Vereinigte Laib ach er Zeitung. ^l^o, 62. ^ _________-----------------___v^ Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. , .^,_..>, . , , ----------------------_____- Frey tag den ^ August 1815. Kriegsschauplatz. ^ urch die Stuttgardcr Hofzeitung ist aus Ludwigsburg unter den 16. Ful. folgender Amtsbericht bekannt gemacht worden: Von dem General-Major v.Stockmaier welcher mit den knigl. Wrtembcrgischen Lalldwebr - Regimentern Nr. , , 2 rmd 3, einer Division des f. k. Ocsterrcichischen Cbcveaurlegcrs- Regiments Kaiser, und einer Ochcrreichi'chen Batterie von Dreypfn-deru, zur Blokade vonSchlettstadtkonunan-dirt ist, smd gestern folgende Nachrichten eingelaufen : Die obgcnannten Truppen setzten, dem Von Sr. knigl. Hoh. dem Kronprinzen erhaltenen Befehle gem, am 3o. Iun. bey Bischofsheim ber den Rhein, und trafen am 4. Juli Morgens 5 Nbr vor Schlettstadt ein, woselbst sie die unter den Befehlen des Ocstcrcichiscken Generals Hcrzogenberg stehenden Truppen ablsten, und die Blokade von diesem Orte bernahmen. Die Besatzung zu Schlcttstadt bestesit aus zwey Bataillonen Linicniruppen, 6 Bataillonen gut gebte Nazwnal - Garden, einen Corps ^ensionairs und Zollwchtcr, welche nach bereinstimmenden Nachrichten ber 6000 Mann betragen sollen. , usser einigen Neckereyen, die Tag unb Nacht auf den Vorposten vorfielen, unb ausser dem, da der Feind am 5. Iul. dem Posten von Markolzheim zu berwiudeu suchte, was ihm aber durch die tapfere Gegenwehre der Compagnie des Hauptmanns v. Knneriz nicht gelang, war es bis znm 11. ziemlich ruhig. Se.k. k. Hoheit der Erzherzog Johann be sichtigten am 9. Iul. die Aufstellung, und waren mit dieser sowohl, als auch mit den getroffenen Maregeln sebr zufrieden. Am 11. Morgens bald nach 2 Uhr, brach der Feind in /; Kolonnen aufalle Punkte von der Strasse, welche nach Colmar fhrt, bis auf die nach Straburg, auf ein gegebenes Signal, im Sturmmarsch und mit Geschrey los, und warf smmtliche Posten auf die Hauptposten und die Lager zurck, worauf dann ein allemeines Gefecht eutstaud. Whrend desselben schlick sich eine feindliche Abthei-luna durch die Weinberge, und drang bis nach Kstenholz vor, wo der dienstthuende Kriegs - Komnussar, Regiments- Quartiermeister Schlobergcr, vom Landwehr Regiment Nr. 2, leicht verwundet wurde. In diesem Augenblicke rckte der Obcrstl. v. Seybothen in die rechte Flanke des Feindes vor; Hauptmann v. Kasselmann drngte den Feind auf dem diesseitigen rechten Flgel' mit groe Entschlossenheit zurck, und der Compagnie Commandant, Lieutenant Moll, vom Landwehr Regiment Nro. 2. wurde von dem Ge, eral Major v. Stockmcn^r ln den Rcken des Feindes gegen die Hcerstrasse vorgeschickt. Diese gleichzeitig ausgefhrte Bewegung veranlate den Feind, den Rckzug anzutreten , worauf er aufwer ganzen Linie, besonders aber. von dem durch Major v. Sattier gefhrten rechten Flgel auf das lebhafteste angegriffen, und in seine alte Stellung zurckgeworfen wurde. Nach diesem glcklich gelungenen Angriffe, wobey der Feind zuletzt sogar die Flncht ergriff, endigte sich das Treffen mit einer Kanonade aus der Festung gegen 6 Uhr Morgens. Die jungen Truppen, welche fich schon vorher durch den besten Willen und die hchste Wachsamkeit auszeichneten zeigten einen Muth, wie man ihn nur von gedienten Soldaten erwarten kann. Die Oesterrcichische Cavallerie und Artillerie konnten, da das Hanptgefccht bey Nacht lvar, uud zum Theil der unterbrochene Boden es nicht erlaubte, nicht angewendet werden. Bey diesem Gefechte haben die Truppen nachstehenden Verlust erlitten. Im Ganzen, todt 2 Lieutenants, nnd 5 Mann; verwundet i Premier-Lieutenant, i Liutcnaut und 5o Mann; vermit 3o Mann. Aus Kassel wird unter dem 18. Juli. geschrieben : Nach den qestern eingegangenen Berichten von dem Kur-Hessischen Armee-Corps ' bat die unter dem Commando des Majors Bdnkcr siebende Vortruppe den 6. Julius die Stadt Ncthc! besetzt. Hierauf bewegte slch dieselbe, uach den erhaltenen Befehlen den ?. d. sogleich weiter aufder Strasse uach Nheims, und den 8. wurde diese Stadt (^0,000 Einwohner) zusolge einer zwischen dem genannten Major und dem Commandanten Vrassenr abgeschlossenen Kapitulazion, von den Kur-Hessischen Truppen eingenommen und besetzt. Dcr Oberst -- Lieutenant Scbcffer von Hs-saren-Regiment ist mit einer Truppen -Abtheilung aufLaon marschirt, nm die Verbindung mtt der Armee des Fcldmarschatts Frsten Blcher zu unterhalten. Das Haupt- Corps der Kur - Hessischen !t Truppe stand am 6 Julius noch vorMezie-i rcs. ,fW. Z.) 'S chw e i tz. Die in Hoch-Burgund stehenden Schweizerischen Truppen fanden in der erschpften und ausgeleerten Gegend viele Schwierigkeit ihres Unterhaltes; tne bewog das Armee-Commando cmsacdehntere Kantonnemcnts anzuordnen, die oann anch am iZ.von dcr Armee bezogen wurden; sie gteng ber den Doubs und stellte sich vorwrts demselben in einer mir diesem Flusse edenweit laufenden, und sick ber eine Hgelkette ausdehnenden Linie. Gefechte sielen keine vor. Der in Besancon kommandirende Baron Marulaz sandte am in. den Vorsteher seincs^Gcncral-Stabs an den Befehlshaber dcr Schweitzer - Truppen, mit dem Vorschlage eines Waffenstillstandes und mit der Anzeige vonde-durch den Marschall Jourdan iwDoubs-Departements bekannt gemachten Rckkehr des Knigs in seine Hauptstadt. Der General Bachmann ertheilte dem General - Major v. Castella fr die angetragene Unterhandlung Auftrage. Am i^ Abends waren die Represcntanttn der Tagsatzung zu Nenschatel im Haupt-Quartiere des Generals eingetroffen. Die bey de< Brigade Schmiel ausgcbrochene Widersetzlichkeit lst beendigt. Von den sieben Bataillons derselben batten bey der Ankunft im St. Im-mentbal, als sie den Befehl empfingen, ber den Douds zu gehen, sechs sich dessen geweigert, indem sie den Schweizerischen Boden uicbt verlassen wollten; das Bataillon von Zrich allein mit einigen Frcy.villigcn der Uebrigen folgte dem Oocrsten Schmiel, der, nach veracbUcben Benl^ugcn," die Mehrzahl seines Corps zum G'horsam zu bringen, das Commando derselben dem im Range folgenden Oberst-Lieutenant v. Toggenburg'bcr-gab, und vorwrts zog. Von dm'em verlangten hie r uf die Offizicre d ev 3l p penz e ll e r und St. Galler Bataillons, Nf und R-ckenmanll, nach Hanse, einlassen zn werden, und sie erhielten die Richtung ber Viel und Arberg; die vier brigen Bataillons quartierten sich inzwischen im St. Immentbal ein; die Mannschaft bcgieng mancherley Ans schwcifungen sowohl gegen ihre eigenen Offiziere, als gegen die Einwohner. Als dann aber die Zurckgebliebenen vernahmen, da durch die Verfgungen dcs Reserve Commandanten dafr gesorgt sey, den Ersteren den Pa ins Innere zu spercn, so erklrten sie, nunmehr gehorchen zu wollen, und marschir- rigen wackern uud ihrem Eide ergebeuen Armee, zur Aufmunterung und zum Lobe gereichen. Eine strenge und unparteyische Untersuchung wird die'Verfhrer und Anstifter dieses gefhrlichen Aufruhrs^bezeichnen, und der Richter die gebhrende (strafe ber sie verbangen. Ich zweifle nicht, da die ganze Armee die Empnndungeu des Bedauerns und des Unwillens theilen werde, nnt denen ich ihr diefes Ereigni bekannt mache. Gegeben im Haupt-Quartier Neufchatel den 15. Julius i8i5. (Unterzeichnet:) Bachmann. Ober-General. In der Nacht vom 16. zum 17. Iul. brannte ein Theil des Schwcitzer Lagers bey Zug ab; kein Mensch verlor das Leben, wohl aber 7 Pferde. Man forscht dem Ursprnge des Feuers uach. , - Der General Kosziusko halt sich seit dem 9. Iuly zu Solothurn auf; er gedenkt eine Alpenreise zu mache, uud dann nach Paris zurckzukehren. (W. Z.) Frankreich. Nach Berichten aus BajonncvoM 9. Iul. war zwischen den Franzsischen und den Spanischen Truppen ein Waffenstillstand abgeschlossen wvrdcn. Der Herzog von Angoulcme war mit dem Grafen Damas, unter einer Bedeckung von 20 Cirassicrs, am 6. Iuty zu Puycerda angekommen. (W. Z.) Niederlande. Uuser Kronprinz ist von Brssel nach Paris gereist. -^ Das 3,0U0 Mann starke preu. Korps, das sich an unsre Grnzen begibt, scheint zur Besetzung der franz.GranzfesiungeNs die sich freywillig oder mit Gewalt unterwerfen, bestimmt. Auch unsre Truppen sind zu Besatzungen dieser Festungen bestimmt. , Die vielen Bauern uud andere Personen, . welche beauftragt waren, die Todten uud die , Kadaver der Pferde auf dem Schlachtfelde l von Liguy und belle Alliauce zu begraben oder l zu verbrcnucn, haben nunmehr ihr trauriges . Geschft beendigt. Die Anzahl der Todten l bctrng ber 23,000 und die der Verwuudcten , ber'3n,000 Mann; die dcr getdteten Pfer-: dc ber 12,000. Frst Blcher erlie bch seinem Einrcken in Frankreich folgenden Aufruf: DcrFcld-marschall, Frst von Blcher, an die Hrn. Administratoren der Departements, wclcke die preuische Armee besetzen wird, die znr Erhaltung des Pariser Friedens rom 3o. May 181/, in Frankreich einrckt. Meine Herrn! Ich zeige ihncu an, da ich Personen, die meines Zutrauens wrdig sind, fr die Administration der Departements ernannt ba-be, durch welche ich kommen werde, indem ick zur Erhaltung des Pariser Friedens in Frankreich einrcke. Ich habe diesen Personen Einreichende Macht beygegeben,, mn ihrer Autoritt Respekt zu verschaffen, und ich lade Sie ein, meine Herrn, ihre Administration in allem demjenigen zu untersttzen, was zum Besten und zur Ruhe des Landes von ibncn abhngen kann. Die Personen, die ich gcwblt habe, besitzen nicht nur die ffentliche Achtung und mein Zutrauen, sondern sie kennen auck von Grund aus die verschiedenen Theile von Frankreich durch welche ich zieben werde. Die Gewalt die ich ihnen bertrage, umfat die gesammte Civil - und Finanzadministration. Ich werde dahin sehen, da meine Soldaten keine Er-zesse begehen. Ich habe einen Tagsbefchl erlassen, wodurch das Plndern bey Todesstrafe verboten wird. Ich werde nur qea.en Bonaparte und dessen " Mitschuldige Krieg fhren. Der Landmann soll sich nicht ber meine Armee zn beklagen haben. Nnr diejenigen soUen die Lasten des Kriegs empfinden, die uns unter Verletzung ibrer Treue und ihrer Eidschwre an die Grnzen vvn Frankreich gezogen haben. Zum Unterhalt meiner Armee sollen Magazine angelegt und diese mittelst Requisitionen vcrscbcn werden, deren Belauf jedoch aufdcr Stelle bezablt wird, und zwar in Bons oder Anweisungen anfden Schatz von Frankreich , welche Bons von meiner Armee garantirt werden. Diese Bons sollen an Zahlungsstatt fr die Gter angenommen werden, die ich unter der Klasse der Hauptanhanger Bonaparte's werde koniis-zircn lassen und deren Verkauf unverzglich Statt sinden soll. Beim Ankauf dieser Gter wird keine andere Mnze zngelassw/ nnd blo Franzosen knnen sie kaufen. Diese Gter sollen nicht blos von denjenigen genommen werden, die Tonaparte als Linien-foloateu yyer als Nationalgarden folgen, wndern auch von denjenigen, die ihn mit i^rem Nath oder ibrem Einflu untersttzen. AUe Soldaten und andere Personen, dieVo^ napcnte folgen, sollen aufgefordert werden^ binnen 1/ ^agcn nach ihrer Hcimath zurck zn keren, wo nicht, so sollen ihre Gter fr Nationalgter erklrt und auf der (stelle verkanft werden. Jene Vons werden an Zah-lnnqsstatt fr alle Lieferungen ertheilt, deren die Armee nthig habcn mockte. Diejenigen Bons, die nicht zum Ankaufkonnszirter Gter verwandt worden, sollen nach dem Kriege remboursirtwerden. Indem ickSie, meine Herrn,, von meinen Gesinnungen benachrichtige, wnsche ich, da Sie selbige Ihren Mitbrgern bekannt machen, damit sie wissen, zu welchem Ende die Miirttn wieder in Frankreich erscheinen. Vernichten Sie die Meinung, die durch die Ratgeber von Bonaparte verbreitet worden. Wir kommen blos, um die Franzosen von dem ''cbandlich-sten Joche zu befreycn, und den Traktat von Paris in allem demjenigen zu erfllen, was ihre Rechte und Freyheuen betrifft." (V. v. T.) Nach Berichten aus dem Haag vom i5. Iuly wird unter Commando des PrinzenFricd-rich von Oranien die Belagerung von Conde und Valeneiennes noch fortgesetzt, und zwar mit geringem Verluste der Niederlnder. Doch wollen die Kommandanten in diesen Festungen den Vorschlagen, die ibnen, in Folge der neuesten Ereignisse in Frankreich, gemacht wurden, bis jetzt kein Gehr gcben. Der Commandant von Conde hat sich selbst auf unverantwortliche Weise an dem Obersten Gordon, einen Offizier in Diensien des Knigs von Frankreich , vergriffen. Dieser hatte sich als Parlamentair in die Festung begeben, ward znerst vom Pbel mihandelt, und am 6. erschossen. Wie es heit, wird ein Theil der Vr-gcrwache vom Haag nach Paris aufbrechen, um daselbst mit zur Garde des Knigs zu dienen, der sich in kurzem dahiu begeben wollte. (W. Z.) Wechsel-Cours in Wien am 29.Julius i-8lg. Augb.sr.>fl.c..>,.ff.WH^ Conventionslnnze von Hundert 321 fi.. Digitalna knjižnica Slovenije - dLib.si
NAPAKA - STRAN NI BILA NAJDENA


Žal nam je, a strani, ki ste jo iskali, ni bilo moč najti.
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