ungarn patentierte trag. °are. freigelenkige Da in p fapp a rat zur Bereitung von örtlichen u»d allgemeinen Dampfbädern, vom Negielungsralhe Dr. Alois Valenta und vom Spengler Heinrich Korn erfunden, erhielt auch für das deutsche Reich ein ausschließliches Privilegium. Derartige Danipfapftarate hatten bis nun den "ebelstünd der Unbeweglichkeit oder, besser gesagt. °er Ungelenkigkeit, es musste nämlich stels beim gebrauche der ganze Apparat, um eine beliebige Körper- "Me mit den ausströmenden Dämpfen in Berührung , ^'"Nen zu können, hin und her gefchoben oder ge- ! , ."'det werden, und trotzdem konnten bei der Steisig. "'t der Dampslöhre, resp. des Dampfkessels, die Dämpfe ' n^ '^ horizontaler Richtung geleitet werden und nur uacy Entfernung der Röhre direct nach oben. lll,« l, ./ Valenta-Korn'sche Apparat hat dem radical i? ^ "' burch denfelben können die Dämpfe nach obVn '"'chlung unter jedem beliebigen Winkel nach ohn? k c """'' rechts oder link« geleitet weiden. schobp '^ ^" Apparat von seinem Standpunkte ver, en oder gewendet zu werden braucht, kuqklru.',^" ^p"°l besteht aus einem retortenartigen, l«s5t u«i^ Dampfkessel aa', welcher ein 1 Wasser ""v welcher, auf dem kreisrunden Roste bd' ausruhend, von einer abhebbaren, durch drei Stifte u in drei rechtwinklingen Schlitzöftnungen p des Gestells 00^ festgehaltenen Obergelentspfanne ä eingeschlossen, sich wie die Kugel eiues sogenannten freien Gelenks in seiner Pfanne nach allen Richtungen bewegen lässt. Durch eine Klemmschraube k, welche mit einer 3 em messenden concaven Platte versehen ist, wird der Kessel fixiert und die Dampfröhre in der beliebten Richtung erhalten. Auf diese Weise braucht das durch eine Blei« einlage im Boden entsprechend beschwerte Gestell nicht von seinem Platze verschoben oder gewendet zu werden; man kann so ganz bequem, die einer in c»en Kesselhals o hingeschobenen, aus einem Knü'stück l und vier geraden Stücken zusammensetzbaren Blechröhre entströmenden Dämpfe aus jede beliebige Kürperslelle leiten. Das in den Retortenhals eingeschobene Röhrenkniestück ist an seinem unteren Ende mit einem aus Messingdrahtnetz verfertigten, becherartigen Behälter m versehen, welcher bis in die Mitte des Kessels herabragt, wodurch bei medicamenlösen Bädern die Fortreihung von derartigen Partikeln durch Entsteigen der Dämpfe verhütet wird. und in welchen Becher durch die obere Oeffnung des Kniestückes 6 nach Bedarf auch medicamenlöse Substanzen eingelegt werden können. Der ganze Apparat sammt Blechröhre, deren vier gerade, abstufig konisch dünner werdende Theile sich nach jedem Gebrauch bequem ineinander verschieben lassen, hat gewöhnlich ein Grwicht von 2 kg. bei einer Höhe von 34 cin. und bei einem Durchmesser von 15 cm. und wird von einer im Gestell untergebrach' ten, beliebig starken Lampe 8 geheizt. Wird der Kessel mit kaltem Wasser gefüllt, so entstlömen demselben schon in 15 Minuten, mit heißem Wasser gespeist jedoch bereits in 5 Minuten verwendbare Dämpfe, uud in Thätigkeit belassen, dampft dann ein Apparat dieser Größe ununterbrochen durch 2^/, Stunden. Dieser Apparat kann ob seiner Kleinheit, Trag« barkeit und besonderen Billigkeit — er kostet nur 15 Gulden — ein hygienisches Reisegeräth abgeben, da er ja ganz bequem und leicht in jedem Reisekoffer unter-bringbar ist, und ist daher nicht nur zu Rheumatismus geeigneten Reisenden ein beruhigender Begleiter, sondern auch deshalb jedem gesunden Reisenden von wesentlichem Nutzen und Wert, weil man sich durch ihn auf billige und schnelle Weise überall ein ausgie» biges Reinigungs» und Erfrischungsbad zu bereiten imstande ist. Dessen Vortheil zum häuslichen Gebrauche ist nach dem Gesagten selbstverständlich, da man sich zu jeder Jahres- und Tageszeit das nöthige Rei< nigungs« oder Heilungsbad bereiten kann. Weil dieser Apparat insbesondere zu medicamen-tosen Bädern vortheilhaft und bequem verwendbar ist, dürfte er sicherlich dem Arzte in seiner Privatpraxis, besonders auf dem Lande, zum wesentlichen therapeutischen Hilfsmittel dienen, und würde sich dessen Besitz in ihrem instrumentellen Inventarium durch saUnieise. Ueberlassung des Apparates an geeignete Kranke gewiss als sehr rentabel erweisen. Dieser Apparat ist aber auch ein sehr brauchbares Auskunftsmitlel für Spitäler, Welche noch keine Dampf-bäder-Locale besitzen," und dürfte die Anschaffung * Wie unter anderen leider auch daö ^il.acher Spital, wo derselbe bereit» mit Vortheil in Amoendu.lü kommt. Laibacher Zeitung Nr. 18 142 22. Jänner 1884. Wenn man diese charakteristischen Merkmale einer „Swcüssprache" auf die in Oesterreich-Ungarn vorhandenen Nationalsprachen verwendet: so ergibt sich, dass in der österreichischen Reichehälfte nur die deutsche, in der ungarischen nur die ungarische oder magyarische Sprache als »Staatssprache" gelten können. Ja der deutschen Sprache kommt eine noch höhere Bedeutung zu, da sie außer der Sprache des gemeinsamen Heeres auch die Verkehrssprache der beiderseitigen Ministerien ist und die ungarischen Behörden und Gerichte in ihrem amtlichen Velkehre mit Oesterreich sich gleich» falls der deutschen Sprache zu bedienen haben. Nicht minder ist das Deutsche für alle Nichtdeutschen in Oesterreich sowohl mit den Deutschen als auch untereinander das allgenuin übliche Mittel der Verständigung. Fragt man ader, wodurch das Deutsche zu dieser seiner ausgezeichneten Stellung gekommen ist, so erhält man die Antwort, dass dies theils Ergebnis histori-scher Entwicklung, theils Folge des praktischen Bedürf-nisses. theils das Resultat der unendlich reicheren lite-rarischen Ausbildung und Production des Deutschen sei. Und diese Stellung hat die deutsche Sprache in Oesterreich erworben, ohne dass irgend ein positives Gesetz sie zur „Staatssprache" decretiert hat, und an dieser Stellung will auch kein Vernünftiger in Oester-reich rütteln. Alle nichtdüutschen Slämme acceptieren diese Position der deutschen Sprache, weil sie die Er« sl'riehlichkeit und Naturgemaßheit derselben einsehen. Ganz anders würde es aber in diesem Falle werden, wenn ein gesetzliches Privilegium den anderen Volksstämmen die Superiorität des Deutschen gewaltsam aufdrängen würde. Was heute als Product histori-scher Gewordenheit und praktischer Zweckmäßigkeit betrachtet und anerkannt wird, das müsste dann als lästiger, beleidigender und herausfordernder Zwang erscheinen, und würde die fruchtbare Quelle fortgesetzter Beunruhigung, steter Aufreizung, nimmer endender Feindseligkeit werden. Gerade vom Standpunkte des Interesses der Deutschen in Oesterreich sollte die Frage nach Drcre« tierung einer „Staatssprache" nicht aufgeworfen werden. Der heulige löbliche Brauch und die kluge Gewohnheit, welche dem Deulfchthume unfraglich zugute kommen, dürfen nicht zum Gegenstande erbitterter Partei-lämpfe, leidenschaftlicher Angriffe und übergreifender Forderung gemacht werden. Die Schaffung der gesetz» lichen „Staatssprache" wäre in Oesterreich gleichbedeutend mit der Proclamierung des Sprachen- und Nationalitätenkampfes in Permanenz. Und dieser Zustand sollte dem Deutschthume zum Heile gereichen? Er sollte ein begehrenswerter sein? Zur Lage. Für die heutige Wiederaufnahme der Verhandlungen des Reichs rath es sind die entsprechenden Vorbereitungen bereits getroffen. Der Präsident des Abgeordnetenhauses, Dr. Smolka, hat Lemberq bereits Verlassen und soll schon in Wien eingetroffen fein. Pie einzelnen Clubs des Hauses verfammelten sich gestern zu den üblichen Vorbesprechungen, und zwar der Club der Lmken um 11 Uhr vormittags, der Coromni'Club und der Club des rechten Centrums um 6 Uhr abends. Vom ..(^sly Klub" und vom polnischen Reichsrathsclub liegt eine bezügliche Meldung bisher nicht vor. Die „Wiener Abendpost" vom 19. d. M. schreibt: Wir hatten kürzlich Gelegenheit, aus dem Jahresberichte der Wiener Handelskammer eine Reihe von Aeußerungen zu citieren, welche für die in den letzten Jahren eingetretene Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse in erfreulicher Weise Zeugnis ab» legen. Das hat nun in hohem Grade den Unmuth der oppositionellen Presse erregt, welche es durchaus nicht zugeben will. dass unter dem Ministerium Taaffe und zum großen Theile auch durch dessen zielbewusste Initiative die wirtschaftliche Lage in Oesterreich sich gebesfert hat. Vielleicht werden die betreffenden Blätter ihr Uliheil mod>ficieren, wenn sie hören, wie sich der Präsident der Troppauer Handelskammer, Herr Dorasil, in der vorgestrigen Sitzung dieser Köiper-schaft über unsere wirtschaftlichen Verhältnisse geäußert hat. „Die bereits vor Jahresfrist bei gleicher Gelegenheit an dieser Selle constatierte Gesundung des geschäftlichen Lebens — fo sagte der genannte Functional — ist im abgeflossenen Jahre in er« sreulicher Weise fortgeschritten, und die wirtschaftlichen Zustande haben in demselben eine befriedigende Confolidlerung erfahren. Handel und)Verkehr haben in unferer Monarchie im Jahre 1883 einen unverkennbaren Aufschwung genommen, was schon die Thatsache beweist, dass in diesem Jahre über 1000 Kilometer Eisenbahnen eröffnet wurden, zum erstenmale wieder seit 1873 eine so bedeutende Streckenlänge." Man darf wohl darauf neugierierig sein, ob die oppositionellen Journale diese Aeußerung des Troppauer Kammerpräsidenten auf „Inspirationen des Wiener Pressbureau" zurückführen werden. Von inneren politischen Angelegenheiten bildet momentan die bevorstehende Sprachendebatte im Abgeordnetenhause den hervorragendsten Gegenstand der journalistischen Discussion. Bei der Verschiedenheit des Parteistandpunktes in dieser Frage lauten auch die Aeußerungen der Blätter sehr verschieden. Erwähnenswert erscheint eine Bemerkung der Mor-genpost, welche sich mit Entschiedenheit gegen die Nufwühlung der nationalen Leidenschaften anläfslich der Discussion über die Sprachenanträge ausspricht. „Wenn von irgend welcher Seile — so schreibt das genannte Blatt — diese Frage benutzt werden wollte, um neuerdings die Drachensaat der Zwietracht in unserem Reichsrathe auszusäen und die legislative Thätigkeit von wichtigen und dringenden Angelegenheiten abzulenken, so müssten wir uns gegen ein solches Beginnen sehr entschieden erklären." — Der Mährisch-schlesische Correspondent bemerkt in einem längeren Artikel: „Dass das Deutsche die Staatssprache nicht nur sein soll, sondern thatsächlich ist, weiß jeder; dass man das aber deswegen auch in Form von Paragraphen aussprechen muss, hat bisher im Lager der Linken niemand geglaubt, und als Graf Wurmbrand seinerzeit zuerst mit dem Gedanken hervortrat, durch eine parlamentarische Resolution das staatliche Einmaleins zu bekräftigen, war es die Linke, die in ihren Organen den Gedanken auf das kräftigste bekämpfte. Von 1880 bis in die jüngste Zeit führten die Wiener Organe der Lmken einen scharfen Kamps gegen den Einfall, die Frage der Staatssprache aufzuwerfen, jetzt haben sie plötzlich umgeschlagen und heben auf den Altar, was sie gestern noch verdammt h^ben. Praktisch erreicht die Linke aber, indem sie die Frage der Staatssprache auswirft, nichts." Aus Budapest, 18. d. M., wirb geschrieben: Bei der gestern in Käsmark stattgefundenen Reichstags-Ersatzwahl hat die liberale Partei ein Mandat gewonnen, da der mit großer Majorität zum Abgeord-neten gewählte Dr. Ladislaus Andahäzy ein entschiedener Anhänger dieser Partei ist. Fiüher war der Bezirk Käsmark durch den Abgeordneten der gemäßigten Opposition Andreas Sponer im Reichstage vertreten. Aus Budapest wird unterm 19. Jänner berichtet: In fortgesetzter Berathung des Communications-Budgets im Äbgeord-netenhause fordert Somssich bei Titel „Post" den Minister auf, sich über den Raub im Hauptpostamte zu äußern. Redner erkennt das Verdienst des Handelsministeriums um die riesige Entwicklung und Hebung des Postwesens an, findet daher derartige Erscheinungen bei so ausgezeichneter Leitung umso befremdender. Handelsminister Baron Kemeny kann nur mittheilen, dass bis zur Stunde nicht constatiert werden konnte, ob es sich um einen Raub oder Unterschleif handle. Die 240000 ft. seien so zu sagen verschwunden. Ueber das Ergebnis der im Zuge befindlichen Untersuchung werde er nicht ermangeln, seinerzeit Bericht zu e> statten. Was den verschwundenen Geldbrief betrifft, fo fei die Sorglosigkeit bei der Manipulation constatiert, und wurden die betreffenden Beamten in Pisciplinar-Untersuchung gezogen und vom Amte suspendiert. Szederkenyi rügt insbesondere die Unzweckmäßigkeit der Localitäten für die Geldbrief-Manipu-lation und die allzu geringe Besoldung der dort Angestellten bei angestrengtem, oft I8stünoigem ununterbrochenen Dienste. Die betreffende Budgetpost wird schließlich votiert. Auf eine Anfrage Horänszly's erklärt der Minister, die Concession zu den Vorarbeiten für eine die Stadt Gran und Umgebung direct mit Budapest verbindende Flügelbahn sei bereits ertheilt. Per Termin laufe bald ab, und werde sich jedenfalls ein Unternehmer für diefe Bahn finden. Bei Titel „Ungarische Staatsbahnen" fragt Läzür, in welchem Stadium sich die Angelegenheit der Ver> bindungsbahn von Maros'Vasärhely über den Töl' gyeser Pass nach Rumänien befinde. Thaly empfiehlt, dass nicht nur 50, sondern eine größere Zahl der erforderlichen 150 Locomotioen in der Staats-Maschinenfabrik angefertigt werden. Er urgiert auch die Errichtung einer Fabrik für Maschinen-Reparaturen in Fiume. Päzmändy fragt, was geschehen sei, um bei den Verkehrsanstalten den ausschließenden Gebrauch der ungarischen Sprache im dienstlichen Verkehre ein-zuführen. ! Staalssecretär G. Barosz ertheilt in letzterer ^ Beziehung beruhigende Versicherungen. Der Zeitpunkt sei nahe, wo der Erfüllung dieses Wunsche« weder pelsö'nllche noch sachliche Hindernisse im Wege steheX werden. Inbetreff der Wünsche Thaly's erklärt Barosz, ^ dass ein Theil der Locomotiven im Auslande bestellt « desselben nach dem Gesagten für ambulante Feld« und Marodenspitäler entschiedene Vortheile bieten. Wie oft nämllch ereignete es sich schon, dass Olficiere und Soldaten jeder Kategorie nach einer im Freien oder in einem luftigen Zelte verbrachten kühlen Nacht morgens ob sogenannten Hexenschusses u. dergl. nicht ausstehen konnten. Ein mit diesem Apparate gebrauchtes allgemeines oder auch nur locales Dampsbad würde selbe in kürzester Frist diensttauglich herstellen. Ein allgemeines Dampsbad kann entweder sitzend oder liegend genommen werden. k) Will man ein solches sitzend nehmen, so stelle man den Apparat ohne Kniestück z. V. unter einen Rohrsessel, auf welchen man sich. in bis auf de» Boden reichende Leintücher und Kotzen eingehüllt, setzt, d) Liegend wird das allgemeine Dampfbad am einfachsten so genommen, dass man sich auf einen durch Kaulschullemwand geschützten Strohsack (Matratze) legt und über sich zwei bis v,er Reifen zwischen die Bett-settenwände und den Strohsack einschiebt, welche, die Decken oder Kotzen haltend, einen Hohlraum bilden, in welchen man dann nach Belieben mittelst des Kugelgelenks direct den Dampf durch die unterschobene Röhre einleiten kann. Bei localen Dampfbädern, z. B. bei Hex^nschuss oder dergleichen, ist es am besten, die betreffende kranke Partie durch eingejchobene vorgelegte Tücher. Flanell :c. zu isolieren und dorthin dann den Dampf nach Bedarf zu dirigieren. Medicamentöse Dampsbäder werden je nach der Beschaffenheit des Medicaments so bereitet, dass man entweder den K sstl je nachdem mit dessen Lösung. Auf» guss oder Ablochuna anfüllt oder in speciellen Fällen dasselbe nur in den Nehbecher einlegt uud so den Däm. pfen aussetzt." Der Kleinhäusler. Erzählung aus dem obdcrennsischcn Volksleben von C. A. Kalte«brun«er. (13. Fortsetzung.) Bald darauf kam Dominik nach Hause. Vroni erzählte ihm vom Besuche Leopold's und entrichtete dessen Grüße. Dominik sprach eine große Befriedigung darüber aus, dass Leopold seinem Charakter treu blieb und sich durch seinen Vater nicht schrecken ließ. Aber die durch Leopold erhaltene Genugthuung sollte bald wieder getrübt werden. Gleich den anderen Tag, als Dominik noch daheim war, kam der alte Grundner, dessen finstere Mienen nichts Gutes verhießen. V'oni, die ihn hatte herzukommen gesehen, versteckte sich vor ihm. indem sie draußen bei ihrer Ar» beit im Stalle blieb. Dominik wurde durch den Besuch des Wirtes höchlich, aber unangenehm überrascht; er beherrschte sich jedoch, und aus Liebe zu Vroni grüßte er höflich den unhöflichen Gast, der den Zweck seines Kommen« ohne viele Umwege kundgab. Er nahm einen Stuhl, sehte sich und begann in einem äußerst unfreundlichen Tone: „Schaitner! Es ist Euch wohl bekannt, dass mein Leopuld mit Eurer Tochter eine Liebschaft angefangen hat. Ich frage Euch, wohin soll ein so — ilngez>emendes Verhältnis führen? Ihr solltet wohl selbst so vernünftig sein, um einzusehen, dass daraus in alle Ewigkeit nichts werden kann. weil mein S"hn die Einwilligung seiner Ellern auf keinen Fall erhalten wird. Ich bin deshalb eiqe»s zu Euch herausgegangen, damit ich Euch meinen Willen bekanntgebe und damit Ihr wisset, was Ihr wegen Eurer Tochter zu thun habt!" Bei dem Tone und den Geberden des Hochmuth«' gen Wirtes stieg in Dowinik ein gewaltiger Unmuth auf; er bezwang sich aber und bewahrte seine Mäßigung, nur würzte er seine Antwort mit Salz und Pfeffer: „Herr Grundner, Euer Sohn ist ein braver, höchst schätzenswerter junger Mann, was niemand itt Abrede stellen wird. Ich sage Euch aber, meine Tochter ist genau so viel wert wie er." Grundner machte bei der sehr nachdrücklichen Betonung des letzteren Beisatzes eine Bewegung des Erstaunens über die Kühnheit des Kleinhäuslers, roel< cher ihm mit dem Ausdrucke der M>ssachtung noch die Bemerkung auf den Kopf warf: „Ihr würdet hol' licher sein und ganz anders reden, wenn meine Tochtel Vermögen hätt!" „Äh, dass wäre freilich etwas anderes!" meinte Grundner. und verzog mit demselben Athemzuge das breite Gesicht zu einer Miene mitleidigen Hohnes, indem er bemerkte: „Das ist nun bei Euch, niei" ^ lieber Schaitner. durchaus nicht der Fall, und ich bi" « auch nicht gesonnen, über diesen Punkt, über den ro>l ^ beide im reinen sind. weiter noch ein Wort zu verlieren, sondern ich bin zu dem Ende gekommen, Ul" Euch ein- für allemal zu ersuchen und aufzufordern dass Ihr Eurer Tochter den Gedanken an meine" Leopold förmlich verbietet!" „Niemals in meinem Leben," entgegnete der am" gebrachte Häusler, „ist mir die Hässlichteit eines ge^ stolzen Menschen so abschreckend erschienen, wie '" diesem Auqenblicke an Euch, der Ihr selbst mit de? Lebensglück Eures einzigen Kindes niedert'ächl' gen Schacher treibt, Euch im Uebermulh des Besitz^ äußerer Güter mehr dünkt, als Euch zusteht. "" gefühllos diejenigen verachtet, denen der Zufall, t Geburt und die fchlechten Einrichtungen der ^ Laibacher Zeitung Nr. 18 143 22. Ilinner 1884. werden musste, da die staatliche Maschinenfabrik für i«84 schon mit Bestellungen versehen ist und bis 1885, wo man die Maschinen benöthigt. bloß 50 herzustellen vermag. Wegen der Errichtung einer Maschinenfabrik im Süden für Reparaturen seien Verhandlungen im Zuge; inbetreff des Ortes, wo dieselbe zu er-Nchten wäre, sei noch keine Entscheidung getroffen, «luch die Regierung wäre für den Bau der Eisenbahn-l'me Maros.Väsärhely TölgyeS, wenn Rumänien den «au der Anschlusslinie sicherstellen würde. I. Helfy kann es nicht billigen, dass der Staat der Privat-Industrie Concurrenz mache; er würde die Auflassung der Starts-Maschinenfabrik und der Staats-Elsenbahnwerke beantragten, wenn er hievon nicht eine ungünstige Rückwirkung auf die Preise befürchtete. Baron Kemeny erklärt, er sei auch kein Freund der staatlichen Concurrenz auf industriellem Gebiete; es gebe aber Situationen, in welchen es aus dem «eslchtsvunkte der staatlichen Interessen Pflicht der "egierung ist, den einen oder anderen Industriezweig zu cultivieren, um die im Interesse des Staates gelegene Beschaffung von gewissen Artikeln sicherzustellen. (Zustimmung.) Locomotive« und Damftfdreschmaschinen werden übrigens in Ungarn bisher anderweitig nicht klzeugt, und werde daher in dieser Beziehung der einheimischen Industrie keine Concurrenz gemacht. Die sämmtlichen Posten des Budgets werden unverändert angenommen und schließlich die Petitionen lm Sinne der Ausschussanträge erledigt. ^ „ ,., „> Vom Ausland. In der Plenarsitzung der baierischen Ab-geordnetenlammer vom 18. d. M. verlas der Staatsminister des Innern Freiherr von Feilitzsch ein königliches Rescript, durch welches die Dauer der durch Artikel 22 der Verfassung auf zwei Monate beschränk« ten Landtagssession bis 29. März verlängert wird. Im Verlaufe der Sitzung wurde der Etat der Posten und Telegraphen erledigt und hierauf der Etat des Staalsministeriums der Justiz für die Jahre 1884 und 1885 in Berathung gezogen, wobei die Frage der Errichtung eines neuen Iustizgebäudes in München zu einer lebhafteren Discussion fühlte. Im preußischen Abgeordnetenhause ist der bekannte Reichensverger'sche Antrag auf Wiederherstellung der k.rchenrechtlichen Verfassungs-Para-graphen m der Minorität geblieben, wie es auch gar !'^^5w'"et wurde. Nur das Centrum und w,l^ ^^"^"'^ ^°ben sich für den Antrag, w chen auch die Conservativen zwar principiell b?-m !. .<' -» unter den gegebenen und gewordenen lllelhallmsjen unannehmbar fanden, weshalb sie ihm eine motivierte Tagesordnung entgegenstellten, welche zu dem vom Centrum wie von den Conservativen «ewünschten Ziele eine Specialgesetzgebung statt der Wiederherstellung der Verfassungs-Paragraphen 15, 16 und 18 empfiehlt. — Freiherr von Hammerstein, welcher namens der Conservativen diesen Antrag be-yründete, sagte unter anderem, er würde niemals die bereyten Artikel aufgehoben haben, es sei aber zweier« lei, Artikel aufzuheben und die aufgehobenen wieder ^zustellen. Auch seine Partei wünsche größere Freiet der beiden Kirchen, aber er wünsche, dass sie er« le»cht werde durch eine für beide Kirchen gesonderte Weniger verliehen haben als Euch, die sich aber von "Ugend an weit mehr plagen als Ihr und vom Glück !>ne größere Gunst verdienten, als Leute Eures Schlages!" „Alte Witze!" erwiderte ziemlich wegwerfend dem vemokratischen Häusler der aristokratische Wirt. „Schillernde schale Redensarten, welche die unteren, nichts-vei'henden Stände von Alters her im Munde führen und mit denen fie fich fortwährend selbst belügen! ^ lasse mich auf dieses Capitel nicht Weiler ein, obwohl darüber gar viel zu sagen wäre. Ich kenne das, und es greift mich nicht mehr an. Dagegen habe ich ^uch etwas anderes zu sagen und Euch auf mög-llche Folgen aufmerksam zu machen." Dominik horchte in düsterem Schweigen und blickte den Wirt nicht an. . Umsomehr ereiferte sich letzterer: „Sollte nämlich wem Sohn, trotz meiner Abmahnungen und meines ^erböte«, doch eine Zeitlang noch diese Vertraulichkeit mit Eurer Tochter fortsehen und sie ihm Gehör geben, >o erkläre ich Euch. dass sie für diefen Fall nicht den UMnasten Anspruch hat. Wir werden uns nicht weiter varum kümmern und sie mit Geld abfinden." Dominik, dem auf der gefurchten Stirne die Zorn-s°" hoch angeschwollen war. ließ ihn nicht weiter 'prechen. Wie von einer Natter gebissen sprang er ""I und donnerte gegen Grundner: „Herr! Was führt >M !ür schamlose Reden?" Mit beiden Händen fasste scki?."l °n den beiden Brustflügeln seines Rockes und wein !! 'b" wi> einen Zwetschkenbaum. „Haltet Ihr könnt 3?^" ^ "" liederliches Weibibild? Wie haftez »- ^"^ unterstehen, mich und mein ehren-schimpfM in meiner eigenen Behausung so zu be- (Kortsetzung folgt.) Gesetzgebung. Eine organische Organisation der Mai-Gesetze liege auch im Interesse der evangelischen Kirche, und wenn der Zeitpunkt kommen sollte, wo es klar würde, dass die Verhandlungen mit Rom zu diesem Resultate nicht führen können, so würden die Con-servativen unabhängig von den diplomatischen Verhandlungen die organische Revision beantragen. Ihm ent-gegnete der nächste Redner des Centrums Freiherr von Schorlemer-AIst. Wer die Aufhebung der in Rede stehenden Verfassungsartikel nicht gutheißen kann. so sagte er, der müsse für die Wiedereinführung derselben stimmen, zumal dann die Stellung der Regierung zu Rom besser und günstiger würde. Noch sei man nicht aus dem Culturkmnpfe heraus, wenn auch schon viel zur Milderung desselben geschehen sei. Das einzige Gute des Culturkampfes sei die Aufhebung und Vernichtung der national-liberalen Partei. Redner gab nun einen Abriss über die Geschichte des Cultur« kampfes, dem zweiundzwanzig Gesetze ihr Dasein verdanken. Da er bei seinen Citaten auch des Abgeordneten Richter erwähnte, so gab er diesem Wortführer der Fortschrittspartei, welcher ihm unmittelbar folgte, Gelegenheit zur sofortigen Replik. Der Antrag fei ihm erwünscht, erklärte der Abgeordnete Richter, da es nöthig sei, dafs im Hause eine Discussion über Fragen stattfinde, die außerhalb des Hauses fo fleißig discutiert wurden. Er werde gegen den Antrag Reichen-fperger stimmen, abe es entspreche seiner Ueberzeugung, in einer Commission über seine Formulierung verhandeln zu lassen. Der gegenwärtige Zustand sei ein vollständiges Chaos, es fehle an einem klaren, jedem Manne verständlichen Rechlszustande. Der Rede des Cultusminister« von Go hl er gegen den Antrag erwiderte der Abgeordnete Windt« horst. Er sagte unter andern: Die Rede des Ministers sei der theoretische Standpunkt Falks und be-deute den Beginn eines neuen Kampfes. Das Centrum wolle mit dem Antrage der Bevölkerung zeigen, dass es die volle Herstellung des 8taw8 czua und nicht eine stückweise Abfindung verlange. In Spanien hat die parlamentarische und Ministerlrisis zur Bildung eines conservatioen Mini-steriums unter Canovas del Castillo geführt, welcher feit der Wiederherstellung der bourbonifchen Monarchie Ende 1874 an der Spitze der Regierung gestanden war, bis er im Mai v. I. von Sagasta abgelöst wurde, an dessen Stelle am 14. Oktober v. I. Posada-Herrera trct. Auf weitere parlamentarische Kämpfe will sich das conservative Ministerium in den jetzigen Cortes nicht einlassen, weil seine Anhänger daselbst gegenwärtig den anderen Fraclionen gegenüber ent« schieden in der Minorität sind. Deshalb sollen die Cortes zunächst vertagt und später aufgelöst werden, ganz so wie es im vorigen Jahre unter Sagasta geschah, welcher auch als Chef einer parlamentarischen Minorität an die Spitze der Regierung trat und sich die Mehrheit erst durch die Neuwahlen verschaffte. Das neue Ministerium ist ein entschieden monarch!« sches und dynastisches auch seiner Vergangenheit nach; die bekanntesten und bedeutendsten Persönlichkeiten desselben sind neben Canovas del Castillo F. Romero y Robledo, welcher wieder das Portefeuille des Innern übernahm, und der neue Kriegsminister Quesada y Matheus Marquis von Miravalles. welcher in den letzten Jahren das Commando in den baslischen Provinzen führte. Sennor Elduayen Marquis del Pazo de la Merced, welcher das Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten übernommen hat, hatte dasfelbe auch im letzten Ministerium Canovas del Castillo inne. Tagesneuigkeiten. Die Blutthat in Mariahilf. Wien, 15. Jänner. Die Verdachtsmomente gegen die der Theilnahme an der Blutthat in der Eisert'schen Wechselstube be-schuldigten und in Haft befindlichen Individuen Josef Pongratz und Johann Dürschner häuften sich bereits in solchem Maße, dass da« Landesgericht beide In-culpaten requiriert hat, beziehungsweise als Gerichts-Häftlinge betrachtet. Da seit der erfolgten Verhaftung Pongrah' die gesetzliche Frist der Emlieferung, nämlich 48 Stunden, verstrichen ist, ei>, weiterer Verbleib beider Angeschuldigten im polizeilichen Gewahrsam aber als ungemein wichtig für den weiteren Gang der Untersuchung nothwendig erscheint, wurde heute nachmittags um halb 2 Uhr sowohl dem Josef Pongratz als auch dem Johann Dürschner der gerichtliche Haftbefehl durch eine landesgerichtliche Commission zugestellt. Unter den heute polizeilich vernommenen Zeugen befand sich auch die Handarbeiterin, mit welcher Pongratz in der Nacht nach dem Morde zusammengekommen war, und der Friseur, bei dem er am folgenden Morgen die Veränderung seines Bartes vornehmen ließ. In den ersten Nachmittagsstunden hat sich bei der Polizeibehörde ein neuer Zeuge gemeldet. Dieser ist mit einem aus der Wechselstube forteilenden Thäter zusammengestoßen uud wäre, wenn er nicht einen Pas-santen am Arme erfasst hätte, niedergerannt worden. Er erklärte, in Pongratz denjenigen zu erkennen, mit dem er in der unmittelbaren Nähe der Mariahilfer Kirche zusammenstieß. Schon zwei Stunden nach verübter SchreckenL-that. als noch die gerichtliche und polizeiliche Commission im Hause Nr. 55 der Mariahilserstraße ihres Amtes waltete, hatte Polizeirath Stehling Mittheilungen erhalten, die den Verdacht der Thäterschaft auf Josef Pongratz lenkten. Die ganze Nacht war eine beträchtliche Anzahl Detectives beschäftigt, um die Spur Pongratz, der gern berüchtigte Locale frequentierte, zu verfolgen. Polizeicommissär Iurka leitete persönlich die Verfolgung, indes Polizeirath Stehling auf dem Po» lizeicommissariate in Mariahilf amtierte. Pongratz, so eruierte die Polizei, hielt sich. da er aus Oesterreich ausgewiesen war. in Wien als Emil Troitz auf. und unter diesem Namen war er auch im Hause Nr. 32 der Magdalenenstraße im Unterstände und in der Reinigungsanstalt in der Kärntnerstraße bedienstet. Als Emil Troitz-Trautz trat er auch im Hause Nr. 3 der Mariahilferstraße, wo seine Schwester wohnt, bei der er bekanntlich verhaftet wurde. auf. Um nicht der Polizeibehörde in die Hände zu fallen und wegen verbotener Rückkehr bestraft zu werden, legte er sich den Mädchennamen seiner Mutter bei. 5 Das in einigen Abendblättern verzeichnete Gerücht, es sei gelungen, des dritten Thäters des Verbrechens in der Eisert'schen Wechselstube habhaft zu werden, und derselbe sei bereits dem Landesgerichte eingeliefert, entbehrt der Begründung. Der Betreffende ist ein harmloser Handwerker, der seiner Frau, mit der er in Unfrieden lebte, durchgegangen ist und in Weid-lingau der Gendarmerie unter verdächtig scheinenden Umständen in die Hände gefallen war. Die Unschuld des Mannes erwies sich alsbald, und derselbe wurde in Freiheit gesetzt. 5 4- Das Verhör mit Josef Pongratz, welches Polizeirath Stehling um 5 Uhr nachmittags begonnen hat, dauert zur Stunde — 12 Uhr nachts — noch an. Ob Pongratz ein Geständnis abgelegt hat, ist unbekannt. __________ Der Raubmörder Schenk und dessen Complicen. Wien, 15. Jänner. Hugo Schenk trägt auch jetzt noch, trotzdem er selbst einen Theil seiner Verbrechen gestanden und trotzdem ihm zahlreiche andere unleugbar nachgewiesen wurden, einen unglaublichen Cynismus zur Schau. Während seine beiden Spießgesellen Karl Schlossarek m,d Karl Schenk aanz niedergeschmettert sind, zeigt Huao Schenk eine Ruhe, als hätte er das reinste Gewissen der Welt. Die Vermuthung, dafs Hugo Schenk in dem bekannten Falle Theresia Berger im Jahre 1881 nicht zum erstenmale die Bahn des Verbrechens beschütten, erscheint durch die aus Olmütz Hieher gelangte Meldung von der wahrscheinlich ersten Verurtheilung Schenk's bestätigt. Am 5. Dezember 1870 wuide nämlich Hugo Schenk vom Landesgerichte Olmütz wegen eines an der Wilwe Kröek verübten Heiratsschwindels zu fünfjährigem schwerer. Keller verurtheilt, welches Strafausmaß vom Oberlandesgerichte auf 2'/« Jahre herabgesetzt wurde. Schenk verbüßte die Haft in der mährischen Strafanstalt Mürau. Nach diefem vermuthlich ersten Debut — Schenk stand damals im 21. Lebensjahre — unternahm Hugo Schenk vielerlei. Er war zwei Jahre außerordentlicher Hörer an der Technik, und aus diesem Umstände wohl leitete er die Berechtigung ab, sich den Titel eines Ingenieurs beizulegen. Vor seiner im Jahre 1881 erfolgten Abstrafung wegen des an Theresia Verger begangenen Heiratsschwindels hielt sich Hugo Schenk in Breslau auf, woselbst er etwa drei Jahre lang verweilte. Schon zu jener Zeit war bei ihm eine ausgeprägte Leidenschaft für das Spiel wahrnehmbar, und er hat sich zu wiederholtenmalen nach Monaco begeben, wo er am grünen Tuche sein Glück versuchte. 5 >«< 5 Es steht nunmehr fest, dass Hugo Schenk die Iosefine Timal im Mai und deren Tante Katharine erst im Monate Juli 1883 von Wien weggelockt hat. um sie ihrem Verderben entgegenzuführen. Im zweiten Drittel des Monates Mai unternahmen Hugo Schenk und Iosefine Timal die angebliche Hochzeitsreise nach Krakau. In Prerau siegen sie jedoch aus, und unter irgend einem Vorwande verstand es Hugo Schenk, die Timal zu bewegen, mit ihm nach Mährisch-Weißkirchen zu fahren, wohin sich mittlerweile Karl Schlossarek bereits begeben hatte, der bekanntlich nach Mährisch-Weißkirchen zuständig ist. Dort wurde Iosefine aus dem Leben geschafft, und ihre Leiche wurde am 20sten Juli in der Näh? von Mährisch-Weißkirchen ganz verwest in einem Tümpel am Fuße des dortigen Gebirges aufgefunden. Wenige Tage später, am 24. Juli. schwemmte bei Pöchlam die Donau die Leich? >h'ec Tante ans Land, die gleichfalls den Anschlägen Hugo Schenk's zum Opfer gefallen war . Die Tante Katharine T.mal, d,e "«ch «b", e ihrer Nichte Iosefine Timal, von der fte glaubte, das« Laibacher Zeitung Nr. 18 144 22. Jänner 1884. dieselbe mit Hugo Schenl sich ehelich verbinden werde, allein in Wien zulucka/bliebrn war, bemühte sich eine Zeitlang vergebens, hier einen angemessenen Dienstplah zu finden, obgleich ihr ausgezeichnete Zeugnisse zur Seite standen. Sie sah sich infolge dessen veranlasst, nach Vudweis zu ihren Angehörigen zu reisen, und dort wohnte sie bei ihrer Tanle, einer gewissen Frau Bar» bara Hart. Anfangs Juli erhiel Katharine Timal ein aus Wien datiertes Telegramm von Hugo Schenk des Inhaltes, dass er bereits Iosefme Timal geheiratet und ein Gut gekauft habe, dass aber Iosrfine Timal nicht allein im Stande sei, die Leitung dieses Gutes zu führen, und dass sie, Katharine Timal, daher zu ihrer Nichte kommen möge, um ihr bei der Führung der Wirtschaft behilflich zu sein. Katharine leistete dieser telegraphischen Aufforderung Folge, kam nach Wien, wo sie von Hugo Schenk erwartet wurde, und übernachtete mit ihm in einem Hotel in Fünfhaus. Am Morgen fuhren die beiden mit der Westbahn nach St. Polten. Katharine Timal hatte ihre sämmtlichen Ersparnisse, bestehend in Spar-cassebücheln und Pretiosen, mitgenommen, und auf diese hatte Hugo Schenl es ungesehen. Er fuhr mit ihr bis nach St. Polten, und auf der Straße nach Pöchlarn velübte er den Mord. Katharine Timal wurde durch Erstechen gelobtet und in die Donau geworfen. Wie noch aus der ersten Darstellung über diesen Fall erinnerlich, wurde am 24. Juli 1883 in der Donau nächst Pöchlarn der Leichnam einer Frauensperson aufgefunden, die einen 1b K'lo schweren Stein um den Hals gebunden hatte. Der Stein war in eine Serviette eingewickelt, die die Initialien „3. K." trug; wahrscheinlich hat dies Huao Schenl deshalb gclhan, um die Cvlistatierung der Identität des Mädchens zu erschweren. Bei der Leiche wurden damals gefunden: zwei Percailsllcktücher, eines mit «8. k." gemarkt; ein Armband, schwarz emailliert mit Kornähren; eine Granatbioche aus Gold, ein goldener Ring mit einer Perle, ein goldener Ring mit Granaten, ein kleiner goldener Siegelring, eine Leder-Geldbörse, eine Stahl-droht»Geldbörje, eine Papierschachtel, ein kleines goldenes Kreuz, eine kleine rothe Schachtel, ein kleiner Zeltel. worauf ..Nr. 1506" und «Nr. 47 8ud«, ein Risconto „k. k. Lotto-Emlagsschein der Coll. Nr. 41 zur g'ehung am 2. Juni 1883, K. Wien, 22 74, Marg. 1727. 20 lr.. 24 Ex.. Domek"; ein Zettel fol« genden Inhaltes: „Placierungsbureau, I, Habsburger« gasse Nr. 1 a, nächst dem Graben, Plantengasse 7. 2. Stock, Schulz"; endlich an Geld: eme gehn.Guldennote, eine Zwei - Gulden'Iubiläumsmünze, drei Silbergulden, e»n Silberzwanziger, zwei Zwanzig-Kreuzelstücke, zwei Zehn« Kreuzelstücke, ein Kupfer-lreuzer. Während des gestrigen Tages wurde ein ein« gehendes Verhör mit Karl Schlossarel aufgenommen, der alle ihm zur Last gelegten Thaten eingestand. — (Hofnachricht.) Samstag, den 19 d. M., fand um 6 Uhr ein Diner bei Sr. Majestät dem Kaiser statt. ^ — (Für den Sfti talbau der barmherzi, gen Brüder) in Wien haben Se. k. u. l. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Albrecht die Summe von 1000 fl. gespendet. — (Hunde.Ausstellung in Wien.) Der österreichische Hundezuchtverein beabsichtigt eine Ausstellung von Hunden aller Nassen aus Oesterreich-Ungarn und Deutschland zu veranstalten. Dieselbe soll in zwei Serien (Jagdhunde und andere Hunde) am 23. bis 25, und 28. bis 30. März in den Blumensälen stattfinden. Das Nusstellungs Comite hat vorläufig sein Bureau in Wien, Stadt. Goldschmidgasse Nr, 1. — (Wirksame Reclame. ) Eine Schauspielerin an einem kleinen Theater eines kleinen ungarischen Städtchens ließ sich von einer Herzensangelegenheit derart da3 Köpfchen verwirren, dass sie, aufgelöst in Schmerz, nichts Besseres zu thun wusste, als eine kleine Sammlung von Zündhölzchen in aufgelöstem Zustande zu sich zu nehmen. Zum Glück konnte der rechtzeitig herbei» geholte Arzt die kleine Diva von einem vorzeitigen Abgänge von den Brettern, die diesmal wirklich die Welt bedeuteten, zurückhalten. Die Schauspielerin hatte sich recht bald erholt und konnte wieder an die Ausnahme ihrer künstlerischen Thätigkeit gehen. Der gewandte Di« lector kündigte dies folgendermaßen an: „Erstes Auf» treten de» Fräuleins X nach ihrem misslungenen Selbstmordversuche." Pas Haus war selbstverständlich zum Brechen voll. — (Familienmord.) Zu Neuencamp, einem Hofe im rheinlimdischen Kreise Solingen, tödtete dieser-tage ein Mann Namens Fuchs ein junges Mädchen und dessen Eltern theil« durch Schnitte in den Hals, theil» durch Schüsse. Beim Anblicke eines rasch herbeigeholten Gendarmen nahm er zuletzt sich selbst durch einen Schnitt in den Hals das Leben. Locales. — (Vom Vincenz-Vereine.) Wie wir ver» nehmen, hat der hiesige Vincenz-Verein in das (Mexium Mriimum mit Jänner 35 Knaben (LandeSstiftlinge) übernommen, so dass sich daselbst nun im ganzen 98 Waisenknaben — davon circa die Hälfte Landes« stiftlinge — befinden. In dem letzterschienenen siebenten Rechenschaftsberichte, herausgegeben vom Laibacher Vin-cenz-Vereine, sind nachbenannte Wohlthäter nicht aufgeführt worden, als: Herr Alfred Ledeuig mit dem Betrage von 5 fl.; die Frauen Bertha Kuschar mit 12 fl.. Maria KoSler mit 6 st,, Amalie Ribitsch mit 6 fl,. Johanna Tautscher mit 6 fl. Aloisia Tscherne mit 6 si,. Anna Dru5lovic mit 6 st., Seraphine Zeschko mit 3 si. und Karoline Luschin mit 1 fl, 20 kr., dann Frl. Maria Iakopiö mit dem Körbchenerlöse von 43 si. — (Todesfall.) Der vielgeschähte heimatliche Schriftsteller Herr I. Cimperman hat einen tiefst» schmerzlichen Verlust erlitten; es starb nämlich gestern seine Mutter Maria Cimperman, geborene Brezouar, im 72. Jahre ihre« Alters nach kurzem, sehr argem Leiden. Eine schlichte Frau, hat Maria Cimperman die geistigen Bestrebungen ihrer Söhne, deS Zurückgelassenen wie des ihr im Tode Vorangegangenen, stets zu schätzen gemusst, nach besten Kräften unterstützt und sich an den Erfolgen beider auf literarischem Gebiete mit dem edlen Gefühle eines warmen Muttcrherzens aufrichtigst erfreut. —03. — (Arbeiterkränzchen.) Am 26. d. M. findet im Casino-Glassalon das Kränzchen des Arbeiter-Nil-dungsvereineö statt. — (Der gestrige Jahrmarkt), der sogenannte Paulimarlt, war sehr gut besucht, insbesondere war der Viehmarkt recht belebt. An Hornvieh wurden über 500 Stück aufgetrieben, und es war der Händel sehr rege. Die Händler aus Trieft. Görz. Pola und Kärnten kauften an 200 Stück, die Laibacher Fleischhauer über 80 Stück. Ein Paar Maslochsen wurde mit 450 st und auch höher bezahlt. Pferde waren über 300 am Platze, darunter sehr viele schöne Exemplare, und wurden zahlreiche Einlaufe, insbesondere seitens der italienischen Pferdehändler, gemacht, schöne Pferde krainischer Zucht das Stück sogar mit 400 si, bezahlt. Borstenvieh war sehr zahlreich aufgetrieben und besonders nach auswärts gehandelt. — Auch in den verschiedenen Geschäftszweigen, namentlich in der Manufacturbranche, war das Geschäft sehr lebhaft. x- — (Gefunden.) Valentin Turk, in Diensten bei Herrn F. Gollob in Gleiniz, ersucht uns. mitzutheilen, das» er vorgestern auf der Triester Hauptstraße eine Uhr gefunden habe, und es möge sich der Verlustträger bei ihm melden. — (Aus St. Peter in Innerlrain) fchreibt man uns: Bei der am 6. Jänner l. I. stattgefunden«!« Neuwahl des Gemeindevorstanbcs für die Hauptgemeinoe St. Peter wurden von 18 Ausschussmännern gewählt: Zum Gemeindevorsteher Johann Apilar, Realitäten-besißer und Kaufmann in St. Peter, und zu Gemeinde-räthen Franz Margon. Realitätenbesiher in Dorn; Josef Povh, Grundbesitzer in Deutschdorf; Franz Pozar. Grund» besihcr in Peteline, und Mathias Penko, Grundbesitzer in Graz. — (Aus Klagenfurt), 16. Jänner, wird z geschrieben: Der Herr Landespräsident Freiherr von Schmidt Zabiörow hat dem Central^usschusse der k. l. Landwirtschaftsgesellschaft einen Entwurf zur Regelung des Jagdwesens im Lande mit dem Ersuchen zugemittelt. hierüber mit Berücksichtigung der landwirtschaftlichen Interessen ein Gutachten abzugeben. — (Landschaftliches Theater.) Die gestrige Benefizvorstkllung der Naiven Frl. Stengel, aus welchem Anlasse das allbeliebte und stets gern gesehene Lustspiel „Krieg im Frieden" gegeben wurde, fiel sehr gut aus. Für die Beneficiantin gab es viel Applaus, ein schaues Blumen» und ein anderes Cadeau, und für das Publicum. das sich sehr zahlreich ein» gefunden hatte, gab es sehr viel Unterhaltung, indem fast sämmllichs Mitwirkende vorzüglich bei Laune waren und trefflich fftielten. Director Mondheim's „Reif-Reiflingen" ist bekannt, eine seiner besten Leistungen, gestern jedoch war er matter, als man diese Rolle von ihm in Erinnerung hat. bloß die Scene, in welcher er im Civil erscheint, spielte Director Mondheim so wirksam als gewöhnlich, und erntete derselbe hiefür auch lebhaftesten Beifall. Herr Romani (Heindorf). Herr Paulu (Stadtrath Henkel), Herr Niedt (General), Herr Brand eis (Apotheker) waren vorzüglich und fchufen im Vereine mit den Damen Stengel (Ilka), v. Beck (Agnes). Niedt (Elsa). Podhorsky-Keller (des Stadtraths Frau) und E. Palme (Heindorfs Frau) ein prächtiges Ensemble, dem sich aber auch die übrigen Kräfte: Herr Horak, Herr Ander, Herr W. Martini und Frl, Fleischmann — die leider in letzterer Zeit wenig Gelegenheit hat. in größeren Partien auf« zutreten — verdienstlich einfügten. Im Zwischenacte — zwischen dem 4. und 5. Acte — spielte daS Orchester eine Novität, eine recht gefällig und geschmackvoll componierte Polka fran^aise ..Ludmila" vom Orchestere beflaggten Straßen sind dicht mit Menschen besetzt. Verstorbene. Den 20. Iänner. Maria Cimperman, Tabaitrafiiantitt, 70 I,. Froschgasse Nr, 5. Lungenlähmung. — Maria Tavtal, Tischlerstochter, 16 I.. Kuhthal Nr. 1. Lungentuberkulose. Im Spital«: Den 20. Jänner. Thomas Anlovc, Kutscher, 28 I>< Meningitis. — Maria Smole, Inwohnerin, 50 I., O»rein«m» utori ot vt!Lio»L. Den 21. Jänner. Karl Verbit. Väckcrgehilfe, 40 I-, I'udoreulogig pulmonum. Theater. Heute lunnerader Tag) zum zweitenmal«?: Ein gemacht^ Mann. Posse mit Gesang in 5 Bildern von Ed. Iacobson utt° N. Zappcrt. — Musit von Louis Noth. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 2 -rk m zß « "^ ^k 7U.M«. 748^37 - 1.2 windstill bewöltt 21. 2 „ N. 74«,47 ^-2,6 O. schwach heiter 0,^ 9 „ Ab. 746.83 —4.0 O. schwach heiter Morgens bcwöllt. gegen Mittag Aufheiterung. AbendrotA Nebelglühen. Das Tagesmittel der Temperatur — 0,9°. Uw 1.1" über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: P. v. Rabicö. ^-Eingesendet. Farbige und schwarzseidene ttroukäines 95 kr. per Meter bis fl. 8.70 (in l0 verschiedenen O^ litäten) versendet in einzelucn Roben und ganzen Stücken z^ frei ins Haus das Seidensabrits'Devot von G. Hen"«"^ (lönifll. Hoflieferant) in Zürich. Muster umgehend. Briefe " der Schweiz tosten 10 lr. Porto. (53) 6-^ 145 ÄnMlalt M Laibacher Zeituna Nr. 18. Dienstag, den 22. Zanner 1884. (374—2) KnnämaHun«. Nr. 634. Zur Nethcilunl, aus der Adelsberger Grot« ,?l'^"?.c"^ der Franz Metelk o'schen In-validenstlstung pro 1884 wird hicmit der Con-'?^.""^/"bcn. Es sind dazu im aller» höchsten Dienste invalid aewordenc. in lcinem >!nvalidenhausc untergebrachte Kricaer berufen. Ä^lN^'^'?"' Stiftung haben die in Udclsbera geburtiacn. c>uf die letztere die im Ger.chtsbcz.rle Nasscnfuh gebürtigen und in deren Ermanglung andere in Kram geborene Invaliden Anspruch, wobei bemerkt wird dass Nch bisher aus dem ftolilischen Vczirle Adels-berg und auS dem Gcrichtsbczirle Nassenfus, immer eine genügende Anzahl von New'rb^r um d,ele Invalldcnstistungcn gemeldet hat, ' . Der zu vertheilcnde Vctraa beläuft si.1, dermal bei jeder dieser Stiftungen auf 37 flV Aew'Iu enlhX?''^^ haben folgende '"7dVZe1ü^ 2.) den Vewcis geleisteter österreichischer Kriegs» dknste durch Militärabschicd. Patental» invlllidcn.Urlunde u. dgl.; 3.) den Veweis, dass der Bewerber wirtlich in diesen Kriegsdiensten invalid geworden ist und die Beschreibung der Art der In. validität; 4) die Angabe, ob der Bewerber irgend ein bewegliches oder liegendes Vermögen, einen und welchen Aerarialbezug, irgend welchen Dienst oder ein sonstiges öffentliches oder Privatbcnrsicium hat. Die diesfälligen. nach dem Erlasse des l. l. Finanzministeriums vom 19. Mai 1851 stempelfreicn Gesuche sind nur im Wege der politischen Behörde, in deren Bereiche der Iii' valide seinen Wohnsitz hat, und zwar längstens bis Ende Februar 1884. an die l. l. Landesregierung in Laibach zu richten. Laibach ani 15. Jänner 1834. Von der l. f. Landesregierung für Kraiu. (373-2) KunllmaHung. Nr. 9. Womit bekannt gegeben wird, dass Herr Dr. Ivan Tavcar infolqc seines Einschreitens üo pru«3. 18. Jänner 1884.'Z. 9. und Beschlusses vom selben Tage in die Liste der Advocate» im «prengel der lrainischcn Advocatenlammer mit dem Wohnsitze in Laibach eingetragen wurde. Laibach am 18. Jänner 1884. Ausschnfs der lrainischen Advocatentammer. (379) Zlunamoxilun». Nr. 693. Der Ersah, welcher nach H 388 der Straf-prozcssordnung vom 2 l. Mai 1873 von den zu einer Freiheitsstrafe Vcrurtheiltcn für die Vollstreckung des Strasnrlheilcs zu leisten ist, wird für das Jahr 1884 per Kopf und Tag fest» gesetzt wie folgt: bei den Gerichtshöfen in Kram auf 32 kr., bei den l. k. Bezirksgerichten im Sprengel des Landesgerichtes Laibach auf.........46 kr., und im Sprengel des Kreisgerichtes Nudolfswert auf.....44 lr. Graz, den 15. Jänner 1884. (392 1) Kunämaäun«. Nr. 11866. Vom t. k, Bezirksgerichte Loitsch wird be« kannt gemacht, dass die zur Anlegung eines neuen Grundbuches für die Catastralgcmeinde Rakek angefertigten Vesitzbogen, Licgenschaftsverzcich« nissc und Mappen vom Hcittigen angefangen zur allgemeinen Einsicht aufliegen. Sollten Einwendungen erhoben werden, so werden die weiteren Erhebungen am 30. Jänner 1884, vormittags 8 Uhr, gepflogen werden. Die Uebertragung der amortisicrbaren Privatfordcruna.cn in das neue Grundbuch wird unterbleiben, wenn der Verpflichtete noch vor der Verfassung der Einlagen darum ansucht. K. k. Bezirksgericht Loitsch. am 19. Jänner 1884. (372-1) KundmachUNg. Nr. 18257. Bei der commissionellen Eröffnung der Netourbriefe vom ersten Semester 1883 wurden die in dem nachstehenden Verzeichnisse angeführten Briefe wegen ihres Wcrtmhaltcs von der Vertilgung ausgeschieden. Die bezüglichen Aufgeber, welche diese Briefe zurückzuerhalten wünschen, werden hiemit eingeladen, binnen drei Monaten, vom Tage dieser Kundmachung angerechnet, ihr Eigcnthumsrccht entweder im Wege des bezüglichen Aufgabspostamtcs oder unmittelbar bei der gefertigten l. k. Post» und Telegraphen« Direction unter Berichtigung des allsällig auf den Sendungen aushaftcnden Portos geltend zu machen. Trieft am 15. Jänner 1884. K. k. Post. und Telegraphen.Dircction. ^ Aulaabsart ^"^ ^ Name des Vestimmungs. ssi«^s„sci w"t P°"° Z Ausgavsort Absenders Adressaten ort Anschluss 1 Laibach Josef Lehmann Julius Lehmann Padova 1 Stcl. Note 5----------- 2 Laibach Vhs. Jot). Leistentritt Elise Brunen St. Martin „ „ „ 1----------- 3 Karfreit Mclin Katharina Bou- lich Görz 5 „ „ 5-------10 4 Radmannsdorf Franz Preschern B. Siegel Wien Briefmarken — 50 — — 5 Gurlfeld Franz Pavlin Malarius Maza Salloch 1 Stck. Note 1----------- 6 gllgorje ? Anton Zelen Chiarbola „ „ „ 1-------10 Ä n z e i a e b l a t l. & Salycil-Mundwasser i fvi i nl Uj erhält don Wohlgoruch des Athems und JQ K u»e Zähno gosund, stärkt das Zahnfleisch jg ßj und ist das besto Präsorvativmittel tfogen ffl ßj Knochonfrass und allo Zahn-, Mund- und ffi Bj Halakrankhoiton. — 1 Flasche 40 kr., ß g 10 Flaschon ü. 3,50. H te Apotheke Picooli, S g Auftriigo werdon umgohond por Post }{] ^igogon Nachnahme cffoctuiort. (4501)24-13 "] (35b-I) Nr. 612?, Uebertragung dritter efec. Feilbietung. Vom f. k. Bezirksgerichte Landstraß wird bekannt gemacht: Es sei die mit Bescheid vom 13. August lU«3. Z. 4075, auf deu 12. Dezember k ^'""geordnete dritte exec. Feilbietun« °cr Realitäten 8ud Einlage Nr. 181 und auf d ^°^st"lgemeinde Heiligenkreuz von 11 ^' Februar 1884, 8 ick„ bls 12 Uhr vormittags, hier-lraa?« "" ^"^ vorigen Anhange über-"uen worden. 12 ^ ^ Bezirksgericht Landstraß, am ' "kzember 1833. (316—2) Nr. 10327. Executive Realitäten-Versteigerung. Vom t. k. Bezirksgerichte Stein wird bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen des Herrn Martin Vorstner in Stein die executive Versteigerung der dem Mathias Ouster von Studence gehörigen, gerichtlich auf 2162 st. geschätzten Realität Rectf.'Num-mer 340 ad Grundbuch Pfalz ttaibach pow. 190 fl. s. N. bewilliget und hiezu drei Fellbietungs-Tagsatzungen, und zwar die erste auf den 30. Jänner, die zweite auf den 1. März und die dritte auf den 20. März 1884, jedesmal vormittags von 10 bis 12 Uhr, in der Gerichtslanzlci mit dem Anhange angeordnet worden, dass die Pfandrealität bei der ersten und zweiten Feilbietung nur um oder über dem Schätzungswert, bei der dritten aber auch unter demselben Hinlangegeben werden wird. Die Llcitationsbeoingnisse, wornach insbesondere jeder Licitant vor gemachtem Anbote ein lOproc. Vaoium zu Handen der Llcitationscommisslon zu erlegen hat, sowie das Schätzungsprotololl und der Grundbuchsextract können in der dies' gerichtlichen Registratur eingesehen werden. K. l. Bezirksgericht Stein, am 14ten Dezember 1883.____________________ (129—3) Nr. 10036. Executive Realitäten-Versteigerung. Vom l. k. Bezirksgerichte Gottschee wird bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen des Josef Vellan von Fara die executive Versteigerung der dem Anton Offol von Slauslilas gehörigen, gerichtlich auf 855 fl. geschätzten Realität Win. III, koi. 385 aä Herrschaft Kostel, bewilliget und hlezn drei Feil-bietungs-Tagsatzungen, und zwar die erste auf den 30. Jänner, die zweite auf den 5. März und die dritte auf den 2. April 1884. jedesmal vormittags von 9 bis 12 Uhr. im Amtssitze mit dem Anhange angeordnet worden, dass die Pfandrealität bei der ersten und zweiten Feilbietung nur um oder über dem Schätzungswert, bei der dritten aber auch unter demselben hintan« gegeben werden wird. Die Licitationsbedlngnisse, wornach insbesondere jeder Licitant vor gemachtem Anbote ein lOproc. Vadlum zu Handen der Licitationscommisslon zu erlegen hat, sowie das Schätzungsprotololl und der Grundbuchsertract können in der otes-gerichtllchen Registratur eingesehen werden. K. k. Bezirksgericht Goltschee, am 3. Dezember 1883. (225—1) Št. 7349. Razglas. C. kr. okrajna sodnija v Vipavi naznani: Na prošnjo Franceta Rudolfa iz Èrnega yrha (po g. dr. Ivanu Pitamicu iz Postojine) z odlokom dn6 2. maja 1883, žt. 1827, na dan 17. avgusta in na dan 18. septembra 1883 odloèene druge in tretje eksekutivne dražbe Franc Kopatinovih zemljišè Vipavske grajšèine torn. VIII, pag. 174 in 177, in ad Schiwitzhoffen torn. /, paq. 127, se ponove, in sicer na dan 19. sveèana in 21. sušca 1884, vsakikrat od 9. do 12. ure dopoludnd pri tukajšnji sodniji z poprejsiyim do-stavkom. ... • C. kr. okrajna sodnija v vipavj, dne 20. decembra 1883. Digitalna knjižnica Slovenije - dLib.si
NAPAKA - STRAN NI BILA NAJDENA


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