Nr. 6. V»Hnnmel»tion»Plei«: Im Tomptoll ganzj. si. 11, halbj. fl. b 50, Für dlr Znftlllun« in« H«u» halbj. bo tr. Vtit der 'i'.'f! zanzi. si, >5. b^lb>, ss. 7 5«, Dienstag, 8. Jänner. 3nsertlon»g«bü«: F» 4 gellen »5 lr., glöß«« p» Fell« S ll., b«l sst»»en w!ederb«lung«n v«» Zlill » lr. 1884. Amtlicher Theil. Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 26. November v. I. über einen vom Minister des kais. Hauses und des Neußern erstatteten allerunterthänigsten Antrag den T'tulargesandten Constantin Frnherrn v. Traulten -berg zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am löi,. griechischen Hofe aller-gnädigst zu ernennen geruht. Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 25. Denver d. I. dem Schriftsteller Dr. Leopold Kompert in Wien in Anerletinung seiner literarischen Thätigkeit und seines gemeinnützigen Wirkens den Titel eines Regie» rungsrathes taxfrei allergnädigst zu verleihen geruht. Erkenntnis. DaS t, l. Oberlandesgericht in Prag hat infolge der Be» lHwtlde der l, k. Staatsanwaltschaft «essen die Entscheidung des l- r, Kreisgerichtes in Leitmeritz vom 20. November 1883, H ?26i Stf.. mit dem Erkenntnisse vom 5. Dezember 1833, Z 83981 Sts.. die Weiterverbreitung der Zeitschrift „Aussiger Anzeiger" Nr. 88 vom 14. November 1883 wegen deö Artikels «Ist der Statthalter Repräsentant Sr. Majestät des Kaisers?" nach z 300 St. G. verboten. Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die »Agramer Zeitung" meldet, für d,e Reparatur der griechisch-orientalischen Kirche in Sieniöak den Betraq von 200 fl. zu spenden geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit «Uerhöchster Entschließung vom 4. Jänner d. I. 135 Sträflingen der k. l. Strafanstalten den Nest der Kerlelstrafen allera.niidia.st nachzusehen geruht. Hievon entfallen auf die Männerftrafanstalt: Stein 9. Garsten 5. Suben 7. Gradisla 7, Capo« diftria 11, Mivau 5, Wisnicz 4. Prag 12, Karthaus 4. P'lsrn 5. Glaz 8. Laibach9, Lemberg 16, Stanis-lau 6 Sträflinge. Auf die Weiberstrafanstalt: Neudorf 4. Walla. ch'sch-Meserilsch 3. Rzepy 9. Vlgaun 4, Lemberg b Sträflinge, Schwaz 1 Sträfling. Die wirtschaftlichen Petita der trainischen Landtags «Majorität. (Von einem hervorragenden Abgeordneten des trainischen Landtages.) In diesen Tagen wurde die von sämmtlichen nationalen Abgeordneten angenommene Erklärung veröffentlicht, welche das Executiv-Comiti der krainischen Landtags-Majorität dem Ministerpräsidenten übermittelte. Dass das Schriftstück in unserer Publicists einer sehr getheilten Auffassung begegnen werde, konnte von seinen Unterzeichnern leinen Augenblick bezweifelt werden. Die einen werden das Document höhnisch als den Bettlerhut bezeichnen, mit welchem die lraini-schen Slovene« die MitZ caäsäux der Regierung für die Erledigung der Wahlverificationen aufzufangen gedenken, während die Gegner im eigenen Lager der Erklärung Unklarheit der Forderungen vorwerfen dürften. Zugegeben, dass es erst den persönlichen Auseinandersetzungen der lrainischen Reichsraths-Abgeordneten vorbehalten bleibt, die Gravamina Krams concret zu gestalten, so wird man doch nicht bchreiten können, dass die Sprache des Memoires eine gemäßigle ist und gegen keine der einzelnen Forderungen der Vorwurf mies undiscutierbaren Radi« calismus erhoben werden kann. Es ist ein Programm, über dcs sich reden läfst. Indem wir heute von dem ersten Theile der Erklärung, welcher sich mit der Frage der nationalen und sprachlichen Gleichberechtigung befasst, abstrahieren, wollen wir in Kürze die materiellen Anliegen des Landes Kram erörtern, die im zweiten Theile der Denkschrift angedeutet werden. Die materiellen Petita Krams haben im wesentlichen ein doppelte« Ziel: staatliche Unterstützung für den gewerblichen und landwirtschaftlichen Unterricht und staatliche Fürsorge für die arg vernachlässiaten Communicationsmittel. Was den ersten Punkt betrifft, so dürfte wohl von keiner Seite geleugnet werden, dass die krainische Bevölkerung den wohlwollenden Bestrebungen einer einsichtigen Unterrichts-Politik das günstigste Arbeitsfeld darbietet. Die Intelligenz, das Geschick und die Schaffenslust dieses Vollsstammmes wurde von keiner Seite angezweifelt, und wir verweisen in dieser Beziehung auf das classische Zeugnis, welches der Wortführer des deutschen Adels im Lande, Baron Apfaltrern, den Krämern ausstellte, indem er in der Landtagssitzung vom 28. November 1872 den Ausspruch that: „Und doch birgt das Land Kram einen Schah in seinen Gauen, der von uner-messlichem Werte ist. Es beherbergt ein Volk, voll der schönsten Talente, voll der besten, natürlichen Anlagen, ein Volk von staunenswerter Thatkraft, von zäher Beharrlichkeit in seinem Streben und Wirken." Diesem schmeichelhaften Urtheile eines politischen Geg. ners können wir nur hinzufügen, dass der Kramer namentlich für gewerbliche Thätigkeit eminent befähigt ist. Obwohl das geldarme Ländchen nur in Laibach und in einigen wenigen Industrie-Orten Overtrains eine nennenswerte Großindustrie aufweist, hat sich in allen Landestheilen eine lebensfähige Hausindustrie entwickelt und bis auf den heutigen Tag erhalten, welche theilweise selbst für den Export arbeitet und nur der Schulung bedarf, um Ueberraschendes zu leisten. Vielleicht nirgends mehr im ganzen Kaiser-staate gibt es unter der Landbevölkerung so viel Auto« didatten. Wie sich bei dem vorzüglichen und billigen Arbeitermaterial Krams selbständige Industriezweige sozusagen über Nacht entwickeln, haben Tiroler Unternehmer im Steiner Bezirke praktisch nachgewiesen. Anknüpfend an eine alte Hausindustrie, welche sich mit Strohftechten beschäftigte, entstanden in DomZale und einigen benachbarten Ortschaften vor einigen Jahren eine ganze Reihe van Slrohhulfabriken — und heute bilden oie in Kram erzeugten Strohhüte bereits einen Exportartikel, der sich nicht nur den österreichischen Markt erobert hat. sondern auch über die Grenzen der Monarchie massenhaft versendet wird. Besonders segensreich aber müsste ein systemalischer gewerblicher Unterricht auf die Entwicklung der Holzindustrie wirken, für welche der Krainer hochgradige Bcgabung zeigt. Es ist bekannt, dass Laibacher Möbelfabrikanten mit ihren ausgestellten Erzeugnissen in jüngster Znt auf mehreren Ausstellungen rühmenswerte Erfolge errungen haben; weniger bekannt aber dürfte es sein, dass die ausgestellten Kunstmöbel, welche jedem Salon zur Zierde gereichen, aus bäuerlichen Werkstätten hervor-giengen und von Arbeitern verfertigt wurden, deren natürliches Talent in vielen Fällen nicht einmal durch eine gewöhnliche Vollsfchulbildung geweckt wurde. Hält man diesen vielversprechenden Ansätzen die leidige Thatsache gegenüber, dass, von der neugegründeten Fachschule des Deutschen Schulvereius in Gottschee abgesehen, keine einzige Anstalt im ganzen Lande mit der Ertheilung des gewerblichen Fachunterrichtes sich Feuilleton. Der Kleinhausler. Erzählung au« dem obderennsischen Volksleben von E. N. Kaltenbrunner. (2. Fortsetzung.) Dominik war mit seiner wohlgeralhenen Tochter. "« sich allgemeinen Lobes erfreute, in allem wohl-zuMeden und hielt — wie er es gegen andere aussprach -^ Wn Alle« auf sie. Ohne gegen sie zärtlich zu sem. Was mcht m selner Art lag, betrachtete er doch da« yerzgewmnende Kmd mit heimlichem Wohlgefallen und nie, selbst nicht in Momenten, wo ihn der bitterste Unmulh über den harten Kampf mit dem Leben über-wältigte, gab er ihr ein rauhes Wort. Alles, was er «mf Erden theuer nannte, vereinigte sich ihm in dem Besitze diese« Kindes. Vroni war. obwohl er es ihr niemal« sagte, sein Stolz und »sein Augapfel", wie sich die bilderreiche Volkssprache des Landes ausdrückt, wofür die Tochter, welche diese Liebe erkannte, mit der ganzen Kraft lyres jugendlichen Herzens am Vater hieng. Dagegen konnte mun wieder von letzterem sagen, dass er ihr in lemer Sorge und milderen Gesinnung auch die Mutter "sehte; jedenfalls waren es die freundlicheren Mutter, äugen, mit denen er die Neuherlichkeiten V>oni's an-de,s beurtheilte, als es sonst in seinem mehr rauhen «-halakter gelegen gewesen wäre. Demgemäß sah es Dominik, obschon kein Freund der Vornehmen und ^nchen. dennoch nicht ungern, dass seine Tochter fei-h,te Sitte und gewandteres Benehmen hatte, als sonst Machen ihres Standes, was ihr theils angeboren s^l» theils im Hause der Verwandten anerzogen wurde. *l gab es auch ohne Widerrede zu, dass sie an Sonn- >und Feiertagen, wenn sie mit ihm zur Kirche gieng, bessere und geschmackvollere Kleider trug, als es der hergebrachten Ansicht zufolge dem Kinde des Kleinhäuslers geziemte. Aus Liebe zu ihr gönnte er ihr die Freude, sich die gewählte, immer noch bescheidene Klei-dung aus ihrem eiqenen Albeitsverdienste beizuschaf-fen, welchen sie redlich außer dem Hause sich erwarb. Ihre große Oeschicklichleit im Kochen war nämlich die Veranlassung, dass sie in häufigen Fällen von Herrn Grundner, dem Gastwirte „zum schwarzen Bären" in Weinstein, zur Aushilfe für seine Frau begehrt und für folche Dienste — nach den dortigen Verhältnissen — gut bezahlt wurde. Vrom's Vater zählte zwar zu den grundsätzlichen Geanern des etwas hochmüthigen Wirtes — dieses „Geldprotzen" pflegte Dominik im körnigen Dialekte drs Innvmtels zu sagen -- es gewählte ihm aber Genugthuung, zu sehen, dass die stolzen Wirtsleute gezwungen waren, ihre Zuflucht zur Tochter eines Häuslers nehmen zu müssen. Je tiefer und größer aber die väterliche Liebe Domimks zu Vroni war, um so heftiger brach zuweilen aus feinem Innern ein Grimm hervor, welcher bei Betrachtung des künftigen Schicksals seiner Tochter gegen die Ungerechtigkeiten der Welt, das will sagen: gegen die ungleiche Vertheilung der irdischen Güter gerichtet war. Er theilte diesen Grundzug des Charakters mit allen denjenigen, denen das Leben kalt zuruft: „Arbeitet und stillet euren Hunger mit dem Wenigen, was ich für euch habe! Seid zufrieden, denn mehr kann ich euch unter keinen Umständen geben!" Domini! war durch diesen Zuruf oft genug empört, und wi> beginnen unsere Erzählung mit einem dieser Momente, wo den starken Manu wieder der Zorn über die unverdiente Armut und Knechtschaft übermannte. 3. Versuchung. Die kleine Familie sitzt bei der Abendmahlzeit beisammen. Der T'sch ist mit einem Tuch von grobem, aber reinlichem Linnenzeug gedeckt. Mit beinernen Lös« feln haben sie die «Einbrennsuppe" zu sichZgenommen. Mllgdlllena isöt instinctmäßig mit. Vroni bringt jetzt aus der Küche noch eine irdene grüne Schüssel mit Kartoffeln in der Schale, einen Laib Schwarzbrot und einen kleinen Becher von Holz mit Salz ohne Butter. Arbeit und Hunger würzten das spärliche Mahl. Auf die Kartoffeln zeigend fagte Dominik mit einem Tone, worin der tiefste Groll gegen das Schicksal lag: „Das ist der Braten — für Leute, wie wir sind. Kaum, dass wir einmal an einem Feiertag Schweinfleisch sehen, während es sich die „feiernden" reichen Leute an wohlbesehten Tischen gut geschehen lassen und nach der fetten Mästung mit Verachtung auf uns herabsehen." Magdalena verstand nichts davon und aß unbekümmert fort. Vroni suchte die Schärfe der Rede durch ein paar besänftigende Worte abzuschwächen und wollte den Vater auf einen andern Gegenstand ablenken. Dominil wurde in der That milder und sprach mehr traurig als unmuthig: „Vroni! Dir ist es wohl besser ergangen, als du noch im H^use der Muhme warst?" Vroni erwiderte rasch: „Glaube mir, Vater, dass ich dennoch daheim vergnügter bin als dort." Warum sie es war, das verbarg sie für sich als süßes Geheimnis, welches sie dem Vater noch mcht mitzutheilen wagte. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. ss 42 8. Jänner 1884. beschäftigt — so w'rd man daraus die Berechtigung der flämischen Landtags-Majorität deducieren können, für das Land die Errichtung gewerblicher Fachschulen seitens der Regierung verlangen zu sollen. Die Unler-richtSverwaltung und die hervorragenden Kräfte in derselben, welche der Monarchie seit 1875 eme so mustera/lliae Organisation des industriellen Unterrichts Verschafft haben, mögen diesem Petüum Krains ihre Aufmerksamkeit zuwenden, und sie tonnen überzeugt sein, dass die verausgabten staailichen Subventionen schöne und dauernde Erfolge mit sich bringen werden. Nehnlich verhält es sich mit der agriculen Production des Kionlandes. Im allgemeinen kann der lrmnische Landmann als fleißig bezeichnet werden. Die kernige Landbevölkerung Oberkrains ist ge,adezu ein Muster von Rührigkeit, und wenn man dieSchwie. rigkeiten erwögt, welche der sterile, wasserarme Kieide-kalt der Innerlrainer Karstplateaux dem Anbaue ent> gegenseht, so wird man auch der zähen, genügsamen Natur des Innerliainers die Anerkennung nicht ver° sagen können, dass hier mit allem Aufgebote mensch» licher Kraft und Ausdauer dem düifligen Boden der karge Ertrag abgerungen wird. Allein der Fleiß des ländlichen Arbeiters wird in Krain allzu häufig lahmgelegt durch die höchst primitive, oft geradezu naive Vodencullur. Wenn anderwärts die großen Latifun^ dienbesiher mit ihrer rationellen Bodennutzung dem kleineren Grundbesitze mit gutem Beispiele vorangehen, so kann in Kram bei der fast durchgängigen Decadence des Großgrundbesitzes davon nur ausnahmsweise die Rede sein, und ein Blick auf die vernachlässigten Herr« schaftlichen Aecker und Weingärten wird den trainischen Verzwergten Kleinbesih wohl kaum zu verständigerer Bebauung seiner Scholle anleiten können. Das lehrende Beispiel fehlt daher und ebenso fehlt ein fachlicher landwirtschaftlicher Unterricht. Von allen 65 landwirtschaftlichen Schulen, über welche unsere Reichshälfte im Jahre 1880 verfügte, befindet sich in Krain nur eine, die niedere Wein- und Obstbauschule zu Slap, für welche der Staat an Gründung«- und Er< Haltungskosten seit dem Jahre 1873 ungefähr 20 000 st. verausgabt hat. Allein wenn man erwägt, dass diese Schule infolge eines unerklärlichen Missgriffes statt in Unterkrain, dem Hauptgebiete der krainischen Wein-production, an der entgegengesetzten Grenze des Kronlandes, dem abgeschiedenen Wippacher Thale, angelegt wurde, so lässt es sich begreifen, dass die weinbautreibende Bevölkerung Unterkrains der räumlich entlegenen Anstalt noch immer kein Vertrauen entgegenbringt und die sonst gut geleitete Anstalt an peren-nierendem Schülermangel laboriert. Deshalb trägt sich die Majorität des krainischen Landtages mit der Ab< ficht, der völlig verrotteten Wein- und Obstzucht Unterkraws durch Errichtung einer ökologischen und pomologischen Elementarschule, etwa in Rudolfewert, aufzuhelfen, außerdem aber in Laibach eine Ackerbau-fchule zu creieren. Da nun der Geldmangel des capital, armen Landes die Durchführung dieser Projecte ohne ausgiebige staatliche Subventionierung geradezu vereiteln müsste, so bildet die Erwirkung derartiger Unterstützungen auch für die angeregten landwirtschaftlichen Fachschulen einen zweiten Kernpunkt jener Forderungen, um deren Bewilligung der nationale Landtagsclub beim Ministerium sich verwenden will. Von den eigenthümlichen Communicationsverhält« nissen Krains sprechen wir in einem Schlussartikel. (Presse.) Zur Lage. Im Leitartikel des Neuen Wiener Tag« blalt vom 4. d. M. finden wir folgenden, in den Spalten dieses Blattes a/wisi hochinteressanten S>tz: ,.D>e Versöhnung der Na'ional'täten in Oesterreich muss jeder wünschen, der für di." Bedingn»«/« des staatlichen Gedeihens ein Ve'ständnk hat." — Wir begnügen »ns für heute, diesen Ausspruch des deutsch-liberalen Blattes einfach zu registrieren; es wird sich wohl noch Die Gelegenheit finden, auf denselben eingehender zurückzukommen. Ueber das österreichische Militär-Vildungswesen äußert sich das Fremdenblatt folgendermußen: „Wir sehen das österreichische Mlitär-Bildungswesen heutzutage die Traditionen des kaiserlichen Heeres hochhalten; dabei ist es vollkommen angepasst den modernen Verhältnissen und Anschauungen, entsprechend einer geläuterten pädagogischen Anschauung. Man geht systematisch, klar und zielbewusst vor. In den Militär Unterrealschulen wird frühzeitig an Herz und Charakter der militärischen Jagend appelliert; in der Militär Oberrealschule, in welcher aus den vier Unter« realschulen die Zöglinge zusammenströmen, gewinnt das militärische Moment und die Ausbildung in den ritterlichen Künsten, d,e körperliche Erstarkung erhöhte Bedeutung; in die Akademien treten Jünglinge, welche in würdiger Behandlung, in maßvoller Freiheit die letzte Ausbildung des Geistes und Charakters erhalten." Der Tresor bespricht die Renlabilität der öster-reichisch°ungarischen Anlagepaviere Ende 1883 und äußert sich hiebei folgendermaßen über die Cours» bewegung der österreichischen Renten: „Inner-halb'des ersten Quartales 1883 änderte sich die Physiognomie des Marktes in ganz überraschender Art: Die Renten Hollen nicht nur die im vorigen Quartale erlittenen Verluste wieder ein, sondern sie gewannen noch einen Vorsprung darüber hinaus; im zweiten Quartale gieng das Coursniveau weiter in die Höhe; von da ab jedoch schwächte sich die Tendenz auf dem Rentenmarkte wieder ad, um gegen Ende des eben abgelaufenen Jahres neuerdings kräftig anzuziehen." Das Blatt bringt nun eine statistische Zusammenstellung der Rentencourse während der vier Quartale des abgelaufenen Jahres und fährt dann fort: Gegenüber den Schlufscourfen des Jahres 1882 bieten diejenigen vom Ende 1883 einen im allgemeinen erfreulichen Gegensatz. ... Für die in der Gegenwart steigende Entwicklung der Rentencourse trotz des Rückströmen« großer Posten von Rentenliteln aus dem Auslande ist die bessere Erkenntnis vom Wertbesitze dieser Effecten^ gattung in den capitalistischen Kreisen des Inlandes nicht ohne Bedeutung geblieben; bei den Tiefcoursen von ehedem wurde unsere Rente vom österreichischen Publicum mit noch scheeleren Blicken angesehen als außerhalb der Monarchie, wo die hohe Rentabilität als Folge des niederen Courses vielfach zu Käufen einladend wirkte; in dem Grade, als die Renteucourse die R>ch>ung nach aufmärls nehmen, erscheinen unsere Staals^ffecien dem Käufer von Anlagepapieren weit begehrlicher denn ehedem." Parlamenatrischeö. ! Wien, 5. Jänner. Die Tagesordnung für die nächste (32N ) S h»ng des Abgeordnelen Hauses am 22, d. M. ist folgende: Eiste Lesung des Amraqes der Abgeordneten Strudel und Genüssen wegen Voilage eins Gesetz" entwurfrs, betrrff.»o die Abänderung der das Ae-erdigxngswesm >n W"'n regelnden gesetzlichen Bestml' M'ma/ii und die Zulassung der facultativen Leichen-Verbrennung neben der Beerdigung; erste Lesung des Antrages der Abgeordneten Richter und Genossen wegen Einschränkung der Execution von Mobilien; zweite Lesung des Antrages der Abgeordneten Graf Wurmbrand und Genossen, betreffend die Aufforderung ' an die k. l. Regieruna. einen Gesetzentwurf zur Aus-führung des Art. XIX des Staatsgrundgesehes übel die allgemeinen Rechte der Staatsbürger Vom 21. Dezember 1867 einzubringen; zweite Lesung des Antsaa.es der Abgeordneten Dr. Herbst und Genossen, betreffend . die Verordnung der M'N'ster des Innern und der' Justiz vom 19. April 1880 über den Gebrauch der Landessprachen im Verkehre der politischen, Ger>chts-und staatsanwaltschafll'chen Behörden mit den Parteien und autonomen Organen (für das Königreich Böhmen und die Markgrafschaft Mähren); eventuell Berichte über Petitionen. Vom Ausland. » Der Pariser „Te!ea.raphe" glaubt versichern zu können, dass die Absenoung der letzten Truppenverstärkungen nach Tonkin bereits einen großen Theil der bewilligten Credite verschlungen habe und die französische Regierung im März oder April >»eue Geldbewilligungen beantragen werde. Admiral Courbet hat, wie verlautet, in Suntai eine Besatzung von 2400 Mann zurücklassen muffen. — Der Marineminister hat noch keine Depesche von Courbet über dessen Absichten erhalten. Es gilt als wahrscheinlich, dass er die Ankunft des Generals Millot für den Beginn der künftigen militärischen Operationen abwarten wird. Die Vorgänge bei dem Doppelmeeting der Oran-gisten und Nationalisten in Dromore in Irland, bei welchem ein blutiger Kampf zwischen den feindliche? Parteien nur durch das Einschreiten de« Militärs ui^ nachdem von der blanken Waffe Genrauch gemacht worden, verhindert wurde, beschäftige die gesammte englische Presse, und fast allgemein werden gegen die Regierung wegen des unterlassenen Verbotes dieser Versammlungen schwere Vorwürfe erhoben. Die „Times" sprechen sich in dieser Richtung sehr entschieden aus und behaupten, dass die Regierung bei den in Irland herrschenden Zuständen einfach ihre Pflicht versäume, wenn sie derartige Meetings nicht verbiete. Das Nebelglühen und der Wassermangel. II. Kommen wir nun auf das Nebelglühen zurück. Mr Wissen, dass es in jenen höchsten Regionen er-zeuat wird. wo jene Schäfchenwolken auftreten und wo diamantene Schleier aus Eisnadeln Nebensonnen hervorbringen. Die Erscheinung des Nebelglühens selber beruht auf einer Brechung der Sonnenstrahlen, d,e entweder in feuchter Luft ober an festen brechenden Körpern, wie z. V. jene Eiskrystalle. stattfindet. Feuchte Luft tritt aber in jenen Regionen mcht mehr aus. da die dort herrschende Kälte alle eindringende Feuchtigkeit sogleich in Eiskrystalle verwandelt. Die Erschemung kann also nur von diesen oder sonst etwa dort denkbaren festen brechenden Körpern hervorgebracht werden. Die ersteren bieten sich offenbar am ungezwungensten dar. Wenn man sich aber recht sehr den Kopf zerbrich!, so kommt man auch noch auf eine andere Mö<>l,chke,t. fü welche, wenn ich nicht irre, ein englischer Forscher eingetreten ist. Die Vulcane können nämlich bet besonders starken Ausbrllchen Asche bis zu einer beträchtlichen Höhe emporschleudern. D'ese Asche verweilt dann öfters lange Zeit in diesen Luftschichten und wird von Winden über weile Länderstrecken hingetragen. So weiß man, dass der sogenannte Höhenrauch, den Wir in Europa beobachten und der ost die Sonne so weit Verfinstert, dass man sie am Mittage s,lbst ungestraft ins Auge fassen kann, zuweilen mit Ausbrüchen des Hella aus Itzlaud in enger Beziehung steht. Dieser vulcan'sche Staub kann allerdings unter bestimmten Umständen eine rölhliche Färbung des Himmels beim Sonnenuntergange hervordringen. Nun meint also jener Engländer, die gegenwärtige Erscheinung des Nebelglilhens sei eme Folge der entsetzlichen vulcani-schen Vorgänge auf den Sundafinsterungen der Sonne und Übrigen den Höhenrauch begleitenden Erscheinungen zeigen, welche nicht beobachtet wunden. Dieser ver« me'intliche Höhenrauch hätte selbst noch bei uns sehr intensiv auftreten müssen, we,l er doch so intensiv auf d«e Sunnenstrahlen beim Aus» und Untergärige e,n wirkte. W'r bemerken ab?r davon nichts. Diese Erklä» rung des N'belglühens vermittelst Höhenrauches von sien'Sunda-Inseln her ist also aus jeden Fall seh' weit hergeholt, sie wird aber ohmweiters hinfällig, wenn man die Thatsache ins Auge fastzt, dass während des Nebelglühens besonders oft Nebensonnen beobachte! wurden Vor einigen Tagen erst brachten die Blätter eine Notiz darüber von Rudolf Falb, welcher in Sleler-mark neulich den N bensmmenring mit einer Ausdehnung von etwa 20 Graden deutlich beobachtet und wahrgenommen hat, dass diese letztere Erscheinung m,t dem Nebelglühen entschieden in innrem Zusammen-hange sein Müsst. Diese Beobachtung wird auch durch da« meteorologische Journal der Wiener Stern. warte bestätigt, in welchem für den 22. Dezember eine Nebensonne notiert wurde. Da nun, wie oben schon erwähnt, das Nebel-glühen entschieden nur durch Höhenrauch oder durch Reflex in den EiskiyNaUen zu erklären ist. welche auch die Nebensonnen erzeugen, da Weiler die Wahrscheinlichkeit für den Höhenrauch durch oben ausgeführte Grüude sehr sinkt, andererseits aber das Auftreten von Nebensonnen im Connex mit dem Nebel« glühen für die jedenfalls an und für sich bestimmt als vorhanden nachgewiesenen Eisksystalle als Erzeuget des Nebelglühens sta'l an Wahrscheinlichkeit gewinnen, wird man sich wohl für die letzleren entschließen müssen. Wenn wir die letztere Annahme adoptieren, so müssen wir noch die Provenienz dieser urigehpurell Menge von Eisnadeln nachweisen, welche so plötzlich die ganze Erdlua/l mit einem krystallenen Schleiß umhüllt hat. Dass die großen WasseiMllia/n. welche zur Bildung dieser Eisnadelu in diese höheren Regio' n n befördert werden mussten, von Ul'ien. das heißt Von der Erdoberfläche heraufgekommen wären, erschein' s.hr unwahrscheinlich, weil das N'belglühen auf de> <üdl,chen und nördlichen Halbkugel zugleich auftrat, und es ganz undenkbar ist. dass aufsteigende Lufi' ströme, welche di. Wassl-rmassen unter owger Annahme hätlcn besörd.rn muss n, mit sulcher Allgemeinheit übel die ganze Erde verbreitet gewesen waren. Auf del südlichen Halbkugel ist es gegenwärtig Hochsommer, u„d m Australien feiert man das Christfest drauß^ auf der Terrasse, wo ein kühler Luftmg die TeM" peratur einigermaßen erträglich macht. Pur» sind die Verhältnisse gu„z andere; Wind und Welter werd^ nach ganz anderen Regeln gemacht wie bei uns. ^ ist ganz unmöglich, aus rem meteorologischen Gründ^ Vorgänge in der Atmosphäre zu erklären, die v^ unten herauf wirke„d zu gleicher Zeit diefelben hüb^ und drüben wären. Laibacher Zeitung Nr. 6 43 8. Jänner 1884. Tagesneuigkeiten. Erste Kochlmnft-AusfteUung in Wien. 5. Jänner. Bis spät in die Nacht haben gestern die Aus« steller und das Comiti an der Installierung der Koch. kunst.Uusstellung gearbeitet, und um 4 Uhr morgens Waren die meisten derselben wieder in den Blumen« sä'len erschienen, um die letzten Arrangements zu treffen. Um 10 Uhr vormittags war alles fertig. Eine Slui'de sftäter versamrielten sich die Mitglieder der in fünf Gruppen rmgclheilten Jury. Sie hatten beabsichtigt, ihre Thätigkeit um 12 Uhr zu beginnen, da jedoch die Meldung eintraf, dass das durchlauchtigste Kronprinzen paar die Ausstellung mit höchstseinem Be-suche beehren werde, nahm die Jury bloß ihre Konstituierung vor und vertagte die Eifüllung ihrer Aufgabe auf morgen mittags. Gewählt wurden: zum Ehren» Präsidenten der Jury Se. Excellenz der Herr Oberst» lüchenmeister Sr. Majestät Giaf Kin sky, zum Prä» sidenten Herr Josef O. Wieninger, zum Vice-Präsidenten Herr Theodor Müller aus Berlin und zum Berichterstatter der Jury Herr Regierungsrath Ritter v, Wiener. Inzwischen hatten sich, noch vor der offiziellen Eröffnung der Exposition, viele Ehrengäste eingefunden, die alle voll des Lobes waren über die Reichhaltigkeit und die geschickte, in jedem Sinne des Wortes geschmackvolle Anordnung der Ausstellung. In dem mittleren Hauptsaale, dessen offene Rück« wand einen Blick in die Eisgrotte gestattet, concentriert sich die eigentliche Kochkunst, die Kunst der Küche. Weitläufige sechs Tische sind bedeckt mit allen nur denkbaren Speisen und Tafelaufputzen. Die „Küchen-chess« der Gastwirte haben ihrer Phantasie die Zügel 'Hießen lassen und präsentierten die delicatesten „Bissen" w wahlhast künstlerisch schönen Formen. Man sirht da aus Pasteten, Sulzen. Fischen und Aspic. Braten Und Bäckereien förmliche Pyramiden, Schiffe, Amo-retten. Aquarien, Monumente und Kunstbauten in ver« schiedenem Stile errichtet. Rechts zeigt ein großes Vild eine Hochzeitsgesellschaft, die sich einer veritable» wohlgedrckten Hochzeitstafel zu nähern scheint, links erblickt mun ein Gemälde, den Kaiserblunnen im Höllen-thale mit der Zukunftibahn darstellend, auf deren Schienen sich Waggons, aus den kostbarsten Leckerbissen gebaut, bewegen. In dem einen Saale links haben die Bäcker und Zuckerbäcker ihre Herrlichkeiten ausgestellt. Das be. rühmte Wiener Gebäck nnd die mannigfachsten Confi-wren und Confecte haben hier ihren Platz gefunden. Im zweiten Saale haben die Wildpret. und Geflügel. Händler ihre Artikel deponiert. Vom kleinsten genieß« baren Vogel bis zum riesigsten Eber ist hier alles in selten schönen Exemplaren zu finden. In den zwei rechts liegenden Sälen sind alle möglichen Tafel- und Küchengeräthschaften, Weine, O,er, Liqueure und Säuerlinge ausgestellt, während die Eisgrotte , welche die rechts- und linksseitigen Säle verbindet, rohe Fische und rohes Fleisch enthält. In den Kostlogen im Souterrain gieng es in der Mittagsstunde recht lebhaft zu. Am meisten fiel hier ein echt türkisches Cafe auf, in welchem ein Mohr und zwei „Türkinnen", die es nicht nöthig haben, sich zu verschleiern, echten „Schwarzen" verabreichen. Punkt 1 Uhr erschienen Ihre k. und k. Hoheiten der durchlauchtigste Kronprinz Erzherzog Rudolph und die durchlauchtigste Kronprinzessin Erzherzogin Stephanie in der Ausstellung. Das Comiti begrüßte ehrfurchtsvoll im Vorsaale das hohe Paar. Der Präsident der Ausstellung Herr Eduard Sacher gab dem innigsten Danke Ausdruck, dass das durchlauchtigste Krunprinzenpaar die Aus« stellung mit höchstseinem Bejuche beehre, und überreichte Sr. k. und l. Hoheit dem durchlauchtigsten Kronprinzen einen in Sammt gebundenen Ausstellungskatalog, Ihrer k. und k. Hoheit der durchlauchtigsten Kronprin« zessin ein prächtiges Bouquet. Als das erlauchte Kronprinzenpaar den zum Empfange der Mitglieder des Allerhöchsten Kaiser-Hauses bestimmten kleinen Salon betrat, ließ eine Militärkapelle die Volkshymne ertönen. Nachdem sich das durchlauchtigste Kronprinzenftaar einige Aussteller hatte vorstellen lassen, traten Ihre t. und k. Huheiten einen Rundgang durch die Ausstellungsräume an. Zuerst wurden die Objecte im mittleren großen Saale, dann jene in den beiden Sälen links besichtigt, worauf sich die hohen Besucher durch die Eis.qrolte in die rechtsseitigen Säle begaben. Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Kronprinz beehrte die meisten Aussteller mit huldvollen Ansprachen, wie denn überhaupt das hohe Paar für die Exposition ein hervorragendes Interesse bekundete. Um 2^ Uhr war der Rundgang beendet, und verliehen die höchsten Herrschaften die Ausstellung mit dem Versprechen, demnächst wiederzukommen. Laute Hoch«Rufe der Versammelten geleiteten das erlauchte Paar bei seinem Scheiden. Um 4 Uhr fand die officielle Eröffnung der Aus-stellung statt. Der Andrang des Publicums war ein sehr starker. __________ — (Die durchlauchtigste Kronprinzessin im Hernalser Officierstöchter-In-st itute.) Ihre l, und k. Hoheit die durchlauchtigste Kronprinzessin Erzherzogin Stephanie hat am 5. d. vormittags das Osficiertztöchter'Institut in Hernalö mit einem zweistündigen Besuche beehrt. Wenige Minuten nach 9V< Uhr fuhr die durchlauchtigste Kronprinzessin in Begleitung der Hofdame Gräfin Palffy an dem Gebäude vor. Im Flur des HauseS hatten sich zum Empfange ' der hohen Frau eingefunden: GM. v. Wurmb. Vorstand der sechsten Abtheilung des Reichs-Kriegsministeriums, Frau Adele v, Arbter. Obervorsteherin des Institutes. Major von Morgenbesser, Verwalter, und Professor Rungger. Nach entgegengenommener ehrfurchtsvoller Ve» grüßung seitens der Genannten wurde Ihre l. und k. Hoheit, die schon im Jahre 188 l dem OfficierStöchter» Institute einen Besuch abgestattet hatte, in den im ersten Stockwerke gelegenen Ehrensaal geleitet. Hier waren die Zvglinge des Institutes. 153 an der Zahl, und der ge< sammte Lehrkörper versammelt. Die Schülerinnen sangen, als die durchlauchtigste Kronprinzessin den Saal betrat, einen Begrüßungschor, dann hielt eine Schülerin der sechsten Classe eine Ansprache an die hohe Frau. welche sich hierauf mit der Sprecherin unterhielt. Nach er-folgter Vorstellung des Professoren>Collegium8 begab sich die hohe Frau in den zu Anfang des vorigen Jahres neu erbauten Tract des Gebäudes, in welchem das Pädagogium, der Kindergarten, die Schule für Externe und die verschiedenen Sammlungen untergebracht sind. Hier wohnte die Frau Kronprinzessin dem Unterrichte bei und verließ nach 11 Uhr daS Institut. — (Magazinsgewehre.) Ueber diesen Gegen« stand hielt in Wien am 4. d. M. abends Hauptmann Conrad Kromar des 33. Infanterieregiments, Lehrer an der Armee «Schützenschule, im militär« wissenschaftlichen und Casinovereine einen sehr interessanten Vortrag, wel-chem Ihre l, und k. Hoheiten die durchlauchtigsten Herren Erzherzoge Kronprinz Rudolf, Karl Salvator, Albrecht nnd Rainer beiwohnten. Ferner waren erschienen: Ihre Excellenzen die Herren Reichs-Kriegsminister FZM. Graf Bylandt-Rheidt. der commandierende General FZM. Freiherr von Bauer, der Chef des GencllllstabeS FML. Freiherr von Beck. G. d. C. Freiherr von Piret. der commandierende General in Agram G. d. C. Freiherr von Ramberg, FIM. Baron Rodich. Vice-Admiral Baron Sterneck, Contre-Ndmiral Graf Bombelles. der Ehef der Militärkanzlei Sr. Ma-jestät GM. Freiherr von Popp. beinahe sämmtliche Generale und StabSofficlere der Garnison, der italienische Militärattache Oberst Cav. bi Cerutti und andere fremde Officiere. Vor Beginn des Vortrages besichtigte der durchlauchtigste Kronprinz, von Ihren Excellenzen den Präsidenten des Militärcasinos FIM. Freiherrn von Packenj nnd FM2, von Esch geleitet, sämmtliche Räum° lichteiten des LasinoS. Nach Schluss de8 Vortrages wur« den die verwendeten Gewehrmodelle eingehend untersucht, die Ausführungen des Haufttmanues Kromar erörtert, worauf die durchlauchtigsten Herren Erzherzoge sich in den zu einem Salon in großem Stile ausgestatteten Prachtsaal begaben, in welchem das erstemal seit Gründung des Militärcasinos die ,n Wien weilenden activen und der grüßte Theil der hier lebenden nicht angestellten Generale — im ganzen 71 an der Zahl — sich eingefunden hatten. Ihre k. und k. Hoheiten hielten, während die Musik des 3l. Infanterieregiments ge-Wählte Piöcen vortrug. Cercle und verließen erst nach zweistündigem Aufenthalte die Räume des Militärcasinos. Permanentes Musterlager von österreichischen Flaschenweinen im Wiener Rathskeller. In der Sitzung des Wiener Gemeinderathes am 4. d. M. wurden die von der Rathhauskeller.Commis. non beantragten grundsätzlichen Bestimmungen bezüglich des Wiener Rathskeller« genehmigt. Dieselben lauten: 81- Der Gemeinderath von Wien errichtet in dem neuen Rathhause einen Rathskeller mit der Ve. stllnmung. durch ein jedermann zugängliches, unter der ^ontrole der Gemeinde stehendes permanentes Muster« lager von österreichische Flaschenweinen die Interessen "^ österreichischen Wrinbanes und Weinhandels zu Mdern und dem Publicum Gelegenheit zu geben, un« »tMchte österreichische Weine kennen zu lernen, sl.k. 6 ^- Das Musterlager des Wiener Rathskellers d.,r^"^7 b" Verwaltung der Gemeinde Wien, welche ^ch h.efür bestellte Beamte und Bedienstete geführt «tt ^'c^"U Musterlager wird «'bildet, indem österreichischen Weinproducenten aus allen iu, Reichs« rathe vertretenen Königreichen und Ländern die Mög. llchkeit eröffnet nmd. ihr eigenes Erzeugnis an Wein m verschlossenen Bouteillen einzulagern, wclches sohin durch den Nalhileller an das Publicum entgeltlich verabreicht wird. Die eingesendeten Weine müssen auf verkorkte Flaschen abgezogen und zur Verwahrung amgnet sei. Jeder Einsender hat volläufig eine Probe an dir Ralhskeller-Verwallur.g einzusenden, »ach deren Prüfung durch die Imy h»,'sichllich der Echtheit und Unverfälschihnt und Erklärung der Eignung zur Auf-"ahme in das Musterlager erst die Einsendung grö» wer Mengen Flaschen erfolgen darf. Von den sohin "«gesendeten Weinen sind höchstens 2 pCt. für die K'y zur Plobe bestimmt. Die Commission wird die ^axilnalquanlität feststellen, welche jeder Weinproducent, selk Plvbuct annahmswürdig erklärt wurde, von der-oder" '^"k «leichzeitig einlagern darf. Ein Vorschuss nich» "^ Anzahlung auf den eingelagerten Wein wird jH,^leistet. Nach Ablauf je eines halben Verwaltungs-ilber?"o jedem Producenten über die dem Musterlager abzi!,Mten Weine Rechnung gelegt und der Erlös. a"UUch emeK im voraus von Jahr zu Jahr fest. gestellten Procentsatzes für die Regie, ausbezahlt. Sollte sich ein eingesendeter Wein nicht als haltbar erweisen oder die Nichtübereinstimmung mit den von der Jury untersuchten Proben nachgewiesen werden, so Wird von der Verwaltung des Rathskellers der Wein jederzeit dem Einsender auf seine Kosten zur Disposition gestellt. Die Größe der Flaschen wird mit 75 Centiliter die große und 37'/, Centiliter die kleine bestimmt, und werden Flaschen in anderer Größe als unzulässig erklärt. § 4. Mit dem Musterlager wird die Kosthalle des Rathskellers verbunden, in welcher sich eine Nestau. ration befindet, deren Betrieb an einen verlässlichen Pächter überlassen werden kann, in welcher aber ausschließend Wein, und zwar aus dem Musterlager des Rathskellers, ausgeschänlt werden darf. Der Pächter ist verpflichtet, eine oder zwei Sorten eines guten österreichischen Weines beizustellen, welcher um einen mäßigen Preis an das Publicum verabreicht wird und nicht in Flaschen abgezogen ist. Auch diese Weine sind vor ihrem Ausschanke von der Jury hinsichtlich ihrer Güte zu prüfen und als zum Ausschanke zulässig zu erklären. § 5. Die Verwaltung des Musterlagers uud die Leitung der Kosthalle wird dafür sorgen, dass der Wiener Rathskeller, seiner Bestimmung entsprechend, durchaus solid und reell betrieben werde. § 6. Die Gemeinde stellt die gesammte Einrichtung, soweit sie nicht den Betrieb der Restauration betrifft, aus Eigenem her. § 7. Der Gemeinderath überwacht die Verwaltung des Musterlagers und der Kosthalle (des Raths« tellers) durch eine aus seiner Mitte für die Dauer eines Jahres gewählte, aus sieben Mitgliedern be-stehende Commission. § 8. Die Obliegenheiten, die Bezüge sowie die dienstliche Stellung des mit der Leitung des Muster« lagers und der Aussicht der Kosthalle betrauten Beamten (Kellermeisters) und der ihm beigegebenen Bedien« steten werden durch besondere Beschlüsse über Antrag der Rathskeller.Commission festgestellt. § 9. Die Aufnahmswürdigkeit jedes in das Mu-steilager aufzunehmenden Weines wird durch eine Jury geprüft, welche aus vom Gemeinderathe gewählten Fachmännern bestehen soll. Die Jury, welche min-bestens einmal in jedem Monate zusammentritt, besteht aus 1b Mitgliedern, welche vom Gemeinderalhe aus den von der Genossenschaft der Weinhändler und jener der Gastwirte in Vorschlag gebrachten Fachleuten auf die Dauer eines Jahres gewählt werden. Von den Juroren haben nach einem festzustellenden Turnus je fünf für die Dauer eines Monates zu fungieren. Die Mitglieder der Jury sind nach Ablaus der einjährigen Functionsdauer wieder wählbar. Die Juroren vermal-ten ihr Amt als Ehrenamt unentgeltlich. Der Ausspruch dieser Jury unterliegt keiner Berufung und be« darf keiner Begründung, nur ka»n der Einsender eine nochmalige Prüfung im nächsten Monate verlangen. Echtheit und Unverfälschtheit ist die unerlässliche Bedingung der Aufnahme eines Weines in das Muster« lager des Wiener Rathskellers. Nur Selbsterzeuger von Weinen dürfen zugelassen werden. Weinhändler dürfen nur, soweit sie selbst Producenten sind, das Musterlager beschicken. Jeder Producent hat die genaue Angabe der Lage des Weingartens, dem der Wein entstammt, sowie des Jahrganges, aus dem er herrührt, beizufügen. Jede Flasche muss mit einer gefälligen, den Namen des Producenten, die Gegend und den Jahrgang des Producte« enthaltenden Etikette versehen sein. In der Kanzlei des Rathskeller« kann jedermann Nuilünfte über die eingelagerten Weine auf Grund der Angaben der Producenten erhalten. Die Verwaltung des Rathskellers übernimmt leine Dafürhaftung für die auf Grund solcher Auskünste etwa abgeschlossenen Geschäfte. § 10. Die Rathskellerverwaltung soll durch die berechneten Regiekosten gedeckt werden. Der allfällige Gewinn aus der Verpachtung der Restauration kommt der Gemeinde zum Nutzen und dient zunächst zur allmählichen Amortisierung der Kosten der Einrichtung. Unter keinen Umständen darf aber um des Gewinnes willen der Rathsteller seiner Bestimmung entzogen werden, ein Institut zur Hebung und Förderung der österreichischen Weinproduction zu sein und zu bleiben. __________ Laibacher Zeitung Nr. 6 44 8. Jänner 1884. — (Katholische Kathedrale zu Sara, jevo) In der Sitzung der österreichischen Delegation vom 12. November d. I, erklärte bekanntlich Se Excellenz der Herr Reichs-Finanzminister von Küllay. dass er durch freiwillige Beiträge filr den Bau einer katholischen Kirche in Sarajevo eine gewisse Summe in Oesterreich-Ungarn zusammengebracht, und dass er sich bei seiner letzten Anwesenheit in Sarajevo bestrebt habe, einen guten und entsprechenden Baugrund zu finden. Er habe auch der Landesregierung den Auftrag hinterlassen, so, bald ein geeigneter Baugrund gefunden sein werde, den» selben sofort anzukaufen, In dieser Richtung macht nun die „Bosnische Post" die Mittheilung, dass ein entsprechender Bauplatz in der Nähe der erzbischöflichen Wohnung bereits angekauft worden fei. Per Gemeinderath in Sarajevo habe in bereitwilligster Weise mit Stimmeueinhelligleit die Abtretung der für den Kirchen« bau erforderlichen Area zum Ankaufspreise beschlossen und gleichzeitig bewilligt, dass während des Baues auch der übrige Theil der in Frage stehenden Grundfläche für die Zwecke des Baues verwendet werden könne. In tolerantester Weise kamen im besonderen die muhameda» Nischen Gemeinderäthe biefem Unternehmen entgegen, indem sie erklärten, die Gemeinde könne sich nur glücklich schützen, dass sie in der Lage sei, „eine solche heilige Sache ihrer katholischen Mitglieder unterstützen zu können". Schon in kurzer Zeit dürfte mit dem Baue der Kathedrale im gothischen Stile begonnen werden, wodurch Sarajevo um einen wirklichen Prachtbau be» reichert werden wird. — (Die Stadt Wien als Erbin) Ein in den letzten Lagen in Mbs verstorbener Maurermeister hat sein aus drei Häusern bestehendes Vermögen der Stadt Wien vermacht. Die drei Häuser werfen ein jährliche« ginserträznis von 1700 st ab. Die Veranlassung zu dieser lehtwilligen Schenkung ist folgende: Der er» wähnte Maurermeister war als Lehrling in Wien, ist do»t von einem Gerüste gestürzt und wurde damals auf Lommunalkosten gepflegt. Zum Danke dafllr fetzte er nun die Stadt Wien zur Erbin ein. — (Der Lvwe kommt) Auf dem Jahrmärkte in Golton wurde am Mittwoch großer Schrecken durch die Kunde verurfacht, dass ein junger Löwe der doit zur Schau gestellten Wombwell'schen Menagerie aus seinem Käfige entwichen sei. Das Thier wurde indes wieber eingefangen, ehe es irgend ein Unheil angerichtet hatte. Locales. Au« dem k. k. Landesschulrathe für Kram. Auszug aus dem Protokolle über die ordentliche Sitzung des k. k. Landesschulrathes für Kram am 24. November 1883. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Herrn Vorsitzenden trägt der Schriftführer die feit der letzten Sitzung erledigten Geschäftsstücke vor, was zur Kenntnis genommen wird. Hierauf wird zur Tagesordnung übergegangen. Die Schulgeldbefreiungsgesuche von Schülern der Mittelschulen werden erledigt. Einem gewesenen Gynmasialscliüler wird die ausnahmsweise Wiederholung der Classe bewilligt. Einem Mittrlschulprofesfor wird dir zweite Quin» quennalzulage zuerkannt. Im Einvernehmen mit dem krainischen Landesaus« fchusse wird die Erweiterung einer nnclassigen Volksschule zur zweiclassigen unter gleichzeitiger Bestimmung des betreffenden Gehaltes bewilligt. Ueber Bericht des Slaotmag'strates Laibach wird inbetreff der Regulierung der Bezüge des Lchlper-fonales an den städtischen Volksschulen Beschluss gefasst. Die angesuchte Erhöhung eines Volksschullehrer' gehaltes wird vom 1. Jänner 1885 an bewilligt. Auf Grund der Berichte der gewerblichen Fort« bildungsschulen wegen Betheilung aus der Dotation der Kaiser'Frcmz'Ioseph-Stiftung werden beim krai« Nischen Landesausschusse die geeigneten Anträge gestellt. Ueber Bericht eines k. l. Vezilksschulralhes, be« treffend die beantragte Auflösung eines Ortsschulrathes, Wird Befchlufs gefasst und dem Bezirtsschulrathe dir entsprechende Weisung ertheilt. Einem Recurse gegen die Entscheidung eines Be» zirlsschulrathes, betreffend die Verwaltung eines Local» schulfondes. wird keine Folge gegeben. Die Gesuche zweier Vollsschullehrers-Witwen um Witwen-Pensionen und Erziehungsbeiträge für die unversorgten Kinder Werden erledigt. Die Jahresberichte der Directions der k. k. Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalten in Laibach pro 1882/83 werden zur Kenntnis genommen und hierüber die geeigneten Weisungen ertheilt. Hierauf wird die Forlsetzung der Sitzung auf den 89. November 1883 beschlossen. — Der hochwürdige Herr Simon Robik, Pfarr-administrator am Ulrichsberge, hat eine Sammlung von 144 Species von Meer-, Sllßwasser- und Landschnecken mit der Widmung für eine vom Lanoesfchulrathe zu bestimmende Lehranstalt anher übersendet, und findet der Lankesschulrath. solche der l k. Lehrer-Nildungs-anstatt in Laibach zuzuwenden. Für diese in naturwissenschaftlicher Hinsicht wertvolle Widmnng wird dem genannten Schulfreunde der Dank des k. k, Landesschulrathes ausgesprochen. — (Christbaumfeier im Kaiserin »Eli. sabeth-Kinderspitale.) Obwohl wegen in letzterer Zeit vorgefallener D'fththeritis'Ertlankungen im Kaiserin Elisabeth.Kinderspitale eine solenne Christbaumfeier in Gegenwart der P. T. Gönner und Wohlthäter dieser Anstalt nicht stattfinden konnte, so wurde dennoch am 6. Jänner d, I. um 5 Uhr nachmittags in dieser Hu manltätsanstalt eine kleine häusliche Christbaumfeier abgehalten. Es wurde nämlich der von der Schutzdame Frau Iakobine Kastner gütigst gespendete aufgeputzte und mit Iuckerwaren versehene Christbaum hell erleuchtet und die von der hochverehrten Frau Baronin Emilie Winkler und mehreren P. T. Wohlthätern gespendeten Zucker» und Spielwaren nelist anderen milden Gaben vom Director der Anstalt. Magistratsrath Dr. Kow ätsch, an die kranken armen Kinder vertheilt, welche ihren Wohlthätern ein herzliches „Gott lohne es!" darbrachten. -— (Herz-Iesu'Kirche.) Morgen, den 9. d., um 1^/, Uhr nachmittags werden der Apfel und das Kreuz auf den Thurm der neuen Herz-Jesu Kirche aufgezogen werden. — (Der zweite Kammermu sik. A ben d) am 6 d. M, bot uns wieder einen herrlichen Kunst genuss, W.H.Veits Streichquartett 0p. 3 in D-moII mit der ruisiichen Volkshymne als Andante interessierte durch die schöne gerundete u»o geschickte Bearbeitung, insbesondere d?r Variationen über das Thema der Nationalhymne, welche bekanntlich von Livow componiert wurde. In F. Mendelssohns Sonate für Ciavier und Cello Or> 45 in D-äur hatten Herr Zährer und Herr Korel Gelegenheit, sich durch eminente Wiedergabe. Klar> heit beS Vortrags und bewundernSwerte Sicherheit und Fertigkeit als die beru enen Interpreten classischer Musik zu dokumentiere» D>e?iöl:L äs i'68i3t.u,tie6 dee Abends aber bildete Nutiinstems unvergleichlich schüxeS Quartett 0p. 17 Nr. 3 in ^-äur. Die Wirkung der einzelnen Sähe war eine sich stetig steigernde, der Melodienreich' thum. die Vitlstimmigleit der Composition, welche uns stellenweise den Eindruck mnchte. als hörte man ein volles Orchester statt eines Streichquartett», die wunder» baren thematischen Verschlingungen und K!c>ngcombi> Nationen, der durchaus edle Ausdruck echten und lüust» lerisch gereiften Gefühles, welches aus allen Sätzen, am ergreifendsten aus dem herrlichen Undantesatze hervor-quillt, machen diese Arbeit Rubinsteins zu einer alän» z/nden Perle moderner Kammermusik, und war die Wir» lung betzselben auf unser Publicum eine fascinierende und von Sah zu Satz sich steig'rndr. Das Quartett Gcrstner brachte die herrliche und schwierige Composition bewunderungswürdig und schwunghaft zu Gehiir, und war felbe ein Prüfstein für die Leistungsfähigkeit unsere» Streichquartettes, das sich diesmal selbst übertroffen hat. Wir bemerkten überhaupt mit großer Befriedigung den Fortschritt, weläien das exacte Zusammenspiel und die Intonation der Herren gemacht hat, eben eine natürliche Folge des öfteren Iusammenspielens von Künstlern, Die Fortschritte in der Leistungsfähigkeit unseres Quartettes und in der Zusammenstellung der durchwegs interessanten Programme stehen übrigens im diametralen Gegensahe zur Theilnahme unseres Publicums, — (Gemeindewahl.) Bei der stattgefundenen Gemeindevorstandswahl in Feistriz. Bezirk Radmannsdorf, sind der Grundbesitzer Johann Mencinger aus Feistriz zum Gemeindevorsteher, die Grundbesitzer Anton Torkar, Martin Ravnik auS Feistriz, Simon Repinc aus Brod und Leopold Doktorik aus Feistriz zu Ge» meinderäthen gewählt worden. — (Ueberfahren.) Aus Loitsch schreibt man: Am 23 v M. wurde der 87 Jahre alte Inwohner Johann Nupnil, wohnhaft in Fleckdorf Nr. 16, der oeö vorgerückten Alters wegen ganz gebrechlich, zudem sehr schwerhörig und nahezu blind ist, an der Neichsstrahe gegen Brod von dem ihm entgegenfahrenden Postillon Paul Erzen überführt, wobei Nupnil auf dem Kopfe und an der linken Schulter erhebliche Verletzungen erhielt, Nupnik gibt an, dass er den Wagen nicht gehört habe. — (Aus Graz) schreibt man: Herr Oberlan« desgerichtsrath Dr. Friedrich Perko. welcher durch ein volles Jahr dem Obersten Gerichtshofe in Wien zu« getheilt war, ist nunmehr wieder in das Gremium des hiesigen OberlandesgerichteS eingerückt. — Herr Landesgerichtsrath Edmund Edler v. Schrey ist gegenwärtig dem Oberlandesgerichte alS Referent zugetheilt. — (Landschaftliches T h e a t e r.) Die gestrige Nenefizvorstellnna. des Herrn Horak (..Nacht und Morgen") war recht gut besucht, und es wurde der Be-neficiant beifälligst empfc-ngen; auch erhielt derselbe einen Lorbeerkranz Ueber die Darstellung berichten Wir Wegen Raummangels erst morgen. —e Königsfamilie ist am 9. vollzählig hier ver< sammelt. Kairo, 7. Jänner. Das Ministerium übergab denl Khedive seine Demission. i Wien. 7. Jänner. Heute morgens um 7'/» Uhr erschien Ihre Majestät die Kaiserin in Begleitung Ihrer k. und k. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Marie Valerie in der Kochlui'stausftel-lung und geruhte daselbst bis nach 8 Uhr zu verwrilen. Budapest, 7. Jänner. Der VerificationsAus-schuf« des Oberhauses hielt heute mittags unter Vorsitz des Grafen Cziraly eine Sitzung, in welcher die wegeli Verabsulgunc, königlicher Einberufungsschreiben ei»< gelaufenen Gesuche erledigt wurde». Genf. 7. Jänner. Wie verlautet, wird de>- ruf' fische Meister des Aeutzcrn. Herr u. Giers. im Lause dieser Woche Montreux verlassen und die Rückreise nach Petersburg antreten. Kairo, 6. Jänner. (Reuter»Meldung.) Per ena/ l'sche diplomatische Aaent Major Baring theille heule vormittags dem Khedive in einer Audienz die Antwort der englischm R^ieruna. auf die Note del egyplische» Regierung vom 2. Iäimer unt, wonach die englische Regierung darauf besteht, dass die Truppen von ElMtum bls zum zweiten Nilkataralte zmück< gezogen werden. Kairo, 5, Jänner. Die Garnison vom Weihen Ni! ist in Chaitum angekommen, wodurch die TlUPP ll' rm,chl ClMtums auf 60 0 Mann e>höht warden ist. Handel und Volkswirllchastliches Verlosung. l Oesterreichische Rothe »Kreuz »Lose. Bei der am 2, d. Vt in Wien vorgenommenen Ziehung gewannen ferner je 100 fl.: S. 3628 Nr. 500. S. 403? Nr, 7. S, 4262 Nr. 8. S, 46?Ü Nr, 37. S, 4740 Nr, 42. S, 4829 Nr. 17, S, 6l>38 Nr. 22, S. 6936 Nr 41. S. 98«0 Nr. 32 und S 11387 Nr 39: je 50 fl. gewannen: S. 67? Nr 7. S. 1784 Nr. 42. S, 3410 Nr. 2N. S, 40?!! Nr. 26. S. 5840 Nr 10 S, 7667 Nr 20 ui'd E 9718 Nr. 16 Die Auözcchluna der Gewinste erfolgt gege" Einziehung der Original. Lose sammt Prämie«.Coupon' d^ Tage nach stattgehabter Ziehung an den Lassen der f. l. piV österr, Länderbank in Wien. In der Tilgungsziehunü verloste 10 Serien: 286 1281 4362 6103 8781 9323 94is 8833 11153 11894. Sämmtliche in diesen 10 Serien enthaltenen 500 Lose werden vom 5 Jänner 1884 ab mit dem Ve" trage von 12 fl. ö, W. eingelöst. Der PrämieN'Eouvl,n. wcl" cher zur Theilnahme an allen folgenden Gcwinst'ZiehlU'gcK berechtigt, wird von dem Lose abgetrennt und dem Bcsiyec zurückgestellt. _______ Oesterreichisch'UNgarische Banl. Stand vom 31. Dezember: Vanlnoten.Umlauf 380 457 000 st. (4- 14 912 000 fl ). Gilbet 121 69? 000 st, >-192 000 fl.). Gold 77 682 000 fl.( 976000 fl.). Devisen 1561000 fl. ^952 000 fl). Portefeuille 169345 000 5 (-i-11W9000fl). Lombard30035000st.(4.3 392 000fl.).Hl1pa-thctar.Darlehen 86 989 000 st. (>j-24000 fl.), Pfandbriesumlauf 83 598 000 fl. (> 93 000 fl ) Verstorbene. Den 4. Jänner. Maria Iavornil. Inwohnerin. 78 I. Franclscanerqasse Nr. 12. Lungenentzündung. — Mathias Röthl. t. l. Amtsdiener. 68 I.. Froschgasse Nr. 4, Lungen- un» Darmtuberculose, Den 6. Iänncr. Agnes Dolenc, Nmtsdienerswltwe, 65 I.. Auerspergpllltz Nr. 1. Tuberculose, Den 7. Iänner. Maria Ievc. Hausbesitzerstochter, 2 3 2 Mon,, Schwarzdorf Nr, 26. Diphthcrttis. Theater. Heute (gerader Tag»: Die Prinzessin von Trapezunt> Komische Operette in 3 Acten von Nuitter und Trifen, deutsch _______von I. Hopp. - Musik von I. Offenbach. Lottoziehungen vom 5. Jänner: Trieft: 24 51 49 44 62. Linz: 59 61 55 65 28. Meteorologische Beobachtungen in ktnibach^ " "« ^ Z2 Z 3,s ^ß ^ ?U.Mg 736.45 ^'M'NO. schwach bewöM ^ 6. 2 ., N. 734,41 ^. 3,2 SW schwach bewöllt 0.00 9 ., Ab. 734,91 0,0 SW. schwach bewöllt ! Trübe. Thauwetter. Das Tagesmittel der Tempera^ -l-1.3°, um 3.9° über dem Normale. ________Verantwortlicher Redacteur: P. v. Radics. Eingesendet. Farbige und schwarzseidene Orenkäines 95 kr. per Meter bis fl. 8.70 (in 10 verschiedenen O"^ litäten) versendet in einzelnen Roben und ganzen Stücken z"^ frei ins Haus das Seidensabrits.Depot von G. Henneb^i (lönigl. Hoflieferant) in Zürich. Muster umgehend. Briefe """ der Schweiz losten 10 tr. Porto. (53) 6-^ 45 Ämtichlall zur Lllibacher Zeiluna Ar. 6. Dienstag, den 8. Jänner 1884. (14?) KunämaHun«. Nr. 11152. . Das hohe l. l. Handelsmimsti'rimn und das lomgl. unss, Ministerium für Ackerbau. Indu» ine und Handel haben dem Dr. Alois Va>l ltnta, t. l. Rcnierunsssrathe, uno dem hein» l'ch Korn, beide in Laibach, auf einen trag» oaren. f,einelel,tic,cn Dmnpsapparat zur Berci» "Ina von örtlichen oder allgemeinen Dampf-oaocrn unterm 11. November 1888, Z, 37 7U8 e>n ausschlkßendcs Privilegium an die Daner ellies Jahres ertheilt, was hiemit zur allacmei. nen Kenntnis gebracht wird. Laibach am 8, Jänner 1884 _______ K. l. Landesregierung. (153 1) Kunllmuckunu. Nr. 181 Die Einkommenbelrnntnisse der ersten und und dntten Classe, dann die Anzeigen über e Nebenden Bezüge smd zur Steueibemessung pro 1884 sur den Vereich der gefertigten Steuer° bemcsiungsbehörde in der bishir üblichen Wch,. bis 81. Jänner 1884 bei derselben zu überreichen. K. l. Vezirlshauptmannschaft Laibach, am a. Jänner 1K84. (148—1) Niurnilienftelle. Nr. 2 s^«s.^ ^ ^fertigten l. k. Bezirlshauptmann-N ^n^" ^-Februar d. I, an eiue Diur-murnstelle (vorläufig) mit dem Diurnum von 5akobowiz wird hiemit bekannt gemacht. o°ss denselben Herr Karl Puppis von ^vltsch als Curator aä actum anfqestellt "Ud diesem der fnr dieselben bestimmte "MeilbietunzMescheid ddto. 3. Oktober ^«3. Z. 9215. zugefertiget worden ist. 2..^- k. Bezirksgericht Loitsch, am 27sten "Member 1863. (83-2) Nr. 11531. Bekanntmachung. Den unbekannten Rechtsnachfolgern der Gertraud Petkoosek von Medvedje-berdo wird hiemit bekannt gemacht, dass denselben Herr Iqnaz Gruntar, k. k. Notar in Loitsch, als Curator u,ä actuni aufgestellt und diesem der für dieselben bestimmte Realfeilbietungs-Bescheid ddtu. 1. Oktober 1883. Z. 8569. zugefertiget worden ist. K. k. Bezirksgericht Loitsch, am 15ten Dezember 1883. (5412—2) Nr. 7852. Relicitation. Vom k. k. Bezirksgerichte Laas wird hiemit bekannt gegeben: Es sei über Ansuchen des Thomas Bregar von heil. Dreifaltigkeit die Neli-citation der von Thomas und Helena Zalar von Rudofovo um 750 si. executive erstandenen, früher dem Johann Za° lar von Rudofovu gehörigen, gericht- lich auf 765 ft. bewerteten Realität 8ud Urb. - Nr. 334/327 aä Grundbnch Na-dlischek bewilligt und zu deren Vornahme die Tagsatzung auf den 19. Jänner 1884. vormittags 9 Uhr, Hiergerichts mit dem Beisätze angeordnet worden, dass die Realttät nöthigenfalls auch unter dem Schätzungswerte an den Meistbietenden wird hintangegeben werden. K. k. Bezirksgericht Laas, am 3ten Dezember 1883. ' "(5415^3) Nr. 8535. Reassumienmg dritter ezec. Feilbietnng. Vum l. l. Bezirksgerichte Laas wird hiemit bekannt gegeben: Es sei über Ansuchen der Frau Mat» Hilde Schweiger von Altenmarlt die Reas' snmierung der mit dem Bescheide vom 27. November 1878, Z. 9580, auf den 20. Juni 1879 angeordnet gewesenen, sohln aber sistierten dritten exec. Feilbie-Nmg der dem Ierni Kotnil voll Useuk Nr. 15 gehörigen Realität Urb..Nr. 165 nä Hallerstein, nun Grundbuchseinlage Nr. 11 der Catastralgemeinde Useuk, bewilliget und zu deren Vornahme die Tag« satzung anf den 18. Jänner 1884, vormittags 9 Uhr, hlergerichts mit dem frühern Anhange angeordnet. K. l. Bezirksgericht Laas, am löten Oktober 1883. (78—2) Nr. 9386. Bekanntmachung. Den unbekannten Rechtsnachfolgern der Maria Modestini und des Johann Skvarce von Gereuth Hs.-Nr. 10 wird hiemit bekannt gemacht, dass denselben Herr Carl Puppis von Loitsch als Curator all aetulu aufgestellt und diesem der für dieselben bestimmte Pfandrechts-löschungs« Einverleibungsbescheid ddto. 13. April 1883, Z. 3512. zugefertiget worden ist. ., K. k. Bezirksgericht Loitsch, am 4ten Oktober 1833.