M«*. 4«. »84«. »znßitas Aon 9. Inn«. __________^_ Das Glöeklein. L^'cnn auf die Fluren der Abend steigt. Im ruhigen Laube der Sänger schweigt; Da tönt ^ein Glöcklein mit Silberklang, Das hört sich von Ferne wie lieblicher Sang. Oft lauscht' ich mit Nöscken in dämmernder Ruh' Des Abends den Tönen des Glöckleins zu; . ^ Und Wlöckleins Stimme, gar hell und rein. Sie wiegte i» träumendes Sehnen uns ein. Bald floh ihr Leben, so schön und hold, Dcm unerbittlichen Tode gezollt; Nun spielen Zephyre nn ihrem Grab, Sie aber blickt noch in Liebe hcrab. Und strahlt vom Himmel der Abendstern < Da däucht mir: Mein Röschen sey selbst nicht fern; Oft lausch' ich den Tönen des Glöckleins still. Doch Noschen mir keincr je bringen will! — Fried. C. Lengauer. Ueber die Gntdsekmtg der neuen Grotte zu Adelsberg. Mittheilt von Friedrich (5re i^l'er a cr Uittcr u. Krchbcrg, k. k. unrkl. Vubcrnialrnthc. (Aus den Mittheilungen des historischen Vereines für Krain.) «V-in über die verschiedene!, Sagen, N'elchc über die ^-rage: »wie, wann und von wem die neue Grotte bei Adelsberg entdeckt worden sey?" bestehen, eine Gewißheit zu erlangen, habe ich den gewesenen provisorischen Straßen-Assistent, zu Adelsberg, Iarob Vidmar, hierum befragt, und derselbe hat unter 19. December 1823 an mich nachstehende Erklärung abgegeben: «Es war im April 1818, als Se. Majestät, Kaiser Franz !., Höchstseligen Andenkens, mit a. h. Ihrer aller-durchlauchtigsten Gemahlin, der Kaiserin Carolina Au-gusta, hier durch und nach Dalmatien reis'tcn." »Einige Tage vor dein Eintreffen der a.- h. Herrschaften in Adclsbcrg wurden in der alten, bis dahin nur bis zur natürlichen Brücke über den Poiksiuß bekannten Grotte einige Arbeiten znr Beleuchtung derselben angeordnet, weil a. H.Ihre Majestät, die Kaiserin, vorhatten, diese Grotte in allerhöchsten Augenschein zu nehmen, was auch späterhin wirklich Statt gefunden hat." „Auf Veranlassung des H.-rrn Kreiscassiers, Ritter v. Löwengreif, und halb aus freiein Willen, übernahm ich bei diesen Arbeiten eine Art von Aufsicht, besonders aber die Ol 'ge über den Verbrauch der bei den Arbeiten erforderlich genesenen Beleuchtungsmaterialien." »Gegenüber von jener natürlichen Brücke, auf einem vorstehenden — früher schon bemerklich gewesenen — großen Felsen wollte man eine Pyramide mit einer, auf den hohen Besuch der Kaiserin Majestät verfaßten, transparenten Inschrift aufstellen." »Es traf sich an einem Tage — dessen ich mich nichl mehr genau besinne, — daß ich Nachmittags bei diesen Arbeiten war, während sich gleichzeitig auch Ja ko b V itschitsch, Kupferschmid in Adclsberg, Franz Schibenig, Luka, T sch e tsch, ValentinVern e und ein Insasse von Adelsberg mit dem Vulgär - Namen M alInar, nebst mir in der Grotte befanden. — Man wollte jene Pyramide auf dem gewählten Felseir aufstellen, und wir standen die meisten unten am Flusse, am dicßseitigen Ufer. -—- Es wnrde über den Fluß eine große Leiter und darauf ein Bret gelegt, und obbemeld-ter Lukas Tschetsch ging mit einer Lampe über diese Nothbrücke, um einen Weg zu jenem, auf dem jenseitigen Ufer stehenden großen Felsen zu finden." »Mit der größten Anstrengung und mit höchster Lebensgefahr kletterte nun T sch et sch langsam den Felsen hinan, ohne daß wir, mit anderen Dingen beschäftiget, , besonders auf ihn geachtet hätten. — Erst als er oben war, rief er uns zu, und wir sahen ihn oben stehen, sahen ferners, dasi er weiter gehe — sahen einige Zeit noch den Schimmer seines Lichtes, und endlich auch diesen allmählich ganz verschwinden." »Nun warteten wir eine gute halbe Stunde auf die Rückkunft des kühnen Menschen, und waren schon um ihn in den äußersten Sorgen, da wir vermeinten, es fty ihm ein Unglück widerfahren. — Nach langer Weile erblickten wir wieder einen Lichtschimmer, und es erschien T sch et sch wieder auf dem großen Felsen. Jubelnd rief er uns zu: »»Hier ist eine neue Welt — hier ist das Paradies!"" — Er kam herab und erzählte uns, daß er eine neue Grotte entdeckt habe, deren Ende er nicht habe erreichen tonnen. — Er iey weit hinein gegangen und, um wieder den Rückweg finden zu können, habe er abgebrochene Tropfsteine so legen müssen, daß die Spitzen ihm den Rückweg gewiesen." 182 »N^m war die Grotte entdeckc, und Tags darauf ha-bei, wir uns— ich, Franz Mühleisen, k. k. Districts-förster in Planina, Jakob Vitschitsch, Franz Schi^ benig und dieser Tschetsch — sogleich so weit hinein gewagt, daß wir mehrere Gründen ausblieben, nur haben wir damals nicht den Weg in den großen Grottengang gegen den Turniersaal, sondern jenen in die nunmehrige Ferdinandsgrotte eingeschlagen. —" Die Wahrheit dieser Erzählung verbürgt Jakob Vidmar mit seiner Ehre und mit dem Beisatze, daß solche «uch die übrigen Zeugen bestätigen müssen. DieHand. Novelle von I oseph Buchenhain. (Schluß.) Seitdem waren mehrere Jahre verflossen, und die Lage der Dinge harte sich in nichts geändert, als daß sich zwischen der Gräfin und ihrem ehemaligen Gaste eine Art Briefwechsel entspann, der auf beiderseitige Neigung schließen ließ. Der alte General, meistens bettlägerig, war von Allem in Kenntniß, beharrte jedoch noch immer in dem Vorsätze, seine Tochter nicht mehr zu sprechen, obwohl sich Letztere alle Mühe gab, sich mir ihm auszusöhnen. So war nun auch die Zeit herangekommen, in welcher sich Warschau der beglückenden Ankunfr seines Czaaren wieder erfreuen dürfte. Einer Intimation des erlauchten Monarchen zufolge, mußre Karwinsky mit seiner Tochter dahin erscheinen. Dieser Einladung war zugleich der Auftrag beigefügt, die aufbewahrte Hand mit dem Siegelringe mitzubringen. Der letztere Umstand hatte zu Ljubinsko keinen geringen Grad des Erstaunens erregt. Damals machce ein Bojar wegen seines fürstlichen Aufwandes in Warschau ein allgemeines Aufsehen. Vom Morgen biö auf den Abend starrten ganze Volkshaufen nach den zahlreichen Fenstern seines Hotels, welches der reiche Crösus für die Dauer der Anwesenheit des vielgeliebten Monarchen gemiethet hatte. Eines Abends jedoch, als bei demselben die Elite der Stadt zu einer lustigen Abendunterhaltung sich versammelt harre, wurde das Haus Plötzlich von Kosaken umringt. Das Gebrülle bachantischer Zecher verstummte, die feenhaft er-l.'uchteten Fenster strahlten immer macrer und matter, und unter einer scharfen Bedeckung wurde ein Mann in einen vor dem Eingangsthore stehenden Wagen gebracht und ei-lcnds fortgeführt. Der Abgeführte aber war der reiche Bojar. Die Ursache dieser Verfügung wußte sich jedoch Niemand zu erklären. , Des andern Tages wimmelte der Gerichtssaal von Menschen. Ein furchtbares Verbrechen sollte aufgedeckt werden; so ging es von Munde zu Munde. Im Innern des Saales aber, in einem eisernen Git-rer eingeschlossen, saß ein Mann, von Wachen umgeben. Auf dem Gerichtstische stand ein bedeckrcs Gefäß. Die Richter erschienen und nahmen am Tische Platz. Ein drückendes Schweigen lagerte sich über der ganzen G^'.l'chafl. Die Klage lautete: Stephan Michalowitsch, der entwichene Leibeigene des russischen Fürsten C'^, trat im Jahre 1812 zu Moskau in die Dienste des jungen Grafen Ladislaus Orlowsky, welchen er nebst seiner Gemahlin nach der Herrschaft Ljubinsko auf Umwegen zu führen versprach. Zu Kiew angelangt, wußte er sich unter dem Vorwande, als eile er voraus, um auf Ljubinsko den Empfang des gräflichen Paares vorzubereiten, von ihm zu entfernen. Da es ihm bekannt war, daß der Graf bedeutende Anweisungen und Prätiosen mit sich führe, so paßte er ihm in einer Nacht nahe an der Gränze bei Bialystok mit seinen Helfern auf, erschoß eigenhändig den Grafen und den Kutscher, und wollte sich eben an das Leben der sprachlosen Gräfin wagen, als der rächende Himmel einen russischen Officier herbeiführte, welcher dem Verruchten im entscheidendsten Augenblicke die verwegene Hand. mit einem Hiebe vom Arme trennte. Eine Verwirrung entstand, in welcher es dem edlen Retter gelang, die Gräfin den Räubern zu entziehen, worauf dieser nach Hilfe cilre. Da jedoch diese ferne war, so plünderten unterdessen die Räuber den Wagen rein aus. Die entwendeten Anweisungen allein beliefen sich auf 200.000 Rubel und waren an das Handlungshaus Belansky zu Warschau trassirt. Diese Summe erhob Stephan Michalowitsch zu Warschau, nachdem er die Theilnehmer seiner schändlichen That bis auf Einen durch Gift umzubringen wußte. Der Verbrecher schwelgre dann als ein reicher Bojar in der Moldau, bis er unseren Gerichten verfiel. »Ist es nicht so?" fragte der Präsident des Conseils. Der Verhaftete schwieg, ohne eine Miene zu verändern. Er g^b sich das Ansehen, als gehe ihn die Beschuldigung gar r.ichrs an. „Antwort will das Gericht!" donnerte der oberste Richter dein Verstockten zu, »oder die Knute soll Dir die Achtung lehren, welche Du dem Gerichte schuldig bist." Das Wort Knute mochte einen üblen Eindruck auf den Beschuldigten machen. Er raffte sich von seinem Sitze auf uud statte sich in die Positur, als wollte er alle Klagc-puncce widerlegen. Der stechende Blick des Präsidenten verwirrte ihn jedoch so, daß er nichts anderes, als die Worle: »Verleumdung" und »ich bin unschuldig" stammeln konnte. Auf des Präsidenren gegebenes Zeichen wurde ein anderer Verbrecher hereingeführt. Es war Ivan, der einzige seiner Consortcn, der dein Tode entgangen und der ihn wegen einer persönlichen Beleidigung anklagte. Dieser wiederholte die Anklage dem Verbrecher in das Gesicht. Der Verbrecher erblaßte zwar, aber er schwieg starr und kalt. Jetzt öffnete sich eine Flügelthür und herein traten, über alles schon belehn, der alte General Karwinsky mit seiner verwitweten Tochter, in ihrem Gefolge der Oberste Paul Ro in a n o f f. 183 „Unglücklicher Stcfc.noff!" rief die junge Witwe, als sie des Verbrechers ansichtig wurde. Es war wirklich Stefanoff, ihres Gatten Diener. Der Präsident enthüllte schweigend das Gefäß. Die Anwesenden erblickten eine todte Hand mit einem Siegelringe. Die Beweise stimmten vollkommen mit der Anklage. „Ja, er Ist der Mörder! Ich gab ihm den Ring, sich damit in Ljubinsko zu legitimiren," sagte der General, mit feiner Linken sich vor die Stirne schlagend. Wehe mir, ich bin verloren!" ras'te der Ueberwiesene, in wildem Wahnsinne die Stäbe seines Gitters rüttelnd. Er wurde abgeführt. Die jnnge Witwe aber sank vor ihrem Vater auf die Knie. Der General verstand ihre stumme Bitte. Er verzieh ihr und schloß sie in seine Arme. »Gerechtfcrriget nur konnte ich Dich umarmen," sprach er feierlich, ihre Hand in jene des Obersten legend. Ein Jahr darauf wohnte der Herrjchcr aller Neussen der Taufe ihres ersten Sohnes bei, und verlieh dem Vater ein Wappen, in dessen goldenem Felde unter einer Freiherrn-Hroue eine Hand mit einem Siegelringe sichtbar ist. (Wanderer.) Feuilleton. (Geheimnisse vVN Pesth.) Der „Ungar" schreibt aus Pesth: Ein sehr trauriges Gerücht circulirt in der Stadt. Voriges Jahr ging eine Frau aufs Kirchweihfest nach Klein-Zell und verlor daselbst ihr siebenjähriges Mädchen, das sie den angestrengtesten Nachforschungen zum Trotze nicht wieder auffinden konnte. Dieses Jahr besuchte sie denselben Wallfahrtsort, als eine klagende Mädchen stimme ihr Ohr traf, die sie sonderbar bewegte. Sie geht näher und sieht einen Bettler, der ein blindes Mädchen auf einem Karren führt, um durch dessen klägliches Weinen die Vorübergehenden zum Mitleid zu bewegen. Die Mutter tritt näher an das unglückliche Kind und erkennt in ihm ihr — eige. nes Mädchen, das sie voriges Jahr auf so unbegreifliche Weise verloren, und das der Bertler geraubt und geblendet, lim bequemer betteln zu können, um ein micleiderzwingeuocs Mittel mehr zu besitzen. Der Bettler wurde sofort eingezogen. Bestätigt sich diese Geschichte, so liefert sie einen neuen Beitrag zu der gräßlichen Entsittlichung unserer sogenannten ciuilisirten Zeit! (Wichtige Erfindung.) Ein Chemiker in London lvill eine Flüssigkeit erfunden haberr, mir welcher man den Druck in Büchern gänzlich vertilgen kann, und welche demnach geeignet ist, einen ganz bedruckten Bogen wieder vollkommen weiß, ja sogar zur Aufnahme eines andern Druckes geeignet zu, machen. Bestätiget sich diese Erfindung, so wird man bald die Maculaturcn zu den Sagen der Vorzeit zählen können! (Ein abscheulicher Mord.) In der Nacht vom 17.—18. Mai um 4 Uhr ermordete das Weib eines Taglohncrs in dem Dorfe Großkuchel in Böhmen ihren Mann mit einem Schlage aufden Kopf des Schlafenden. Vergebliche Mäßigkeitsreden, die das Weib ihrem Manne hielt, sollen dasselbe zu dieser That veranlaßt haben. Beim Röcheln des Gemordeten erwachten die vier Kinder des Ehepaares. Die Mörderin, 35 Jahre alt, aber ging alsogleich zur Nachbarin, der sie ikre That erzählte. Sie wurde dem Prager-Criminalgerichte «bei, liefert. (Originell.) Dinge, wie sie in Pesth zuweilen vorkommen, dürfte nicht leicht eine andere Stadt aufzuweisen haben. Es gibt hier noch Leute, die von Gesetz und Recht gar keine Ahnung haben. So kam es dieser Tage vor, daß ein Gläubiger seinen Schnldner bei sich zu einem kleinen Sonper einlud; aber kaum war dieser eingetreten, wurde er ergriffen und bis auf Vater Adam's Eostume seiner Kleider entledigt. Hoffentlich wird dem Gläubiger einiger Glauben an das Daseyn einer Behörde beigebracht werden. (Die Steine auf den Aeckern.) Man bat be obachtet, daß hellgraue und weiße Steine auf den Aeckern eine gewisse Anzeige von nassem und kalcgrundigem Boden sind, dunkelfarbige hingegen einen wärmeren Boden anzeigen. Kleine Steine sind auf heißem Lande von Nutzen, deun sie kühlen den Acker, indem sie die Feuchtigkeit zurückhalte::. (Filiale der österreichischen Nationalbank.) Dem Vernehmen nach soll Prag eine Filiale der österreichischen Nationalbank mit einem Fonde von 1,000.000 Gulden E. M. erhalten. Dem Handel und Wandel gäbe dies; einen mächtig belebenden Impuls. (Anch eine Justiz.) In China waren nenlich mehrere Mitglieder der französischen Gesellschaft bei einer nach der Handelsstadt Tschangtscheu unternommenen Excur-sion Zeugen der Bestrafung eines betriegerischen Bankerolti-rers: demselben wurden auf öffentlichem Platze, in Gegenwart der betrogenen Gläubiger, beide Hände abgehauen. (Pariser Gaunerstnckchen.) Ein Spitzbube versetzte mehrmals einen echten Diamantcnschmuck im Werthe von 4800 Frcs. im Leihhause, und als er den betreffenden Beamten sicher gemacht hatte, brachte er ihm wieder denselben Schmuck, jedoch mit falschen Steinen. Der Beamte ließ sich täuschen und muß nun den Schaden tragen. (Historische Vereine.) Deutschland hat jetzt 85 historische Vereine; davon kommen 15 auf Preußen, 9 je auf Oesterreich und Baicrn, 5 je auf Baden und Würtem-berg. (Gebt doch auf eure Kinder Acht!) In der Nähe der Pesther Brücke wurde einer Dame ihr Kind vor ihren Augen gerädert. Das Kind hatte sich nur auf einen Schritt von der Hand der Mutter entfernt, und in dein Augenblicke ging ein Wagen darüber weg. Das „Rädern ^ bemerkt der „Ungar," „scheint in unserer civilisirlen ?,cit nur für Verbrecher abgeschafft zu seyn." (Schwester des Lecsmte,) Aus Löwen wird qe-mclder, da,; die Schwester des Lec om te, welcher den Mord-versuch auf den König der Franzosen gemacht hat," dort Nonne in einem Urlulinerinnenkloster war, und bei der Nach-richt von dem Verbrechen ihres Bruders plötzlich gestorben sey. Papierkorb des Amüsanten. Die schwedischen Studenten, erzählt der »Wanderer," haben sechs Monate Ferien, daher währt die academische Zeit dort viel länger, als bei uns, und Studierende von dreißig Jahren sind keine Seltenheit. Wenn nun solche Leute auch noch 15 bis 20 Jahre in den Aemtern practiciren sollten, dann würden wohl die jungen Beamten aus lauter ehrwürdigen Greisen bestehen. — Ein Kassehmädchen legte einem Laden - Demosthenes, der sich um ihre Licbe bewarb, die feierliche Frage vor: »Können Sie aber auch Polka lanzcn?" I6-! Auf Krippelchen's Frage: ^>wo denn?legypten, das Land, welches nach der Schrift von Fruchtbarkeit überfließt, eigentlich liege?" antwortete Nante mit großer Zuversicht: »Es liegt im Zone, links vom Aequator, worunter man in der Ieographie Hitze versteht. Es gränzt im Norden an der Quarantaine, südlich an die türkische Armee, im Westen an die biblische Ieschichte, und stoßt sich östlich an den englischen Iesandten. Es ist so hceß, daß die Aejipter jar nich aus dein Schwees; kommen dhun, was man Clima nennt. Dat is üppig und erzeuget jebratene Kartoffeln, wie denn überhooot die Vejetabilien sehr vielseitig sind. Man findet Mandeln- und Nosinenböm, holländische Käse, Iummibälle, Sardellensalat, Siropskaffeh, Pöckelfieisch und andere Südfrüchte; das Hauptproduct ist dicker Reis, den die Aejipter sehr jernc essen. Es jibt dort noch Thiere, und zwar von niöbre Iattungen, die sich theils als Iefiügel, theils zuin Verjnüjcn dort aufhalten; z. B. die Hyäne, die sich als Vcichenl'ommi^arius herumtreibt, indeß keenen Iehalt für sich bezieht und zu Nachts janz entsetzlich schön singt, ohne En-jascheinent von 12,000 Thlr., ,vie Mamsellchen Lind; ferner das Krokodil!, das ecnen so jroßen Rachen hat, deeß es die kleenstcn Fische verschllicken kann; ooch der Ichin'li-mond, der bei der Iascompagnie anjestellt is und die Näch-re verdunkeln hilft; endlich Haifische, Störche, Seidenraupen, Engländer und andere Raubthiere. Am häufigsten ist der Kameel, wie überall; die Aejypter benutzen es als Ka-ravane, weil es den Durst nicht kennt und, natürlich, keen Trinkjeld nich fordert. Die Naturforscher vc'.'M'.lchen das; sich det Kameel in seinen Musestlmden, mit Eierlegen beschäftigen duhr. Aejypten is noch deßhalb merkwürdig, weil die Pcrjamiden dort erfunden worden sind, objleich es nie nich helle da jcworden is. Wenn der Aejypcer todt is, nennr man ihn Mumie und verkooft ihn an das Museum. Uebri-jcns is es sehr in der Eultur zurück, weil es lanje an Ochsen jlaubte. Eiu wohlhabender Geschäftsmann soll Concurs angesagt haben, weil er die Leidenschaft nicht unterdrücken konnce, die Lind auf einem Parquetsitze im Abonnement zu hören. Eine Bäuerin, welche aus Deutschland nach Amerika ausgewandert war, schrieb einer Freundin in ihrem Dorfe, daß in ihrem neuen Aufenthaltsorte alle Weiber, selbst die geringsten, schone Federhüre tragen. Diese Nachrichr setzte die ganze weibliche Bevölkerung des Dörfchens in solchen Aufruhr, daß sie sammt und sonders nach Amerika auswandern wollten. »Regnct's denn immer bei Euch?" fragte ein Reisender in Schottland. — »O nein," antwortete ein Bauer, ,>zuweilen schneii's auch." G. Wgall's zweites nnd letztes Eoncort. Verflossene» Samstag am ü. Juni veranstaltete Herr Pigall auf vielfaches Verlangen noch ein Concert unter Mitwirkung der hierorliaen Negimentscapell? und eben wieder im Saale des deutschen Ordcnshauses. Es hatte sich, wie vorauszusehen war, das Publikum sehr zahlreich einge-funden. Hcrr Pigall sang in der I. Abtheilung nach einer Orchester-Ouvertüre wieder das neulich vorgetragene, wunderlicbliche, Lied: ,.Sehnsucht nach Steuermark" mit ausgezeichneter Vrauour. Diese Pi?cc ist und bleibt die Krone aller Arien, die der Sänger hier vortrug. Nach einer^Cavatine aus „LcnU-Icc: cil lencln," ausgeführt vom Orchester, hörte» wir ein Lied ,,der Herzenskänig," womit die erste Abtheilung schloß. In der zweiten Abtheilung sang Herr Pigall nach einer Ouvertüre ein schwäbisches Lied ,,das Kträußchen" und zum Schluß nach einer Cavatine des Orchesters, „'s Vögerl im Wald," das so sehr gefiel, da« er. unter Beifallssturm hervorgerufen, es wiederholen mußte. Sämmtliche Gesangs« stücke wurden von einem Dilettanten auf dem Pianoforte accompagnirt. Die Musikcapelle dirigirte der Capellmeister, Herr Paul Michel!, in gewohnter tüchtiger Weise, Wir müssen gestehen, daß die neulichen Nummern, ,.'s Mailüfterl," „Gebirgslied," besonders aber ..^n Lni-ßi-, x?/< dem Sänger weit mehr Gelegenheit boten, seine Flöten-Triller bewundern zu lassen, als die in diesem Concerte vorgekommenen, außer der erstgenannten jedoch war der Beifall ein entschieden lauter und allgemeiner, und Herr Pigall verließ die Stadt Laibach gewiß mit der Ueberzeugung, daß sie den Künstler zu unterstützen und das Außergewöhnliche zu würdigen wisse. Leop o ld Kordesch. Auswärtige Kunst- und Thealerrevuo. Lißt wir? am 1^. Juni in Gratz und am 16, Juni in Marburg Concerte geben. Einem c>n llit zu Folae. sott er auch n»ch Laibach einen Abstecher machen wollen, welches wir jedoch keineswegs verbürgen möchte,,. Die k. k. Hofschauspielerin Eng haus in Wien hat sich dieser Tage mit dem Dichter Hebbel ehelich verbunden. In Neapel ist der rühmlich bekannte Director des königlichen Musik-Canservatoriums. Crescentin !> hochbejahrt mit Tod abgegangen. Frau V ir G - Pfc i ffer ist in Wien eingetroffen, Sie wird inr Theater an der Wien gastirrn; übrigens soll sie Absichten auf die Di-rection des Iosephstädter Theaters.haben. Herr und Mad, Ne'ttich, k. l. Hosschauspieler, werden den dieß-jährigen Ferien - )Non,it zu Gastspiele» in Berlin benutzen. Mehrere auszeichnete Maler aus München gedenken in Pesth eine Sammlung trefflicber Gemälde auszustellen. Leipzig l>at bis nun 6 Monumente von berühmten Männern; diese heißen: Geliert, Bach und Hüler, Poniatowskn, Könia Friedrich. August und Bürgermeister Müller; nun soll es noch ein siebentes zum Andenken des dort gebornen großen Philosophen Leib-nitz erhalten, — d — Aiterarischer Courier. Von dem rüstige» Nomanschriftsteilcr, Ed u a rd Vreier svor Kurzem aus dem k, k. Vombardirrcorps als Feuerwerker ausgetreten)^ erscheint bis Ende Oetober in Wien bei Hirschfeld schon wiebcr ein neuer dreibändiger Nonuin aus der neueren Zeif, Unter den Studierenden m Kecskemet erscheint seit Kurzem ein belletristisches Morgenblatt. Der Redacteur desselben heißt Veöthp Laßlo. Der Schriftsteller Zerffi ist seit Kurzem rin sebr tliätigor Mitarbeiter des geschätzten PeNher ,,Spie,->elZ" geworden. Er besitzt eine qe-wandte Feder; seine „liter>irischen Wespen" können pikant", nur sotten ilzre Alachel nicht zu scharf, zu spitzig scvn, ist unser Nath. N scha b u sch n i g g's 3?oman : „Der modern? Eulcnspiegel" hat so eben in Pesth, im Verlane des Gustav Heckenast, in 2 Va'nden die Presse verlassen. Zugleich erschien ebendort: „Neise nach dem skandinavischen Norden und der Insel Island im Jahre I8'l5," von Ida Pfeiffer, der bekannten Reisenden, und „Erzählungen und Novellen" von D e in h,a r d ste i n, S i gmu ii d Ko lisch, der in Gratz ein belletristisches Blatt gründen will, ist vor einigen Tagen zur Förderuna dieses Unternehmens nack Wien gereis't. Das Gerede von der Begründung eines neuen Journals in Gratz zieht sich nun schon durch mehrere Jahre hin; es wäre demnach Zeit. mit dem Unternehmen einmal an's Li5t zu treten. Charles Dickens W05), der berühmte englische Romansckrift« steller. bat mit seiner Familie England verlassen, um ein volles Iah^ in der Schweiz zuzubringen. — d — Auflösung des LvssVgryphs in Nr. 45: Wie heißt der kleine, leichtbeschwingte Schelm, Der sich die Vahn in alle Herzen bricht, Vor dem nicht schützt Minerven's Schild und Helm? Doch — welcher Sterbliche kennt Amor nicht?! ,— Niö lebt und fühlt, gehorchet sein.-n Winken. In jeder Zone seine Fahne weht; Selbst dein? Große, Noma, konnte sinken. Wo Amor's Reich noch unelschüttert steht. Mathilde P......r. Verleger: Igna; Awis Edler v. Klei n ma y r. Digitalna knjižnica Slovenije - dLib.si
NAPAKA - STRAN NI BILA NAJDENA


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