Mbacher Zeitung. Nr. 155. Plznum«li >»<» ll Mit b» Poft ssanzj, « ,5., halbj, 7 5«. Mittwoch. jtt.Iuli. Ä»sllt«o»«ge»«ll Y2l N«l« In<«»te bi» ,» « 3«U» >» lt., »röß«« Pl l^U« « li , l»e« lMeien lV<«b«»hoI»ngen p». i<«U« 5 tl 187«. Nichtaintlicher Ml. ssreiherr von Lasier. Durch das am 7. d. M publiciertc kaiserliche handschrrilien ist der belanntlich schon längere Zeit angetündigt gewesene Rücktritt des bisherigen Mini sters des Innern, Freiherr» v. Lasscr. perfect «geworben. Freiherr v. Lasser, der leider bereits seit vielen Monaten außer stände war, an den Regieruugsgeschäf lt» l, welche die immense Mehrheit der Bevölkerung Oesterreichs dem staatsmäunischen Wirten Lasscrs fur ulle Zeiten bewahren wird. Sein leuchtender Patriotismus, seine hervorragende, Deceuuien hindurch erprobte Thätigkeit für däs Staatswohl haben ihm nicht nur die aufrichtigste Verchruug der Verfassungspartei, jondcrn auch die vollste Achtung der gegnerischen Frac-tioncn zugewendet. Freiherr v. Lasser war bereits 1«»>() Minister, da er an, 20. Oktober des genannten IahreS zum Munster ohne Portefeuille, als welcher er pro Uisorisch das Justizministerium leitete, ernannt wurde. Als Schmerling das StaatVministerium übernahm, wurde Kassn Minister der politischeu Verwaltung. In dieser Stellung hatte er Gelegenheit, sein außerordentliches Talent als politischer Administrator in glänzen der Weise zu bewähren. Mit Schmerling ging auch Kasser, welcher einige Jahre später aus'den Statt-halterpostcn nach Inusbruct berufen wurde. Die Geschichte dieser Statthalterschaft und deren plötzliches «ndc haben unsere Leser gewiß noch frisch im Gedächtnisse; sie füllt in der Biographie Lassers eiues der schönsten Blätter aus. Als das gegenwärtige Kabinett ans Nuder lam, trat Baron Lasser als Mi-mster des Innern in dasselbe, getragen von den besten Sympathien des Parlamentes und der öffentlichen Meinung. Ez ist nicht Aufgabe dieser Zeilen, die Vedeu-"Mg u,ld die Wirksamkeit Lassers in, Kabinette Auers-^erg, insbesondere seine Theilnahme an den Ausgleichs» "^Handlungen, so lange dies scmc Gesundheitsvcrhält "l'le gestatteten, zu schildern. Die Loslösuug des Reichs. AHes von den Landtagen und die Durchführung der ^hllefurm felbst ist m erster Linie sein Werk uud !?^ auch das größte Verdienst, welches er sich in sei-^ unermüdeteu Wirten für die Eoufolidlerung der ?""! ^' ügung blieben; sül die Türkei, welche > Auwlnat und ihr staatliches Ansehen Stück für Stuck zerbröckeln sehen mußte; für Oesterreich Ungarn in feiner Doppeleigenschaft als Großmacht und als Grenz macht dieser Länder; unerträglich fi ' , endlich, das nur von dcm Bestreben ausci/ ntr, feste uud dauerhafte Verhältuifse im Oriente herzustellen und da» mühsam geschaffene Werk einer neuen Rechts ordnung für den Orient nicht abermaligen revoluw> nären Erschütteruugen überantwortet zu wissen. Es war ein Act weiser und auf realer Selbst erlenntnis ruhender Staatskunst der Pforte, daß sie dem Votum der Kongrchmächte ihre Zustimmung nicht versagte und es vermied, in die Beschlüsse derselben eine Lücke zu reißen, welche möglicherweise die pol, tische Wirkung der gesammten >n Berlin vereinten Stipulationen in Frage zu stellen vermochte. Denn n, der That gab es für die Pforte nur die eine ernst lichc Alternative: der Acceptierung der Kongreßreso-lutioncn oder der Unterwerfung unter den Frieden von San Stefano. Sie könnte unmöglich den Auspruch erheben, sich die Vortheile einer europäischen Ve< rathung zugewendet zu sehen, die ihre Verlornen Provinzen wieoererwirtte, das Aegaischc Meer der Macht- Feuilleton. Vie neueste Franklin - Expedition. ^ Wir haben bereits erwähnt, daß in Nordamerika und zwar ga^ aus Privatmittcln — eine neue Spedition znr Aufsuchuug Sir Fraullins. seiner Iour- Me uud sonstigen Reliauieu der Frankliu - Expedition freitet wird. Die Firma Morrison und Brown n NcwvMt betreibt seit vielen Jahren das Walisisch. »geschaft und hat viele Schiffe nach Nord und ih e, "usgesandt. Vor etwa sünf Jahren brachte eiuer Wl l ^""'"' -Mr. Potter, eiuc Gabel uud einen NaU,l""'"' d" er von einem Estlmostamme. deu Si, ^ . ' erworben, uud welche mit den Zeichen des öw 7» 1" Frantlin und deö Kapitäns Erozier, des " "wlummandicrenden der verunglückten ..Erebus" und h""Ul". l'ezeichuel waren. Die Natchilles erzählten '" ttapltän Potter, daß in einer Eutsernuug. die sie ^ ennge Tagreiien schätzten, gegen Westen vor vielen ^'Ntern cmc große Zahl weißer Männer in der Ge^ lT !"^' "^ bevor sie weggingen, einen Eairn ^eV"6«0 errichteten. in welchem die gefundenen Ka,? ^' Sucher und andere Dinge versteckt wurden. , V lau Potter war durch zwei Jahre eingefroren und Di .,> .''^^lcgenhelt, nach den Eann zu suchen. hl,n«. . 1'^ "zählten ihm. die ganze Partie sei gtiäli." aestorben. manche seien aus dem Weg hin- '""",. als sie eiuzelu herumstreiften. Dies w.n 1872. Vergangenen Herbst brachte Kapitän Barry von einer Wallsischfahrt einen anderen silbernen Löfscl mit, der mit einem Stückchen Kupfer geflickt war, der Löfiel trug Kapitän Franklins Zeichen, einen Fisch lovf in ciuem Kranz. Während Kapitän Barry ein gefroren war und in seinen, Schiffstagebuche schrieb, kamen einige Eskimos und mit ihnen zwei oder drel vom NatchiUeislamm an Bord. Sie erzählten, in ihrer Gegend sei ein Steinhügcl, und in diesem solche Bücher, wie die. in welche der Kapitän schrieb; sie zelgteu drei Löffel, deren ciucr das Zeichen trug uud wrlcheu Barry gegen etwas Tabak einhandelte. Die Eskimos erboten sich, ihn zu dcm Sleinhügel zu führen, er aber war mit seinen Vorräthcn zu Eude nud mußte an die Heimfahrt denken. Auch lag die Nachforschung weit ab von seinem Wallsischfangs geschäst. Er zeigte den Eskimos eme Karte, und diese zeichnete,, ohne viel Mühe die Lage, wo nach ihren Angaben der Steinhügcl gefunden werden könnte. Sie sagten, es sei auf eincr Infel. d,e sich aber nicht auf den Karten befindet, Diefes Begegms Barry's war eine Bestätigung defsen, was Potte, füuf Jahre früher erzählt, da aber Potter« Löffel nicht beachtet worden, fo machte er i auch von seiner Acquisition lein Aufhebens. Morrison aber nahm ihn zum Oberlichter Daly, dcm Präsidenten der geographischen Gesellschaft in Ncwyort. welcher mit mehreren anderen Mitgliedern eine mehrstündige Sitzung deshalb hielt, in wclchrr die Funde und An lull's» in, wichtig genug befunden worden, um den mysteriösen Hügel aufzusuchen und so, wo nw^''' ' < Geschick Sir John Franklins uud seiner aufzuhellen. Zu noch ^ - - - richter Daly den Esl! Retter der U, !'N ocl „Polaris" !l>rl Hesuhi' ten Kapitän Hl.._, ...^, weit verbreiteten Ruf genießt, Joe bestätigte, daß Kapitän Barry hinreichend die Eskimosprache verstehe, um die Erzählung der Natchil-les richtig aufgefaßt zu haben, und da» wird uuch speziell von den Mittheilungen betreffs des Stein-Hügels gelten. Mr. Morrison hatte anfangs d,e Expedition auf eigene pecuniäre Verantwortlichkeit nnlernehmen wollen und diefelbe zu organisieren belumnen, aber der Schooner ..Eothen", ^ Brown, welcher ,m II. Shetland, wohin er uuj Wallfijchfang u. ! war, zurückkehrte, hatte statt Gewinn dtl.^,^>>l.s,i Verlust gebracht, und so entschloß sich denn Mr. Morrison auf das Andri ">en. auch andere Beihilfe für die p, ^n anzu- nehmen. D»e geographische GcicUichafl leitete ?,ne Sub scription ein. und viele hervorragende F,r""" ">> Private betheillgten sich mit Beistellen, an (^ sen und Munition ic. '" ' " „Eothen". welcher füi i ,m Begriffe von Newyorl m nach Norden !» »i-i,!n,>„ Kapitsi.......... " ein Dutzend « , eisen gemacht hat. und nne er- wähnt, die Evj'ml>,l>i!,che gut velsteht, führt du« Koni' 1290 sphäre ihrer Gegner entzogen, eine starke Vcrthei-' digungslinie zwischen ihr Reich und die ihr feindseligen, Staat'sgestaltungen gezogen hatte,, ohne sich zu Zu«. geständnissen herbeizulassen, die ihr nur scheinbare,! keine wirklichen Opfer auferlegten. Daß man dies in j Konstautinupel erkannt und begriffen hat, gewährt die erste Hoffnung, daß man dort in den Geist der neuen Bedingungen einzudringen begonnen hat, aufweiche nunmehr die künftige Entwicklung des türkischen Reiches gestellt ist, daß man sich anschickt, sich mit dem Unvermeidlichen zu versöhnen, nachdem man es über sich ergehen lassen. Für Oesterreich-Ungarn aber bedeutet das Mandat, welches es von Europa erhalten, noch Größeres und Entscheidenderes. Es bezeichnet den bedingungslosen Triumph einer Politik, welche ohne Gewalt und Rechtsbruch, ohne materielle und moralische Opfer ihr Ziel zu erreichen wußte, das Ziel der allseitigen und entschiedenen Wahrung der eigenen Interessen, des Ansehens nach außen, der Entfaltung der staatlichen Macht. In die Hand Oesterreich-Ungarns — schließt die Wiener „Mont.-Revue", der wir den vorstehenden Artikel entnehmen — ist es nun gegeben, die gerechte Vcrthcilung aller nationalen, politischen und religiösen Kräfte, welche der Berliner Kongreß angestrebt, zur Wahrheit werden zu lassen, jeder legitimen politischen Erscheinung ihr Recht und ihre Bethätigung sicherzustellen, jede unberechtigte auszuschließen. Geduld, Ausdauer und politische Klugheit haben die Zwecke erfüllt, die Oesterreich seit dem Beginne der gegenwärtigen Verwicklungen vorgeschwebt haben. Ohne Ueberhebung, aber mit bewußtem Selbstgefühl dürfen wir es aussprechen, daß niemals eine Aufgabe ruhiger, besonnener und leidenschaftsloser unternommen, nie glücklicher gelöst worden ist. Vom Kongreß. Die Hauptarbeiten des Kongresses sind erledigt, alle ernsten Streitpunkte ausgeglichen, und die nächsten Sitzungen werden lediglich nur mehr mit Detailfragen von untergeordneter Bedeutung, mit Berichten der Spczialkommissionen und mit der Schlußredaction des in all' seinen Einzelheiten bereits vereinbarten Friedensvertrages ausgefüllt werden. Am Donnerstag soll die feierliche Untcrfertigung desselben vonseite der Kongreß-Delegierten und dann der formelle Schluß des Kongresses erfolgen. Wie berichtet wird, drängt insbesoN" derc Fürst Bismarck auf die Beschleunigung dieser Schlußarbeiten und nöthigt das Bureau des Kongresses, welches die Prototolle und den Hauptvertrag init seinen Annexen fertig zu stellen hat, zu der angestrengtesten Arbeit. — Vom Spezialberichterstatter der „N. fr. Pr." liegt aus Berlin. 7. d. M.. nachstehender Bericht vor: „Die Bevollmächtigten zum Kongreß unternahmen heute eine gemeinschaftliche Spazierfahrt nach Aabels-berg und Sanssouci, nach welcher sie zum Diner beim Kronprinzen geladen waren. Das ist so ziemlich die wichtigste Nachricht des Tages, denn sie bezeichnet den Anfang der Schlußfestc zu Ehren des Kongresses und damit zugleich das Zustandekommen des Berliner Friedens. Nachdem gestern die prinzipielle Entscheidung hinsichtlich Vatmuö getroffen wurde, war die Tages, ordnung de« Kongresses erschöpft, die Arbeit in großen Zügen beendigt. Um die Details kümmert man sich nicht. Schon von allem Anfange an haben die leitenden Staatsmänner Europa's die Tendenz bekundet, sich nicht mit Kleinigkeiten abzugeben. Um so schwie- riger ist die Arbeit jener Kommission, welche die Detailbestimmungen festzustellen hat; trotzdem dieselbe oft bis tief in die Nacht hinein ihre Verathungen fortsetzt, konnte sie erst jetzt mit all' den ihr zugewiesenen, ofi tief einschneidenden Fragen zu Ende kommen, und morgen soll sie ihr Referat dem Kongresse erstatten. Der wichtigste Theil dieses Berichtes bezieht stch auf den Sandschak von Sophia, dessen Theilung als die letzte Differenz zwischen England und Rußland bezeichnet wird. Indessen heißt es heute, daß das wiederholt angedeutete Compromiß mit der Abgrenzung bei Ichtiman endlich zu stände gekommen. Somit hätte also Rußlaud nachgegeben und wäre die Türkei in die Lage versetzt wurden, die Baltalilinie militärisch zu halten. „Außer mit dem Referate der Grenzkommission wird sich der Kongreß in seiner morgigen Sitzung auch mit den Details der auf Batum bezüglichen Entscheidung beschäftigen, und namentlich wird England jene Garantien formulieren, die es bezüglich Vatums von Rußland verlangt. So heißt es unter anderm. Nußland habe allerdings auf Aatum als befestigten Hafen verzichtet; es sei jedoch nicht gesonnen, dies so zu verstehen, daß allen Schiffen daselbst die freie Einfahrt gestattet werde. Sobald die Details einmal festgestellt sind — und man zweifelt in diplomatischen Kreisen nicht daran, daß dies in der morgigen Sitzung geschehen werde, — so wird die Entscheidung deö Kongresses bezüglich Batums sofort formuliert werden. Die Ausarbeitung wird einem Redactionscomitc zugewiesen, welches binnen zwei Tagen damit fertig werden soll, so daß am Donnerstag die solenne Unterzeichnung erfolgen könne. „Die direkten Verhandlungen zwischen Griechenland und der Türkei hinsichtlich der Grenzfragc haben heute bereits begonnen, diefclben werden jedoch erst nach dem Kongreßschlusse zwischen Athen und Konstantinopel mcritorisch fortgesetzt werden. „Wie verlautet, hat der Kongreß die Privilegien der Miriditen auf Antrag Frankreichs bestätigt. In der Iudenfrage hat sich neuestens ein nicht unwichtiges Moment den Förderern dieser Angelegenheit aufgedrängt. Bekanntlich hat der Kongreß für Rumänien, Serbien, Montenegro, Bulgarien und Rumclicn die Freiheit und Gleichheit aller Eulte dekretiert; bezüglich des an Rußland zurückfallenden Veßarabiens aber, wo die Juden in großer Zahl ansässig sind. wurde nichts bestimmt. Es wäre nun ein wahrer Hohn auf die ganze einschlägige Action des Kongresses, wenn die unter russische Herrschaft gelangenden bcßarabischen Juden der Emancipation verlustig würden, da in Rußland die Freiheit und Gleichheit der Eulte nicht anerkannt ist. Man vernimmt, daß die russischen Bevollmächtigten darüber interpelliert werden sollen. „Indetreff der hinsichtlich Aatuins noch zu erledigenden Punkte verlautet noch folgendes: Rußland scheint nur auf die Befestigung des Hafens verzichten zu wollen, dagegen die Befestigung der in der Nähe befindlichen Höhen als selbstverständlich anzusehen, Heute fanden vertrauliche Besprechungen statt, bei welchen es sich um das Schicksal der muselmanischcn Bevölkerung bei Äatmn gehandelt haben soll. inbetreff deren schon gestern England Besorgnisse geäußert battc, wogegen russischerscits bemertt worden, daß Rußland viele zufrieden lebende muhamedanische Unterthanen habe. Die Türken beantragten gestern auch die Regelung dcr sogenannten Frage der heiligen Orte, das heißt des Sequesters, welchen Rumänien auf Güter des griechischen Patriarchats von Konstantinopel, Jerusalem ?c., welche in Rumänien liegen, gelegt hat." Der Hasen von Batum. Die Schwierigkeiten, welche sich mit Bezug auf die Abtretung des Hafens von Äatum an Rußland auf dem Kongresse ergeben haben, sowie der helden-müthige, wenn auch unüberlegte Entschluß der aus Lazen bestehenden Bevölkerung, die Fahne Englands auf den Wällen von Äatum aufzupflanzen und den Kampf gegen Rußland allein aufzunehmen, haben das allgemeine Interesse abermals auf diesen entfernten Punkt des ottomanischen Reiches gewendet. Ueber den Hafen und die Umgebung Batums entnehmen wir nun emer Korrespondenz der „Daily Views" aus Aatum selbst vom 20. Juni folgendes: Im Westen der Krim gibt es, mit Ausnahme Sinope's, keinen sicheren Hafen an den Küsten des Schwarzen Meeres, als Batum. Selbst Sinope kann als Handelshafen mcht mit Batum verglichen werden. Hier ist das Wasser so tief. daß die größten Schiffe dicht an der Küste liegen und ihre Operationen bei jeder Witterung ausführen können. Die Nord und Nordweststürme, welche an der kaukasischen Küste wehen, suchen niemals die Bai von Batum heiln, und das einzige Anzeichen, daß draußen ein Sturm wüthet, ist der düstere Himmel und die Welle, die an der Mündung des Hafens uorbeirollt, um sich an der Osttüste zu brechen ein wilder Küstenstrich, bedeckt mit waldigen Hügeln, eine Aergspitzc sich über die andere erhebend bis zu den Granitgipfeln des Hauptzuges, die selbst im Sommer mit Schnee bedeckt sind. Das ist die allgemeine Szenerie um Äatum. Der schnellfließende Tscharut, der wenige (englische) Meilen westwärts mündet, hat eine ausgedehnte Ebene am Fuße dcr Hügel gebildet, und diesem Platz, der ich seewärts lmmer mehr erweitert, dankt Batum einen Charakter als Hafen. Er bildet die Westküste der Bai und erhebt sich manerartig wie ein Korallen-riff. Der ganze östliche Theil der Bucht von Aatum ist mit einer ausgedehnten festen Sandbank bedeckt, und der Hafen ist nur ein tiefer Graben zwischen dieser Bank und der Westküste, nicht breiter als fünfhundert Fuß. Die Russen fagen, daß Batum der natürliche Hafen des Kaukasus ist. und ans Grund des Besitzes von Georgien, zn dem er gehört, in ibrem Besitz sein sollte. Sie verloren Batum nur infolge eines Irrthums im Wortlaut des Vertrages von 1828, und wäre ihnen der Hafen abgetreten worden, es hätte sich damals wahrscheinlich keine Opposition erhoben ; denn erst seit wenigen Jahren ist die Wichtigkeit Batums ili die Augen getreten. Mit der Unterwerfung des Kaukasus und den russischen Eroberungen am Kasftischcn Meere ist der Handel in diesen wilden Regionen entsprungen; eine Eisenbahn durchschneidet den größeren Theil des Landes zwischen dem Schwarzen und Kaspischcn Meere. Um den Handel in seiner ganzen Bedeutung zu entwickeln, bedarf es eines Hafens und eine's Stapelplatzes, eines sicheren Hafens, wo die Ladungen überführt werden können ohne Gefahr für die Güter uud die Schiffe. Nachdem Rußlaud vergeblich sich bemüht hatte, Batum durch Kauf zu erlangen, wollte es Poti zum Hafenplatz machen; aber trotz dcr vielen Millionen Rubel, die dort verwendet wurden, besitzt Poti dennoch leinen Hafen. Der ganze Handel des Kaukasus ging bisher über Äatum; der Platz ist in der That der Vereinigungspunkt der Konstantinoplcr, Odcssaei und kaukasischen Linien der Schwarzen Meer-Schisse fahrtsgesellschaft geworden, und da stets zwei oder drei ihrer Schiffe dort vor Anker liegen, so hat Balmn mehr den Allschein, ein russischer Seehafen als eine türkische Stadt zu sein. Was die Äevöltcrnng betrissl, so ist sie zusammengesetzt aus Vertretern aller das benachbarte Land bewohnenden Stämme. Da silid Georgier. Lazen, Abchasen, Tschei lessen, einige Ar« menicr und Griechen, aber kein einziger Jude. Die Lazcn und Armenier sind die industriellsten; die erstere!« als Bootführcr und Fischer und Handwerker, dic anderen als Handelsleute, Goldschmieds. Schneider und Schuster. Die Georgier und Tschertesseli dagegen sind außerordentlich mdoteut und trelben nichts weiter o^ Ackerbau. Die Einwohner betrachten die Rcgicrungsdclegier-ten, welche nach Batum geschickt worden sind.' um einen Zusammenstoß zwischen ihnen und den russischen Truppen zu vermeiden, mit großem Mißtrauen, indem sie sich den Anschein geben, als glaubten sie, daß diese Beamten nur da seien, um nach einer geheimen Ueber' eintunft den Hafen an Rußland zu überliefern. Hagesneuigkeilen. Tie Rentabilität der österreichisch-ungarischen Anlagepapiere. In seiner letzten Nummer bringt der „Tresor" eine sehr sorgfältig gearbeitete Zusammenstellung des Rentabilität der Anlagepapiere Oesterreich Ungarns, wie sich dieselbe zu Ende des zweiten Quartals des laufenden Jahres darstellt. Die Rentabilität stellt sich, nach dem Kurse vom 28. Juni berechnet, wie folgt- Anlehen, in Noten verzinslich: Papierrente (^>4 35») 2 Perzent, österreichische Schatzschcine in NoteN rückzahlbar am 1. Mai 1881 (U8-50) 5>07Perz., Grund-entlastungs-Obligationen: niederösterreichische (104 M) 4-5)2 Perzent, böhmische (102 50) 4 iiO Pcrzent, gali-zische (^'.) 5.4'.) Perzeut. ungarische (78) l; 2l'> Per'zcnt» siebeubürgische (70 5,0) »i-38 Perzeut. Temeser Äanat (?7-5i0) ) 5. 47 Perzent, böhmische Bode,«' Kreditgesellschaft :l<5jährige l'52-50) 5)94 Perzent, 33jährige (100) »i Perzent, böhmische Hypothekenbank (<>4 80) 5-27 Perzent, Eeutral-Bodentreditbanl O) «'.85 Pcrzent. galizische Arties Hypothekenbank (W) lj.l;<; Perzent, galizische Rustical' Kreditanstalt l5 Jahre verlängert ('.)0'25) l'»-<',4 Pel' zent, österreichische Nationalbanl ('.^ <)0) 5.05 Perzel't, österreichische Hypothekenbank lOjährig li)8)5-«i1 Pel' zent. erste österreichische Sparkasse (101/20) 5) 43 Pel' zent, ungarisches Boden Krcditinstltut ('.»450) 5>'82 P^ zent. Prioritäten: Donau Dampfschiffahltgesellschaft (98) <; 12 Perzent. Ferdinands Nordbahn'in Co"' ventionsmünze (103) 4,5tt Peizent, in österreichisch^ Währung l'.'7 75) 4»,0 Perzent, Theißbalm (tt2'7l') «;04 Perzent. Eisenbahnaetien. Elisabethbahu eister Emissil"' st. 200 Eonvcntionsmünze (173) 5 77 Perzent. Theift" mando des Schiffes. Lieutenant Frederil Schwatta von der nordamerikanischen Armee hat speziell die Nachforschungen zu kommandieren, nächst ihm Lieutenant Gilder, der zugleich ein erfahrener Journalist ist. Für die Schlittenpartien ist u. a. ein junger Mann enga« giert, der 1871 dis 1873 die Wallfischexpedition des „Glacier" in die Hudsonsbay mitgemacht, welche Kapitän Potter kommandierte und bei welcher der nunmehrige Kommandant des „Eothen" zweiter Offizier war. Die wichtigste Person für das Gelingen ist der schon erwähnte Eskimo Joe. welcher derselben als Führer und Jäger dienen wird. Von ihm hängt gewisser» maßen das Gelingen der Expedition ab. Zunächst soll direkt nach Whalepoint (Hudsonsbay > gesegelt werden, und dann wo möglich in die Republik« bay. Landreisen können nicht früher unternommen werden, als bis recht Schnee fällt, muthmaßlich im Oktober. Die Ueberlandparile, welche die Aufgabe hat. den Steinhügel aufzusuchen, kann daher kaum darauf rech« uen. vor dem Frühling oder Frühsommer 1880 zum Schiff zurückzukehren. Wenn der Schnee im Jahre 187') weg. geschmolzen sein wird, wird sie an die Aufsuchung des Steinhügels und etwaiger anderer Reliquien der Frant-linzex.peditiou gehen. Während sie so beschäftigt sein wird. soll die „Eothen" eine kleine Wallftschjagdfahrt unternehmen. Ein zweites Schiff wird mit Vorräthen nachgesendet werden, damit lein Mangel zu besorgcu sei. Die Schlittenpartie wird reich versehen sein, in« den» sie uoch fast hundert Hunde für jedes Gefährt und alle Bedürfuifse des zivilisierten Lebens mit hat. ,291 bahn fl. 200 österreichische Währung (1i)2 75) 5'itt Perzent. In Silber verzinslich: Anlchcn: Silberrentc (00 3.^.) li 41 Perzent. Prwritäten: Albrechtbahn (73 20) 0 !)2 Perzent, Alföld'Fiumaner Vahn erster Emission (71-10) 7 12 Perzent. Donau-Drau-Eisenbahn (04-f>0) 7-«4 Perzent, böhmische Wchbahn (')3 00) 4^7 Pcr-zenl, Donau - Dampfschissahrtgcscllschaft ('^3 50) 5 41 Perzcnt, Elisabelhbahn >Hauptbahn^ ('.»2 00) 4U2 Perzent, Linz Äudweis erster Emission (^l>) 5, 0l) Perzent, Salzburg-Tirol (83 40) 0 07 PerzciU, EpcriesTarnow (60) 7 07 Pcrzent, Ferdinands ^ Nordbahn > mährisch, schlesischc^ (104 5>0) 4 84 Pcrz., Anlchcn 187^i(107» 7ö) 4'7'.» Perzcnt, Franz - Iosefbahn Emission 1^07 (88) 5 7s> Perz., galizische Karl-Ludwiabahu erster Emission (!00 7l>) 5> 2? Perzeut, Kaschau Oderbcrgcr Bahn (74) 0 84 Perz., Lcmbcrg-Czernowcher Bahn erster Emission (8>,50) b-00 Perzent, österreichische Nordwcstbahn I^it.. ^. ^88) >) 7l> Pcrz., Rlldolfbahn erster Emission l77-i)0) Salzburg-Tirol Emission 1873> (»2»; 5)0) 8 Perz., FranzIosefbahn(138 25i) 7 32 Perz., ttaschau.Oderlmgcr Bahn (100:')0) 7 01 Perzent. ^embcrg.Ezernuwch'Iassy Äahn (123 25i) 8 22 Perzent, Rordwestbahn Lit,. ^ (110 50) l)1<; Perzcnt, Rudolf-bahn (122 2!>) 8 28 Perzent, Siebcubürger Eisenbahn (W>.) 50) 9 2.'> Pcrzent, ungarisch galizische Eisenbahn M 25) 12()2Pcrzcnt, ungarische!l)iordostbahn(110 75) ^<'7 Pcrzcnt. In Gold verzmslich: Anlehen. Ocster-''eichischc (iloldrentc (74 70) 0 24 Perzcnt, ungarische Goldrenlc (l)2-00) 7 55 Perzent, Staats. Domänen-Pfandbriefe zu fl. 120 (13<1) 5 11 Perzcut, ungarisches Wnbahn-Anlehen zu si. 120 (102) 0'80 Pcrzcnt, "Ngarischc Staatsobligationcn ^Ostbahnj (08 25) 8 55 Pcrzcnt, ungarische Schatzanweijungen zweiter Emission m Gold, rückzahlbar I.August 187^ (l 13) 6 i'.^Pcr. zeul. Pfandbriefe: allgemeine österrelchischc Boden-lrcdit - Anstalt (109 75) 5 31 Perzent, ungarisches Bodentrcdit - Institut (103 50) 5 03 Pcrzcnl.' Eisenbahn-Prioritäten zu 500 Francs: Staatsbahn (154 50) 4-53 Perzent, Südbahn (11275) 0 21 Pcrzent. Stand der Valuta: Silber am 2«. Juni l«7" n», ^s», (^old am 28. Juni 1878 litt 687. — (Minister. Urlaube.) Dir „MoutagS-Revue" meldet -. Minister Dr. Unger tritt morgen jcincn Urlaub an und begibt sich zur Badekur nach Gastcin. Ministerpräsident Fürst Aucrsperg und Iustizministcr Dr. Glaser werde» am 17. Juli ihre Smnmcrfcricll beginnen. Die Vertretung dcr beiden übernimmt der Unter« nchtsministcr Dr. v, Strcmaur. Finanzminister v, Prctis begibt sich ain 14. d. M. nach Wartc,nbcrg in Begleitung seines Präsidialsekretärs Dr, Hermann, Baron Prctis wird dic wichtigen,» Gcschästc scincs Ressorts von dort leiten und in dcn currcntcn gleichfalls von Dr, StrcmaUr substituiert werden. Dcr Untcrrichtsministcr niuunt sei-uen zwciten Urlaub im September Handelsministcr s "titter v. Chlumccty wird scine Erlwlnngszeit im August ebenfalls in Wartcmbcrg zubringen. Dcr lctzlcrc wird 5ca.cn Ende dicscr oder zum Beginne der nächsten Woche "'s Paris zurückkehren. Dcr Minister wird. wie einengende Berichte lncldcn, in den offiziellen Kreisen «lanlrcichs nut ganz bcsondcrcr Auszeichnung cmpfan-A" und von allen Scitcn mit Complimcntcn über das klingen dcr österreichischen Ausstellung überhäuft ^ ^- (Eine Fächcrausste llung in London) ^ der prächtigen Halle der Tuchmachcrgildc in London ^Ulde am 2. d, in Gegenwart einer äußerst zahlreichen ""d fashiunablcn Gesellschaft von dcr Ladu Mayorcß 'Nr Ansstellnng von Fächern eröffnet, vielleicht die grüßte und werthvollste, dic jemals arrangiert worden, Dcr Katalog umfaßt nicht weniger als 125!1 Nummern, und ver Uerth der ausgestellten Fächer «st auf circa l 5.000 W, St. angegeben. Unter dcn Ausstellern bcsiudcn sich ^ Königin, die Prinzessin von Wales, dir Herzogin I^ll Äcdsord, die Gräfin von Somcrs und viele andere ^Nüicn der hohen britischen Aristokratie Beträchtliche Aufmerksamkeit erregt cine Collection österreichischer «ä'cher. Die Londoner Juweliere Hancock n, Compagnie stellen einen ans Türkisen und Diamanten gcbildclcn und 'u Gold gefaßten Fächer, vcrschcu mit cincm Bouquet^ ^"ttr ,„^ Nichsläschchcn, aus. dcr einen Werth von W35 Pfd. St, repräsentiert. . -- (Petroleum im Kriege.) „Ausrüstungen "r lriegführcndc Schiffe" war dcr Titel rinrr Vor ,^u>'g. wclchc kürzlich vor dcn, Schiffsbanmcistcr Vereine i.ondon stattfand, Herr C. Böhm bemerkte, daß wir njerc Augcn nicht fchlicftcn löllntcn gcgcn dic That- >°Hc, daß Großbritannien. Frankreich, Amerika und Ruß- lnü, ^'^ ^^" letzten fünfundzwanzig Jahren hydro ^ylensaure Mischungen im Kriege gebraucht hätte». Alrulcum könnte lnit dcr größtcn Gcnauiglcit ans jcdcn "lcliigcn Plah uud in jeder erforderlichen Quantität "e Strecke von 300 Fuß weit geworfen werden, und hT^allone ^^ englische Quart) rohes Pctrolenn,, "yes mit Sorgfalt über eine Fläche von Kl0 Fnß zeb/"" "'^ ""ll^'lndct wrrdc. würde dicsen Plah gegcn waH ^'""^'n für Menschen gänzlich unbcn'ol),,bar ^ lyen Hs^ PUh,,, beschrieb demnächst »mständlich dcn "oleumnpparat und d,c üi>el1ahruugKws! ,lcr und Psarrcoopcrator in Mottling, und Iofcf Mocilnilar, Triestci Diözrsanpricstcr. wclch' letzterer als Pfarrcoopc rator nach Mariathal dekretiert wurde — Gestorben ist Hcrr Johann Olipic. Pfarrer in Ncjsclthal — (Dcmoll crun g.) Vorgestern wurdc mit dcr Dcmolicrung des hiesigen Schnallengcbäudcs br gonncn — (Eine traurige Affaire) In der Ort fchaft Pfarrdorf im Lauser Vczirlc crcignctc sich diesen Sonntag der nachstehende bedauerliche Vorfall Am gc< nannten Tage hatte die l l, Gcndarm> .'on Neudorf i»l Bezirke Laas dic zu ihren .....^,.crn abgehenden Reservisten zu überwachen Da nun zwei Reservisten von Pfarrdorf bcr Anssordcrun^ ' ^ '"rn darmcrlepalrouillc. bestehend aus dcm . iler Uooier und den Genbarmen wlvarca und Cclm, fich fofort nach Rakel auf die Bahnstation zu begeben, keine Folge leisteten und sich schon früher im Gemeinde'Amte in Nrudors geäußert hatten, daß sie am Sonntag nicht abgehen werden, wenn auch die gcsammte Gendarmerie von Neudorf gcgcn fic cinschrcitrn würde, so lum es im Wirthshausc drs Franz Modic in Pfardorf zur Arre-tierung dcr renitcntcn Rrsrrvlften. wobei fich der Wirth sowic der Vatcr und Vnldcr rines Reservisten und die beiden Reservisten selbst der Gendarmcricpatrouille thätlich widersetzten, indem sie dcn Gendarmen die Ge wchrc entreißen wollten und überdies auch einer der Exccbentcn einem Gendarmen mit einem Scheit Holz »icr Schläge auf den Kopf versetzte, ohne ihn jedoch sichtbar vcrleht zu haben. Als die Renitenten felbft der mehrmaligen Aufforderung, ruhig auseinandel zu gehen, lcinc Folge leisteten, machlc die Gendarmericpatrouillr, unl die Angriffe von sich abzuwehren, von der Waffe Gebrauch, wobci dcr Rcfcrvist des 17. Infanterirrsg, mcnts Anton Modic von Pfarrborf rincn so »n iluck lichen Stoß erhielt, daß er nach zwei Sti' sl aufgab, Urberdies wurden auch die zkn ^> Franz Lach und Franz Mobic. beide von Psnrrdors, schwer verwundet, während drr nur leicht verwundlls Rcscrvist Franz Lach des 17, Infanterieregiments dem Bezirksgerichte in Laas cingclirscrt wurdr — (Mord.) Der aus Kamin- gebürtige Forst wart dcr lrainischen Industries Georg Sodja, wurde am 1. d, M von dcn bc:.... .^loarmsn Führer Johann Pan und Simon ltrzcn in der Waldung Gaka in dcr Wochein am Wegr liegend ermordet m ' Der Thäter wnrde bereits in der Person d brenncrs Valentin Rosmann aus Kamnr t i) gemeinsam mit seinem Bruder Franz in eil,. ., l Hütte verhaftet Beide wurden dem Bezirksgerichte iu Radmannsdorf eingeliefert. Franz Rosmann hat bereits gestanden, daß scin Bruder Valentin den n/nannten Forftwart überfallen und ermordet hat " »<' der That sind nicht bekannt, doch verlautet. l> ^ Thäter dem Erinordeten gegenüber schon wiederholt Drohungen ausgestohen hatte. — (Ein Famili en drama.» Aus Pakrac gsht uns von einem Landsmanne und ^'" "s Blattes folgende Mittheilung zu- , >t Hai dicscrtage das Drama einer unssluckllchln Ehr jol genden eben so tragischen als «liisiü^u „ Abschluß ge funden Nach einem kurzen W hat am 2ten d. M, um 7 Uhr morgens der y,, ,>^ ^nnbclsmann B., ein bekannter wilder Grscllr und Trnnlrnbold, sciilk Frau förmlich abc^rschlachtct, indem cr ihr mit cinrm. wie rs heißt, seit November v, I, in Brrcitschaft gchaltrnrn scharfgcschlisfcnen großen Kuchcnmrsjrr den Hals bis an die Wirbelsäule durchschnitt, worauf er. beim Fenster stehend, ein Seidel Slivovic austranl, cine Zin/irlrtie ausrauchte und sich hierauf mit dci gü" <> ruhe mittclst cines Wasscrschusscs in t leibte", — (Feurr in Michel ftettrn) In der Ort schaft Michelftcttcn bei Krainburg kam am 30, v, M. zwischen II und 12 Uhr nachte in dci d> " "l Binder gehörigen Kaische ein Schodcnsener zum ^<-, Welches das genannte Objc? ^ig cinäschrrir. Dir (tntstchungsursache des Br ..... .: nicht bekannt. Dcr Bcschädigte war auf den Betrag von 2 fl. vrrsichrrt — (Gem linde Lustthal) Vei der in der Gcmcindl' Lustthal, im politischen Brzlrlr Stein, ftutt' gchabtcn Neuwahl drs Gcmeindrvorftandcs wnidcn der Grundbcschcr Johann Zlc in Fortschach zum Grmrmdr vorstchcr, der Postmeister und Wlrth Barthrlmä Pevc in Lustlhal und dcr " ' Iohunn Irran ,n Förtjchach zu Gemein. chlt, — (Zur -scher Verwaltung stehenden sechs Fonde über das Jahr 1^7? liegen in dcr Zeit vom 1b l " ' " '^ magistratlich,'!! Expeditslanzlei M ht der >' ^..r aus, >< ^^nnc rum/ ^selbst zu . ^ !>cn, — lUaibachcr Strafanstalt) In der hie» sigcn l f ^ ' " ' am Kastcll sind zwri i > ' 'br Grfangcii zwcitcr Klnssr mit l" gchaltc von ^0U jl. rincr 2:»prrz " lumcnten in ltrlcbigung gctonll.,.., ------........^^...chr um dicsc Stellen sind bis längstens «. Anglist d, I bei der l, l, Staatsanwaltschaft in Laibach zi — (P r t t a u. M a r b u r g.) Wochenblatt" plaidicrt für eine birette Schlcnrnvsrvi« dung zwifchcu Marburg und Pcttau, da dermalc» drr Abstand beider Stationen viu Pragrrhof fünf Mlilrn beträgt, dic Entfernung nach der Luft! ch nur drci Vlcilcn zn'hlt Ncbcnbci wird aii^ ,»>' längliche der Pragrrhof ^ "l wcgcn ihrer ui,..,------.^ Lage nie dci. .^ ' cincr Ansicdlung werdrn kann. da dil des sumpfigen Terrains rir. Fic? sundcn Trinkwassers entbehrt, ^ die Beamten aus e>ncr cr ' zugrsührt. Als writere» n,i^.„.. /' daß mittlcNvcile durch dcn Ausbau del Tirolcr »uyn der Hauptvcrlchr der ? " ' " ^ -^< -^ ^n>" vill Wien nun auf dil Frauzeusfefte und «ujjltm iui,ll. u>ubulch mq,' ^"^ 1292 die Station Pragerhof. sondern die Station Marburg als Einmündungsstation für den Verlehr wichtig geworden ist. — ^Neuc illustrierte Zeitung.) Tic Nr. 41 dieses Blattes bringt folgende Illustrationen: Waddington, französischer Minister des Aeußern. — Das Marsgebirge. Nach einer Skizze von I. Budar. — Die Gänsehüterin. Gemälde von G. Wertheimer. Photographieverlag von P. Angerer in Wien. — Zur silbernen Hochzeit des sächsischen Kömgspaarcö. Originalfcderzcichnung von Albert Richter in Dresden. — Pariser Weltausstellung IK75: In der indischen Abtheilung — Das Freiligrath-Dcnkmal in Cannstatt. Nach einer Stizze von Friedrich Petz. — Texte: Späte Vergeltung. Roman von Hieruuymus Lorm. (Fortsetzung) — Xenien der Griechen zum Berliner Kongreß 1878. — William Henri Waddington. — Die silberne Hochzeit des sächsischen Küuigspaarcs. — Das Freiligrath>Dentmal in Cannstatt. Von Friedrich Petz. — Der Badeort Arima in Japan. Von B. M. Kapri. — Pariser Weltausstellung 1878: In der indischen Abtheilung, — Das Marsgcbirge. Von Ignaz Budar. — Ein Franenliebling Roman von E. v. Schwarz. (Fortsetzung.) — Kleine Chronik ic. Kundmachung. Die unterzeichnete Kanuncl, macht die betheiligten Kreise auf folgenden ihr zugekommenen Erlaß des t. l. Handelsministeriums vom 6. Juli 1878, Z. 111, aufmerksam: Infolge der Einführung eines neuen allgemeinen Zolltarifs m Italien und d^ mit 1. Juli d. I. eingetretenen zeitweiligen Unterbrechung des Vertrags-verhültnisses zu Frankreich, wornach letzterer Staat bis auf weiteres aufgehört hat, für seinen Handel in Italien die Rechte der meistlxgünstigten Nation in Anspruch nehmen zu können, hat das italienische Finanzministerium unterm 21. Juni l. I. eine Verordnung an die Zollorgane erlassen, laut welcher vom 1. August d. I. für die Provenienzen aus den europäischen Staaten, dann aus den Ländern des Schwarzen und Mittelländischen Meeres, vom 1. September an für die Provenienzen aus den übrigen Erdtheilen die Behandlung nach den Conventionaltarifen von der Bescheinigung abhängig sein wird, daß die betreffenden Waren Natur- oder Illdustne-Erzeugnisse eines die Rechte der Meistbegünstigung genießenden Landes oder daß sie daselbst nationalisiert worden sind. Diese Certificate sollen entweder von dem italienische»» Konsul oder von der Obrigkeit jenes Ortes, von woher die Ware eingeschifft oder expediert wurde, ausgestellt wcrdcn, und müssen im letzteren Falle uon dem itattt'-uischcn Konsul, m dessen Amtsbezirke der Expeditions ort liegt, vidiert sein. Kommt die Ware unmittelbar aus dem Ursprungslailde, so genügt ein vom Vorstande des Austrittszollamtes ausgestelltes Zeugnis, Handelt es sich jedoch nur um geringfügige Mengen von Waren, welche em Reisender mit sich führt, oder um Gegenstände, deren Ursprung aus dem Provemenz-lande notorisch ist, so kann von der Vorweisung eines Certificates ganz Umgang genommen werden. Sendungen, deren Ursprung aus einem das Recht der Meistbegünstigung genießenden Staate nicht legitimiert ist, werden in die äeiMiti lruuoiii nicht aufgenuulmen. Handels- und Gewerbetammer für Krain. Laibach am ^). Juli 187«. H. Dies m. p., Präsident. Neueste Post. (Original-Telegramme der „Laib. Zeitung.") Wien, ^. Juli. Dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Herrn Rechbauer, wurde die Geheimraths-würde verliehen. Verlin, '.). Juli. In der heutigen Knngreßsitzung wurden weitere Orenzfragen erledigt. Bezüglich der Grenzen bei Vatum fanden minutiöse Discussionen statt, die zu einem befriedigenden Aoschluß führten «Hin großes Diner zu Ehren der Delegierten ist auf Samstag festgesetzt. Die Entfcstigungsfrage Vatums wurde vom Aongresse gar nicht berührt und dürfte durch direkte Verständigung zwischen England und Rußland gelöst werden. Hoffentlich gelingt die Cc-lcdiglmg der noch vorliegenden Fragen, und taun Samstag die Unterzeichnung des Protokolles stattfinden. Verlin, !1. Juli. In der gestrigen Kongreß-sitzung trat die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit hervor, den Interessen Rußlands, seiner Großmacht-stcllung und den von Rußland gebrachten Opfern Rechnung zu tragen. Bezüglich der Dardanellen wurde der «taw« yuo definitiv beschlossen. London, 9. Juli. Eine veröffentlichte Korrespondenz betreffs Eyperns (Depesche Salisbury's an Layard, 30. Mai) führt aus, England könne eine Territorialveränderung in Asien nicht gleichgiltig ansehen, wodurch Rußland einen mächtigen Einfluß auf die Zerstückelung der asiatischen Türkei ausüben würde. Das beste Mittel zur Sicherstellung der Stabilität sei die Verbindlichkeit Englands, jeden russischen Angriff durch die Waffen zu verhindern. Er beantragt demnach die bekannte Convention, welche sodann von Layard und Savfet unterzeichnet wurde. Cypern bleibt auch fernerhin ein Theil des türkischen Reiches, und wird der Einnahme-Ueberschuß dem Sultan eingeliefert. Uom, !1. Juli. „Diritto" sagt über die Eypcrn-Frage, man werde den Mittelmeermächten Zeit und Freiheit lassen, sich über die anglo-türkische Convention vom 4. Juli auszusprecheu. Berlin, 8. Juli. (Deutsche Ztg.) In der heutigen vierstündigen Kongreßsitzung (von 2 bis ti Uhr) erstattete die Grenz-Regulierungstommission ihren Bericht. Alle bulgarischen (inclusive Sandschat Sophia), serbischen nnd montenegrinischen Grenzen wurdeu nach langer, erregter Debatte, an welcher sich die Vertreter Englands, Rußlands, Oesterreichs und der Türkei betheiligten, nach der Kommisswnsvorlage genehmigt. Die Verhandlung über die Details der Batumsrage wurde auf die morgige Sitzung vertagt. Zwischen den öfter« rcichischen nnd den türkischen Delegierten finden täglich Verhandlungen betreffs der Occupation Bosniens statt. Die Pforte beansprucht die Verwaltung der Moscheegüter so wie die Zivilverwaltung in Bosnien uiid der Herzegowina, was aber nicht gewährt wird. In der yeutigen Sitzung wurde auch der persische Vertreter wegen der Hrage von Khotur gehört. Es verlautet, daß ein kleines Gebiet an den Schach abgetreten werden wird. DaS Thal von Alafchgert und Bajasid bleiben türkisch. Die Frage wegen Eypern ist vorläufig noch mcht auf die Tagesordnung gesetzt worden. Einige Bevollmächtigte bezweifeln, daß Äea-consfü'ld einen diesbezüglichen Antrag stellen werde. Berlin, tt. Juli. (Deutsche Ztg.) In den gestern und vorgestern abgehaltenen Konferenzen wurden die auf die Donau Bezug habenden Art>l XII und XIII dos Vertrages von San Stes'ano durch weit präciser abgefaßte Paragraphe ersetzt. Es wurde bestimmt, daß keine Festungen am Donau-Ufer bestehen, daß Kriegsschiffe nicht einlaufen dürfen und daß die internationale Donaukommifsiun das Reglement für die ganze Schist' fahrt auf der unteren Donau festzustellen hat. Die Kommission hat unabhängig von den Staaten, die an dem Donaudelta Theil haben, zu fungieren. Alle Arbeiten am eisernen Thore dürfen nur durch Oesterreich und unter dessen verantwortlicher Aufsicht ausgeführt werden.__________ Telegrafischer Wechselkurs vom 9. Juli. Papier-Rente 65 50. _ EilberMente «7 20. — Gold» Rente 76-10, — 1860er Staatö-Anlcbcn 113 90. — Vanl.Acticn 842. — Krcdit-Acticn 26325. — London 115 75. — Silber 10125^ — K. k. Münz» Dukaten 5 50. — 20.Franlen«Stück« 92'> 100 Reichsmark 57 30 Wien, 9. Juli. Zwei Uhr nachmittags. (Schlnhkurse.) Kreditactien 263-50. 1860er Lose 11575, 1864er Lose 141 50, österreichische Rente in Papier 65 50. Staatsbahn 26« -. Nord» bahn 209'—. 20! 6141 6507 6531 6583 7383 7418 7506 814!» 8317 9219 l^?3 9847 9911 und Nr. !>983. — Die Verlosung der Gewinn-Nummern wird am 1. August d. I. vorgenommen. Mndolföwerth, 8. Juli. Die Durchschnitls.Preise stellten sich auf dem heutigen Markte, wie folgt: st' ^, l! st. j ll. Weizen pr. Hektoliter 8 50 ^ Eier pr. Stücl .. l; Korn „ __ —! Milch pr. Liter . . - 8 Gerste „ — — Rindfleisch pr. Kilo . ^ 4s Hafer „ — - Kalbfleisch „ 48 Halbfrucht ,. - — Schweinefleisch „ - — Heiden „ 7 70 Schöpsenfleisch „ — — Hirse „ — —, Hähndcl pr. Stück . — 30 K'uluruh „ 6 50 Tauben „ . — — Erdäpfel ,. - — Heu pr. 100 Kilo . — — Linsen „ - —! Stroh 100 ., . ^. ^ Erbsen „ — —! Holz, hartes, pr.Kubil- Fisolen „ -^ , Meter .... 2 7l Rindsschmnlzpr.ziilo — 90 — weiches, „ ^ — Schweineschmalz „ — 90 Wein, roll)., pr.Heltolit. 14 — Speck, frisch. „ — __ -. Weiher, „ 14 ^ Speck, geräuchert, „ — 80 Angekommene Fremde. Am 9. Juli. Hotel Stadt Wien. Spillo. Kaufn,., Pcsl. - Gairinger, Kohn, Snsmig, Hsltc.; T>r. Kai'tner, ssinanzproeuraturs ^oncil'ient, und Kleiner, Wien, — Schiffrer, Falirilsl'esil'.f,-, Vuftlhal. ^ Reismüller, Direktor, Hasberg, — Gatlcreder. Hotelier. (Mi. ^ Grandi, Holsm.. Trieft. — Lewizky, l. t. Hauptm.. Launch, Hotel Elefant. Hummel, pcns. Oliersllieut,, Görz. - Vu.zcu', Lyon. — Arcucr, Hdlöm., Wien, — Vcrgsteiu, Reis,. Prna, — Rodenoder, Priuntc, Äozcn. — Gorove Theresia. Äud«pl,l. Hotel Europa. Sapp, Reis., und Dr. Aertnit. .RegilneiUsarz». sainmt Weiilallu, Wien. — Ritter v. Thiery, RescrUc-Lieut.. Kraftina. — Aaron Uilsdorf. k. t. Artillerie Major. Agrain. ^ Vergant, Pfarrer, Dobuvcc. — Rcitingcr. Pettau, - Mrenle, Licut.. «radisla. — Marega, Velucdere. Mohren. Weber. Salilug. — Legra<.'cl. Iurhar. Merzu weorg und Mcrzu Anna, Iugorje, Meteorologische Beobachtungen in «aibach. -3 -^3 LZr »Z 5 "» "7.3 " ^s ^ z« ^ . ^° 5^ ' 7U7^lg.' 73678^ 4-16 0 wwbM bewölkt „ ^ 9. 2 „ N. 736 04 ^-22 6 SQ. schiuach bewölkt ^ Lalbach. 10. Juli 1878. » Mr die schönen Kranzspenden zum VeqrNbuisse ! unseres geliebten Söhnchens l Karl und für die freundliche Theilnahme an dem lehtereu ! fag! hicmit allcu Betreffeudeu den iuuissstrn Danl Familie lvudifchovsly. Laib ach. 10. Juli 1878. 0 118-^ Kreditanstalt ..... 2<»5 75 266— Depositenbank...... . 15<.» — 161 - Kreditanstalt, ungar..... 235 75 236- . Nationalban........ 840 — 842 — Unionbant........ 75 - 75 50 Verlchrsbanl....... 114 — 114 50 Wiener Vantvcrein..... 114 75 115 — Uctien von!rauüpsrt°Unterneh mnngen. «Veld ware Alföld'Nahn .......128 50 129 - DonaU'Dampfschiff.'Gescllschaft 471 — 472 — Elisabeth^Ncstbabn.....176 75 17725 Ferdinands - Nordbahn . . 2090—2095 — Franz Joseph »Nahn .... 144 — 14450 O«lb Ware Galizische Karl«Ludwig - Bahn 252— 252 50 Kllschau.Oderberacr Bahn . . 115 50 116 — Lembcra Lzcrnowiher Bahn , 13825 13875 Lloyd Gesellschaft.....514—51?- Oestcrr. Nordwcslbahn . . . 125'- 125 50 Rudolfs-Bahn.......12050 180— StaatSbahn........267 — 26750 Südbahn.........73-— 7925 Theisl-Äahn........194 — 19450 Ungar,-galiz. Verbindungsbahn 95- 9550 Ungarische Nordostliahn . . . 124 50 125 — Wiener Tramway-Gesellsch. . 163- - 1l»4 — Pfandbriefe. Allg.öst. Bodenlreditanst.(i.Gt>.) 10375 109 — „ ,. „ (i.B..V.; 9175 92 - Nationalbanl.......93.— 9925 Ung. Äodenkredit'Inst. (V..V.) 95'7.'. 96-- Prisritiits vbltgatlsnen. Elisabeth-B. 1. Em.....9220 9240 Ferd.-Nordb. in Silber . . . 105— 10525 Franz Joseph-Nahn .... 8875 89-^ Gal. Karl-Ludwig B,, 1. Em. 100 75 101 - Oestcrr. Nordwcst Vahn . . 88 50 89 ^ Sicbenbürger Vahn .... U8'75 69-- Staatsbahn 1. Em..... 15550 156^ Südbahn » ^"/,...... 111 75 112^ _ 5«/»...... 94- 94'^ Südbahn, Bons...... —-— —-^ Devisen. Auf deutsche Plätze..... 56<;o 5«s0 London, kurze Slcht .... 11560 115?" London, lange Sicht .... 11590 116^ Paris.......... 4(lw 46^ Geldsorten. Velb Ware Dukaten .... 5 fl. 48 kr. 5 fl. 49 <«> Napolconsd'or . » „ 27 « 9 « 28 -Deutsche Reichs. banlnotcn. . . 5? ^ 20 „ 57 „ 25 - Silberguldcn . . 100 „ 95 .. 101 „ 10 - Krainischc Grundentlastllngs Obligalione»», iljrivas„n<,- m^l>» «l<,^ -^'^ ^^"'"'hi.^-"^.«»7',"?"°^^ ^'b"""° "" b's «'2^ «old»«. 7..°!,!,'°-, ««»,. »!5.- b.,««.2-> «,.»,» ,!??,.. b!« 1.5^