poSInma plaLsns v gotovini. Nr. 10. Erjcheml jeoen 1., 10. und 80. Einzelne 8^» 11. (86.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig IS'— Din. D.-Oefterreick: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. Koeevje, Montag, den 1. April 1929. Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schristleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Die städtische Sparkasse und unsere Bevölkerung. Widrige Verhältnisse, insbesondere aber der Umstand, daß ein großer Teil der Bürgerschaft der Ansicht war, die Stadtgemeinde könne nach Recht und Billigkeit nicht für einen Schaden ver¬ antwortlich gemacht werden, der dadurch verur¬ sacht worden war, daß die-vorige Direktion der städtischen Sparkasse zu große Geldbeträge in der Merkantilbank einlegte, ohne sich sür diese großen Geldsummen entsprechende verläßliche Sicherstel¬ lungen von der Mxrkantilbank geben zu lassen, verhinderten das Eingreifen der Stadtgemeinde zugunsten der städtischen Sparkasse in Kočevje. Erklärlich ist dies, wenn man weiß, daß der größte Teil dieser sorglosen Herren gleichzeitig Exekutivorgane in der städtischen Sparkasse und Exekutivorgane der Merkantilbank waren. Hätten diese Herren nur etwas gewissenhafter gearbeitet, ihre ihnen anvertrauten Stellen richtig ausgefüllt, ihre Pflicht gegenüber der Allgemeinheit, daß ist unserer Stadtbeoölkerung, erfüllt und hätte sich die Direktion der städtischen Sparkasse von der Merkantilbank die entsprechenden guten Garantien für die bei ihr eingelegten Gelder geben lassen, so hätte dieses Unglück die Stadtgemeinde nie treffen können. Nun, Geschehenes kann nicht mehr ungeschehen gemacht werden. Es muß jetzt, so wie die Dinge liegen, darnach getrachtet werden, die üblen Folgen des auf uns hcreingebrochenen Unglückes mög¬ lichst zu mildern, den Schaden, den die Stadt erleiden muß, möglichst zu verkleinern. Die Lage war ernst, das Unglück so groß und für viele so unfaßbar, daß man erst nach langen, lebhaften und ermüdenden Aussprachen, die in Des Festes Freude. Auch der älteste Baum spürt jetzt wieder die Frühlingswärme in seinen Adern, auch er treibt im Lenz noch ein frisches Zweiglein aus seinen knorrigen Ästen. Und welcher Mensch verschlösse sich dem Frühlingszauber, wenn der belebende Sonnenschein wieder auf dem frischen Grün der Wiesen liegt und die Vöglein in den blühenden Bäumen ihre Liebeslieder schmettern! So lange einer nicht tot ist, packt ihn der Lenz und läßt das Blut rascher durch seine Adern kreisen. Im Grunde ist das für viele eine törichte Freude. Neues Leben, neues Wachstum, neue Schönheit draußen in der Natur, kein Zweifel. Aber wie steht es mit dir, o Menschenkind? Lassen wir alle Biologie und Physiologie beiseite, aber das weiß ein jeder von uns, daß es von einer bestimmten Lebensstufe an abwärts geht und daß er stirbt, während er lebt. Jeder Frühling legt bei uns einen neuen Lebensring an und macht den Baum schlagfälliger für den Tod. Wir leben — menschlich gesprochen — um zu sterben, auch im Frühling. Ja gerade der lachende Frühling erinnert uns an unsere Vergänglichkeit. Die Bäume, die Reben, selbst die Rosen, die wir im Garten pflanzen, werden uns überdauern; für sie alle kommt der Frühling noch ost ins Land, für uns aber wie lange noch? den einzelnen beteiligten Körperschaften in letzterer Zeit gepflogen worden sind, endlich zu dem Ent¬ schlüsse kam, vorderhand nicht auf eine Hilfe für die städtische Sparkasse von auswärts zu warten, sondern zur Selbsthilfe zu schreiten. Die Stadt¬ gemeindevertretung und die Vermögensverwaltung der Stadt haben sich dahin geeinigt, der städtischen Sparkasse einen Betrag von drei Millionen Dinar zinsenlos zur Verfügung zu stellen, damit die städtische Sparkasse wieder klaglos amtieren kann. Doch die beiden Vertretungen sowohl, wie auch die gesamte Bevölkerung des Bezirkes hoffen und rechnen fest darauf, daß unserer Sparkasse auch vom Staate und von der Gebietsverwaltung ausgiebige Hilfe zuteil werden wird, insbesondere da die jetzige Direktion beim Finanzministerium in Belgrad, sowie beim Obergespan und bei der Gebietsverwaltung in Ljubljana vorgesprochen und überall überzeugend nachgewiesen hat, daß uns dieses Ungemach ganz unverschuldet trifft und daß wir von diesem Unglücke ohne ausreichende Hilfe erdrückt werden. Diese Behörden sind nicht abgeneigt, der Stadt helfend beizuspringen, und wenn nicht alle Versprechungen und Anzeichen trügen, so ist mit Gewißheit darauf zu rechnen, das uns auch von dieser Seite ausgiebige Hilfe gewährt werden wird. Alle diese Faktoren geben es unumwunden zu, daß unsere Stadt auf eine behördliche Unterstützung Anspruch hat. Es ist aber unter den gegebenen Umständen nicht genug, daß die städtische Sparkasse wieder über große Geldbeträge verfügt und ihre fernere Tätigkeit vollständig statutengemäß weiterzuführen die Absicht hat. Jetzt muß auch die Bevölkerung von Stadt und Land mithelfen, damit die Di¬ rektion der städtischen Sparkasse das sich gesetzte Ziel, die städtische Sparkasse in absehbarer Zeit Frühlingsfreude hat darum für den Menschen einen bitteren Nachgeschmack. Als rein natürliche Lebensfreude kredenzt, trägt sie den Modergeruch der unzähligen Blüten an sich, die im Frühling zu tausenden sterben müssen. Diese Frühlings- freude ist leere Poesie, ein Traumland, das vor dem nüchternen Alltag in Nichts zerfließt. Denn das Menschenleben ist nicht ewiger Frühling, nicht immer neues Auferstehen, sondern rasch herein¬ brechender rauher Herbst, dem auf dieser Erde kein Frühling folgt, ein unaufhaltsames Sterben. Frühlingsfreude schmeckt nur dann süß, wenn sie auch für den Menschen mit Auferstehungsfreude gemischt ist, wenn sie nicht nur für Baum und Strauch, sondern auch für den armen Menschen immer neues Leben verheißt. Das ist des Christen Frühlingsfreude. Nicht zufällig begegnet sein Osterfest dem ersten Früh¬ lingsneumond. In das Frühlingsgeläute klingen beim Christen die Osterglocken. Der Christ stirbt, um zu leben. Auch sein Herbst und Winter ist nur der Übergang zu neuem, zu ewigem Frühling. Wir Menschen leben länger als alle unsere Werke, ja als die Erde selber, auf der wir wohnen. Wir sind Ewigkeitswesen. Und mag uns jeder Frühling, der an uns hienieden vorüberzieht, auch dem Grabe näher bringen, wir sterben nicht ganz; selbst unser Sterbliches wird nur zeitweise im Grabe ruhn. Es lebt einer, der über Grab und Tod hinaus- aus der finanziellen Bedrängnis zu bringen, auch erreichen kann. Die städtische Sparkasse benötigt jetzt ruhige und ziclbewußte Arbeit. Die jetzige Direktion, deren Mitglieder von der heutigen Stadtvertretung gewählt worden sind, ist bereit, die Aufgabe, die städtische Sparkasse wieder zu ihrem alten Ansehen zu bringen, zu erfüllen, und die jetzige Direktion verdient auch das allseitige Vertrauen. Da aber diese Männer nur dann ihr Ziel auch tatsächlich erreichen können, wenn sie die Bevölkerung aus Stadt und Land auch unterstützt, so ist die erste Voraussetzung eines gedeihlichen Weiterarbeitens der städtischen Sparkasse, daß die Bevölkerung von Stadt und Land von nun an nur jene Geldabhebungen bei der städtischen Spar¬ kasse macht, die tatsächlich gemacht werden müssen, und nicht von der Angst diktiert werden, ich werde mein Geld, das ich in der städtischen Sparkasse eingelegt habe, verlieren. Da, wie wir schon oben erwähnt haben, die Stadtgemeinde für die Einlagen in der städtischen Sparkasse haftet und auch die Octsvermögensverwaltung in großem Ausmaße zu helfen bereit ist, soll niemand einen Verlust erleiden. Gleichzeitig ist es notwendig, daß jene Geld¬ beträge, die von unserer Bevölkerung schon bei der städtischen Sparkasse behoben wurden, weil man sich noch rechtzeitig vor einem Verluste schützen wollte, in die städtische Sparkasse wieder eingelegt werden. Da sie hier sicher angelegt sind, ist es in keiner Hinsicht ratsam, daß diese Gelder zu Hause unproduktiv liegen. Sollte jemand das schon behobene Geld in einem auswärtigen Geld¬ institute angelegt haben, so wäre es angezeigt, es in einem heimischen institute wieder anzulegen, so arbeitet unser heimisches Geld auswärts und gewachsen ist und der uns allen, seinen Brüdern und Schwestern, die sichere Gewähr gegeben hat, daß auch wir über Tod und Grab hinausleben. Zu diesem neuen Leben, diesem neuen Frühling, der uns einmal ganz erneuern soll, wachsen wir empor, trotzdem uns das voranschreitende Leben zur Grube niederbeugt, und so umweht uns in¬ mitten der Moderluft, die uns in diesem Tale des Todes und der Verwesung umgibt, doch Frühlingshoffen, Frühlingsfreuen. Der Heiland mit der Siegesfahne, dessen Bild jetzt auf unseren Altären steht, ist der Künder dieser wahren Frühlings-, dieser Osterfreude. Er ist auferstanden aus eigener Kraft, treu seinen Verheißungen, er hat auf seine Lehre das göttliche Siegel darauf gedrückt, sie ist untrüglich wahr. Wahr ist seine Gottheit, wahr seine Sendung, wahr seine Heilsmittel, wahr seine Heilsgemein¬ schaft, seine Kirche. Wahr ist alles, was er ge¬ predigt hat von Galiläa bis nach Jerusalem, seine acht Seligkeiten und alle seine Verheißungen. Wahr ist vor allem seine Botschaft von unserer künftigen Auferstehung, und mag die Welt was immer sagen, es bleibt wahr: Auch wir werden auferstehen I „Wenn aber von Christus gepredigt wird, daß er von den Toten auferstanden ist, wie können etliche unter euch sagen, es gebe keine Auferstehung der Toten?" fragen wir, wie Paulus die Korinther fragen konnte. Deite Z. Seite 4. Zeiturm — N.. 10 wird dadurch unsere heimische Wirtschaft empfindlich geschädigt. Wenn unser Rat befolgt wird, — und wir ersuchen darum, weil es im allgemeinen Interesse liegt — wenn der städtischen Sparkasse wieder das alte Vertrauen von unserer Bevöl¬ kerung zugewendet wird, so wird die Stadt mit Hilfe der Landbevölkerung den entstandenen Schaden wieder decken, ohne daß jemand einen Verlust erleidet. Die Sicherheit der Einlagen ist nach obigen Ausführungen gewährleistet, die Be¬ fürchtung eines Verlustes für die Einlagen ist unbegründet, deshalb soll das Vertrauen zu un¬ serer alten Anstalt wieder zurückkehren. Die Ge¬ meindevertretung, die Vermögensverwaltung und die Sparkassevertretung, alle sind bereit für die Sparkasse zu arbeiten, es liegt nun an der Be¬ völkerung, diese Arbeit mit ihrem Vertrauen zu unterstützen. Nicht mehr in dec städtischen Spar¬ kasse Gelder beheben und das nicht gebrauchte überschüssige Geld bei ihr wieder einlegen und jede Gefahr eines Verlustes ist gebannt. Dem „Deutschen Volksblatte" entnehmen wir: Lieg oder Niederlage? Von Dr. Ewald Ammen de, Generalsekretär der euro¬ päischen Nationalitätenkongresse. Genf, Mitte März. Die Genfer Minderheitenaussprache ist be¬ endet und da meinen viele, daß es am Platze wäre, die Frage zu beantworten, ob eine Nieder¬ lage oder ein Sieg sich erkennen ließe. Polnischer, tschechischer und zum Teil auch französischerseits tut man das, indem man laut von einem Ge¬ winn der Partie spricht. Auch in Deutschland werden Anschauungen laut, als ob in Genf die Sache der Minderheitenrechte eine Niederlage er¬ litten hätte. Diese Art der Fragestellung muß von allen denen, die dem Kampfe wirklich nahe¬ stehen, abgelehnt werden, denn sie haben von vornherein gewußt, daß die Auseinandersetzung in Genf nur den Beginn eines langen und hart¬ näckigen Kampfes bilden würde, eines Kampfes um die Anerkennung der elementarsten Volkstums- rechte der Nationalität im Rahmen ihrer Staaten und damit um die Beseitigung des wesentlichsten Hindernisses im Zusammenleben der Völker. So¬ mit kann es sich bei der Behandlung der Genfer Vorgänge logischerweise nur um die Bewertung des Ausganges dieser ersten Phase in der Aus¬ einandersetzung handeln. Gewisse Merkmale könnten bei oberflächlicher Betrachtung auch in der Tat die Anschauung rechtfertigen, als ob der Ausgang dieses ersten Zusammenstoßes die Stellung derjenigen, die für die Minderheitenrechte kämpfen, verschlechtert hätte. So könnte angeführt werden, daß die Reden Cham¬ berlains und vor allem Bciands, die den Aus¬ führungen Dandurands, Stresemanns und Pro- cop:s folgten, da sie unwidersprochen blieben, den Eindruck erwecken konnten, als ob durch sie — besonders die Briandschen Scherze — der Ernst und die Tragweite der vorgebrachten Vorschläge entscheidend beeinträchtigt worden wären. Ferner könnte man annehmen, daß die eigenartige Zu¬ sammenstellung des Ratsausschusses zur Durchsicht „Wir sind also nicht wie eine Blume des Feldes, die heute blüht und morgen für immer dahin welkt. Wir sind nicht wie ein Nebel am Berggelände, der eine Zeitlang auf- und nieder- wallt, um dann für immer zu verschwinden. Unser Leben ist nicht nur eine Flamme, die der Tod endgültig auslöscht, so daß alles dunkel wird. Nein, wir tragen größere Werte in uns. Einstens kommt der Tag, an dem wir mit den Auferstan¬ denen das ewige Siegesfest feiern, ihm huldigen als dem sieghaften König, dem unbestritten an- erkannten Triumphator, über Hölle, Welt und Sünde, und durch alle Himmel wird der Hymnus klingen: Preis dir, o Sieger auf Golgatha, Sie¬ ger wie keiner! Alleluja!" Das ist nicht bloße Poesie, sondern Leben, nicht weiche Träumerei, sondern ganz sichere Ver¬ heißung, nicht nur Gefühl, sondern untrügliche Wahrheit. Je siecher der Leib, um so kräftiger dieser Trost, je näher dem Grabe, um so näher der seligen Erfüllung. Unsere Lebenshoffnungen fallen mehr und mehr ab, je weiter wir im Leben voranschreiten, diese Hoffnung wird immer sicht¬ barer und greifbarer. Und wenn für uns alles verloren scheint, dann wird alles gewonnen sein: am Ende aller Erdenfreude erwartet uns ein Ende ohne Ende und das soll nur Freude, ein ewiger Frühling sein. Katholikenkorrespond. der Vorschläge eine Ausschaltung der Antragsteller oder gar eine „Beerdigung erster Klasse" ihrer Anträge bedeute. Diese Ansicht wird denn auch von vielen Presseorganen — vor allem in Deutsch¬ land — vertreten. Doch diese auf den ersten Blick so einleuchtenden Darstellungen sind in der Hauptsache nicht stichhältig. Gewiß, die Rede Briands — ein Meisterstück ironischer Humoristik — hat bei den Freunden des Redners und Gegnern der Minderheiten lauten Beifall gefunden. Auf alle neutralen Teilnehmer und besonders die den Minderheiten verschiedenster Nationalität nahestehenden Persönlichkeiten hat sie aber genau den entgegengesetzten Eindruck gemacht. Am besten bringt das ein bekannter Schweizer Journalist zum Ausdruck, der folgendes schreibt: „Herr Briand hat allerhand Scherze und Iro¬ nien in die Verhandlung gemischt. . . Doch für Unglückliche und Bedrängte sind auch die guten Witze „schlechte Witze". Solche Leute gibt es aber in Europa ein paar Dutzend Millionen, also eine Zahl, die auch dem sonst so klug auf sein Ansehen bedachten Frankreich imponieren dürfte." Nein, der Briandsche Spott in bezug auf eine Frage, die Millionen von Menschen materiell und seelisch berührt, war — und dieses dürfte sich künftig noch deutlicher zeigen — weder für Frank¬ reich noch für seine Verbündeten ein Erfolg. Das gleiche läßt sich auch von den Ausführungen Chamberlains sagen, der in der Art eines guten Firmenchefs die Tätigkeit aller Teile seines Un¬ ternehmens: des Dreierausschusses, der Minder¬ heitenaktion usw. lobte und sich damit nicht nur mit Herrn Dandurand, dessen Unparteilichkeit ja über allem Zweifel steht, sondern auch dem größten Teile der englischen Öffentlichkeit einschließlich der „Times" in Widerspruch setzte. Allerdings darf nicht übersehen werden, daß Herr Chamberlain seine Rede mit dem Vorschläge, der Rat möge die Frage einem allgemeinen Studium unterziehen, abschloß und sich damit auf einen den Polen und Rumänen entgegengesetzten Standpunkt stellte. Für Dr. Stresemann wäre es sicherlich ein ebenso billiges wie dankbares Unternehmen ge¬ wesen, seinen Gegnern und insonderheit Herrn Briand im gleichen Tone zu erwidern, doch heute, wo sich die Lage bereits besser übersehen läßt, wird man dem Reichsaußenminister nur zustimmen können, wenn er sich zu keiner Entgegnung auf die Briandsche These verleiten ließ, jene These, daß die Minderheiten Europas im besten Ein¬ vernehmen mit ihren Staaten und Mehrheits¬ völkern leben könnten, wenn sie sich nicht von üblen Elementen aufwicgeln ließen und so aus der Frage des Schutzes der Minderheiten sage und sprich die Frage eines Schutzes der be¬ drohten, staatlichen Souveränitäten machten. Doch auch das andere Moment, die Zusam- mensetzung des Rarsausfchusies bedeute eine Ver¬ schleppung, wenn nicht gar eine Beerdigung der gestellten Anträge, kann nicht gut anerkannt werden. Gewiß, Sir Austen Chamberlain, Herr Q ünenos de Leon und Herr Aoatchi, von denen der eme Gegner der Änderung des brütigen Zustandes ist, während der zweite einen Staat, der seine Na¬ tionalitäten grundsätzlich zu entnationalisieren sucht, vertritt und der dritte, aus Japan kommend, dem individuell europäischen Problem des Minder¬ heitenschutzes völlig fernsteht, sind nicht das ge¬ eignete Gremium, um die Formulierung von Vor- schlügen für eine Verbesserung des Völkerbund¬ verfahrens zu treffen. Doch so wie die Dinge heute stehen, wird es sich mit der Arbeit des Ausschusses vor allem nur um eine Durchsicht und um eine Zusammenfassung der bereits vorhan¬ denen, sowie der noch einlaufenden Vorschläge und Betrachtungen handeln. Fortsetzung folgt. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Samuel SchumacherP.) Der gewesene Abgeordnete der Deutschen Partei im Beograder Parlament, Samuel Schumacher, ist vor kurzem in seinem 49. Lebensjahre in Sara¬ jewo an Herzschlag plötzlich gestorben. — (Lese verein.) Samstag den 6. April 1929 findet im Gasthause des Herrn Viktor Petsche um 8 Uhr abends die ordentliche Haupt- Versammlung des Lesevereines statt. Alle Mit¬ glieder werden hiezu höflichst eingeladcn. — (Gottscheer Sportverein.) Heuer feiert der Gottscheer Sportverein sein 5. Stiftungs¬ fest. Wie wir von maßgebender Stelle erfahren, wird aus diesem Anlasse am 7. Juli ein Verein s- Jayrgang ) .. reiniyt VZHI Mckenyeräte aus Hol?! wetturnen abgehalten, an dem Turnerinnen und Turner im friedlichen Wettstreite um den Sieg kämpfen werden. Für Samstag den 13. Juli ist im Hotel Triest ein Festabend mit turnerischen, gesanglichen und Tanzaufführungen geplant. Das Sportvereinsorchester wird mit neuesten Schlagern und echten, alten Wienerwalzern die Vortrags¬ ordnung würzen. Am 14. Juli findet im Gast¬ hausgarten des Herrn' Peter Lackner das Schau¬ turnen, verbunden mit einem großen Volksfeste statt. Wir machen unsere Landsleute schon heute auf dieses Fest aufmerksam. ro. April iyry im fiotei crierl frWjakrs-Lieüettafel Sez Lsmcdeer Sesangvereines. Lieiier- unä MuEvorträge! Zwgzpieie! — (Jagdbeute.) Einen 214 KZ schweren Bären hat am 23. März im Malgerer Revier der Jagdpächter Eppich aus Kletsch erlegt und ihn in die Stadt überführt, wo der Riese unserer Wälder von der Stadt- und Landbevölkerung be¬ sichtigt und angestaunt wurde. — (Ernannt zum Ehrenbürger) von Bizeljsko bei Brežice, einer der größten Gemeinden Untersteiermarks, wo er durch 34 Jahre sehr er¬ folgreich gewirkt und sich namentlich für die He¬ bung des Obst- und Weinbaues bleibende Ver¬ dienste erworben hat, wurde der hier im Ruhe¬ stände lebende Oberlehrer Herr Anton Skubec. Wir beglückwünschen. — (Allen Verbandswehren!) Die Ver- bandsleiiung macht nochmals alle Feuerwehren auf die rechtzeitige Einsendung (bis 15. April) der Anmeldungen an die zuständige Bezirkshaupt¬ mannschaft aufmerksam. Die diesbezüglichen For¬ mulare wurden von der Verbandsleitung bereits allen Feuerwehren zugeschickt. Es wäre angezeigt, die Anmeldung rekommandiert an die Bezirks- hauplmannschaft einzuschicken oder aber bei per¬ sönlicher Übergabe sich dies bestätigen zu lassen. — (Der neue Hilfs bisch of.) Der Pro¬ fessor an der theologischen Fakultät in Ljubljana Dr. Gregor Rozman wurde von Papst Pius XI. zum Weihbischofe ernannt. Der Ernannte wird einen Teil der Obliegenheiten unseres Fücstbi- schofes Dr. Jeglič übernehmen und einst sein Nach¬ folger sein. Der neue Weihbischof ist ein gebür¬ tiger Kärntner und steht im 47. Lebensjahre. — (Einschränkung des deutschen Sprachunterrichtes.) Die deutschen Unter¬ richtsstunden in den Unteren vier Klassen des Gym¬ nasiums werden von jetzt ab vom Staate nicht mehr vergütet. Das hat zur Folge, daß jeder Deutschunterricht in diesen Klassen entfällt, es sei denn, daß die Professoren diesen Unterricht un¬ entgeltlich erteilen oder die Schüler die nötige Vergütung aufbringen. — (Änderung im Volksschulwesen.) Das Unterrichtsministerium hat schon wieder einen neuen Schulplan ausgearbeitet, der, wie es heißt, bald genehmigt werden und mit Beginn des Jahrgang X». Gottscheer Zeitung — Nr. 10 s-.ae ci-rr/ r suc/re»/' iraoivki per-e sam! ssgt krsu ^nnie junZ, geb. Kluß. ,,^ss sckacket es, wenn oucb VorkänZe unck Oorckinen verqual¬ men? 5ie sinck je okne >1üke in kurzer 2ei1 vieler ßewsscken: ick plage rnick nickt mit Kumpeln unck keiben, IXDIOdi wssckt js allein." Lc/ron/ ck'e WLscfre/ ! »»—«»L .» >> Volksblatte entnehmen, herrschen dort ähnliche Verhältnisse. Das Blatt schreibt nämlich: „Die fieberhafte Tä¬ tigkeit der Auswandcrungsagenten, die, unterstützt von der schlechten wirtschaft- lichen Lage, die deutschen und magya¬ rischen Dörfer mit Flugschriften, Him¬ mel und Erde versprechenden „Auf¬ klärungsschriften" über Amerika über¬ fluten, hat ihre Früchte gezeitigt. Aus allen Dörfern melden sich Leute scharenweise, die den schweren Kamps um das tägliche Brot nicht weiter zwingen, die sich an den fernen Gestaden des heißen, sumpfigen Süd¬ amerika ein neues Leben erarbeiten wollen,,und wo sie dann abgemartert, krank, des Lebens überdrüssig heim¬ kehren. Das Geld, das sie für Schiff¬ fahrt und Paß ausgeben, ost ihr ganzes Vermögen, ist verschwunden. Und ihre Gesundheit, die ihnen zu Verdienst verhalf, ist auf den Feldern Südamerikas geblieben. Der Aus¬ wanderungssucht kann aber nur auf einem Weg ein Riegel vorgeschoben werden: Linderung der wirtschaftlichen Not und mit ihr das Schaffen neuer Arbeitsmöglichkeiten. Bei einem Tag¬ lohn von 20 bis 25 Din kommen die armen Leute leicht in Versuchung, ihr Glück in der Fremde zu suchen. — (Gebrauchen Sie Koli- ner Zichorie) und Sie werden sich überzeugen, daß dies wirklich ein aus¬ gezeichneter Kaffeezusatz ist. Allen un¬ seren werten Kunden wünschen wir recht angenehme Osterfeiertage I Ko- liner Nährmittelfabrik A. G., Ljub¬ ljana. — (Rauchen verboten,) denn die weißen Vorhänge leiden dadurch sehr. Wenn Sie aber diese mit Schichts Radion waschen lassen, so muß Ihr Mann aus seine geliebte Zigarre nicht verzichten. nächsten Schuljahres in Kraft treten soll. Nach diesem Plane werden die Elementarschulen den praktischen Bedürfnissen der Bevölkerung mehr an¬ gepaßt ,ein. Der Schulbesuch soll möglichst er¬ leichtert und deshalb in allen Orten für die Er- richtung von Schulen gesorgt werden. Die Bau¬ kosten trägt der Staat. Sollten staatliche Bei¬ träge nicht ausreichend sein, werden die betreffen¬ den Gemeinden durch Umlagen und Kulukarbeit mithelsen müssen. Der Religionsunterricht bleibt auch weiterhin den Seelsorgern überlassen. — (Todesfall.) In Bozen ist am 19. März Frau Anna Gassner geb. von Hepperger, Wittwe nach dem verstorbenen Großindustriellen Andreas Gassner, im Alter von 85 Jahren ver¬ schieden. Die Verstorbene war eine musterhafte Familienmutter und große Wohltäterin der Atmen. Der Himmel möge ihr Wirken reichlich lohnen! — (Die Errichtung einer staatlichen Agrarbank) soll nun beschlossene Tatsache sein. Als Gründungskapital erhält sie vom Staate ZOO Millionen Dinar, die nötigenfalls auf 1000 erhöht werden. Diese Bank soll dem darnicder- liegenden Bauernstände zu billigem Kredite ver¬ helfen. Wenn sie ihr Versprechen hält, wird es ihr der Bauernstand danken. — (Die Kriegsentschädigungssrage) bildet gegenwärtig wieder den Gegenstand von Besprechungen zwischen den daran interessierten Staaten. Deutschland erklärt, die ihm aufgebür- dete Last nicht weiter tragen zu können, und ver¬ langt die Festsetzung uno Herabsetzung seiner Lei- stungen. Die Siegermächte wieder machen das Recht der Stärkeren geltend. Und so ziehen sich die Verhandlungen in Paris schon wochenlang dahin und kann heute noch nicht gesagt werden, wann die notwendige Einigung gelingt. — (Wie bei uns.) Wenn die Auswande¬ rung von Burschen und Mädchen nach Kanada ein paar Jahre so anhält, wie sie Heuer vor sich geht, dann ist es um unser Ländchen geschehen. Aus der Maserergegend z. B. haben sich, so be¬ richtet man uns, gleich sechs Burschen und eben- soviele Mädchen zur Reise entschlossen. Die Zahl der Auswanderungslustigen ist so beträchtlich, daß die kanadischen Vertreter schon sehr wählerisch sind und jeden zurückweisen, der nicht vollkommen fehlerfrei ist. Wie wir dem Neusatzer Deutschen — (Die Schweiz und das Minder¬ heitenproblem.) Es ist erfreulich, daß im Schweizer Nationalrat kürzlich die Minderheiten¬ frage angeschnitten wurde. Schon allein diese Tat¬ sache zeigt der Welt, daß es sich hier um ein all¬ gemein interessierendes Kulturproblem und nicht etwa nur um interne Angelegenheiten dieser oder, jener Staaten handelt, die zufällig eine kleinere oder größere sprachfremde Minderheit in ihren Grenzen haben. Dabei stellte sich der Schweizer Vertreter auf den Standpunkt Chamberlains, so wie er nach der letzten Korrektur im Völkerbunds¬ rat aussieht: Nicht „Assimilation", wie der schöne Ausdruck für eine planmäßige brutale Erdrosselung der Minderheitenkultur lautet, sondern planmäßige Duldung dieser Kultur, soweit sie sich irgend mit loyalem Staatsbürgertum verträgt. Man weiß, daß Chamberlain den Ausdruck erst „mißver¬ standen" haben wollte. Nun, jetzt hat ihn der Schweizer jedenfalls auf den einzig brauchbaren Sinn festgelegt. Meinte es der Völkerbundsrat ernster mit der Sache, als es in Wahrheit der Fall ist, hätte er die Schweiz mit in die Min- derheitenkvmmission ausgenommen, denn wenn ir¬ gend ein Staat Europas, dann weiß sie es, wie man am besten sprach- und stammverschiedene Be¬ völkerungen in einem Staatswesen friedlich ver¬ einigen kann. Ist die Schweiz nicht gerufen worden, so 'meldet sie sich von selbst zu Wort, und wir danken es ihr. Ein so berufener „Sachverstän¬ diger" in europäischen Minderheitenfragen wie sie muß wirklich neben Spanien und Japan (!) seine Stimme abgeben dürfen. — (Die Zahl der Exekutionen in Slowenien.) Nach der Statistik des Ober¬ landesgerichtes für Slowenien wurden im Laufe des Jahres 1928 von den 49 in Slowenien be¬ stehenden Bezirksgerichten nicht weniger als 62.196 Exekutionen durchgeführt. Die Zahl ist gegenüber dem Vorjahre um fast 6000 gestiegen. — (Das Gesetz über Personennamen) schreibt unter anderem auch vor, daß jede Ein¬ tragung in die Geburts-, Sterbe- und Trauungs- matrik auch der Zuständigkeitsgemeinde des Im¬ matrikulierten mitzüteilen sei. Dies wird sich schwer durchführen lassen, weil erfahrungsgemäß die Fremden in den seltensten Fällen ihren Auf¬ enthalt in der Gemeinde den Matrikenämtern melden und die erforderlichen Dokumente vor¬ weisen. Um eine klaglose Amtshandlung zu er- möglichen, sollten die Gemeindeämter angewiesen werden, für jede angemeldete Partei gleich auch dem Matrikenamte die nötigen Daten zu über- Mitteln. Stara cerkev. (Der erste Besucher aus Amerika) ist Heuer der aus Brooklyn am Char- freilag hier angekommene gebürtige Mitterdorfer Herr Alois Jaklitsch von Hausnummer 2. Er gedenkt einige Monate daheim zu bleiben. — (Der Anbau) hat begonnen und ge- statteten es die letzten schönen Tage, daß es auch in diesem Jahre an Märzhafer nicht fehlen wird. — (Der Beginn des Straßenbaues zugesichert.) Auf neuerliche Vorsprache beim Gebietskommissär Dr. Natlačen hat der Obmann des Gottscheer Straßenausschusses die Zusicherung erhalten, daß im Juni mit dem Bau der A9- bacherer Straße begonnen wird. Koprivnik. (Besitz ver kauf.) Der pensio¬ nierte Fürst Auersperg'sche Forsthüter Herr Franz Schmuck hat den hiesigen Besitz Nr. 42 (Palsch) um den Betrag von 700 Dollar käuflich erworben. Pokga vas. (Nach Kanada) abgereist sind am 22. März die Burschen Matthias Petsche, Josef Ostermanu, Johann Scheschareg und Joses Wolf, vier fleißige und tüchtige Arbeiter. Werdreng. (Spende.) Herr Matthias Stau- dacher, Kaufmann in Steyr, Oberösterreich, spen¬ dete für unsere Wallfahrtskirche auf dem Verdrenger Berge dcn namhaften Betrag von 100 Schilling; gleichzeitig übersandte er für unseren Feuerwehr¬ verein 50 Schillinge. Herr Matthias Staudacher ist ein geborener Verdrenger aus dem Hause Nr. 12 (Ober Maocharsch). Mit Liebe gedenkt er an die alte Heimat. Als treuer Abnehmer der Gott¬ scheer Zeitung verfolgt er mit Interesse die Be¬ richte, welche aus dem Gottscheer Lande kommen. Seinerzeit pilgerten viele aus allen Gegenden des Gottscheer Landes sowie aus Kroatien zur lieben Mutter Gottes auf den Verdrenger Berg. Heute aber flaut der Glaube ab und wenige Pilger kommen noch aus der Ferne. Wie schön aber war es, wenn sich die alten Verwandten und Bekannten nach dem Gottesdienste begrüßten und bei Spießbraten, „Foistwürsten" und Bo- bollitzn" das Wiedersehen feierten! Wenn nicht hie und da namhafte Spenden von gutherzigen Gönnern zukommen würden, da die Verdrenger nicht imstande sind, beide Kirchen zu erhalten, wüßte man nicht, was mit der einen Kirche ge¬ schehen würde. Herzlichen Dank dem lieben Spen¬ der von der Kirchenverwaltung und dem Wehr¬ ausschuß Kandlerji. (Sterbefälle.) Am 11. März l. I. wurde der hier allseits beliebte und eifrige Jäger Friedrich Tscherne nach längerem Leiden unter zahlreicher Beteiligung in seinem 30. Le¬ bensjahre zum Grabe getragen. Am 17. März l. I. verschied Andreas Schober im 83. Lebens¬ jahre. Sie ruhen in Frieden! Landwirtschaftliches. Der Zweck des Zuchtbuches. Gelegentlich einer Zusammenkunft mehrerer Mitglieder der landwirtschaftlichen Filiale wurde auch über das Zucht- und Herdbuch gesprochen und behauptete da einer unserer lieben Bauern, daß das Anlegen und Führen solcher Bücher nach seiner Überzeugung ein rechter Unsinn sei und dem Bauer nie etwas wird nützen können. Nun, wenn man sich in den Gedankengang so eines in einem abgelegenen Dorfe wohnenden Menschen versetzt, so muß man ihm vollkommen 8ie kommen wieder, äis alten Lckmerren, wenn sick 6ns Vetter ündert. ?ür die Qliecter, kür den Kopi, ctie 2l2kne, tiäncie, ?üsss, kür den ganzen Kör¬ per, bei rksumatiscken Lclimerren unci auck sonst ist Kellers Olsakluid, Uns seit 32 jakren bewükrt« Lckutrmittel eine Voklkst im ltsuss. Anwendung innerlick und äusserlick. Or- KSItlick überall, Orobsklaseke 6 Oin. Ooppel- tlascbs 9 Oin. Wo nickt, bestellen Sie per Post direkt mindestens um 62 Oin bei kligön V. Skiles, LpoMkk in 8tubiez-llonjs lllimplstr 304, Kroatien. kmr den Nagen: Olsapillen, 6 Lckackt. 12 Oin, Seite 4. Gottscheer Zeitung — Nr. 10 Jahrgang XI recht geben. Woher soll dieser auch die Grund¬ begriffe moderner Tierzucht kennen? Und sowie dieser Mann von der Sache denkt, gerade so werden gewiß viele andere denken, weshalb es notwendig ist, hier aufklärend und belehrend zu wirken. Seil dem Jahre 1907, also seit mehr als 20 Jahren, sind fast immer Stiere in unserem Bezirk verwendet worden, welche dem Montavoner, Algäuer, Bregenzer und Oberinntaler Schlage an¬ gehörten. Sie kamen teils aus Vorarlberg, wo diese vier Schläge heimisch sind, teils waren sie Abstämmlinge nach solchen importierten Stieren. Diese haben Nachkommenschaft hinterlassen und man imstande ist, bei manchem Rind feststellen zu können, daß in ihm das Blut von aus vier, fünf, auch sechs verschiedenen Perioden stammenden Stieren fließt. Selbstverständlich entsprechen solche Stiere und Kühe den für die oben genannte Vieh¬ rasse ausgestellten Rassekennzeichen, bis auf et- waige Schönheitsfehler, gewöhnlich vollkommen und können als reinrassig bezeichnet werden. Die Stiere und Kühe sind natürlich für die Zucht sehr wertvoll, weil von ihnen wieder nur gute Nach- kommenschaft zu erwarten ist, und ist es Aufgabe desjenigen, welcher das Zuchtbuch anlegt und führt, sie ausfindig zu machen, nach vorgenom¬ mener Begutachtung einzutragen und bei Kühen Erhebungen über ihre Milchleistung anzustellen. Nun zum Zweck des Zuchtbuches, welcher vielfach ist. Der eine ist der, daß eben die Ab¬ stammung und Rassezugehörigkeil festgestellt wird, der zweite aber besteht darin, daß die Körper- formen des Stieres und der Kuh begutachtet werden. Es kann und darf uns nämlich nicht gleichgültig sein, wie ein Stier gebaut ist, denn er kann einen ihm anhaftenden Körperfehler auf 100 und mehr Kälber alljährlich übertragen die von ihm abstammen. Deshalb soll ein Stier voll¬ kommen fehlerfrei sein und eine einwandfreie Ab¬ stammung haben. Seine Mutter hingegen soll eine tadellose Milchkuh sein, denn auch die Eigen¬ schaften seiner Mutter kann ein Stier auf seine Nachkommen vererben. Aber auch von der Zuchtkuh verlangen wir ebenmäßige Formen, kräftige, richtig gestellte Gliedmaßen. Es kann keine Leistungszucht auf die Dauer geben, wenn Wuchs, Ebenmaß und Zweckmäßigkeit der Formen sowie Stärke der Knochen vernachlässigt werden, da Ebenmaß und Kraft die sicherste Gewähr für Gesundheit sind und nur ein gesundes Tier dauernd leistungsfähig bleibt. Drittens wird bei den reinrassigen Kühen die Milchleistung festgestellt; wir lernen also die vor-' handenen guten Milchkühe kennen. Und viertens wollen wir mit aus in unser Zuchtbuch einge¬ tragenen Kühen stammenden Nachkommen männ¬ lichen oder weiblichen Geschlechtes Geschäfte machen und das ist der Hauptzweck. In sehr ausgedehnten Gebieten unseres Staates liegt die Viehzucht noch tief darnieder, soll aber überall gehoben werden. Langsam fängt es an, sich, was das anbelangt, bald^ da bald dort.zu rühren und zu regen. Man beginnt die Vieh¬ bestände mit aus anderen Gegenden eingeführten Stieren zu verbessern, hie und da kauft sich auch ein ganz besonders Strebsamer ein weibliches Stück, eine Kalbin oder Kuh guter Abstammung. Die Viehzucht soll also im Staate gehoben werden und da besonders die Gebirgsgegenden — und solche haben wir zur Genüge im Staate — nur auf die Viehzucht angewiesen sind, so wird man gewiß gern unser graubraunes Gebirgsvieh dort an¬ kaufen und einführen. Wer sich die Mühe ge¬ nommen hat, die Arbeitsprogramme der verschie¬ denen Gebietsverwaltungen näher anzusehen, der hat Gelegenheit gehabt, festzustellen, daß auch tat, sächlich überall die Hebung der Viehzucht einen der Hauptprogrammpunkte bildet, und hofft die landwirtschaftliche Filiale, daß es ihr gelingen wird, reingezüchteles Vieh, insbesondere einein¬ halbjährige Stiere und Kalbinnen im Wege der verschiedenen Gebietsverwaltungen in anderen Ge¬ genden absetzen zu können. Hiebei wird uns aber unser Zuchtbuch nicht nur ein guter Behelf, son¬ dern eine sehr wirksame Reklame sein. Es werden wohl hie und da Zuchtbücher in unserem Staate geführt, diese sind aber klein und beschränken sich alle nur auf die Eintragung von Vieh, welches Mitgliedern von Viehzuchtgenossenschaften gehört, deren es einige im Staate gibt. So umfangreiche Zuchtbücher, wie das von der Filiale angelegte eines ist, welches sich aus den Viehstand eines ganzen Bezirkes erstreckt, gibt es aber in unserem Staate noch keines. Aufgabe der landwirtschaftlichen Filiale wird es sein, Absatzgebiete für unser Vieh zu suchen, an unseren Bauern wird es aber liegen, durch gute Wartung und Pflege, richtige und reichliche Füt¬ terung aus ins Zuchtbuch eingetragenen Kühen schöne Nachkommenschaft zu ziehen, damit uns die Absatzgebiete dauernd erhalten bleiben. 3000 bis 4000 und noch mehr Dinar für einem ein¬ einhalbjährigen Stier oder eine Kalbin ist eine ganz schöne Einnahme, sie entspricht einen Lebend¬ gewichtspreis von 12 Dinar pro Kilogramm. Möge recht bald der erste Waggon mit Zucht¬ vieh gegen Serbien von hier abrollen und jedes Stück ein Auszug aus dem Zuchtbuch begleiten, der den Beweis liefern soll, daß es einem seit Generationen reingezüchteten graubraunen Ge¬ birgsviehstamm angehört — ein reinrassiger Monta¬ voner — und der Gottscheer Bauer ein ver¬ ständnisvoller Viehzüchter ist. W. F. Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev. Schriftleiter: Alois Krauland, Koäevje. Buchdruckerei Josef PavliLek in KoLevje. Uarzellenweise verkauft seine Äcker, Wiesen usw. Sonntag den 14. April 1929 um 2 Uhr nachmittags in Dolgavas Nr. 35 Anton Jakopin samt Frau. Bedingungen beim Gemeindeamt Livold. nur Anzeige. Nach Ostern gelangen im Bartelmeschen Hause Nr. 80 die Geschäftseinrichtung (Stellagen, Pulte usw.) sowie diverse Möbel und Kücheneinrichtungsgegenstände zum Verkaufe. Nähere Auskünfte erteilt der Eigentümer Josef Oswald. Gelöschter Katk etwa zwölf Meterzentner, ist in der Stadt zu verkaufen. 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