LmbllchelMMtung. H>„ 1 ^^ Plan» !^i «ratio nöpr>!!«: Im l!°!!,pl,ir ganzj. ^K,^. V »V « N- il, I.'l! i. N. !',.5„. stur dicZuücUuna in« H.iu? ' * halbj. 5», !r. ^ill b^ Puss >'.a,l,j.ss. I.'', bal bi.fl. ?..>-<>'. Mittwoch, 14. Juli «m.80tl.,3nl.> si.!!olljlpl..> ^N»»^ Nichtamtlicher Theil. ^nnkrcich und Preußen. In Frankreich ist dic Ucbcrzcngnng zn cincr allgemeinen geworden, daß mir die' politische Reform die Revolution vcrhindcrl, könne, In, Interesse des kaiserlichen Thrones hat dic Millelpartei dic Initiative cr-ssriffcu und selbst die verständigeren Artadicr schließen sich derselben an, um den Kaiser zn vermögen, dic )ta-liou an dein Geschäfte ihrer eigenen Regierung theil-nchincu zll lassen. Unzweifelhaft eMirt ein Einverständ-uiß zwischcu dein Regenten und der Kammcrmajorität und es läßt sich mit ziemlicher Sicherheit voraussagen, daß der Kaiser viclc Zngcsländnissc machen wird. welche der conservatiueu Partei Frankreichs genügend erscheinen werden. Die Linke in der Kammer, dic Majorität der Bevölkerung von Paris und dcr anderen großen Städte Frankreichs werden jedoch dicsc Zugcständuissc nur als w.dcrw.ll.gc, abgcdrungcne und ungenügende crkenncn. Jene Par eleu lu Frankreich, welche dic Politik mit Leidenschaft betreiben, welche, von Gefühlen des Patriotismus oder des Fanatismus erfüllt, demokratische Freiheiten an,trcbcu, haben die Tendenz einmal, sich zn vcr-yrvßcrn, und endlich auf friedlichem Wegc obzusiegen, oann aber auch dicsc, bei günstigem Anlaß anzustehen "o dlc Regierung, wclchc ihnen verhaßt ist, durch einen ^tineu Handstreich zu beseitigen. Wenn dic napolcouische "eglcrnng sich in dcr Defensive verhält und sich damil im, ' ^ "?' ^'"" ^drängt, sich mit ciuzclueu Eouccs-imncn den frieden zn erkaufen, so wird sie sich bald in f^ - ^'"^ ^'beö bcsindcn, das von Wölfen ucr-,, ?.' "'^ llircr Kinder nach dem andern den Raub- >1 c^ü überließ, um die Viertelstunde zn gewinnen, nach da« ^ >? ^'" seichen Schicksale verfalle,« mußte. Für ^v itaiserrcich gidt es kein anderes Mittel, als jene stellt ^' ."greifen, durch wclchc es sich einst herzu I> "'^ l)icdurch eine ucuc Basis für feine Zukunft in l>'^^' ^'^ Offensive kanu nur in einem Kriege, lich ? glücklichen 5^ricgc bestehen. Wenn dic kaiser . !" Hkcre aus einem siegreichen Fcldzugc zurückkehren stal s. ,s^^ ^"^^ Frankreichs auf jenes Höhcrc Picde-Fllsz ^"' ^"^ welchem sie einmal stand, vou der sie dann f ^"^ Rafter nach Klafter hei abgesunken ist. " lann die Majorität ans dcm Gefühle befriedigten "lzes und erhöhten Selbstbewußtseins, welches ihr zu Theil wird, die Kraft ziehen, um die Minorität zu vermindern, um selbst zu jener activen und strebsamen Größe heranzuwachsen, wclchc sich nicht mehr drängen läßt, sondern den Widersacher mit energischen Schlägen zurücktreibt. Wenn dis Kaiserreich noch viel länger dcr Fricdc ist. so wird dcr Friede bald bestehen ohnc das Kaiserreich. Auch zwcifclu wir uicht daran, daß dcr Kaiser Napoleon dic Nothwendigkeit erkennt aus dcr defensiven Rolle, welche er so lange gespielt, energisch hervorzutreten. Sic war il'm aufgedrängt worden wider Willen durch die neue Waffe, welche in dcr Kriegte schichte cinc so große Rolle gcspiclt hat. Die Reorganisation dcr Armce. die Ncubcwaffuung derselben mußte vollzogen sein, chc cr daran denken konnte, den Schlag zu führen, welcher den äußern nnd den inneren Feind mit gleicher Kraft treffen füllte. Die Kricgsbcrciischaft dcr französischen und preu-ßischcu Hecrc beruht uicht auf dcr Erkenntniß, daß folt.ni der KrieqsMand im Frieden ein peimaueiiler scin miissc. Es kann mit unwiderlegbaren Zahlen bc rechnet werden, daß weder die Hilfsquellen Frankreichs noch Preußens es zulassen, cinc ähnliche Trnppcnzahl zu erhalten, wie sie jetzt unter dc» Waffen steht. Der unleidliche Znstand, welcher jctzt iu, beiden Ländern vor> herrsch! uud dcr fast zu cbcu so unleidlichen Eonsegucn-zcn in den benachbarten Ländern ^cfiihrt hat, muß sei» Endc finden, und dieses Ende heißt der Krica,. Es liegt nicht in dcr Natur dcs cmopa'schcn Staateu-systems, zuzngebcii, daß irgeud cine Macht ans ihre eigene Fällst Aenderungen der K.N'tc von Enropa vor^ nchm^ wie sic iin Jahre l,8W sich zugetragen haben. Die Duldung solcher Acte ist identisch mit der Preis acbung nicht nur der eigene» Machtstellung, sondern der eigenen Sicherheit. Fiantrcich könnte nicht fort fahre», Preußen gewähren zu lassen, ohnc demselben am Eüdc dic Thore von Penis öffnen ^u müssen. Es hat nur dic Wahl, ob cs cinc» Krieg führen will, so lange cs mächlig oder nachdem es relativ machlk't' gllvordcn ist Wenn Preußen den Main überschreitet nnd einige Jahre in dem Besitze von Süddeutschlemd gewesen ist, wenn seine militärische Orgamsatio» mit lücksichtsloser Strenge anch i» jelien Ländern cingcführl worden: so wird es, vou den öslüchcn Leu,d rn nicht zn rcdcu, uui die Unabhängigkeit vou ^c'll^xd, Aelgie» und der Schweiz geschehe» scin. Aber dicsc Länder wer--deu nicht an Fr^nsreich fallen, sondern au Preußen. Dann wild anch das letztere die Ansprüche auf Elsaß nud LothrimM, welche ja anch im Jahre 1848 laut wurden, als man sich diesseits dcs Rheines start wähnte, wieder erhebe«. Uno wenn Düllcmm'l unttr solchen Umständen i-s nur wageu würde, seiner Ncchtc nif Nordschleswig wieder zu gedenke», so wird man >hm Jutland nehmen, so wird man Filmn und Seeland bedrohen und hicdurch den Aewciö führen, daß cs nur eine Macht in Europa gibt, wclche wahre Gewalt in Händen hat — so lange wcnigslcuc«, bis einer andercu Macht, so lange bis cs Rußland gefalle!, wird, dieselbe abzulösen. Wenn auch Frankreich den offensiven Stoß ge^en Preußen führen sollte, so w-rd es ?cnnoch >in PcrtheidiMNc'.ssi'icsi scin, in dcn cs ciull<:tt, ein Krieg, um nicht in Wahrheit zn einer Macht zweiten Ranges hcrabznsinken. (Warr. Woch.) Die Auslösung >es Tomitals. In dcr Sitzung dcs ungarischen Unterhauses vom vcrflosscucu Samstag wurdc das Todeslirlheil über cinc Institution ausgcsurochcu, wclchc, als ciu mächtiges Äollwcrk dcs MittclalterS iu die neue Äcra Uugarus herciuragtc. Das Gesetz über die ncuc Gcrichtsorgani-sation wnrde iu dritter Lcsuug angenommen. Mit her nunmehr an dic Stelle dcr Richterwahl gesetzten Ernennung der Richter ist anch dic Axt an dcn stolzen Stamm der Eomitatc gelegt. Soviel Comitate soviel Souveräne standen bisher der Regierung in Pest gegen-übci. Allerdings waren dic Comitatc auch das festeste Vollwcrk dcr Vcrsassung. Sie haben derselben, nach' dem sie, freilich dnrch die Schuld dcr Ungarn selbst, factisch vernichtet war, durch ihre uuerschütterlichc Ausdauer wieder zum Siege verholfcu. Wcnu dcmuugeacktet das Ministerium Andrassy die Allmacht dcr Eomitate durch dic Erncnnnng der Nichter zu untergraben sich cntschlosscn hat, — denn daß auch die Reform der Verwaltung jcucr der Instiz follicu muß, davon ist jeder Einsichtige überzeugt - fu luußtc cs zwingende Gründe zn diesem folgenschweren Entschlüsse habcn. Ein Wiener Vlatt sagt über die wahrscheinliche Motive desselben: Wir glauben nicht, daß das Ministerium Andrassy dic Wichtigkeit dcr von ihm durchgeführten Reform verkennt. Verschiedene Umstände mögen seine Entschlüsse bestimmt hadcn. Iu Europa ist dcr Eoustitutionalis-mus zur einzig möglichen Rcgicrungsform geworden. Eine Reaction ist vielleicht nicht mcl'r zu fürchten. Das ungarische Comitat hat sciue Schuldigkeit gethan; das .Kllilll'ton. Va^rland. Von Professor Schmidl. ie ^"'^ ^^ ^^^'' ^ bist du so groß oder so klein, Ben ff ^^""" Flächcnranm und mehr noch nach den !<>>, ^"' ^^ '" ^r Mchrzahl dcincr Einwohner wnr-" ^ lind aus dcn Wurzclu Glütcii uud Früchte treiben, lnis i ^""^ "^^' baß ciu Erdenliud sein Vaterland miMytct, niau verfalle nur uicht ins andcrc Extrem mit 3; „/"'?"' Ansicht, daß nur einzig uud allciu im "Nlerlandc Glück uud sscil gipfelt, während alle mb^ ""' ^nder gleich bcrufcn sind, sich , c^ .^' entwickclu uud auf der Grundlage frei- ' "'n^cr Iuititntioncn zuiu möglichst höchsten Grade "llgeuicmcr Zufricdenhcit zu gelangen. !ur ^"'^ bleibt auderscils unbestritten, daß dcr Trieb in jcdc Ärust gegraben und nicht mit ""anlscssclu zu binden ist, ohne welchen Trieb es lein unterließ ^' ^m Icdcr im Bollc für das Volk spracht" ^'^" l)icfür ist anch dic Liebc znr Mutter- nen, Q^'" ^"'""b deutsch radcbrecht, so thut dies mci-roh veru ,^ '^^ ^"'" Jemand meine Äinttcrsprachc und in ,,6""M, s» greift cr verwundend iu mein Ohr die Laute? '^ ^' ^"" ^'^ör ist überhaupt für darur.: ^^ Muttersprache feiner besaitet und vielleicht pfängt, dnl, ^"' '"^'^ ^ ^'^'-' ^""^ scltcncr cm- Icl< sl. ^'l' Entschäoiguug rein erhalten will. Ehe auch , X, "/'^ dcm Gcsagtcn, daß zu cincr gntcn ist nud inc l, '^ seiche Nationalität nöthig f ül,cr od r s.?^/"^" Uugleichhcit zum Ausbruch uud ch i cn ^us >/." ^' Dissouauzcn führt, die gleich einem 'yulicn Insttluneltte das Gefühl verletze». Ich kenne ein Ehepaar Scarron - Sophie, das bis jetzt, trotz mancher klciucu Unebenheit, gnt zusammenpaßt, weil es ein Vaterland theilt. Diese Thcilnng macht ihnen alles Andcrc gemeinschaftlich. Sie habcn Beide leichtes Geblüt, fcinc Mauicrcn, offcne Rede- lind Henidlliiniswcise, und so wissen sie mit beiderseitiger Opfcrwilliglcit jclbst dort für fich Ucbcr-fluß zu schaffen, wo sie durchaus kciu Ueberfluß umgibt, indem sie gegenseitig imiucr bestrebt sind, sich das Leben dadnrch angcnchm zu macheu, daß sic ihm die lichtcu Scitcu abgeiuinncu uud dic dnnkeln Seiten möglichst zu maskircn suchcu. Es bleibt sich gleich, ob man sagt, „auch ich bin in Arkadien oder iu Pologustcn geboren," dic Ocrtlich-kcit, groß odcr klein, waldig oder steinig, hat wenig dem Namen nach znr Sache, die Fleischtöpfe Egyp-lcnö find's, nach denen wir uns schnen. Daß cs gegen das Sprichwort auch Propheten im Vatcrlandc gibt, will ich durch einc llciue Anekdote erhärten: ..Ein berühmter Maler, der Gottesfurcht mit Kunst vereinte, halle zur schlicßlichen Ausbildung dcr lctztcrn cinc Ncisc im Auslande, natürlich auch auf dcm classischen Vodcn Italiens unternommen nnd allenthalben Ancrkennnug seiner kunstvollen Leistungen, namentlich im Entwürfe heiliger Gemälde und uuter diesen insbesondere cincr Madouua, bci jedem Keuncr gcfuudcn lMämmir linx 1n»s.<^). ! So sehr man stincm nach cincr ganz eigenen Anf-fassung entworfenen Madonnenbildc volle Gerechtigkeit widerfahren ließ und dem Schwuugc, der Ausführung, dein Ausdrucke dcr cinc demüthige Heiligkeit athmcudcu Gesichtszügc, dcr Carnation, dcin Faltcuwurfc u. s. w. ungclhcilten Vcifall zollte, so verbanden sich alle Urtheile doch cinsliunliig dahin, daß dic Hände dcr Madonna gegen dic Regeln dcr Kunst — kurz fehlerhaft seien. Dicsc Ausstellungen, dic unser Maler überall im Auslande fand und dic scincm Gemälde nicht wcnig Eintrag machten, bestimmten ihn ins theuere Vaterland rückzukehren und dort seinem Kunstgcbildc den Weg zur Ocffcntlichlcit zu bahnen. Er kam gcradc znr Zcit einer Gemäldeausstellung in seiner Vaterstadt an nnd entschloß sich, auch seine Madonna, dic ansivärts Ausstellung gefunden, zur heimifchcu Ausstclluug (Exposition) zu bringen. Äcuor cr das Bild dem Vereine übergab, besuchte cr den Dom und sichle inbrünstig um Erleuchtung znr Vervollkommnung dcr von ihm selbst als nicht genügend uud dcm Gesauimteffcctc abträglich erkannten Hände deS Marienbildes. Währcud cr iu Andacht licrsuukcu am Altare kuict, erscheint cinc ucrschlcicrtc Dame am Äctschämcl desselben Altars uud läßt, ihr Gebetbuch blätternd, eine Hand sehen, eine Hand. deren vollständige Schönheit und zarte Bildung unscru Meister, uur seiner Madouna gedenkend, so begeistert, daß er die erspähte Vollkommenheit seinem Gedächtnisse einprägt uud, zur Staffele! eilend, au sciuc Maria überträgt. Die Künstler, vorerst Maler uud Bildhauer, leben iu fremder Anschauung, in fremden Gedanken, ja sogar in fremden Gefühlen, und fo war seiu erlaubter Raub in dcr Art gelungen, daß seine Madonna bei der vater-läudischcu Ausstellung uulcr dcr Bezeichnung : „Mar i a mit den Feen Händen" dcn crslcn Preis zucrtanut crhiclt nud dcr Maler, als Künstler und Meusch hoch' geachtet, zu dcn crslcu Persönlichkeiten im Hcimatlandc zählte. Dic Besitzerin dcr schöncu Hand, die ihm zu Glück uud Auschcu mrholfcn, war 1hm trotz alles Forschcns nie wieder vorgekommen, wenigstens hatte cr. alle Damen-Hände musternd, nie mchr seiner Madouua Hand zu scheu bekumm-n, mußte sich mit deren Abbildung genügen und blieb, dic Eiguerin immcr fruchtlos fuchcnd, aus Grundsatz oder Pietät lcdig, blos mit seiner Kunst vermalt." » 1170 Ministerium Audrassy wenigstens glaubt, daß dieses Bollwerk überflüssig geworden sei. Auch hat man i» Ungarn iunncr nur dic llntcrdriickung durch Oesterreich gefürchtet. Jetzt ist Oesterreich nicht mehr danach beschaffen, um ähnliche Besorgnisse einzuflößen. Zisleitha-nicn, das weiß mau in Pest, wird keinen Kampf gegen die ungarische Freiheit mehr vcrsuchcu. Der historische Proceß zwischcu Oesterreich uud Uugarn ist zu Ende; er ist nicht zu uuscru Gunsten entschieden worden. Noch hätte das Ministerium gezögert, wcun ihm nicht die Wahlen das Schrcckbild der Ncvoluliou gezeigt hätten. Mau mußte sürchtcn, daß mit Hilfe der Comitate schließlich die Partei Kossnth's siegreich aus den Wahlen hervorgehen werde. Es galt kcin Besinnen mehr, uud so wurde dic Axt au die Wurzeln der Eomitatsvcrfas sung gelegt. Hütten die Ungarn die Thatkraft und die geistige Empfänglichkeit der Nordamcrikancr, so wäre dicser Eingriff in die Selbstrcgicrung aus das Tiefste zu beklagen. Unglücklicherweise waren die Eomitate jedoch nicht nur die Bollwerke der Freiheit, sondern auch der Anarchie, wahre Asyle der Barbarei. Hier ist nicht der Platz, alle komischen und tragischen Eomitatsgcschichten anzuwärmen. Man erinnert sich der drastischen Schilderung, welche Iuslizministcr Horvath von der Gerichtsbarkeit des Comitats entworfen hat. Diese Schilderung ist so zutreffend wahr, daß uicht das Geringste dagegen gesagt werden kann. Was die Administration betrifft, so wird durch das Näubcruuwcscu documcntirt, wie trefflich es damit bestellt ist. Eiur Abhilfe war nothwendig. Der Kampf über das neue Gesetz ist mit der größten Erbit tcrung geführt worden. Die Rechte war unerbittlich; sogar ein Antrag Deal's, der das Erncnnungörccht der Negierung beschränken wollte, wurde von der Partei Dcak verworfen, ein in Ungarn bisher unerhörtes Ereiguiß. Ob die Zlufhcbuug der Eomitatsverfassnng nicht später mit nachthciligcn Folgen verbunden sein kann; ol) das nationale Interesse nicht darunter leidet — daS sind Fragen, über die wir nicht entscheiden wollen. Wer allzn viel erwägt, wird nie zum Handeln kommen. Dic neue Gerichtsorgauisatiou ist ein Fortschritt der Civilisation. Ungarn als Zwischenglied zwischen Orient und Occident wird nuu bald iu einen modernen Staat umgewandelt sein. Die große Umwälznng, die sich im Orient vollzieht, wird dadurch wesentlich bcschleuuigt, die türkischen Eisenbahnen werden daS Ihrige beitragen, um den Osten mit dem Westen zu verschmclzcu. Damit ist ein Triumph errungen, au dem zwei Iahrtauseude gearbeitet habcu. Uclicr MMlaliftischrn Scandal. Wenn dcr erste beste dumme Junge, schreibt die .Agramcr Ztg.", Dcak einen ^audcsverräthcr schellen, öder mit mitleidigem Achselzucken audcuteu zu dürfen glaubt, „dcr Alte" sei schon „schwach" geworden; wenn Leute, die kaum die Feder zu halten wisscu, bewährten freisinnigen Patrioten mit dummdreister Entrüstung Vorlesungen über Vatcrlaudoliebc nud Freiheit halten wollen; wenn irgend ein obscurer Scriblcr sich erfrecht, den Papst ^ anf den ja doch noch viele dcr „Ungebildeten" mit Ehrfurcht blickcu uud dcr selbst für die Iu-tclligentcn unter seinen Gegnern dcr Träger eines schwer-wiegenden Priucips ist — in irgend ciucm Wiutclblatt uls alten inlriguantcn Pfifficns hinzustellen, so läßt sich dagegen wenig sagen und noch weniger machen. Was da in geisteskranken Indiuidncu znm Ausdruck gelangt, ist eben eine ilrankhcil der Zeit, Die geisteskranke», I»diui-ducu läs:t man fallen; die Zeit wird gcucscn. Jene aber, welche momentan uutcr ihr lcidcu, müsscu es eben tra gen, und sind sie gesund und stark im Geist und im Gemüth, dann wisscu sie es auch leicht zu tragen. Die Antwort, die sie zu ertheilen haben, besteht nicht in Worten, sondern in Thaten, in jcncn Thaten, die selbstredend sind und die öffcntlichc Meinung besser als di-schönstm Phrasen zu gcwiuucu und zu überzeuge» vermögen. Weil dem so ist, so ergibt sich, daß ein gcist-nnd tactvolles Blatt nie seine Aufgabe dariu sehen kaun, Schild und Speer Angriffen gegenüber zu sein, welche Bosheit und Dummheit ausgeheckt. Ein Blatt, wclchcS solchen Ausschreitungen gegenüber Polizei spielen oder sich einbilden wollte, es könne ihnen durch „Energie" Halt gebieten, würde sich ebenso lächerlich machen, als der Junge, dcr den Regenbogen in cinc Schale auffangen oder Irrlichter erhäschen will. Es würde durch sciuc „Energie" uichts weiter erreichen, als daß es selbst bald auf jene schlüpferige uud abschüssige Bahn gedrängt wäre, auf welcher man mit jedem Schritt tiefer in den Morast versinkt. So soll also freche ^ügc ungestraft ihr elendes Handwerk ausübcu dürfcu, soll cö kein Mittel gegen den TcrrorismnS journalistischer Wegelagerer gc^ lieu, soll es jedem Straßenjungen gestattet sein, Ehrenmänner mit Koth zu bewerfcn, ihren guten Namen iu den Staub zu ziehen? — So weit uuserc Einsicht reicht, läßt sich im Wege journalistischer Polemik hiergegen nicht ankämpfen. Der Gegner will ja nicht dcr Wahrheit zu ihrem Rechte verhelfen, er will nur verdächtigen, verleumden, bcsndcln und er wird aus jeder Acrichti ljUlig, uud wäre sie auch sonnenklar, unr willkommenen Vorwand zu neuer Verdächtigung, neuer Verleumdung, neuer Besudelung schöpfen! So wird also dcr journa^ listischc Scandal nach wie vor ungestört sein Unwesen treiben können? Wir wollen dies keineswegs bchauptcu. Mau hat gut über „Prcßfrechhcit" klagen; das Eorrcc-tio gegen dieselbe kann doch nimmer in einer Schädi-guug der Prcßfrcihcit gesucht werden. Selbst die bedauerlichsten Ausschreitungen dcr Presse werden daher nicht den ernstlichen uud nachhaltigen Ruf uach ciuer Bc-schräukuug der Prcßfrcihcit hervorrufen können. Dagegen verspricht die Jury, die nun auch in dcr westlichen Hälfte des Gcsammtreiches ihr Wirken in Prcßdclicteu beginnt, ein wirksameres Heilmittel uud einen kräftigeren Schntz, als sie in dem bisherigen Verfahren zu fiu-deu waren. Uud ciuc mächtige Unterstützung wird die Jury iu dem Umschwung finden, welcher sichtlich iu der öffentlichen Meinung erfolgt ist, Auch solche Blätter, die selbst dcr Freude am Scaudal erklecklich Vorschub geleistet uud mauchc arge Süudc auf dcm Gewisscu habcu, sprechen sich ncucstcus mit Abscheu gegen daS wüste Treiben aus, das in erschreckender Ausdehnung um sich greift. Sie siud hierin nnr dcr Dolmetsch der öffentlichen Mcinnng, welche sich nachgerade mit Ekel von der publi-cistischcn Schamlosigkeit ablehrt. Ul'.d was da dcr Umschwung, dcr sich in dcr öffcullichcu Mcinnng vollzieht, vorbereitet, wird die Or-ganisatioi! eines gcs»»dcu Partcilcbcus in glücklicher Wcisc vollenden. Endlich muß ja doch auch im Gc-sanunNclch dcr Tag anbrechen, wo sich die politischen Parlcicu nicht mehr auf Grund uou Hilngcspi»»stcn oder persönlichen ^eidcnschafte», sondern anf der B^sis solider Principien const>t»irc», oder — wo sie uo» dieser Basis abgewichen sind — auf dieselbe wicdcr zurückkehre», und dann wcrdcn sie den mäßigende», sitligcU' de», vcrcdclnt>cu Einfluß, den chreuwcrthe Principien übc», auch auf die Presse übertragen, welche denselben ihre Dienste weiht. Dauu wird aber auch dic letzte Stunde jcner uichts»utzigcu Speculatiousvrcsse schlage», wclchc zwar kciue Sliducntioi, aus cincm Depositions-fo»d bezicht, dagegen mit frcchcr Hand Eoulributionc» bei dcr leichtgläubige» Sc^ndalsucht nud dcu gnvisscu-loseu Förderern derselben erhebt. Baucrn-Elccß lici Zrünn. Aus Brunn, 11. Juli, wird dcr „N. Fr. Pr." geschrieben: Auf Sonntag den 11. Juli hatten dic hiesigen Turner eine Tnrnfahrt uach dcm drei Stnudcn von hier gelegenen Orte Eichhorn, welcher wegen seiner schönen Lage so beliebt ist, festgesetzt. Das Wetter war ein sehr günstiges. Früh <^ Uhr hatten sich die Turner, (>1 an dcr Zlihl. in der Turnhalle versammelt nud hatte dcr Turnwart an dieselben daS Ersnchcn ergehen lassen, keine Waffe, nicht einmal einen Stock mit sich zu nehmen. > Schon cinc Woche vorher hattc sich hier das Gerücht ^ verbreitet, daß die Bewohner Zchcbcteius, cinc Stunde von Brunn gelegen, die Turner auf dcm Durchmarsch, durch das gcuauute Dorf insullircn wollten. Man wollte den Bewohnern von Schcbetcin kcincn Anlaß zu irgend cincm Exceß geben. Um t> Uhr Früh traten die Turner ihren Marsch an und wurden au all den Orten, selbst im Dorse Schcbctciu, freundlich empfangen. Mittags kamen dieselben in Eichhorn an und hatten nach cinge-, nommencm Mahle Turuübuugeu veraustaltct. Die Turner uutcrhicltcn sich iu Gesellschaft von vielen andern Besuchern des reizenden Eichhorn, sowie mit den Bewohnern dicscö Ortes auf das bcstc. Unmiltbar vor dcm' Abmärsche traleu die Turner in Rondc, um den Eich-^ Hörner Bewohnern für den freundlichen Empfang Dank^ zu sageu, indem sie einen gclnngeucn Ehor vortrugen,! nach wclchcm viclc Mädchen znr größten Ucbcrraschung" dcr Versammelten vortraten und den Tnrncrn im Namcu ^ der Bewohner cincn Kranz überreichte», welcher die! Vcrcinsfahne schmückle. Nuu gings im Marschtritt vou Eichhoru wieder zurück. Die Turufahrt vou Eichhorn ab ging anfangs ganz prächtig. Es wurde gesungen, der Jubel nahm kcin Eudc. Endlich kam eS zum Dorfe Bystirz. Beim Eintrittc daselbst gingen einige Turner in das iu diesem Dorfe befindliche Gasthaus, kamen jedoch bald wicdcr zurück, da sie von dcn Gäslcu daselbst und vou dcm Wirthe unfreundlich empfangen und selbst beschimpft wurden, indem man sie deutsche Hunde, deutsches Gc-sindcl nannte. Die Tnrucr jedoch/des verbreiteten Gerüchtes eingedenk, daß sie iusnltirt wcrdcn sollten, uah-mcu dicsc Ausdrücke hin, nm eben keinen Anlaß zu cincm uunüthigcu Scaudal zn geben. Doch kaum waren dieselben aus dcm Wirthshausc heraus, um sich dcm Zuge anzuschließen, als Plötzlich dic Bewohner dieses Ortes, Bauern, von allcu Seiten hcrvortrateu uud zu pfci-fcu uud zu schimpfcu bcgauncn. Dic Turucr beachtctcu dies nicht und wollten ihren Marsch fortsetzen, doch die Zahl dcr Bancrn nahm von Minute zu Minute zu, uud begannen dieselben mit Steinen nach dcn Turucrn zu werfen. Kanm waren einige Steine gefallen, als vou allen Seitcu mit Sensen und Sicheln bewaffnete ^cutc hcrv orbracheu uud sich auf dcu Zug dcr Turner warfen. Die Turuer, ciuschcnd, daß sie ohne Waffen seien uud daß ciu Kampf gegen die Bauern, welche fast zweihundert au dcr Zahl waren, ciu hoff-nungsloscr sei, liefen rasch vorwärts. Doch das half nichts; dic Bauern liefen ihnen nach, nnd die Stcin-würfc glichen einem Kugclrcgcu. Eudlich hatten die Bauern dic Turner beinahe er- reicht und einige von denselben aufs Korn genommen. Viele vou dcn Turnern hatten schwcrc Verlctzuua.cn durch Steiuwürfc, einige durch Messerstiche erhalten; cs lain zwischen einigen Turnern uud Baucru zum Handgemenge, die übrigcu raunten bis zum nächsten Dorst Komein, wo sie endlich durch die besondere Freundlich' kcit dcS dortigen Wirthes, Hcrru Oppenheim, Schlitz fanden, indem derselbe, die Gefahr erkennend, rasch sciin' Gaststube öffucte und hinter ihnen abschloß. Doch licßc» sich dadurch die Vaueru, welche den Zug noch immel verfolgten, nicht abschrecken; sie schlngc» mit Steine» an die Fenster dcö GasthanscS und bcganncl'. dieses !»>l ihrcu Sichel» und Sensen zn stürmen. Das ganze DoD war in Aufruhr; selbst diejenigen Leute, die uou Eic^ horu mittelst Wagen nach Brunn fuhren, wurden daseid angehalten nnd bedroht; doch gelang cs ihnen, Da»! der Schnelligkeit dcr Pferde, dcn fanatischen Baucru ,;» entkommen. Die Gäste in dcu Wageu warcu cs, wclchl bei ihrer Ankunft in Brunn von dein Ereignisse Anzeige erstatteten. Die ersten, die dcn bedrängte» Turnern z» Hilfe ciltcn, wareu die an diesem Tage zum Dienst bestimmten Lcnte der freiwilligen Tnrncrfcncrwchr, wM mit Leitern und Hacken vcrschc», mit ihren Wagen uack Komein fnhrcn. Es waren bereits zwei Stnndcn nach erstatteter Anzeige verflossen, Tausende von Renten vtt' sammelt, um den Bcdräugtcu Hilfe zu lcistcn. Die gcMl Stadt war allarmirt — Jedermann wußte von der l>c daucrlichcu Lage — doch man sah noch immer keine" Mann von dcn drci Regimentern Brünns zum SclM dcr Turuer nach Koinein marschircn. Nur vier GciH darmcn waren in cincm Fiaker nach Komcin gcfahrcüU Diesen gelang es nach ciucr Weile, die Baueru zu be« schwichtigcn und zu entwaffnen. Diejenigen, wclchc dcl Aufforderung der Gendarmen kein Gehör gabcn, wurde» verhaftet und gleich in Eiscn gelegt. Die Ucbrigcn vc>' lorcn sich unter Murrcu nud Drohcu gegcn das deutsche Gcsindcl (der Ort Komcin ist böhmisch). Nun erst mal' schirteu die Turucr, einige Verwuudctc mit sich schaffend gegen Brüuu, wo fic bereits sehnlich erwartet wordc» warcu. Bci dcr Turnhalle wurde Halt gemacht uud hielt der Turnwart Herr Hoffmann eine kurze Redc, in wel< cher er bemerkte, daß cs das erste- uud hoffeutlich dal letztcmal gewesen scin wird, daß dcu Turnern Brim»? cin Aehnlichcs passirt: daß sie nicht erwartet hätte», daß diejenigen, wclchc denselben Boden bewohnen, solch ungl' rechtcu Haß gegeu sie hcgcn. statt sich brüderlich M^ ihnen zu vcrciucn. Schließlich wurde dcr Anlrag gtD stellt, den Bewohnern Eichhorns für dcn freundliche» Empfang den Dank allSznsprcchcn, und wnrdc dcrsclbl nntcr lautem Jubel angenommen. Hierauf wurde abcl' malS dic Volkshymne augcslimmt uu'd gings dann untel Musiktlang und Gut Hcil! durch dic Stadt ins ^ocal« ..Ncuhauscr," wo noch vicl über die Erlcbuissc dieses Tages geplaudert wurde. Ausland. 2 «Paris. 12. Juli. (Im gesctzgebeuden Köl« per) verlas Nouher ciuc kaiserliche Botschaft. DieD setzt die im Miuistcrrathc gefaßtcu Beschlüsse auscinaN' dcr. Dcr Scnat wird alsbald einberufen, um folgeüdl Fragen zu prüfe»: Hat dcr gcsetzgcbcude Körper da^ Recht, die Geschäftsordnung festzustellen, sciuc Bureau!' zu wählen? Die Rcgicruug soll die Verpflichtung h^ beu, dcm gesetzgebenden Körper die Tarifändcrungcn del internationale» Verträge vorzulegen nnd das Budgtl nach Capiteln zur Vervollkommnung dcrEontrole zu vo>>' reu. Auch wird dcr Scnat die Vcrcinbarlichkcit dcs Ds putirtcnmaudats mit öffeutlichen, naincntlich mit M>' nistcr-Functiouen, nnd dic Erweiteruug dcs Iuterpclla' tionsrechtcs prüfen. Die Negicruug wird auch Frag^ ftudircn, welche dcn Scnat betreffe». Mgesneuigkeiten. — (Der kaiserl. Intern untins Baro" Prokesch-Osten) hat das numismatische Cabinet d^ Grazer Universität, welches derselbe schon vor einem Iah^ mit 167 Stück antiker Münzen beschenkt hatte, ncuerdi»'^ mit einer Serie von 67 alten Silber- und Kupfermünze", ausgestattet, worunter namentlich die Denkmäler von PalH thien, Syrien, Cappadocieu, das kufische Stink, die kiil'ß' lcrischcu Erzeugnisse vou Athen, Macedouien, Corcyra u. ^ hervorhebeuöwerth sind. — (Die Reichsten Berlins.) Bei der ^ Berliner Magistrat jetzt neu vorgenommenen Einschätz»»^ zur Communalsteuer wurden in die höchste Classe ^ Steuerpflichtigen, welche diejenigen umfaßt, die ein (5>»' tominen von mehr als 210.000 Thlr. jährlich bezieh^ zwei Einwohner Berlins eingeschätzt: Der „(iisenbahnkönig Dr. Stroußberg und der Maschineufavrikant Vorsig. .. — (Eröffnung des Suezcanalö.) Herr Da»^ A. Lange, Repräsentant der Suez-Canal-Gesellschaft '" London, richtet an den Herausgeber dcs „Nautical M^H zine" fvlgcude Zuschrift: Das Gerücht hat sich vcrbrei^M daß die Eröffnung dcö Sucz-Canals neuerdings, und z^D auf dcn 1. Januar 1670 verschoben sei. Dies ist kci"^" wcgö der Fall, denn nach dem Contract mit den UnA uehmern und nach dem gegenwärtigen Fortschritt der ^<, bciten ist alle Gewißheit vorhanden, daß der Eucz Ea" l il» October d. I. seiner ganzen ^änge nach die uo^ 1177 schriebene Tiefe von 26 Fuß cuglifch haben wird, bei emer Breite von 100 Meter (:i27 Fuß englisch) auf der größeren und 00 Meter (19^ f^.„er mittheilen, daß alle ^chlffe, sowohl vou der Handels- wie von der Kriegsmarine, welche Passagiere als Besucher zur Eröffnung des Kanals an Bord haben, frei von allen Canal - Abgaben sind. Diefe Fahrzeuge müssen jedoch fchon am 16. November in Port-Eaid eintreffen, um am 17. durch den Canal nach dem Timsah-See fahren zu köuucn. Am 18. November bleiben sie vor Ismaila liegen, wo der Bicekönig ein Fest veranstalten will. Deu Tag darauf werden die Vittcrscen durchfahrcn und am Abend erreichen die Schiffe das rothe Meer. Dies ist das Programm der Suez-^anal-Gesellschaft und dabei wird es bleiben. Locales. — (Bankfiliale.) Die Vantdirection hat im Leih-geschäftc bei dem Bankfiliale in Laibach eine wesentliche Begünstigung für die Parteien eiutreteu lassen: Wenn ein Pfand früher als ani Verfallstage rückgelöst wird, vergütet das Filiale die vom Rück-lüsungstage bis zum Verfallstag entfallenden Zinfen an die Partei zurück. — (O e s ck w o r ncn ' i! i st c) für das Preßgericht üN'aiback für das Jahr 1«W: Dr. Ähacic Karl, Achlschin Karl, Ächtschiu Kasper. Ambrosä, Franz. Ancr Paul, Auersperg Josef Graf, NaiunaMtner Johann 5n>., Bernard Joh., Bernard Josef. Billina Ferdinand. Aillina Hipolit, Birschitsck Erasmus. Alasnik Josef. Dr. Bleiweis ätarl, Bürger Vcopold. Cantoni Alois Codelli Anton Freiherr. Dr, lLosta E. H.. Czerni Anton, Lerne Florian 6crne Josef Dachs Georg. Dcbeu.; Franz, Deocuz Josef, Deschmaun Äarl. Doberlet Fran:.Doberiet iiasver. Domeniq Andreas Draschler Franz Dreo Alexander, Dr. Eisl Adolf, Fabian Johann, F li^ drnn ^uuenz. ^.nt ^ranz Fischer Onstav, FrölichAnton. Dr. F^ä'S Franz, Galle Kar. ^"ber Mathias. Gestrin Johann, Gionliui Johann, Onesda Anton, Götzl Augnstin. Goltfch Fran,, Gozzani Ferdinand, Marquis. Gregoritsch Josef. Greqoritsch Mathias, Me-gorz Anton. Guttman Johann, Onaiz Anion. Hansel Vimenz. Vartman Johann, saufen Josef. Heinrich Anton. Hofhaner Adolf, .Mzer Karl, yorat Joh., Hudahinnigg Josef, Hndoocrnia Primns, Iamickek Ioh Iancsch Joh., Ianrschitz Richard, Ientl Anton, ^erantjchttsch Anton. Icras Ncatthäus, Icnnikcr Anton, Kaiser Hmnich.tallm Josef. Kauz Johann Kastner Michael. Kaucic Karl. Hr Kee-Zdacher Friedrich. Hiomar Joh.. Konschct Valemin. Kordin Iu ef. Korn Hrulnch,jio.'jet Ioh.,Kosler Iohann,KoslerIosef.Kosat >' . ."^3' ^""^' ''l""l, "ottek Eduard, Dr! Kowzh Wilhelm, ^kn! ^7''' 5"^' Matthäns. Krisper Josef. Knsckar Josef. Kätner Anton, ^Nll Peter. Archer Geor«. Kstovic Karl. ^e!,ci Mi ^"tinanil Franz, Dr. Mader Johann, Mahr Ferdinand. ^ ^'5.', '^"'tsch Andreas, Marschalet Angnsl.Martincic F rd naud Mateu,che Josef, Mathian Johann. Matsäiel Ferdinand. ""l"b. Mah.r Wilhelm. Mitnsch ^orenz, ^lNlch Rudolf, Moru ^ndwig. Müller Johann, Naqlas Ialoh. ^ uman ycunich, Novat I.hann, Paißcr Franz, Palic Mi ^l.Paucr Josef. Panlin Josef. Panschin Mois. Pcrdan Johann, ^crle^ Franz, Perleß Johann. Pcrine Anton. Peßial Valentin Po terza Franz, Prtricic Baso, Dr. Pfefferer Anton, Pirlcr Franz. Pir ier Veopold, Pirler Naimnnd, Planz Johann, PoUvannit Iatob, Hölzl Franz, Dr. Pollntar Josef, Polegeg Paul. Pollat Adolf. Dr. Pongratz O^tar. Äiannn Albert, Aiäu'lh Äiaihias, ^Ilatschilsch Joscf, Nr. ylrbitsch Inline, Dr. Recher ^iiitolaus, Iics,orschet Franz, .tte'ch Josef. Viemschag Johann, Nirstrr Simon, ÄiGinan ^mnz, viudcich ^rauz. Mndholzcr ^iilolan^ Dr Uindolf Anton Dr ^""''' I"l)ann Samassa Albert, Schantel Franz ^un., Sche, n l NNolans. Schmidt Leopold, Schober Jakob, Dr Schrei No Sckn^^^^'"' ^""lM's. Schrey Thomas. Schreyer Andreas, Pa ' ^^"^^^"?""c Franz, Schweutner Josef. Stale Sm lei^^^^"^ Rodler Vinzenz, Smole Michael, ^N ^7^!'>"'''''^ Sonvan Franz .t. jun,, Spol Ka?ver S/, ^ ?! ^"^"' Dr Stockt Emil bitter v.. Siöctl Kavpe.,^tteck Johann, ^troh Michael, Sttzelba Josef, Supan K,iM, ^ "?" ^"l' Dr- Sl.ppanlschitfch Franz Gup^n 3a s^.! V .^'' ^"ppanz «arthelmä, Tambornino Karl. "lta-, Taulscher Stefan, ^erdina Jo es (i!.^, ^ "?' ^"^''z ^'^"^ TIM'"" Ignaz. Tön es Gustav, ^reo Anton. Trenn Matlhäns. Trinler Albert. Ull Ä ^" ^>""lnel, Tr. Nranilsch Anlon/ Urbac, Karl, Verhonz 3l 'n^."^'^^'"'"' ^^ Franz, Waldherr Alois, Wen, it Wm?f k' ^"sch Johann. Wintler Anglist, Wii.tler Johann, Dr Wnrzbaä' Inlins v.. Dr. Wurzbach Karl v„ s^ ^?, ^""l^eschto Valentin. Ziatoooty Emil, Zilterer Io Z>°aher^?ob ^"? ^che"' v.. Zois Sigmund Freih. v., Dr. ^way^r Johann. ^n<», ^iie,send dtc Crgänzungowahlcn zur Haudcls- und Ge-werbctammcv für Kram nach dem ncueu Hmidclskam-'" .^Mtze, wird, nachdem die Reclamations gegen dic ".aylcrllstcn offen gcwcsen, die eudgiltigc Fcslslellling dcr ^,lcn erfolgt und sohin das iu i uud ^1 jcuer Kund-?"^nig bezeichnete Geschäft beendigt ist, nun zu deu A»«l"V ""^ ^ aligedcntcten Operationen durch die wen >^""6' Hinausgadc uud Zuslclluug dcr, dic Na-2 '.s °^, austretcndcn Kammermitglicdci', so wie die ?eai i.n". . Kategorie dcr zu Wählenden enthaltenden dan, .° m^?""'' zugleich Stimn.zcttcl zur Wahl. gcaeium, "^"aumung dcs Wahltages, endlich zur Eut-lichcn 3U ss "' '""ndlichm und Eluzichlmg der schrift-"inlsicu geschritten. Wcgc crfol ^^^"'^ ^^ ^"^'^" ""^ im gesetzmäßigen die Hencu^m^°!^^^'cction haben gesetzlich auszutrcten IM Grea^'^'-' ^"sef Dcbcvec, Iohauu Fabian, Ersalimänner ^-^°^°"" I°'u^k; dann die Herren W tsch lm. l,^"or Bucar, Vafo Pelricic, Johann M n ae t i^"^"^^ °"' der Gewerbe-Se/tio» yaocn ge,ctzlich auszutreten dic Herren Mitglieder: Josef Schwcntncr, Gustav Tünnics, uud die Herren Ersatz-lnänner: Matthäus Schrcii'.cl', Paul Stale und Bluö Vcrhovcc; auö der Montanscction hat ges tzlich anözu-treten der Herr Ersatzmann: Franz Nößmluiu. Die ^rgänzuugswahl findet denoiach für 6 Mit-> glicdcr der Haudelsscction, für 8 Mitglieder der Ge-wcrbcsection und für 1 Mitglied dcr Monlansection statt. Bei Vornahme dcr Wahl wollcn die Wähler folgende Paragrafthc dcr neuen Wahlordnung sich gegenwärtig halten. tz 4. Als wirkliches Mitglied der Handels- und Gewerbekammer lann nur derjenige berufen werden, in dessen Person sich nachstehende Erfordernisse vereinigen: a. die österreichische Staatsbürgerschaft; k. der Vollgcnuß aller bürgerlichen und politischen Rechte; c. ein Alter von mindestens W Jahren; <1. ein mindestens dreijähriger Vcsitz und sclbststäu-digcr gewerbsmäßiger Betrieb, odcr die dreijährige selbständige Leitung einer solchen Handels- und GcwcrvSuntcrnchmuug, in deren Kategorie die Bn-ufuug erfolgen soll und für welche vom Han-dclsstaudc wcnigstcus 8 si. 40 kr. und vom Gc-wcrbcstandc ^ fl. an Gcwcrbstcuer, vou Ätoutangc' wcrbeu aber an MasscugMihr 4 si. 20 kr. jähr' lich bezahlt wird; — endlich «>. dcr ordentliche Wohnsitz dcr Mitglieder im Kam-mcrbezirkc und nach Verhältniß im Standorte dcr Kammcr. AuSgcfchlosfen vou dcr Ausübung dcs pafsivcu Wahlrechtes sind oicjcnigcn Personen, welche nach dcn uestchcudcu Gcsctzcu vou dcr Ausübung dcs passiven Wahlrechtes iu dcr Gcmciudc auSgcschlosscu sind. § 5. Zur Ausübung des active» Wahlrechtes sind diejenigen berechtiget, welche zur Zeit der Wahl: ü. alle uuter a. uud d. ^ 4 erwähnten Erfordernisse bcsitzeu und nach dcu beslchcudeu Gesetzen vou der Ausübung dcö activen Wahlrechtes in dcr Gemeinde uicht auSgcschlosscu sind; d. im Bezirke dcr Kammer für Kram eiuc Handlung oder ein Gewerbe odcr einen Bergbau selbständig oder als öffentliche Gesellschafter betreiben, dann jene Personen, welche als Borständc odcr Dircc-lorcn conumrciellc odcr industrielle Aclicnuntcr-uehmungeu leiten, und für welche einer der im tz 4 als Ecnfuö für die passive Wahllicrechtigung fcstgcsctzlcn Erwcrlisteucrbcträge, resp. Masseugebühr culrichtct wird. § 0. Gewertschaftcu, Fabrits- und Haudelsgefell-schaflcu, Actienvcrcinc, gcinciufchaftlichc PrivilcgiumS-inhaber uud alle derlei Eollcctivuersoucu sind uur zur Abgabe Einer Wahlstimmc berechtiget. Wenn keine anderweitige, rcchtögilligc Erniüchtigung zur AuSüluma, dic-scs Wayliechlcs licigcuracht wird, so üot das Wahlrecht der Ehcs odcr crstc Director mis. Wcnn Frauen oder solche Personen, die unler Voriuundschaft odcr Euralcl stchcu, im Allcinbcsitzc ciucs Geschäftes sich licfindcn, so ülit das Wahlrecht iu ihrem Namen dcr Gcschäftslciter. Iu allen übrigen Fällen findet dic AuSüliuug des Wahlrechtes durch Bevollmächtigte nicht statt. 8 7. Wcr iu mchrcrcn Kategorien im 5launucr-bczirkc wahllicrcchtigt ist, laun uur in Einer dcrscllicu sein Slimmrccht auoüucu. i; N. Dic Wahl selbst geschieht öffentlich und zwar nach dcm Willen dcs Wählers entweder durch mündliche Abstimmung oder durch persönliche Aligabc dcs anSgcfülllcn StimmzcttclS vor dcr Wahl-Eommissioii, odcr schriftlich durch ^iuscnduug uc>sicgellcr, vom Wäh-lcr unterzeichuctcr Slimmzcttcl, jedenfalls aucr untcr Vor^ciguug und Bcilcguug der ^cgilimatioustarte. Jeder Stimmzcttcl muß bei Vermeidung sofortiger Ungiltig-kcits-Erllärung dic Namen der Pcrsoncu, dcncn dcr Wühlcr scinc Stimme gilit, und nur in dcrjcnigcn Zahl enthalten, wie die Wuhl-Eommission cS hicr bcslimmt hat. Jede Kategorie wählt selbständig die auf sie entfallende Zahl von Mitgliedern in die Kammer. Emc Cumulirung dcr Stimmen vcrfchicdcucr Wahlkatcgoricn findet uicht statt. Dcr Wahltag für dic Gcwerbcscctiou ist der ZOte Juli 18W; der Wahltag für dic Haudcls- und Mon-tauscctiou dcr 20. Juli 1809. An diesen Tagcn wer-den Vormittag von !) bis 12 Uhr die Wahlen dcrjenigcn Wähler, die mündlich stimincn wollen gcgcn Borwcisuug dcr ^cgitimationskarten vou der Walil-(6ommission (iul Saale des Gcmciudcrathc<') zu Protokoll genommen werdcn. Dicjcnigcn Wählcr, dic schriftlich wählen, haucu, dcn auSgcfülltcu, vom Wähler uutcrzcichnelcn Wahlze.tcl, zugleich ^cgitiuiationstartc u. z. die Wählcr dcr Hau-' dels- und Moutanscclion spätcstcnö bis 2!). Juli au^ die licttcffcndc k. t. Bczirto.Hauplmaunschaft, oder au dic Handels- und Gcwcrbckammcr, odcr au dic Wahl-Eommissiun in ^ailiach; die dcr Gewcrbcscction svälc-slcus bis 2V. Juli 1809 au die betreffende t. k. Vc-zirks-Hauptmannschaft, oder bis 30. Juli an dic Hau-dels uud Gcwcrbckammcr oder an die Wahlcommisfion iu Laibach cinzufcuden. Die Wahl - Commissiou drückt im Interesse dcs Institutes dcr Handels- und Gcwcrbetammcr von Kram dcu Wnusch aus, daß sich die Wahlbcrcchligtcn an diesen Ergänzungswahlcn rccht lebhaft bcthciligcn, uud die obangegcbcueu Vorschriftcu, iubbcsondcrc jene rücksichtlich der Unterschrift und der Versiegelung dcr Stimmzettel oor Augcu halteu luögcn, weil uichtuutcrzeichuete oder uichtucrsicgcltc Slimiuzettcl von Scitc dcr Wahl-Co.n< mission unbcdiugt zurückgewicseu wcrden müsscn. Nach der von dcr Wahl-Commissiou vorzunchmetidcn Scruli« niruug dcr Wahlergebnisse wird das Resultat öffentlich kundgemacht wcrdcn. Vaibach, am 13. Juli 180!). Vom Vorsitzenden der Wahlcommission für die Crgän-zuugswahletl der Handels« und Gcwcrbekan.mcr für Krain. U. Metternich, l. k, erster Negicruugsrath. Neuestt Post. Wien, 12. Juli. Im Ackcrbaummisterium ist gestern iu einer Coufercnz untcr Zuziehung eines Ver-trctcrS dcs Unterrichtsministeriums uud sämmtlicher Do-ccutcu der Unterrichtsplau für deu uächsten landwirth-fchaftlichen Fortbildungscursus festgestellt worden. Die Lehrer, für welche dersclbc bestimmt ist, haben sich um dic Theiliiahmc mit ciuem Wetteifer beworben, dcr ganz vcrgcsscn licß, daß cs sich nm das Opfer dcr Ferien für cruslc Sludicu und angestrengte Arbeit handelt. 200 Thcilnchmcr an dcm Eursus an Stelle dcr 200 bcstimmtcu hat das Ministerium bereits zugelassen, über 100 Ocsuchc mußtcn refusirt wcrdcn. Gleichzeitig mit dcm Eursus in Wicn wird mit Subvention des Acker-bauministcriums ciu besonderer Eursus für Czcchcn in Tabor in Böhmcu cröffnct wcrden. Im nächsten Jahre gedcntt der Herr Minister den Eur-sus iu dcn sämmtlichen Landeshauptstädten ciu zurichte». L i u z, 12. Juli. (Schw urgerich tsvcrhan i> lung. Fortsetzuug.) Im Laufe dcs Vormittags wurde die schr umfangreiche Anklageschrift, dann der Hirtenbrief in seinem vollen Umfange, eudlich daö mildem Aischofc am 5. Vai aufgenommene Protokoll verlesen. DaS Letztere enthält Fragen ^ä ^ciu'r.üia, dann über dic Höhc dcr Auflage dcs Hirtenbriefes, dann, welche Absicht dcr Bischof bei Abfassung und Veröffcntlichima, dcs Hirtenbriefes hatte. Der Bischof verweigerte Au-fangS jcdc Antwort und erklärte endlich, daß er nur einem nach Artikel 14 des Eoncordates competenten Gerichte antworten wcrdc. Das Vcwcisverfahren wurde hierauf gcgcu Ätittag gcscblofscu. Staatsanwalt Elsncr hielt in ciuer langen uud gewichtigen Schlußrede seineu Antrag auf Vcrurthcilung dcö Bischofs aufrecht. Dcr Vertheidiger Dr. Kißling erklärte, die Ansicht tcu dcS Bischofs von Linz uicht zu thcilcu; er habe das dem Bischöfe sclbst gcsagt, aber er müfsc für cin „nicht-schuldig" scines Elicnteu plaidircu, weil eiuc Anklage anf Ruhestörung im Sinne dcS F 65> dcS Etrafgcsc.es iu dcr ncucu Acra uicht vereinbar sei mit dcn gelliirteren politischeu Ansichten dcr Justiz uud den politischen Rechten dcr Staatsbürger. Er beschwört dic Geschwornen alS liberale Parteigenossen dic Fragc uur im liberalen Sinne, im Siuuc dcr Preßfreiheit zu lösen. Nach dcu Schlußanträacn des StaatSanwaltes und des Vertheidigers, dcsscu Hiniucisima. auf die liberale Anschauulig dcr Geschwornen der Beifall dcs PublicmnS begleitete, wurde die Verhandlung bis 5 Uhr Abends vertagt. Linz, 12. Juli. (Schwu rgerichts-Verhand-lung. Fortfetznnc,.) Bei der um 5 Uhr Abends wicdcr anfgcnommcue!, Verhandlung wurden den Ge-schworucn folgcudc ncun Fragen vorgelegt: Ist Bischof Rudigicr schuldig, in einem Druckwcrtc erstens aessen dic Gesetzgebung aufgereizt, zweitens zum Haffe gcgen dic Staatsverwaltung angccifert, drittens zum Ungehorsam gcgcn die Gesetze angceifcrt, viertens zum Ungehorsam gcgcn die Gesctzc verleitet, fünftens zur Auf-lclmung gcgcu dic Gesctzc angecifcrt, sechStcuS zur Auf-lchuuug gcgcu die Gesetze verleitet, sicdcutcns zum Wi-dcrslandc gcgen dic Gcsctzc cmgceifcrt, achtcnS zum Wi« dnstaudc gcgcu die Gesetze verleitet zu haben, und ueun-tcnS ist die Ausführung einer dieser Handlungen nur durch die Beschlagnahme des HirlenbricfcS unterblieben? Gcgcn die Stellung der Fragen wurde kcine Einwen« duug crhobcu. Linz. l2. Juli. Um 8 Uhr Abends erklären die Gcfchworncn einhellig: -ui l und 2, Bifchof 3tudissier ist schuldig zur Verachtung gcgen dic RcgicruugSform und dic Staatsverwaltung angccifert zu haben, ^'l 4. 0 und 8, Bischof Rud'igicr ist schuldig versucht zu habeu. zur A»flchuuug. zum Ungehorsam und Widerstände gcgcu dic Maigcsctzc zu vcrleitcu. DaS Verbrechen der Ruhestüi una ist im Stadium dcS Vcrsuchcs geblieben. Dies Verdict der Geschwornen wurde einhellig gesaßt. Um !> Uhr wird das Urtheil verkündigt, laut welchem Bischof Nudigicr wcgen vcrsuchtcu Verdrcchcus der Ruhestörung zu 14täg gcm Kerkcr vcrurtheilt wird. Die Staatsanwaltschaft hatte scchs Monate beantragt. Paris, 13 Juli. Im gesetzgebenden Körper wuroc die kaiserliche Botschaft günstig auf^enommei,. Hicrauf Schriftführcrwahl aus Majoritätsmit«liedcrn. ES hciht, dic Minister beabsichtigen heute AbcndS ihre Entlassung zu geben. ScgriS, Talliouct. Buffet sollen ins Äiinistcrium ciulrctcn und dcr 'l'xl'x süuli die In-tclpellalioucu aufgebrn. Mitternachts am Boulevard Reute 71. 80. 1178 Paris, Ul. Juli. Hin kaiserliches Decict be« ruft dc» Senat auf dcn 2. August zu einer außeiordentliche», Session cin. Der gesetzgebende Körper wnrdc vertagt. Das „Journal officicll" meldet: In Folge des gestrigen Ministcn'athcö gaben dic Minister ihre Entlassung. Der Kaiser nahm dieselbe an. Die Minister sichren die Geschäfte bis zu ihrer Ersetzung fort. Telest»apl)ische Hftechftlcvursc vom i:i. Juli. üperc. Metalliane« 62.95. — 5pcn'. Mtalliqueö mi» Mai- und Vtovembcr-Ziuseu 03.95», - !>verc.Nalio!,al-Nulehe!i 7I.:i'i. — l8<;0e, Staalöauleheu 104,75, - Bautacüeu 7 Hafer „ 2 20 Rindfleisch pr. Pfd. - 2l Halbfruchl „ --------- Kalbfleisch „ - 20 Heidcn ,. 2 90 «Lchweinefleisch „ — 19 Hirse ,., 3 20 Schöpsenfleisch ., - 16 Knlnrutz ,. 3 U) Halmdel pr. Snick — 23 Erdäpfel ,. 1 60 Tauben „ ^ 1" Linsen ,. — -. Hen pr. Zentner . Erbsen „--------- Stroh Fisolen „ 3 52 Holz, hartes, pr. Klst, 5 — Nnidöjchmasz Pr. Pfd. —47 — weichet«, „ 8 34 Schnn'iueschmalz „ —45»! Wein, rother, Pr.Vinier 7 50 Specl, snsch, „ 33 — weißer ,. .- - Speck, geräuchert, Pfd. — 48 Ms,l00t-ull1l!!sM ^l'lUwchlUl»«l!ll in l!Ml,5sl. ' 6N.Mg. 32«.I„ -j-Ul,^ windstill z.Hälsli: bew. 13, 2 „ N/ 327.^<, ! 20..^ N3V. schw. heiler 0.uo !0„ Nli. 326 77 I 15).,! windstill heiter Morgens gelockerte Wolkendecke, Vormittag« Anfhritcrung, souuiger Tag. ^nnst an, Hurizome. sons! tlarc ^us!. Das Taget«-Mlllcl der I^ärmc -j- 16 5°, uin 1'3" nber dem Normale. LMwirthschlisl. Dli5 3traut Weißkohl sü ra« «icu ulLracea, eui>it lrtii) einer besseren Behandlung anempfohlen von Adolf Gaudia. Die Benützung des Weißkohl zur Nahrung fiii Menschen und Bich isl bekannt. Denn verschiedenartig wird das Krallt zubereitet; in mehre» cn Bändern wer-dcn die lockeren iiöpsc ganz cingrinacht, indeln man sie etlichemal dnichschlicidtt, ili Wusser kocht, nnd wenn sie lalt geworden, mit Salz, itümmel, Wacholderbeeren nnd dergleichen Gewnrz in Fässer legt u»d gährcn läßt (man mimt dies Komslkraul) odcr die ftsten Köpfe werden fein geschnitten nnd wie bekannt als Sauerkraut verbraucht. Dieses Kraut hat sich noch insbesondere als cin Mittel wider den Scorbnt — jene fürchterliche Krankheit der Seefahrer licwährt. So ist der bcrnhmlc Cool mit 119 Menschen drei Jahre lang auf der Sec von dicfem Uebel befreit geblieben. In London bestehen große Sauertrautma nufacturcn. Krain liegt unweit dem Meere nnd könnte daher noch bedeutendere (Äcschäftc mit seinem Kiautproducle über Tlicsl hinaus, wohin der Ej'poit schon zicml,ch bedeutend ist, machen. Freilich mich die Cultur rationeller werden. Im Folgcndcn will ich einige Vclch< rung M' Behandlung dieser Pflanze geben. ^. Bearbeitung deö Krautackers. DaS Graben oder Ackern dcö Bodens muß weder bei trockener noch zu nasser Witterung geschehen. Es hat zum Zwecke die Crde zu lockern, zu zerkleinern und die oberen durchgewitlcrtcn Theile hinnn' tcr zu bringen, waö sonst unvollkommen geschieht, wenn die Erde hart, trocken, odcr naß klebrig isl. Ein recht durchgearbeitetes mürbes Land nimmt dic fruchtbaren Dünste aus der Atmosphäre leicht auf, und läßt die zarten Wurzeln der Pflänzchcn lief ein« dringen und sich gnt ausbreiten. Die obere fruchtbare Erde kommt unten, wo die Wnrzeln der lnnftigen Pflanzen ihre Nahrung fuchcn. Sol'ald ma>> im Herbst die Gewächse eingeerntet hat, reinigt man dcn Ackcr von dcn darin gebliebenen Strünleu, dünget dcn Boden mit verrottetem Mcugru und öfteres Umwerfen dic schädlichen Stoffe sich zertheilen und vcr^ dünsten. In Frankreich besteht ein Polizei-Gesetz, welches den ziläuiergärtnern veibietet, mit Menschenmist zu düngen. Die bcslc Düngung für Weißkohl ist Schafmist. Die lmislcu Kohlarten leiden öfters an dcn Wurzeln und Stämmen vun Auswüchsen, wclche man Klinzc nennt und worin ein Wurm sitzt. Diese Knollen hin dein daS Wachsthum der Pflanze und verursachen zuletzt ihren Tod. Sie cittslchcn von Maden, die man bei dem Auf-schucidcn darin findet. Eine Art Fliegen lcgt ihre Eier, durch Instinct gerieben, an lräntclndc Pflanzn, und wenn die Eier ausgebrütet find, uährcu sich die Laiveu odcr Maden bis zu ihlcr Verwandlung von den Säften d>rsclbcn. Die Auswüchse biloc» sich auf ühnlichc Art wie die Galläpfeln au den Blälteru und Flüchten der Eichen und audcrcr Bäume. Auhallciidc Dürre, fchlcchtcö Erdreich uuo insbc» sonders frisch untergrabener Dünger sind die Mlcn Ursachen dieser Eischcinung, denn sie setzen die Pflanzen in einen Zustand der Krüntlichtcit und locken dadurch jene Insmcu helbci. ^j. Dic Besorgung eines guten Samenö. Um guten Samen zu erhalten, werden die giöß» tcn und festesten Kopfe spät im Herbst mit der Wurzel hcrauegehobcn, bei den Strüutcn an einem trockenen, vor dem Flvst gesicherten Olle, aufgehängt. Im Frühjahre fetzt mau sie erst iu ein gut ge° düugtcS Land, das viel Sonne hat, eincn Fuß weit von einander, uuo zwar fo lief, daß der Kopf der Erde gleich zu stchcu kommt, damit er nur cinen Samen« stüngel ans der Mille hei vortreibe, Denn die Neben stängcl bringen weniger Samen und schwächen den Hauvlstängcl. Andere Kohlarlcu dürfen niemals in der Nähe geduldet werden, sonst bekommt man von dem Samen sogcuunnlcn Schell. <.'. Die Erziehung guter Pflanzen. Mau säet den Samen im März oder April auf ein nicht fctt gedüngtes Beet und versetzt die Pflanzen im Mai odcr Juni. Säet man später, so schließen sich die Kopse nicht fcst zu. Dic Pflanzen müsscn anfangs einigen Schutz gegcn die Frühlingsslöste haben. Man umgibt das Beet mit Wänden von Stroh odcr Mattcu. Diese Umzäunung hilft auch mit gegen Ungeziefer und Geflügel. Beobachtet man die Erdflöhe an den Pflanzen, so nimmt man eine stalle Ascheiilauge, schüttet so viel Ofenruß hinein, bis eine feste Masse wird; dann läßt man dieselbe trocknen, pulverisiren und so auf die Pflanzen strcnen. l>. Die Verpflanzung. Wenn der Krautackcr wieder in seine flache Vcct' läge (d. h. die Erd Hügel in Flächen auf viel Schuh Breite) gebracht wurde, so übergeht man M Pflanzung. Zum Verpflanzen nimmt man nnr die sclM sten und größten Pflanzen, welche vollkommen gesnnbt Herzen haben. Man verfertige eine Mischung von zwei Vicrtheilcn Knochenmehl, einem Vicrlhcile Moorcrdc unl einem Vierthcile reine Asche, mische dies nntcreinandci nnd mache durch Zusatz sehr ucrdünntcr Misljauchc cilii dickflicßcndc Masse in einem Schaff cin. Nun nimmt ein Arbeiter eincn Slcchling von Eise» l'der Eisenblech (sechs Zoll lang, und zweiZoll innerer Lichte im Durchmesser, an dec Seite mit einem Stiel versehen und nnlcn geschärft), bohrt mit diesem Instrumente die Löcher in der Erde des Beetes, so, daß in der ersten Reihe drei Löcher, zwci Fuß aliscinander, und die zweite Neihc gekreuzt nur zwci Löcher und so sort gestochen weiden. Wenn dieser Bohrer seiner ganzen Längc nach (d. h. sechs Zoll) in die Erde eingestochen wird und mittels! dcs knrzcn Stiels gedreht wurde, so bleibt dic Erde n> dcr Höhlnng dcs Bohrers stecken, die man mit Lcichtig' keit hcranehcbt und ncbcn dem gemachten Loche abstreift. Dcr zweite Arbeiter tancht die Wurzel dcr Pflanze bis lum Herzen in die Masse und reicht sie dcm Dritte». Dieser sctzt dic Pflanze so tief cin, daß das Herz derselben dcr Erde glcich zu stchcn kommt, nimmt danü die bei jedem Loch vorrälhige, bereits ausgetrocknete Erd/, schüttet locker das Loch um die Pflanzenwurzcl voll nnl drückt mit beiden Spitzhändcn die Erde sammt dcr Pflanze etwas cin. Durch dicsc Manipulation trotzen solche Pflanzen jcder Hitze, wo bei der kleinsten Befeuchtung selbe sehl gekräfliat werden. Ist diese Arbeit vorüber, dann nimmt man Hanfsamen und legt alle zehn Zoll weit von ei»' ander zwei Körner ein. Ist der Krautacker breit, so sctzt mau den Hani/ samcn um den ganzen Ackcr und dann nacl» Bedürfniß mitten durch, in zwci Klafter entfernten Ncihcn. Dies ist das sicherste Mittel zur Vertilgung dcr Raupen, indem man die starken Hanfpflauzcn wie >>' einer Plantage bis zur Reife stchcn läßt. Während dcs Sommers kann man, wenn dennoch Raupenfraß sich zeigt, die früher beschriebene Lauge im verdünnten Zustande zur Bespritzung dcs Krautes vc-nützen. Die Pflanze muß zweimal behackt und gcblattvl sdie unteren Blätter abgebrochen) werde». Durch dieses bekommt die Pflanze gefnndc frische Lnft, der herbeigezogene Vogel erblickt leichter die Raupe nnd die Blätter dienen als Futter für Horn- und Borstenvieh- Dcr Weißkohl wächst im Herbste so lan^c es uichl friert, immer fort, daher soll man ihn nicht zn früh abschneiden. Weißkohltöpfc die man dcn Winter in del Küche verbrauchen will, kann man den ganzen Winter im Freien lassen, allein vor jedesmaligem Gebrauch ins kalte Wasser werfen, damit der Frost ausgezogeu wird. Wer auf diese Art seinen Krautackcr behandeln wird, hat zum Lohne 10 bis 15 Zoll breite und bis 20 Pfund im Durchschnitt schwere Krautköpfc zu erwarten. Es ist erwiesen, daß in Deutschland, Böhmen ni'd Mähren eine zahlreiche Familie standcsmäßig gnt vo" zwanzig Morgen (Vier Joch) Acker lebt, wo in anderen Gegenden kaum zwölf Joch guter Grund hinreiche!'. Ein solcher Abstand kann unmöglich blos vom Klini» und Vodcn herrühren, die Ursache liegt tiefer — znmcisl im eigenen Willen. Vrrcmlmnrllichcr Medactenr: Igna, v. Klei n m a V r. W i^l''«!^»'»^^ ^ie», 1^. Inli. Die Stimmuiiss der heutigen Börse war bei nicht clim bedeutendem Umsätze günstiger alö im gestrigen FciertagSgcschafle, die Course dcr Bcmt- nnd I"' I»l»^TttVrl»«)l. dustricpapiere weisen indessen grgeniwrr jenen uom Samstag noch immer eine tlciue Einbuße aus. Neutc ausangs uffcrirt, schließt annähernd auf ihrem uorgestligrn Course 5,'oüpapier!' dagegen vlllorcn benächtlich iu Folge dcr augetuudiglcn Beschaffung dcö Geldbedarfes jür die türtischm Vahueu mittelst Emission uou dergleichen Papieren. Devisen brachten ihren oo^ gestrigeu Verlust vou '/4 p^l. wieder eiu, Prioritäten blieben fast gäuzlich unverändert. 4. Allgemeine Staatsschuld. Filr 100 fl. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5 pCt.: in Noten verzinst, Mai-Noucmbcr »;3,N5 :i.25 Oalizieu .... « -') „ 74.50 75. .. Nieder-Ocstcrreich. . „5„ 93.- 93.50 Ober-Oesterreich . . „ 5 „ 93.— 94.-Siebeubürgeu ... ,. 5 „ 79 25 79.75 Stelermarl . . . „ 5 „ 92.75 93.25 Ungarn.....„5„ 82.- 82.25 O. Actie» von Bankinstituten. ! Geld Waare Auglo-ostcrr. Vauk.....362.75 3«3.25 Auglo-uugal. Baut ...» 11^50 117.— Bodeu-Cr'editaustalt ... - -^5.— 297— Errditaustalt f, Handel u. Gcw, . 2«»»,«<) 287.— Credilanstalt, allgem. uugar. . . 107 50 108.— Escomptc-Gcsells'chaft, u. ö. . . l'25.- 930.--Frauco-ostcrr. Äcmt .... 13« — 1W.50 Geucralbaut.......?<'--'' ?7.- Nlllioualdaul. ,.....7"^ l>5.«0 Oest. Hypb. zu 5'/, pCt. rllckz. 1878 98.50 99— Uug. Voo.-Lred.-Anst. zu 5'/. pEt. 92.- 92.50 lr. PrioritätSoblissatioueu. « 103 fl. 0. W. Geld Waare Elis.-Westb, iu S. verz. (I. Cmiss.) 91,50 92,-^ Fcrdiuauds-Nordb. in Silb. verz. 108.50 109. - Frauz.IoscphS'Vahn .... 93.20 93.40 G.Earl-Ludw.V.i.S.verz.I.Em. 10l.75 1C2.— > Geld Waare Ocsterr. Nordwestbahu .... 92.25 92/'^ Sirbcub. Vnhn in Silber vcrz. . 90.._ ^o^ Staatöb. G. 3°/, -i 500Fr. „!. Em. 144 - 145, ^ Sildb.G. 3^1,500 Frc. „ . .118.75 119.^ Sitdb.-Vons 6 7„ (1870—74) « 500 Frcs......245— 246.^ «. Privatlose (per Stilck.) Crcdilaustalt f. Handel u. Gew. Geld Wa^ zu 100 sl. ö W......162.50 165^ Nudolf-Stiftuug zu 10 fl. . . 15.— 15.5" Wechsel (3 Mon.) Geld W< Augsburg fi!r 100 fl, sildd. W. 104,10 10-l ^ Franlfurt a.M. 100 fl. detto 104.15 I04>' Hamburg, siir 100 Mark Balico —. - ^^ Loudou, für 10 Pfuud Sterling 125 30 125^ Paris, filr 100 Franc« . . . 49.80 49>' Vours der Geldsorten Geld Waare K. Mttnz-Ducatel: . 5 fl. 92 lr. 5 ft. 9Ü "' Napolcousd'or . . 10 „ — ^„ 10 „ 01! " Vcrciusthalcr . . . 1 .. 83 „ 1 „ 8^ " Silber . . 122 „ 25 „ 122 „ 75 - Kraimsche GruudmtlllNunll.« - Obligationen, '^ ^ vlltuotirung: 96.50 Geld, 90 Waare