Nro. VI. ' ' >>>l^,^>^.^ Laibach er Zeitung. A^ F den 2. Hornung. Z^ '^^ Aus England, ll ^)ier ist ein KlWrstich'auf die' gegenwrtigen Umstnde in Hol-Z land zum Borschein gekommen, 1 ^er, zum Theil auch wegen seiner Kostbarkeit, usserst selten, und von dem man folgende Beschreib bun.q liefet: In der Mitte des von Meisterhand verfertigten Bildes / zeigt sich ein prchtiger Tempel/ 'n welchem man einen nach seiner Unzen gewhnlichen Stellung und Aeslchtsblldung genau getrofenen Hinzen / in der Gcneraluniform / ^lt seinen Orden, gcstifelt und gespornt sieht. Er lst nu't entbltem Haupte vorgestellt, indem ei-U.Magistratsperson, mit trozigem 2?llk, ihm zur Seite steht, und wnen Hut und Mantel hlt, wel-cye beioe Stke sie ihm abgenom-' wen zu hghen scheint. Im Hin-) tergrunde des Tempels sieht man auf der einen Seite verschiedene andere Magistratspersonen mit tro-zigen Vliken und bedekten Huptern, indem zugleich die ihnen gegen ber stehenden Millitairoffizier und Adjutanten, smmtlich unbe-dekt sind. Ausserhalb dem Tem. pel, in einiger Entfernung davon, sieht, man eine ehrwrdige Gestallt, sehr korpulent / mit einem Herzoghut auf dem Haupt. Mit neugierigem Blik sieht er, vermittelst eines Fernglases, durch ein Fenster des Tempels, welcher sein Licht gerade auf den Prinzen nnd die irozige Magistratsperson wirft. Berlin en..7. Senner. Gestern sruh starb hier im 57. Jahre seines Alters plzlich an ei. nem Schlagflu/ Hr. Moses Men- HMstchH, aus Dessau gebrtig.^ Eine Nachricht, die ausser dem, der sie niederschrieb, gewi noch manchem Auge Thrnen auspressen wird. ^- Fr die Welt sowohl als fr seine Freunde bleibt sein Verlust unersezlich. In welchem knftigen Jahrhundert wird ein solcher Geist in der Hlle eines sterblichen Korpers wieder zur Reift kommen? Er chat die Hlle nun abgestreift; die Scheidewand ist gesunken, die ihn nur kurze Zeit von seinem verewigten Freunde trennte; sein verklrter Geist ist nun wieder bei seinem Lcssmg, dem er noch kurz vorher in seinen Mor-genstunden^) ein so rhrendes Denkmal der Freundschaft gestiftet hat. Man sage denn: Leincz starb, Va er Nathan den WWir'vollen-, bet, die Nacht des Aberglaubens verscheucht, uud die Gotthett in ihrem reinsten und erhabensten Lich te den Sterblichen geschildert hatteund sein Freund starb, nachdem er seine lezten Gedanken dem erhabensten Gegenstande des menschlichen Denkens, dem Beweise von dem Dasein dieftr Gottheit, gewidmet halte / in deren nheren Anschauen nun beide glklich sind. ) Die hrer berhrte Schrift war des Verstorbenen leztcs Gei-siesprodukt und erschien zu Berlin im vorigen Jahr unter dem Tr-tel: Moses Mendelsons Morgenstunden' der Vorlesungen bcr das Dasejn Gottes. .Hlm Sterbetage des verewigten Gelehrten, Herrn Moses Mendelssohn /waren um die Zeit, da der Leichnam/ dem Geseze gem, nach seiner Ruhesttte gebracht wurde, alle jdische KssDa-oen geschlossen. Da die sonst nur bei Beerdigung eines Oberrabbiner zu geschehen pflegt; so hat die hiesige Iudenschaft, durch dieses ffentliche Merk mal von Verehr rung, auf eine ihr zum Lobe gereichende Weise, zu erkennen ge-geben / da sie das Verdienst des Verstorbenen, als eines ihrer vornehmsten Lehrer, richtig zu schazen gewut habe. Ein? Vlume auf das Grab von Mo ses Mendelssohn. Es ist ein Gott, das sagte Mo" ses schon; Doch den Bewei gab Moses Mendelssohn. Nrnberg den iz.Iennev. Die ganze aus 1645 Stken bestehende Bibelsammlung unseres berhmten Schaffer Panzer ist scho" den cMn die gepakt worden, lMd acht nach Stuttgard ab. Da Herr Panzer seine Bibelsammwng in seinem Lebeu nicht zu verkaufen Willens war, so kostete es ihm freilich eine groe Selbsiver-lugnung, sie dem Herzog zu berlassen. Doch die Betrachtung, da dadurch das, was er nnt jo vieler Mhe g esammelt, auch kM-tig beisammen bleiben und oer Bollkommttchchit der.ohnedem schon, erstaunlich groen Sammlung des Herzogs etwas beitragen wrde, Und die ganz aufferordentliche Gna-b.e des Herzogs und der Frau Grfin von Hohenheim'machte, batz er das gewnschte Opfcr Erachte. Amsterdam de, 5. Ien^e^ ' Man vernimmt von verschiedenen Orten, da die angenehme Nachricht von dcr Ratifikation unsrer Mianz mit Fantteich, schon ^urch Fcstins und Erleuchtungen gefeiert worden. Diese Allianz wird auch einen erstaunlichen Einflu auf nnlre einlandische Staatssachen haben. Wir meinen so gar von guter Hand zu wissen, da verschiedene Nathgebcr Sr. Durchl. des Prinzen von Dramen sehr verlegen sein sollen, um ihr System in Stmid zu! erhalten, und vielmehr selbst die Nothwendigkeit einsehen, da Se. Durchl. dem patriotischen Verbesftrungsplan bei-trete. (Aus einer Patriotenzeitung.) Paris den 4. Ienn. _^ Beinahe vergit man jezt die ^ache des Kardinals bor einen Mern Vorfall, der sich dieser 5-agen ereignet und nicht mindct 'nderbar und eben so verwikelt Ut als die Halsschnursache. Seit mugep Zeit ward cme Menge gc-vrutte Pasquille ausgestreuet, in selchen die angesehensten Pcrsonenz des ^fen wurden. Ilisolwerhrit erschien un Pudliko ein sogenanntes Supplement zum Journal von Paris, worinn die knigl. Edikte aufs vermessenste krilifirt und analyslrt wurden. Die Polizei sparte kei-!?e Mhe/ dem Autor dieser Schmhschriften auf die Spur zu kommeH aber alles Nachforfchen war ver-gedens. Der Zufall offenbahrte endlich , was alle Polizeiaugen nicht entdeken konnten. Berwiche-nen isten Dez. kehrte der Sekre^ tair beim Finan^onseil, Herr le Maitre, von seinem Landgute Bel-leville, nach der Stadt zurk. Bei einem Zollhause ward er von dem Einnehmer angehalten, welcher wissen wollte, was ein Pa-quct enthalte, so er unter dem Mantel trug. Herr Le Maitre versezte, sein Paqnet gebe nichts ab. Der Einnehmer bestund darauf, und nthigte ihn m die Stu. bc. Da der Sckretair das Pa-quet mit Fleie fallen lie, so ward es gleich aufgehoben. Es war eine Cylinderpreffe odcr Hand-drukerei, deren Gebraucl) im Knigreiche verboten ist. Der Sekretair laugnete, da sie ihm gehrte. Der Obcraufsehcr sagte aber, seine Pflicht erfordere, dem Polizeiinspektor anzuzeigen , was sich ereignet habe. Da solcher aber nicht zu Hause war, so fhrte ein Unterpollzeibcdienter, stolz auf seine Beute, den Sekretair zu einem Komissaire und von da ins Hotel des Polizeilieutenants, Hrn. von Krosne. Der Sekretair stand mit dieser obrigkeitlichen Person auf dem vertrautesten Fu/ und sobald er ins Zimmer trat, riefer: mon cker ami, ue ms ^erciez xaz! Bester Freund, machen Sie mich nicht unglklich! der Poli-zeileutenant antworte: Meins Amtspflichten verbieten mir allen andern 3iksichten Gehr zu geben. Es war iO Uhr in der Nacht; der Herr von Krone begab sich sogleich zu dem Baron von Breteuil, kam mit einem Lettre de Cachet zu-rk, bei dessen Ankndigung er zn dem Gefangenen hflich sagte, er mchte nicht verzweifeln. Le Mai-tre ward sogleich nach der Bastille gefhrt. Eine gewisse Mad Go-ton, seine Vcrtraute, die bei ihm jm Wagen sas,. als er angehalten wurde, war zwar sogleich nach Hause geeilt, und hatte angefangen, Pap-piere zu verbrennen, davon aber die nacheilenden Polizeidiener noch viele sehr verfngliche fanden. H) Dieser Le Maitre ist ein Beispiel der schndlichsten Undank-barkcit so jemals in eines Menschen Herz gekommen ist. Durch die Gnade des GrosieZelbewah-rers und des Herrn von Crone, erhielt er ausser seiner Stelle beim Konsul, die eines Advokaten ohne Proze beim Parlament zu Rouen/ welche ber 6 Digitalna knjižnica Slovenije - dLib.si
NAPAKA - STRAN NI BILA NAJDENA


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